Laufwagen
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung wird in der Forstwirtschaft zum Ernten von Holz bzw. auch zum Transport von Holz und weiteren Langgütern, Seilkrananlagen eingesetzt. Diese Anlagen bestehen aus einem Seilkran welcher mittels Seil gezogen wird oder sich auf einem Seil eigengetrieben fortbewegt. Die Seile sind mittels Windeneinheiten auf Trägerfahrzeugen (Kippmast, Yarder, etc.) oder Fixinstallation gezogen. In der Branche gängige Systeme werden als „Standing Skyline", „Live Skyline" oder „Running Skyline" bezeichnet. Die dazu verwendeten Seilkräne und Windeneinheiten sind unterschiedlichst in ihrem Aufbau und dem jeweiligen Einsatzanspruch angepasst.
Für die Bergauf-, Bergab- und/oder auch Horizontal-Seilung über ebenes und nicht befahrbares Gelände kann die Erfindung eingesetzt werden.
Die Seilkräne dieser Erfindung können die Kraft für den Transport sowohl durch Motorkraft einer Winde, Gravitationskraft oder Eigenantrieb aufb ringen. Hierzu können alle dem Stand der Technik entsprechenden Antriebsarten eingesetzt werden, auch Hybrid-Lösungen sind in Verwendung.
Während der Seilkran mit Zwangsausspulung sowie der Hubwindenseilkran am Tragseil verbleibt und nur das Seil abgesenkt wird, muss bei einem G rapple Seilkran die Zange bis zum Boden abgesenkt werden, damit am Boden liegende Bäume mittels Zange aufgenommen werden können (vgl. Fig.2). Nach aktuellem Stand der Technik wird hierzu die Position des G rapple Seilkrans, d.h. die abgefahrene Länge auf dem Seil, auf einem Display angezeigt und mittels Richtung Boden ausgerichteter und ggf. schwenkbarer Kamera die Bäume bzw. das Langgut erfasst und an den Bediener übermittelt. Mit diesen Informationen senkt der Bediener den Greifer ab und/oder versucht die Bäume bzw. das Langgut transportgerecht zu greifen. Die Bäume bzw. das Langgut werden durch Fällung bzw. Rückung mit ihrem dickeren Ende unterhalb der Seiltrasse positioniert. Am dickeren Ende werden die Bäume gegriffen und mit dem Wipfel am Boden schleifend bergauf, bergab oder horizontal gezogen. Dabei soll möglichst verhindert werden, dass die Bäume frei hängen oder schwingen, da sonst die Gefahr besteht, dass das Baumende den Laufwagen, das Tragseil, den Tragseilsattel oder den Stützenbaum beschädigt oder sich an diesen verhakt. Durch permanente Transport-Beobachtung und manuelles Steuern bzw. Nachregeln durch den Bediener der Anlage wird dies sichergestellt.
Ein Grapple-Seilkran ist ein Seilkran mit einem zangenartigen Greifer. Grapple ist hierbei eine teils und/oder vollumschlingende Griffmethode für das Holz und/oder Langgut.
Diese Erfindung sieht nun vor, dass durch eine Lernfahrt des Grapple Laufwagens dieser sowohl seine absolute wie auch relative Position im dreidimensionalen Raum erkennt. Mittels Maschinendaten
über die Seilabwicklung und/oder barometrischer und/oder Satellitengestützer und/oder durch Strahlung ermöglichte Ortsbestimmung erhält die zentrale Steuer- und/oder Regeleinheit somit die Position des Laufwagens im Raum. Durch eine im Laufwagen angebrachte Sensorik, geeignet für direkte und/oder indirekte Messverfahren, kann der Abstand zum Boden und somit die Topografie des Geländes ermittelt werden. Alternativ kann die Topographie (im weiteren auch Bodenprofil genannt), sofern durch andere Verfahren bereits bekannt, auch verwendet werden. Die Informationen zum Bodenprofil werden in die zentrale Steuer- und/oder Regeleinheit eingespielt. Eine weitere Option zur Detektierung des Bodenprofils ist das Ziehen eines Höhen und Lage-Sensors mittels Laufwagen und/oder Seilkran über das Bodenprofil (Fig. 3 Pos. 1).
Die Lage der Bäume bzw. des Langguts wird durch die aufgenommenen Scan-Daten der Bodenprofil- Oberfläche während der Lernfahrt von einer Analysesoftware erkannt und die ortsbestimmenden Daten an die zentrale Steuer- und/oder Regeleinheit übermittelt. Die Lernfahrt kann auch im abgesenkten Zustand des Laufwagens erfolgen. Die Länge der Bäume ist dem Bediener bekannt und wird der Steuer- und/oder Regeleinheit als Stammdaten eingegeben. Alternativ können hier auch aus anderen Quellen die Informationen zur Lage der Bäume im Raum bzw. des Langguts in der zentralen Steuer- und/oder Regeleinheit verwendet werden (beispielsweise durch einen Arbeiter im Gelände und/oder eine Maschine welche die Bäume fällt). Aufgrund des erkannten Stammdurchmessers und der vom Bediener angegebenen Baumart und Feuchte errechnet die zentrale Steuer- und/oder Regeleinheit das Gewicht des Transportgutes.
Die Lernfahrt (Vermessungsfahrt) kann beliebig oft wiederholt werden, sofern sich das Gelände oder die Lage der Bäume bzw. des Langgutes wesentlich verändert.
Fixpunkte in der Seiltrasse, wie bspw. Stützen, Anschläge oder Landeplatzposition können zur regelmäßigen Nachjustierung in der Steuer- und/oder Regeleinheit beim Anfahren bzw. Überfahren dieser eingelesen werden.
Durch die der Steuer- und/oder Regeleinheit bekannten Informationen wird nach der Vermessungsfahrt/Lernfahrt der Zyklus zum Abtransport erstellt, welcher durch ausgewählte Vorgaben des Bedieners beeinflusst werden kann (bspw. Taktzeit der Baum-Ablage am Landeplatz). Der Bediener startet das Programm und der Grapple-Laufwagen transportiert alle Bäume im Einzeltransport oder auch Mehrfachtransport mit ggf. notwendigem Zwischenablegen der Bäume zur Landeplatzposition. Die Griffposition, d.h. der Abstand von der Schnittstelle zur Greifposition wird vorgegeben und der Grapple-Laufwagen setzt die Zange entsprechend an.
Die Gewährleistung des Bodenkontaktes des Wipfels wird von der zentralen Steuer- und/oder Regeleinheit übernommen. Die Daten zu Bodenprofil und kürzestem im Grapple aufgenommen
Baum bzw. Langgut werden hierzu verrechnet, ebenso wie die Zugkraft, Seillänge und die Somit errechnete Schleppposition. Über das ausgespülte Seil oder die Spannung des Tragseils wird somit die Höhe geregelt.
Über die tatsächlich an der Winde bzw. der am Kippmast. Yarder oder Grapple-Laufwagen anliegenden Kräfte wird der Regelkreis geschlossen und bei Abweichung der erwarteten Werte ein Bedienereingriff abgefragt.
Der Grapple Laufwagen arbeitet teil-autonom, d.h. es ist kein Eingriff des Bedieners im Normalbetrieb notwendig. Lediglich Störungen müssen korrigiert werden und Stammdaten (Holzlänge, Holztyp, Feuchte, Position von Stützen, usw.) eingegeben werden.
Der Grapple Laufwagen kann sowohl als fixer Laufwagen am Seil mit aufliegender oder das Seil umschließender Rollenkombination ausgeführt werden. Der Grapple Laufwagen kann alternativ auch abgesenkt werden (vgl. Fig. 1 Pos.2)
Am Grapple Laufwagen ist eine Seilwinde montiert mit welcher im manuellen Betrieb Bäume welche außerhalb der Seiltrasse (das ist der Bereich unterhalb des gespannten Seiles) liegen, in diese gezogen werden können. Die Seilwinde ist fix und/oder abnehmbar am Laufwagen montiert, um bei Bedarf das Gewicht des Laufwagens reduzieren zu können.
Bild-Beschreibung
1. Am Boden durch Laufwagen geschleppter Sensor zur Ermittelung des Boden und/oder Höhenprofils
2. G rapple Laufwagen welcher den Sensor Bergauf und/oder Bergab und/oder Horizontal schleppt
3. Baum am Landeplatz abgelegt
4. Symbolbild für Windeneinheit, Kippmast, Yarder oder weiteren Seilzugmaschinen
5. Fixpunkt zur Seilfixierung
6. Boden und/oder Höhenprofil der Landschaft
7. Winde mit Messtechnik zur Rückgabe von Maschinenparametern an die Steuer- und/oder Regeleinheit
8. G rapple Laufwagen in der Ermittlung des Boden und/oder Höhenprofils
9. G rapple Laufwagen in der Aufnahme der Bodenstruktur zur Erkennung der Baumposition
10. G rapple Laufwagen mit eingezogener Zange
11. G rapple Laufwagen mit teilweise ausgefahrener Zange
12. G rapple Laufwagen mit teilweise ausgefahrener Zange und Baum bzw. Langgut in der Zange, das geschleppte Gut hat hierbei Bodenkontakt
13. G rapple Laufwa en mit abgesenktem Teil des Laufwagens zum scannen der Bodenstruktur und Erkennung von Bäumen bzw. Langgut
14. Satellit zur Aufnahme des Boden- und Höhenprofils und/oder der Bodenstruktur
G rapple Laufwagen im Windenbetrieb zum Vorrücken der Bäume bzw. des Langguts in die Seiltrasse Stütze des Tragseils G rapple Laufwagen mit eingefahrener Zange und geklemmten Baum und/oder Langgut