Reibungskupplung
Die Erfindung betrifft eine Reibungskupplung, mit dessen Hilfe eine Antriebswelle eines Kraftfahrzeugmotors mit einer Getriebeeinganswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes gekoppelt werden kann.
Aus DE 10 2006 058 31 1 A1 ist eine Reibungskupplung bekannt, die eine von einer
Hebelfeder axial verlagerbare Anpressplatte zum reibschlüssigen Verpressen einer Kupplungsscheibe zwischen der Anpressplatte und einer Gegenplatte aufweist. Mit der Gegenplatte ist ein Kupplungsdeckel fest verbunden, durch den eine mit der Anpressplatte verschraubte Schraube hindurchgeführt ist. An der von der Anpressplatte wegweisenden Seite des Kupplungsdeckels weist die Schraube einen Schraubenkopf auf, der sich über eine zwischen dem Kupplungsdeckel und dem Schraubenkopf angeordnete Tellerfeder an dem Kupplungsdeckel abstützt. Durch die den Kupplungsdeckel und die Schraube kontaktierende Tellerfeder kann die zum Betätigen der Reibungskupplung erforderliche Betätigungskraft bei einem Verschleiß der Kupplungsscheibe beeinflusst werden.
Es besteht ein ständiges Bedürfnis den konstruktiven Aufwand zur Herstellung einer
Reibungskupplung zu verringern.
Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die eine mit geringem
konstruktivem Aufwand herstellbare Reibungskupplung ermöglichen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch eine Reibungskupplung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 . Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
Erfindungsgemäß ist eine Reibungskupplung zum Kuppeln einer Antriebswelle eines
Kraftfahrzeugmotors mit einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes vorgesehen mit einer Gegenplatte zum Einleiten eines Drehmoments, einer relativ zur Gegenplatte verlagerbare Anpressplatte zum reibschlüssigen Verpressen einer Kupplungsscheibe zum Ausleiten des Drehmoments, einem mit der Gegenplatte verbundenen Kupplungsdeckel zum
zumindest teilweisen Abdecken der Anpressplatte, einer schwenkbar an dem Kupplungsdeckel abgestützten Hebelfeder, insbesondere Tellerfeder, zum Verlagern der Anpressplatte und einer, insbesondere als Hebelfeder ausgestalteten, Servofeder zur Reduzierung einer zum Verlagern der Anpressplatte erforderlichen von einem Betätigungssystem aufbringbare Betätigungskraft bei einem Verschleiß, wobei die Servofeder an einem ersten Kraftrand an dem Kupplungsdeckel und an einem zweiten Kraftrand an der Hebelfeder abgestützt ist.
Da die Servofeder sich an dem Kupplungsdeckel und der Hebelfeder abstützen kann, ist es insbesondere nicht erforderlich einen mit der Anpressplatte verschraubten Bolzen vorzusehen, so dass die Reibungskupplung mit einem geringen konstruktiven Aufwand hergestellt werden kann, wobei gleichzeitig ein Anstieg einer Betätigungskraft bei Verschleiß durch die Servofeder zumindest teilweise kompensiert werden kann. Insbesondere ist es möglich die Bauteileanzahl zu reduzieren und/oder spanende Bearbeitungsschritte, insbesondere eine Herstellung eines Innengewindes in der Anpressplatte, einzusparen. Ferner kann die Servofeder im Wesentlichen unmittelbar auf die Hebelfeder einwirken, so dass im Kraftfluss zwischen der Servofeder und der Hebelfeder vorgesehene Zwischenbauteile eingespart werden können. Dadurch ist vermieden, dass Zwischenbauteile aufgrund ihres eigenen elastischen Verhaltens unter Krafteinfluss die von der Servofeder auf die Hebelfeder aufbringbare Federwirkung beeinträchtigen können. Beispielsweise ist es nicht erforderlich, dass die Servofeder eine Federkraft auf die Anpressplatte ausübt, damit die Anpressplatte diese Federkraft zur Reduzierung der Betätigungskraft im Verschleißbereich an die Hebelfeder weitergegeben kann. Statt dessen kann der Kraftfluss zwischen der Servofeder und der Hebelfeder an der Anpressplatte vorbeigeführt werden, so dass sich ein kostengünstiger und bauraumsparender Aufbau für die Reibungskupplung ergibt. Insbesondere kann mit Hilfe der Servofeder die maximal bereitzustellende Betätigungskraft zum Betätigen der Reibungskupplung reduziert werden, so dass ein Betätigungssystem zur Erzeugung der Betätigungskraft kleiner und bauraumsparender dimensioniert werden kann. Hierbei ist es möglich, dass der kleinere Bauraumbedarf für das Betätigungssystem nicht zu einen vergrößerten Bauraumbedarf für die übrige Reibungskupplung führt. Insbesondere ist die Servofeder derart ausgelegt, dass die Servofeder bei einem immer stärker werdenden Verschleiß von Reibbelägen im unbetätigten Zustand der Reibungskupplung eine immer stärker werdende Federkraft aufbaut, die in die Richtung der Betätigungskraft weist. Wenn bei einer Betätigung der Reibungskupplung die Hebelfeder bei einem immer stärker werdenden Verschleiß der Kupplungsscheibe einen immer größeren Schwenkweg überstreicht, kann ein Teil der zum Verlagern der Anpressplatte über einen immer größer werdenden Hubweg erforderlichen Kraft von der Servofeder bereitgestellt
werden, so dass insbesondere eine Erhöhung der Betätigungskraft beispielsweise durch ein Aufstellen der als Tellerfeder ausgestalteten Hebelfeder, kompensiert werden kann.
Die Servofeder kann insbesondere als Tellerfeder ausgestaltet sein. Die Servofeder kann hierzu beispielsweise als umlaufender konisch ausgeformter Ring ausgestaltet sein. Vorzugsweise weist die Servofeder nach radial außen und/oder nach radial innen abstehende Ansätze auf, die den ersten Kraftrand beziehungsweise den zweiten Kraftrand ausbilden. Die Servofeder kann hierzu beispielsweise einen umlaufender konisch ausgeformten ringförmigen Tellerfederbereich aufweisen, der insbesondere einen Großteil der Federwirkung der Servofeder bereitstellt. Durch die abstehenden Ansätze kann die Servofeder beispielsweise verdrehsicher in entsprechende Aussparungen der Anpressplatte eingelegt werden, um die Montage der Reibungskupplung zu vereinfachen. Ferner kann die Hebelfeder insbesondere nach radial innen abstehende Federzungen aufweisen, die vorzugsweise von einem umlaufenden Ring abstehen, wobei sich die Servofeder mit den abstehenden Ansätzen an den Federzungen der Hebelfeder abstützen kann. Durch die Ansätze kann die radiale Position des jeweiligen Kraftrands leicht eingestellt werden. Ferner kann durch die Dimensionierung, insbesondere die radiale Erstreckung, der jeweiligen Ansätze und/oder eines umlaufend geschlossenen Rings die Federeigenschaften der Servofeder durch geringen konstruktiven und herstellungstechnischen Aufwand eingestellt werden.
Die Gegenplatte der Reibungskupplung kann insbesondere durch eine Schwungscheibe ausgestaltet sein, die beispielsweise mit einer Kurbelwelle eines Kraftfahrzeugmotors drehfest verbunden sein kann. Insbesondere ist es möglich die Reibungskupplung für eine Doppelkupplung zu verwenden, wobei die Gegenplatte insbesondere durch eine gemeinsame Zentralplatte der Doppelkupplung ausgebildet sein kann, so dass diese Zentralplatte an beiden A- xialseiten eine Gegenplatte für jeweils eine Reibungskupplung ausbilden kann. Der Kupplungsdeckel ist vorzugsweise fest mit der Gegenplatte, beispielsweise durch Verschrauben oder Vernieten, verbunden. Insbesondere kann die in axialer Richtung zwischen der Anpressplatte und der Gegenplatte vorgesehene Kupplungsscheibe beispielsweise über eine Steckverzahnung drehfest mit der Getriebeeingangswelle verbunden werden. Die Kupplungsscheibe kann insbesondere Reibbeläge aufweisen, die über die Lebensdauer verschleißen und dadurch dünner werden können. Vorzugsweise weist die Kupplungsscheibe eine Belagfederung für die Reibbeläge auf, die ein sanftes Schließen der Reibungskupplung ermöglichen und insbesondere im geschlossenen Zustand der Reibungskupplung eine Federkraft zum Öffnen der Reibungskupplung bereitstellen. Besonders bevorzugt ist eine mit der Anpressplatte und dem Kupplungsdeckel oder der Gegenplatte verbundene Rückstellfeder zur Positionierung der An-
pressplatte in eine geöffnete Position, wenn auf die Anpressplatte von der Hebelfeder keine Kraft aufgebracht wird, vorgesehen. Falls bei einer von einem Betätigungssystem auf die Hebelfeder nicht aufgebrachten Betätigungskraft die Reibungskupplung geschlossen ist („nor- mally closed"), kann die Anpressplatte durch die Rückstellfeder der Hebelfeder folgen, wenn durch eine von dem Betätigungssystem auf die Hebelfeder aufgebrachten Betätigungskraft die Hebelfeder in Position verschwenkt wird, die einer geöffneten Stellung der Reibungskupplung entspricht. Besonders bevorzugt ist die Rückstellfeder über einen mit der Anpressplatte, beispielsweise durch eine plastische Verformung, fest verbundenen Abstandsbolzen mit der Anpressplatte befestigt. Der Abstandsbolzen kann beispielsweise durch eine korrespondierende Öffnung in dem Kupplungsdeckel durch den Kupplungsdeckel nach außen geführt sein, so dass ein von dem Bolzen abstehender Anschlag bei Erreichung eines vordefinierten maximalen Verschleißes am Verschleißbereichende der Reibbeläge an dem Kupplungsdeckel anschlagen kann. Ferner kann durch den Abstandsbolzen eine Transportsicherung ausgebildet werden, die vor der Montage der Reibungskupplung in einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs unbeabsichtigte Relativbewegungen der Anpressplatte zur Gegenplatte verhindern kann. Die Hebelfeder kann insbesondere um einen ringförmig umlaufenden Schwenkpunkt verschwenkt werden, wobei der ringförmig umlaufenden Schwenkpunkt vorzugsweise durch mindestens einen an dem Kupplungsdeckel abgestützten Drahtring definiert wird.
Insbesondere ist vorgesehen, dass der erste Kraftrand den Kupplungsdeckel und/oder der zweite Kraftrand die Hebelfeder kontaktiert. Durch den direkten Kontakt der Servofeder mit dem Kupplungsdeckel und/oder mit der Hebelfeder können Zwischenbauteile eingespart werden, so dass eine geringe Bauteilezahl und ein einfacher Aufbau der Reibungskupplung ermöglicht ist.
Vorzugsweise weist die zum Verlagern der Anpressplatte auf die Hebelfeder aufbringbare Betätigungskraft von der Gegenplatte weg, wobei die Reibungskupplung bei einer fehlenden Betätigungskraft zur Drehmomentübertragung an die Kupplungsscheibe geschlossen ist. Die Reibungskupplung kann dadurch als gezogene normal geschlossene Reibungskupplung ausgestaltet sein. Dadurch ist es insbesondere möglich den Schwenkpunkt für die Hebelfeder radial außerhalb zu einem Anlagepunkt der Hebelfeder an der Anpressplatte vorzusehen. Die Servofeder kann dadurch besonders einfach ohne zusätzlichen signifikanten Bauraumbedarf deutlich beabstandet zum Schwenkpunkt der Hebelfeder an der Hebelfeder angreifen, so dass sich durch den Hebeleffekt der Hebelfeder ein entsprechend großer Federweg für die Servofeder ergibt. Insbesondere ist es möglich durch den zwischen dem Schwenkpunkt der Hebelfeder und der Anstützstelle des zweiten Kraftrands der Servofeder an der Hebelfeder
ausgebildeten Hebelarm sowie einer geeignet gewählten Federkennlinie der Servofeder besonders einfach einen geeigneten Federkraftverlauf der Servofeder auf die Hebelfeder über einen definierten Verschleißbereich einzustellen.
Besonders bevorzugt ist der erste Kraftrand der Servofeder radial außerhalb zum zweiten Kraftrand der Servofeder angeordnet. Die Servofeder kann sich dadurch radial außen an dem Kupplungsdeckel und radial innen an der Hebelfeder abstützen. Dies erleichtert es die Servofeder, insbesondere bei einer gezogenen normal geschlossenen Reibungskupplung, als Druckfeder auszugestalten, die insbesondere als bauraumsparende Tellerfeder ausgestaltet sein kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform liegt der erste Kraftrand der Servofeder an einer Innenseite des Kupplungsdeckels und der zweite Kraftrand der Servofeder an einer zur Anpressplatte weisenden Anpressplattenseite der Hebelfeder an. Die Servofeder kann dadurch im Wesentlichen vollständig innerhalb der Reibungskupplung positioniert werden, so dass kein zusätzlicher Bauraum für die Reibungskupplung erforderlich ist. Die Servofeder kann sich an einem zwischen der Hebelfeder und der Anpressplatte und/oder Gegenplatte vorgesehenen Teil des Kupplungsdeckels abstützen. Die Servofeder kann vollständig innerhalb eines durch den Kupplungsdeckel und die Gegenplatte begrenzten Raums vorgesehen sein. Die Innenseite des Kupplungsdeckels weist auf einen durch den Kupplungsdeckel und die Gegenplatte begrenzten Raum, in dem die Anpressplatte vorgesehen ist.
Insbesondere weist der Kupplungsdeckel einen zur Anpressplatte weisenden Haltehaken auf, wobei der Haltehaken eine von der Anpressplatte wegweisenden Innenseite des Kupplungsdeckels ausbildet und der erste Kraftrand der Servofeder an der von dem Haltehaken ausgebildeten Innenseite des Kupplungsdeckels anliegt. Der Haltehaken kann insbesondere radial außerhalb zu Hebelfeder verlaufen, so dass der Haltehaken und die Hebelfeder sich nicht gegenseitig beeinträchtigen können. Vorzugsweise kann der Haltehaken einen nach radial innen weisenden Ansatz aufweisen, der den Bereich der Innenseite des Kupplungsdeckels ausbildet, in dem die Servofeder sich an dem Kupplungsdeckel abstützt. Insbesondere ist es möglich, dass der Ansatz zumindest teilweise in einem Radialbereich hineinragt, der von der Hebelfeder überdeckbar ist. Das heißt in axialer Richtung betrachtet kann die Hebelfeder den Ansatz des Haltehakens überdecken. Hierbei weist die Hebelfeder insbesondere Aussparungen auf, um den Haltehaken durch die Hebelfeder hindurchführen zu können. Besonders bevorzugt kann die Hebelfeder nach dem Hindurchführen des Haltehakens in Umfangsrichtung
verdreht werden, so dass durch den Haltehaken gleichzeitig eine Verliersicherung für die Hebelfeder in dem Kupplungsdeckel ausgebildet ist. Zusätzlich oder alternativ kann der Haltehaken als Anschlag für eine maximal zulässige Schwenkstellung der Hebelfeder verwendet werden.
Vorzugsweise ist die Servofeder vollständig in einem von der Anpressplatte überdeckbaren Radialbereich angeordnet. Die radial innere und radial äußere Begrenzung des Radialbereichs kann durch den ersten Kraftrand und den zweiten Kraftrand definiert werden. In axialer Richtung betrachtet kann die Anpressplatte die Servofeder vollständig überdecken. Der radiale Bauraumbedarf der Reibungskupplung wird dadurch nicht durch die Servofeder bestimmt, so dass für die Servofeder kein zusätzlicher radialer Bauraum benötigt wird.
Besonders bevorzugt weist die Anpressplatte mindestens einen Nocken zur Anlage an der Hebelfeder auf einem Anlageradius auf, wobei der zweite Kraftrand der Servofeder die Hebelfeder im Wesentlichen auf dem Anlageradius kontaktiert. Dadurch kann sowohl der Kraftfluss zwischen der Hebelfeder und der Anpressplatte als auch der Kraftfluss zwischen der Hebelfeder und der Servofeder auf einem im Wesentlichen gemeinsamen Radius erfolgen. Dies führt zu vergleichbaren Belastungen der Hebelfeder beim Schließen und beim Öffnen der Reibungskupplung. Insbesondere ist es möglich, dass ein Teil der Servofeder, das den zweiten Kraftrand ausbildet, zwischen zwei Nocken oder ein Nocken zwischen zwei den zweiten Kraftrand ausbildenden Teilen der Servofeder angeordnet ist, so dass sich eine Verdrehsicherung ergibt, die eine Relativdrehung der Servofeder zur Anpressplatte verhindert oder zumindest begrenzt.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der erste Kraftrand der
Servofeder an einer Außenseite des Kupplungsdeckels anliegt und der zweite Kraftrand der Servofeder an einer zur Anpressplatte weisenden Anpressplattenseite der Hebelfeder abgestützt ist. Die Servofeder kann beispielsweise den Kupplungsdeckel und die Hebelfeder klammerartig umgreifen. Die Servofeder kann hierzu durch in dem Kupplungsdeckel und der Hebelfeder vorgesehene Öffnungen hindurchgeführt sein. Dadurch ist es möglich, dass der erste Kraftrand und der zweite Kraftrand radial außerhalb zu einem durch den Kupplungsdeckel und die Hebelfeder hindurch geführtes Verbindungsstück positioniert ist, das den ersten Kraftrand und den zweiten Kraftrand miteinander verbindet. Hierzu können beispielsweise mehrere sich nur teilweise in Umfangsrichtung erstreckende Servofedern vorgesehen sein,
die radial innen in entsprechende Öffnungen eingesetzt und nach radial außen bewegt werden können, um den Kupplungsdeckel und die Hebelfeder zu umklammern.
Insbesondere weist die Servofeder einen durch Öffnungen in dem Kupplungsdeckel und der Hebelfeder hindurch geführten Federhaken zum Abstützen der Servofeder an der Hebelfeder auf, wobei insbesondere der Federhaken über ein Abstützelement, insbesondere ein Drahtring, an der Hebelfeder abgestützt ist. Die Servofeder kann dadurch als in Umfangsrichtung geschlossener Ring ausgeführt sein, so dass insbesondere nur genau eine Servofeder ausreichend ist. Durch das Abstützelement kann die Servofeder an der in Montagerichtung zur Anpressplatte weisenden Rückseite der Hebelfeder abgestützt werden. Der Federhaken kann hierzu insbesondere mit einem geschlossenen Drahtring verklipst werden. Die Servofeder kann insbesondere einen Tellerfederbereich aufweisen, der in der Art einer Tellerfeder konisch ausgestaltet ist. Die Federhaken können im Wesentlichen in axialer Richtung von dem Tellerfederbereich abstehen. Der Tellerfederbereich kann dadurch im Wesentlichen vollständig an der Außenseite des Kupplungsdeckels vorgesehen sein. Eine kinematisch umgekehrte Bauweise ist ebenfalls möglich, bei welcher der Tellerfederbereich mit dem zweiten Kraftrand im Wesentlichen vollständig an der Anpressplattenseite der Hebelfeder vorgesehen ist und der Federhaken mit dem ersten Kraftrand insbesondere mit Hilfe eines Abstützelements an dem Kupplungsdeckel abgestützt ist.
Die Erfindung betrifft ferner ein Kupplungsaggregat zum Kuppeln einer Antriebswelle eines Kraftfahrzeugmotors mit mindestens einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes mit mindestens einer Reibungskupplung, die wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann und einem Betätigungssystem zum Betätigen der mindestens einen Reibungskupplung. Das Kupplungsaggregat ist insbesondere als Doppelkupplung mit zwei Reibungskupplungen zum Kuppeln der Antriebswelle mit einer ersten Getriebeeingangswelle und/oder einer zweiten Getriebeeingangswelle, wobei vorzugsweise die Gegenplatten für beide Reibungskupplungen durch eine gemeinsame Zentralplatte ausgebildet sind. Da die Servofeder der Reibungskupplung sich an dem Kupplungsdeckel und der Hebelfeder abstützen kann, ist es insbesondere nicht erforderlich einen mit der Anpressplatte verschraubten Bolzen vorzusehen, so dass die Reibungskupplung mit einem geringen konstruktiven Aufwand hergestellt werden kann, wobei gleichzeitig ein Anstieg einer Betätigungskraft bei Verschleiß durch die Servofeder zumindest teilweise kompensiert werden kann.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
Fig. 1 : eine schematische Schnittansicht einer Reibungskupplung in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2: eine schematische perspektivische Explosionsdarstellung der Reibungskupplung aus Fig. 1 ,
Fig. 3: eine schematische Schnittansicht einer Reibungskupplung in einer zweiten
Ausführungsform,
Fig. 4: eine schematische perspektivische Explosionsdarstellung der Reibungskupplung aus Fig. 3 und
Fig. 5: ein qualitativer Vergleich eines Verlaufs einer Betätigungskraft für die Reibungskupplungen aus Fig. 1 und Fig. 2 mit und ohne Servofeder.
Die in Fig. 1 dargestellte Reibungskupplung 10 weist eine Gegenplatte 12 und eine relativ zur Gegenplatte 12 verlagerbare Anpressplatte 14 auf, um zum Schließen der Reibungskupplung 10 eine Reibbeläge 16 aufweisende Kupplungsscheibe 18 reibschlüssig verpressen zu können. Mit der Gegenplatte 12 ist ein Kupplungsdeckel 20 verschraubt, an dem über einen einen ringförmigen Schwenkpunkt ausbildenden Ring 22 eine als geschlitzt Tellerfeder ausgestaltete Hebelfeder 24 zum Verlagern der Anpressplatte 14 schwenkbar abgestützt ist. Hierzu kann die Hebelfeder 24 an einem abstehenden Nocken 36 der Anpressplatte 14 anliegen. Mit dem Kupplungsdeckel 20 und der Anpressplatte 14 ist eine als Blattfeder ausgestaltete Rückstellfeder 28 verbunden, welche die Anpressplatte 14 von der Gegenplatte 12 wegbewegt, wenn im Wesentlichen keine Axialkraft auf die Anpressplatte14 wirkt. Die Hebelfeder 24 kann derart zwischen dem Kupplungsdeckel 20 und der Anpressplatte 14 eingesetzt sein, dass die Hebelfeder 24 im unbetätigten Zustand, das heißt wenn im Wesentlichen keine Betätigungskraft 30 auf die Hebelfeder 24 aufgebracht ist, die Anpressplatte 14 auf die Gegenplatte 12 drückt und dadurch die Reibungskupplung im unbetätigten Zustand schließt. Wenn die von der Gegenplatte 12 weggerichtete Betätigungskraft 30 radial innen auf die Hebelfeder 24 wirkt und die
Hebelfeder 24 von der Gegenplatte 12 wegzieht, kann die Hebelfeder 24 von der Gegenplatte 12 wegschwenken, wobei durch die von der Rückstellfeder 28 aufgebrachte Rückstellkraft die Anpressplatte 14 der Hebelfeder 24 folgen kann, um die Reibungskupplung 10 im betätigten Zustand zu öffnen.
Bei einem Verschleiß der Reibungskupplung 10 werden die Reibbeläge 16 der Kupplungsscheibe 18 dünner, so dass der Betätigungsweg der Hebelfeder 24 zwischen der geschlossenen und der geöffneten Position größer wird und/oder sich die zum Verschwenken der Hebelfeder 24 erforderliche Betätigungskraft 30 erhöht. Um zumindest einen Teil der sich erhöhenden Betätigungskraft 30 bei Verschleiß zu kompensieren, ist eine im Wesentlichen als Tellerfeder ausgestaltete Servofeder 32 vorgesehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Kupplungsdeckel 20 einen Haltehaken 34 auf, so dass die Servofeder 32 mit einem radial äußeren ersten Kraftrand 36 an dem Haltehaken abgestützt ist. Mit einem radial inneren zweiten Kraftrand 38 ist die Servofeder 32 radial beabstandet zu dem Ring 22 an einer zur Anpressplatte 14 weisenden Anpressplattenseite 40 der Hebelfeder 24 abgestützt. Bei einem Verschleiß der Reibbeläge 16 ist die Hebelfeder 24 bei geschlossener Reibungskupplung 10 in eine Position verschwenkt, in welcher sich die Servofeder 32 stärker aufgestellt hat und auf die Hebelfeder 24 eine Federkraft in Richtung der Betätigungskraft 30 aufbringt, so dass eine entsprechend geringere Betätigungskraft 30 zum Öffnen der Reibungskupplung 10 erforderlich ist.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Servofeder 32 vollständig innerhalb eines durch die Gegenplatte 12 und den Kupplungsdeckel 20 begrenzten Raums angeordnet. Die Servofeder 32 liegt mit ihrem ersten Kraftrand 36 an einer Innerseite 42 des Kupplungsdeckels 20 an, wobei durch den Haltehaken 34 die Servofeder 32 in einem Bereich der Innenseite 42 abgestützt ist, der von der Gegenplatte 12 weg weist. Wie in Fig. 2 dargestellt, kann die Servofeder 32 mehrere in radialer Richtung abstehende Ansätze 44 aufweisen, durch die der erste Kraftrand 36 beziehungsweise der zweite Kraftrand 38 ausgebildet werden kann. Dadurch können beispielsweise die den zweiten Kraftrand 38 ausbildenden Ansätze 44 auf einem vergleichbaren Radius wie die Nocken 26 der Anpressplatte 14 vorgesehen werde, um eine Verdrehsicherung auszubilden.
Bei der in Fig. 3 und Fig. 4 dargestellten Ausführungsform der Reibungskupplung 10 ist die Servofeder 32 im Vergleich zu der in Fig.1 und Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Reibungskupplung 10 nicht an der Innenseite 42 sondern an einer Außenseite 46 des Kupp-
lungsdeckels 20 abgestützt. Die Servofeder 32 weist einen durch den Kupplungsdeckel 20 und die Hebelfeder 24 hindurch geführten Federarm 48 auf, der mit einem Drahtring 50, beispielsweise durch Klipsen, verbunden ist, um sich an der Anpressplattenseite 40 der Hebelfeder 24 abzustützen. Ein von dem Kupplungsdeckel 20 ausgebildeter Haltehaken 34 ist in diesem Fall nicht erforderlich.
In Fig. 5 ist eine Kraft 52 in N über einen Betätigungsweg 54 in mm dargestellt, wenn die Hebelfeder 24 zum Öffnen der Reibungskupplung 10 gezogen wird. Eine Betätigungskraft 56 ohne Servofeder 32 weist im Vergleich zu der Betätigungskraft 30 mit Servofeder 32 einen um einen Differenzbetrag 58 höhere maximal erforderliche Betätigungskraft 56 auf, auf deren Grundlage ein Betätigungssystem zum Betätigen der Reibungskupplung 10 dimensioniert werden muss. Durch die Servofeder 32 kann sich eine geringere maximal erforderliche Betätigungskraft 30 ergeben, die das Betätigen der Reibungskupplung komfortabler macht und beispielsweise ein kleiner dimensioniertes Betätigungssystem ermöglicht.
Bezugszeichenliste Reibungskupplung
Gegenplatte
Anpressplatte
Reibbelag
Kupplungsscheibe
Kupplungsdeckel
Ring
Hebelfeder
Nocken
Rückstellfeder
Betätigungskraft
Servofeder
Haltehaken
erster Kraftrand
zweiter Kraftrand
Anpressplattenseite
Innenseite
Ansatz
Außenseite
Federarm
Drahtring
Kraft
Betätigungsweg
Betätigungskraft ohne Servofeder
Differenzbetrag