Verfahren zur Herstellung fester Beschleuniger für Baustoffmischungen Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von festen Zusammensetzungen, enthaltend Calciumsilikathydrat und mindestens ein wasserlösliches kationisches, ampholytisches, neutrales oder sulfogruppenhaltiges anionisches Polymer.
Pulverförmige Erhärtungsbeschleuniger für zementäre Baustoffmischungen, welche sich aufgrund ihres festen Aggregatzustands grundsätzlich zum Einsatz in Trockenmörtelmischungen eignen, sind im Stand der Technik bekannt. Beispiele für solche Beschleuniger sind Calciumnitrat, Calciumformiat, Calciumchlorid und Lithiumkarbonat. Ein Nachteil chlorid- oder nitrathaltiger Beschleuniger sind ihre negativen Auswirkungen auf die Korrosionsbeständigkeit von zum Beispiel stahlarmierten Beton. Aufgrund nationaler Normen bestehen Einsatzbeschränkungen. Ausblühungen auf der Oberfläche von erhärteten Baustoffen können, insbesondere bei Verwendung von Calciumsalzen (zum Beispiel Calciumformiat), ebenfalls ein Problem darstellen.
Bei vielen Anwendungen besteht die Notwendigkeit eine noch größere Beschleunigung des Abbindens und höhere Frühfestigkeiten in zementären Systemen, wie beispielsweise in Mörtel oder Beton, zu erreichen. Die oben genannten Beschleunigertypen und sonstige marktübliche Beschleuniger ermöglichen es aber dem Fachmann derzeit nicht dieses Ziel zu erreichen, auch ist bei den marktüblichen Beschleunigern ein natürlich unerwünschter Verlust von Endfestigkeit zu beobachten, besonders bei höheren Dosierungen. Es besteht also das große Bedürfnis bei vielen Anwendungen höhere Frühfestigkeiten zu erreichen, was mit den derzeit im Stand der Technik bekannten Beschleunigern nicht möglich ist.
Suspensionen von Calciumsilikathydrat (C-S-H) werden seit kurzem als hocheffiziente Beschleuniger in (portland)zementhaltigen Baustoffmischungen wie Beton eingesetzt. Sie ermöglichen es deutlich höhere Frühfestigkeiten (6 Stunden) im Vergleich zu den marktüblichen Beschleunigern zu erzielen. Dabei ist im Wesentlichen keine Abnahme der Endfestigkeiten (28 Tage) zu beobachten. Entsprechende Suspensionen werden in der WO 2010026155 AI beschrieben. Es ist allerdings aus praktischen Gründen nicht möglich Trockenmörtelmischungen, welche als Bindemittel im wesentlichen (Portland)zement enthal-
ten, mit den wasserhaltigen Suspensionen von Calciumsilikathydrat (C-S-H) zu formulieren, da der Wassergehalt zu einer nicht akzeptablen, zumindest teilweisen vorzeitigen Hydratation des Bindemittels führen würde. Die WO 2012/072466 beschreibt feste Zusammensetzungen enthaltend Calciumsilikathydrat und mindestens ein wasserquellbares Polymer, welches ein Hydrogel ausbilden kann. Dabei ist das wasserquellbare Polymer ein Superabsorber, der wasserunlöslich ist. Das wasserquellbare Polymer, welches mit Wasser oder wässrigen Lösungen ein Hydrogel ausbilden kann, ist ausgewählt aus der Gruppe anionischer vernetzter Polyelektrolyte, kati- onischer vernetzter Polyelektrolyte, ampholytischer vernetzter Polyelektrolyte und/oder nichtionischer vernetzter Polymere.
Bei der Herstellung der pulverförmigen Erhärtungsbeschleuniger auf C-S-H-Basis müssen große Mengen Wasser entfernt werden. Dieser Vorgang ist bei niedrigen Temperaturen langwierig. Bei höheren Temperaturen besteht die Gefahr, dass der Beschleunigereffekt und die Dispergierbarkeit des erhaltenen Feststoffes beeinträchtigt werden.
Auf dem Gebiet (portland)zementhaltiger Trockenmörtelmischungen besteht ebenso wie für Nichttrockenmörtelanwendungen wie Beton, ein Bedarf nach geeigneten, hochwirksa- men Beschleunigern, um somit auch in Trockenmörtelsystemen eine deutliche Steigerung der Frühfestigkeiten, vorzugsweise ohne Verluste bei den Endfestigkeiten (Festigkeiten nach 28 Tagen) zu ermöglichen. Außerdem besteht ein Bedarf nach einer einfachen Herstellung der Beschleuniger.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung der Beschleuniger zur Verfügung zu stellen, das rasch und einfach durchführbar ist. Das Verfahren soll somit auch bei hohen Trocknungstemperaturen durchführbar sein und Beschleuniger ergeben, deren Wirkung nicht negativ beeinträchtigt wird. Außerdem sollen die Beschleuniger in wässrigen Medien gut dispergierbar sein. Die Beschleuniger sollen eine effektive Steigerung der Frühfestigkeiten ermöglichen ohne die Endfestigkeiten der Baustoffmischungen negativ zu beeinträchtigen und mit wasserempfindlichen, bzw. mit Wasser hydraulisch abbindenden Bindemitteln wie beispielsweise (Portland)zement gut verträglich sein.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass diese Aufgabe durch ein Verfahren gelöst wird, bei dem die Trocknung durch ein Kontakttrocknungsverfahren erfolgt.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung von festen Zusammensetzungen, enthaltend Calciumsilikathydrat (C-S-H) und mindestens ein wasserlösliches Polymer mit kationischen und/oder neutralen und/oder sulfogruppenhaltigen anionischen Struktureinheiten, umfassend folgende Verfahrensschritte: A) In Kontakt bringen einer wässrigen, bevorzugt als Abbinde- und Aushärtungsbeschleuniger für (portland)zementhaltige Bindemittelsysteme geeigneten, Suspension von Calciumsilikathydrat mit mindestens einem Polymer mit kationischen und/oder neutralen und/oder sulfogruppenhaltigen anionischen Struktureinheiten und B) Trocknen des Produkts aus Schritt A) durch ein Kontakttrocknungsverfahren bei
Temperaturen zwischen 100 und 250 °C, insbesondere bei Temperaturen zwischen 120 und 250 °C.
Vorzugsweise erfolgt das Trocknen mit einem Walzentrocknungsverfahren. Die Walzen- temperaturen liegen bevorzugt zwischen 120 und 250°C, insbesondere zwischen 150 und 230 °C und besonders bevorzugt bei 160 bis 220 °C.
Es wurde überraschenderweise gefunden, dass die erfindungsgemäß zur Anwendung kommenden (Co)polymere sich als Stabilisierungsadditiv beim Trocknungsprozess der calciumsilikathydrathaltigen Beschleunigersuspensionen eignen. Es ist daher möglich, die Zusammensetzungen mit der Walzentrocknung im Vergleich zu anderen Trocknungsmethoden (Trocknung im Umlufttrockenschrank, Wirbelbetttrocknung, Sprühtrocknung) besonders schnell und effektiv auch bei hohen Temperaturen zu trocknen, wobei die Aktivität als Beschleuniger und die Dispergierbarkeit weitgehend erhalten bleiben. Zudem können durch Walzentrocknung Beschleunigerzusammensetzungen mit hoher Viskosität (bevorzugt 10.000 bis 100.000 mPa*s) effektiv getrocknet werden, bei denen die Sprühtrocknung nicht anwendbar ist, da die Zusammensetzungen aufgrund der hohen Viskosität nicht sprühbar sind.
Als Stabilisierungsadditive beim Walzentrocknungsprozess von calciumsilikathydrathalti- gen Beschleunigersuspensionen eignen sich kationische, sulfogruppenhaltige anionische, ampholytische (enthalten kationische und sulfogruppenhaltige anionische Struktureinhei- ten) oder neutrale Polymere. Es handelt sich dabei um Homopolymere oder Copolymere (im Rahmen der vorliegenden Erfindung zusammenfassend auch als„(Co)polymere" bezeichnet). Die Polymere können durch radikalische (Co)polymerisation entsprechender ungesättigter Monomere hergestellt werden. Typischerweise beträgt das Molekulargewicht Mw der so hergestellten (Co)polymere mehr als 100.000 g/ mol, besonders bevorzugt mehr als 300.000 g/mol.
Bevorzugt sind feste Zusammensetzungen enthaltend Calciumsilikathydrat und mindestens ein solches (Co)polymer, wobei das Gewichtsverhältnis des (Co)polymers zum Calciumsilikathydrat von 5 : 1 bis 1 :3 beträgt, bevorzugt von 2: 1 bis 1 :2 beträgt. Weiterhin können zu der zu trocknenden Suspension von Calciumsilikathydrat neben den Stabilisierungsadditiven auch Kammpolymer-Fließmittel als weitere Additive zugegeben werden. Zweckmäßigerweise kommt eine Calciumsilikathydrat-Suspension zur Anwendung, welche die Kammpolymer-Fließmittel bereits enthält. Derartige Calciumsilikathyd- rat-Suspensionen sind in der WO 2010/026155 AI beschrieben, wobei die Kammpolymer- Fließmittel bereits während der Herstellung der Calciumsilikathydrat-Suspensionen zugesetzt werden. Dabei beträgt das Gewichtsverhältnis von Kammpolymer-Fließ mittel zu Calciumsilikathydrat von 2: 1 bis 1 : 10, bevorzugt von 1 : 1 bis 1 :5.
Bezüglich das Aufbaus der Kammpolymere und ihrer Herstellung wird in vollem Umfang auf die Offenbarung der WO 2010/026155 Bezug genommen. Die Kammpolymere enthalten durch Einpolymerisation mindestens eines Säuremonomers eine Struktureinheit im Copolymer, die den allgemeinen Formeln (Ia), (Ib), (Ic) und/oder (Id) entspricht (die Struktureinheiten jeder Formel können gleich oder verschieden sein):
(Ia)
worin
R1 für H oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci-C4-Alkylgruppe steht;
X für NH-(CnH2„) mit n = 1, 2, 3 oder 4 oder 0-(CnH2„) mit n = 1, 2, 3 oder 4 steht o- der nicht vorhanden ist;
R2 für OH, P03H2, oder 0-P03H2 steht, mit der Maßgabe, dass falls X nicht vorhanden ist, R2 für OH steht;
(Ib)
worin
R3 für H oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci-C4-Alkylgruppe steht; n = 0, 1 , 2, 3 oder 4
R4 für P03H2, oder 0-P03H2 steht;
worin
R5 für H oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci-C4-Alkylgruppe steht;
Z für O oder NH steht;
(Id)
worin R6 für H oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci-C4-Alkylgruppe steht;
Q für NH und/oder O steht;
R7 für H, (CnH2n)-S03H mit n = 0, 1 , 2, 3 oder 4, vorzugsweise 1 , 2, 3 oder 4, (CnH2n)- OH mit n = 0, 1 , 2, 3 oder 4, vorzugsweise 1 , 2, 3 oder 4; (CnH2n)-P03H2 mit n = 0, 1 ,
2, 3 oder 4, vorzugsweise 1 , 2, 3 oder 4, (CnH2n)-OP03H2 mit n= 0, 1 , 2, 3 oder 4, vor-
zugsweise 1, 2, 3 oder 4, (C6H4)-S03H, (C6H4)-P03H2, (C6H4)-OP03H2 oder
(CmH2m)e-0-(A,0)a-R9 mit m = 0, 1, 2, 3 oder 4, vorzugsweise 1, 2, 3 oder 4, e = 0, 1, 2, 3 oder 4, vorzugsweise 1, 2, 3 oder 4, A" = Cx H2x mit x' = 2, 3, 4 oder 5 oder CH2C(C6H5)H-, α = eine ganze Zahl von 1 bis 350 mit R9 =unverzweigte oder verzweigte Ci-C4 Alkylgruppe.
Typischerweise wird durch Einpolymerisation des Polyethermakromonomers eine Struktureinheit im Copolymer erzeugt, die den allgemeinen Formeln (IIa), (IIb) und/oder (IIc) entspricht (die Struktureinheiten jeder Formel können gleich oder verschieden sein):
(IIa)
mit
R10, R11 und R12 jeweils gleich oder verschieden sein können und unabhängig voneinander für H oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci-C4 Alkylgruppe stehen;
E für eine unverzweigte oder verzweigte Ci-C6-Alkylengruppe, vorzugsweise eine C2-C6 Alkylengruppe, eine Cyclohexylengruppe, CH2-CeHio, ortho-, meta- oder para- substituiertes C6H4 steht oder nicht vorhandenen ist;
G für O, NH oder CO-NH steht, mit der Maßgabe, dass falls E nicht vorhandenen ist, G auch nicht vorhandenen ist; gleich oder verschieden sein kann und für CxH2x mit x = 2, 3, 4 oder 5 (vorzugsweise x 2) oder CH2CH(C6H5) steht; n für 0, 1, 2, 3, 4 und/oder 5 steht;
a für eine ganze Zahl von 2 bis 350 (vorzugsweise 10 -200) steht;
R13 für H, eine unverzweigte oder verzweigte Ci-C4-Alkylgruppe, CO-NH2 und/oder COCH3 steht;
R14 für H oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci-C4-Alkylgruppe steht;
E für eine unverzweigte oder verzweigte Ci-C6-Alkylengruppe, vorzugsweise eine C2-C6- Alkylengruppe, eine Cyclohexylengruppe, CH2-C6Hi0, ortho-, meta- oder para- substituiertes C6H4 steht oder nicht vorhandenen ist;
G nicht vorhanden ist oder für O, NH oder CO-NH steht, mit der Maßgabe, dass falls E nicht vorhanden ist, G auch nicht vorhandenen ist;
A gleich oder verschieden sein kann und für CxH2x mit x = 2, 3, 4 oder 5 oder
CH2CH(C6H5) steht; n für 0, 1, 2, 3, 4 und/oder 5 steht; a für eine ganze Zahl von 2 bis 350 steht;
D nicht vorhanden ist oder für NH oder O steht, mit der Maßgabe, dass falls D nicht vorhanden ist: b = 0, 1, 2, 3 oder 4 und c = 0, 1, 2, 3 oder 4, wobei b + c = 3 oder 4, und
mit der Maßgabe, dass falls D für NH oder O steht, b = 0, 1 , 2 oder 3, c = 0, 1 , 2 oder 3, wobei b + c = 2 oder 3;
R15 für H, eine unverzweigte oder verzweigte Ci-C4-Alkylgruppe, CO-NH2 oder COCH3 steht;
(IIc)
worin
R16, R17 und R18 jeweils gleich oder verschieden sein können und unabhängig voneinander für H oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci-C4-Alkylgruppe stehen;
E für eine unverzweigte oder verzweigte Ci-C6-Alkylengruppe, vorzugsweise eine C2-C6- Alkylengruppe, eine Cyclohexylengruppe, CH2-C6Hi0, ortho-, meta- oder para- substituiertes C6H4 steht oder nicht vorhanden ist; vorzugsweise ist E vorhanden; A gleich oder verschieden sein kann und für CxH2x mit x = 2, 3, 4 oder 5 oder
CH2CH(C6H5) steht; n für 0, 1 , 2, 3, 4 und/oder 5 steht;
L gleich oder verschieden sein kann und für CxH2x mit x = 2, 3, 4 oder 5 oder CH2 CH(C6H5) steht; a für eine ganze Zahl von 2 bis 350 steht;
d für eine ganze Zahl von 1 bis 350 steht;
R19 für H oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci-C4-Alkylgruppe steht, R für H oder eine unverzweigte Ci-C4-Alkylgruppe steht.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird durch Einpolymerisation des Po- lyethermakromonomers eine Struktureinheit im Polymer erzeugt, die der allgemeinen Formel (Ild) entspricht:
(Ild)
o
worin
R 21 , R 22 und R 23 gleich oder verschieden sein können und für H oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci-C4-Alkylgruppe stehen;
A für CxH2x mit x = 2, 3, 4 oder 5 oder CH2CH(C6H5) steht; a gleich oder verschieden sein kann und für eine ganze Zahl von 2 bis 350 steht;
R24 für H oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci-C4-Alkylgruppe, vorzugsweise eine Ci-C4-Alkylgruppe, steht.
Als Polyethermakromonomer wird vorzugsweise alkoxyliertes Isoprenol und/oder alkoxylierter Hydroxybutylvmylether und/oder alkoxylierter (Meth)allylalkohol und/oder viny-
liertes Methylpolyalkylenglykol, jeweils vorzugsweise mit einem arithmetischen Mittel von 4 bis 340 Oxyalkylengruppen, eingesetzt. Als Säuremonomer wird vorzugsweise Me- thacrylsäure, Acrylsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, ein Monoester von Maleinsäure oder eine Mischung mehrerer dieser Verbindungen eingesetzt.
Die Erfindung betrifft auch feste Zusammensetzungen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlich sind.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung liegt im festen Aggregatzustand vor. Die Zu- sammensetzung ist bevorzugt pulverförmig und bevorzugt als Abbinde- und Aushärtungsbeschleuniger für (portland)zementhaltige Bindemittelsysteme geeignet. Bevorzugt sollte der Wasseranteil in der erfindungsgemäßen festen Zusammensetzung kleiner als 15 Gew.- %, besonders bevorzugt kleiner als 10 Gew.-% sein. Die erfindungsgemäße feste Zusammensetzung ist bevorzugt eine Beschleunigerzusammensetzung.
Das in der erfindungsgemäßen festen Zusammensetzung enthaltene feindisperse Calciumsilikathydrat (C-S-H) kann durch Fremdionen, wie Magnesium, Aluminium oder Sulfat, modifiziert sein.
Das Calciumsilikathydrat (als Edukt zur Weiterverarbeitung) kann in Form einer wässrigen Suspension, bevorzugt in Gegenwart eines wie oben beschriebenen Kammpolymer- Fließ mittels hergestellt werden, siehe WO 2010/026155 AI, auf die in vollem Umfang Bezug genommen wird. Bevorzugt können die Suspensionen hergestellt werden nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 oder 15 bis 38 der WO 2010/026155 AI durch Reaktion einer wasserlöslichen Calciumverbindung mit einer wasserlöslichen Silikatverbindung in Anwesenheit einer wässrigen Lösung, welche das erwähnte wasserlösliche, als Fließmittel für hydraulische Bindemittel geeignete Kammpolymer enthält.
Üblicherweise wird dabei eine das Calciumsilikathydrat (C-S-H) in feindisperser Form enthaltende Suspension erhalten. Bevorzugt beträgt der Feststoffgehalt der Suspension zwischen 5 und 35 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 10 und 30 Gew.-%, insbesondere bevorzugt zwischen 15 und 25 Gew.-%.
Die anorganische Komponente Calciumsilikathydrat (C-S-H) kann in den meisten Fällen bezüglich ihrer Zusammensetzung durch die folgende Summenformel beschrieben werden: a CaO, Si02, b A1203, c H20, d Z20, e WO
Z ist ein Alkalimetall
W ist ein Erdalkalimetall, bevorzugt ist W ein Erdalkalimetall, welches sich von Calcium unterscheidet,
0,1 < a < 2 vorzugsweise 0,66 < a < 1,8
0 < b < 1 vorzugsweise 0 < b < 0, 1
1 < c < 6 vorzugsweise 1 < c < 6,0
0 < d < 1 vorzugsweise 0 < d < 0,4
0 < e < 2 vorzugsweise 0 < e < 0, 1
Besonders bevorzugt sind die Molverhältnisse so gewählt, dass in der obigen Summenformel die bevorzugten Bereiche für a, b und e erfüllt sind (0,66 < a < l,8; 0 < b < 0,l; 0 < e < 0,1).
Vorzugsweise liegt das Calcium-Silikat-Hydrat in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Form von Foshagit, Hillebrandit, Xonotlit, Nekoit, Clinotobermorit, 9Ä - To- bermorit (Riversiderit), 11Ä - Tobermorit, 14 Ä - Tobermorit (Plombierit), Jennit, Me- tajennit, Calcium Chondrodit, Afwillit, α - C2SH, Dellait, Jaffeit, Rosenhahnit, Killalait und/oder Suolunit vor, besonders bevorzugt als Xonotlit, 9Ä-Tobermorit (Riversiderit), 11Ä - Tobermorit, 14 Ä - Tobermorit (Plombierit), Jennit, Metajennit, Afwillit und/oder Jaffeit. Bevorzugt beträgt das molare Verhältnis von Calcium zu Silicium im Calcium- Silikat-Hydrat von 0,6 bis 2 und besonders bevorzugt von 1,0 bis 1,8. Das molare Verhältnis von Calcium zu Wasser im Calciumsilikathydrat beträgt vorzugsweise 0,6 bis 6, beson- ders bevorzugt 0,6 bis 2 und insbesondere bevorzugt 0,8 bis 2.
Bevorzugt ist die Partikelgröße des Calciumsilikathydrats (C-S-H) in den erfindungsgemäßen festen Zusammensetzungen kleiner als 1.000 nm, besonders bevorzugt kleiner als 500
nm und insbesondere bevorzugt kleiner als 200 nm, gemessen durch Lichtstreuung mit dem Gerät ZetaSizer Nano der Firma Malvern.
Das (Co)polymer kann vernetzt, d.h. in Wasser quellbar, oder unvernetzt vorliegen. Vor- zugsweise enthält es keine Struktureinheiten, die sich von Monomeren ableiten, welche mehr als eine radikalisch polymerisierbare, ethylenisch ungesättigte Vinylgruppe aufweisen und /oder keine sonstige vernetzende Struktureinheiten. Das erfindungsgemäß zur Anwendung kommende (Co)polymer ist somit bevorzugt unvernetzt und nicht wasser- quellbar.
Vorzugsweise umfasst das erfindungsgemäß als Stabilisierungsadditiv zur Anwendung kommende (Co)polymer folgende Struktureinheiten (die Anteile aller Struktureinheiten ergänzen sich zu 100 mol-%): a) 0 bis 100 mol % kationische Struktureinheiten der allgemeinen Formel (I)
— CH2— CR1— CO Y V
R2— N— R3 X" R4
(I) worin
R1 für H oder einen Methylrest steht,
R2 und R3 jeweils gleich oder verschieden sein können und unabhängig voneinander jeweils für H, einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C-Atomen (verzweigt oder unverzweigt, bevorzugt Methyl-, Ethylrest), einen cycloalipha- tischen Kohlenwasserstoffrest mit 5 bis 8 C-Atomen (insbesondere Cyclohe-
xylrest) oder einen Arylrest mit 6 bis 14 C- Atomen (insbesondere Phenylrest), stehen,
R4 für eine der für R2 oder R3 angegebenen Bedeutungen oder für -(CH2)x-S03Mk,
S03Mk und/oder
-S03MK und/oder
bevorzugt für Methyl- oder Ethyl, steht, M für ein ein- oder zweiwertiges Metallkation, Ammoniumkation (NH4 ) oder quarternäres Ammoniumkation (NRiR2R3R4)+ steht,
k für Vi und/oder 1 steht,
Y für -O-, -NH- und/oder -NR2- , bevorzugt für -O-, steht,
V für - CH2)X-,
und/oder
steht,
x für eine ganze Zahl von 1 bis 6 (bevorzugt 1 oder 2) steht,
X für ein Halogenatom (bevorzugt Cl oder Br), Ci- bis C4-Alkylsulfat (bevorzugt
Methylsulfat) oder Ci - bis C4-Alkylsulfonat (bevorzugt Methylsulfonat) steht; b) 0 bis 100 mol % kationische Struktureinheiten der allgemeinen Formel (II)
-C
(Π) gleich oder verschieden sind und für H, einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 C-Atomen, oder einen gegebenenfalls mit einer, zwei oder drei Methylgruppen (vorzugsweise einer Methylgruppe) substituierten Phenylrest steht, c) 0 bis 100 mol % anionische sulfogruppenhaltige Struktureinheiten der allgemeinen Formel (III)
— CH2— CR1— CO NH R5— C— R6 CH— R7 S03Mk (III) k, M, R1, R5 und R6 die vorstehend genannten Bedeutungen haben,
R7 für H, einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 C-Atomen, oder einen gegebenenfalls mit einer, zwei oder drei Methylgruppen (vorzugsweise einer Methylgruppe) substituierten Phenylrest steht; d) 0 bis 100 mol % amidogruppenhaltige Struktureinheiten (neutrale Struktureinheiten) der allgemeinen Formeln (IVa) und/oder (IVb)
-CH9— CR1- -CH9— CR1-
CO N— CO— R
NR2R3 Q
(IVa) (IVb ) wonn
Q für H oder -CHR2R5 steht,
R1, R2 und R3 jeweils die vorstehend genannten Bedeutungen haben mit der Maßgabe, dass, im Falle von Q ungleich Wasserstoff, R2 und R3 in der allgemeinen Formel (IVb) zusammen für -CH2-(CH2)y- stehen können, so dass die allgemeine Formel (IVb) folgende Struktur (IVc) besitzt:
(IVc) worin
R8 für H, einen Ci- bis C4-Alkylrest, eine Carbonsäuregruppe und/oder eine
Carboxylatgruppe -COOMk steht, wobei y für eine ganze Zahl von 1 bis 4 (bevorzugt 1 oder 2)steht, und
R5,M und k jeweils die vorstehend genannten Bedeutungen haben, oder
von Estern der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Ci-Cs-Alkanolen, wie Methanol, Ethanol oder 2-Ethylhexanol, Estern der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit C2-Cs- Alkandiolen, wie Glykol oder 1,3-Propandiol und Ethern des Vinylalkohols mit Ci-Cs- Alkanolen, wie Vinylethylether oder Vinylbutylether, abgeleitete Struktureinheiten.
Die von den erwähnten Estern und Emern abgeleiteten Struktureinheiten sind insbesondere zusammen mit den Einheiten der Formeln (IVa), (IVb) und/oder (IVc), vorzugsweise in einem Molverhältnis von 1 :2 bis 1 :20, insbesondere 1 :3 bis 1 : 10, enthalten. Die Zusammensetzungen der Erfindung können somit Polymere sein, die aus Struktureinheiten einer Art aufgebaut sind. Es handelt sich dann um Homopolymere. Sie können auch aus unterschiedlichen Struktureinheiten aufgebaut sein. Es handelt sich dann um Copoly- mere. Diese können ausschließlich kationische, oder ausschließlich neutrale, oder ausschließlich sulfogruppenhaltige anionische Struktureinheiten enthalten. Die Copolymere können auch so aufgebaut sein, dass sie sulfogruppenhaltige anionische und kationische, sulfogruppenhaltige anionische und neutrale, kationische und neutrale oder sulfogruppenhaltige anionische, kationische und neutrale Struktureinheiten enthalten.
Bevorzugt geht die Struktureinheit a) aus der Polymerisation von ein oder mehreren der Monomerspezies [2-(Acryloyloxy)-ethyl]-trimethyl-ammoniumchlorid, [2-(Acryloylamino)-ethyl]-trimethyl-ammoniumchlorid, [2-(Acryloyloxy)-ethyl]- trimethylammoniummetho-sulfat, [2-(Methacryloyloxy)-ethyl]-trimethylammonium- chlorid bzw. -methosulfat, [3-(Acryloylamino)-propyl]-trimethylammoniumchlorid, [3-(Methacryloylamino)-propyl]-trimethylammonium-chlorid, N-(3-Sulfopropyl)-N- methyacryloxyethyl-N'-N-dimethyl-ammonium-betain, N-(3-Sulfopropyl)-N- methyacrylamidopropyl-N,N-dimethyl-ammonium-betain und/oder 1 -(3-Sulfopropyl)-2- vinyl-pyridinium-betain, hervor. Bevorzugt sind [2-(Acryloyloxy)-ethyl]-trimethyl- am- moniumchlorid, [2-(Acryloylamino)-ethyl] -trimethyl-ammoniumchlorid, [2-
(Methacryloyloxy)-ethyl]-trimethylammonium-chlorid, [3-(Acryloylamino)-propyl]- trimethyl-ammoniumchlorid und [3-(Methacryloylamino)-propyl]- trimethylammoniumchlorid. Besonders bevorzugt sind [2-(Methacryloyloxy)-ethyl]- trimethylammonium-chlorid, [3 -(Acryloylamino)-propyl] -trimethylammoniumchlorid und [3 -(Methacryloylamino)-propyl] -trimethylammonium-chlorid.
Die Struktureinheit b) leitet sich bevorzugt von N,N-Dimethyl-diallyl-ammoniumchlorid und/oder Ν,Ν-Diethyl-diallyl-ammoniumchlorid ab.
Die Struktureinheit c) leitet sich vorzugsweise ab von Monomeren wie 2-Acrylamido-2- methylpropansulfonsäure, 2-Methacrylamido-2-methylpropansulfonsäure,
2-Acrylamidobutansulfonsäure, 3-Acrylamido-3-methylbutan-sulfonsäure und/oder 2-Acrylamido-2,4,4-trimethylpentansulfonsäure. Besonders bevorzugt ist 2-Acrylamido-2- methylpropansulfonsäure (ATBS). In der Regel geht die Struktureinheit d) aus der Polymerisation von einer oder mehreren der Monomerspezies Acrylamid, Methacrylamid, N-Methylacrylamid, N,N- Dimethylacrylamid, N-Ethylacrylamid, N-Cyclohexylacrylamid, N-Benzylacrylamid, N- Methylolacrylamid, N-tertiär Butylacrylamid usw. Beispiele für Monomere als Basis für die Struktur (IVb) sind N-Methyl-N-vinylformamid, N-Vinylformamid, N-Methyl-N- vinylacetamid, N-Vinylacetamid N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam und/oder N- Vinylpyrrolidon-5-carbonsäure, hervor. Bevorzugt sind Acrylamid, Methacrylamid und/oder N,N-Dimethylacrylamid.
Wenn es sich bei dem erfindungsgemäß zur Anwendung kommenden Polymer um ein Co- polymer handelt, kann dieses wie folgt aufgebaut sein:
5 bis 90 mol-%, bevorzugt 10 bis 70 mol-%, Struktureinheiten der allgemeinen Formel (I) und 10 bis 95 mol.-%, bevorzugt 30 bis 90 mol.-%, Struktureinheiten der allgemeinen Formel (II), (III), (IVa), (IVb), und/oder (IVc);
5 bis 90 mol-%, bevorzugt 10 bis 70 mol-%, Struktureinheiten der allgemeinen Formel (II) und 10 bis 95 mol.-%, bevorzugt 30 bis 90 mol.-%, Struktureinheiten der allgemeinen Formel (III), (IVa), (IVb), und/oder (IVc); c) 2 bis 95 mol-%>, bevorzugt 5 bis 90 mol-%>, insbesondere 10 bis 70 mol-%>, Struktureinheiten der allgemeinen Formel (III) und 5 bis 98 mol.-%, bevorzugt 10 bis 95 mol-%), insbesondere 30 bis 90 mol.-%>, Struktureinheiten der allgemeinen Formel (IVa), (IVb), und/oder (IVc); d) 5 bis 90 mol-%), bevorzugt 10 bis 70 mol-%>, Struktureinheiten der allgemeinen Formel (III) und 10 bis 95 mol.-%>, bevorzugt 30 bis 90 mol.-%>, Struktureinheiten der allgemeinen Formel (IVa), (IVb), und/oder (IVc);
e) 5 bis 90 mol-%, bevorzugt 10 bis 70 mol-%, Struktureinheiten der allgemeinen Formel (IVa) und 10 bis 95 mol.-%>, bevorzugt 30 bis 90 mol.-%>, Struktureinheiten der allgemeinen Formel (IVb), und/oder (IVc); f) 5 bis 90 mol-%), bevorzugt 10 bis 70 mol-%>, Struktureinheiten der allgemeinen Formel (IVb) und 10 bis 95 mol.-%>, bevorzugt 30 bis 90 mol.-%>, Struktureinheiten der allgemeinen Formel (IVc).
(Der Ausdruck„und/oder" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die zuerst angegebene Struktureinheit alleine oder kombiniert mit einer oder mehreren der anderen Struktureinheiten enthalten sein kann).
Bevorzugt sind Copolymere mit dem unter a) und c) angegebenen Aufbau.
Die erfindungsgemäß zur Anwendung kommenden Polymere können auch weitere Monomere einpolymerisiert enthalten. Beispiele für derartige Monomere sind Acrylsäure, Me- thacrylsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Ci- Cs-Alkanolen, wie Methanol, Ethanol oder 2-Ethylhexanol, Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit C2-C8-Alkandiolen, wie Glykol oder 1 ,3-Propandiol, etc. Diese Monomere können in Mengen von 0,1 bis 30 Mol-% einpolymerisiert werden (die Anteile aller Monomere ergänzen sich zu 100 mol-%). Im Falle von carboxylgruppenhaltigen Monomeren werden jedoch nicht mehr als 20 mol-% einpolymerisiert.
Die in Verfahrensstufe A) zur Anwendung kommende wässrige, bevorzugt als Abbinde- und Aushärtungsbeschleuniger für (portland)zementhaltige Bindemittelsysteme geeignete Suspension von Calciumsilikathydrat wird zweckmäßigerweise durch Umsetzung einer wasserlöslichen Kalziumverbindung mit einer wasserlöslichen Silikatverbindung hergestellt, wobei die Umsetzung der wasserlöslichen Calciumverbindung mit der wasserlöslichen Silikatverbindung in Anwesenheit einer wässrigen Lösung erfolgt, welche bevorzugt ein wasserlösliches, sich als Fließmittel für hydraulische Bindemittel eignendes Kammpolymer enthält.
Die wässrige, bevorzugt als Abbinde- und Aushärtungsbeschleuniger für (port- land)zementhaltige Bindemittelsysteme geeignete, Suspension von Calciumsilikathydrat
wird zweckmäßigerweise durch Umsetzung einer wasserlöslichen Kalziumverbindung mit einer wasserlöslichen Silikatverbindung hergestellt, wobei die Umsetzung der wasserlöslichen Calciumverbindung mit der wasserlöslichen Silikatverbindung in Anwesenheit einer wässrigen Lösung erfolgt, welche bevorzugt ein (Co)polymer mit Carbonsäuregruppen und/oder Carboxylatgruppen und Sulfonsäuregruppen und/oder Sulfonatgruppen enthält, wobei das Molverhältnis der Anzahl Carbonsäuregruppen und/oder Carboxylatgruppen zu den Sulfonsäuregruppen und/oder Sulfonatgruppen von 1/20 bis 20/1, bevorzugt 1/5 bis 5/1, besonders bevorzugt 1/2 bis 2/1, beträgt. Bevorzugt stammt das Calciumsilikathydrat nicht aus einer Hydratationsreaktion von (Portland)zement mit Wasser stammt.
Die Trocknung in Stufe B) erfolgt vorzugsweise bei Temperaturen (Walzentemperatur) zwischen 120 und 250 °C, bevorzugt zwischen 150 und 230 °C. Als Trockenvorrichtung kommen übliche Apparaturen für die Kontakttrocknung zur Anwendung, insbesondere
Walzentrocknungsvorrichtungen. Derartige Vorrichtungen sind beispielsweise beschrieben in Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5th ed., Vol. B2, 4-25.
Erfindungsgemäß kann sich ein Verfahrensschritt C) anschließen, welcher das Vermählen des getrockneten Produkts aus dem Verfahrensschritt B) zu einem Pulver umfasst.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als Erhärtungsbeschleuniger in (Portland)zement, Hüttensand, Flugasche, Silikastaub, Me- takaolin, natürliche Puzzolane, gebrannte Ölschiefer und/oder Calcium- Aluminat-Zement enthaltenden Baustoffmischungen oder in Baustoffmischungen enthaltend (Port- land)zement und auf Calciumsulfat basierende Bindemittel, bevorzugt in Baustoffmischungen, welche als hydraulisches Bindemittel im wesentlichen (Portland)zement enthalten. Bevorzugt enthalten die Baustoffmischungen Wasser, besonders bevorzugt in einem Gewichtsverhältnis von Wasser zu Pulver (W/P) von 0.2 zu 0.8, wobei unter Pulver die Summe der in der Baustoffmischung enthaltenen Bindemittel, bevorzugt (Portland)zement, verstanden wird.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als Mahlhilfsmittel bei der Herstellung von (Portland)zement.
Die Erfindung betrifft weiter Baustoffmischungen, enthaltend die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen und (Portland)zement, Hüttensand, Flugasche, Silikastaub, Metakaolin, natürliche Puzzolane, gebrannte Ölschiefer und/oder Calcium- Aluminat-Zement, oder Baustoffmischungen enthaltend die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, (Port- land)zement und auf Calciumsulfat basierende Bindemittel, bevorzugt Baustoffmischungen, welche als hydraulisches Bindemittel im wesentlichen (Portland)zement enthalten.
Bevorzugt sind erfindungsgemäße Zusammensetzungen, die keinen (Portland)zement enthalten. Besonders bevorzugt sind erfindungsgemäße Zusammensetzungen, die keinen (Portland)zement enthalten, der mit Wasser in Berührung gekommen ist. Unter (Port- land)zement, der mit Wasser in Berührung gekommen ist, sollen dabei auch getrocknete Mischungen von (Portland)zement und Wasser verstanden werden, welche einen geringen Wasseranteil enthalten können.
Die (Co)polymerisation der Monomere erfolgt bevorzugt durch radikalische Substanz-, Lösungs-, Gel-, Emulsions-, Dispersions- oder Suspensionspolymerisation. Da es sich bei den erfindungsgemäßen Produkten um hydrophile (Co)polymere handelt, ist die Polymerisation in wässriger Phase, die Polymerisation in umgekehrter Emulsion, bzw. die Polymerisation in inverser Suspension bevorzugt. In besonders bevorzugten Ausführungsformen erfolgt die Umsetzung als Lösungspolymerisation, Gelpolymerisation oder als inverse Suspensionspolymerisation in organischen Lösemitteln.
Die Herstellung der (Co)polymere kann in einer besonders bevorzugten Ausführungsform als adiabatische Polymerisation durchgeführt und sowohl mit einem Redox-Initiatorsystem als auch mit einem Photoinitiator gestartet werden. Außerdem ist eine Kombination von beiden Startvarianten möglich. Das Redox-Initiatorsystem besteht aus mindestens zwei Komponenten, einem organischen oder anorganischen Oxidationsmittel und einem organischen oder anorganischen Reduktionsmittel. Häufig werden dabei Verbindungen mit Per- oxideinheiten verwendet, z.B. anorganische Peroxide wie Alkalimetall- und Ammoniumpersulfat, Alkalimetall- und Ammoniumperphosphate, Wasserstoffperoxid und dessen Salze (Natriumperoxid, Bariumperoxid) oder organische Peroxide wie Benzoylperoxid, Butylhydroperoxid oder Persäuren wie Peressigsäure. Daneben können aber auch andere Oxidationsmittel eingesetzt werden, zum Beispiel Kaliumpermanganat, Natrium- oder Ka-
liumchlorat, Kaliumdichromat usw. Als Reduktionsmittel können schwefelhaltige Verbindungen wie Sulfite, Thiosulfate, Sulfmsäure, organische Thiole (zum Beispiel Ethylmer- captan, 2-Hydroxyethanthiol, 2-Mercaptoethylammoniumchlorid, Thioglykolsäure) und andere verwendet werden. Daneben sind Ascorbinsäure und niedervalente Metallsalze möglich [Kupfer(I); Mangan(II); Eisen(II)]. Auch Phosphorverbindungen können verwendet werden, zum Beispiel Natriumhypophosphit.
Im Falle einer Photopolymerisation wird diese mit UV-Licht gestartet, welches den Zerfall eines Photoinitiators bewirkt. Als Photoinitiator können zum Beispiel Benzoin und Ben- zoinderivate, wie Benzoinether, Benzil und seine Derivate, wie Benzilketale, Aryldiazoni- umsalze, Azo Initiatoren wie z.B. 2,2'-Azobis(isobutyronitril), 2,2'-Azobis(2- amidinopropan)hydrochlorid und/oder Acetophenonderivate verwendet werden.
Der Gewichtsanteil der oxidierenden und der reduzierenden Komponente im Falle der Re- dox-Initiatorsysteme liegt bevorzugt jeweils im Bereich zwischen 0,00005 und 0,5 Gew.- %, besonders bevorzugt jeweils zwischen 0,001 und 0,1 Gew.-%. Für Photoinitiatoren liegt dieser Bereich bevorzugt zwischen 0,001 und 0,1 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,002 und 0,05 Gew.-%. Die genannten Gew. -%- Angaben für oxidierende und reduzierende Komponente und Photoinitiatoren beziehen sich dabei jeweils auf die Masse der zur Copolymerisation eingesetzten Monomere.
Die (Co)polymerisation wird bevorzugt in wässriger Lösung, bevorzugt in konzentrierter wässriger Lösung diskontinuierlich in einem Polymerisationsgefäß (Batchverfahren) oder kontinuierlich nach der in der US-A-4857610 beschriebenen„endlosen Band" Methode durchgeführt. Eine weitere Möglichkeit ist die Polymerisation in einem kontinuierlich oder diskontinuierlich betriebenen Knetreaktor. Der Prozess wird üblicherweise bei einer Temperatur zwischen -20 und 20 °C, bevorzugt zwischen -10 und 10 °C gestartet und bei Atmosphärendruck ohne äußere Wärmezufuhr durchgeführt, wobei durch die Polymerisationswärme eine vom Monomergehalt abhängige maximale Endtemperatur von 50 bis 150 °C erhalten wird. Nach dem Ende der (Co)polymerisation erfolgt in der Regel eine
Zerkleinerung des Polymerisates. Das zerkleinerte Polymerisat wird im Falle einer Durchführung im Labormaßstab in einem Umlufttrockenschrank bei 70 bis 180 °C, bevorzugt bei 80 bis 150 °C getrocknet. Im industriellen Maßstab kann die Trocknung auch auf kontinuierliche Weise, zum Beispiel auf einem Bandtrockner oder in einem Wirbelbetttrockner
erfolgen. (Diese Änderungen wurden vorgenommen, weil oben angegeben ist, dass die Polymere nicht quellbar sind)
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt die (Co)polymerisation als inverse Suspensionspolymerisation der wässrigen Monomerphase in einem organischen Lösemittel. Hierbei wird bevorzugt so verfahren, dass man das in Wasser gelöste und gegebenenfalls neutralisierte Monomergemisch in Gegenwart eines organischen Lösemittels, in welchem die wässrige Monomerphase nicht oder schwer löslich ist, polymerisiert. Vorzugsweise wird in Gegenwart von "Wasser in Öl"-Emulgatoren (W/O-Emulgatoren) und/oder Schutzkolloiden auf Basis nieder- oder hochmolekularer Verbindungen gearbeitet, die in Anteilen von 0,05 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf die Monomere, verwendet werden. Die W/O-Emulgatoren und Schutzkolloide werden auch als Stabilisatoren bezeichnet. Es können übliche, in der inversen Suspensionspolymerisationstechnik als Stabilisatoren bekannte Verbindungen wie Hydroxypropylcellulose, Ethylcellulose, Me- thylcellulose, Celluloseacetatbutyratmischether, Copolymere aus Ethylen und Vinylacetat, aus Styrol und Butylacrylat, Polyoxyethylensorbitanmonooleat, -laurat, bzw. -stearat und Blockcopolymere aus Propylen- und/oder Ethylenoxid verwendet werden.
Als organische Lösemittel kommen beispielsweise lineare aliphatische Kohlenwasserstoffe wie n-Pentan, n-Hexan, n-Heptan, verzweigte aliphatische Kohlenwasserstoffe (Isoparaffi- ne), cyclo-aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Cyclohexan und Decalin, sowie aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol und Xylol zum Einsatz. Darüber hinaus eignen sich Alkohole, Ketone, Carbonsäureester, Nitroverbindungen, halogenhaltige Kohlenwasserstoffe, Ether und viele andere organische Solventien. Bevorzugt sind solche organi- sehen Lösemittel, die mit Wasser azeotrope Gemische bilden, besonders bevorzugt sind solche, die dabei einen möglichst hohen Wasseranteil im Azeotrop aufweisen.
Die (Co)polymere fallen zunächst als fein verteilte wässrige Tröpfchen im organischen Suspensionsmedium an und werden vorzugsweise durch Entfernen des Wassers als feste kugelförmige Partikel im organischen Suspensionsmittel isoliert. Nach Abtrennung des Suspensionsmittels und Trocknung verbleibt ein pulverförmiger Feststoff. Die inverse Suspensionspolymerisation hat bekanntlich den Vorteil, dass durch Variation der Polymerisationsbedingungen die Partikelgrößenverteilung der Pulver kontrolliert werden kann
und damit ein zusätzlicher Verfahrensschritt (Mahlvorgang) zur Einstellung der Partikelgrößenverteilung meist vermieden werden kann.
Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen festen Zusammensetzungen in Trockenmörtel- mischungen eingesetzt, insbesondere in Pulverform.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als Mahlhilfsmittel bei der Herstellung von (Portland)zement, bevorzugt bei der Vermahlung des Klinkers oder Klinkerblends zum (Portland)zement. Unter Klinkerblend wird be- vorzugt eine Mischung aus Klinker und Ersatzstoffen wie Schlacke, Flugasche und/oder Puzzolane verstanden. Dabei werden die Zusammensetzungen in Mengen von 0,001% Gew. % bis 5 Gew. %, bevorzugt in Mengen von 0,01 Gew. % bis 0,5 Gew. %, jeweils bezogen auf den zu mahlenden Klinker oder Klinkerblend eingesetzt. Es ist möglich die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als Mahlhilfsmittel in Kugelmühlen oder auch in Vertikalmühlen einzusetzen. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können als Mahlhilfsmittel alleine oder auch in Kombination mit anderen Mahlhilfsmitteln verwendet werden, wie beispielsweise Mono-, Di-, Tri- und Polyglykole, Polyalkohole (zum Beispiel Glycerin verschiedener Reinheitsgrade, beispielsweise aus der Biodieselherstellung), Ami- noalkohole (z.B. MEA, DEA, TEA, TIPA, THEED, DIHEIPA), organische Säuren und/oder deren Salze (z.B. Essigsäure und/oder deren Salze, Formiate, Gluconate), Aminosäuren, Zucker und Rückstände aus der Zuckerproduktion (z.B. Molasse, Vinasse), anorganische Salze (Chloride, Fluoride, Nitrate, Sulfate) und/oder organische Polymere (z.B. Polyethercarboxylate (PCEs)). Es hat sich herausgestellt, dass sich insbesondere die Frühfestigkeiten des so hergestellten (Portland)zements verbessern lassen. Ebenso sind die in der WO 2010026155 AI offenbarten Beschleunigersuspensionen (flüssig) als auch die in der WO 2010026155 AI offenbarten pulverförmigen Beschleuniger als Mahlhilfsmittel bei der Herstellung von (Portland)zement aus Klinker oder Klinkerblends geeignet. Diese Mahlhilfsmittel können ebenfalls alleine oder in Kombination mit der vorstehend genannten Liste von Mahlhilfsmitteln zum Einsatz kommen. Dabei kann wiederum sowohl eine Kugelmühle als auch eine Vertikalmühle zum Einsatz kommen.
Bevorzugt sind Baustoffmischungen enthaltend feste Zusammensetzungen von Calciumsil- ikathydrat und mindestens einem erfindungsgemäßen (Co)polymer und (Portland)zement, Hüttensand, Flugasche, Silikastaub, Metakaolin, natürliche Puzzolane, gebrannte Ölschie-
fer und/oder Calcium- Aluminat-Zement, wobei die feste Zusammensetzung keinen (Port- land)zement enthält, der mit Wasser in Berührung gekommen ist. Unter (Portland)zement, der mit Wasser in Berührung gekommen ist, sollen dabei auch inzwischen getrocknete Mischungen von (Portland)zement und Wasser verstanden werden, welche einen bevorzugt geringen Wasseranteil enthalten können.
Die Baustoffmischungen können als sonstige Zusatzmittel Entschäumer, Luftporenbildner, Füllstoffe, redispergierbare Polymerpulver, Verzögerer, Verdicker, Wasserretentionsmittel und/oder Netzmittel enthalten.
Herstellungsbeispiele Polymer 1 (kationisch)
In einem 2 1-Polymerisationsreaktor mit Rührer, Rückflusskühler, Thermometer und Inert- gasanschluss wurden 592,6 g Wasser vorgelegt. Unter Rühren wurden 400 g (0,91 Mol) [3- (Methacrylamido)-propyl]trimethylammoniumchlorid (50 Gew.-%ige Lösung in Wasser) zugesetzt, und anschließend der pH- Wert auf 7,0 eingestellt. Die Lösung wurde durch 30 minütige Spülung mit Stickstoff inertisiert und auf 70°C erwärmt. Anschließend wurden nacheinander 1,2 g Tetraethylenpentamin (20 Gew.-%ige Lösung in Wasser) und 8,0 g Natriumperoxodisulfat (20 Gew.-%ige Lösung in Wasser) zugesetzt, um die Polymerisation zu starten. Es wurde 2 Stunden bei 70°C gerührt, um die Polymerisation zu vervollständigen.
Polymer 2 (ampholytisch)
In einem 2 1-Polymerisationsreaktor mit Rührer, Rückflusskühler, Thermometer und Inert- gasanschluss wurden 592,6 g Wasser vorgelegt. Unter Rühren wurden 356,3 g (0,81 Mol) [3-(Methacrylamido)-propyl]trimethylammoniumchlorid (50 Gew.-%ige Lösung in Wasser) sowie 43,7 g (0,10 Mol) 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure Natriumsalz (50 Gew.-%ige Lösung in Wasser) zugesetzt, und anschließend der pH- Wert auf 7,0 einge- stellt. Die Lösung wurde durch 30 minütige Spülung mit Stickstoff inertisiert und auf 70°C erwärmt. Anschließend wurden nacheinander 1,2 g Tetraethylenpentamin (20 Gew.-%ige Lösung in Wasser) und 8,0 g Natriumperoxodisulfat (20 Gew.-%ige Lösung in Wasser) zugesetzt, um die Polymerisation zu starten. Es wurde 2 Stunden bei 70°C gerührt, um die Polymerisation zu vervollständigen.
Polymer 3 (anionisch)
In einem 2 1-Polymerisationsreaktor mit Rührer, Rückflusskühler, Thermometer und Inert- gasanschluss wurden 791,0 g Wasser vorgelegt. Unter Rühren wurden 105,0 g (0,23 Mol) 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure Natriumsalz (50 Gew.-%ige Lösung in Wasser) sowie 48,0 g (0,48 Mol) N,N-Dimethylacrylamid zugesetzt, und anschließend der pH- Wert auf 7,0 eingestellt. Die Lösung wurde durch 30 minütige Spülung mit Stickstoff iner- tisiert und auf 70°C erwärmt. Anschließend wurden nacheinander 0,9 g Tetraethylenpen- tamin (20 Gew.-%ige Lösung in Wasser) und 6,5 g Natriumperoxodisulfat (20 Gew.-%ige Lösung in Wasser) zugesetzt, um die Polymerisation zu starten. Es wurde 2 Stunden bei 70°C gerührt, um die Polymerisation zu vervollständigen.
Herstellungsbeispiel Beschleunigerpulver:
Die Herstellung der calciumsilikathydrathaltigen Pulver erfolgte durch Vermischen eines oder auch mehrerer mehrerer Stabilisierungsadditive (als wässrige Lösung oder Feststoff) mit der C-S-H-Suspension DPI . DPI ist eine aus Calciumacetat und Na2Si03 gemäß der WO 2010026155 AI hergestellte wässrige Calciumsilikathydrat-Suspension, welche 5.4 Gew. % MVA®2500 (Produkt der BASF Construction Polymers GmbH), Feststoffgehalt 45.4 Gew. %, enthält. DPI enthält 1.85 Gew. % CaO und 1.97 Gew. % Si02. Die vorstehend gemachten Angaben in Gew. % beziehen sich jeweils auf die gesamte wässrige Suspension. In einem Behälter wurde die C-S-H-Suspension DPI vorgelegt und mit einem Fingerrührer gerührt. Vorsichtig wurde die entsprechende Menge (siehe Tabelle 1) des jeweiligen Stabilisierungsadditivs (als wässrige Lösung oder Feststoff) zugegeben. Die resultierende Mischung wurde ca. 30 min weitergerührt und anschließend mit einem Walzentrockner (Walzentemperatur 200°C) getrocknet. Das getrocknete Pulver wurde anschließend mit Hilfe einer Zentrifugalmühle in einen pulverförmigen Zustand überführt. Der mittlere Teilchendurchmesser des Polymerpulvers betrug 40 bis 60 μιη. Die Bestimmung der Partikelgröße erfolgt dabei nach der Norm edana 420.2-02.
Anwendungsbeispiele
Die Tabelle 1 enthält Beispiel-Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Pulver.
Tabelle 1 : Erfindungsgemäße Zusammensetzungen und Vergleichsbeispiele
2 Starvis® 2006 F ist ein ampholytisches Polymerprodukt der BASF Construction Polymers GmbH. 3 Starvis® 4500 F ist ein sulfogruppenhaltiges anionisches Polymerprodukt der BASF Construction Polymers GmbH. 4 MVA 2500® ist ein anionisches Kammpolymer Fließmittel-Produkt der BASF Construction Polymers GmbH.
Um die Wirksamkeit der erhaltenen erfindungsgemäßen Pulver zu überprüfen, wurden 6- Stunden-Festigkeiten in einem Normenmörtel bestimmt (Prismen analog DIN EN 196-1 , angesetzt in Styropor-Prismenformen).
Rezeptur Normenmörtel: 225 g Wasser
1350 g Normsand
450 g CEM I 52,5 R Milke
Als Referenzversuche wurden folgende Mischungen getestet:
Vergleich 1 : Blindwert ohne Zusatz von Beschleuniger
Vergleich 2: mit wässriger C-S-H-Suspension (DPI)
Vergleich 3: mit einem Pulver erhalten aus der C-S-H-Suspension DPI durch Trocknen bei 200°C auf dem Walzentrockner ohne irgendwelche Zusätze.
Tabelle 2: Biegezug- und Druckfestigkeiten
DosieBiegezugfestigDruckfestigrung [g] keit [N/mm2] keit [N/mm2]
nach 6 h nach 6 h
Vergleich 1 nicht messbar, nicht messbar,
(Blindwert ohne Zusatz von Prisma zerbricht Prisma zerbricht
Beschleuniger) beim Ausschalen beim Ausschalen
Vergleich 21 59,1 3,4 14,3
(wässrige C-S-H-Suspension
DPI)
Vergleich 3 4,7 0,2 0,8
(bei 200°C walzengetrocknete C-S-H-Suspension DPI)
Pulver 1 7,0 2,0 7,2
Pulver 2 9,2 3,0 10,8
Pulver 3 7,0 1,5 4,7
Pulver 4 9,2 2,9 11,3
Pulver 5 7,0 2,5 9,3
Pulver 6 9,2 3,8 14,2
Pulver 7 7,0 3,8 1,3
Pulver 8 8,1 2,1 7,1
Pulver 9 7,0 3,7 1,2
Pulver 10 8,1 2,0 6,5
Pulver 11 7,0 4,1 12,4
Das Anmachwasser dieser Mörtelmischung wurde um 54,4 g reduziert, um den gleichen Wasserzementwert einzustellen.
Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Pulver konnte gezeigt werden, dass die Aktivität der erfindungsgemäßen Pulver als Beschleuniger beim Trocknen im Vergleich zu Referenzversuch 3 mit dem ohne Polymerzusatz getrockneten C-S-H-Pulver deutlich verbessert wird, d.h. die 6h-Festigkeiten sind deutlich höher.