Beschreibung
Turbinenkondensator für eine Dampfturbine Die Erfindung betrifft einen Turbinenkondensator gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Turbinenkondensatoren dienen zur Verflüssigung des Abdampfes von Dampfturbinen. Um bei Anlagen mit kombinierten Gas- und Dampfturbinen Lastspitzen im Energiebedarf abdecken zu können, werden solche Anlagen heute zu einem großen Teil der Zeit lediglich bei Gasturbinenmindestlast betrieben. Im Bedarfsfall kann die Gasturbine dann sehr schnell hochgefahren werden .
Die bei Mindestlast erzeugte Abhitze der Gasturbine muss aber weiterhin abgeführt werden, was über den der Gasturbine nachgeordneten Abhitzedampferzeuger erfolgt. Da der im Abhitzedampferzeuger erzeugte Dampf aber nicht über die nachgeordne- te Dampfturbine und den Generator verströmt werden kann, wird diese DampfÜberproduktion unter Umgehung der Dampfturbine über Umleitdampfeinleitungen direkt in den Turbinenkondensators geleitet. Solche Umleitdampfeinleitungen sind dabei üblicherweise mit einem Umleitventil zur Regelung der Umleitdampfmenge , einem Lochkorb als Drosseleinrichtung zur Entspannung des Umleitdampfes und einer Wassereinspritzung zur Kühlung des Umleitdampfes ausgerüstet. Das in einer derartigen Umleitdampfein- leitung zu verdrosselnde Wärmegefälle ist in aller Regel aber sehr groß. So beträgt der Dampfdruck vor dem Umleitventil üblicherweise bis zu 45 bar, während der Gegendruck im Turbinenkondensator mit etwa 0,1 bar angegeben werden kann. Tritt nun dieser Umleitdampfström mit hohem Druckniveau aus der Um- leitdampfeinrichtung heraus in den Turbinenkondensator mit deutlich geringerem Dampfdruckniveau ein, ergeben sich in den Randbereichen des einströmenden Umleitdampfes hohe Geschwindigkeitsgradienten. Die schlagartige Entspannung hat dann zur
Folge, dass je nach Druckgefälle lokal ein hypersonisches Strömungsfeld entsteht. Zudem besteht die Gefahr, dass angestrahlte Bauteile, wie beispielsweise die angrenzenden Turbinenschaufeln, die Kondensatorrohre oder die Kondensatorwände zudem zu Schwingungen angeregt werden. Beides führt dazu, dass im Betrieb der Anlage die Schallemission zunimmt und damit gegebenenfalls vorgeschriebene Höchstwerte überschritten werden . Aufgabe der Erfindung ist es, einen Turbinenkondensator bereitzustellen, der eine verringerte Schallemission ermöglicht .
Diese Aufgabe wird mit dem Turbinengenerator mit den Merkma- len des Anspruchs 1 gelöst.
Dadurch, dass im Eintrittsbereich des Dampfes aus der Umleitdampfeinleitungseinrichtung in den Turbinenkondensator eine ringförmige Düse mit einem nicht gleichmäßigen Rand am Aus- trittsende vorgesehen ist, kommt es über den Querschnitt des eintretenden UmleitdampfStroms zu einer verbesserten Durchmischung und damit zu weniger hohen Geschwindigkeitsgradienten in den Randbereichen des in den Turbinenkondensator einströmenden Umleitdampfes. Die normalerweise gerade im Randbereich des einströmenden Umleitdampfes vorherrschenden hohen Geschwindigkeitsgradienten, die beim Eintritt in den Turbinenkondensator aufgrund des damit verbundenen hohen Druckgefälles zu starken Turbulenzen führen können, werden so durch den nicht gleichmäßig ausgebildeten Rand vermindert. Regelmäßig oder auch unregelmäßig über den am ausströmenden Ende der Umleitdampfeinleitungseinrichtung befindlichen Rand angebrachte Erhebungen und/oder Einkerbungen bewirken, dass der Umleitdampf bereits beim Austritt lokal verändert und so über seinen Querschnitt besser durchmischt wird. Dies hat eine Ver- ringerung der Geschwindigkeitsgradienten und damit weniger stark ausgebildete Turbulenzen zur Folge. Da diese im Wesentlichen zur Schallemission beitragen, kann so durch die verbesserte Durchmischung und die damit bewirkte Verminderung
des Geschwindigkeitsgradienten in den Randbereichen des einströmenden Umleitdampfes die Schallemission effektiv verringert werden. Vorzugsweise ist der Randbereich der Düse in Form einer Chev- ron-Düse mit gezacktem bzw. gezahntem Austrittsrand ausgebildet. Dadurch ergibt sich über den gesamten Querschnitt des einströmenden Umleitdampfes eine besonders effektive Durchmischung, die sich in der Folge ergebende Verringerung der gleichmäßigen Geschwindigkeitsgradienten führt so zu einer besonders effektiven Reduktion der Schallemission.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung soll nun anhand einer Figur beispielhaft erläutert werden. Diese zeigt schematisch den Bereich des Turbinenkondensators in dem der Umleitdampf D aus der Umleitdampf- einleitungseinrichtung 1 in den Turbinenkondensator 2 einge- bracht wird. Über ein sogenanntes Spargerrohr 3 - oder ganz allgemein einen Lochkorb - als Drosseleinrichtung wird der Umleitdampf D in den Turbinenkondensator eingeleitet. Am Austritt des Lochkorbes 3 strömt der Umleitdampf D dann mit hoher Geschwindigkeit durch Löcher (in der Figur durch Striche angedeutet) in den Turbinenkondensator 2. Dadurch ergeben sich gerade in den Randbereichen des einströmenden Umleitdampfes D besonders hohe Geschwindigkeitsgradienten.
Erfindungsgemäß ist nun im Eintrittsbereich, im hier darge- stellten Ausführungsbeispiel stromabwärts hinter dem Lochkorb 3 der Umleitdampfeinleitungseinrichtung 1, eine ringförmige Düse 4 vorgesehen, deren in den Turbinenkondensator 2 weisender Rand gezackt - ähnlich einer Krone - ausgebildet ist. Solche Ausführungsformen von nicht-gleichmäßigen Rändern sind beispielsweise aus dem Flugtriebwerksbau unter der Bezeichnung Chevron-Düse bekannt. Durch den mittels Zacken Z ungleichmäßig ausgebildeten Rand werden die insbesondere in den Randbereichen des eingeleiteten Umleitdampfes vorherrschenden
hohen Geschwindigkeitsgradienten über den Umfang des einströmenden Umleitdampfes lokal aufgebrochen und damit lokal verändert. Diese nun über den Querschnitt in den Randbereichen nicht mehr gleichmäßigen Geschwindigkeitsgradienten führen zu einer inhomogeneren Vermischung und damit zu einer effektiven Verringerung der Schallemission. Die je nach Standort der Anlage geforderten Schallemissionsgrenzen können so auch im Betriebszustand, bei denen die Anlage lediglich bei Gasturbinenmindestlast betrieben wird, eingehalten werden.
Je nach gewählter Form und Anordnung der Zacken oder Zähne wird ein Rand ausgebildet, der Erhebungen und/oder Einkerbungen haben kann, die gleichmäßig oder auch ungleichmäßig über den Umfang des Randes verteilt angeordnet sind. Die Zacken oder Zähne können dabei jede Form, wie beispielsweise eine Dreiecks- oder Trapezform aufweisen und auch bei Bedarf in Richtung der Achse A der Düse gebogen sein. Wichtig ist dabei immer, dass eine möglichst gleichmäßige turbulente Vermischung des UmleitdampfStrahls mit dem umgebenden Dampf im Turbinenkondensator 2, die ein starkes Breitbandgeräusch und damit eine hohe Schallemission bewirken kann, möglichst effektiv unterbunden wird.
Auch wenn die Erfindung im vorangehenden Ausführungsbeispiel nur im Zusammenhang mit einem sogenannten „Down-Exhaust " Turbinenkondensator mit Kondensatorrohren und darüber liegendem Kondenstordom als Übergangsraum zur Aufnahme des Abdampfes aus der angrenzenden Dampfturbine beschrieben wurde, kann sie prinzipiell bei jeder Art von Turbinenkondensator eingesetzt werden. So kann die erfindungsgemäße Ausbildung der Düse zum Einleiten von Dampf auch als Kondensatoranbindung bei Axial - turbinen-Kondensatoren, seitlich angeordneten "Single-Side- Exhaust" Kondensatoren oder auch beidseitig seitlich angeordneten "Double-Side-Exhaust " Kondensatoren zum Einsatz kommen.