EP3022150A1 - Sattelbaum für einen reitsattel - Google Patents
Sattelbaum für einen reitsattelInfo
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- EP3022150A1 EP3022150A1 EP13736930.2A EP13736930A EP3022150A1 EP 3022150 A1 EP3022150 A1 EP 3022150A1 EP 13736930 A EP13736930 A EP 13736930A EP 3022150 A1 EP3022150 A1 EP 3022150A1
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- resin
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B68—SADDLERY; UPHOLSTERY
- B68C—SADDLES; STIRRUPS
- B68C1/00—Saddling equipment for riding- or pack-animals
- B68C1/02—Saddles
- B68C1/025—Saddle-trees
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)
- Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
Abstract
Sattelbaum für einen Reitsattel mit einer ein- oder mehrteiligen Gerüststruktur (10), wobei die ein oder mehrteilige Gerüststruktur (10) mindestens ein Holzgerüstelementelement (11) sowie eine das Holzgerüstelement (11) zumindest abschnittsweise umgebende Verstärkungsstruktur (12) umfasst, wobei die Verstärkungsstruktur (12) in eine Bindemittelmatrix (13) eingelagerte Fasern (14) umfasst.
Description
SATTELBAUM FÜR EINEN REITSATTEL
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Sattelbaum für einen Reitsattel nach den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Sattelbaums für einen Reitsattel nach den Merkmalen des Anspruchs 8.
Gemäß dem Stand der Technik können nur recht massive Sattelbäume in Holz maßgefertigt werden, da das Holz gewisse Mindestdicken erfordert. Sättel, die eine dünne Sattelbaumstruktur erfordern, wie beispielsweise Springsättel, werden üblicherweise aus Kunststoff, Metall oder aus Carbon gefertigt. Kleinserien oder Individual-Anfertigungen können dann nur unter extrem hohen Kosten erstellt werden, da jedes Mal eine bestimmte Form zur Erstellung des Kunststoff-, Metalloder Carbonbaums bereitgestellt werden muss, um beispielsweise ein passgenaue Form für den jeweiligen Pferdetyp zu gewährleisten.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Sattelbaum vorzuschlagen, der insbesondere auch bei dünnen Sattelbaumkonstruktionen in Kleinserie oder auf Individual-Maß herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird in vorrichtungstechnischer Hinsicht mit einem Sattelbaum nach den Merkmalen des Anspruchs 1 und in verfahrenstechnischer Hinsicht mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Eine Kernüberlegung der vorliegenden Erfindung beruht darauf, dass in an sich bekannter Weise eine ein- oder mehrteilige Gerüststruktur mit mindestens einem Holzgerüstelement zum Einsatz gelangt, dieses Holzgerüstelement aber durch einen Faser-Bindemittelverbund entsprechend verstärkt wird, so dass auch dünne Strukturen erzielbar sind.
Mit diesem erfindungsgemäßen Konzept wird es möglich, auch sehr dünne Sattelbaumstrukturen aus Holz zu erstellen, so dass beispielsweise Springsättel mit einem Sattelbaum aus Holz gefertigt werden können. Selbstverständlich ist die Anpassung auf Individual-Maß mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich, da keine Formkosten anfallen. Insofern erspart das erfindungsgemäße
Konzept die Formkosten vollständig und führt technisch, gewichtsmäßig und optisch zu einer großen Verbesserung und ermöglicht darüber hinaus die
Maßanfertigung von Sätteln. Einerseits ist somit die Herstellung in CNC-Technik möglich, andererseits wird durch den Faser-Bindemittelverbund eine sehr hohe Stabilität gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird insofern ein Sattelbaum für einen Reitsattel mit einer ein- oder mehrteiligen Gerüststruktur, wobei die ein- oder mehrteilige Gerüststruktur mindestens ein Holzgerüstelement sowie eine das Holzgerüstelement zumindest abschnittsweise umgebende Verstärkungsstruktur umfasst, vorgeschlagen, wobei die Verstärkungsstruktur in einer Bindemittelmatrix eingelagerte Fasern umfasst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Sattelbaums für einen Reitsattel, wobei der Sattelbaum eine ein- oder mehrteilige Gerüststruktur aufweist, umfassend mindestens ein Holzgerüstelement und eine das
Holzgerüstelement zumindest abschnittsweise umgebende Verstärkungsstruktur, umfasst dabei die folgenden Schritte:
- Belegen des Holzgerüsts mit Fasern und
- Einbinden der Fasern in eine Bindemittelmatrix.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sattelbaums bestehen die Fasern aus anorganischen oder organischen Fasern, insbesondere aus Carbonfasern oder enthalten zumindest anorganische und/oder organische Fasern, insbesondere Carbonfasern. Gerade mit Carbonfasern haben sich gute Ergebnisse erzielen lassen. Carbonfasern sind darüber hinaus relativ kostengünstig herstellbar und lassen sich gut verarbeiten.
Die Fasern können einzeln oder als Gewebe oder als Gelege oder als Multiaxial- gelege oder als Gestricke oder als Geflechte oder als Matten oder als Vliese eingebracht werden.
Zur Verbesserung des Anhaftens der Fasern an der Holzstruktur und/oder zur Verbesserung des Verbundes zwischen Holzgerüstelement und
Verstärkungsstruktur kann auf dem Holzgerüst eine Klebe- oder Haftschicht aufgebracht sein, auf die die Fasern bei der Erstellung eines Sattelbaums nach der vorliegenden Erfindung fixiert werden. Dabei können die Fasern anschließend
mit Bindemittel versehen werden, um eine durchgängige und die Fasern bindende Verstärkungsstruktur auszubilden. Bei dem Bindemittel kann es sich um ein Kunstharz handeln, beispielsweise um ein Epoxidharz, ein ungesättigtes
Polyesterharz, ein Vinylesterharz, ein Phenol-Formaldehydharz, ein
Diallylphthalatharz (DAP), ein Methacrylatharz (MMA), ein Polyurethan (PUR) oder ein Aminoharz, wie Melaminharz oder Harnstoffharz, handeln.
Die Fasern können ungerichtet oder mit einer vorbestimmten Vorzugsausrichtung am Holzgerüstelement angeordnet und befestigt werden. Über eine gerichtete Belegung lassen sich Elastizitätsmodule in der jeweils gewünschten Richtung in einem gewissen Bereich einstellen, so dass eine Gesamtelastizität des Sattels in der gewünschten Weise beeinflusst werden kann.
Weiterhin wird auch ein Reitsattel vorgeschlagen, der einen Sattelbaum nach der vorliegenden Erfindung umfasst, wobei der Sattelbaum ganz oder teilweise mit einem Sattelbelag, insbesondere aus Leder, überzogen ist. Es ist insofern in einer Alternative möglich, dass beim späteren, auf einem Pferd aufgelegten Reitsattel Teile des Sattelbaums sichtbar bleiben oder komplett durch den Sattelbelag überdeckt sind . In der erstgenannten Alternative ergibt sich eine gewisse Gewichtsersparnis. Darüber hinaus kann es auch aus ästhetischen Gesichtspunkten wünschenswert erscheinen, Teile des Sattelbaums unter dem Sattelbelag derart vorstehen zu lassen, dass diese sichtbar bleiben.
Hinsichtlich des bereits beschriebenen Verfahrens kann es vorteil haft sein, zur Erleichterung der Belegung des Holzgerüstelementes mit Fasern und/oder zur Verbesserung der Anbindung der Verstärkungsstruktur auf dem Holzgerüstelement vor dem Belegen des Holzgerüstelementes mit Fasern eine Klebe- oder Haftschicht aufzubringen, an der die Fasern fixiert werden.
Die Bindemittelmatrix kann in einer bevorzugten Ausgestaltung durch
Aufstreichen, Aufspritzen, Tauchen, Wälzen oder Rakeln aufgebracht werden.
Die Fasern können, wie bereits erwähnt, zufällig orientiert oder mit einer bestimmten gewünschten Orientierung aufgebracht werden.
Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Hierbei zeigen
Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Sattelbaums nach der
Erfindung.
Figur 2 eine vergrößerte Ausschnittsansicht aus Fig. 1.
Figur 3 eine Schnittansicht durch ein mit einer erfindungsgemäßen
Verstärkungsstruktur versehenes Holzgerüst als Bestandteil eines Sattelbaums.
In der Figur 1 und 2 ist exemplarisch ein Sattelbaum veranschaulicht, wobei völlig unterschiedliche Gerüststrukturen 10 für Sattelbäume denkbar und bekannt sind. Im vorliegenden Fall sind zwei längs verlaufene geschwungene Holzgerüstelemente 11 vorgesehen, die an einem hinteren Ende über eine hintere Verbindungsstruktur 16 und an einem vorderen Ende über eine vordere Verbindungsstruktur 17 miteinander verbunden sind. Hintere Verbindungsstruktur 16 und vordere Verbindungsstruktur 17 müssen dabei nicht zwangsläufig auch aus Holz gebildet sein, sondern können aus anderen geeigneten Materialien, wie beispielsweise Kunststoff, ggf. auch aus Verbundwerkstoffen gebildet werden.
Die beiden Holzgerüstelemente 11 sind gemäß Figur 3 mit einer erfindungsgemäßen Verstärkungsstruktur 12 umgeben. Die erfindungsgemäße Verstärkungsstruktur 12 wird dabei wie folgt hergestellt:
Auf dem Holzgerüstelement 11 wird eine Klebe- oder Haftschicht 15 aufgebracht, auf die Fasern 14 einzeln oder als Gelege bzw. Gewebe aufgelegt werden.
Anschließend werden die Fasern 14 durch das Aufbringen von Bindemittel, das beispielsweise aufgestrichen wird, in eine Bindemittelmatrix 13 eingebettet.
In einer ersten alternativen Variante der Erfindung werden das oder die Holzgerüstelemente 11 schon mit der erfindungsgemäßen Verstärkungsstruktur 12 umgeben, bevor sie zur Ausbildung der Gerüststruktur 10 des Sattelbaums
zusammengesetzt werden. Alternativ ist es möglich, das oder die Holzgerüstelemente zunächst zur Gerüststruktur 10 des Sattelbaums zusammenzusetzen und erst dann mit der Verbindungsstruktur 12 zu umgeben. Bei Sattelbäumen, die aus einem einteiligen Holzgerüstelement gebildet sind, entfällt naturgemäß der Schritt des Zusammensetzens zur Gerüststruktur 10.
Mit der vorliegenden Erfindung lassen sich optisch ansprechende Sattelbäume individuell anpassen oder auch in kleiner Stückzahl für spezielle Anforderungen erstellen.
Bezuqszeichenliste
10 Gerüststruktur
11 Holzgerüstelement
12 Verstärkungsstruktur
13 Bindemittelmatrix
14 Fasern
15 Klebe- oder Haftschicht
16 Hintere Verbindungsstruktur
17 Vordere Verbindungsstruktur
Claims
1. Sattelbaum für einen Reitsattel mit einer ein- oder mehrteiligen
Gerüststruktur (10), wobei die ein oder mehrteilige Gerüststruktur (10) mindestens ein Holzgerüstelementelement (11) sowie eine das
Holzgerüstelement (11) zumindest abschnittsweise umgebende
Verstärkungsstruktur (12) umfasst,
wobei die Verstärkungsstruktur (12) in eine Bindemittelmatrix (13) eingelagerte Fasern (14) umfasst.
2. Sattelbaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (14) als anorganische oder als organische Fasern (insbesondere als
Carbonfasern) ausgebildet sind oder zumindest anorganische und/oder organische Fasern, insbesondere Carbonfasern umfassen.
3. Sattelbaum nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (14) einzeln oder als Gewebe oder als Gewirk eingebracht sind.
4. Sattelbaum nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsstruktur (12) eine dem Holzgerüstelement (11) des Sattelbaums zugewandte Klebe- oder Haftschicht (15) umfasst, mittels derer die Fasern (14) im Fertigungsprozess des Sattelbaums fixiert werden.
5. Sattelbaum nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung der Verstärkungsstruktur (12), die über eine Klebe- oder Haftschicht (15) fixierten Fasern (14) anschließend mit Bindemittel zur Ausbildung der Bindemittelmatrix (13) versehen werden, um eine durchgängige und die Fasern (14) bindende Verstärkungsstruktur (12) auszubilden.
6. Sattelbaum nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Bindemittel um ein Kunstharz, insbesondere ein Epoxidharz, ein ungesättigtes Polyesterharz, ein Vinylesterharz, ein Phenol- Formaldehydharz, ein Diallylphthalatharz (DAP), ein Methacrylatharz (MMA), ein Polyurethan (PUR) oder ein Aminoharz, wie Melaminharz oder Harnstoffharz, handelt.
7. Sattelbaum nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (14) ungerichtet oder mit einer bestimmten Vorzugsausrichtung am Holzgerüstelement (11) angeordnet oder befestigt sind.
8. Reitsattel, der einen Sattelbaum nach einem der Ansprüche 1 bis 7
umfasst, wobei der Sattelbaum ganz oder teilweise mit einem Sattelbelag, insbesondere aus Leder, überzogen ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Sattelbaums für einen Reitsattel, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Sattelbaum eine ein- oder mehrteilige Gerüststruktur aufweist, umfassend mindestens ein Holzgerüstelement (11) und eine das Holzgerüstelement (11) zumindest abschnittsweise umgebende Verstärkungsstruktur (12), umfassend die folgenden Schritte:
- Belegen des Holzgerüstelements (11) mit Fasern (14) und
- Einbinden der Fasern (14) in eine Bindemittelmatrix (13).
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Erleichterung der Belegung des Holzgerüstelements (11) mit Fasern (14) und/oder zur Verbesserung der Anbindung der Verstärkungsstruktur (12) auf dem Holzgerüstelement (11) vor dem Belegen des Holzgerüstelements (11) mit Fasern (14) eine Klebe- oder Haftschicht (15) aufgebracht wird, an der die Fasern fixiert werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindemittelmatrix (13) durch Aufstreichen, Aufspritzen, Tauchen, Wälzen oder Rakeln aufgebracht wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (14) zufällig orientiert oder mit einer bestimmten gewünschten Orientierung aufgebracht werden.
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