Beschreibung
Bolzen, Abdichtsystem und Gasturbine
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bolzen sowie ein Ab¬ dichtsystem mit dem Bolzen und mit einer Abdeckplatte zum Abdichten einer Fuge zwischen einer Radscheibe und einem in einer Schaufelfußnut der Radscheibe angeordneten Schaufelfuß einer Laufschaufei . Die Abdichtanordnung ist insbesondere in einer Gasturbine vorgesehen.
Es ist im Stand der Technik bekannt, die Fuge zwischen der Radscheibe und dem Schaufelfuß mittels blechförmiger Dicht- elemente abzudichten. Zur Axialsicherung derartiger Dichtbleche zeigt die WO 2007/028703 AI eine Anordnung von Laufschau¬ feln in einem Rotor mit einem Wellenbund, an dessen Außenumfang in Axialrichtung des Rotors verlaufende Laufschaufelhal- tenuten vorgesehen sind. An einer stirnseitigen Seitenfläche des Wellenbundes ist im Bereich der Haltenuten ein Vorsprung angeordnet, in dem eine radial nach außen offene umlaufende Nut vorgesehen ist. Jeder Laufschaufei ist eine Sicherungsnut zugeordnet. Zur axialen Sicherung der Laufschaufei ist je¬ weils ein in die umlaufende Nut und in die Sicherungsnut ein- greifendes, blechförmiges Dichtelement vorgesehen. Alle
Dichtelemente bilden in Umfangsrichtung einen stirnseitigen Dichtring. Zur Sicherung der Dichtelemente gegen eine Verschiebung in Umfangsrichtung umfasst mindestens eines der Dichtelemente einen an diesen befestigten Blechstreifen. Der Blechstreifen ist am radial inneren Ende des Dichtelementes angebracht, L-artig geformt stützt sich an der Rotorscheibe ab .
Daneben sind im Stand der Technik weitere Anordnungen be- kannt, die die Dichtbleche gegen ein Verschieben in Umfangs- richtung sichern sollen. So zeigt die Die GB 2 258 273 A eine Verriegelungsanordnung für Laufschaufein einer axialen Strömungsmaschine, bei der das Dichtblech ein Rechteckstück auf-
weist, welches in montiertem Zustand in eine Aussparung des Schaufelfußes fasst.
Die US 3,656,865 A zeigt Platten, die mittels Schrauben in Umfangsrichtung fixiert sind.
Aus der EP 1 944 471 AI geht eine Anordnung mit einem in einem Loch sitzenden einstückigen Bolzen, welcher ebenso mit einem ihm zugeordneten Dichtelement gleichfalls in Form- schluss steht, hervor, wobei der Bolzen wiederum mit einem Sicherungsblech gegen ein Lösen gesichert ist.
In der US 2,971,744 A wird zur Laufschaufelbefestigung eine Unterlegscheibe an einem in einem Rotor angeordneten Schau- feifuß mittels zweier, aneinander liegender Streifenstifte gehalten, die nach einem Durchführen durch eine unterhalb des Schaufelfußes freibleibende Lücke zwischen Schaufelfuß und Rotor, anzuflanschen sind. Die US 3,887,298 A offenbart eine Abdichtvorrichtung mit zwei sich gegenüber an einer Rotorscheibe angeordneten Dichtplatten, deren in einen Hohlraum der Rotorscheibe ragende Fortsätze sich überlappen, wobei der Fortsatz der einen Dichtplatte eine geneigte Ebene aufweist, wodurch dieser Fortsatz während des Drehens der Rotorscheibe radial gegen den anderen Fortsatz gedrückt und die Dichtplatte gegen die Rotorscheibe gedrückt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Anordnung zur Abdichtung der Fuge zwischen der Radscheibe und dem Schaufelfuß bereitzustellen.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Bolzen nach Anspruch 1, einem Abdichtsystem nach Anspruch 6 sowie einer Gasturbine nach Anspruch 7. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und in der Beschreibung beschrieben .
Der erfindungsgemäße Bolzen weist eine von einer Bolzenvorderseite bis zu einer Bolzenhinterseite reichende Bolzenlänge auf. Der Bolzen weist ein Oberteil und ein Unterteil auf, wo¬ bei der Bolzen mit dem Oberteil und dem Unterteil auf seiner gesamten Bolzenlänge geteilt ist. Erfindungsgemäß weist das Oberteil eine Nase auf.
Durch den Aufbau aus mehreren Teilen kann der Bolzen eine über seine Bolzenlänge unterschiedlich ausgeformte Kontur aufweisen und trotzdem montierbar sein, da die Teile nacheinander in ihre Einbauposition gebracht werden können. Dem zuerst eingebrachten Teil steht beim Einbringen mehr Platz zur Verfügung. Mit der Nase kann das Oberteil in seiner Einbauposition formschlüssig hinter eine Abdeckplatte greifen. Ein ungewolltes Verschieben des Oberteils in der Einbauposition ist dadurch verhindert . In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bolzens weisen das Oberteil eine Oberteilunterseite und das Unterteil eine Unterteiloberseite auf. Die Oberteilunterseite ist in der Weise korrespondierend zur Unterteiloberseite ge¬ formt, dass das Oberteil und das Unterteil zueinander in Richtung der Bolzenlänge verschiebbar sind. Insbesondere sind das Oberteil und das Unterteil dazu mit einer Nut-Feder-Kom¬ bination versehen.
Die Positionierung des Unterteils gegenüber dem Oberteil ist damit erleichtert, da das Unterteil beim Einschieben unter das Oberteil durch die korrespondierenden Konturen geführt wird. Ein seitliches Abweichen ist nicht möglich. Damit wird zudem eine korrekte Positionierung der Bolzenteile in der gewünschten Endposition gewährleistet.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bolzens weist das Oberteil oder das Unterteil an der Bolzenvorderseite eine Vertiefung auf.
Damit wird es ermöglicht, das Oberteil und das Unterteil leicht gegeneinander zu Verstemmen, wobei das Verstemmen einen kostengünstigen Verfahrensschritt darstellt. Die Mon- tage des Bolzens ist somit einfach und kostengünstig ermög¬ licht .
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Unterteil des Bolzens eine Anschrägung an der Bolzenvorderseite auf.
Durch die Die Anschrägung ist eine bessere Montierbarkeit der Bolzenteile gewährleistet und das Unterteil leichter unter das Oberteil zu schieben. Das erfindungsgemäße Abdichtsystem zum Abdichten einer Fuge zwischen einer Radscheibe und einem in einer Schaufelfußnut der Radscheibe angeordneten Schaufelfuß einer Laufschaufel umfasst eine Abdeckplatte und einen oben beschriebenen Bol¬ zen. Die die Abdeckplatte weist eine obere Abdeckplatten- Stirnseite zum Einschub in eine obere Nut der Laufschaufei , eine der oberen Abdeckplattenstirnseite gegenüber angeordnete untere Abdeckplattenstirnseite zum Einschub in eine untere Nut der Radscheibe, eine an der oberen Abdeckplattenstirnseite angeordnete Ausformung zum Eingriff in eine Tasche der oberen Nut und eine an der unteren Abdeckplattenstirnseite angeordnete Aussparung auf.
Mit der Ausformung ist vorteilhaft eine Umfangssicherung für die Abdeckplatte geschaffen. Die Abdeckplatte ist durch die formschlüssig in die Tasche der oberen Nut greifende Ausfor¬ mung in einfacher und effektiver Weise gegen ein Verschieben gesichert .
Durch die Aussparung hindurch kann die Abdeckplatte zusätz- lieh mit dem Bolzen gesichert werden.
Das erfindungsgemäße Abdecksystem mit dem erfindungsgemäßen Bolzen ist insbesondere in eine Gasturbine integriert. Dabei
umfasst die Gasturbine ferner eine Radscheibe, eine in der Radscheibe angeordneten Laufschaufel . Die Laufschaufei ist mit einer Schaufelplattform, einem oberhalb der Schaufelplattform angeordneten Schaufelblatt und einem unterhalb der Schaufelplattform angeordneten Schaufelfuß versehen. Mit der an einer Schaufelfußstirnseite der Laufschaufel über den Schaufelfuß kragenden Schaufelplattform ist eine Auskragung gebildet. In der Auskragung ist eine längs zur Schaufelfu߬ stirnseite verlaufende, nach unten in Richtung des Raums unterhalb der Schaufelplattform offene obere Nut angeordnet. Die obere Nut weist eine Tasche, mit der eine Nutbreite der oberen Nut entlang einer Taschenlänge der Tasche vergrößert ist, auf. Die Radscheibe weist eine mit zumindest einer
Schaufelfußnut zur Aufnahme des Schaufelfußes der Laufschau- fei versehene Mantelfläche und eine in der Mantelfläche ange¬ ordnete, umlaufende, radial nach außen offene untere Nut auf. An der Schaufelfußnut, angrenzend an die untere Nut, ist ein Vorsprung mit einem Bolzenloch zur Aufnahme des Bolzens angeordnet. Die Abdeckplatte ist mit ihrer oberen Abdeckplatten- Stirnseite in der oberen Nut der Laufschaufel und mit ihrer unteren Abdeckplattenstirnseite in der unteren Nut der Rad¬ scheibe und mit ihrer Ausformung in der Tasche der oberen Nut angeordnet. Die Abdeckplatte ist mittels des im Bolzenloch der Radscheibe und in der Aussparung der Abdeckplatte ange- ordneten Bolzens fixiert ist. Die Nase des Bolzens ist dabei zwischen der Abdeckplatte und der Schaufelfußstirnseite ange¬ ordnet .
Die Laufschaufel der Gasturbine weist damit eine zur Abdeck- platte korrespondierende Gestalt auf. Die Ausformung der Ab¬ deckplatte ragt in die Tasche der Laufschaufel hinein und ein Verschieben der Abdeckplatte in Umfangrichtung ist verhindert . Das Bolzenloch in der Radscheibe bietet die Möglichkeit den Bolzen zu positionieren und die Abdeckplatte ist zusätzlich gegen ein ungewolltes Verschieben in Umfangsrichtung gesichert. Zudem wird mit der Montage des Bolzens ein festerer
Sitz der Abdeckplatte erreicht, wodurch auch die Abdichtung verbessert wird.
Der Gasturbine kommen somit die Vorteile der einzelnen Bau- teile zugute. Mit dem erfindungsgemäßen Abdichtsystem ist eine Gasturbine mit sicher und fest sitzenden Abdeckplatten bereitgestellt .
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeich- nungen und der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen :
FIG 1 eine erfindungsgemäße Gasturbine, FIG 2 eine Laufschaufel der Gasturbine,
FIG 3 eine Abdeckplatte der Gasturbine,
FIG 4 einen erfindungsgemäßen Bolzen,
FIG 5 ein Oberteil des erfindungsgemäßen Bolzens,
FIG 6 ein Unterteil des erfindungsgemäßen Bolzens und FIG 7 eine Einbausituation.
In der FIG 1 ist eine erfindungsgemäße Gasturbine 10 in einer beispielhaften Ausgestaltung skizziert. Die gezeigte Gastur- bine 10 umfasst eine Turbine 11 in der wenigstens eine Lauf¬ schaufelreihe mit mehreren Laufschaufeln 14 angeordnet ist. Die gezeigte Turbine 11 weist vier Laufschaufelreihen auf. Die Laufschaufeln 14 sind Teil eines Rotors 12, der um eine Rotationsachse 13 drehbar angeordnet ist. Die Laufschaufeln 14 sind an einer Radscheibe 17 befestigt.
In der FIG 2 ist eine Laufschaufel 14 der Gasturbine 10 in einer beispielhaften Ausgestaltung skizziert. Die Laufschau-
fei 14 umfasst eine Schaufelplattform 43, ein Schaufelblatt 16 und einen Schaufelfuß 15. Das Schaufelblatt 16 ist dabei oberhalb der Schaufelplattform 43 und der Schaufelfuß 15 ist dabei unterhalb der Schaufelplattform 43 angeordnet. Das Schaufelblatt 16 und der Schaufelfuß 15 sind an der Schaufel¬ plattform 43 befestigt. Das Schaufelblatt 16 und die Schau¬ felplattform 43 und der Schaufelfuß 15 sind zusammen insbe¬ sondere als ein monolithischer Körper ausgebildet.
Die Schaufelplattform 43 kragt an einer Schaufelfußstirnseite 44 über den Schaufelfuß 15 hinaus. Dadurch ist eine Auskra¬ gung 45 gebildet. Die Laufschaufei 14 weist in dieser Auskra¬ gung 45 eine obere Nut 20 auf. Die obere Nut 20 verläuft im Wesentlichen parallel zur Schaufelfußstirnseite 44. Die obere Nut 20 weist eine Nutbreite 47 auf und ist nach unten offen. Die obere Nut 20 ist in Richtung des Raums unterhalb der Schaufelplattform 43 offen. Im montierten Zustand ist die obere Nut 20 radial, in Richtung der Drehachse 13 offen. Nach oben, in Richtung des Raums oberhalb der Schaufelplattform 43, sowie nach hinten 49 und nach vorne 50 ist die obere Nut 20 geschlossen. Im montierten Zustand aller Laufschaufeln 14 in der Radscheibe 17 ist die obere Nut 20 radial umlaufend ausgebildet. In den Bereichen zwischen den einzelnen Lauf- schaufeln 14 kann die umlaufende obere Nut 20 gegebenenfalls von der Radscheibe 17 gebildet sein. Im montierten Zustand verläuft die Nutbreite 47 längs zur Drehachse 13. Die obere Nut 20 weist insbesondere einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf. Die Richtungen nach vorne 50 und nach hinten 49 verlaufen im montierten Zustand längs zur Drehachse 13. Nach hinten 49 entspricht im eingebauten Zustand in der Gasturbine 10 strom¬ abwärts, nach vorne 50 entspricht stromaufwärts. Die Laufschaufel 14 weist in der oberen Nut 20 eine Tasche 21 auf. Die Tasche ist insbesondere in der Mitte der Schaufel¬ fußstirnseite 44 ausgebildet. Die Tasche 21 kann nach hinten 49 ( kühlluftseitig) oder nach vorne 50 (heißgasseitig) ausge-
formt sein. In der gezeigten Ausgestaltung ist die Tasche nach hinten 49 ausgeformt. Die Tasche 21 weist eine bestimmte Taschenlänge 48 auf. Die Taschenlänge 48 ist parallel zur oberen Nut 20 ausgebildet. Im Bereich der Tasche 21 weist die obere Nut 20 eine vergrößerte Nutbreite 47 auf.
In der FIG 3 ist eine Abdeckplatte 18 der Gasturbine 10 in einer beispielhaften Ausgestaltung skizziert. Die Abdeckplatte 18 ist insbesondere ein Blech. Die Abdeckplatte 18 dient dem Abdichten einer Fuge zwischen der Radscheibe 17 und dem Schaufelfuß 15.
Die Abdeckplatte 18 weist eine obere Abdeckplattenstirnseite 25 und der oberen Abdeckplattenstirnseite 25 gegenüber ange- ordnet eine untere Abdeckplattenstirnseite 26 auf. Die obere Abdeckplattenstirnseite 25 ist zum Einschub in die obere Nut 20 der Laufschaufel 14 ausgebildet und die untere Abdeckplat¬ tenstirnseite 26 ist zum Einschub in eine untere Nut 41 der Radscheibe 17 ausgebildet.
Die Abdeckplatte 18 weist an der oberen Abdeckplattenstirnseite 25 eine Ausformung 23 auf. Die Ausformung 23 weist eine Gestalt auf, die zu der Gestalt der Tasche 21 korrespondiert. Die Ausformung 23 und die Tasche 21 sind derart ausgebildet, dass die Tasche 21 die Ausformung 23 aufnehmen kann. Die
Tasche 21 weist im Wesentlichen eine Negativform der Ausformung 23 auf. In der gezeigten Ausgestaltung ist die Ausformung 23 in Richtung einer Abdeckplattenhinterseite 27 gebil¬ det, entsprechend der Ausgestaltung der Tasche 21 der oberen Nut 20, welche gemäß FIG 2 nach hinten 49 ausgeformt ist. Die Tasche 21 kann ebenso nach vorne 50 ausgebildet sein, dann ist die Ausformung 23 entsprechend in Richtung einer Abdeckplattenvorderseite 42 ausgebildet. Die gezeigte Abdeckplatte 18 verfügt über Versteifungsrippen 24 an der Abdeckplattenhinterseite 27 zur Erhöhung der Steif¬ igkeit der Abdeckplatte 18. Zudem weist die gezeigte Abdeck¬ platte 18 an der unteren Abdeckplattenstirnseite 26 eine Aus-
sparung 28 auf. Durch diese Aussparung 28 kann die Abdeck- platte 18 mittels eines erfindungsgemäßen Bolzens 19 an ihrem Einbauort fixiert werden. In der FIG 4 ist der erfindungsgemäße Bolzen 19 in einer bei¬ spielhaften Ausgestaltung skizziert. In der FIG 5 ist ein Oberteil 29 und in der FIG 6 ist ein Unterteil 30 des erfin¬ dungsgemäßen Bolzens 19 in jeweils einer beispielhaften Ausgestaltung näher gezeigt.
Der Bolzen 19 weist eine Bolzenvorderseite 35 und eine Bol¬ zenhinterseite 36 auf. Von der Bolzenvorderseite 35 bis zur Bolzenhinterseite 36 erstreckt sich eine Bolzenlänge 46. Der Bolzen 19 besteht erfindungsgemäß aus mehreren Teilen 29, 30. Der Bolzen 19 umfasst das Oberteil 29 und das Unterteil 30. Dabei weist sowohl das Oberteil 29 wie auch das Unterteil 30 die Bolzenlänge 46 auf. Das Oberteil 29 und das Unterteil 30 teilen den gezeigten Bolzen 19 auf der gesamten Bolzen- länge 46 in zwei Teile. Dabei sind das Oberteil 29 und das
Unterteil 30 in montiertem Zustand so zueinander angeordnet, dass das Oberteil 29 mit einer Oberteilunterseite 37 auf einer Unterteiloberseite 38 des Unterteils 30 aufliegt. Die Oberteilunterseite 37 ist insbesondere in der Weise korres- pondierend zur Unterteiloberseite 38 geformt, dass das Ober¬ teil 29 und das Unterteil 30 zueinander in Richtung der Bol¬ zenlänge 46 verschiebbar sind. Dies wird insbesondere durch eine Nut-Feder-Kombination erreicht. Bei dem gezeigten Bolzen 19 ist das Oberteil 29 mit einer Bolzennut 31 gemäß FIG 5 und das Unterteil 30 mit einer Bolzenfeder 32 gemäß FIG 6 ver¬ sehen. Erfindungsgemäß sind auch andere Konturen der Oberteilunterseite 37 und der Unterteiloberseite 38 denkbar, die entlang der Bolzenlänge 46 gleich ausgeformt sind, um eine Verschiebbarkeit längs der Bolzenlänge 46 gewährleisten zu können.
In der gezeigten Ausgestaltung des Bolzens 19 weist das Oberteil eine Nase 34 auf. Die Nase 34 ragt aus der zylindrischen
Kontur des Bolzens 19 hinaus. Die Nase 34 bildet insbesondere einen Teil der Bolzenhinterseite 36. Die Nase 34 weist eine Nasenlänge 51 auf. Die Nasenlänge 51 verläuft längs zur Bol¬ zenlänge 46. Die Nasenlänge 51 ist kürzer als die Bolzenlänge 46. Insbesondere ist die Nasenlänge 51 kleiner als die Hälfte der Bolzenlänge 46.
Zum Verstemmen der beiden Bolzenteile 29, 30 in der Montageposition des Bolzens 19 weist das gezeigte Oberteil 29 an der Bolzenvorderseite 35 eine Vertiefung 33 auf. Es ist auch denkbar, dass die Vertiefung 33 am Unterteil 30 angeordnet ist. Durch eine bereichsweise plastische Verformung kann mit der Verstemmung ein Formschluss zwischen den beiden Teilen 29, 30 längs der Bolzenlänge 46 erzeugt werden.
In der gezeigten Ausgestaltung weisen das Oberteil 29 und das Unterteil mehrere Anschrägungen 39 auf. Die Anschrägungen 39 dienen der besseren Montierbarkeit der Bolzenteile 29, 30. So weist das unter das Oberteil 29 zu schiebende Unterteil 30 eine Anschrägung 39 an der Bolzenvorderseite 36 auf. Eine
Anschrägung 39 am hinteren Ende der Bolzenfeder 32 dient der Aufnahme des sich bei der Verstemmung verformenden Materials des Oberteils 29. In der FIG 7 ist eine Einbausituation in einer beispielhaften Ausgestaltung skizziert. Gezeigt werden die Radscheibe 17, die Laufschaufel 14, die Abdeckplatte 18 und der Bolzen 19 in zusammengebautem Zustand in einer Schnittdarstellung. Der Schnitt verläuft dabei längs zur Drehachse 13 auf der Breite der Tasche 21 der oberen Nut 20.
Die Radscheibe 17 weist eine Mantelfläche auf, in der mehrere Schaufelfußnuten zur Aufnahme der Schaufelfüße 15 der Lauf¬ schaufeln 14 auf. Die Radscheibe 17 besitzt je Laufschaufel 14 eine Schaufelfußnut. Die Schaufelfußnuten sind dabei, wie im Stand der Technik üblich, in der Mantelfläche im Wesentli¬ chen quer zur Umfangsrichtung der Radscheibe 17 eingebracht. Zur Montage der Laufschaufel 14 an der Radscheibe 17 wird der
Schaufelfuß 15 mit der Schaufelfußstirnseite 44 in die Schau¬ felfußnut geschoben. Die Schaufelplattformoberseite schließt im montierten Zustand der Laufschaufel 14 bevorzugt bündig mit der Mantelfläche der Ringscheibe 17 ab.
In der Mantelfläche der Radscheibe 17 ist die untere Nut 41 angeordnet. Die untere Nut 41 ist umlaufend und radial nach außen offen ausgebildet. Die Richtung radial nach außen meint dabei wegführend vom Mittelpunkt der Radscheibe 17. Im zusam- mengebauten Zustand ist die untere Nut 41 gegenüber der obe¬ ren Nut 20 angeordnet. Die offenen Seiten der unteren Nut 41 und der oberen Nut 20 sind einander zugewandt.
Die Radscheibe 17 weist zumindest an einer der Schaufelfuß- nuten, angrenzend an die untere Nut 41 einen Vorsprung 40 auf, der mit einem Bolzenloch 22 versehen ist.
Das Bolzenloch 22 dient der Aufnahme des erfindungsgemäßen Bolzens 19 zum Fixieren der Abdeckplatte 18 in ihrer Einbau- position. Dazu wird zuerst die Abdeckplatte 18 an ihre End¬ position gebracht, danach wird das Oberteil 29 des Bolzens 19 durch das Bolzenloch 22 der Radscheibe 17 und durch die Aussparung 28 der Abdeckplatte 18 geführt, sodass die Nase 34 hinter die Abdeckplatte 18 greift. Die Nase 34 füllt den Zwi- schenraum zwischen der Abdeckplattenhinterseite 27 und der Schaufelfußstirnseite 44 längs zur Bolzenlänge 46 aus. Nach dem Oberteil 29 wird das Unterteil 20 unter das Oberteil 29 durch das Bolzenloch 22 der Radscheibe 17 und durch die Aussparung 28 der Abdeckplatte 18 geschoben. Die Nut-Feder-Kom- bination des Bolzens 19 hilft dabei, das Oberteil 29 und das Unterteil 30 zueinander zu positionieren. Anschließend werden die Bolzenteile 29, 30 insbesondere durch Verstemmen fixiert. Der Bolzen 19 ist formschlüssig befestigt. Das Oberteil 29 ist nach vorne 50 durch die Nase 34 formschlüssig befestigt. Das Unterteil 30 ist nach vorne 50 durch das Verstemmen form¬ schlüssig befestigt. In die übrigen Richtungen ist der Form- schluss durch den Schaufelfuß 15 und die radscheibe 17 herge¬ stellt .
Sämtliche Abdeckplatten 18 ergeben im eingebauten Zustand aneinandergereiht ein Dichtband. Es ist möglich, dass die Ab¬ deckplatten 18 an ihren Seiten hier nicht dargestellte Über- lappungsbereiche aufweisen, wodurch die Dichtheit zwischen den Abdeckplatten 18 erhöht wird, da keine gerade durchgän¬ gige Fuge zwischen zwei Abdeckplatten 18 entsteht.
Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausfüh- rungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele einge¬ schränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen .