Beschreibung
Verfahren zum Handhaben eines Probenröhrchens und Vorrichtung zum Handhaben
Anwendungsgebiet und Stand der Technik
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Handhaben eines Probenröhrchens mittels einer Grei- feinrichtung. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Vorrichtung zum Handhaben eines Probenröhrchens.
Gattungsgemäße Verfahren und Vorrichtungen werden häufig verwendet, um Probenrohrchen, welche mit Proben gefüllt sind, im Ort zu verändern. Dies kann beispielsweise erforderlich sein, wenn mit zu analysierender Substanz gefüllte Probenrohrchen in einen Analysator verbracht werden sollen oder wenn ein so genanntes Reformatting notwendig ist, was typischerweise das Umsetzen der Probenrohrchen von einer Halteeinrichtung wie einem Träger in eine andere Halteeinrichtung eines anderen Typs bedeutet.
Gattungsgemäße Verfahren und Vorrichtungen sind typischerweise derart ausgeführt, dass die Greifeinrichtung elektronisch gesteuert ist, und zwar derart, dass Positionen zum Aufnehmen und Absetzen von Probenrohrchen in einem Koordinatensystem bekannt und gespeichert sind, so dass die Greifeinrichtung diese gespeicherten Positionen unmittelbar anfahren kann. Dies erschwert jedoch die Reaktion auf unvorhergesehene Änderungen der Position oder einer Ausrichtung des jeweiligen Probenröhrchens. Beispielsweise kann bei Verrutschen eines Probenröhrchens die Greifeinrichtung an der falschen Stelle greifen und somit das Probenrohrchen beschädigen. Außerdem kann durch fehlerhafte Greifvorgänge die für die Handhabung benötigte Zeit verlängert werden.
Aufgabe und Lösung
Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Handhaben eines Probenröhrchens und/oder einer Halterung des Probenröhrchens vorzusehen, welches eine flexible Hand- habung ermöglicht, insbesondere für den Fall, dass die handzuhabenden Probenrohrchen nicht immer exakt ausgerichtet sind. Es ist des Weiteren eine Aufgabe der Erfindung, eine zugehörige Vorrichtung vorzusehen.
Dies wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung gemäß Anspruch 13 erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen können beispielsweise den jeweili-
gen Unteransprüchen entnommen werden. Der Inhalt der Ansprüche wird hiermit durch ausdrückliche Inbezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Handhaben eines Probenröhrchens mittels einer Greifeinrichtung, mit den Schritten: - Bestimmen (Ermitteln, Erkennen) einer Position, und/oder einer Ausdehnung und/oder von räumlichen Informationen des Probenröhrchens und/oder dessen Halterung im Raum, und
Handhaben des Probenröhrchens und/oder dessen Halterung in Abhängigkeit von der erkannten Position bzw. Ausdehnung bzw. räumlichen Information.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Position des Probenröhrchens zunächst bestimmt, bevor mit dem Handhaben des Probenröhrchens begonnen wird. Damit kann unvorhergesehenen und/oder ungeplanten Änderungen der Position im Vergleich zu einer eventuell vorgegebenen bzw. gespeicherten Referenzposition Rechnung getragen werden. Beispielsweise kann die Greifeinrichtung genau an einer Position greifen, an welcher ein Probenröhrchen erkannt wurde. Verzögerungen oder Beschädigungen werden auf diese Weise wirkungsvoll vermieden.
Die Greifeinrichtung ist bevorzugt gesteuert, und zwar noch weiter bevorzugt automatisch elektronisch gesteuert. Dies ermöglicht eine einfache Implementierung und Programmierung sowie das Vorsehen von zahlreichen Funktionalitäten, welche teilweise nachfolgend beschrieben wer- den.
Bei der Position kann es sich um eine Koordinate in einem eindimensionalen, zweidimensionalen oder dreidimensionalen Koordinatensystem handeln. Die Anzahl der zu berücksichtigenden Dimensionen wird durch die technische Gegebenheit vorgegeben. Sofern beispielsweise die Greifeinrichtung lediglich eindimensional verfahrbar ist, genügt die Angabe einer Koordinate in einem eindimensionalen Koordinatensystem. Wenn die Greifeinrichtung zweidimensional verfahrbar ist, beispielsweise mit Hilfe eines X-Y-Positionierers, werden zwei Koordinaten in einem zweidimensionalen Koordinatensystem benötigt. Ist die Greifeinrichtung dreidimensional verfahrbar, beispielsweise mithilfe eines Roboterarms, werden in der Regel drei Koordinaten in einem dreidimensionalen Koordinatensystem benötigt. Es sei verstanden, dass auch bei Ver- wendung eines ein- oder zweidimensionalen Koordinatensystems zur Ermittlung einer Position und zur Steuerung der Greifeinrichtung weitere Freiheitsgrade bei der Greifeinrichtung vorge-
sehen sein können. Beispielsweise kann ein zusätzlicher Freiheitsgrad in vertikaler Richtung hinzukommen, was bedeutet, dass die Greifeinrichtung abgesenkt und angehoben werden kann. Im Fall der Verwendung eines Koordinatensystems mit weniger als drei Dimensionen wird dieser Freiheitsgrad jedoch unabhängig von einem erkannten Probenröhrchen gesteuert. Positionen, bei welchen sich Probenröhrchen befinden können oder an welchen sie abgelegt werden können, können beispielsweise durch eine verwendete Halteeinrichtung, wie ein Rack oder ein Ständer, mit mehreren solchen Positionen zum Aufnehmen und Halten von Probenröhrchen vorgegeben sein.
Bei der Greifeinrichtung kann es sich um eine übliche Ausführung, beispielsweise in Form einer Zange, handeln. Die Greifeinrichtung ist dabei bevorzugt derart ausgeführt, dass sie die jeweiligen Probenröhrchen greifen und im Ort verändern kann. Die Greifeinrichtung kann jedoch auch völlig anders ausgeführt sein, je nachdem wie die jeweiligen Probenröhrchen gehandhabt werden können. Beispielsweise kann die Greifeinrichtung einen Magneten oder eine mit Unterdruck beaufschlagbare Öffnung zum Ansaugen von Probenröhrchen aufweisen. Das Probenröhrchen bildet einen Flüssigkeitsbehälter, der in einen Puck aufgenommen sein kann. Bei einem Puck handelt es sich um eine Scheibe, welche typischerweise eine Halterung für ein Probenröhrchen aufweist. Diese Halterung kann beispielsweise in Form einer Vertiefung ausgeführt sein, welche bevorzugt mittig in dem Puck ausgebildet ist. In diese Vertiefung kann dann ein Probenröhrchen gesteckt werden. Ein Puck kann vorteilhaft einen Permanentmagne- ten aufweisen, welcher ein Verfahren des Pucks auf einer hierfür ausgebildeten Unterlage durch das Anlegen von Magnetfeldern ermöglicht. Bei den Probenröhrchen handelt es sich typischerweise um übliche Probenröhrchen für die Aufnahme von Flüssigkeiten, wie sie im medizinischen oder chemischen Bereich verwendet werden. Sie weisen bevorzugt eine verschließbare Öffnung auf. Der Flüssigkeitsbehälter ist bevorzugt mit zu analysierender Flüssigkeit gefüllt. Dabei kann es sich beispielsweise um Körperflüssigkeit wie Blut oder Urin handeln. Das Verfahren ist damit bevorzugt für medizinische Zwecke anwendbar. Im Bereich der Medizintechnik kommen häufig Analysen vor, welche für eine Vielzahl von Proben nacheinander ausgeführt werden sollen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann in diesem Fall die gesamte Bearbeitungszeit deutlich verrin- gern und mögliche Fehler und Verzögerungen vermeiden.
Bevorzugt wird beim Schritt des Handhabens des Probenröhrchens das Probenröhrchen im Ort verändert und hierzu bevorzugt (auch) angehoben. Dies ermöglicht das Verbringen des Proben-
röhrchens an einen anderen Ort. Durch Anheben kann das Probenrohrchen beispielsweise aus einer Halteeinrichtung (Rack) entfernt werden. Ebenso kann es anschließend in eine andere Halteeinrichtung oder auch in die gleiche Halteeinrichtung wieder abgelegt werden.
Bevorzugt wird das Verfahren zum so genannten Reformatting verwendet. Hierbei wird es be- vorzugt zum Versetzen von Probenrohrchen verwendet, welche auf einer Halteeinrichtung eines ersten Typs gelagert sind und welche auf eine Halteeinrichtung eines zweiten Typs versetzt werden sollen. Damit kann beispielsweise eine Gruppe von Probenrohrchen, die auf oder in einer bestimmten Halteeinrichtung angeordnet sind, welche beispielsweise in einer Arztpraxis befüllt wurde, auf eine andere Halteeinrichtung„reformatted" werden, welche für das Einbringen in ein Analysegerät geeignet ist.
Weiter bevorzugt wird beim Schritt des Erkennens der Position des Probenrohrchens ein Mittelpunkt oder eine Ausdehnung des Probenrohrchens in Bezug auf eine, zwei oder drei Dimensionen bestimmt. Das Erkennen eines Mittelpunkts ist insbesondere bei Probenrohrchen vorteilhaft, welche eine gewisse Symmetrie zumindest in einer, zwei oder drei Dimensionen aufwei- sen. Beispielsweise kann bei typischen Probenrohrchen, welche zylinderförmig ausgeführt sind, ein Mittelpunkt in Form eines Punkts auf einer Symmetrieachse des Probenrohrchens, welcher an einem oberen Ende des Probenrohrchens angeordnet ist, erkannt werden. Ebenso kann bei einem solchen Probenrohrchen beispielsweise auch eine äußere Ausdehnung erkannt werden, was insbesondere dann vorteilhaft sein kann, wenn zu erwarten ist, dass Probenrohrchen un- terschiedlicher Ausdehnung verwendet werden. Werden beispielsweise Probenrohrchen mit unterschiedlichen Durchmessern verwendet, so kann beim Greifen durch die Greifeinrichtung die ermittelte Ausdehnung des Probenrohrchens berücksichtigten werden, was Beschädigungen, beispielsweise durch übermäßige Kraftanwendung bei einem dicker als angenommen ausgebildeten Probenrohrchen, vermeidet. Die Anzahl der zu berücksichtigenden Dimensionen hängt, wie bereits weiter oben beschrieben wurde, von den jeweiligen Gegebenheiten ab.
Weiter bevorzugt wird beim Schritt des Erkennens der Position des Probenrohrchens ferner eine Ausrichtung des Probenrohrchens, beispielsweise eine die Ausrichtung anzeigende Achse, bestimmt. Damit kann die Greifeinrichtung auch auf von der Norm abweichende Ausrichtungen Rücksicht nehmen. Dies kann beispielsweise vorkommen, wenn Probenrohrchen in einer Hal- teeinrichtung schief gelagert sind. In diesem Fall kann die Greifeinrichtung beispielsweise das Probenrohrchen ebenfalls schief greifen und entsprechend herausziehen. Auch damit können Beschädigungen vermieden werden. Hierzu wird bevorzugt der Schritt des Handhabens des Probenrohrchens ferner in Abhängigkeit von der Ausrichtung des Probenrohrchens durchgeführt.
Der Schritt des Erkennens der Position des Probenröhrchens wird bevorzugt unter Verwendung einer Stereo-Kamera oder einer 3D-Kamera durchgeführt. Derartige Kameras können nicht nur ein gewöhnliches zweidimensionales Bild aufnehmen, sondern können auch eine räumliche Auflösung erzielen. Diese sind hierzu typischerweise derart ausgeführt, dass die Bilder von zwei zweidimensionalen Kameras parallel ausgewertet werden. Stereo-Kameras und 3D-Kameras sind im Stand der Technik bekannt, daher sei insoweit auch auf die einschlägige Fachliteratur verwiesen.
Bevorzugt wird der Schritt des Erkennens der Position ferner unter Verwendung einer weiteren Kamera durchgeführt, welche bevorzugt eine 2D-Kamera ist und weiter bevorzugt an der Grei- feinrichtung montiert ist. Diese weitere Kamera kann auch als Greiferkamera bezeichnet werden. Mittels der weiteren Kamera kann die Genauigkeit beim Greifen verbessert werden, insbesondere kann in einer Position, in welcher sich die Greifeinrichtung unmittelbar benachbart zu einem aufzunehmenden Probenrohrchen befindet, dieses Probenrohrchen nochmals mit einer verbesserten Genauigkeit aus nächster Entfernung aufgenommen werden. Damit kann der Greifvorgang weiter optimiert werden. Ein fehlerhaftes Greifen oder eine Beschädigung des Probenröhrchens werden damit noch unwahrscheinlicher.
Gemäß einer Ausführung weist das Verfahren ferner einen Schritt des Erkennens einer freien Position in einer Halteeinrichtung oder Ablagefläche für Probenrohrchen auf, welcher bevorzugt mit denselben Mitteln durchgeführt wird, mit welchen auch der Schritt des Bestimmens der Po- sition durchgeführt wird. Weiter bevorzugt wird ein Probenrohrchen nachfolgend durch die Greifeinrichtung an der freien Position abgelegt.
Hierdurch kann erreicht werden, dass unter Verwendung von bereits vorhandenen Mitteln zum Bestimmen der Position, welche beispielsweise als Kameras ausgeführt sind, auch die Belegung einer Halteeinrichtung oder Transportfläche ermittelt wird, so dass freie Positionen erkannt werden. Diese freien Positionen können anschließend zum Ablegen von Probenrohrchen verwendet werden. Damit werden die Probenrohrchen wieder sicher in einer für sie geeigneten Halteeinrichtung aufgenommen.
Alternativ kann der Schritt des Erkennens einer freien Position auch durch (mechanisches) Abtasten durchgeführt werden. Dies ist in speziellen Situationen vorteilhaft. Weiter bevorzugt wird beim Schritt des Erkennens einer freien Position eine Bilddatenbank verwendet, und zwar bevorzugt zum Ermitteln von Zielkoordinaten. In einer solchen Bilddatenbank können beispielsweise typische Bilder von Probenrohrchen gespeichert sein, so dass durch
eine entsprechende Auswertung zuverlässig und einfach erkannt werden kann, ob sich ein solches Probenröhrchen in einer Position befindet, in welcher es beispielsweise aufgrund der Ausbildung einer verwendeten Halteeinrichtung angeordnet sein kann. Auch kann die Bilddatenbank Bilder von Zuständen während eines Handhabungsvorgangs speichern, um beispielswei- se ursprüngliche Belegungen usw. zu speichern.
Die Zielkoordinaten können unmittelbar zur Steuerung des Greifers verwendet werden. Beispielsweise kann es sich hierbei um Koordinaten handeln, wie sie bereits weiter oben beschrieben wurden.
Bevorzugt weist das Verfahren ferner einen Schritt des Erkennens einer Beschädigung des Probenrohrchens auf, welcher bevorzugt mit den gleichen Mitteln durchgeführt wird, mit welchen auch der Schritt des Bestimmens der Position durchgeführt wird, und wobei ferner bevorzugt der Schritt des Handhabens des Probenrohrchens in Abhängigkeit davon durchgeführt wird, ob eine Beschädigung erkannt wurde. Damit können die bereits vorhandenen Mittel zum Erkennen der Position, beispielsweise entsprechende Kameras, auch dazu verwendet werden, etwaige Beschädigungen an den Probenröhrchen rechtzeitig zu erkennen. Sofern ein Probenröhrchen beispielsweise beschädigt ist, kann vorgesehen sein, dass auf das Greifen und Anheben eines solchen Probenrohrchens verzichtet wird. Sofern beispielsweise ein Probenröhrchen lediglich an einem oberen Rand beschädigt ist, kann auf diese Weise verhindert werden, dass durch Greifen mittels der Greifeinrichtung eine Zerstörung des Probenrohrchens eingeleitet wird, welche mit dem Verlust einer darin befindlichen, zu analysierenden Flüssigkeit verbunden wäre.
Weiter bevorzugt weist das Verfahren ferner einen Schritt des Ablegens eines Probenrohrchens an einer Position auf, von welcher vorher ein Probenröhrchen angehoben wurde. Anders ausgedrückt kann sich damit die verwendete Greifeinrichtung eine Position selbst freilegen, indem ein vorher an der entsprechenden Position befindliches Probenröhrchen an eine andere Position verbracht wird. Dies kann beispielsweise dazu verwendet werden, eine bestimmte Anordnung bzw. Sortierung von Probenröhrchen in einer Halteeinrichtung zu erzwingen.
Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Vorrichtung zum Handhaben von Probenröhrchen, aufweisend - eine Greifeinrichtung,
- eine Bilderfassungseinrichtung, und
- eine Steuerungseinrichtung zur Steuerung der Greifeinrichtung in Abhängigkeit von durch die Bilderfassungseinrichtung erzeugten Signalen.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die bereits mit Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren beschriebenen Vorteile erreicht. Die bereits mit Bezug auf das Verfahren be- schriebenen Varianten der einzelnen Komponenten können auf die erfindungsgemäße Vorrichtung entsprechend angewandt werden.
Bei der Steuerungseinrichtung handelt es sich bevorzugt um eine elektronische Steuerungseinrichtung. Eine solche weist bevorzugt Prozessormittel und Speichermittel auf, wobei in den Speichermitteln Instruktionen gespeichert sind, bei deren Ausführung durch die Prozessormittel ein erfindungsgemäßes Verfahren durchgeführt wird. Dabei können alle oben beschriebenen Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechend angewandt werden. Die in diesem Zusammenhang beschriebenen Vorteile werden somit mithilfe der Vorrichtung zum Handhaben von Probenröhrchen erreicht.
Die Bilderfassungseinrichtung weist bevorzugt eine Stereo-Kamera oder eine 3D-Kamera auf, welche bevorzugt räumlich unveränderlich angeordnet ist. Weiter bevorzugt weist die Bilderfassungseinrichtung ferner eine 2D-Kamera auf, welche an der Greifeinrichtung angeordnet ist und mit dieser verfahren wird. Damit können die bereits weiter oben beschriebenen Vorteile erreicht werden.
Die Greifeinrichtung ist bevorzugt mittels eines X-Y-Positionierers verfahrbar. Dieser ermöglicht eine einfache Verfahrbarkeit in zwei Dimensionen, was für die meisten typischen Anwendungen, in welchen Proben zum Analysieren aus entsprechenden Halteeinrichtungen entnommen und wieder in diese verbracht werden sollen, eine geeignete Ausführung darstellt.
Nachfolgend werden einige mögliche Aspekte der Erfindung unabhängig von der bereits erfolgten Beschreibung zur Verdeutlichung erneut in teilweise anderer Terminologie nochmals be- schrieben.
Es sollen beispielsweise räumliche Informationen einer Röhrchenanordnung mittels einer Kamera bestimmt werden. Eine Steuerung eines Greifers greift dann in Abhängigkeit von den räumlichen Informationen zu. Insbesondere kann hierzu eine 3D-Raummessung mittels einer Stereo-Kamera durchgeführt werden. Sofern der Greifer dabei auch die Ausrichtung von Röhr- chen berücksichtigt, muss die Ausrichtung eines Röhrchens nicht exakt einer vorgegebenen Ausrichtung entsprechen. Ein Röhrchen kann vielmehr auch schief in einer Halteeinrichtung wie
beispielsweise einem Rack stecken, da dies durch eine Kamera erkannt und durch den Greifer entsprechend kompensiert wird.
Es wird beispielsweise eine Vorrichtung und ein Verfahren eines Greifmechanismus zum Greifen eines Pucks oder eines Probenröhrchens vorgesehen, wobei beim Greifen ein 3D-Bild vom Raum erzeugt wird, das Probenröhrchen bzw. die Position und Ausrichtung des Probenröhrchens anhand von geometrischen Daten, beispielsweise Röhrchenmittelpunkt und/oder Röhrchenachse, erkannt wird, wobei dann anhand dieser Daten gezielt angesteuert und gegriffen wird.
Bevorzugt ist an dem Greifer eine weitere Kamera befestigt, und zwar zur Feinausrichtung oder Kompensation von Ungenauigkeiten. Diese Kamera wird benutzt, um zweidimensional einen korrekten Ansatzpunkt am Röhrchen unter Verwendung des dreidimensionalen Bildes zu finden.
Bevorzugt kann über die Bewegungsabläufe eines Greiferfingers nicht nur die Röhrchenposition bestimmt werden, sondern es wird auch die Lagerachse benutzt, so dass die Lagerachse des Röhrchens gemessen werden und erkannt werden kann, wobei damit wiederum erkannt werden kann, wie das Röhrchen am besten gegriffen wird bzw. um wie viel die Position des Greifers geändert werden muss, um das Röhrchen richtig zu greifen.
Bevorzugt wurde bereits während eines vorhergehenden Absetzens ermittelt, wo das nächste Röhrchen hin- oder abgesetzt werden kann. Weiter bevorzugt werden basierend auf Bilddatenbankanalysen Bilder genutzt, um Positionen und Zielkoordinaten zu ermitteln und um einen Absetzpunkt zu ermitteln.
Weiter bevorzugt werden etwaige Beschädigungen an Röhrchen erkannt und daraus Fehlermeldungen bzw. unterschiedliche Handhabungen abgeleitet. Es können auch Beschädigungen an einem Probenträger erkannt werden, die zu einer anderen Handhabung des Röhrchens oder des gesamten Röhrchenträgers oder einzelner Positionen des Probenträgers führen.
Bevorzugt wird beim Be- und Entladen durch Abtasten, wo eine freie greifbare Position ist, eine freie Position erkannt und gegebenenfalls wird eine gewünschte Position„freigeschaufelt" oder freigelegt, so dass eine bestimmte Position anfahrbereit ist.
Weiter bevorzugt wird nach erfolgreicher Platzierung eines Probenträgers auf einer Sortierfläche der Probenträger durch Haltevorrichtungen festgehalten. Bei der Haltevorrichtung kann es sich beispielsweise um einen Magneten handeln, welcher beispielsweise zum Halten von magnetischen Pucks verwendet werden kann. Bei der Haltevorrichtung kann es sich jedoch bei- spielsweise auch um eine Unterdruckpumpe handeln, welche durch Erzeugen eines Unterdrucks eine Haltewirkung erzeugt.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung detailliert beschrieben.
Die einzige Figur zeigt dabei ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Handhaben von Probenrohrchen, mit welcher auch ein Verfahren zum Handhaben von Probenrohrchen durchgeführt werden kann.
Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Die einzige Figur zeigt eine Vorrichtung zum Handhaben von Probenrohrchen. Diese weist eine 3D-Kameraanordnung 1 auf, mit welcher dreidimensionale Bilder aufgenommen werden kön- nen.
Die 3D-Kameraanordnung 1 kann stationär an einer vorgegebenen Position angeordnet sein. Alternativ kann sie ortsveränderlich angeordnet sein.
Die Vorrichtung weist weiter eine Greifeinrichtung in Form eines Greifers 3 zum Greifen von Probenrohrchen 5 auf, wobei die Probenrohrchen 5 in einer Halteeinrichtung in Form eines Röhrchenhalters oder Röhrchenträgers 6 gelagert sind.
An dem Greifer 3 ist eine weitere Kamera in Form einer Greiferkamera 2 vorgesehen, bei welcher es sich um eine zweidimensionale Kamera handelt.
Der Röhrchenträger 6 liegt auf einer Ablagefläche 7 auf, auf welcher ferner eine Anzahl von Positions-Sensoren 8, beispielsweise in Form von optischen Sensoren oder magnetischen Sensoren, angeordnet sind. Mithilfe dieser Positions-Sensoren 8 kann eine Position des Röhrchenträgers 6 ermittelt werden.
Der Röhrchenträger 6 ist mithilfe einer Haltevorrichtung 9 auf der Ablagefläche 7 befestigt. Hierbei handelt es sich vorliegend um Magnete.
Der Greifer 3 ist an einem X- Y-Positionierer 4 befestigt, mittels dem er in zwei Dimensionen verfahren werden kann. Zum Greifen, wofür ein Anheben und Absetzen nötig ist, kann er zu- sätzlich noch in vertikaler Richtung bewegt werden.
Mittels der 3D-Kameraanordnung 1 können Positionen der Probenröhrchen 5 erkannt werden und der Greifer 3 kann entsprechend gesteuert werden. Beispielsweise kann ein bestimmtes Probenröhrchen 5, welches auf diese Weise visuell erkannt wurde, angesteuert, gegriffen und angehoben werden. Somit kann es beispielsweise in eine nicht dargestellte Analysiervorrich- tung eingebracht werden.
Zum Steuern dient eine nicht dargestellte elektronische Steuerungseinrichtung, welche Bilder von der 3D-Kameraanordnung 1 und von der Greiferkamera 2 empfängt und abhängig davon den Greifer 3 steuert.
Mittels der Greiferkamera 2 kann das Positionieren des Greifers 3 über einem jeweiligen Pro- benröhrchen 5 und das entsprechende Greifen weiter verbessert werden.