Schaeffler KG Industriestr. 1 - 3, 91074 Herzogenaurach
Bezeichnung der Erfindung
Antriebseinrichtung mit einer Antriebswelle und Antriebskurbeln
Beschreibung
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet des Maschinenbaus und der Messtechnik und ist insbesondere auf Fahrräder, Ergometer und Pedelecs anwendbar.
Es sind vielfältige mechanische Maschinen denkbar, die eine Antriebswelle aufweisen, die direkt mittels einer oder mehrerer Antriebskurbeln antreibbar ist. Eine besonders prominente Rolle unter diesen Anwendungen spielt das Fahrrad, bei dem im üblichen Fall die Antriebsleistung von einer vorderen Antriebswelle über einen Zahnkranz und eine Kette auf die Welle des Antriebsrads übertragen wird.
Dabei wird die vordere Antriebswelle üblicherweise mittels Antriebskurbeln, der so genannten Tretkurbeln, über Pedale durch die Beinkraft des Men- sehen angetrieben.
Die Antriebskurbeln sind dabei üblicherweise um 180° in Bezug auf die Drehachse der Antriebswelle gegeneinander versetzt, so dass die Antriebskraft periodisch wechselnd über jeweils eine der Antriebskurbeln übertragen wird.
Zusätzlich ist im höheren Leistungsbereich der Fuß des Fahrradfahrers mit der Antriebskurbel beziehungsweise dem Pedal mittels einer Befestigungseinrichtung verbunden, so dass möglichst während der gesamten Umdrehung der Antriebskurbel eine Kraft angewendet werden kann.
Es ist seit langem bekannt, mittels verschiedenartiger Vorrichtungen die Drehzahl der Räder und damit wenigstens indirekt auch die Drehzahl der Antriebswelle zu messen, um die Geschwindigkeit des Fahrrades oder beispielsweise die Drehzahl eines Ergometers zu bestimmen.
Schwieriger gestaltet sich die Messung der Leistung und/oder des auf die Antriebswelle wirkenden Drehmomentes. Hierzu ist eine Kraft- und/oder Torsionsmessung notwendig, die grundsätzlich aufwendig ist.
Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Methoden und Einrichtungen zur Bestimmung einer Torsionskraft, insbesondere auch im Zusammenhang mit Fahrrädern bekannt.
Die DE 102005023182 A1 zeigt eine Drehmomenterfassungsvorrichtung mit einer Drehmomentübertragungsplatte zur Übertragung eines Drehmomentes zwischen einem Motorabtriebselement und einem Drehmomentwandleran- triebselement, wobei die Übertragungsplatte durch gezielte Schwächungen leicht elastisch in Folge eines Drehmoments verformbar ist und wobei an verformbaren Stegen der Übertragungsplatte Dehnungsmessstreifen zum Nachweis der elastischen Verformung vorgesehen sind. Über die Funktion der Dehnmessstreifen ist dort nichts weiter ausgeführt.
Die DE 102005041287 A1 zeigt einen Drehmomentsensor mit zwei Teilwellen, wobei jede der Teilwellen mit einem so genannten Erfassungsrohr verbunden ist und die Erfassungsrohre koaxial zueinander liegen. Sie sind mit voneinander beabstandeten Stellen an den Teilwellen fest verbunden und weisen stirnseitig umlaufend Zähne auf, so dass sich bei mehr oder weniger starker Verdrehung der Wellenteile der magnetische Widerstand zwischen den Erfassungsrohren je nach der Übereinstimmung der Zähne periodisch ändert. Hierdurch wird eine Verdrehung der Teilwellen gegeneinander nachweisbar. Diese ist ein Maß für die einwirkenden Torsionskräfte.
Die DE 102005006769 A1 zeigt allgemein als Umkehrung der Magnetostriktion den so genannten Villary-Effekt, mittels dessen durch Verformung, beispielsweise in Folge der Torsion einer Welle, eine magnetische Wirkung der Welle erzeugt wird. Als Materialien, die einen Villary-Effekt zeigen, werden Eisen, Kupfer, Nickel oder Legierungen dieser Metalle genannt.
Aus der DE 10044701 C1 geht eine Übertragungseinrichtung an den Pedalen eines Fahrrades hervor, mittels deren die Pedalkraft auf die Tretkurbel übertragen wird. Ein elastisches Element in Form einer Feder wird durch die Kraftübertragung komprimiert und diese Kraftwirkung wird gemessen, um daraus das übertragene Drehmoment zu bestimmen.
Aus der DE 69900898 T2 ist die Anwendung von magnetostriktiven Elementen für die Torsionsmessung bekannt, wobei durch ein magnetisches Materi- al die Torsion in eine elektrische Spannung umgesetzt werden soll.
Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer Antriebseinrichtung für eine Maschine mit einer um eine Achse drehbare Antriebswelle und mit zwei mit dieser in Bezug auf ihre Drehachse winkelsteif verbundenen Antriebskurbeln eine möglichst konstruktiv einfache und kostengünstige Möglichkeit zu finden, um das auf die Antriebswelle wirkende Drehmoment zu bestimmen.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch wenigstens einen mit einer der Antriebskurbein fest verbundenen magnetostriktiven Körper und durch einen Magnetfeldsensor zur Messung des magnetischen Streufeldes des magnetostriktiven Körpers.
Das Drehmoment wird auf die Antriebswelle durch einen Antrieb der Antriebskurbeln in Umfangsrichtung übertragen. Die Antriebskurbeln selbst werden dabei auf Biegung beansprucht und sind mit der Antriebswelle mittels einer Verschraubung, beispielsweise mit einem Kurbelstern oder durch eine andere Fügetechnik winkelsteif verbunden.
Grundsätzlich sind die Antriebskurbeln einer Messung beziehungsweise dem Einbau von Sensoren besonders gut zugänglich. Die Biegebelastung einer Antriebskurbel lässt sich bei bekannter Biegesteifigkeit durch die vorliegende Biegeverformung bestimmen. Diese wird gemäß der Erfindung von einem mit der Antriebskurbel fest verbundenen magnetostriktiven Körper geteilt, der ebenso verformt wird wie die Antriebskurbel.
Magnetostriktive, üblicherweise permanentmagnetische Körper haben die Eigenschaft, dass sich ihr magnetisches Verhalten bei Verformung ändert. Insbesondere kann in einen derartigen magnetostriktiven Körper ein permanentes Magnetfeld eingebracht werden, das stabil und konstant ist, so lange der Körper unverformt bleibt. Beispielsweise kann dies so gestaltet sein, dass der magnetische Fluss innerhalb des Körpers geschlossen ist und da- mit ein minimiertes Streufeld nach außen dringt.
Wird der Körper dann verformt, so lässt sich außerhalb des Körpers die Entstehung eines Streufeldes nachweisen. Dieses kann nach Korrektur gegebenenfalls vorliegender Störfelder, wie beispielsweise des Erdmagnetfeldes ausgewertet und hieraus die Verformung des magnetostriktiven Körpers und nachfolgend die Verformung beziehungsweise das hierfür ursächliche Biegemoment auf die Antriebskurbel bestimmt werden.
Üblicherweise kann die Antriebseinrichtung durch Aufbringen eines definierten Biegemomentes auf die Antriebskurbel und Messung des entstehenden Streumagnetfeldes für verschiedene Werte geeicht werden und es kann eine entsprechende Messwerttabelle zur Auswertung hinterlegt werden.
Damit ist durch Auswertung eines Streumagnetfeldes im Bereich der Antriebskurbeln beispielsweise bei einem Fahrrad die Bestimmung des momentan auf die Antriebswelle wirkenden Drehmomentes bei Kenntnis des Abstandes des magnetostriktiven Körpers von der Achse bestimmbar.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass mit jeder der Antriebskurbeln ein magnetostriktiver Körper verbunden ist.
Durch Überwachung beider Antriebskurbeln kann das insgesamt wirkende Drehmoment mit höherer Genauigkeit bestimmt werden. Zwar kann man grundsätzlich von einer gleichmäßigen Belastung beider Antriebskurbeln ausgehen, dies ist jedoch nicht notwendig ideal erfüllt. Durch Summierung wird somit eine höhere Genauigkeit erreicht, als wenn lediglich von einer einseitigen Messung an einer Antriebskurbel auf das Gesamtdrehmoment geschlossen würde. Zusätzlich kann auch die Asymmetrie der Belastung bestimmt und für verschiedene Zwecke ausgewertet werden.
Beispielsweise kann bei einer Anwendung im Leistungssport einem Radsportler angezeigt werden, dass er entweder seine Kraft ungleichmäßig auf die Tretkurbeln aufbringt oder dass eines seiner Beine schwächer ausgebildet ist als das andere und eines zusätzlichen Trainingsaufwandes bedarf.
Der magnetostriktive Körper kann einerseits in die Antriebskurbel integriert sein, dadurch dass er in eine Ausnehmung der Antriebskurbel eingesetzt, in diese eingegossen oder eingeklebt ist, oder es kann auch vorgesehen sein, den magnetostriktiven Körper auf die Antriebskurbel aufzusetzen und mit dieser derart fest zu verbinden, dass er die Verformung der Antriebskurbel
teilt. Dies ist beispielsweise durch Aufkleben, Löten oder Verschweißen möglich.
Andererseits kann die Integration auch dadurch realisiert sein, dass der magnetostriktive Körper als Teil der Antriebskurbel mit diesem einstϋckig ohne eine Fügestelle verbunden ist. In diesem Fall kann der magnetostriktive Körper beispielsweise nach Herstellung der Kurbel magnetisiert werden.
Die Antriebskurbeln müssen dann aus einem magnetisierbaren Material bestehen. Anderenfalls können sie aus anderen bekannten Materialien bestehen wie beispielsweise Stahl, Titanlegierungen oder Kompositwerkstoffen oder Graphit.
Grundsätzlich kann es auch vorteilhaft sein, die Antriebskurbel aus einem magnetisch inaktiven Material herzustellen, damit nicht das aus dem magne- tostriktiven Körper austretende Streufeld direkt in das Material der Antriebskurbel eintritt und die Flusslinien dort geschlossen werden. Wünschenswert ist, dass das Streufeld wenigstens zu entsprechenden Magnetfeldsensoren gelangt und dort nachgewiesen werden kann.
Die entsprechenden Magnetfeldsensoren können ebenfalls in die Antriebskurbel integriert oder auf dieser angebracht sein, um das Magnetfeld effektiv zu messen. Entsprechende Messwerte können leitungsgebunden, jedoch auch mittels einer Funkverbindung an eine Auswerteeinrichtung gesendet werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ein magnetostriktiver Körper in einem drehmomentübertragenden Bereich fest mit der Antriebswelle verbunden ist.
Auf diese Weise kann mittels eines zusätzlichen Magnetfeldsensors das, auf die Antriebswelle wirkende Drehmoment ermittelt und mit dem Teilmoment, das durch die jeweilige Antriebskurbel eingebracht wird, verglichen werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass in einem Abtriebselement der Antriebswelle, insbesondere in einen Kurbelstern integrierte magnetostriktive Körper vorgesehen sind.
Hierdurch ist es möglich, das Gesamtmoment zu erfassen und Reibungsver- luste beispielsweise in der Lagerung der Antriebswelle oder Verluste, die durch nicht in Umfangsrichtung ausgerichtete Kräfte an den Antriebskurbeln erzeugt werden, zu ermitteln.
Es kann dann auch ausreichen, lediglich einen einzigen magnetostriktiven Körper in einer Antriebskurbel anzuordnen und die Summe der Drehmomente in der Antriebswelle oder einfacher in einem Abtriebselement zu messen, um das in der anderen Antriebskurbel wirkende Drehmoment durch Subtraktion zu bestimmen.
Der entsprechenden Magnetfeldsensoren können entweder in unmittelbarer Umgebung der Antriebswelle oder auf dieser selbst oder in der Nähe des Abtriebselementes im Einflussbereich des Streufeldes des entsprechenden magnetostriktiven Sensors angeordnet sein.
Die Erfindung kann außerdem vorteilhaft durch eine Auswerteeinheit, in der aus der gemessenen Magnetfeldstärke ein Drehmoment bestimmt wird, ausgestaltet sein.
Innerhalb der Auswerteeinheit werden mittels einer hinterlegten Formel oder durch Zuordnung von Drehmomentwerten in einer hinterlegten Wertetabelle aus den gemessenen Magnetfeldstärken entsprechende Drehmomente bestimmt. Diese können beispielsweise bei einem Fahrrad oder Ergometer
auch angezeigt werden, um dem Fahrer Informationen über die mechanische Belastung der Antriebseinrichtung und über die Kräfte, die er einbringt, zu geben.
Beispielsweise kann dies für eine Warnung genutzt werden, da es üblicherweise als für den menschlichen Körper günstiger angesehen wird, bei höheren Drehzahlen und geringeren Drehmomenten zu trainieren als bei zu hohen Kräften, die das Knochengerüst und die Gelenke all zu stark belasten. Es könnte dann bei Überschreiten einer entsprechenden Drehmoment- schwelle eine Warnung ausgegeben werden, die den Fahrer zum Wechseln eines Getriebegangs veranlasst.
Grundsätzlich sollten bei der Auswertung gemittelte Drehmomentwerte bestimmt werden, die beispielsweise jeweils über eine halbe Umdrehung der Antriebswelle oder weniger gemittelt werden, also bei einem Fahrrad oder Ergometer typischerweise über die Zeitspanne, in der die entsprechende Antriebskurbel durch Druck belastet wird.
Es kann dabei vorteilhaft eine Drehzahlmesseinrichtung zur Bestimmung der Drehzahl der Antriebswelle vorgesehen sein.
Damit kann zusätzlich zum Drehmoment auch die Drehzahl bestimmt werden, so dass beide Größen zusammen die Ermittlung der aufgebrachten Leistung erlauben. Diese kann für sich ebenso wie zusammen mit dem Drehmoment beim Erreichen bestimmter Schwellwerte dazu benutzt werden, entweder einen Zusatzantrieb der Maschine/ des Fahrrades zuzuschalten oder abzuschalten oder bei einem Fahrrad oder Ergometer automatisch den Getriebegang zu wechseln oder speziell bei einem Ergometer einen höheren oder geringeren Belastungswiderstand einzustellen. Hierzu ist vorteilhaft eine Steuereinheit vorgesehen, in der Schwellwerte für ermittelte Drehmomente hinterlegt sind und die mit einem Zusatzantrieb und/oder einer Schalteinrichtung für ein Getriebe verbunden ist.
Die Steuereinheit kann einerseits ausschließlich in Abhängigkeit von der Einrichtung zur Bestimmung des Drehmomentes oder zusätzlich auch unter Berücksichtigung der Drehzahlmesswerte beziehungsweise der damit bestimmten Leistungsmesswerte operieren.
Zu diesem Zweck kann die Auswerteeinrichtung auch eine Leistungsberech- nungseinheit aufweisen.
Die Erfindung bezieht sich außer auf eine Antriebseinrichtung für eine Ma- schine auch auf ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Maschine wie sie oben beschrieben ist, wobei die Zu- und Abschaltung eines Zusatzantriebs und/oder einer Schalteinrichtung unter Berücksichtigung eines zeitlich gemit- telten Drehmomentes und/oder der zeitlich gemittelten Leistung bewirkt wird.
Letztlich bezieht sich die Erfindung auch auf ein Fahrrad, ein Pedelec oder ein Ergometer mit einer Antriebseinrichtung wie sie vorangehend beschrieben worden ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in einer Zeichnung gezeigt und anschließend beschrieben.
Dabei zeigt
Fig. 1 die Antriebswelle eines Fahrrads mit zwei Tretkurbeln und einem Kettenkranz in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Teil der Antriebswelle, einen Kurbelstern und eine Antriebskurbel sowie eine entsprechende perspektivische Darstellung;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer Antriebseinrichtung mit zwei Tretkurbeln und entsprechenden magnetostriktiven Körpern;
Fig. 4 eine schematische Übersicht über die Funktionen der Auswertung der Messwerte.
Figur 1 zeigt als typisches Bauteil eines Fahrrades oder Ergometers bezie- hungsweise Pedelecs zwei Antriebskurbeln 1 , 2, in diesem Zusammenhang auch als Tretkurbeln bezeichnet, bei denen die Pedale weggelassen sind sowie die Kapselung 3 einer in den übrigen Figuren näher dargestellten Antriebswelle. Zusätzlich ist eine Reihe von Zahnkränzen 4 dargestellt, die über einen so genannten Kurbelstern 5 mit der Antriebswelle verbunden sind.
Die Antriebskurbeln 1 , 2 können mit der Antriebswelle beispielsweise über eine formschlüssige Verbindung winkelsteif in Bezug auf die Achse 6 verbunden sein.
An der ersten Antriebskurbel 1 ist ein magnetostriktiver Körper 7 an der der zweiten Antriebskurbel abgewandten Außenseite dargestellt.
Der magnetostriktive permanentmagnetische Körper ist in das Material der Antriebskurbel 1 eingelassen und dort beispielsweise mittels Löten befestigt.
In der zweiten Antriebskurbel 2 ist ebensolch ein magnetostriktiver Körper angeordnet, allerdings in der Figur nicht sichtbar.
Aus der Figur 2 geht in einer Übersichtsdarstellung hervor, dass mittels eines Zahnkranzes eine nicht dargestellte Kette angetrieben wird, die üblicherweise mit einem entsprechenden Ritzel auf dem Hinterrad des Fahrrades verbunden ist.
Die magnetostriktiven Körper 9, 10 sind so dargestellt, dass sie einen integ- ralen Teil der Antriebskurbeln 1 , 2 bilden.
Die magnetostriktiven Körper 7, 9, 10 sind vor der Inbetriebnahme, gegebenenfalls auch vor dem Einbau in die entsprechende Antriebskurbel bereits magnetisiert worden. Ihr nach außen dringendes Streumagnetfeld ist optimalerweise minimal, dadurch dass möglichst viele Flusslinien innerhalb des Materials des magnetostriktiven Körpers geschlossen sind.
Zur Messung des entsprechenden Streumagnetfeldes außerhalb des jeweiligen magnetostriktiven Körpers ist je ein Magnetsensor 11 , 12 vorgesehen, die beispielsweise als Leiterspulen mit oder ohne einen ferromagnetischen Kern ausgebildet sein können und deren Durchgangsstrom überwacht wird.
Es können auch jeweils zwei Spulen bei einem Magnetfeldsensor vorgesehen sein, um Möglichkeiten zu schaffen, Störgrößen, wie beispielsweise das Erdmagnetfeld oder lokal erzeugte Störfelder, zu kompensieren.
Wird eine der Tretkurbeln 1 , 2 auf Biegung beansprucht, um ein Drehmoment, entweder zum Beschleunigen oder Abbremsen des Fahrrades oder einer entsprechenden durch die Antriebswelle betriebenen Maschine, zu bewirken, so führt die Biegung der entsprechenden Antriebskurbel zu einer proportionalen Verformung des jeweiligen magnetostriktiven Körpers 9, 10 und damit zu einer Änderung des Magnetfeldes, die durch die Magnetsensoren nachgewiesen und in ein Biegemoment umgerechnet werden kann. Aus diesem kann dann das auf die Antriebswelle 13 wirkende Drehmoment bestimmt werden.
Figur 2 zeigt genauer den Aufbau der Antriebswelle und ihre Ankopplung an den Zahnkranz 4, sowie die Tretkurbel 1.
Auf der rechten Seite der Figur 2 ist ein entsprechender Längsschnitt darge- stellt, auf der linken Seite die dreidimensionale Darstellung zur genaueren Bezugnahme. Der Maßstab ist auf der rechten Seite der Figur 2 gegenüber der dreidimensionalen Darstellung auf der linken Seite stark vergrößert.
Es ist im Längsschnitt zunächst ein Teil der Antriebswelle 13 dargestellt, die in dem nicht dargestellten Teil weiter mit der zweiten Antriebskurbel 2 verbunden ist. Mittels einer Verschraubung 14 ist die Antriebskurbel 1 mit der Welle 13 winkelsteif verbunden. Die Antriebskurbel 1 kann integral mit einem so genannten Kurbelstern 5 ausgebildet sein, auf den mittels am Umfang verteilter Verschraubungen 15 die Zahnkränze 4 aufgeschraubt sind.
Die Antriebskurbel 1 wird somit zum Einbringen des Drehmoments in die Welle 13 genutzt, während der Kurbelstern durch die Übertragung auf die Zahnkränze 4 den Abtrieb bewirkt.
Die Figur zeigt einen magnetostriktiven Körper 17 der auf dem Kurbelstern sitzt und an dieser Stelle ein Moment erfasst. Dieses Moment stellt ein Teilmoment des gesamten . übertragenen Moments dar. Idealerweise sitzt an oder in jeder Speiche des Kurbelsterns ein solcher Sensor. Die Sensoren können auch einstückig in die jeweiligen Speichen mit integriert sein. Die Summe der erfassten Drehmomente dieser Sensoren ist gleich dem Gesamtmoment das heißt dem Moment das über die Kette an das Hinterrad übertragen wird unter Vernachlässigung des Wirkungsgradverlustes des Kettentriebs.
Die Antriebswelle 13 ist in Wälzlagern gelagert, von denen eines mit 16 bezeichnet ist, und von dem Gehäuse 3 insgesamt schützend umgeben.
In der Figur 2 ist zunächst eine Messanordnung 10,11 dargestellt, bestehend aus einem magnetostriktiven Körper 10 und einem Magnetfeldsensor 11.
Zusätzlich ist in dem Bereich, in dem vom Kurbelstern 5 das Drehmoment auf den Zahnkranz 4 übertragen wird, ein weiterer magnetostriktiver Körper 17 und ein Magnetfeldsensor 18 dargestellt, mittels dessen das Abtriebsdrehmoment bestimmt werden kann, um den Wirkungsgrad der Anordnung zu ermitteln.
Zusätzlich ist ein Element 19 eines Drehzahlmessers dargestellt, der die Umdrehungen der Antriebswelle 13 misst und damit eine Bestimmung der Drehzahl über eine Zeitmessung ermöglicht.
In der Figur 4 ist grundsätzlich die Funktion der Auswerteeinheit, einer Leis- tungsberechnungseinheit sowie einer Steuereinheit dargestellt.
Die Figur 4 zeigt die Welle 13 sowie Antriebskurbeln 1 , 2 und die diesen zugeordneten Magnetfeldsensoren 11 , 12.
Zusätzlich ist ein Magnetfeldsensor 18 zur Aufnahme des Abtriebsdrehmomentes zu dem Zahnkranz 4 dargestellt. Die Magnetfeldsensoren 11, 12, 18 sind mit der Auswerteeinheit 20 verbunden. In dieser wird beispielsweise aus den entsprechenden Biegemomenten das jeweilige momentane, auf die Welle aufgebrachte Drehmoment und die Summe der Drehmomente berechnet. Diese kann mit dem Abtriebsdrehmoment verglichen und hieraus kann ein Wirkungsgrad bestimmt werden.
Zudem kann das Drehmoment zeitlich gemittelt werden, beispielsweise kann dies auch einzeln für die Werte der Antriebskurbeln 1 , 2 geschehen, um A- symmetrien zu bestimmen.
Es kann zudem das maximal wirkende Biegemoment auf die Antriebskurbeln beziehungsweise das maximal wirkende Drehmoment auf die Welle 13 ü- berwacht werden und es können gleitende zeitliche Durchschnitte, beispielsweise jeweils für eine halbe Umdrehung der Welle, gebildet werden, um die mechanische Belastung der Antriebseinrichtung aber auch die, beispielsweise bei einem Fahrrad, auf den Bewegungsapparat des diese antreibenden Menschen wirkenden Kräfte, zu berechnen.
In Abhängigkeit von eingestellten Schwellwerten, sowohl für die Maximalkräf- te/-momente als auch für die Durchschnittswerte können entsprechende Daten an eine Steuereinheit 23 gegeben werden, in der in einer Speichereinheit 24 Schwellwerte hinterlegt sind, die mit den augenblicklich ge- messenen Werten verglichen werden. Bei Überschreitung gewisser Schwellwerte kann einerseits ein Steuerbefehl an eine Hilfsantriebseinrich- tung 25, beispielsweise in Form eines Elektromotors, gegeben werden, der zu- oder abgeschaltet werden kann, andererseits kann eine Schalteinrichtung 26 für ein Getriebe angesteuert werden, um die Kräfte in der An- triebseinrichtung zu ändern und gleichzeitig die Drehzahlen anzupassen. Beispielsweise kann die Ansteuerung der Schalteinrichtung 26 dazu führen, dass bei zu hoher Drehmomentbelastung ein „kleinerer" Gang geschaltet wird, der beispielsweise zur Auswahl eines kleineren Ritzels auf dem Zahnkranz 4 führt.
In der Figur ist zusätzlich ein Drehzahlsensor 19 dargestellt, der mit einer Leistungsberechnungseinheit 21 verbunden ist. In dieser wird über eine Zeiterfassungseinheit 22 aus den Impulsen des Drehzahlsensors 19 eine Drehzahl berechnet, die zusammen mit den Daten der Auswerteeinheit 20 eine Leistungsberechnung erlaubt.
Entsprechend ermittelte Leistungen können ebenfalls an die Steuereinheit 23 gegeben werden, die auch in Abhängigkeit von Leistungswerten bei Ll- berschreitung oder Unterschreitung entsprechender Schwellwerte die Betäti- gung eines Hilfsantriebs 25 oder einer Schalteinrichtung 26 bewirken kann.
Durch die Erfindung kann in einfacher Weise, gegebenenfalls auch nach- rüstbar, bei einer Maschine der dargestellten Art, beispielsweise einem Fahrrad, einem Ergometer oder einem Pedelec eine Drehmomentmessung durchgeführt werden, die für vielfältige Zwecke der Überwachung und Steuerung genutzt werden kann.
Bezugszeichenliste , 2 Antriebskurbeln
Kapselung
Zahnkränze
Kurbelstern
Achse , 9, 10, magnetostriktive Körper 7
Kette 1 , 12, 18 Magnetfeldsensor 3 Antriebswelle 4, 15 Verschraubungen 6 Wälzlager 9 Element eines Drehzahlmessers0 Auswerteeinheit 1 Leistungsberechnungseinheit2 Zeiterfassungseinheit 3 Steuereinheit 4 Speichereinheit 5 Hilfsantriebseinrichtung 6 Schalteinrichtung