Bedienterminal für Verarbeitungsanlagen
Der Gegenstand betrifft ein Bedienterminal für Verarbeitungsanlagen sowie ein System mit einem Bedienterminal und einer Verarbeitungsanlage als auch die
Verwendung eines Bedienterminals für eine Verarbeitungsanlage.
Heutige Verarbeitungsanlagen in der verarbeitenden Industrie, beispielsweise
Produktionsanlagen, Produktionsstraßen, Verpackungsanlagen, Abfüllanlagen oder dergleichen, werden immer komplexer. Die Anforderungen hinsichtlich beispielsweise der Hygiene werden durch gesetzliche Vorgaben immer strenger. Außerdem werden die Anforderungen an Maßhaltigkeit und Prozesssicherheit durch Abnehmer von
Produkten erhöht. Es ist stets ein reibungsloser Produktionsprozess zu gewährleisten, wobei darüber hinaus eine Nachverfolgbarkeit und Nachvollziehbarkeit von
Produktionsprozessen und ggf. Fehlern erfordert wird. Zur Aufrechterhaltung eines reibungslosen Produktionsablaufs als auch zur
Nachvollziehbarkeit von Produktionsschritten wird in der Regel eine Vielzahl von Sensoren in den Verarbeitungsanlagen angebracht. Eine Verarbeitungsanlage hat in der Regel eine Einschleusung, durch die ein Rohmaterial in die Anlage eingeführt wird, zumindest eine Verarbeitungsstation, in dem das Rohmaterial verarbeitet wird und eine Ausschleusung, aus der das verarbeitete Produkt ausgegeben wird.
Innerhalb einer Verarbeitungsanlage können mehrere Verarbeitungsstationen sequenziell hintereinander angeordnet sein und so eine Produktionsstraße bilden.
Aus Gründen der Betriebssicherheit sind Verarbeitungsanlagen in der Regel durch Verkleidungen geschützt. Diese Verkleidungen verhindern in der Regel, dass während des Produktionsprozesses ein manueller Eingriff erfolgt, welcher erhebliche
Verletzungsgefahren mit sich bringt. Darüber hinaus kann auch aus hygienischen Gründen eine Verkleidung an einer Verarbeitungsstation notwendig
Schließlich verhindert eine Verkleidung der Verarbeitungsstation, dass Produktionsabfallprodukte aus der Verarbeitungsstation heraus unkontrolliert in die Umgebung abgegeben werden. Eine Verkleidung muss dabei nicht stets die
Verarbeitungsstation vollständig einhausen. Es reicht aus, wenn die Verkleidung in der Art einer Wand oder eines Tunnels zwischen einem Bediener der
Verarbeitungsstation und dem eigentlichen Verarbeitungsmitteln der
Verarbeitungsstation angeordnet ist.
In der Verkleidung ist in der Regel ein Sichtfenster angebracht. Dies kann großflächig einen Teil der Verkleidung bilden oder als Durchbrechung in der Verkleidung angeordnet sein. Das Sichtfenster ist vorzugsweise aus einem transparenten Material gebildet und dient einerseits dem mechanischen Schutz des Bedieners und
andererseits der visuellen Überwachung des Verarbeitungsprozesses. Das
Sichtfenster dient in der Regel bei Verarbeitungsstationen der visuellen Überwachung des Verarbeitungsprozesses. Die Verkleidung behindert in der Regel den freien Blick auf die Verarbeitungsstation, so dass in der Verkleidung das Sichtfenster vorgesehen ist, durch das hinter die Verkleidung in die Verarbeitungsstation hineingeschaut werden kann. Das Sichtfenster ist in der Regel aus einem optisch durchlässigen Material gebildet und so in der Verkleidung angeordnet, dass ein Bediener einen freien Blick auf die Verarbeitungsstation bzw. die dort für den Produktionsprozess wesentlichen Komponenten hat.
In der Verpackungsindustrie, insbesondere im Bereich der Abfüllanlagen, können nacheinander angeordnete Verarbeitungsstationen beispielsweise eine Auffalteinheit, eine Sterilisationseinheit, eine Abfülleinheit und eine Verschließeinheit umfassen. Hierbei wird z.B. ein Packungsmantel zunächst in der Auffalteinheit aufgefaltet.
Anschließend wird beispielsweise ein Boden des Packungsmantels verschlossen und der nur noch einseitig offene, aufgefaltete Packungsmantel wird in einer
Sterilisationseinheit sterilisiert. Anschließend kann in einer aseptischen Kammer ein Abfüllen des Lebensmittels in die sterilisierte, aufgefaltete Packung erfolgen.
Abschließend kann die Packung an der noch verbleibenden offenen Seite verschlossen
werden. Während des Durchlaufens der Verarbeitungsanlage wird die Packung von Verarbeitungsstation zur Verarbeitungsstation mittels einer Transporteinrichtung beispielsweise eines Transportbandes bewegt. An jeder Verarbeitungsstation kann zumindest ein Sichtfenster in der Verkleidung vorgesehen sein. Das Sichtfenster ist so angeordnet, dass es den Blick auf den Verarbeitungsprozess bzw. die Betriebsmittel der Verarbeitungsstation zumindest in Teilen freigibt. Es versteht sich, dass die genannten Verarbeitungsstationen auch Teil eines nachfolgend beschriebenen gegenständlichen Systems sein können. Wie eingangs bereits erläutert, nimmt die Zahl der Sensoren innerhalb einer
Verarbeitungsstation stetig zu. Die Überwachung der Produktionsprozesse wird immer engmaschiger und die Verarbeitungsschritte werden stets komplexer. Dies führt dazu, dass eine Vielzahl von Parametern und Zuständen, wie beispielsweise Temperatur, Druck, Durchflussmenge, Geschwindigkeit, Winkelgeschwindigkeit, Abstände oder dergleichen durch jeweils hierfür geeignete Sensoren überwacht werden müssen. Hierzu können beispielsweise Temperatursensoren, Drucksensoren, Durchflussmesser, Geschwindigkeitsmesser, Hygrometer, Manometer,
Abstandssensoren, Näherungssensoren, Lichtschranken, Spannungsmesser,
Strommesser, Kameras oder dergleichen zum Einsatz kommen. Alle diese Sensoren liefern Ist-Zustandsdaten zu jeweiligen Parametern der Verarbeitungsstation. Es versteht sich, dass die genannten Sensoren auch Teil eines nachfolgend beschriebenen gegenständlichen Systems sein können.
Für den Bediener wird es stets komplexer, die gesamte Verarbeitungsstation zu überwachen, um im Fehlerfall korrigierend eingreifen zu können. Da eine Vielzahl von Parametern überwacht und für den Produktionsprozess eingestellt werden muss und ein Zusammenspiel fehlerhafter Parameter zu einem unerwünschten Ergebnis führen kann, muss dem Bediener die Möglichkeit gegeben werden, die Parameter möglichst einfach überwachen und/oder nachjustieren zu können. Hierzu wird heutzutage in einem Bedienerhandbuch dem Bediener mitgeteilt, welche Parameter in welchen Wertebereichen sein müssen und wie die Parameter zu überwachen sind.
Im Fehlerfall muss der Bediener das Bedienerhandbuch zu Rate ziehen, um den Fehler ggf. selbsttätig beheben zu können. Ist er dazu nicht in der Lage, muss er einen dazu befähigten Techniker hinzurufen, was den Produktionsprozess unnötig aufhält.
Solange der Fehler nicht behoben ist, steht die gesamte Verarbeitungsanlage still.
Um den Produktionsprozess zu vereinfachen wäre es hilfreich, den Bediener zur Überwachung der Parameter der Verarbeitungsstation Hilfsmittel an die Hand zu geben. Somit lag dem Gegenstand die Aufgabe zu Grunde, die Bedienbarkeit von Arbeitsstationen zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch ein Bedienterminal nach Anspruch 1, ein System nach Anspruchl2 und eine Verwendung nach Anspruch 14gelöst. Heutzutage muss der Bediener auf einem Monitor, der neben der
Verarbeitungsstation aufgebaut ist, Informationen über die Verarbeitungsstation einsehen. Dies ist in der Regel umständlich und der Bediener ist gezwungen, an der Verarbeitungsstation lokal zu verharren, während er die Zustandsdaten liest. Darüber hinaus können Handlungsanweisungen ausgegeben werden, die als Information über die Verarbeitungsstation verstanden werden können. Solche Handlungsanweisungen können zum Beispiel Bedienhinweise oder Reparaturhinweise sein.
Es ist viel komfortabler, wenn der Bediener die Verarbeitungsstation auch mobil überwachen kann. Es ist nämlich das Ziel einer jeglichen Mensch-Maschine- Schnittstelle (MMI) die Kommunikationswege zu verkürzen und unkomplizierter zu machen. Je besser und unmissverständlicher die Kommunikation an dem MMI ist, desto einfacher ist die Bedienung für den Bediener.
Somit wird gegenständlich vorgeschlagen, die genannten und weitere Informationen dort anzuzeigen, wo sie wirklich benötigt wird, nämlich auf dem Bedienterminal. Informationen wie die Zahlenwerte, Warnungen, Handlungsanweisungen,
Warnhinweise oder Fehlermeldungen werden so angeordnet, dass sie schnell, unkompliziert und verständlich durch den Bediener ablesbar sind. Mit Hilfe des gegenständlichen Bedienterminals ist es möglich, dem Bediener eine Vielzahl an Informationen unkompliziert und leicht verständlich zur Verfügung zu stellen. Die verfügbare Anzeigefläche wird durch die gegenständliche Lösung optimal genutzt.
Insbesondere werden zunächst von der Kommunikationseinrichtung Informationen über die Verarbeitungsanlage mit einem Kommunikationspartner ausgetauscht. Der Kommunikationspartner kann dabei beispielsweise entweder die
Verarbeitungsanlage selbst sein, die Informationen, insbesondere
Zustandsinformationen an die Kommunikationseinrichtung übermittelt. Auch kann ein Kommunikationsserver bzw. eine zentrale Datensammelstelle vorhanden sein, die Informationen über verschiedene Verarbeitungsanlagen sammelt und dem
Bedienterminal vorzugsweise als Reaktion auf eine Abfrage zur Verfügung stellt.
Die zur Verfügung gestellten Informationen werden auf einem Bildschirm des
Bedienterminals zur Anzeige gebracht. Hierbei ist es verständlich, dass nicht alle Informationen gleichzeitig zur Anzeige gebracht werden können. Außerdem sind die Informationen ggf. derart, dass sie in einem bestimmten Format zur Anzeige gebracht werden müssen, um für den Bediener verständlich zu sein. So kann es davon abhängen, welche Ausrichtung das Bedienterminal hat, um die Informationen verständlich für den Bediener darstellen zu können. Außerdem wird, wenn eine ausrichtungsabhängige Anzeige der Informationen erfolgt, der Bildschirm optimal genutzt, da in verschiedenen Ausrichtungspositionen verschiedene Informationen zur Verfügung gestellt werden können und somit auf einem Bildschirm mehr
Informationen platziert werden können, als es üblich ist.
Hierzu wird vorgeschlagen, dass in dem Bedienterminal ein Lagesensor vorgesehen ist. Mit Hilfe des Lagesensors ist es möglich, Ausrichtungsinformationen betreffend eine Ausrichtung des Bedienterminals zu erfassen. Hierbei kann beispielsweise erfasst werden, ob der in der Regel rechteckige Bildschirm des Bedienterminals horizontal
oder vertikal ausgerichtet ist. Bei horizontaler Ausrichtung, im sogenannten „Landscape" Modus, verläuft die längere Kante des Bildschirms im Wesentlichen entlang, insbesondere im Wesentlichen parallel zu der Horizontalen. Bei senkrechter Ausrichtung, im sogenannten„Portrait" Modus, verläuft die längere Kante des Bildschirms im Wesentlichen entlang, insbesondere im Wesentlichen parallel zu der Vertikalen.
Auch ist es möglich, zu erfassen, ob das Bedienterminal, bzw. die Ebene des
Bildschirms des Bedienterminals in einer Ebene parallel zur Oberfläche verläuft oder in einer Ebene, die geneigt zur Oberfläche ist, verläuft. Mit Hilfe des
Ausrichtungssensors ist es möglich zu erfassen, welche Lage das Bedienterminal eingenommen hat. Hierbei wird vorzugsweise eine Unterscheidung zwischen zumindest zwei voneinander verschiedenen Hauptlagen getroffen. Insbesondere können dies eine horizontale oder vertikale Ausrichtung sein. Je nach dem, wie die Lage des Bedienterminals ist, kann entschieden werden, ob dies eher eine horizontale Ausrichtung oder eine vertikale Ausrichtung oder eine„Landscape" oder eine „Portrait" Ausrichtung ist und eine entsprechende Ausrichtungsinformation ausgegeben werden. In dem Bedienterminal ist ein Prozessor eingerichtet, der sowohl die
Kommunikationseinrichtung als auch den Bildschirm und den Lagesensor steuert. Es versteht sich, dass der Prozessor auch aus mehreren unabhängigen Prozesskernen als auch mehreren unabhängigen Mikrochips gebildet sein kann, die für ihre jeweilige Aufgabe eingerichtet sind.
Mit Hilfe des Prozessors ist es möglich, die vom Lagesensor erfassten
Ausrichtungsinformationen auszuwerten und abhängig vom Auswertungsergebnis und somit abhängig von einer Ausrichtungsinformation des Lagesensors, eine Funktion des Bedienterminals einzustellen. Der Prozessor kann die Funktion des Bedienterminals sowohl hinsichtlich der Anzeige auf dem Bildschirm als auch beispielsweise der Freigabe von Objekten, der Zugriffsberechtigung, der Sichtbarkeit
von Objekten oder dergleichen einstellen. Somit bietet das gegenständliche
Bedienterminal dem Bediener Funktionen, welche von der Ausrichtungsinformation des Lagesensors abhängig sind. Dadurch, dass in zumindest zwei verschiedenen Lagen des Bedienterminals unterschiedliche Funktionen durch den Prozessor einstellbar sind, wird das Bedienterminal einer erhöhten Anzahl von Funktionen zugeführt.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass der Prozessor abhängig von der Ausrichtungsinformation des Lagesensors die Art der auf dem Bildschirm angezeigten Informationen über die Verarbeitungsanlage einstellt. Hierbei ist es möglich, die Darstellungsweise der Informationen abhängig von den
Ausrichtungsinformationen einzustellen. Auch ist es möglich, die Detailtiefe der angezeigten Informationen abhängig von der Ausrichtungsinformation einzustellen. So ist es z.B. möglich, von einer symbolbasierten Anzeige auf eine textbasierte Anzeige zu wechseln, je nach dem, in welcher Lage sich das Bedienterminal befindet.
Beispielsweise ist im Landscape Modus ein Symbol angezeigt. Wird das
Bedienterminal gedreht und in den Portrait Modus gebracht, können Texthinweise, insbesondere dem Symbol zugeordnete Texthinweise, auf dem Bildschirm angezeigt werden. Auch der Inhalt der auf dem Bildschirm angezeigten Information über die
Verarbeitungsanlage kann durch den Prozessor abhängig von der
Ausrichtungsinformation des Lagesensors eingestellt werden. Es ist beispielsweise möglich, in einer ersten Lage ein Ablaufdiagramm darzustellen und in einer zweiten Lage diesem Ablaufdiagramm zugeordnete Beschreibungen des Prozesses. Auch ist es möglich, dass in einer ersten Lage ein Abbild eines Sensors oder eines
Verarbeitungsmittels angezeigt wird und in einer zweiten Lage ein Bedienhinweis oder einen Einstellhinweis für das Verarbeitungsmittel oder den Sensor angezeigt wird.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass die Funktion des Bedienterminals zumindest die Steuerung der Verarbeitungsanlage umfasst. Hierbei
ist es beispielsweise möglich, einzelne Verarbeitungsmittel der Verarbeitungsanlage hinsichtlich ihrer Betriebsparameter einzustellen. So kann beispielsweise eine Drehgeschwindigkeit, eine Durchflussgeschwindigkeit, eine Durchflussmenge, eine Temperatur, eine Spannung, eine Kraft oder dergleichen beim Verarbeitungsmittel eingestellt werden.
Auch ist es möglich, dass mit Hilfe des Bedienterminals Anlagenparameter angezeigt werden können. Anlagenparameter können beispielsweise von Sensoren gemessene Zustandsdaten der Verarbeitungsstation sein. Auch ist es möglich, dass hieraus abgeleitete Informationen als Anlageparameter angezeigt werden. Insbesondere kommen die eingangs genannten Sensoren hierfür in Frage.
Die von den Sensoren gemessenen Zustandsdaten der Verarbeitungsstation werden ausgewertet. Anhand der Auswertung kann eine Information über den Zustand der Verarbeitungsstation gewonnen werden. Dabei kann festgestellt werden, dass sich alle Parameter im erlaubten Bereich befinden und der Zustand der Verarbeitungsstation normal ist. Ferner kann festgestellt werden, dass sich Werte von Parametern in Richtung unerlaubter Werte verändern. Die Geschwindigkeit der Wertveränderung kann ausgewertet werden und es kann daraus geschlossen werden, wie
wahrscheinlich es ist, dass ein Parameter in Zukunft einen zulässigen Wertebereich verlassen wird. Auch kann festgestellt werden, dass ein für die Produktion nicht wesentlicher Parameter einen erlaubten Wertebereich verlassen hat. Diese
Informationen können dazu genutzt werden, einen Warnhinweis auszugeben. Verlässt ein für die Produktion kritischer Parameter einen zulässigen Bereich, kann ein Fehlerhinweis ausgegeben werden.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist es möglich, dass eine Ansicht von
Bedienhinweisen mit Hilfe des Bedienterminals bereitgestellt werden kann. Während des Betriebs ist es notwendig, dass der Bediener die Verarbeitungsanlage hinsichtlich einzelner Parameter manuell nachsteuert. Um dieses Nachsteuern vornehmen zu können, muss der Bediener wissen, wie er dies zu tun hat. Diese Information kann in
Bedienhinweisen hinterlegt sein. Auch ist es möglich, dass im Fehlerfall ein
Bedienhinweis erfolgt, der den Bediener dahingegen anleitet, wie der Fehler zu beheben ist. Auch ist es möglich, dass mit Hilfe des Bedienterminals Informationen mit der
Verarbeitungsanlage ausgetauscht werden können. Dies kann ein Senden als auch ein Empfangen von Informationen der Verarbeitungsanlage sein. Insbesondere kann der Bediener von der Verarbeitungsanlage solche Informationen empfangen, welche auf einem Anzeigeterminal der Verarbeitungsanlage angezeigt werden. Hierbei ist es beispielsweise möglich, dass auf dem Sichtfenster der Verarbeitungsanlage
Bedienhinweise, Anlagenparameter oder sonstige Zustandsdaten der
Verarbeitungsstation angezeigt werden. Diese Informationen können nun von der Verarbeitungsanlage an das Bedienterminal übertragen werden und dort zur Anzeige gebracht werden. Auch ist es möglich, dass auf dem Bedienterminal bestimmte Informationen auf dem Bildschirm angezeigt werden. Mit einer Geste oder einer entsprechenden Bedienung des Terminals kann der Inhalt dieser Anzeige an die Verarbeitungsanlage übertragen werden. Dort kann die Information z.B. visuell auf der Sichtscheibe angezeigt werden. Somit ist es beispielsweise möglich, die auf dem Bildschirm angezeigten Informationen einer Mehrzahl von Personen leichter zugänglich zu machen, indem diese auf dem Sichtfenster der Verarbeitungsanlage eingeblendet werden. Hierzu sendet das Bedienterminal an die Verarbeitungsanlage die entsprechenden Informationen, die die Verarbeitungsanlage bzw. die dort angeordnete Anzeigevorrichtung ertüchtigt, diese Informationen auf dem Sichtfenster anzuzeigen.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass der Prozessor abhängig von einer Zugriffsberechtigung eines aktuell an dem Bedienterminal angemeldeten Benutzers oder abhängig von einer Rolle eines an dem Bedienterminal angemeldeten Benutzers die von der Ausrichtungsinformation abhängige Einstellung der Funktion des Bedienterminals einstellt. Gegenständlich ist die Funktion des Bedienterminals abhängig von der Ausrichtungsinformation. In einer ersten Lage kann beispielsweise
eine reine Informationsanzeige erfolgen und in einer zweiten, davon verschiedenen Lage kann ein Einstellen von Anlageparametern ermöglicht sein. Ob und/oder wie diese Änderungen der Funktion des Bedienterminals abhängig von der
Ausrichtungsinformation erfolgt, kann abhängig von einer Zugriffsberechtigung des angemeldeten Benutzers und/oder von der Rolle des an dem Bedienterminal angemeldeten Benutzers sein.
Ein Maschinenführer kann beispielsweise lediglich dazu berechtigt sein,
Anlagenparameter zu überwachen. In diesem Fall würden in allen Lagen des
Bedienterminals nur die Zustandsdaten und die Bedienhinweise angezeigt werden. Ein Schichtführer ist dagegen beispielsweise auch berechtigt, Maschinenparameter zu verändern. In diesem Fall, das heißt abhängig von dessen Zugriffsberechtigung, wäre in zumindest einer Lage des Bedienterminals die Funktion derart (im Unterschied zum Maschinenführer), dass über das Bedienterminal Betriebsparameter verändert werden können.
Auch kann eine Unterscheidung zwischen interner und externer Zugriffsberechtigung erfolgen. So ist es beispielsweise möglich, dass externe Servicetechniker nur auf Maschinenparameter zugreifen können, um die Maschine in ihren Betrieb optimal einzustellen, interne Maschinenführer jedoch auf weitere Betriebsdaten zugreifen können. Abhängig von der Zugriffsberechtigung kann das Bedienterminal mit unterschiedlichen Funktionen ausgestattet sein. Je nachdem, wie die
Zugriffsberechtigung ist, ändert sich die Funktion abhängig von der
Ausrichtungsinformation.
Auch die Rolle eines aktuellen an dem Bedienterminal angemeldeten Benutzers kann entscheidend dafür sein, wie die Funktion abhängig von der Ausrichtungsinformation eingestellt wird. Mehreren Nutzern kann eine identische Rolle zugeordnet sein. So können mehrere Benutzer die Rolle eines Maschinenführers haben. Dies ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn im Schichtbetrieb mehrere Personen als
Maschinenführer auftreten können. Alle diese Personen haben die Rolle
Maschinenführer. Dasselbe gilt natürlich auch für Servicetechniker oder Schichtleiter oder dergleichen. Verschiedene Personen, die in der gleichen Position agieren, können alle einer selben Rolle zugeordnet sein. Abhängig von dieser Rolle kann dann die Einstellung der Funktion des Bedienterminals abhängig von der
Ausrichtungsinformation erfolgen.
Auch ist es möglich, dass ein Fernzugriff auf das Bedienterminal möglich ist. Dieser kann jedoch beispielsweise so eingeschränkt sein, dass der Prozessor nur bei bestimmten Ausrichtungen des Bedienterminals Fernzugriffe über ein Datennetzwerk ermöglicht. Solange das Bedienterminal beispielsweise im Porträt Modus ist, kann ein Fernzugriff darauf gesperrt sein. Erst wenn das Bedienterminal z.B. in den Landscape Modus gedreht wird, kann beispielsweise ein Fernzugriff freigegeben werden. Dies stellt sicher, dass derjenige, der das Bedienterminal in der Hand hält, darüber entscheiden kann, ob von der Ferne auf das Bedienterminal zugegriffen werden kann. Je nachdem, wie das Bedienterminal ausgerichtet wird, ist ein Fernzugriff möglich oder nicht.
Um festzustellen, wer das Bedienterminal zu einer Zeit bedient, ist es notwendig, Zugriffsinformationen zu erfassen. Hierzu ist es zunächst notwendig,
Anmeldeinformationen auszulesen. Aus diesen Anmeldeinformationen, die
beispielsweise aus einem Anmeldenamen und einem Passwort gebildet sind, kann eine Zugriffsberechtigung abgeleitet werden. Um die Anmeldeinformation auszulesen ist es beispielsweise möglich, dass das Bedienterminal eine Anmeldeinrichtung umfasst. Eine solche Anmeldeeinrichtung kann z.B. zum drahtlosen Empfangen von Anmeldeinformationen oder zum Lesen von biometrischen Informationen, z.B. mittels Fingerabdruckscanner, eingerichtet sein. Für die drahtlose Kommunikation eignen sich insbesondere Nahfeldsender- und Empfänger, die zum Auslesen von
Nahefeldtranspondern geeignet sind. In den Transpondern können
Anmeldeinformationen hinterlegt sein. Je nachdem welcher Transponder in der Nähe des Bedienterminals ist, werden andere Anmeldeinformationen ausgelesen und daraus Zugriffsberechtigungen abgeleitet. Diese können dann, wie oben erwähnt,
relevant sein für beispielsweise die Funktion des Bedienterminals in einer jeweiligen Ausrichtung.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass das Bedienterminal relativ zur Verarbeitungsanlage mobil ist. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn die Kommunikationseinrichtung zur drahtlosen Kommunikation mit der
Verarbeitungsanlage eingerichtet ist. Ein mobiles Bedienterminal macht den Bediener, z.B. den Maschinenführer besonders flexibel, insbesondere wenn eine Mehrzahl von Verarbeitungsanlagen gleichzeitig überwacht wird.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass das Bedienterminal im Bereich des Bildschirms zumindest teilweise durchsichtig ist. Somit könnte der Benutzer durch das Bedienterminal bzw. den Bildschirm hindurch auf die
Verarbeitungsanlage schauen. Wird dann in dem Bildschirm eine Information zu der Verarbeitungsanlage eingeblendet, handelt es sich um sog.„augmented reality". Um die auf dem Bildschirm angezeigte Information daran anzupassen, worauf der
Bediener durch den Bildschirm hindurch schaut, ist es vorteilhaft, wenn das
Bedienterminal eine dem Bildschirm abgewandte Kamera aufweist. Auch ist es möglich, auf dem Bildschirm das von der Kamera aufgenommene Bild anzuzeigen. Dieses Bild kann angereichert werden mit Zustandsinformationen und weiteren Informationen zu der Verarbeitungsanlage, so dass das aktuelle Bild der
Verarbeitungsanlage mit Zustandsdaten angereichert ist und dem Bediener somit die Bedienung der Verarbeitungsanlage erleichtert wird. Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass die auf dem Bildschirm angezeigten Informationen abhängig von einer relativen Position des Bedienterminals zu der Verarbeitungsanlage eingestellt werden. Informationen über die
Verarbeitungsstation können abhängig von der Position der mobilen
Informationseinheit (Bedienterminal) relativ zu der Verarbeitungsstation an diese übertragen werden. Die Begriffe mobilen Informationseinheit und Bedienterminal meinen dasselbe. Befindet sich ein Bediener an einer Verarbeitungsstation, können
die Informationen über die Verarbeitungsstationen an die mobile Informationseinheit übertragen werden. Beispielsweise ist es möglich, dass Informationen mit einer geringen Informationsmenge, beispielsweise nur Symbole, auf dem Sichtfenster dargestellt werden. Die konkreten Handlungsanweisungen oder
Fehlerbeschreibungen können dann zusätzlich an die mobile Informationseinheit übertragen werden. Der Bediener, der sich an einem Sichtfenster befindet, auf welchem ein Warnsymbol oder ein Fehlersymbol angezeigt wird, kann über seine mobile Informationseinheit zusätzlich Informationen abrufen und entsprechend in den Produktionsprozess eingreifen.
Darüber hinaus ist es möglich, dass ein Bedienhinweis von der mobilen
Informationseinheit empfangbar ist und mit Hilfe der Anzeigeeinheit auf dem
Sichtfenster darstellbar ist. Hierbei ist es beispielsweise möglich, dass entfernt von der Verarbeitungsstation ein Bedienhinweis oder eine Anweisung generiert wird, die dann an die mobile Informationseinheit übertragen wird. Von der mobilen
Informationseinheit kann der Bediener diese Informationen dann auf das Sichtfenster übertragen und bekommt unmittelbar in seinem Blickfeld diesen Bedienhinweis angezeigt. Hiermit ist es möglich, dem Bediener in seinem Blickfeld anzuzeigen, wie und was zu tun ist, um die Verarbeitungsstation produktionsgängig zu machen.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass die auf dem Bildschirm angezeigten Informationen abhängig von durch eine Anzeigeeinrichtung auf einem Sichtfenster der Verarbeitungsanlage angezeigten Informationen eingestellt werden. Mit Hilfe einer Anzeigeeinrichtung kann die Verarbeitungsanlage auf dem Sichtfenster Informationen anzeigen. Diese Informationen können sowohl Bedienhinweise,
Zustandsdaten oder auch Warn- und Fehlerhinweise oder dergleichen beinhalten. Abhängig davon, was auf dem Sichtfenster angezeigt wird, kann auf dem Bildschirm eine Anzeige erfolgen. So ist es beispielsweise möglich, dass auf dem Sichtfenster lediglich als Symbol ein Warnhinweis oder ein Fehlerhinweis erfolgt und eine konkrete Handlungsanweisung auf dem Bildschirm hierzu angezeigt wird.
Vorzugsweise sind die auf dem Bildschirm angezeigten Informationen semantisch den
auf dem Sichtfenster angezeigten Informationen zugeordnet. Somit kann die auf dem Sichtfenster angezeigte Information durch die auf den Bildschirm angezeigte
Information angereichert werden. Auch ist es möglich, die Information über die Verarbeitungsstation als Icon/Symbol darzustellen. Eine Temperaturanzeige kann beispielsweise ein bildlich dargestelltes Thermometer beinhalten. Die Ist-Temperatur kann als Balken auf dem Thermometer angezeigt werden. Überschreitet die Ist-Temperatur einen zulässigen Bereich, kann das Thermometer beispielsweise rot eingefärbt werden. Im Falle eines Druckwertes kann beispielsweise ein unzulässiger Überdruck durch ein entsprechendes Symbol dargestellt werden. Die Symbole zur Darstellung der Information über die
Verarbeitungsstation werden so gewählt, dass sie für den Bediener unmittelbar verständlich sind. Eine Verarbeitungsanlage kann eine oder mehrere Verarbeitungsstationen aufweisen. Die Verarbeitungsstationen verarbeiten beispielsweise Verpackungsmaterial, in dem sie dieses zu Verpackungen formen und mit Inhalten, beispielsweise Lebensmitteln, füllen. In verschiedenen Verarbeitungsschritten interagieren verschiedene
Betriebsmittel, beispielsweise Falteinheiten, Sterilisationseinheiten, Abfülleinheiten, Verschlusseinheiten, Transporteinheiten, Bedruckeinheiten, Messeinheiten oder dergleichen miteinander und Verarbeiten einen Packstoff und ein Füllmaterial zu einer gefüllten Verpackung.
Ausgehend von einer Einschleusung bis zu einer Ausschleusung wird beispielsweise aus einem ungefalteten Verpackungsmantel eine gefüllte Verpackung. Während dieser Verarbeitung durchläuft das Produkt verschiedenste Verarbeitungsstationen und es wird vorgeschlagen, dass eine Information über die Verarbeitungsstation auf dem Sichtfenster zur Anzeige gebracht wird. Einer Verarbeitungsstation kann ein
Sichtfenster zugeordnet sein. Dieses Sichtfenster dient dem Bediener dazu, den Verarbeitungsprozess der Verarbeitungsstation visuell zu überwachen in dem er durch das Sichtfenster hindurch auf die Betriebsmittel der Verarbeitungsstation
schauen kann. Die gewonnene visuelle Information kann dadurch angereichert werden, dass in das Sichtfenster weitere Informationen eingeblendet werden bzw. zur Anzeige gebracht werden. Durch das zur Anzeige bringen von Informationen über die Verarbeitungsstation entsteht eine„augmented reality". Dem Bediener können Informationen als Bedienhinweise, Betriebsdaten, Steuerdaten, Betriebsparameter oder dergleichen zur Anzeige gebracht werden. Außerdem können Hinweise zur Fehlerbehebung oder Fehlervermeidung angezeigt werden. Entsprechende
Informationen können auch alternativ oder zusätzlich auf dem Bedienerterminal angezeigt werden.
Ein weiterer Aspekt ist ein System mit einem Bedienterminal nach einem der vorangehenden Ansprüche und einer Verarbeitungsanlage mit zumindest einer Verarbeitungsstation. Bei diesem System ist bevorzugt, wenn eine Verkleidung die Verarbeitungsstation zumindest teilweise umgibt. In der Verkleidung der Verarbeitungsstation kann vorzugsweise zumindest ein Sichtfenster angeordnet sein. Mit Hilfe einer
Anzeigeeinrichtung der Verarbeitungsstation kann auf dem Sichtfenster eine Anzeige von Informationen erfolgen. Diese Informationen, die auf dem Sichtfenster angezeigt werden, können, wie oben bereits beschrieben, zwischen dem Bedienterminal und der Verarbeitungsstation ausgetauscht werden. Auch ist es möglich, das Bedienterminal abhängig von seiner Ausrichtung so anzusteuern, dass semantisch den Informationen auf dem Sichtfenster zugeordnete Informationen angezeigt werden. Auch ist es möglich, Informationen von dem Bildschirm des Bedienterminals auf das Sichtfenster zu übertragen, indem zunächst die Information von dem Bedienterminal an die Verarbeitungsstation übertragen werden und anschließend von der
Anzeigeeinrichtung auf dem Sichtfenster zur Anzeige gebracht werden.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass die
Kommunikationseinrichtung derart mit der Anzeigeeinrichtung der
Verarbeitungsstation in Verbindung steht, dass die auf dem Bildschirm zur Anzeige
gebrachte Information abhängt von durch die Anzeigeeinrichtung auf dem
Sichtfenster zur Anzeige gebrachte Information ist. Hier ist es beispielsweise möglich, auf dem Bildschirm Detailinformationen zu den Hinweisen zu zeigen, die auf dem Sichtfenster zur Anzeige gebracht werden. Auch ist es möglich, auf dem Bildschirm lediglich einen Warnhinweis anzuzeigen und auf dem Sichtfenster hierzu zugeordnete Detailinformationen. Auch ist es möglich, dass die durch die Anzeigeeinrichtung auf dem Sichtfenster zur Anzeige gebrachte Information abhängig von der auf dem Bildschirm zur Anzeige gebrachten Information ist. Eine Verwendung eines Bedienterminals nach einem der vorangehenden Ansprüche für Verarbeitungsanlagen, insbesondere für Abfüllanlagen, ist ein weiterer Aspekt. Gerade in Abfüllanlagen ist die Anzahl der zu überwachenden Parameter erheblich und eine Hilfestellung für einen Bediener besonders angezeigt. Nachfolgend wird der Gegenstand anhand einer Ausführungsbeispiele zeigenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau einer Abfüllanlage; Fig. 2 eine schematische Ansicht eines Bedienterminals;
Fig. 3a-c unterschiedliche Lagen des Bedienterminals;
Fig. 4 eine schematische Ansicht eines Bedienterminals samt einer
Sichtscheibe;
Fig. 5a-b ein Bedienterminal mit nutzerabhängiger Anzeige;
Fig. 6a-b ein Bedienterminal und eine Sichtscheibe mit lageabhängigen
Austausch von Informationen zwischen Bedienterminal und Sichtscheibe.
Die gegenständliche Darstellung von Informationen über den Zustand einer
Verarbeitungsanlage lässt sich beispielhaft an einer Abfüllanlage darstellen. In einer Abfüllanlage, beispielsweise für Lebensmittel, werden aus Verpackungsmaterial hergestellte Packungsmäntel 2 zunächst in eine Auffalteinrichtung 4 eingeschleust. In der Auffalteinrichtung 4 werden die zunächst flach zusammen gefalteten
Packungsmäntel 2 aufgefaltet und einseitig verschlossen.
Die aufgefalteten Packungsmäntel 2a werden anschließend einer Abfülleinrichtung 6 zugeführt. In der Abfülleinrichtung 6 wird das Lebensmittel in die aufgefalteten Packungsmäntel 2a eingefüllt.
Die von der Abfülleinrichtung 6 gefüllten Packungsmäntel 2b werden anschließend einer Verschließeinheit 8 zugeführt. In der Verschließeinheit 8 werden die Giebel der gefüllten Packungsmäntel 2b verschlossen, beispielsweise durch
Verschweißen/Versiegeln des Giebelrands. Die verschlossenen, gefüllten Packungen 2c werden anschließend aus der Verschließeinheit 8 ausgeschleust.
Es versteht sich, dass die obige Darstellung einer Abfüllanlage rein schematisch ist. Insbesondere ist beispielsweise keine Sterilisationseinheit vorgesehen. In der Abfülleinrichtung 6 kann eine Sterilisationseinheit vorhanden sein. Auch ist es möglich, dass die Einrichtungen in einem gemeinsamen Gehäuse gekapselt sind, insbesondere die Abfülleinrichtung 6 und die Verschließeinheit 8 können in einem Sterilisationsbereich gemeinsam in einem Gehäuse gekapselt sein. Weitere Stationen können Teil einer Abfüllanlage sein, sind jedoch der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
In der Figur 1 ist zu erkennen, dass jede der Einrichtungen 4 - 8 über eine
Datenverbindung 10 (Kommunikationsverbindung) mit einem Steuercomputer 12 als auch einer Datenbank 14 verbunden ist. Die Datenverbindung 10 kann beispielsweise eine drahtgebundene LAN -Verbindung sein. Auch können drahtlose Verbindungen,
beispielsweise mittels WLAN realisiert sein. Auch ist es möglich, dass eine Mischung von verschiedenen Arten von Datenverbindungen 10 verwendet wird.
Von dem Steuercomputer 12 erhalten die Einrichtungen 4 - 8 Steueranweisungen, mit denen die Betriebsmittel hydraulisch, pneumatisch und/oder elektrisch nach vorgegebenen Regeln betrieben werden. Innerhalb der Einrichtungen 4 - 6 werden Parameter der Betriebsmittel mittels verschiedenster Sensoren, wie sie oben bereits beispielhaft beschrieben worden sind, erfasst. Die erfassten Zustandsdaten, das heißt die Werte der jeweiligen Parameter, werden von den Sensoren der Einrichtung 4 - 8 an den Steuercomputer 12 und/oder an die Datenbank 14 übermittelt. In der
Datenbank 14 lässt sich ein lückenloser Nachweis für jede Charge von
Packungsmänteln 2a bis zur gefüllten Packung 2c betreffend die jeweiligen
Betriebsparameter nachvollziehen. Der Steuercomputer 12 wertet die
Betriebsparameter aus und wendet Steuerregeln an, um die Einrichtung 4 bis 6 entsprechend zu steuern.
Auch diese Beschreibung der Steuerung der Einrichtung 4 bis 8 ist rein beispielhaft und rein schematisch. Für den Gegenstand kann es lediglich darauf ankommen, dass mittels des Steuercomputers 12 und/oder mittels der Datenbank 14 anhand der von Sensoren erfassten Parametern Betriebszustände der Einrichtungen 4 bis 8 ermittelt werden und abhängig von den Betriebszuständen Handlungsanweisungen, Hinweise, Warnungen oder Fehlerhinweise oder jegliche andere Information über die
Verarbeitungsstation für einen Bediener der Einrichtungen 4 bis 8 zu generieren und anschließend zur Anzeige z.B. auf dem Bedienterminal zu bringen.
Handlungsanweisungen, Bedienhinweise, Warnungen, Fehlerhinweise als auch Betriebsdaten können gegenständlich mit Hilfe von Einblendungen in ohnehin in Verkleidungen der Einrichtung 4 bis 8 vorhandene Sichtfenster oder auf dem
Bildschirm des Bedienterminals dem Bediener optisch dargestellt werden. In der Figur 1 ist zu erkennen, dass beispielsweise in der Auffalteinrichtung 4 ein Sichtfenster 16a vorgesehen ist. Das Sichtfenster 16a ist fensterartig in die
Verkleidung der Auffalteinrichtung 4 integriert. Beispielsweise ist es möglich, dass die Verkleidung der Auffalteinrichtung 4 eine Fronttür hat, in der das Sichtfenster 16a integriert ist. Diese Tür kann geöffnet werden, um Zugriff auf die Betriebsmittel der Auffalteinrichtung 4 zu erhalten.
Die Abfülleinrichtung 6 hat ein großflächiges Sichtfenster 16b, das nahezu vollflächig eine Tür der Verkleidung der Abfülleinrichtung 6 einnimmt. Durch dieses Sichtfenster kann der Bediener die komplette Abfülleinrichtung einsehen und über das
Sichtfenster 16b weitere Informationen über die Abfülleinrichtung 6 erhalten.
Die Verschließeinrichtung 8 hat zwei Schiebetüren, welche jeweils ein Sichtfenster 16c', 16c" aufweist. Jedes der Sichtfenster 16c', 16c" ist entlang einer Schiebekulisse verschiebbar, sodass durch Verschieben der Sichtfenster 16c', 16c" nach rechts bzw. links der Bediener Zugriff auf die Betriebsmittel der Verschließeinrichtung 8 hat.
Es versteht sich, dass die dargestellten Sichtfenster 16a bis 16c rein beispielhaft sind. In einer Verkleidung, die als einhausendes Gehäuse oder lediglich als mechanischer Schutz an einer Einrichtung 4 bis 8 angeordnet sein kann, kann ein aus Glas, Plexiglas oder sonstigen transparenten oder semitransparenten Material gebildetes
Sichtfenster vorgesehen sein. Über dieses Sichtfenster 16a - 16 c kann der Bediener die Betriebsmittel der jeweiligen Einrichtung 4 - 8 einsehen. Gegenständlich erhält der Bediener über die Sichtfenster 16a - 16c darüber hinaus Zusatzinformationen über die jeweiligen Einrichtungen 4 bis 6. Solche Zusatzinformationen werden in den Sichtfenstern 16a - 16c eingeblendet.
Neben den Sichtfenstern 16a - 16c ist es möglich, Handlungsanweisungen, Hinweise, Warnungen oder Fehlerhinweise sowie jegliche andere Information über die
Verarbeitungsstation für einen Bediener der Einrichtung 4 - 8 zu generieren und anschließend auf einem Bedienterminal 20 zur Anzeige zu bringen. Das
Bedienterminal 20 ist über eine vorzugsweise drahtlose Kommunikationsverbindung 10b mit der Datenverbindung 10, dem Steuercomputer 12, der Datenbank 14 als auch
den Einrichtungen 4 bis 8 in Kommunikationsverbindung. Alle Informationen, die auf den Sichtfenstern 16a- 16c angezeigt werden können, können auch auf dem
Bildschirm 22 des Bedienterminals 20 zur Anzeige gebracht werden. Auch ist es möglich, wie nachfolgend noch dargestellt werden wird, dass die auf dem Bildschirm 22 angezeigten Informationen mit den Sichtfenstern 16a - 16c ausgetauscht werden, so dass Informationen auf dem Bildschirm 22 in den Sichtfenstern 16a - 16c angezeigt werden können und umgekehrt. Hierzu ist es Austausch von entsprechenden Daten zwischen dem Bedienterminal 20 und dem Steuercomputer 12 bzw. dem
Einrichtungen 4 - 8 notwendig.
Neben dem Austausch von Informationen, die auf dem Bildschirm 22 des
Bedienterminals 20 zur Anzeige gebracht werden, hat das Bedienterminal weitere Funktionalitäten, wie sie beispielhaft in Figur 2 dargestellt sind. In Figur 2 ist das Bedienterminal 20 schematisch dargestellt. Zunächst weist das
Bedienterminal 20 einen Bildschirm 22 auf. Dieser kann teilweise durchsichtig sein oder auch aus einem halbtransparenten Material gebildet sein, sodass sowohl durch den Bildschirm 22 hindurch geschaut werden kann als auch auf dem Bildschirm 22 Informationen zur Anzeige gebracht werden können. In Wirkverbindung mit dem Bildschirm 22 steht ein Prozessor 24, der wiederum in Wirkverbindung mit einem Lagesensor 26 und einer Kommunikationseinrichtung 28 steht. Über den Lagesensor 26 ist es möglich, die Lage des Bedienterminals 20 zu erfassen. Hierbei ist es beispielsweise möglich, die Lage der Längsachse 20a als auch die Lage der Querachse 20b des Bedienterminals 20 zu erfassen. Ist die Längsachse 20a beispielsweise in der Vertikalen, kann auf einen Porträt Modus geschaltet werden und ist die Lage der Längsachse 20a in der Horizontalen, also in der gezeigten Position um 90 ° gedreht, kann ein Landscape Modus bedient werden. Der Lagesensor 26 kann z.B. ein Gyroskop sein.
Abhängig von der Ausrichtungsinformation von dem Lagesensor 26 kann der
Prozessor 24 die Funktion des Bedienterminals 20, insbesondere die auf dem
Bildschirm 22 zur Anzeige gebrachte Information variieren. Verschiedene Lagen des Bedienterminals 20 sind in Figuren 3a - 3c dargestellt. In der Figur 3a ist das Bedienterminal 20 in einer aufrechten Lage und es kann ein Porträt Modus eingeschaltet sein. In der Figur 3b ist das Bedienterminal 20 in einer Seitenlage und es kann in einem Landscape Modus betrieben werden. Figur 3c zeigt das
Bedienterminal 20 auf seiner Rückseite liegend, mit dem Bildschirm 22 nach oben weisend. Auch in dieser Lage kann eine bestimmte Funktion durch den Prozessor 24 aktiviert werden.
Die gezeigten Lagen gemäß der Figuren 3a - c sind rein beispielhaft. Mit Hilfe des Lagesensors 26 ist die räumliche Lage insbesondere der Achsen 20a oder 20b erfassbar und abhängig von der erfassten Lage des Ausrichtungssensor 26 kann der Prozessor 24 die Funktion des Bedienterminals 20 ansteuern.
Figur 4 zeigt eine beispielhafte Ansteuerung abhängig von der
Ausrichtungsinformation. Auf einem Sichtfenster 16a wird beispielsweise ein
Warnhinweis als Symbol 28 zur Anzeige gebracht. Die Information, dass das Symbol 28 auf dem Sichtfenster 16 zur Anzeige gebracht wird, wird von der Einrichtung 4 über die Datenverbindung 10 und insbesondere die drahtlose Verbindung 10b ausgesendet und beispielsweise von der Kommunikationseinrichtung 28 des
Bedienterminals 20 empfangen. Der Lagesensor 26 hat erkannt, dass das
Bedienterminal 20 beispielsweise in der Position nach Fig. 3a ist und der Prozessor 24 betreibt das Bedienterminal 20 daher im Porträt Modus. Dies ist in der oberen Darstellung des Bedienterminals 20 zu erkennen. In diesem Modus wird das
Bedienterminal 20 z.B. derart betrieben, dass abhängig von auf dem Sichtfenster 16 angezeigten Informationen Bedienhinweise auf dem Bildschirm in Textform angezeigt werden. Dies ist vorliegend schematisch dargestellt.
Wird das Bedienterminal 20 nun aus der oben dargestellten Lage in die unten dargestellten Lage gedreht, wechselt der Prozessor 24 den Modus vom Porträt Modus in den Landscape Modus. Der Prozessor 24 kann so programmiert sein, dass sich in diesem Moment die auf dem Bildschirm 22 zur Anzeige gebrachte Information verändert. Hierbei bleibt beispielsweise die dem Symbol 28 zugeordnete Information beibehalten, jedoch der Inhalt der Information verändert sich. So wird in der unten dargestellten Lage des Bedienterminals 20 auf dem Bildschirm 22 ein Bedienhinweis ausgegeben. Dies kann beispielsweise in Form von Bildern erfolgen, die dem Bediener angeben, wie er z.B. die Auffalteinrichtung 4 einstellen muss, insbesondere dort verschiedene Sensoren und Aktoren einstellen muss, so dass das den Warnhinweis 28 auslösende Ereignis behoben ist.
Die Figuren 5a und 5b zeigen die Anzeige von Informationen auf dem Bildschirm 22 des Bedienterminals 20 abhängig von der Lage und von Zugriffsberechtigungen des Bedieners.
In der Figur 5a ist ein erster Bediener mit einer Zugriffsberechtigung eines
Maschinenführers im Bereich des Bedienterminals 20. Die Zugriffsberechtigung wird z.B. über eine Transponderleseeinrichtung (nicht dargestellt) erfasst, in dem ein Transponder 30a eines Maschinenführers ausgelesen wird.
Im Anschluss daran wird abhängig von der Rolle des Bedieners, hier beispielhaft „Maschinenführer", die Anzeige auf dem Bildschirm 22 gesteuert. Im gezeigten Beispiel ist die Ansteuerung derart, dass wenn die Zugriffsberechtigung bzw. die Rolle des Bedieners„Maschinenführer" ist, sich die Anzeige auf dem Bildschirm 22 mit veränderter Lage nicht verändert. Gezeigt ist dies in Figur 5a, indem sowohl in der ersten Ausrichtung (Porträt Modus) als auch der zweiten Ausrichtung (Landscape Modus) das gleiche Symbol zur Anzeige gebracht wird. Das heißt, dass dem Bediener in diesem Fall lediglich ein Warnhinweis ausgegeben wird, ohne Detailinformationen auszugeben. Der Bediener kann daraufhin einen hierfür qualifizierten Techniker zu Rate ziehen und diesen hinzurufen. Dies ist beispielsweise in Figur 5b gezeigt.
In der Figur 5b ist gezeigt, dass sich ein weiterer Transponder 30b in der Nähe des Bedienterminals 20 befindet. Dieser weitere Transponder 30b beinhaltet z.B. die Information, dass der Bediener der Rolle„Servicetechniker" zugeordnet ist. Diese Information wird von dem Transponder 30b durch das Bedienterminal 20 ausgelesen. In der links dargestellten Ausrichtung des Bedienterminals 20 wird weiterhin auf dem Bildschirm 22 der Warnhinweis als Symbol ausgegeben. Wird nunmehr das
Bedienterminal 20 jedoch gedreht und der Landscape Modus eingeschaltet, wird, wie in der Figur 5b rechts dargestellt ist, wird Texthinweis ausgegeben. Dieser
Texthinweis wird zum Einen nur dadurch ausgegeben, dass sich das Bedienterminal 20 im Landscape Modus befindet und zum Anderen, dass der Bediener der Rolle „Servicetechniker" zugeordnet ist. In dem Texthinweisen werden Arbeits- bzw.
Bedienhinweise gegeben, um das den Fehler verursachende Ereignis zu beheben. Die Figuren 6a und 6b zeigen die Möglichkeit des Informationsaustauschs zwischen einem Sichtfenster 16 und einem Bedienterminal 20 abhängig von der
Ausrichtungsinformation des Bedienterminals 20.
In der Figur 6a ist dargestellt, dass auf dem Sichtfenster 16 ein Warnhinweis erfolgt. Entsprechend des Warnhinweises auf dem Sichtfenster 16 wird eine Information an das Bedienterminal 20 übertragen und dort im Porträt Modus ein Text ausgegeben. Dieser Text ist dem Warnhinweis auf dem Sichtfenster 16 semantisch zugeordnet.
Wird das Bedienterminal 20 nun gedreht und in den Landscape Modus gebracht, wie in der Figur 6b dargestellt ist, erscheint auf dem Bildschirm 22 des Bedienterminals 20 ein Bedienhinweis, insbesondere eine Bedienungsanleitung mit Bildinformationen zum Bedienen der Auffalteinrichtung 4. Diese Information kann durch den Bediener im Landscape Modus, beispielsweise durch eine Geste oder durch Bedienen eines entsprechenden Buttons über die Kommunikationsverbindung 10b auf das
Sichtfenster 16 übertragen werden.
Diese Übertragung der Information ist vorliegend z.B. nur dann möglich, wenn das Bedienterminal im Landscape Modus betrieben ist. Wird das Bedienterminal 20 wieder zurück in den Porträt Modus gedreht, wie in der Figur 6a dargestellt, würde beispielsweise der Inhalt auf dem Bildschirm 22 sich verändern, diese Information könnte dann aber beispielsweise nicht mehr über die Kommunikationsverbindung 10b an das Sichtfenster 16 übertragen werden.
Abhängig von der Lage bzw. den erfassten Informationen des Lagesensors 26 wird die Bedienung des Bedienterminals 20 beeinflusst. So wird einerseits die Art und der Inhalt der auf dem Bildschirm 22 angezeigten Information variiert. Andererseits ist es auch möglich, dass eine Interaktion mit Sichtfenstern 16 abhängig von der
Ausrichtungsinformation ist. Darüber hinaus kann abhängig von einer
Zugriffsberechtigung und der Ausrichtungsinformation die Information auf dem Bildschirm 22 variiert werden, insbesondere der Inhalt.
Die gezeigten Ausführungsformen sind rein beispielhaft und es sind
verschiedenartigste Kombinationen der gezeigten Funktionen abhängig von der Ausrichtung möglich. Beispiele sollen daher nicht als beschränkend verstanden werden.