EP4005424A1 - Verfahren und system zur herstellung eines kleidungsstücks - Google Patents

Verfahren und system zur herstellung eines kleidungsstücks Download PDF

Info

Publication number
EP4005424A1
EP4005424A1 EP20210562.3A EP20210562A EP4005424A1 EP 4005424 A1 EP4005424 A1 EP 4005424A1 EP 20210562 A EP20210562 A EP 20210562A EP 4005424 A1 EP4005424 A1 EP 4005424A1
Authority
EP
European Patent Office
Prior art keywords
garment
elements
unit
cutting
clothing
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
EP20210562.3A
Other languages
English (en)
French (fr)
Inventor
Jürgen Siegfried GONSER
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Logo Co Gonser GmbH
Original Assignee
Logo Co Gonser GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Logo Co Gonser GmbH filed Critical Logo Co Gonser GmbH
Priority to EP20210562.3A priority Critical patent/EP4005424A1/de
Publication of EP4005424A1 publication Critical patent/EP4005424A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A41WEARING APPAREL
    • A41DOUTERWEAR; PROTECTIVE GARMENTS; ACCESSORIES
    • A41D1/00Garments
    • A41D1/06Trousers
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A41WEARING APPAREL
    • A41HAPPLIANCES OR METHODS FOR MAKING CLOTHES, e.g. FOR DRESS-MAKING OR FOR TAILORING, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • A41H3/00Patterns for cutting-out; Methods of drafting or marking-out such patterns, e.g. on the cloth
    • A41H3/007Methods of drafting or marking-out patterns using computers
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A41WEARING APPAREL
    • A41HAPPLIANCES OR METHODS FOR MAKING CLOTHES, e.g. FOR DRESS-MAKING OR FOR TAILORING, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • A41H3/00Patterns for cutting-out; Methods of drafting or marking-out such patterns, e.g. on the cloth
    • A41H3/08Patterns on the cloth, e.g. printed

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kleidungsstücks (300), umfassend die Schritte: a) Bereitstellen eines aus mehreren Musterelementen (100a-e) zusammengesetzten Musterkleidungsstücks (100), b) Auftrennen des Musterkleidungsstücks (100) in die Musterelemente (100a-e), c) Digitales Abbilden der Musterelemente (100a-e), um digitale Abbilder der Musterelemente (100a-e) zu erhalten, d) Drucken von Elementen (300a'-e') auf Basis der digitalen Abbilder auf wenigstens ein flächenförmiges Textil (200), e) optional Zuschneiden des Textils (200) in Einzelteile (300a-e) jeweils umfassend wenigstens eines der gedruckten Elemente (300a'-e'), und f) Fügen der Elemente oder Einzelteile (300a-e) zu dem Kleidungsstück (300) entsprechend dem Musterkleidungsstück (100). Ebenso betrifft die vorliegende Erfindung ein Kleidungsstück (300), hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung ein System (1) zur Herstellung eines Kleidungsstücks (300).

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kleidungsstück, insbesondere eine Hose wie eine Jeanshose, sowie ein Verfahren und ein System zur Herstellung eines solchen Kleidungsstücks.
  • Kleidungsstücke können auf unterschiedliche Weise hergestellt werden. So werden oft aus Faserrohstoffen Garne gesponnen. Diese werden anschließend meist mittels Weben oder Stricken zu entsprechenden Geweben bzw. Gestricken weiterverarbeitet. Vor oder nach dieser Weiterverarbeitung findet oft eine Veredlung statt; dies beispielsweise durch Einfärben des Garns oder Bleichen, Färben und Bedrucken des Gewebes oder Gestricks. Aus dem Gewebe oder Gestrick wird dann das fertige Kleidungsstück hergestellt bzw. konfektioniert, indem das Gewebe oder Gestrick beispielsweise nach vorgefertigten Schnittmusterns zurechtgeschnitten und vernäht oder verklebt wird.
  • Mithin sind zur Herstellung eines Kleidungsstücks mit einer bestimmten, erwünschten Optik eine Vielzahl zeit- und ressourcenintensiver Behandlungsschritte erforderlich. Zudem werden oft nach dem Zusammenfügen weitere Nachbehandlungsschritte durchgeführt, um die Optik des Kleidungsstücks weiter zu entwickeln.
  • Beispielsweise wird eine Jeanshose üblicherweise aus mit gefärbtem Kettfaden und ungefärbtem Schussfaden hergestellten Gewebe gefertigt. Der Kettfaden wird dabei mit einem Küpenfarbstoff wie Indigo gefärbt, welcher eine geringe Reibechtheit aufweist. Durch Tragen der Jeanshose entsteht mithin durch graduellen Abrieb des Farbstoffs ein sogenannter "used-look". Um nun eine derartige oder andere bestimmte Optik bereits während der Herstellung des Kleidungsstücks, wie einer Jeanshose, und nicht erst durch Tragen zu erzielen, ist es üblich, Nachbehandlungsverfahren wie Bleichen, Schleifen, Lasern oder (mit Steinen) Waschen einzusetzen. Eine derartige Nachbehandlung ist jedoch äußerst zeitaufwändig, ressourcenintensiv, komplex, erfordert oft den Einsatz schädlicher Chemikalien und teurer Maschinen.
  • Es liegt daher der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und ein System zur einfachen und ressourcenschonenden Herstellung eines Kleidungsstücks bereitzustellen.
  • Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen Ansprüche bilden den Gegenstand der vorliegenden Erfindung in besonders vorteilhafter Weise weiter.
  • Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Kleidungsstücks. In einem ersten Schritt des Verfahrens wird ein aus mehreren Musterelementen zusammengesetztes Musterkleidungsstück bereitgestellt. Das Musterkleidungsstück kann zuvor auf unterschiedliche Weise hergestellt worden sein. Die Musterelemente können dabei die Gesamtheit aller Einzelteile umfassen, aus denen das Musterkleidungsstück hergestellt wurde. Auch können einzelne oder alle Musterelemente selbst aus mehreren Einzelteilen bestehen. In einem zweiten Schritt wird das Musterkleidungsstück in wenigstens einen Teil oder alle seiner Musterelemente aufgetrennt; dies beispielsweise durch wenigstens teilweises Auftrennen von Nähten eines zusammengenähten Musterkleidungsstücks. Die so erhaltenen einzelnen Musterelemente werden in einem dritten Schritt digital abgebildet, um digitale Abbilder der Musterelemente zu erhalten. Auf Basis der digitalen Abbilder werden in einem vierten Schritt entsprechende Elemente, vorzugsweise maßstabsgetreu, auf wenigstens ein flächenförmiges Textil gedruckt. Es ist beispielsweise denkbar, dass auch jedes Element einzeln oder eine Gruppe von Elementen oder eben alle Elemente gemeinsam auf jeweils ein flächenförmiges Textil gedruckt werden. In einem optionalen fünften, vorzugsweise auf das Drucken folgenden Schritt wird das flächenförmige Textil in Einzelteile jeweils umfassend wenigstens eines der gedruckten Elemente zugeschnitten. Alternativ ist es auch denkbar zunächst Zuschnitte in den gewünschten Endmaßen der Einzelteile bereitzustellen bzw. zu erzeugen, welche in einem darauffolgenden Schritt mit den Elementen bedruckt werden. In einem sechsten Schritt werden schließlich die Elemente bzw. Einzelteile zu dem Kleidungsstück entsprechend dem Musterkleidungsstück gefügt.
  • Unter flächenförmigem Textil wird jedes Textil verstanden, das sich im Wesentlichen in einer Ebene erstreckt oder erstrecken kann, einschließlich Gewebe, Gewirke, Gestricke, Geflechte, Nähgewirke, Vliesstoffe, und Filze. Umfasst sind auch alle textilen Rohstoffe, insbesondere Naturfasern, Chemiefasern einschließlich Kunstfasern und anorganischen Fasern. Vorzugsweise wird ein ungefärbtes oder gebleichtes Textil verwendet. Bevorzugt wird als flächenförmiges Textil ein Gewebe mit Baumwollanteil, bevorzugt mit einem Anteil von größer 0 % bis 100 %, besonders bevorzugt von 50 % bis 100 %, verwendet. Bevorzugt wird ein Gewebe in Köperbindung verwendet.
  • Vorzugsweise entspricht die Anzahl der Einzelteile des Kleidungsstücks der Anzahl der Musterelemente des Musterkleidungsstücks, so dass eine im Wesentlichen identische Nachbildung des Musterkleidungsstücks möglich ist. Vorzugsweise wird für das Kleidungsstück ein dem Material des Musterkleidungsstück ähnliches, besonders bevorzugt ein dazu identisches Material verwendet.
  • Als Musterkleidungsstück und Kleidungsstück sind grundsätzlich alle aus mehreren Musterelementen bzw. Einzelteilen zusammengesetzte (Muster-)Kleidungsstücke geeignet.
  • Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, dass ein mit einer bestimmten, gewünschten Optik und vorzugsweise auch Struktur hergestelltes oder bereitgestelltes Musterkleidungsstück auf einfache Weise als gleichartiges Kleidungsstück nachgebildet werden kann, ohne dieselben zur Herstellung des Musterkleidungsstücks nötigen Schritte für jedes Kleidungsstück wiederholen zu müssen. Dies vereinfacht den Herstellungsprozess und reduziert die dazu nötigen Ressourcen und Aufwand, während die gewünschte Optik und vorzugsweise auch Struktur des Musterkleidungsstücks als Ganzes im Wesentlichen erhalten bleibt/bleiben bzw. reproduzierbar wird/werden. Dies gilt insbesondere für Kleidungsstücke aus Jeansstoff, wie insbesondere Jeanshosen, welche in ihrer herkömmlichen Herstellung besonders aufwändig sind. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass durch Bereitstellung bzw. Herstellung des Musterkleidungstücks die Nachbildung der Gesamterscheinung, insbesondere geprägt durch die Optik und vorzugsweise Struktur der Musterelemente bzw. Einzelteile und deren Zusammenwirken als (Muster-)Kleidungsstück, möglich wird. Somit ist eine besonders realistische Nachbildung der Optik und vorzugsweise auch Struktur des Musterkleidungsstücks möglich. Im Gegensatz dazu stehen Verfahren, in denen ein Kleidungsstück, wie beispielsweise eine Hose, lediglich ganz oder teilweise mit einem ein anderes Kleidungsstück imitierenden Muster bedruckt wird, welches aber nicht durch digitale Abbildung der Musterelemente, d.h. des Musterkleidungsstücks, gewonnen wurden. Bei einem solchen Verfahren ist es gerade nicht möglich, die Optik eines spezifischen Musterkleidungsstücks in seiner Gesamtheit und vorzugsweise auch die tatsächliche Struktur bzw. Aufbau realistisch nachzubilden. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in dem höheren erzielbaren Automatisierungsgrad. Das erfindungsgemäße Verfahren reduziert ferner den Zeitaufwand der Herstellung, die dafür nötigen Ressourcen, erlaubt weitestgehend den Verzicht auf schädliche Chemikalien und schont Umwelt und Gesundheit der das Verfahren durchführende Personen.
  • Vorzugsweise ist das Verfahren geeignet zur Herstellung einer Hose als Kleidungsstück entsprechend einem Musterkleidungsstück, das eine Hose, vorzugsweise eine Jeanshose, ist. Das Musterkleidungsstück kann auch ein anderes Kleidungsstück vorzugsweise bestehend aus oder wenigstens aufweisend Jeansstoff sein. Jeansstoff ist bevorzugt aus einem in Leinwand-, Atlas- oder bevorzugt Köperbindung gewebten Material, vorzugsweise mit Baumwollanteil, hergestellt und ist besonders bevorzugt ein Gewebe umfassend einen gefärbten Kettfaden und/oder gefärbten Schussfaden. Bei Herstellung eines Kleidungsstücks bzw. einer Hose im Allgemeinen und Nachahmung einer Jeanshose oder eines anderen Kleidungsstücks aus Jeansstoff im Speziellen kann eine besonders hohe Einsparung bzgl. der Ressourcen erzielt und das Verfahren insgesamt besonders vereinfacht werden, da Kleidungsstücke - und insbesondere Hosen - in der Regel aus einer Vielzahl von Elementen bestehen und insbesondere die Nachbearbeitung von Jeanshosen zur Erzielung eines "usedlooks" mit hohem Aufwand verbunden ist.
  • Vorzugsweise geht dem ersten Schritt des Bereitstellens des Musterkleidungsstücks bzw. der Jeanshose ein Schritt zur Entwicklung des Musterkleidungsstücks voraus, der vorzugsweise die Veränderung der optischen und/oder strukturellen Eigenschaften des Musterkleidungsstücks umfasst. Dies bevorzugt, nachdem das Musterkleidungsstück aus seinen mehreren Musterelementen zusammengesetzt bzw. zusammengefügt wurde. Insbesondere umfasst ist Waschung, wie stone washing (also mit Steinen gewaschen), und/oder weitere mechanische Verfahren bzw. Abrasionsverfahren, insbesondere Schleifen, und/oder eine chemische Behandlung und/oder eine thermische Behandlung wie Lasern. Mit anderen Worten wird ein optisch und/oder strukturell gezielt verändertes Musterkleidungsstück bereitgestellt, das durch das erfindungsgemäße Verfahren besonders effizient und ähnlich nachgebildet werden kann.
  • Der zweite Schritt des Auftrennens des Musterkleidungsstücks geschieht bezüglich der Musterelemente vorzugsweise im Wesentlichen zerstörungsfrei, also durch Zerlegung in die Musterelemente, ohne dabei die Musterelemente selber zu zerschneiden, vorzugsweise also lediglich durch Trennen von Nähten, Lösen von Klebestellen und/oder Entfernen bzw. Lösen anderer Befestigungs- oder Fixiermittel.
  • Vorzugsweise wird der dritte Schritt des digitalen Abbildens wenigstens für eine von zwei flächigen Seiten der Musterelemente durchgeführt. Es ist somit einfach möglich, die äußere Optik und/oder Struktur des Musterkleidungsstücks nachzubilden, da in diesem Fall ein lediglich einseitiges Verfahren nötig ist. Durch vorzugsweises beidseitiges Abbilden der Musterelemente ist es möglich, auch eine beim Tragen innenliegende Seite des Musterkleidungsstücks nachzubilden, so dass die Gesamterscheinung des Kleidungsstücks eine bezüglich des Musterkleidungsstücks besonders hohe Nachbildungsgüte erreicht. Dies kann beispielsweise bei Wendekleidung besonders vorteilhaft sein.
  • Digitales Abbilden bzw. digitales Erfassen umfasst bevorzugt jedes Verfahren, das dazu geeignet ist, das Erscheinungsbild der Musterelemente optisch abzubilden bzw. aufzunehmen und in digitaler Form zu erhalten. Dies kann Fotografieren, beispielsweise mittels einer Digitalkamera, oder das Scannen, beispielsweise mittels eines Scanners, umfassen. Denkbar und umfasst kann auch die Ergänzung des digitalen Abbilds mit weiteren zugeordneten Informationen sein, wie räumlichen Informationen, zum Beispiel durch Aufnehmen von Stereobildern oder topografischen Bildern. Dies kann auch Messverfahren zur Erzeugung von Höheninformationen senkrecht zu einer (Haupt-)Erstreckungsebene des oder der Musterelemente umfassen, beispielsweise mittels eines Linienlasers.
  • Vorzugsweise umfasst der dritte Schritt ferner eine Bearbeitung des digitalen Abbilds. Dies umfasst insbesondere eine Bildkorrektur. Diese kann vorzugsweise mit an sich bekannten Verfahren und Programmen durchgeführt werden, z.B. zur Erhöhung der Abbildungsqualität durch Entfernen von Bildfehlern. Ferner kann das Abbild weiter angepasst werden, zum Beispiel durch Veränderung von Farbeigenschaften, Beschneiden auf bestimmte Bildbereiche oder Entfernen unerwünschter Bildbereiche. Es ist somit möglich die Abbildungsqualität zu steigern und letztendlich die Güte der Nachbildung des Musterkleidungsstücks durch das Kleidungsstück zu erhöhen. Es ist auch denkbar mittels der Bildbearbeitung digitale Abbilder mehrerer verfahrensähnlich oder -gleich hergestellter Musterkleidungsstücke miteinander zu kombinieren, um ein gemitteltes digitales Abbild zu erhalten.
  • Vorzugsweise umfasst der vierte Schritt des Druckens ferner das Drucken eines oder mehrerer individualisierbarer Elemente. Das individualisierbare bzw. individuelle Element kann entweder unabhängig von den digitalen Abbildern bereitgestellt sein/werden oder in das digitale Abbild eingebunden werden; bspw. in dem Bearbeitungsschritt. Das oder die gedruckten individuellen Elemente können die auf Basis des Abbilds gedruckten Elemente überlagern oder in einem dazu separaten Bereich vorgesehen sein. Besonders bevorzugt werden das oder die individuellen Elemente auf eine von einer beim Tragen außenliegenden Seite des Kleidungsstücks abgewandte Seite gedruckt. Das Drucken der individuellen Elemente kann im Wesentlichen zeitgleich mit dem Drucken der Elemente erfolgen oder in einem separaten, zeitlich davor oder danach gelagerten Schritt, ggf. sogar durch eine andere Maschine, geschehen. "Individualisierbar" meint Elemente, die vorzugsweise kleidungsstückspezifische Information(en) enthalten. Die individuellen Elemente können für jedes erfindungsgemäß hergestellte Kleidungsstück einzeln angepasst sein oder aber für eine bestimmte Mehrzahl solcher Kleidungsstücke identisch sein. Es ist auch denkbar, dass verschiedene Einzelteile des Kleidungsstücks jeweils mit einem oder mehreren, ggf. auch keinem, individuellen Element bedruckt werden. Die individuellen Elemente können zum Beispiel für die Zusammenstellung und Fügung des Kleidungsstücks vereinfachende Symbole wie Knipse, Zwicke oder Umbruch-Linien sein oder Nahtzugaben markieren. Ebenso können die individuellen Elemente auch Logos oder Sicherheitsmerkmale sein. Ferner kann ein individuelles Element auch die digitalen Abbilder der Musterelemente optisch ergänzende Abbildungen enthalten. Das Vorsehen von einem oder mehreren (gleichartigen oder verschiedenen) individuellen Elementen kann die Handhabung und somit das Verfahren vereinfachen und Flexibilität des Verfahrens erhöhen. Auch kann es sich bei dem individuellen Element um Informationen zu dem Kleidungsstück handeln, wie Typbezeichnung, Modellname, Größenangaben, Waschanweisung und dergleichen. Ebenso kann es sich bei dem individuellen Element um eine den Käufer zugeordnetes oder vom Käufer personalisiertes Element handeln, wie Bestell- und Lieferinformationen, Wunschnamen und sonstige Texte und dergleichen mehr.
  • Vorzugsweise ist das individualisierbare Element ein personalisierbarer Code. Unter "Code" wird dabei bevorzugt jegliches bestimmte Informationen beinhaltende Element, einschließlich 1D-Codes wie Strichcodes, 2D-Codes wie QR-Codes und 3D-Codes wie Hologramme verstanden, beispielsweise ein Zeichen oder eine Zeichenkette, wie ein oder mehrere Wörter. Unter "personalisierbar" wird bevorzugt verstanden, dass der Code geeignet ist, als individuelles Element eine spezifische, vorzugsweise im Vergleich zu anderen im Verfahren verwendeten Codes einzigartige Information zu tragen und besonderes bevorzugt eine Produktinformation und/oder Bestellinformation zu sein. Eine Bestellinformation kann eine dem Musterkleidungsstück, Kleidungsstück, Musterelement, Element, Einzelteil oder Textil zugeordnete Person wie Besteller, Auftraggeber, Endkunde, seine oder ihre Lieferadresse und dergleichen sein. Beispielsweise können einem Kleidungsstück oder Einzelteilen davon eine Versandadresse und Auftraggeber und/oder weitere Informationen zum Auftrag zugeordnet werden. Beispielsweise kann eine Produktinformation eine Information über das Kleidungsstück sein, wie die Länge, Weite, Farbe und dergleichen. Vorzugsweise umfasst der Code ergänzend oder alternativ Handlungsanweisungen und/oder Prozessinformationen für auf die Aufbringung des Codes folgende Schritte, wie beispielsweise das Zuschneiden des optionalen fünften Schritts oder das Fügen des sechsten Schritts. So kann der Code zur Vereinfachung der Warenwirtschaft und Logistik bei Handhabung des Textils, der Einzelzeile und/oder des Kleidungsstücks verwendet werden. Das Verfahren wird so weiter vereinfacht sowie die Flexibilität und Personalisierbarkeit des Verfahrens erhöht.
  • Vorzugsweise wird der vierte Schritt des Druckens der Elemente und bevorzugt auch der individualisierbaren Elemente mittels Textildirektdruck durchgeführt. Textildirektdruck bezeichnet in der Regel Tintenstrahlverfahren, welche an sich bekannt sind. Der Vorteil von Textildirektdruck liegt im hohen Grad der Individualisierbarkeit des Drucks, so dass im Prinzip jedes einzelne gedruckte (individualisierbare) Element beliebig gestaltet sein kann. So wird es möglich, ab einer Stückzahl von eins sinnvoll zu arbeiten und den Druck der individualisierbaren Elemente und Elemente im selben Verfahrensschritt durchzuführen. Bevorzugt wird abriebfeste Farben verwendet. Wie bereits erwähnt ist es bevorzugt, dass helle (z.B. im Wesentlichen weiße) Textilien bedruckt werden, so dass auf den Einsatz einer weißen Grundschicht verzichtet werden kann. Für den Fall farbiger Textilien kann aber in einem Tintenstrahlverfahren besonders einfach eine vorzugsweise weiße Grundschicht aufgebracht werden. Ferner kann im Tintenstrahlverfahren besonders einfach ein Haftvermittler für die Druckfarben aufgebracht werden.
  • Vorzugsweise wird im vierten Schritt des Druckens das flächenförmige Textil von einer vorzugsweise aufgerollten Textilbahn zugeführt, besonders bevorzugt in einem Rolle zu Rolle Prozess. Hierdurch kann der Automatisierungsgrad und die Effizienz des Verfahrens gesteigert werden.
  • Vorzugsweise wird der optionale fünfte Schritt des Zuschneidens automatisiert, teil-automatisch oder manuell durchgeführt. In den beiden erstgenannten Fällen kann beispielsweise ein sogenannter Zuschneidautomat zum Einsatz kommen. Dieser kann bevorzugt NC-gesteuert sein. Auch ist Laserschneiden denkbar. Es kann, wenigstens teilweise, auch klassisch von Hand mit einer Schere oder einem andersartigen Schneidwerkzeug zugeschnitten werden. Das Verfahren ist somit beliebig an individuelle Bedürfnisse anpassbar.
  • Vorzugsweise erfolgt der sechste Schritt des Fügens der Elemente oder Einzelteile zum Kleidungsstück wenigstens mittels Nähen und/oder Kleben. Das Kleidungsstück kann somit auf einfache und herkömmliche Weise gefügt werden. Vorzugsweise entspricht das Verfahren zum Zusammensetzen und Fügen des Kleidungsstücks im Wesentlichen dem Verfahren und besonders bevorzugt auch dem Aufbau des Musterkleidungsstücks. Vorzugsweise entsprechen wenigstens ein Teil und bevorzugt alle Fügestellen des Kleidungsstücks in ihrer Anordnung und ihrem Verlauf im Wesentlichen denen des Musterkleidungsstücks. Somit kann das Kleidungsstück dem Musterkleidungsstück auch in seinem Aufbau entsprechend realitätsnah nachgebildet werden. Vorzugsweise wird der sechste Schritt des Fügens automatisiert, teil-automatisch oder manuell durchgeführt. In den beiden erstgenannten Fällen kann beispielsweise ein sogenannter Nähautomat zum Einsatz kommen. Dieser kann bevorzugt NC-gesteuert sein. Es kann, wenigstens teilweise, auch klassisch von Hand genäht werden. Das Verfahren ist somit beliebig an individuelle Bedürfnisse anpassbar.
  • Vorzugsweise kann auf wenigstens einen der Schritte Drucken (vierter Schritt), Zuschneiden (fünfter Schritt) und/oder Fügen (sechster Schritt) ein Nachbearbeitungsschritt zur Nachbearbeitung des Materials von wenigstens einem der Elemente, der Einzelteile und/oder des Kleidungsstücks erfolgen. Somit kann das Kleidungsstück weiter entwickelt werden. Denkbar ist beispielsweise das Hinzufügen von im Musterkleidungsstück enthaltenen aufgerauten Stellen oder Löchern. Auch dies kann automatisiert, halb-automatisch oder manuell geschehen. Somit kann das Kleidungsstück bei Bedarf dem Musterkleidungsstück noch realitätsnäher nachgebildet werden.
  • Vorzugsweise werden die zur Generierung der digitalen Abbilder benötigten Schritte des Verfahrens (erster Schritt bis dritter Schritt und ggf. der optionale Schritt zur Entwicklung) nur oder wenigstens einmal bspw. je Musterkleidungsstück durchgeführt, so dass bevorzugt lediglich ein Musterkleidungsstück zur Erstellung der digitalen Abbilder und somit für das Verfahren nötig ist. Der Einsatz von Materialien und Aufwand zur Bereitstellung kann somit reduziert werden. Die zur eigentlichen Herstellung des Kleidungsstücks nötigen Schritte (vierter, optional fünfter und sechster Schritt sowie ggf. der optionale Schritt zur Nachbearbeitung), also das Drucken der Elemente auf Basis der Abbilder, optional Zuschneiden des Textils zu Einzelteilen und das Fügen der Einzelteile zum Kleidungsstück, können dann im Prinzip beliebig oft mehrfach wiederholt werden, um mehrere Kleidungsstücke zu erhalten. Dies, indem beispielsweise die einmal generierten digitalen Abbilder zum Drucken der Elemente, ggf. unter Einbeziehung individueller Elemente, beliebig oft verwendet werden. Die Herstellung mehrerer Kleidungsstücke jeweils entsprechend einem Musterkleidungsstück, also die beliebig häufige Vervielfältigung des Musterkleidungsstücks, kann also bevorzugt durch Bereitstellung eines (einzigen) Musterkleidungsstücks möglich gemacht werden und führt somit zu einer Vereinfachung des Verfahrens und Einsparung von Ressourcen.
  • Grundsätzlich kann das gesamte Verfahren, wenigstens aber einzelne, einige oder alle der Schritte a) bis f) und ggf. der Nachbearbeitungsschritt, automatisiert, teil-automatisch und/oder manuell durchgeführt werden. Somit kann das Herstellungsverfahren beliebig flexibel durchgeführt werden.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegenden Erfindung ferner ein Kleidungsstück hergestellt nach einem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung. Ein solches vergleichsweise einfach und ressourcenschonend hergestelltes Kleidungsstück zeichnet sich durch eine besondere Realitätsnähe zu einem herkömmlich hergestellten Musterkleidungsstück aus.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ferner ein System, mittels welchem bevorzugt das Verfahren durchgeführt werden kann. Das System weist eine Erfassungseinheit auf, mittels welcher die durch Zusammensetzen zu einem Musterkleidungsstück und anschließendem Auftrennen gewonnenen Musterelemente des Musterkleidungsstücks digital erfasst werden können. Das System weist ferner eine Verarbeitungseinheit auf, mittels welcher auf Basis der digital erfassten Musterelemente digitale Abbilder der Musterelemente erhalten bzw. erstellt werden. Ferner weist das System eine Druckeinheit, wie bspw. einen Tintenstrahldrucker auf, mittels welcher bzw. welchem Elemente auf Basis der digitalen Abbilder auf wenigstens ein flächenförmiges Textil gedruckt werden können. Optional kann das System ferner eine Schneideinheit, wie bspw. einen (NCgesteuerten) Schneidautomaten, aufweisen, mittels der das Textil in Einzelteile zugeschnitten werden kann, welche jeweils wenigstens eines der gedruckten Elemente umfassen. Ferner weist das System eine Fügeeinheit, wie bspw. einen Nähautomaten auf, mittels welcher die gedruckten Elemente bzw. Einzelteile zu dem Kleidungsstück entsprechend dem Musterkleidungsstück gefügt werden können.
  • Die Vorteile des Systems ergeben sich in vergleichbarer Weise wie diejenigen für das vorbeschriebene, erfindungsgemäße Verfahren, um so auf einfache, kostengünstige und ressourcenschonende Weise ein Kleidungsstück zu erhalten, das in seinem Erscheinungsbild im Wesentlichen einem herkömmlich hergestellten Musterkleidungsstück entspricht.
  • Das System weist vorzugsweise ferner eine Schneidbestimmungseinheit auf, die Schneidparameter bestimmen und diese an die Schneideinheit bereitstellen kann. Vorzugsweise werden die Schneidparameter an eine Schneidsteuerungseinheit der Schneideinheit bereitgestellt, um so bevorzugt ein Schneidwerkzeug zum Zuschneiden des Textils in die Einzelteile zu steuern. Schneidwerkzeuge umfassen dabei beispielsweise angetriebene oder nicht angetriebene Rundmesser, oszillierende oder nicht oszillierende Stichmesser, Fräswerkzeuge, Laserstrahlen oder Wasserstrahlen. Mittels dem Schneidwerkzeug werden die gedruckten Elemente vorzugsweise entlang vorbestimmter Kanten ausgeschnitten. Besonders bevorzugt lassen sich so Einzelteile erhalten, welche den Musterelementen in Form und Größe weitestgehend entsprechen. Das zum optionalen fünften Verfahrensschritt des Zuschneidens oben Gesagte gilt insofern analog.
  • Das System weist vorzugsweise ferner eine Bearbeitungseinheit zum Bearbeiten des digitalen Abbildes auf. Die Bearbeitungseinheit kann bevorzugt ein Bildbearbeitungsprogramm aufweisen. Das zum Verfahrensschritt des digitalen Abbildes oben Gesagte gilt insofern analog.
  • Das System weist vorzugsweise ferner eine Personalisierungseinheit zum Ergänzen des digitalen Abbilds mit dem individualisierbaren Element. Das individualisierbare Element kann vorzugsweise ein personalisierbarer Code, wie bspw. ein Strichcode oder 2D-Code und dergleichen sein. Das zum individualisierbaren Element und personalisierbaren Code oben Gesagte gilt insofern analog.
  • Vorzugsweise kann das individualisierbare Element, vorzugsweise in Form eines personalisierbaren Codes, eine Information beinhalten. Bei der Information kann es sich um eine Anweisung zur Herstellung des Kleidungsstücks handeln, wie beispielsweise Schneidparameter der Schneideinheit oder Prozessparameter der Fügeeinheit. Wie bereits erläutert kann die Information auch eine Produktinformation und/oder Bestellinformation und beliebig vieles mehr aufweisen. Das oben dazu Gesagte gilt insofern analog.
  • Vorzugsweise weist das System ferner eine Detektionseinheit auf, mittels welcher das individualisierbare Element insbesondere nach dessen Druck detektiert werden kann. Unter Detektieren wird eine Erkennung des individualisierbaren Elements verstanden; bspw. mittels optischer und/oder funktechnischer Mittel. Das Detektieren des individualisierbaren bzw. individuellen Elements kann vorzugsweise die Lokalisierung bzw. Erfassung und Bereitstellung der mit dem individualisierbaren Element transportierten bzw. diesem zugeordneten Information(en) umfassen. Beispielsweise kann das individualisierbare Element mittels einer Kamera erfasst und anschließend ausgewertet werden. Das Bereitstellen der so erkannten bzw. erfassten Informationen kann wiederum das Bereitstellen bspw. von Prozessparametern an/für die Schneideinheit und/oder die Fügeeinheit umfassen, auf Basis derer dann bspw. die folgenden Verfahrensschritte ausgeführt werden können. Vorzugsweise kann bzw. können die Information(en) einer Ausgabeeinheit, wie einem Bildschirm oder einer Druckeinheit, bereitgestellt und an dieser ausgegeben werden. So können beliebige Informationen transportiert und bspw. für das Herstellungsverfahren oder nachgelagerte Schritte, wie die Logistik einer Warenlieferung, genutzt werden.
  • Das System weist vorzugsweise ferner eine Schnittstelle zur Eingabe und/oder Ausgabe oder Wiedergabe von Prozessinformationen auf; dies vorzugsweise über Peripheriegeräte wie Tastatur, Monitor, Smartphone, und dies kabelgebunden und/oder kabellos. Die gezielte Prozessüberwachung und -steuerung wird so in einfacher Weise ermöglicht.
  • Die Verarbeitungseinheit sowie weitere Elemente, wenn vorhanden, wie wenigstens eine der Schneidbestimmungseinheit, der Bearbeitungseinheit, der Personalisierungseinheit, und/oder der Schnittstelle können Teil einer zentralen Steuereinheit des Systems sein. Somit kann das System einfach aufgebaut und ebenso einfach gesteuert werden.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Kleidungsstücks, umfassend die Schritte: Drucken von Elementen auf Basis digitaler Abbilder eines Musterkleidungsstücks auf wenigstens ein flächenförmiges Textil, optional Zuschneiden des Textils in Einzelteile jeweils umfassend wenigstens eines der Elemente, und Fügen der Einzelteile zu dem Kleidungsstück, wobei die Elemente wenigstens ein individualisierbares Element umfassen. Vorzugsweise umfassen die digitalen Abbilder jeweils Abbildungen von Musterelementen des Musterkleidungsstücks, aus denen das Musterkleidungsstück zusammengesetzt ist oder war. Demnach kann dem Verfahren ein Schritt des Bereitstellens und Auftrennens und digitalen Abbildens, wie zuvor beschrieben, vorangestellt werden. Vorzugsweise wird das individualisierbare Element digital in dem oder in das digitale Abbild integriert. Vorzugsweise weist das individualisierbare Element eine kundespezifische Information (Logo, Initialen, Text,...), Kundeninformation (Name, etc.), Produktinformation (Größe, Länge, Weite, Farbe, Modellbezeichnung, ...), Bestellinformation (Menge, Lieferadresse,...), Prozessinformation (Ansteuer- und Prozessparameter,...) und dergleichen mehr auf. Das individualisierbare Element kann ferner ein Code, wie ein Strichcode, ein 2D-Code und dergleichen, sein. Vorzugsweise wird das individualisierte Element auf einer beim Tragen des Kleidungsstücks innenliegenden Seite des Kleidungsstücks aufgedruckt. Im Übrigen wird auf die zuvor beschriebenen Ausführungen zu den einzelnen Verfahrensschritten verwiesen, welche in gleicher Weise für das hier beschriebene Verfahren gelten. Ebenso ist ein nach diesem Verfahren hergestelltes Kleidungsstück ein eigenständiger Aspekt der vorliegenden Erfindung. Ebenso ein System mit den zur Herstellung des Kleidungsstücks wenigstens notwendigen Komponenten, wie Verarbeitungseinheit, Druckeinheit, optional Schneideinheit und Fügeeinheit, wobei auch die weiteren Komponenten von dem vorbeschriebenen System gemäß diesem Aspekt der Erfindung umfasst sein können. Die restlichen Elemente der Beschreibung und/oder Ansprüche sowie Figuren sind folglich nach Belieben unabhängig voneinander analog auf dieses alternative, unabhängige Verfahren, Kleidungsstück und System anwendbar, insbesondere in Hinblick auf das Drucken, Zuschneiden, Fügen, Bereitstellen von individuellen Elementen und personalisierbaren Codes. Jedoch kann das digitale Abbild nach diesem alternativen Verfahren auf beliebige Weise erzeugt werden, erfordert also nicht das Bereitstellen, Auftrennen und Abbilden eines Musterkleidungsstücks. Das herzustellende Kleidungsstück kann beliebiger Natur sein und muss kein Musterkleidungsstück nachbilden, auch wenn dies bevorzugt ist.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden beispielhaft anhand der Figuren der begleitenden Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigt:
  • Fig. 1
    eine schematische Darstellung eines Systems sowie eines Verfahrens gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
    Fig. 2
    eine Draufsicht von beispielhaft in dem erfindungsgemäßen Verfahren und System gemäß Figur 1 verwendeter Gegenstände, wie ein Musterkleidungsstück, Einzelteile mit Elementen, und Kleidungsstück entsprechend dem Musterkleidungsstück.
  • In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Systems 1 und Verfahrens dargestellt. Nach diesem Ausführungsbeispiel wird zunächst ein Musterkleidungsstück 100, im vorliegenden Fall eine Jeanshose 100 (im Folgenden auch Hose 100 genannt) bereitgestellt. Die Hose 100 ist gebildet durch eine Mehrzahl von Musterelementen 100a-e, beispielsweise aus einer Mehrzahl von Stoffelementen 100a-e. Die Musterelemente 100a-e sind zu dem Musterkleidungsstück 100 zusammengesetzt, wie beispielsweise durch Fügen wie Nähen und/oder Kleben. Vorzugsweise wurde die Jeanshose 100 vor und/oder nach der Bereitstellung entwickelt; also bspw. die optischen und/oder strukturellen Eigenschaften verändernd nachbehandelt, insbesondere gewaschen. Beispielsweise kann die Jeanshose 100 mit Bimssteinen und Enzymen gewaschen, geschliffen, gelasert und/oder gefärbt worden sein.
  • Ziel des erfindungsgemäßen Verfahrens und Systems 1 ist es, ein Kleidungsstück (hier eine Hose) 300 herzustellen, die eine optisch und vorzugsweise auch strukturell ähnliche Nachbildung des Musterkleidungsstücks 100 (hier der Jeanshose) 100 ist. Dazu wird die Jeanshose 100 im nächsten Schritt in wenigstens einen Teil ihrer Elemente, also ihre Musterelemente 100a-e, zerlegt bzw. aufgetrennt. Dabei ist bevorzugt und umfasst, dass einige Musterelemente 100a-e aus weiteren Einzelteilen bestehen, die nicht weiter zerlegt werden. So können beispielsweise Taschenbeutel, Aufnäher oder Reißverschlüsse auf bzw. an den Stoffelementen, an denen sie angebracht sind, verbleiben und diese zusammen so eines der Musterelemente bilden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wurde die Jeans 100 in alle wesentlichen Musterelemente 100a-e zerlegt. Das Zerlegen der Jeans 100 erfolgt vorzugsweise im Wesentlichen zerstörungsfrei, also derart, dass die Musterelemente 100a-e im Wesentlichen intakt bleiben. Beispielsweise werden also lediglich Füge- oder Verbindungsstellen des Musterkleidungsstücks 100 bzw. der Musterelemente 100a-e aufgetrennt; dies vorzugsweise durch Auftrennen einer Naht, so dass die Musterelemente 100ae- selber erhalten bleiben. Dies gilt analog für das Auftrennen anderer Verbindungsmittel wie Klebstoffe oder Nieten. Klebstoffe können beispielsweise durch Behandlung mit Lösemitteln oder durch Erwärmung gelöst werden. Nieten können mit entsprechenden Werkzeugen entfernt werden.
  • Im nächsten Schritt werden die so vereinzelten Musterelemente 100a-e beispielsweise mit einer Erfassungseinheit 10 des Systems 1 digital abgebildet, vorzugsweise durch Fotografieren oder Scannen. Dazu werden die bevorzugt im Wesentlichen flächigen Musterelemente 100a-e vorzugsweise zunächst in einer Ebene ausgebreitet. Sollten Musterelemente 100a-e aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht in einer Ebene flächig ausbreitbar sein, beispielsweise, weil sie aus mehreren Einzelteilen gebildet sind und so eine unebene oder gekrümmte Oberfläche aufweisen, so können sie bspw. entsprechend auf einer dafür vorgesehenen Vorrichtung befestigt werden. Die Musterelemente 100a-e werden vorzugsweise auf einem kontrastreichen, beispielsweise hellen Untergrund platziert und besonders bevorzugt auf diesem fixiert, beispielsweise durch Vakuum oder Stecknadeln. Eine Kamera 10a, wie eine Digitalkamera 10a, dient im vorliegenden Ausführungsbeispiel zur Aufnahme einer Fotografie. Die gesamte Erfassungseinheit 10 kann auch einen Scanner aufweisen. Durch das digitale Abbilden werden so digitale Abbilder der Musterelemente 100a-e erhalten.
  • Das digitale Abbilden kann gleichzeitig für alle Musterelemente 100a-e durchgeführt werden oder auch nur für einen Teil der Musterelemente 100a-e, einschließlich einzelner Durchführung. Es ist bevorzugt, die lediglich beim Tragen des Musterkleidungsstücks (hier der Jeanshose) 100 außenliegende Seiten der Musterelemente 100a-e abzubilden. Jedoch kann ergänzend dazu auch eine oder mehrere Innenseiten digital abgebildet werden. Die erfasste Abbildung, beispielsweise die aufgenommene Fotografie, wird bevorzugt drahtgebunden oder drahtlos an eine Verarbeitungseinheit 41 des Systems 1 übermittelt und in dieser als digitales Abbild aufbereitet und/oder ab- bzw. zwischengespeichert. Mithin werden in der Verarbeitungseinheit 41 auf Basis der digital erfassten Musterelemente 100a-e die digitalen Abbilder der Musterelemente 100a-e erhalten.
  • Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird vorzugsweise in einem weiteren Schritt eine Bildbearbeitung der erhaltenen digitalen Abbilder vorgenommen. Dies kann durch eine Bildbearbeitungseinheit 42 des Systems 1 geschehen und an sich bekannte Methoden zur Verbesserung und/oder Veränderung des digitalen Abbilds umfassen. Beispielsweise können einzelne Bereiche des digitalen Abbilds retuschiert oder der Farbraum angepasst werden.
  • Bevorzugt findet mittels der Verarbeitungseinheit 41 und/oder Bildbearbeitungseinheit 42 eine Kantenerkennung und/oder -bestimmung statt, mittels derer die Kanten der digitalen Abbilder festgelegt werden. Diese Daten können von dann von einer Schneidbestimmungseinheit 43 des Systems für einen noch zu beschreibenden Schneidprozess verwendet werden.
  • Das System 1 kann ferner eine Personalisierungseinheit 44 aufweisen, um das digitale Abbild bspw. über die Bildbearbeitungseinheit 42 in der Verarbeitungseinheit 41 um ein individuelles bzw. individualisierbares Element 301, wie einen personalisierten Code 301, zu ergänzen und somit beispielsweise in eine der digitalen Abbilder einzubinden. In diesem Fall kann die Personalisierungseinheit 44 dazu eingerichtet sein, einen personalisierten Code 301 nach bestimmten Kriterien zu generieren oder zu empfangen und an die Bildbearbeitungseinheit 42 zu übermitteln. Ein derartiges individuelles Element 301 bzw. personalisierbarer Code 301 kann beispielsweise ein Strichcode oder 2D-Code sein. Dieser kann bspw. Informationen zur Steuerung des individuellen Herstellungs- und/oder Handhabungsprozesses für ein Kleidungsstück 300 sein und bestimmte Handlungsanweisungen enthalten. Der Code 301 kann so beispielsweise Handhabungs- und/oder andere Prozessinformationen enthalten, die durch nachfolgende Einheiten ausgelesen bzw. verwendet werden können. Ein solches individuelles Element 301 ist dann vorzugsweise in einem im zusammengesetzten Zustand des herzustellenden Kleidungsstücks 300 beim Tragen nicht sichtbaren Bereich vorgesehen. Ein derartiges individuelles Element bzw. personalisierter Code 301 kann auch ein auf Kundenwunsch erzeugtes oder dem Kunden zugeordnetes Element, wie Initialen, Bestellinformationen, Versandadresse etc. sein, die auf einem entsprechend sichtbaren oder nicht sichtbaren Bereich des herzustellenden Kleidungsstücks 300 vorgesehen werden können. Das individuelle Element 301 kann ebenso Produktinformationen des Kleidungsstücks 300, wie Größenangaben, Modellbezeichnung, etc. enthalten. Bevorzugt ist das individuelle Element 301 bzw. der Code 301 auf einer beim Tragen des Kleidungsstücks 300 innenliegenden Seite des Kleidungsstücks 300 vorgesehen.
  • Das wahlweise überarbeitete bzw. individualisierte oder personalisierte digitale Abbild steht somit zur Herstellung einer im Wesentlichen unbegrenzten Anzahl von Kleidungsstücken (hier bspw. von Hosen) 300 zur Verfügung. Mit anderen Worten ist lediglich ein Musterkleidungsstück (hier bspw. eine Jeanshose) 100 erforderlich, um ein digitales Abbild dieser zu schaffen, mittels welchem der im Folgenden zu beschreibende Prozess des Druckens, Zuschneidens und Fügens anschließend im Wesentlich unbegrenzt oft durchgeführt werden kann.
  • Das Verfahren insgesamt und insbesondere der Schritt der digitalen Abbildung wird vorzugsweise durch eine (zentrale) Steuereinheit 40 des Systems 1 gesteuert. Die Steuereinheit 40 kann ein Computersystem sein, das dazu eingerichtet ist, wenigstens einen Teil und vorzugsweise alle der Verfahrensschritte durch Ausführung eines entsprechenden Computerprogramms zu steuern. Die Steuereinheit 40 umfasst beispielsweise die Verarbeitungseinheit 41, die Bildbearbeitungseinheit 42, die Schneidbestimmungseinheit 43 und die Personalisierungseinheit 44 und kann mit einer Schnittstelle 50 des Systems 1 verbindbar bzw. verbunden sein. Die Schnittstelle 50 dient zur Ein- und/oder Ausgabe von Informationen und an diese können Peripheriegeräte, wie beispielsweise ein Bildschirm 50a, eine Tastatur und dergleichen, angeschlossen sein/werden. Dies schließt auch Touchdisplays und portable, vorzugsweise kabellos verbindbare Geräte wie Tablets und Smartphones mit ein. Mittels der Schnittstelle 50 ist es auch möglich, gezielt in den Ablauf des Verfahrens einzugreifen, vorzugsweise durch die Eingabe von Prozessinformationen und vorzugsweise ferner möglich die Bildbearbeitung zu steuern.
  • In einem nächsten Schritt werden Elemente 300a'-e' auf Basis der digitalen Abbilder auf wenigstens ein flächenförmiges Textil 200 gedruckt. Das digitale Abbild wird hierzu bevorzugt an eine Druckeinheit 20 übermittelt. Die Druckeinheit 20 umfasst vorzugsweise einen Druckkopf 20a, welcher bevorzugt im Tintenstrahlverfahren druckt. Ferner umfasst die Druckeinheit 20 vorzugsweise ein Förderband 20b, also eine Einrichtung, mittels derer das flächige Textil 200, beispielsweise eine quasi endlose Stoffbahn 200 relativ zu dem Druckkopf 20a positionier- und/oder bewegbar ist. Dies geschieht im Falle eines Förderbands 20b vorzugsweise durch kontinuierliches Abwickeln der Stoffbahn 200 entlang einer Hauptrichtung. Das Förderband 20b kann dabei die abgewickelten Abschnitte mittels Vakuum fixieren. Am anderen Ende des Förderbands 20b kann der abgewickelte und bedruckte Teil 200' der Stoffbahn 200 wieder aufgewickelt werden, um einen Rolle zu Rolle Prozess zu realisieren. Auch kann der abgewickelte und bedruckte Teil 200' der Stoffbahn 200 abgetrennt werden oder sich nahtlos an eine Schneideinrichtung 30 anschließen, welche die abgewickelten und bedruckten Teile 200' der Stoffbahn 200 vorzugsweise direkt verarbeitet bzw. schneidet. Die Schneideinrichtung 30 wird im Folgenden noch näher beschrieben. Die Druckeinheit 20 weist vorzugsweise eine Mehrzahl von Druckköpfen 20a auf, um einen möglichst großen Farbraum sowie ggf. Sonderfarben realisieren zu können. Vorzugsweise ist der Stoff der Stoffbahn 200 zur unmittelbaren Bedruckung geeignet, das heißt ohne den Einsatz von Grundierung, Primer, etc. Das erfindungsgemäß Verfahren unterliegt grundsätzlich keinen Einschränkungen hinsichtlich des anzuwendenden Druckverfahrens. Im Fall des Tintenstrahldrucks ist jedoch erforderlich, dass die Druckfarben zur Verwendung in einem Druckkopf geeignet sind. Bevorzugt werden Reaktivfarbstoffe, Dispersionsfarbstoffe oder Direktfarbstoffe, insbesondere Pigmentfarben, eingesetzt. Als Stoff 200 kommen prinzipiell alle flächenförmigen Textilien in Betracht. Besonders bevorzugt wird das vorliegende Verfahren aber auf ein Gewebe mit Baumwollanteil, bevorzugt von größer 0% bis 100%, weiter bevorzugt von 50 % bis 100 % Baumwollanteil angewendet. Vorzugsweise wird durch die Druckeinheit 20 ferner ein nach dem Bedrucken stattfindender Trocknungsschritt realisiert, der die gedruckten Farben fixiert. Verfahren hierzu sind bekannt. Bevorzugt wird eine Thermofixierung eingesetzt. Durch das Bedrucken wird die Stoffbahn 200 bereichsweise mit den Elementen 300a'-e' auf Basis der Abbilder bedruckt, das heißt es wird eine wenigstens teilweise mit Elementen 300a'-e' bedruckte Stoffbahn 200 erhalten. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, dass die Elemente 300a'-e' einzeln oder in Gruppen auf jeweils ein flächenförmiges Textil gedruckt werden. Die digitalen Abbilder, ggf. in aufbereiteter Form, dienen also als Vorlage für den Druckprozess. Vorzugsweise wird im selben Schritt das individuelle Element 301, wie Bestellinformationen, Herstellungsprozessinformationen oder Produktinformationen, auf eine vorzugsweise beim Tragen des Kleidungsstücks 300 innenliegende Seite, beispielsweise in einen Hosenbund, gedruckt.
  • In einem nächsten optionalen Schritt wird das Textil 200 in Einzelteile 300a-e jeweils umfassend wenigstens eines der gedruckten Elemente 300a'-e' zugeschnitten. Dies insbesondere dann, wenn die Elemente 300a'-e' nicht ohnehin bereits jeweils auf einzelne flächenförmige Textilien gedruckt wurden bzw. das Textil 200 vor dem Druck entsprechend zugeschnitten wurde. Im letztgenannten Fall kann ein Zuschnitt bereits vor dem Druckschritt stattgefunden haben. Zum Zuschnitt nach dem Druck wird die so bedruckte Stoffbahn 200 vorzugsweise einer Schneideinrichtung 30 zugeführt. Die Schneideinrichtung 30 weist vorzugsweise eine Schneidsteuerungseinheit 30a und ein damit funktionell verbundenes Schneidwerkzeug 30b auf. Mittels dem Schneidwerkzeug 30b werden die gedruckten Elemente 300a'-e' vorzugsweise entlang durch die Schneidbestimmungseinheit 43 vorbestimmter Kanten ausgeschnitten und so die Einzelteile 300a-e erhalten. Vorzugsweise ermittelt die Schneidbestimmungseinheit 43 die Schnittkanten anhand der in der Verarbeitungseinheit 41 bestimmten Kanten. Dies kann die Zugabe von Bearbeitungsrändern und/oder unbedruckten Bereichen umfassen. Die Schneidsteuerung 30a kann dazu eingerichtet sein, ein zuvor aufgebrachtes individuelles Element 301 wie einen Code 301 mittels einer Detektionseinheit 30c zu erfassen. Hiermit ist eine Zuordnung von Produktionsdaten, wie Schneiddaten zu dem Element 300e' bzw. Schneidparametern, möglich. Ferner können ggf. zusätzliche Befehle durch die Schneidsteuerungseinheit 30a ausgeführt werden. Durch das Ausschneiden der gedruckten Elemente 300a'-e' bspw. aus der bedruckten Stoffbahn 200 werden hier die Einzelteile 300a-e des Kleidungsstücks 300 erhalten. Es ist bevorzugt, dass die Zuschnitte jeweils genau den Konturen eines Abbilds bzw. Elements 300a'-e' entsprechen, oder dass die Zuschnitte größer sind als die jeweiligen Abbilder bzw. Elemente 300a'-e', indem ein zusätzlicher unbedruckter Bereich, vorzugsweise ein Bearbeitungsbereich wie eine Nahtzugabe, vorgesehen wird. Ebenso kann ein Zuschnitt mehrere Abbilder bzw. Elements 300a'-e' umfassen. Es ist generell auch denkbar, dass ergänzend zu den bedruckten Elementen 300a'-e' unbedruckte Elemente zugeschnitten werden. Es ist auch umfasst, dass der Zuschnitt kleiner ist als das Abbild bzw. Element 300a'-e', beispielsweise, wenn gewollte Fehlstellen im Textil erzeugt werden sollen (Risse, Löcher, Fransen etc.).
  • In einem weiteren Schritt werden die Elemente 300a'-e' oder die Einzelteile 300a-e schließlich zu dem Kleidungsstück (hier bspw. der Hose) 300 entsprechend dem Musterkleidungsstück 100 gefügt; dies vorzugsweise mittels einer Fügeeinheit 60. Der Fügeschritt kann auch manuell durchgeführt werden. Das Fügen kann mit einem Nähautomaten geschehen und/oder die Applikation von Klebstoffen umfassen. Das hergestellte Kleidungsstück (hier bspw. die Hose) 300 ähnelt somit in Optik und vorzugsweise auch Aufbau bzw. Struktur dem Musterkleidungsstück (hier bspw. der Jeanshose) 100. In anderen Worten wird hier beispielhaft eine der Jeanshose 100 entsprechende Hose 300 hergestellt. Der Schritt des Fügens und die Fügeeinheit 60 können sämtliche bekannte Mittel und Verfahren umfassen und beinhalten vorzugsweise Nähen, Kleben und/oder Nieten. Besonders bevorzugt wird die Hose 300 mit den gleichen Mitteln gefügt, wie die Jeanshose 100, um eine hohe Ähnlichkeit bezüglich des Aufbaus von Jeanshose 100 und Hose 300 zu erzielen.
  • Die Schritte zur Erfassung der digitalen Abbilder, also das Bereitstellen des Musterkleidungsstücks 100, das Auftrennen desselben sowie das digitale Abbilden der Musterelemente 100a-e und Erhalten der digitalen Abbilder (ggf. mit Bildbearbeitung und evtl. Personalisierung) wird vorzugsweise wenigstens oder nur einmal durchgeführt. Die dann folgenden Schritte zur finalen Herstellung des Kleidungsstücks 300, wie das Drucken der Elemente 300a'-e', das optionale Zuschneiden in die Einzelteile 300a-e sowie das Fügen zu dem Kleidungsstück 300 können dann beliebig oft wiederholt werden, um so das Musterkleidungsstück 100 beliebig oft nachzubilden.
  • In Figur 2 sind im Verfahren bzw. in dem System 1 verwendete bzw. hergestellte Gegenstände beispielhaft gezeigt. In der Abbildung ganz links ist eine Jeanshose 100 dargestellt, die einer aufwändigen Nachbehandlung unterzogen wurde, um so eine bestimmte Optik ("used-look") zu erhalten. Diese umfasst im vorliegen Beispiel starke Auswaschungen im Bereich der Oberschenkel, Löcher und ausgefranste Stellen und stark akzentuierte Falten. Ein weiterer Zwischenschritt des oben beschriebenen Verfahrens ist in der mittleren Abbildung dargestellt. Diese zeigt nach dem Drucken und Zerschneiden erhaltene Einzelteile 300a, 300b, .... Vorzugsweise werden die Löcher und ausgefransten Stellen nicht gedruckt, sondern in einem ergänzenden Verfahrensschritt durch entsprechende Werkzeuge, beispielweise durch Schneidwerkzeuge 30b der Schneideinheit 30, eingebracht, um die Qualität der strukturellen Nachbildung der Jeanshose 100 zu erhöhen. Ein solcher Nachbearbeitungsschritt zur Nachbearbeitung des Materials von wenigstens einem der Elemente 300a'-e', Einzelteile 300a-e und/oder Kleidungsstück 300 kann auf wenigstens einen der Schritte des Druckens, Schneidens und/oder Fügens folgen. Durch Fügen der Einzelteile 300a, 300b, ... wird schließlich eine Hose 300, dargestellt in der Figur 2 rechts, erhalten. Ein so hergestelltes Kleidungsstück 300 ist eigenständiger Bestandteil der vorliegenden Erfindung.
  • Die vorliegende Erfindung wird in ihrer breitestmöglichen Form durch die Ansprüche bestimmt. Die beschriebenen Ausführungsbeispiele und die Variationen davon sind nicht auf das spezifisch Beschriebene begrenzt, sondern lassen sich verallgemeinern. So ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter den Begriffen "Hose" jedes Kleidungsstück, "Jeanshose" jedes Musterkleidungsstück, und "Stoffbahn" oder "Stoff" jedes flächenförmige Textil zu verstehen, insofern dadurch nicht ein Widerspruch erzeugt wird.

Claims (15)

  1. Verfahren zur Herstellung eines Kleidungsstücks (300), umfassend die Schritte:
    a) Bereitstellen eines aus mehreren Musterelementen (100a-e) zusammengesetzten Musterkleidungsstücks (100),
    b) Auftrennen des Musterkleidungsstücks (100) in die Musterelemente (100a-e),
    c) Digitales Abbilden der Musterelemente (100a-e), um digitale Abbilder der Musterelemente (100a-e) zu erhalten,
    d) Drucken von Elementen (300a'-e') auf Basis der digitalen Abbilder auf wenigstens ein flächenförmiges Textil (200),
    e) optional Zuschneiden des Textils (200) in Einzelteile (300a-e) jeweils umfassend wenigstens eines der gedruckten Elemente (300a'-e'),
    f) Fügen der Elemente oder Einzelteile (300a-e) zu dem Kleidungsstück (300) entsprechend dem Musterkleidungsstück (100).
  2. Verfahren nach Anspruch 1,
    wobei
    das Kleidungsstück (300) eine Hose und das Musterkleidungsstück (100) eine Hose, vorzugsweise eine Jeanshose, ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
    wobei
    dem Schritt a) ein Schritt zur Entwicklung des Musterkleidungsstücks (100), wie die Veränderung der optischen und/oder strukturellen Eigenschaften des Musterkleidungsstücks (100), vorzugsweise durch Waschung wie stone washing, vorausgeht.
  4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
    wobei
    Schritt c) das digitale Abbilden wenigstens einer von zwei flächigen Seiten der Musterelemente (100a-e), vorzugsweise der beim Tragen des Musterkleidungsstücks (100) außenliegenden Seite, oder von beiden flächigen Seiten der Musterelemente (100a-e) umfasst, und/oder
    Schritt c) ferner eine Bearbeitung des digitalen Abbilds, vorzugsweise eine Bildkorrektur, umfasst.
  5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche
    wobei
    Schritt d) mittels Textildirektdruck vorzugsweise im Tintenstrahlverfahren durchgeführt wird, und/oder
    Schritt d) zusätzlich das Drucken eines individualisierbaren Elements (301) umfasst, das vorzugsweise auf einer von einer beim Tragen außenliegenden Seite des Kleidungsstücks (300) abgewandten Seite angeordnet ist, wobei das individualisierbare Elemente (301) vorzugsweise ein personalisierbarer Code (301) ist, besonders bevorzugt ein Strichcode oder 2D-Code, und/oder
    in Schritt d) das flächenförmige Textil (200) von einer vorzugsweise aufgerollten Textilbahn (200) zugeführt wird.
  6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
    wobei
    Schritt f) wenigstens mittels Nähen und/oder Kleben erfolgt.
  7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
    wobei
    auf wenigstens einen der Schritte d), e) und/oder f) ein Nachbearbeitungsschritt zur Nachbearbeitung des Materials von wenigstens einem der Elemente (300a'-e'), Einzelteile (300a-e) und/oder Kleidungsstück (300) erfolgt.
  8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
    wobei
    die Schritte a) bis c) und, wenn vorhanden, der Entwicklungsschritt wenigstens einmal, die darauffolgenden Schritte d) bis f) und, wenn vorhanden, der Nachbearbeitungsschritt dann mehrfach wiederholt durchgeführt werden, und/oder
    das Verfahren, wenigstens einige oder alle der Schritte a) bis f) und, wenn vorhanden, der Nachbearbeitungsschritt, automatisiert, teil-automatisch und/oder manuell durchgeführt wird.
  9. Kleidungsstück (300), hergestellt nach einem Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche.
  10. System (1) zur Herstellung eines Kleidungsstücks (300), aufweisend
    - eine Erfassungseinheit (10) zum digitalen Erfassen von Musterelementen (100a-e) eines aus diesen Musterelementen (100a-e) zuvor zusammengesetzten und dann aufgetrennten Musterkleidungsstücks (100),
    - eine Verarbeitungseinheit (41), um auf Basis der digital erfassten Musterelemente (100a-e) digitale Abbilder der Musterelemente (100a-e) zu erhalten,
    - eine Druckeinheit (20) zum Drucken von Elementen (300'a-e') auf Basis der digitalen Abbilder auf wenigstens ein flächenförmiges Textil (200),
    - optional eine Schneideinheit (30) zum Zuschneiden des Textils (200) in Einzelteile (300a-e) jeweils umfassend wenigstens eines der gedruckten Elemente (300a'-e'), und
    - eine Fügeeinheit (60) zum Fügen der gedruckten Elemente (300a'-e') oder Einzelteile (300a-e) zu dem Kleidungsstück (300) entsprechend dem Musterkleidungsstück (100).
  11. System (1) zur Herstellung eines Kleidungsstücks (300) nach Anspruch 10,
    ferner aufweisend eine Schneidbestimmungseinheit (43) zur Bestimmung von Schneidparametern und Bereitstellen der Schneidparameter an die Schneideinheit (30), vorzugsweise an eine Schneidsteuerungseinheit (30a) derselben zum Ansteuern eines Schneidwerkzeugs (30b) zum Zuschneiden des Textils (200) in die Einzelteile (300a-e).
  12. System (1) zur Herstellung eines Kleidungsstücks (300) nach Anspruch 10 oder 11, fer
    ner aufweisend eine Bearbeitungseinheit (42) zum Bearbeiten des digitalen Abbildes.
  13. System (1) zur Herstellung eines Kleidungsstücks (300) nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
    ferner aufweisend eine Personalisierungseinheit (44) zum Ergänzen des digitalen Abbilds mit einem individualisierbaren Element (301), vorzugsweise einem personalisierbaren Code (301) wie bevorzugt einem Strichcode oder 2D-Code, wo
    bei das individualisierbare Element (301) vorzugsweise eine Information beinhaltet, wobei die Information besonders bevorzugt eine Anweisung zur Herstellung des Kleidungsstücks (300), wie Schneidparameter der Schneideinheit (30) und/oder Prozessparameter der Fügeeinheit (60), wenn vorhanden, und/oder eine Produktinformation und/oder eine Bestellinformation aufweist.
  14. System (1) zur Herstellung eines Kleidungsstücks (300) nach Anspruch 13,
    ferner aufweisend eine Detektionseinheit (30c) zum Detektieren des individualisierbaren Elements (301) nach dem Druck desselben,
    wobei das Detektieren des individualisierbaren Elements (301) vorzugsweise das Erfassen und Bereitstellen der mit dem individualisierbaren Element (301) transportierten Informationen umfasst, wobei das Bereitstellen der Information vorzugsweise wiederum die Bereitstellung der Prozessparameter für die Schneideinheit (30) und/oder die Fügeeinheit (60), wenn vorhanden, und/oder die Ausgabe der Information an einer Ausgabeeinheit (50a), wie einem Bildschirm (50a) oder einer Druckeinheit, umfasst.
  15. System (1) zur Herstellung eines Kleidungsstücks (300) nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
    ferner aufweisend eine Schnittstelle (50) zur Eingabe und/oder Ausgabe von Prozessinformationen, vorzugsweise über Peripheriegeräte, und/oder fer
    ner aufweisend eine Steuereinheit (40), welche die Verarbeitungseinheit (41) und, wenn vorhanden, ferner wenigstens eine der Schneidbestimmungseinheit (43), der Bearbeitungseinheit (42), der Personalisierungseinheit (44), und/oder der Schnittstelle (50) aufweist.
EP20210562.3A 2020-11-30 2020-11-30 Verfahren und system zur herstellung eines kleidungsstücks Pending EP4005424A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
EP20210562.3A EP4005424A1 (de) 2020-11-30 2020-11-30 Verfahren und system zur herstellung eines kleidungsstücks

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
EP20210562.3A EP4005424A1 (de) 2020-11-30 2020-11-30 Verfahren und system zur herstellung eines kleidungsstücks

Publications (1)

Publication Number Publication Date
EP4005424A1 true EP4005424A1 (de) 2022-06-01

Family

ID=73646137

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
EP20210562.3A Pending EP4005424A1 (de) 2020-11-30 2020-11-30 Verfahren und system zur herstellung eines kleidungsstücks

Country Status (1)

Country Link
EP (1) EP4005424A1 (de)

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN100437628C (zh) * 2001-10-17 2008-11-26 恩尼格公司 服装纸样的自动数字化
US20150208746A1 (en) * 2002-05-25 2015-07-30 Owayo Gmbh Method for the production of printed items of clothing made from textile material
US20180066395A1 (en) * 2016-08-19 2018-03-08 Levi Strauss & Co. Laser Finishing System for Apparel

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN100437628C (zh) * 2001-10-17 2008-11-26 恩尼格公司 服装纸样的自动数字化
US20150208746A1 (en) * 2002-05-25 2015-07-30 Owayo Gmbh Method for the production of printed items of clothing made from textile material
US20180066395A1 (en) * 2016-08-19 2018-03-08 Levi Strauss & Co. Laser Finishing System for Apparel

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1511402B1 (de) Verfahren zum herstellen von bedruckten bekleidungsst cken a us stoff
DE69825721T2 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung eines Gewebes mit synchronisierten gewebten und gedruckten Mustern
DE19514363C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Zuschneiden eines Schneidegutes wie Textilien, Leder, technische Geräte oder dgl.
US20160060807A1 (en) System and method of generating a pattern or image on fabric with linear laser irradiation, fabric made by said method, and products made with said fabric
US8739715B2 (en) Sublimation embroidery
DE202013012814U1 (de) Strickbekleidungsartikel und Textildrucker
CN107901622A (zh) 利用数码印花机对面料的精准数码印花方法及面料
DE2835834A1 (de) Uebertragbares, geflocktes fasermustermaterial fuer dekorativ beflockte textilerzeugnisse
US8719962B1 (en) Method of creating a three-dimensional image on a garment
EP2531642B1 (de) Verfahren zum herstellen eines textilprodukts
EP3058835B1 (de) Vorrichtung und verfahren zum herstellen eines bekleidungsstücks
EP1258553B1 (de) Stickverfahren
EP0823502B1 (de) Maschinenstickverfahren
US10561186B2 (en) Piece of fabric for hand-sewn works and method for making said works with said fabrics
EP4005424A1 (de) Verfahren und system zur herstellung eines kleidungsstücks
DE102011101484A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kleidungsstücken
US20090238978A1 (en) Method of creating a stitched image resembling embroidery
US20020133261A1 (en) Method and system for producing garments having a vintage appearance
DE2924409A1 (de) Verfahren zum erzeugen von schnittmusterbegrenzungslinien an polstoffen und danach hergestellte polstoffbahn
DE3439373C2 (de)
DE102008058561A1 (de) Verfahren zur Herstellung von zwei oder mehr Schnittteilen
DE102006046709A1 (de) Verfahren zur Herstellung maßgeschneideter Bekleidungsstücke
Dhir Digital printing: a brief overview
DE102016001411B4 (de) Verfahren zur Herstellung eines Schuhschafts
DE202005013744U1 (de) Textiles dreidimensionales Bild

Legal Events

Date Code Title Description
PUAI Public reference made under article 153(3) epc to a published international application that has entered the european phase

Free format text: ORIGINAL CODE: 0009012

STAA Information on the status of an ep patent application or granted ep patent

Free format text: STATUS: THE APPLICATION HAS BEEN PUBLISHED

AK Designated contracting states

Kind code of ref document: A1

Designated state(s): AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

STAA Information on the status of an ep patent application or granted ep patent

Free format text: STATUS: REQUEST FOR EXAMINATION WAS MADE

17P Request for examination filed

Effective date: 20221121

RAV Requested validation state of the european patent: fee paid

Extension state: TN

Effective date: 20221121

RBV Designated contracting states (corrected)

Designated state(s): AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

STAA Information on the status of an ep patent application or granted ep patent

Free format text: STATUS: EXAMINATION IS IN PROGRESS

17Q First examination report despatched

Effective date: 20240306