Beschreibung
Verfahren und Laseranordnung zum Bearbeiten eines Werkstücks mit einem gepulsten Laserstrahl
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Laseranordnung zum Bearbeiten eines Werkstücks mit einem gepulsten Laserstrahl .
Aus der DE 103 33 770 AI ist ein Verfahren zum Bearbeiten eines Werkstücks mit einem gepulsten Laserstrahl bekannt.
Beim Bearbeiten eines Werkstücks mit einem gepulsten Laser- strahl, dessen Laserpulse Pulsdauern aufweisen, die kleiner als 20ps sind und insbesondere im Femtosekundenbereich liegen, treten Phänomene auf, die bei Verwendung von Laserpulsen mit längeren Pulsdauern nicht beobachtet werden. Wenn mit derart ultrakurzen Laserpulsen ein Materialabtrag durchgeführt wird, kann es vorkommen, dass auf der bearbeitenden Oberfläche des Werkstücks Strukturen, sogenannte Nano-Ripples auftreten, die voneinander etwa in der Größenordnung der verwendeten Wellenlänge beabstandet sind. Verursacht werden diese Strukturen durch eine Interferenz zwischen ein- und ausfallender Strah- lung und der Wechselwirkung mit dem Festkörper. Die einfallende Strahlung wechselwirkt zunächst mit den Elektronen im Fest¬ körper und erzeugt Dichteschwankungen der oberflächennahen Elektronen ( Plasmon-Polariton-Wechselwirkung) . Reflektierte Strahlungsanteile können hierbei durch die auf diese Weise angeregten Dichteschwankungen zusätzlich moduliert werden. Dies führt zu einer lateral variierenden Absorption und zu einer lateral variierenden Phasenfront. Dementsprechend kann
die Laserstrahlung ein laterales Interferenzmuster aufweisen. Dieser Effekt findet bei Verwendung von Laserpulsen mit einer Pulsdauer, die kleiner als 20ps, ist auch dann statt, wenn der Laserstrahl kontinuierlich über die zu bearbeitende Oberfläche geführt wird, da sich dieser bei üblichen oder derzeit technisch realisierbaren Vorschubgeschwindigkeiten allenfalls um eine Strecke verschiebt, die deutlich kleiner als die Wellen¬ länge des Laserstrahls ist. Aus M. Zukamoto et al . , Journal of Physics: Conference Series 59 (2007), S. 666-669, ist es außerdem bekannt, dass sich dieses Phänomen weiter ausprägen und negativ auf die Oberflächenqualität auswirken kann, wenn sich mehrere dieser hoch kohärenten Laserpulse in kurzem örtlichen und zeitlichen Ab- stand überlagern, wie es beim Oberflächenstrukturieren,
Schneiden und Bohren der Fall ist. Dabei hat sich herausge¬ stellt, dass selbst dann, wenn die einzelnen Laserpulse nicht exakt auf dieselbe Stelle auftreffen, derartige Strukturen ausgebildet werden. Ursache hierfür ist, dass die von einem ersten Puls eingebrachten Strukturen die laterale Absorption des darauffolgenden Pulses verändern und auch zur verstärkten Speckle-Ausbildung der einfallenden Strahlung durch Interferenz mit der teildiffusen reflektierten Strahlung führen (lateral variierende Absorption zwischen aufeinanderfolgenden Pulsen durch verschiedene Strukturen und während eines Pulses durch variierende Plasmon-Polariton-Wechselwirkung, sowie Specklebildung innerhalb eines Pulses) . Auf diese Weise kann sich die Struktur an der Werkstückoberfläche weiter ausprägen. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, ein Verfah¬ ren zum Bearbeiten eines Werkstücks mit einem gepulsten Laserstrahl anzugeben, mit dem das Auftreten derartiger Mikrostruk-
turen entweder weitgehend verhindert oder entsprechend dem gewünschten Prozessergebnis beeinflusst werden kann. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine nach diesem Verfahren betriebene Laseranordnung anzugeben.
Hinsichtlich des Verfahrens wird die genannte Aufgabe gemäß der Erfindung gelöst mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Gemäß diesen Merkmalen wird die laterale Verteilung der spektralen Phase während der Bearbeitung des Werkstücks innerhalb der Zeitdauer eines Laserpulses und/oder zumindest zwischen zwei sich wenigstens teilweise auf dem Werkstück überlappenden Laserpulsen nichtlinear variiert.
Gemäß der Erfindung erfolgt somit während der Zeitdauer eines einzelnen Laserpulses eine Variation der lateralen Verteilung der spektralen Phase oder es wird zusätzlich oder ausschließlich die in zeitlich aufeinander folgenden, sich auf dem Werkstück zumindest teilweise überlagernden Laserpulsen vorliegende laterale Verteilung der spektralen Phase geändert, so dass zwar innerhalb eines einzelnen Laserpulses keine Variation dieser lateralen Verteilung erfolgt, aber sichergestellt ist, dass nicht alle zur Bearbeitung benutzten und sich auf dem Werkstück überlagernden Laserpulse dieselbe laterale Vertei¬ lung der spektralen Phase aufweisen. Im letzteren Fall ist es auch nicht zwingend erforderlich, dass sich alle einander zumindest teilweise überlagernden Laserpulse hinsichtlich ihrer lateralen Verteilung der spektralen Phase unterscheiden. Grundsätzlich können auch zwei oder mehrere sich wenigstens teilweise überlagernde Laserpulse dieselbe laterale Verteilung der spektralen Phase aufweisen, wenn der Bearbeitungsprozess derart erfolgt, dass eine Vielzahl von Laserpulsen sich wenigstens teilweise überlappen, wie dies beispielsweise beim
Perkussionsbohren der Fall ist. Grundsätzlich ist es jedoch insbesondere beim Perkussionsbohren bzw. bei der Laserbearbei¬ tung mit einem sehr großen Überlapp zeitlich unmittelbar aufeinander folgender Laserpulse von Vorteil, wenn die laterale Verteilung der spektralen Phase zwischen zwei unmittelbar aufeinander folgenden und sich überlagernden Laserpulsen variiert wird. Beim Abtragen in einem Multipassverfahren (mehrere sich wenigstens teilweise überlagernde Spuren) überlagern sich zwar auch die in einer Spur liegenden, zeitlich unmittelbar aufeinander folgende Laserpulse. In diesem Fall ist es aber grundsätzlich möglich, dass alle Laserpulse einer Spur dieselbe laterale Verteilung der spektralen Phase aufweisen, und dass eine Variation nur bei einem Spurwechsel erfolgt, wobei dies auch nicht zwingend bei jedem Spurwechsel der Fall sein muss.
Der Erfindung liegt dabei die Überlegung zu Grunde, dass die laterale Verteilung der spektralen Phase bzw. das Phasenspekt¬ rum der ultrakurzen Laserpulse die Kohärenz der einfallenden mit den reflektierten Laserstrahlen bzw. Laserstrahlanteilen innerhalb eines Pulses und somit das Auftreten und die Form der Mikrostrukturen bzw. Nano-Ripples beeinflusst. Dementspre¬ chend kann bereits durch eine Variation der spektralen Phase innerhalb der Puls- oder Zeitdauer eines Laserpulses das Aus- maß des Auftretens und die Gestalt solcher Nano-Ripples beein¬ flusst werden. Wenn ergänzend oder alternativ hierzu eine nichtlineare Variation der lateralen Verteilung der spektralen Phase zumindest zwischen sich wenigstens teilweise überlappen¬ den, zeitlich aufeinander folgenden Laserpulsen erfolgt, ist insbesondere bei sogenannten Multipassverfahren die von Zuka- moto et al . beschriebene und durch kumulative Effekte bewirkte Ausprägung unerwünschter Strukturen weitgehend vermieden. Auf
diese Weise können qualitativ hochwertige Abtragergebnisse mit an die jeweiligen Anforderungen optimal angepassten Oberflächeneigenschaften, je nach Anwendungsfall beispielsweise große oder geringe Rauigkeit, erzielt werden.
Eine solche Einstellung kann beispielsweise durch Variation der Pulsenergie oder durch Auswahl der im Strahlengang befindlichen und mit dem Laserstrahl nichtlinear wechselwirkenden optischen Medien erfolgen, um die für die jeweils beabsichtigte Applikation bei entsprechend vorgegebenen Prozessparametern angestrebte Oberflächenqualität zu erzeugen. Darüber hinaus kann eine solche Einstellung auch durch Einbringen von optischen Komponenten in den Strahlengang erfolgen, mit denen die laterale Verteilung der nichtlinearen spektralen Phase innerhalb eines Laserpulses oder zwischen aufeinander folgenden Laserpulsen gezielt gesteuert werden kann, beispielsweise durch Aufweiten oder Verengen des Laserstrahls vor einem nichtlinear mit dem Laserstrahl wechselwirkenden optischen Medium und/oder Verwendung eines lateral, d.h. quer zur
Strahlachse verstellbar angeordneten optischen Mediums mit lateral variierendem nichtlinearen Brechungsindex.
Das Auftreten solcher Nano-Ripples kann dabei insbesondere dann reduziert werden, wenn die Variation der lateralen Verteilung der spektralen Phase durch Variation der lateralen Verteilung des B-Integrals erfolgt.
Das B-Integral bzw. der B-Integralwert ist durch Beziehung
definiert, wobei z der vom Laserstrahl entlang der Strahlachse (Mittelachse) zurückgelegte Weg, I die Spitzenintensität des Laserstrahls in Abhängigkeit vom zurückgelegten Weg entlang der Strahlachse z und dem lateralen Abstand r von der Strahl- achse z, und ri2 der Kerr-Koeffizient oder der nichtlineare
Anteil des Brechungsindex (im Folgenden abgekürzt als nichtli¬ nearer Brechungsindex bezeichnet) ist, der im Allgemeinen ebenfalls von z und r abhängig ist. Der B-Integralwert an einem lateralen Punkt r des Laserstrahls nach Propagation des Laser- pulses durch ein optisches Medium entlang einer Strecke z ist proportional zum zurückgelegten Weg und der jeweils vorliegenden Spitzenintensität. Das B-Integral ist also ein Maß für die nichtlineare Wechselwirkung eines Laserpulses mit einem opti¬ schen Medium und ist ein Maß für die akkumulierte Selbstpha- senmodulation . Da die Pulsdauer und Pulsform an einem Punkt des Strahlquerschnitts von der dort vorliegenden spektralen Phase abhängt, entspricht ein lateral variierendes B-Integral einer über den Strahlquerschnitt variierenden Pulsdauer und Pulsform.
Zur Verminderung der intensitätsabhängigen Modulation der spektralen Phase ist es beispielsweise aus dem US-Patent
6,141,362 grundsätzlich bekannt, Maßnahmen zu ergreifen, um ein minimales, möglichst konstantes B-Integral über den gesam- ten Strahlquerschnitt zu erzielen. Dies geschieht dadurch, dass in den Strahlengang des Lasers ein Halbleitermaterial angebracht wird, das einen negativen nichtlinearen Brechungs¬ index aufweist und auf diese Weise ein negatives B-Integral erzeugt, mit dem das von einem im Strahlengang angeordneten Laserverstärker erzeugte positive B-Integral kompensiert wird.
Abweichend von den dort vorgeschlagenen Maßnahmen beschreitet die Erfindung jedoch einen anderen Weg, indem sie nämlich gezielt das B-Integral auf Werte einstellt, die relativ zuei¬ nander über den Strahlquerschnitt verschieden sind, um auf diese Weise die Kohärenz von einfallenden und reflektierten Laserstrahlen zu beeinflussen und den Strukturkontrast an der Oberfläche durch Mittelung über viele Bestrahlungen mit radial und zeitlich variierendem B-Integral zu vermindern.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird bei Verwendung eines Laserstrahls, dessen Laserpulse eine Pulsdau¬ er aufweisen, die kleiner als 20ps ist, die spektrale Phase der Laserpulse derart eingestellt, dass das B-Integral des Laserpulses beim Auftreffen auf das Werkstück quer zur Strahlachse variiert, d.h. nicht konstant ist und Werte zwischen - 50rad und +50rad annimmt, wobei insbesondere bei Pulsdauern kleiner als lOps B-Integralwerte zwischen -20rad und +20rad und bei Pulsdauern kleiner als 2ps B-Integralwerte zwischen - 5rad und +5rad eingestellt werden.
Durch eine derartige Einstellung des B-Integrals können Nano- Ripples weitgehend vermieden bzw. deren Ausprägung verringert werden, da in diesem Fall die Kohärenz der Laserstrahlung beeinflusst und die Strukturausbildung zusätzlich durch die Mittelung über mehrere Pulse mit verschieden radial und zeit¬ lich variierenden spektralen Phasen vermindert wird.
Insbesondere wird beim Perkussionsbohren die laterale Vertei¬ lung der spektralen Phase unmittelbar aufeinander folgender Laserpulse variiert, wobei sich grundsätzlich die lateralen
Verteilungen der spektralen Phase aller Laserpulse voneinander
unterscheiden können, d.h. jeder Laserpuls eine andere laterale Verteilung der spektralen Phase aufweisen kann.
Bei der Laserablation in einem Multipass-Verfahren, bei dem der Laserstrahl mehrfach entlang sich überlappender Spuren gefahren wird, kann es ausreichen, wenn die laterale Verteilung der spektralen Phase nur bei einem Spurwechsel variiert wird, so dass jede Spur mit Laserpulsen erzeugt werden kann, die innerhalb dieser Spur dieselbe laterale Verteilung der spektralen Phase aufweisen.
Das Auftreten einer solchen unerwünschten Oberflächenstruktur kann außerdem zusätzlich gemindert werden, wenn der Überlapp der auftreffenden Laserpulse zusätzlich variiert wird.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel erfolgt diese Ein¬ stellung der spektralen Phase durch Aufweiten oder Verengen des Laserstrahls vor zumindest einem im Strahlengang angeord¬ neten nichtlinear mit dem Laserstrahl wechselwirkenden opti- sehen Medium.
Hinsichtlich der Laseranordnung wird die Aufgabe gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruches 10. Durch das Vorhandensein von Mitteln, insbesondere eine steuerbare Strahlformungsein- richtung, zum Variieren der lateralen Verteilung der spektralen Phase der Laserpulse ist es möglich, den Bearbeitungspro- zess im Hinblick an die jeweils spezifischen Anforderungen zu optimieren . Alternativ oder zusätzlich umfassen die Mittel zum nichtlinearen Variieren ein quer zur Strahlachse verstellbar angeordnetes optisches Medium mit lateral variierendem nichtlinearen
Brechungsindex, optische Komponenten, die zum Aufweiten oder Verengen des Laserstrahls vor einem nichtlinear mit dem Laserstrahl wechselwirkenden Medium ausgebildet sind, eine entspre¬ chend ausgebildete Steuereinheit zur Steuerung der Pulsenergie bzw. der Spitzenintensität und/oder optische Medien, deren nichtlinearer Brechungsindex quer zur Strahlachse beispiels¬ weise durch Dotierungen variiert. Es versteht sich, dass gemäß alternativer Ausführungsbeispiele auch Kombinationen der oben genannten Mittel vorgesehen sind.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Laseranordnung sind in den Patentanspruch 10 nachgeordneten Unteransprüchen wiedergegeben . Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele verwiesen. Es zeigen :
Fig. 1 bis 3 Laseranordnungen zum Durchführen des Verfahrens gemäß der Erfindung jeweils in einer schematischen Prinzipskizze.
Gemäß Fig. 1 umfasst eine Laseranordnung gemäß der Erfindung eine Laserstrahlquelle 2 zum Erzeugen eines gepulsten Laser- Strahls L, der aus einer zeitlichen Folge von ultrakurzen Laserpulsen besteht. Um eine unkontrollierte oder zu stark ausgeprägte nichtlineare Modulation der spektralen Phase oder eine optische Zerstörung der in der Übertragungskette befind¬ lichen optischen Komponenten zu vermeiden, werden die aus der Laserstrahlquelle 2 austretenden Laserpulse in einen Strecker (stretcher) 4 im Zeitbereich verbreitert, so dass durch eine solche Vergrößerung der Pulsdauer die maximale Intensität im
Laserpuls verringert wird. Bei diesem Strecker 4 kann es sich um eine Freistrahl-Gitteranordnung oder um eine aus anderen dispersiven optischen Elementen aufgebaute Anordnung handeln. Der auf diese Weise zeitlich gestreckte Laserpuls wird in einem Laserverstärker 6 verstärkt. Der verstärkte Laserpuls wird anschließend wieder in einem optischen Kompressor 8 im Zeitbereich komprimiert, um auf diese Weise einen Laserpuls mit einer Pulsdauer zu erzeugen, die kleiner als 20ps, vorzugsweise kleiner als lOps und insbesondere kleiner als 2ps ist. Der auf diese Weise erzeugte Laserpuls wird einer Fokus- sier-, Strahlformungs-und Ablenkeinheit 10 zugeleitet, die in der Figur symbolisch durch eine Linse veranschaulicht ist. Der auf diese Weise fokussierte Laserpuls trifft auf ein Werkstück 12 und bewirkt dort mit geringem Wärmeeintrag einen Material- abtrag durch Verdampfen des Materials, ohne dass eine nennens¬ werte Schmelzzone entsteht.
Aufgrund der sehr kleinen Pulsdauer und des zum Abtragen pro Laserpuls erforderlichen Energieeintrags, der je nach Anwen- dung einige lOOnJ bis zu einigen mJ (Feinbearbeitung im Mikrometerbereich) betragen kann, liegt im Laserpuls eine sehr hohe Spitzenintensität vor, bei der eine nichtlineare Wechselwir¬ kung des Laserstrahls mit den in der Übertragungskette befind¬ lichen optischen Medien stattfinden kann, die zu einer nicht- linearen Modulation der spektralen Phase, d.h. des Phasenspektrums des Laserstrahlpulses führt. Das Ausmaß dieser nichtli¬ nearen Modulation der spektralen Phase hängt dabei von der im Laserpuls vorliegenden Spitzenintensität ab, und kann dement¬ sprechend durch Variation dieser Spitzenintensität beeinflusst werden.
Zur Variation dieser Spitzenintensität und dementsprechend zur Variation der spektralen Phase ist eine Steuereinheit 14 zum Steuern der zum optischen Pumpen der Laserstrahlquelle 2 und des Laserverstärkers 6 verwendeten Pumpquellen 16, 18 sowie eines vor dem Laserverstärker 6 angeordneten Pulspickers 20 und im Allgemeinen des Streckers 4 vorgesehen. Je nach dem im Laserverstärker 6 verwendeten Verstärkermedium ist prinzipiell auch eine Variation des Strahlquerschnitts im Verstärkermedium möglich. Die Variation und Einstellung der Pulsenergie und damit der Spitzenintensität erfolgt in der Regel durch Steue¬ rung der Pumpleistung der dem Verstärker 6 zugeordneten Pumpquelle 18 sowie durch Steuerung des Pulspickers 20. Durch Steuerung oder Einstellung der Pulsenergie bzw. Spitzenintensität kann dementsprechend die Variation der lateralen Vertei- lung der nichtlinearen spektralen Phase entweder einmalig an das jeweils zu erreichende Prozessergebnis oder Prozessziel angepasst werden oder alternativ oder zusätzlich von Laserpuls zu Laserpuls variiert werden, um den vorstehend genannten, bei der Durchführung eines Multipass-Verfahrens oder beim Perkus- sionsbohren auftretenden und zur Strukturbildung führenden kumulativen Effekt zu vermeiden. Mit der Steuereinheit 14 kann zusätzlich die Fokussier- Strahlformungs- und Ablenkeinheit 10 derart gesteuert werden, dass z.B. der Überlapp der an dersel¬ ben Stelle auftreffenden Laserpulse variiert werden kann.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 sind in den Übertragungs¬ weg beispielsweise vor dem Strecker 4 und hinter dem Kompres¬ sor 8 optische Medien 22, 24 mit unterschiedlichen nichtlinearen Brechungsindizes angeordnet. Das optische Medium 22 hat einen negativen nichtlinearen Brechungsindex und das optische Medium 24 hat einen positiven nichtlinearen Brechungsindex. Durch Kombination solcher optischer Medien mit positivem und
negativem linearem Brechungsindex lassen sich gezielt die jeweils gewünschten Werte für das B-Integral einstellen. Alternativ zu der in der Fig. 2 gezeigten Anordnung können die optischen Medien 22, 24 auch unmittelbar hintereinander ange- ordnet sein und eine Baueinheit bilden. In diesem Fall sind beide optische Medien 22, 24 in Ausbreitungsrichtung des Laserstrahls gesehen entweder vor dem Strecker 4 oder nach dem Verstärker 6 oder nach dem Kompressor 8 angeordnet.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist nach dem Kompressor 8 und vor den optischen Medien 22, 24 eine von der Steuereinheit 14 steuerbare Strahlformungseinrichtung 30 zur variablen
Strahlformung, insbesondere Strahlaufweitung oder Strahlverengung angeordnet, mit der ebenfalls die Spitzenintensität des Laserpulses variiert werden kann. Alternativ zu der in der Fig. 3 dargestellten Ausführungsform kann die Einrichtung 30 auch zusätzlich zwischen den optischen Medien 22, 24 angeordnet sein. Strahlformungseinrichtung 30 und optische Medien 22, 24 können ebenfalls eine Baueinheit bilden, die entweder vor dem Strecker 4 oder nach dem Verstärker 6 angeordnet sein kann. Mit einer solchen Anordnung kann die nichtlineare spektrale Phase variiert werden, ohne dass hierzu ein Austausch von optischen Komponenten erforderlich ist. Alternativ zu der in Fig. 3 dargestellten Möglichkeit der
Variation der nichtlinearen spektralen Phase bei gleichbleibenden Aufbau ist auch die Verwendung eines optischen Mediums möglich, dessen nichtlinearer Brechungsindex ri2 quer zur
Strahlachse (Mittenachse des Laserstrahls L) , beispielsweise durch Dotierungen, Schlieren oder dem Zusammensetzen eines optischen Elements aus vielen Segmenten variiert. Durch variable Strahlformung und/oder Variation der Polarisation der
Laserstrahlung mit Hilfe einer den optischen Medien 22, 24 vorgeschalteten Verzögerungsplatte 31 oder der optischen Medien, beispielsweise polykristalline Festkörper, und/oder Varia¬ tion der Lage des Strahlachse im optischen Medium durch eine Verschiebung des Mediums quer zur Strahlachse , oder Variation des Strahldurchmessers bei Eintritt in das Medium durch eine Verschiebung des Mediums parallel zur Strahlachse kann die laterale B-Integralverteilung dynamisch moduliert werden.
Diese Quer- und Längsverstellung ist in Fig. 3 durch Doppel- pfeile 32, 33 bzw. 34, 35 angedeutet.
Die Erfindung ist nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Grundsätzlich sind auch Ausfüh rungsformen möglich, bei denen Strecker, Kompressoren oder Laserverstärker nicht zum Einsatz gelangen.