EP2909570B1

EP2909570B1 - Cartridge and corresponding method of production

Info

Publication number: EP2909570B1
Application number: EP13779532.4A
Authority: EP
Inventors: Thomas Heitmann; Frank Schötzig; Michael Vagedes
Original assignee: Rheinmetall Waffe Munition GmbH
Current assignee: Rheinmetall Waffe Munition GmbH
Priority date: 2012-10-19
Filing date: 2013-10-07
Publication date: 2018-05-30
Anticipated expiration: 2033-10-07
Also published as: ES2681977T3; DE102012020540A1; WO2014060237A1; HUE039282T2; PT2909570T; TR201810338T4; EP2909570A1; DK2909570T3; PL2909570T3

Description

Die Erfindung betrifft eine Übungspatrone bzw. eine Gefechtsmunition mit einer aus einem Hülsenmantel und einem Hülsendeckel bestehenden verbrennbaren Treibladungshülse sowie einem leitwerkstabilisierten Vollkalibergeschoss mit einem massiven Kopfteil und einem sich heckseitig an das Kopfteil anschließenden rohrförmigen Leitwerkskörper. Der vordere, sich konisch verjüngende Bereich des Hülsendeckels der Treibladungshülse ragt mindestens teilweise in einen entsprechend sich konisch verjüngenden, heckseitigen Bereich des rohrförmigen Leitwerkskörpers und ist mit diesem mit Hilfe eines Klebers kraftschlüssig verbunden. Um zu erreichen, dass Beschädigungen der Treibladungshülse durch das Vollkalibergeschoss bei Umweltbelastungen vermieden werden, schlägt die Erfindung vor, den Kleber zwischen dem Vollkalibergeschoss und dem Hülsendeckel der Treibladungshülse als Dämpfungselement auszubilden.The invention relates to a training cartridge or a combat ammunition with a consisting of a sleeve sheath and a sleeve cover combustible propellant charge shell and a stabilized full scale caliber bullet with a solid headboard and a rear side of the headboard subsequent tubular tail body. The front, conically tapered region of the sleeve cover of the propellant charge sleeve protrudes at least partially into a correspondingly conically tapered, rear-side region of the tubular tail body and is positively connected thereto by means of an adhesive. In order to achieve that damage to the propellant charge shell by the full-caliber bullet is avoided in environmental pollution, the invention proposes to form the adhesive between the full-caliber bullet and the sleeve cover of the propellant charge tube as a damping element.

Der Einsatz von Klebern auch bei einer Übungsmunition ist als solches bekannt. So offenbart die DE 10 2009 009 772 A1 eine kraftschlüssige Klebeverbindung zwischen einer segmentierten Aufnahmeeinrichtung und einem Treibelement. Eine Klebeverbindung zwischen noppenförmigen Verlängerungen mit einer Stützwand wird in der DE 10 2008 029 397 A1 erwähnt. Das Verkleben eines als Dichtungsring dienenden Bereiches eines Hülsendeckel am Geschoss sieht die DE 10 2008 015 421 A1 vor. Von diesen Klebeverbindungen weg führt hingegen die DE 10 2007 037 741 A1 , die vorschlägt, die Verbindung zwischen Hülsenmantel und Geschoss durch Reibschweißen miteinander zu verbinden.The use of adhesives even in a training ammunition is known as such. So revealed the DE 10 2009 009 772 A1 a non-positive adhesive connection between a segmented receiving device and a driving element. An adhesive bond between knob-shaped extensions with a support wall is in the DE 10 2008 029 397 A1 mentioned. The sticking of serving as a sealing ring portion of a sleeve cover on the projectile sees the DE 10 2008 015 421 A1 in front. On the other hand leads away from these adhesive joints DE 10 2007 037 741 A1 , which proposes to connect the connection between sleeve casing and projectile by friction welding.

Eine Übungspatrone, bei der ein Hülsendeckel und eine Geschosshülle über eine Klebeverbindung miteinander verbunden sind, ist aus der DE 10 2010 034 333 A1 bekannt. Dabei handelt es sich um aus der Kanone eines Panzers verschießbare Munition mit einem Geschosskaliber von beispielsweise 120 mm.
Im Gegensatz zu vergleichbaren bekannten Übungspatronen mit Vollkalibergeschossen, die üblicherweise ein Kopfteil mit einer sich daran anschließenden Geschosshülle und einem sich an die Geschosshülle anschließenden Schaft mit Flossenbaugruppe umfassen, ist bei dem Übungsgeschoss nach DE 10 2010 034 333 A1 die Geschosshülle selbst als rohrförmiger Leitwerkskörper ausgebildet, so dass ein separater Schaft mit daran befestigter Flossenbaugruppe entfallen kann. Die bei Abschuss des Übungsgeschosses entstehenden Treibladungsgase gelangen bei diesem Vollkaliber-Übungsgeschoss in den Innenraum des rohrförmigen Leitwerkskörpers und wirken zur Beschleunigung des Übungsgeschosses auf den heckseitigen Bereich des Kopfteiles, der den Innenraum geschosskopfseitig begrenzt. Bei diesen Patronen werden die im Rahmen von Umweltbelastungen (Vibrationen, Herunterfallen der Patrone) auftretenden Massenkräfte der relativ schweren Geschosse im Wesentlichen durch die verbrennbaren Treibladungshülsen aufgenommen. Dabei ist es aus innenballistischen Gründen nicht möglich, zur Erhöhung der Festigkeit der Treibladungshülsen deren Wandstärke bei einem vorgegebenen Außendurchmesser wesentlich zu erhöhen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit aufzuzeigen, bei der die Wahrscheinlichkeit, dass es aufgrund von Umweltbelastungen zur Beschädigung der Treibladungshülse durch das Vollkalibergeschoss kommt, gegenüber vergleichbaren bekannten Patronen wesentlich verringert wird. Außerdem soll ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Patrone angegeben werden.An exercise cartridge, in which a sleeve cover and a projectile casing are connected to one another via an adhesive connection, is from the DE 10 2010 034 333 A1 known. It is about the cannon of a tank fireable ammunition with a Bullet caliber of, for example, 120 mm.
In contrast to comparable known practice cartridges with full-caliber bullets, which usually comprise a head part with an adjoining projectile casing and a shaft with fin assembly adjoining the projectile casing, the training bullet follows DE 10 2010 034 333 A1 the projectile casing itself formed as a tubular tail body, so that a separate shaft with attached fin assembly can be omitted. The resulting at the launch of the practice projectile projectile charge gases reach in this full-caliber training projectile in the interior of the tubular tail body and act to accelerate the practice projectile on the rear-side portion of the headboard, which limits the interior geschosskopfseitig. In these cartridges, the mass forces of the relatively heavy projectiles occurring as part of environmental pollution (vibrations, falling of the cartridge) are essentially absorbed by the combustible propellant charge tubes. It is not possible for internal ballistic reasons, to increase the strength of the propellant charge tubes whose wall thickness at a given outer diameter significantly.
The invention has for its object to provide a way in which the likelihood that it comes due to environmental pollution to damage the propellant charge through the full-caliber bullet, compared to comparable known cartridges is substantially reduced. In addition, a method for producing such a cartridge is to be specified.

Diese Aufgabe wird ausgehend von der DE102010034333 A1 erfindungsgemäß hinsichtlich der Übungs- bzw. Gefechtspatrone durch die Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 6 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
Die Erfindung beruht im Wesentlichen auf dem Gedanken, zwischen dem Vollkalibergeschoss und dem Hülsendeckel der Treibladungshülse ein Dämpfungselement anzuordnen. Dieses wird auf einfache Weise durch entsprechende Wahl und Anordnung eines aus einem elastischen Material bestehenden Klebers realisiert, der den Hülsendeckel mit dem Vollkalibergeschoss einerseits verbindet, andererseits als Dämpfung bzw. Dämpfungsmittel dient. D.h., der Kleber dient zudem bzw. gleichzeitig als Dämpfungsmittel.This task is based on the DE102010034333 A1 solved according to the invention with respect to the exercise or battle cartridge by the features of claim 1 and with respect to the method by the features of claim 6. Further, particularly advantageous embodiments of the invention disclose the dependent claims.
The invention is based essentially on the idea to arrange a damping element between the full-caliber bullet and the sleeve cover of the propellant charge sleeve. This is realized in a simple manner by appropriate choice and arrangement of an existing of an elastic material adhesive which connects the sleeve cover with the Vollkalibergeschoss on the one hand, on the other hand serves as a damping or damping means. That is, the adhesive also serves as a damping agent or at the same time.

Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn als Kleber ein Silikonkleber, vorzugsweise ein Silikonkautschuk, mit einer Schichtdicke von mindestens 300 µm (+/-) verwendet wird. Die Schichtdicke(n) selbst ist (sind) jedoch abhängig der verklebten Fläche, sodass die bevorzugte(n) Schichtdicke(n) nur als Richt -und Erfahrungswert(e) zu werten ist (sind).It has proven to be advantageous if a silicone adhesive, preferably a silicone rubber, having a layer thickness of at least 300 microns (+/-) is used as the adhesive. However, the layer thickness (s) themselves is (are) dependent on the bonded surface, so that the preferred layer thickness (s) is (are) only as a guide and empirical value (s) are (are).

Zur Herstellung einer derartigen Verbindung wird der Hülsendeckel mittels eines Werkzeuges zum Leitwerkskörper zentriert, aber radial beabstandet, angeordnet und dann der Silikonkleber dickwulstig auf die Außenseite des Hülsendeckels aufgetragen. Anschließend wird der Leitwerkskörper auf den Hülsendeckel aufgeschoben, derart, dass der Zwischenraum zwischen Hülsendeckel und Leitwerkskörper vollständig von der Silikonschicht ausgefüllt ist. Abschließend wird dann die Silikonschicht ausgehärtet.To make such a connection, the sleeve cover is centered by means of a tool for the tail body, but radially spaced, arranged and then applied the silicone adhesive dickwulstig on the outside of the sleeve cover. Subsequently, the tail body is pushed onto the sleeve cover, such that the space between the sleeve cover and tail body is completely filled by the silicone layer. Finally, the silicone layer is cured.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden, anhand einer Figur erläuterten Ausführungsbeispiel.Further details and advantages of the invention will become apparent from the following, explained with reference to a figure embodiment.

In der Figur ist der Längsschnitt eines aus der DE 10 2010 034 333 A1 bekannten Vollkalibergeschosses dargestellt, dessen Leitwerkskörper mit dem Hülsendeckel einer (nicht vollständig dargestellten) Treibladungshülse verbunden ist.In the figure, the longitudinal section is one of the DE 10 2010 034 333 A1 known Vollkalibergeschosses shown whose tail body is connected to the sleeve cover of a (not fully shown) propellant charge sleeve.

Das leitwerkstabilisierte Vollkalibergeschoss ist mit 1 bezeichnet und umfasst ein massives Kopfteil 2 sowie einen sich heckseitig an das Kopfteil 2 anschließenden rohrförmigen Leitwerkskörper 3. Der vordere, sich konisch verjüngende Bereich 4 des Hülsendeckels 5 ragt in einen entsprechend sich konisch verjüngenden, heckseitigen Bereich 6 des rohrförmigen Leitwerkskörpers 3 und ist mit diesem mittels eines Klebers 7 verbunden.The tail-stabilized full-caliber bullet is denoted by 1 and comprises a solid head part 2 and a tubular tail body 3 adjoining the head part 2 at the rear. The front, conically tapered region 4 of the sleeve cover 5 projects into a correspondingly conically tapering rear region 6 of the tubular body Leitwerkskörpers 3 and is connected thereto by means of an adhesive 7.

Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass der Kleber 7 sowohl eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Hülsendeckel 5 und Leitwerkskörper 3 bewirkt als auch die Funktion eines Dämpfungselementes übernimmt, um Beschädigungen der Treibladungshülse durch das Vollkalibergeschoss 1 bei Umweltbelastungen zu vermeiden.According to the invention it is now provided that the adhesive 7 causes both a frictional connection between sleeve cover 5 and tail body 3 as well as the function of a damping element takes over to avoid damage to the propellant charge shell by the full caliber bullet 1 in environmental pollution.

Hierzu wird der Hülsendeckel 5 mittels eines Werkzeuges zum Leitwerkskörper 3 zentriert, aber radial beabstandet, angeordnet. Anschließend wird ein Silikonkleber 7, vorzugsweise Silikonkautschuk (beispielsweise Elastosil E43 der Firma Wacker Chemie, München), dickwulstig auf die Außenseite 8 des Hülsendeckels 5 aufgetragen. Der Leitwerkskörper 3 wird dann so weit auf den Hülsendeckel 5 aufgeschoben, bis der Abstand zwischen der Außenseite 8 des Hülsendeckels 5 und der Innenseite 9 des Leitwerkskörpers 3 etwa 500 µm beträgt. Der Zwischenraum zwischen Hülsendeckel 5 und Leitwerkskörper 3 kann dann vollständig von dem Silikonkleber 7 ausgefüllt werden.For this purpose, the sleeve cover 5 is centered by means of a tool for the tail body 3, but radially spaced. Subsequently, a silicone adhesive 7, preferably silicone rubber (for example Elastosil E43 from Wacker Chemie, Munich), is applied thick-beaded onto the outside 8 of the sleeve cover 5. The tail body 3 is then pushed onto the sleeve cover 5 until the distance between the outside 8 of the sleeve cover 5 and the inside 9 of the guide body 3 is about 500 μm. The gap between sleeve cover 5 and tail body 3 can then be completely filled by the silicone adhesive 7.

Abschließend wird dann die zwischen Hülsendeckel 5 und Leitwerkskörper 3 befindliche Silikonschicht 7 ausgehärtet.Finally, the silicone layer 7 located between sleeve cover 5 and tail body 3 is cured.

Silikonkleber der E-Typen von Elastosil sind Ein-Komponentenkleber, die über die Aufnahme von Feuchtigkeit - aus der Luft - aushärten. Die hierfür festgelegte Aushärtezeit für ein weiteres Handling beträgt mindestens 6 Stunden. Verwendet man hingegen ZweiKomponentenkleber, z.B. Loctite, beträgt die festgelegte Aushärtezeit mindestens 50 min. Dadurch kann die Aushärtedauer deutlich reduziert werden.Elastosil silicone adhesives are one-component adhesives that cure by absorbing moisture - from the air. The specified curing time for further handling is at least 6 hours. If, on the other hand, two-component adhesives, eg Loctite, are used, the defined curing time is at least 50 minutes. As a result, the curing time can be significantly reduced.

BezugszeichenlisteLIST OF REFERENCE NUMBERS

11: VollkalibergeschossFull caliber projectile
22: Kopfteilheadboard
33: Leitwerkskörpertail body
44: BereichArea
55: Hülsendeckelcasing cover
66: BereichArea
77: Kleber, SilikonkleberGlue, silicone glue
88th: Außenseite (Hülsendeckel)Outside (sleeve cover)
99: Innenseite (Leitwerkskörper)Inside (tail body)

Claims

Cartridge with a combustible propellant charge casing, consisting of a casing sleeve and a casing cover (5), and a fin-stabilized full-calibre projectile (1) with a solid head part (2) and a tubular fin body (3) adjoining the rear of the head part (2), wherein the front, conically tapering region (4) of the casing cover (5) projects at least partially into a correspondingly conically tapering rear region (6) of the tubular fin body (3) and is connected to the latter in a frictionally engaging manner with the aid of an adhesive (7), characterized in that the adhesive (7) is an elastic material which also serves as a damping element.
Cartridge according to Claim 1, characterized in that the layer thickness of the adhesive (7) lies between 200 and 500 µm.
Cartridge according to Claim 2, characterized in that the layer thickness of the adhesive (7) is preferably 300 µm.
Cartridge according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the adhesive (7) is a silicone adhesive.
Cartridge according to Claim 4, characterized in that the silicone adhesive (7) is silicone rubber.
Cartridge according to one of Claims 1 to 5, characterized in that the cartridge is a training cartridge or combat ammunition.
Method for producing a cartridge according to one of Claims 1 to 6, characterized in that the casing cover (5) is arranged by means of a tool such that it is centred with respect to the fin body (3), but radially at a distance, in that the adhesive (7) is then applied as a thick bead to the outer side (8) of the housing cover (5) and the fin body (3) is subsequently pushed onto the casing cover (5) in such a way that the interspace between the casing cover (5) and the fin body (3) is completely filled by the adhesive (7) and in that then the adhesive (7) is cured.