EP3299005A1

EP3299005A1 - Fernsteuerbare massagevorrichtung

Info

Publication number: EP3299005A1
Application number: EP16190607.8A
Authority: EP
Inventors: Michael Dills
Original assignee: Amor Gummiwaren GmbH
Current assignee: Amor Gummiwaren GmbH
Priority date: 2016-09-26
Filing date: 2016-09-26
Publication date: 2018-03-28
Anticipated expiration: 2036-09-26
Also published as: ES2857225T3; US20180085285A1; US10398622B2; EP3299005B1

Abstract

Erfindungsgemäß ist eine Fernsteuerbare Massagevorrichtung (1) geeignet zur Massage von Körperteilen mit einem Vibrationserzeugungsteil (3), das in einem Gehäuse (2) eine Schwingungserzeugungsvorrichtung (4), einen Energiespeicher (6), eine Steuereinrichtung und eine drahtlose Datenkommunikationseinrichtung aufweist, wobei das Vibrationserzeugungsteil (3) mit einem Ende eines Kabel (7) verbunden ist, an dessen anderem Ende ein Steckelement (9) mit zwei Ladeelektroden (11) zur Verbindung mit einem Ladegerät und mit einer Leiterplattenantenne (23) zum Senden und Empfangen von Funksignalen von der drahtlosen Datenkommunikationseinrichtung vorgesehen ist, und einem Vibrationsaufnahmeteil (10), das eine Öffnung zur Aufnahme des Vibrationserzeugungsteils (3) derart aufweist, dass das Vibrationserzeugungsteil (3) im aufgenommenen Zustand zumindest teilweise von dem Vibrationsaufnahmeteil (10) umgeben ist, wobei das Vibrationserzeugungsteil (3) als modulares Element ausgebildet ist, das dazu geeignet ist, mit mindestens einem einer Mehrzahl von Vibrationsaufnahmeteilen (10) verbunden zu werden, um die fernsteuerbare Massagevorrichtung (1) zu bilden.

Description

Die Erfindung betrifft eine fernsteuerbare Massagevorrichtung für die Massage von Körperteilen, insbesondere der Geschlechtsteile.
Massagevorrichtungen der eingangs genannten Art sind gemeinhin auch als Vibratoren bekannt, die es in verschiedenen Formen und Größen gibt. Darunter sind batteriebetriebene Vibratoren mit direkter Steuerung oder Steuerung per Kabel und Vibratoren mit Fernsteuerung, z. B. über das Bluetooth-Protokoll, die als Liebeskugeln ausgebildet sind. Derartige Liebeskugeln sind in der EP 3 042 643 A1 offenbart. Weiterhin sind Vibratoren mit direkter Steuerung bekannt, auf die zusätzliche Außenelemente zur Verstärkung der Vibrationswirkung aufgesteckt werden können.
Nachteilig an der Mehrzahl der oben genannten Vibratoren ist, dass sie außen nur eine einzige, bei der Herstellung festgelegte Form aufweisen und damit keinerlei Flexibilität bieten. Benutzer, die eine andere Form des Vibrators wünschen, kommen nicht umhin, sich weitere Vibratoren der gleichen Art zu beschaffen, was zusätzliche Kosten verursacht.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben genannten Nachteile zumindest teilweise zu überwinden und eine fernsteuerbare Massagevorrichtung bereitzustellen, die eine günstige Herstellung, eine zuverlässige flüssigkeitsfeste Funktion, eine flexibel anpassbare äußere Form der die Vibration übertragenden Bestandteile, ein einfaches Aufladen der Energiespeicher und eine flexible Steuerung mittels aktueller drahtloser Datenübertragungstechnologien ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß bereitgestellt wird eine fernsteuerbare Massagevorrichtung geeignet zur Massage von Körperteilen mit einem Vibrationserzeugungsteil, das in einem Gehäuse eine Schwingungserzeugungsvorrichtung, einen Energiespeicher, eine Steuereinrichtung und eine drahtlose Datenkommunikationseinrichtung aufweist, wobei das Vibrationserzeugungsteil mit einem Ende eines Kabel verbunden ist, an dessen anderem Ende ein Steckelement mit zwei Ladeelektroden zur Verbindung mit einem Ladegerät und mit einer Leiterplattenantenne zum Senden und Empfangen von Funksignalen von der drahtlosen Datenkommunikationseinrichtung vorgesehen ist, und einem Vibrationsaufnahmeteil, das eine Öffnung zur Aufnahme des Vibrationserzeugungsteils derart aufweist, dass das Vibrationserzeugungsteil im aufgenommenen Zustand zumindest teilweise von dem Vibrationsaufnahmeteil umgeben ist, wobei das Vibrationserzeugungsteil als modulares Element ausgebildet ist, das dazu geeignet ist, mit mindestens einem einer Mehrzahl von Vibrationsaufnahmeteilen verbunden zu werden, um die fernsteuerbare Massagevorrichtung zu bilden.
Damit wird die Möglichkeit geschaffen, eine modulare Massagevorrichtung sehr kostengünstig herzustellen, weil durch die Modularität keine speziell an die Geometrie des Vibrationserzeugungsteils angepassten Bauteile mehr konzipiert werden müssen. Für unterschiedliche Einsatzzwecke der Massagevorrichtung kann nunmehr eine gemeinsame technische Plattform für die Vibrationserzeugung, Steuerung, Stromversorgung und Datenkommunikation verwendet werden. Weiterhin ergibt sich für den Endkunden der Vorteil, dass er eine Vielzahl von Vibrationsaufnahmeteilen oder Aufsätzen für ein Vibrationserzeugungsteil verwenden kann und somit erheblich weniger Anschaffungskosten anfallen. Nahezu sämtliche Formen von Sexspielzeug sind als Formen für das Vibrationsaufnahmeteil denkbar, wobei jede einzelne Form des Vibrationsaufnehmeteils mit dem Vibrationserzeugungsteil kompatibel ist. Auch wird die Möglichkeit geschaffen, mehr als ein Vibrationsaufnahmeteil auf einem Vibrationserzeugungsteil anzuordnen, wodurch der Fantasie bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung kaum Grenzen gesetzt sind. Durch die flexibel einsetzbare Fernsteuerung wird die Bedienung erheblich komfortabler, was den Kundennutzen signifikant erhöht.
Mit besonderem Vorteil ist das Steckelement flach und sind die Ladeelektroden als USB kompatibel ausgebildet. Mit der USB Technologie kann ein sehr weit verbreitetes Verfahren zum Aufladen des Energiespeichers oder auch zur Datenübertragung verwendet werden. Das flache Steckelement weist dabei eine ähnliche Konfiguration wie die eines USB-A Steckers auf, der in eine entsprechende USB Buchse nach Art eines USB-Sticks eingeführt werden kann. Derartige Anschlussbuchsen sind an einer Vielzahl von Geräten vorhanden, beispielsweise an PCs, Laptops, Notebooks, Tabletcomputern, Stromnetzteilen (für 12/110/120/220 V) und dergleichen, und stellen gemäß USB Standard einen ausreichenden Ladestrom zur Verfügung (z. B. bis zu 500 mA bei 5V nach USB 2.0).
Bevorzugt sind die Ladeelektroden und die Leiterplattenantenne auf einer Leiterplatte angeordnet. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Ladeelektroden auf der einen Seite und die Leiterplattenantenne auf der anderen Seite der Leiterplatte angeordnet sind. Die Leiterplattenantenne, auch gedruckte Antenne genannt, ist beispielsweise so ausgebildet, dass sie sich in beliebiger Form preisgünstig als Kupferschicht auf einer herkömmlichen Leiterplatte aufbringen lässt. Dadurch lässt sich ein kompaktes Bauteil erzielen, wodurch Platz und damit Kosten eingespart werden können. Alternativ können die Ladeelektroden und die Leiterplattenantenne auf derselben Seite der Leiterplatte angeordnet sein. Dadurch ergibt sich ein noch einfacherer Aufbau des Steckelements. Es ist ebenfalls möglich, die Ladeelektroden auf beiden Seiten der Platine anzuordnen, so dass das Steckelement benutzerfreundlich in allen (beiden) Orientierungen in eine USB-Buchse oder entsprechende andere Ladebuchse eingesteckt werden kann. Dazu ist eine Logik erforderlich, die Pluspol und Minuspol entsprechend erkennt.
Mit weiterem Vorteil ist die Leiterplattenantenne für das Senden und Empfangen von Funksignalen nach Bluetooth (nach IEEE 802.15.1), NFC (Near Field Communication), WLAN (nach IEEE 802.11), GSM, UMTS, LTE oder einem anderen mobilen Datenübertragungsstandard geeignet.
Vorteilhafter Weise sind das Vibrationserzeugungsteil, das Kabel, der Übergang zwischen Vibrationserzeugungsteil und Kabel sowie das Steckelement flüssigkeitsfest ausgebildet. Damit genügen nicht nur das Vibrationserzeugungsteil, das beispielsweise zusammen mit dem Vibrationsaufnahmeteil in eine Körperöffnung eingeführt wird, sondern auch die Rückholschnur bzw. das Kabel sowie das Steckelement den Hygienevorschriften, die für derartige Vorrichtungen gelten, z.B. IP67 (DIN EN 60528). Vibrationserzeugungsteil, Kabel und Steckelement sind damit mit einfachen Mitteln reinigbar und bieten keine Öffnungen, in die Flüssigkeit derart eindringen könnte, so dass die Funktion der Massagevorrichtung beeinträchtigt ist.
Es ist bevorzugt, dass das Kabel zwei Stränge aufweist. Insbesondere ist es von Vorteil, dass mindestens ein Kabelstrang als Koaxialkabel ausgebildet ist. Damit ist gewährleistet, dass das hochfrequente Antennensignal möglichst wenig Störsignalen ausgesetzt ist und ausreichend abgeschirmt zur drahtlosen Datenkommunikationseinrichtung im Inneren des Gehäuses des Vibrationserzeugungsteils übertragen werden kann. Die Beeinflussung durch den Stromfluss aufgrund der USB Ladespannungsquelle (Gleichspannung) ist damit so gering wie möglich.
Mit weiterem Vorteil ist das Vibrationserzeugungsteil mittels einer Presspassung in der Öffnung des Vibrationsaufnahmeteils aufgenommen. Damit ist für eine ausreichende Haltefunktion gesorgt, die durch die Vibrationen des Vibrationserzeugungsteils im Wesentlichen kaum beeinträchtigt wird. Die Massagevorrichtung wirkt damit im Betrieb als eine feste Einheit, ist jedoch zum Reinigen bzw. Austauschen des Vibrationsaufnahmeteils modular aufgebaut.
Bevorzugt ist das Vibrationsaufnahmeteil aus Silikon, TPE oder einem anderen geeigneten thermoplastischen Kunststoff gebildet ist. Diese Materialien sind in hygienischer Hinsicht unkritisch und weisen eine für die Anwendung am bzw. im Körper angenehme und damit besonders gut geeignete Haptik auf.
Mit besonderem Vorteil sind der Energiespeicher und die Schwingungserzeugungsvorrichtung in Längsrichtung des Gehäuses hintereinander angeordnet. Dadurch ergeben sich eine Platzersparnis und gleichzeitig die Möglichkeit, günstige Bauteile einzusetzen. In ähnlicher Weise kann in Längsrichtung des Gehäuses parallel zu dem Energiespeicher eine Platine angeordnet sein, die die Steuereinrichtung und die drahtlose Datenkommunikationseinrichtung umfasst.
Weiterhin erfindungsgemäß ist eine Massageanordnung mit einer entfernten Bedieneinrichtung und mindestens einer Massagevorrichtung wie oben beschrieben, wobei die entfernte Bedieneinrichtung geeignet ist, jede der mindestens einen Massagevorrichtung(en) getrennt voneinander oder zumindest teilweise gemeinsam zu steuern. Dies bedeutet, dass mit einer entfernten Bedieneinrichtung, die vorzugsweise als Smartphone ausgebildet ist, mehr als eine erfindungsgemäße Massagevorrichtung gesteuert werden kann, und dies optional mit unterschiedlichen Abläufen. So kann die Anwendung bzw. App eines Smartphones beispielsweise drei Massagevorrichtungen steuern, zwei davon mit demselben Vibrationsprogramm und eines mit einem anderen Vibrationsprogramm.
Bevorzugt weist das Steckelement auf seiner Oberfläche einen Griffbereich auf. Der Griffbereich ist dabei in der Nähe des Endes des Steckelements ausgebildet, an dem das Kabel bzw. die Strangenden mit dem Steckelement verbunden sind. Damit ist ein einfaches Einstecken und Herausziehen in bzw. aus der Ladebuchse möglich. Der Griffbereich kann durch eine Riffelung oder auch eine Ausbuchtung auf der Oberfläche des Steckelements gebildet sein. Auch andere zweckmäßige Ausgestaltungen, die die Funktion des Steckelements und des Antennenelements nicht beeinflussen, sind möglich.
Steckelement und/oder Kabel können zumindest teilweise eine biokompatible Kunststoffumhüllung aufweisen. Dadurch werden die Bauteile wie Leiterplatte, Antenne sowie die Verbindungsstellen zu den Kabelsträngen geschützt, z. B. vor Korrosion. Besonders bevorzugt ist es, die biokompatible Kunststoffumhüllung mittels Spritzguss aufzubringen. Dadurch entsteht ein integral ausgebildetes Steckelement, das einer Beeinträchtigung oder Bearbeitung von außen möglichst wenig Angriffsfläche bietet.
Das Material für die Kunststoffumhüllung und auch das Vibrationserzeugungsteil mit dem Übergang zum Kabel ist vorzugsweise ein thermoplastischer Kunststoff wie z. B. AcrylnitrilButadien-Styrol-Copolymerisat (ABS) oder ein vergleichbarer Kunststoff mit ähnlichen Eigenschaften. Diese thermoplastischen Kunststoffe sind unempfindlich gegenüber handelsüblichen Gleit- und Reinigungsmitteln sowie geschmacks- und geruchsneutral.
Das Material der Massagevorrichtung ist vorzugsweise UV-fest, geruchs- und geschmacksneutral, wobei auch unterschiedliche Farben verwendet werden können.
Die Ladekontakte des Steckelements weisen vorteilhafterweise eine Beschichtung mit einem Metall oder einer Metalllegierung auf, z. B. in Form einer Vergoldung mit Gold oder einer Goldlegierung oder in Form einer Veredelung mit einem anderen Metall oder einer Metalllegierung.
Die Erfindung wird nachfolgend ausführlich unter Bezugnahme auf in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsformen beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1: eine perspektivische Darstellung einer ersten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung;
Fig. 2: eine weitere perspektivische Darstellung der ersten bevorzugten Ausführungsform ohne das Vibrationsaufnahmeteil;
Fig. 3: eine perspektivische Darstellung ähnlich Fig. 2 ohne Gehäuse des Vibrationserzeugungsteils;
Fig. 4: eine perspektivische Darstellung eines Steckelements mit daran angebrachtem Kabel der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung;
Fig. 5: eine Draufsicht auf die Oberseite einer Leiterplatte des Steckelements einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung;
Fig. 6: eine Draufsicht auf die Unterseite der Leiterplatte des Steckelements der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung;
Fig. 7: eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung; und
Fig. 8: eine perspektivische Darstellung einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung.

Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer ersten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung. Die Massagevorrichtung 1 weist ein im Wesentlichen zylinderförmiges Vibrationserzeugungsteil auf, das in Fig. 1 vollständig in dem Vibrationsaufnahmeteil 10 aufgenommen und deshalb nicht sichtbar ist. An dem einen Ende ist das Vibrationserzeugungsteil über ein Kabel 7, das in der dargestellten Ausführungsform durch zwei Stränge bzw. Adern ausgebildet ist, mit einem Steckelement 9 verbunden.
In den Fig. 2 und 3 ist jeweils ein Teil der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung dargestellt, wobei das Vibrationsaufnahmeteil 10 weggelassen ist. Damit ist in Fig. 2 das Vibrationserzeugungsteil 3 sichtbar, dessen Gehäuse 2 im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet ist und an seinem einen Ende einen halbkugelartigen Abschluss aufweist. Beispielhafte Dimensionen für das Gehäuse 2 des Vibrationserzeugungsteils 3 sind eine Länge von etwa 50 mm bis etwa 100 mm, in der hier dargestellten Ausführungsform eine Länge von 67 mm, sowie eine Dicke von etwa 10 mm bis 20 mm im Durchmessen, bevorzugt von 17 mm. Die abgerundete Spitze ist so gestaltet, dass das Vibrationserzeugungsteil 3 gut in die Aufnahme bzw. Öffnung des Vibrationsaufnahmeteils 10 einführbar ist. Die Kabel 7 sowie das Steckelement 9 werden weiter unten unter Bezugnahme auf Fig. 4 ausführlich beschrieben.
Fig. 3 zeigt ähnlich wie Fig. 2 die erfindungsgemäße Massagevorrichtung, wobei das Vibrationsaufnahmeteil 10 sowie das Gehäuse 3 weggelassen ist. Das Vibrationserzeugungsteil 3 weist in dem (nicht in Fig. 3 dargestellten) Gehäuse 2 an einer Aufnahme bzw. einem Gehäuserahmen 5 eine Schwingungserzeugungsvorrichtung 4, einen Energiespeicher 6 sowie eine Platine bzw. Leiterplatte 8 mit einer Steuereinrichtung sowie einer drahtlosen Datenkommunikationseinrichtung auf. Diese dem Fachmann bekannten elektrischen Bauelemente sind im Inneren des Gehäuses 2 entsprechend funktional gekoppelt bzw. elektrisch verbunden, wie dem Fachmann grundsätzlich geläufig ist. Die in Fig. 3 sichtbaren Komponenten sind üblicherweise von dem in Fig. 3 nicht dargestellten Gehäuse 2 abgedeckt, das damit die inneren Bestandteile schützt und an seinem einen Ende mit einer Dichtung bzw. einem O-Ring 14 zu einem Deckel hin flüssigkeitsdicht abgedichtet ist. Üblicherweise ist das Gehäuse 2 auf das mit der Dichtung versehene Deckelende aufgesteckt und damit verklebt. Es sind allerdings auch Rastverbindungen, Gewindeverbindungen oder andere vergleichbare Verbindungen denkbar. Normalerweise ist die Verbindung so ausgestaltet, dass ein einfaches Ablösen des Gehäuses 2 von dem Deckel mit dem Kabeldurchgang nicht möglich ist. Der Durchgang des Kabels 7 durch den Deckel ist ebenfalls flüssigkeitsfest ausgebildet.
Im Betrieb sorgt die vom Energiespeicher 6 versorgte Schwingungserzeugungsvorrichtung 4, beispielsweise ein Elektromotor mit einer auf einer Welle exzentrisch sitzenden Unwucht, dafür, dass das Vibrationserzeugungsteil 3 auf Signale der Steuereinrichtung hin in Schwingungen versetzt wird und vibriert. Die Steuereinrichtung auf der Platine 8 erhält ihre Steuerbefehle über die auch auf der Platine 8 angeordnete drahtlose Datenkommunikationseinrichtung, die ebenfalls vom Energiespeicher 6 mit Leistung versorgt wird und von einer entfernten Bedieneinrichtung, beispielsweise einem Smartphone, einem PC oder einer ähnlichen mobilen Bedienplattform mit geeigneten Funksignalen zur Steuerung versorgt wird. Die Steuereinrichtung kann zusätzlich über eine Datenspeichervorrichtung zur Speicherung von Programmabläufen verfügen, wodurch es möglich ist, die Massagevorrichtung mit intern oder extern erstellten Vibrationsabläufen zu programmieren und zu steuern. In diesem Fall werden die Steuersignale aus der Datenspeichervorrichtung geliefert. Auch eine direkte Steuerung über die entfernte Bedieneinrichtung ist möglich.
Die Aufnahme 5 ist über die gesamte Längenausdehnung des Vibrationserzeugungsteils 3 beispielweise aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial wie Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) ausgebildet und weist stegartige Vorsprünge auf, an denen die Bauelemente z. B. durch Klebung, Rastung oder Klemmung befestigt sind. In der dargestellten Ausführungsform ist der längliche Energiespeicher 6 ausgehend vom deckelnahen Ende angeordnet. In Längsrichtung schließt sich am deckelfernen Ende die Schwingungserzeugungsvorrichtung 4 an. In Längsrichtung parallel zum Energiespeicher 6 ist die Platine 8 mit Steuereinrichtung und drahtloser Datenkommunikationseinrichtung und optional mit Datenspeichereinrichtung angeordnet. Dadurch ergibt sich eine besonders kompakte Bauform des Vibrationserzeugungsteils, wobei die Geometrie es ermöglicht, handelsübliche, in großen Stückzahlen hergestellte Standardbauelemente zu verwenden und die Anpassung an die Struktur der Aufnahme bzw. des Gehäuserahmens 5 so gering wie möglich zu halten.
Damit die Bauelemente im Inneren des Vibrationserzeugungsteils 3 mit Strom bzw. mit einem Antennensignal versorgt werden und auch ein Signal nach außen senden können, ist das Vibrationserzeugungsteil über ein Kabel 7, das in der dargestellten Ausführungsform durch zwei Stränge bzw. Adern ausgebildet ist, die durch den mit der Dichtung 14 abgedichteten Gehäusedeckel flüssigkeitsdicht hindurchtreten, mit einem Steckelement 9 verbunden.
Unter Bezugnahme auf Fig. 4 ist das Steckelement 9 als Flachstecker ausgebildet und weist auf seiner Oberseite zwei in Längsrichtung parallel zueinander angeordnete Ladeelektroden 11 auf, die kompatibel zu einem USB-A Anschluss ausgebildet sind. Bis auf die frei liegenden Ladeelektroden 11 ist das Steckelement 9 mit einer Umhüllung 15 umspritzt, die aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial, beispielsweise Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), ausgebildet ist. Die Umhüllung 15 weist auf der Oberseite 13 auf der dem Kabel 7 zugewandten Seite einen Griffbereich 17 auf, der in der dargestellten Ausführungsform als Ausbuchtung gebildet ist. Der Griffbereich 17 dient dazu, das Steckelement 9 beim Einstecken in eine entsprechende USB-Buchse bzw. beim Herausnehmen daraus besser handhaben zu können. Etwa in der Mitte der Oberseite 13 des Steckelements 9 ist eine längliche Ausnehmung 16 sichtbar, die daher rührt, dass in der vorliegenden Ausführungsform das Steckelement 9 durch Spritzguss hergestellt ist und das Bauteil entsprechend von einem Werkzeug gehalten werden muss. Die längliche Ausnehmung 16 ist für die Vibrationsfunktion, das Laden oder das Steuern der Massagevorrichtung nicht von Bedeutung, sondern nur für die Herstellung.
Die Figuren 5 und 6 zeigen in Draufsicht die Ober- bzw. Unterseite der Leiterplatte 21 mit den beiden Ladeelektroden 11 bzw. der Leiterplattenantenne 23, die den Kern des Steckelements 9 bilden. Man beachte, dass die Leiterplatte 21 nach Aufbringen des Materials für die Ladeelektroden 11 und die Leiterplattenantenne 23 und nach dem Anschließen der Kabelstränge noch mittels Spritzgussverfahren von einer Kunststoffhülle umspritzt wird und erst damit das vollständige Steckelement 9 gebildet wird.
In Fig. 5 ist die Oberseite der Leiterplatte dargestellt, auf der in Längsrichtung parallel zueinander zwei Ladeelektroden aufgebracht sind. Die Dimensionen, d. h. insbesondere der Abstand und die Länge der beiden Ladeelektroden 11, sind so bemessen, dass das Steckelement 9 in eine entsprechende USB Buchse zum Laden eingesteckt werden kann. Die Kontaktierung der Ladeelektroden 11 mit den Anschlüssen der beiden Kabelstränge erfolgt in der ersten Ausnehmung 22 und der zweiten Ausnehmung 25. In der bevorzugten Ausführungsform ist das Kabel 7 in zwei Strängen ausgebildet, wobei der erste Strang ein einfaches Kabel mit einer Litze ist, deren Ende mit der Plus-Ladeelektrode verbunden ist, in Fig. 6 der oberen Ladeelektrode 11. Der zweite Strang des Kabels 7 ist als Koaxialkabel ausgebildet, wobei der Außenleiter in der zweiten Ausnehmung 25 mit der als Massepol definierten Ladeelektrode 11 verbunden ist. Die weißen Punkte im linken Abschnitt der Masseelektrode kennzeichnen die Durchkontaktierungen auf die Unterseite der Leiterplatte, wie auch unten unter Bezugnahme auf Fig. 6 beschrieben.
Fig. 6 zeigt die Unterseite der Leiterplatte 21, auf die die Leiterplattenantenne 23 als leitende Schicht in bekannter Technik aufgebracht ist. Eine derartige Leiterplattenantenne zeichnet sich durch eine kompakte Bauform aus. Bei der Erfindung ist es vorteilhaft, dass die Leiterplattenantenne 23 im Steckelement 9 sich entfernt von der gedruckten Schaltung und den Bauelementen der drahtlosen Datenkommunikationseinrichtung im Vibrationserzeugungsteil 3 befindet, weil so sekundäre Erregungen und damit Störungen aufgrund der Hochfrequenzeigenschaften der Leiterplattenantenne erheblich reduziert werden.
Die Form der aufgedruckten Antennenbahnen ist auf eine gute Abstrahlcharakteristik, einen hohen Wirkungsgrad beim Empfangen und Senden sowie auf eine ausreichende Bandbreite optimiert. Die Leiterplattenantenne 23 ist in der zweiten Ausnehmung 25 mit einem Strang des Kabels 7 verbunden, und zwar mit dem Koaxialstrang. Dabei ist der Innenleiter des Koaxialkabels, auch Seele genannt, an der Stirnseite der zweiten Ausnehmung 25 mit dem Kontaktbereich 24 der Leiterplattenantenne 23 elektrisch verbunden, d.h. verlötet. Der Außenleiter des Koaxialkabels ist auf den Längsseiten der zweiten Ausnehmung 25 mit Kontaktbereichen 26 des Antennenelements 23 elektrisch verbunden, d.h. verlötet. Es ist auch möglich, die Verbindung durch Kleben oder durch eine andere geeignete Kontaktiertechnik herzustellen. Wie in Fig. 6 ersichtlich ist in der ersten Ausnehmung 22 der Leiterplatte 21 keine Verbindung zwischen der Litze des Kabels 7 zu einer auf der Unterseite aufgedruckten Leiterbahn vorgesehen.
Mithilfe des Koaxialkabels kann beispielsweise das empfangene oder zu sendende Blue-toothsignal im 2,4-GHz-Band zu der drahtlosen Datenkommunikationseinrichtung oder von ihr weg transportiert werden. Der Wellenwiderstand des Koaxialkabels ist so dimensioniert, dass optimale Sende- und Empfangseigenschaften gewährleistet sind.
Statt einer gedruckten Leiterplattenantenne können auch andere Antennenarten und- formen verwendet werden wie eine Linearantenne, eine Schleifenantenne oder eine Schlitzantenne.
Die Fig. 8 und 9 zeigen jeweils eine perspektivische Darstellung einer zweiten bzw. dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung. Dabei ist jeweils lediglich das Vibrationsaufnahmeteil 10 unterschiedlich gestaltet. Das Vibrationserzeugungsteil 3 ist so modular ausgebildet wie unter Bezugnahme auf die Fig. 2 und 3 beschrieben, d. h. dasselbe Vibrationserzeugungsteil 3 ist für ganz unterschiedliche Vibrationsaufnahmeteile 10 verwendbar.
Man erkennt, dass in Fig. 8 das Vibrationserzeugungsteil 3 vollständig in der Aufnahme des Vibrationsaufnahmeteils 10 aufgenommen ist. In der in Fig. 9 dargestellten Ausführungsform ist das Vibrationserzeugungsteil 3 derart in der Aufnahme des Vibrationsaufnahmeteils 10 aufgenommen, dass es nur teilweise davon umgeben ist. Üblicherweise ist die Aufnahme derart gestaltet, dass eine Presspassung in der Aufnahme vorliegt. Der Außendurchmesser des Vibrationserzeugungsteils 3 ist dabei geringfügig größer als der Innendurchmesser der Aufnahme des Vibrationsaufnahmeteils 10.
Da das Vibrationserzeugungsteil 3 mit dem gesamten Gehäuse 2 bei eingeschalteter Funktion vibriert, wird die Vibration auch im Wesentlichen komplett auf das Vibrationsaufnahmeteil 10 übertragen.
Die Form des Vibrationsaufnahmeteils 10 kann, wie aus den Fig. 8 und 9 hervorgeht, ganz unterschiedlich ausgebildet sein, um auf die Wünsche der Kunden nach Sexspielzeugen möglichst vielfältig eingehen zu können. Beispiele für derartige Formen sind herkömmliche weibliche Vibratorformen in unterschiedlichen Längen und Dicken, mit oder ohne seitlich angebrachten Klitorisstimulator, kleinere Vibratoraufsätze, die nur die etwa die Hälfte oder zwei Drittel der Länge des Vibrationserzeugungsteils 3 umgeben, ringartige Aufsätze, Paarvibratoren, männliche Vibratoren, Penisringaufsätze, Analaufsätze und dergleichen.
Mit dem erfindungsgemäßen Gegenstand wird eine fernsteuerbare Massagevorrichtung bereitgestellt, die eine günstige Herstellung, ein zuverlässige flüssigkeitsfeste Funktion, eine flexibel anpassbare äußere Form der die Vibration übertragenden Bestandteile, ein einfaches Aufladen der Energiespeicher und eine flexible Steuerung mittels aktueller drahtloser Datenübertragungstechnologien ermöglicht.

Claims

1. Fernsteuerbare Massagevorrichtung (1) geeignet zur Massage von Körperteilen mit
einem Vibrationserzeugungsteil (3), das in einem Gehäuse (2) eine Schwingungserzeugungsvorrichtung (4), einen Energiespeicher (6), eine Steuereinrichtung und eine drahtlose Datenkommunikationseinrichtung aufweist, wobei das Vibrationserzeugungsteil (3) mit einem Ende eines Kabel (7) verbunden ist, an dessen anderem Ende ein Steckelement (9) mit zwei Ladeelektroden (11) zur Verbindung mit einem Ladegerät und mit einer Leiterplattenantenne (23) zum Senden und Empfangen von Funksignalen von der drahtlosen Datenkommunikationseinrichtung vorgesehen ist, und
einem Vibrationsaufnahmeteil (10), das eine Öffnung zur Aufnahme des Vibrationserzeugungsteils (3) derart aufweist,
dass das Vibrationserzeugungsteil (3) im aufgenommenen Zustand zumindest teilweise von dem Vibrationsaufnahmeteil (10) umgeben ist,
wobei das Vibrationserzeugungsteil (3) als modulares Element ausgebildet ist, das dazu geeignet ist, mit mindestens einem einer Mehrzahl von Vibrationsaufnahmeteilen (10) verbunden zu werden, um die fernsteuerbare Massagevorrichtung (1) zu bilden.

2. Massagevorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steckelement (9) flach ist und dass die Ladeelektroden (11) als USB kompatibel ausgebildet sind.

3. Massagevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladeelektroden (11) und die Leiterplattenantenne (23) auf einer Leiterplatte (21) angeordnet sind.

4. Massagevorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladeelektroden (11) auf der einen Seite und die Leiterplattenantenne (23) auf der anderen Seite der Leiterplatte (21) oder alternativ auf derselben Seite der Leiterplatte (21) angeordnet sind.

5. Massagevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterplattenantenne (23) für das Senden und Empfangen von Funksignalen nach Bluetooth (nach IEEE 802.15.1), NFC (Near Field Communication), WLAN (nach IEEE 802.11), GSM, UMTS, LTE oder einem anderen mobilen Datenübertragungsstandard geeignet ist.

6. Massagevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vibrationserzeugungsteil (3), das Kabel (7), der Übergang zwischen Vibrationserzeugungsteil (3) und Kabel (7) sowie das Steckelement (9) flüssigkeitsfest ausgebildet sind.

7. Massagevorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel (7) zwei Stränge aufweist.

8. Massagevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vibrationserzeugungsteil (3) mittels einer Presspassung in der Öffnung des Vibrationsaufnahmeteils (10) aufgenommen ist.

10. Massagevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vibrationsaufnahmeteil (10) aus Silikon, TPE oder einem anderen geeigneten thermoplastischen Kunststoff gebildet ist.

11. Massagevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (6) und die Schwingungserzeugungsvorrichtung (4) in Längsrichtung des Gehäuses (2) hintereinander angeordnet sind.

12. Massagevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Längsrichtung des Gehäuses (2) parallel zu dem Energiespeicher (6) eine Platine angeordnet ist, die die Steuereinrichtung und die drahtlose Datenkommunikationseinrichtung umfasst.

13. Massageanordnung mit einer entfernten Bedieneinrichtung und mindestens einer Massagevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die entfernte Bedieneinrichtung geeignet ist, jede der mindestens einen Massagevorrichtung(en) (1) getrennt voneinander oder zumindest teilweise gemeinsam zu steuern.

14. Massageanordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die entfernte Bedieneinrichtung ein Smartphone ist.