Glasreiniger
Gegenstand dieser Anmeldung ist ein Reinigungsmittel für harte Oberflächen, welches eine Kombination aus einem Alkylpyrrolidon, mindestens einem Glykolether und mindestens einem anionischen Tensid enthält, und die Verwendung dieses Mittels zur Reinigung harter Oberflächen, insbesondere Glas.
Ein wichtiges Kriterium bei der Formulierung eines Glasreinigers ist selbstverständlich die Reinigungsleistung, insbesondere auch bei fetthaltigen Anschmutzungen. Daneben ist aber ein gutes Rückstandsverhalten erwünscht. In modernen Haushalten findet zudem seltener eine Reinigung großer Glasflächen, beispielsweise von Fenstern, statt, als dies früher üblich war. Daher bestehen Bestrebungen, den Glasreiniger derart auszustatten, dass die Bildung von Kalkflecken verhindert oder minimiert sowie die Wiederanschmutzungsneigung auf mit diesem Mittel gereinigten Flächen verringert wird.
Es war daher wünschenswert, ein Reinigungsmittel zu finden, welches harte Oberflächen, insbesondere aus Glas, gut reinigt, die Oberfläche hydrophil modifiziert und dabei ein gutes Rückstandverhalten aufweist.
Es wurde nun gefunden, dass die Reinigungsleistung und -Geschwindigkeit an fett- und teerhaltigen Anschmutzungen sowie das Rückstandsverhalten und die Haltbarkeit einer hydrophilen Oberflächenmodifizierung durch die Verwendung einer Kombination aus einem Alkylpyrrolidon, einem Glykolether und einem anionischen Tensid signifikant gesteigert werden kann.
Gegenstand dieser Anmeldung ist daher ein Reinigungsmittel für harte Oberflächen, welches eine Kombination aus mindestens einem Alkylpyrrolidon, mindestens einem Glykolether und mindestens einem anionischen Tensid enthält. Ein weiterer Gegenstand ist die Verwendung dieses Mittels zur Reinigung harter Oberflächen, insbesondere Glas.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung stehen Fettsäuren bzw. Fettalkohole bzw. deren Derivate - soweit nicht anders angegeben - stellvertretend für verzweigte oder unverzweigte Carbonsäuren bzw. Alkohole bzw. deren Derivate mit vorzugsweise 6 bis 22 Kohlenstoffatomen. Erstere sind insbesondere wegen ihrer pflanzlicher Basis als auf nachwachsenden Rohstoffen basierend aus ökologischen Gründen bevorzugt, ohne jedoch die erfindungsgemäße Lehre auf sie zu beschränken. Insbesondere sind auch die beispielsweise nach der RoELENschen Oxo-Synthese erhältlichen Oxo-Alkohole bzw. deren Derivate entsprechend einsetzbar.
Wann immer im Folgenden Erdalkalimetalle als Gegenionen für einwertige Anionen genannt sind, so bedeutet das, dass das Erdalkalimetall natürlich nur in der halben - zum Ladungsausgleich ausreichenden - Stoffmenge wie das Anion vorliegt.
Stoffe, die auch als Inhaltsstoffe von kosmetischen Mitteln dienen, werden nachfolgend gegebenenfalls gemäß der International Nomenclature Cosmetic Ingredient- (INCI-) Nomenklatur bezeichnet. Chemische Verbindungen tragen eine INCI-Bezeichnung in englischer Sprache, pflanzliche Inhaltsstoffe werden ausschließlich nach Linne in lateinischer Sprache aufgeführt. Sogenannte Trivialnamen wie "Wasser", "Honig" oder "Meersalz" werden ebenfalls in lateinischer Sprache angegeben. Die INCI- Bezeichnungen sind dem "International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook, Seventh Edition (1997)" zu entnehmen, das von The Cosmetic, Toiletry and Fragrance Association (CTFA), 1101 , 17th Street NW, Suite 300, Washington, DC 20036, U.S.A., herausgegeben wird und mehr als 9.000 INCI- Bezeichnungen sowie Verweise auf mehr als 37.000 Handelsnamen und technische Bezeichnungen einschließlich der zugehörigen Distributoren aus über 31 Ländern enthält. Das International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook ordnet den Inhaltsstoffen eine oder mehrere chemische Klassen (Chemical Classes), beispielsweise "Polymerie Ethers", und eine oder mehrere Funktionen (Functions), beispielsweise "Surfactants - Cleansing Agents", zu, die es wiederum näher erläutert. Auf diese wird nachfolgend gegebenenfalls ebenfalls bezug genommen.
Die Angabe CAS bedeutet, daß es sich bei der nachfolgenden Zahlenfolge um eine Bezeichnung des
Chembal Abstracts Service handelt.
Soweit nicht explizit anders angegeben, beziehen sich angegebene Mengen in Gewichtsprozent
(Gew.-%) auf das gesamte Mittel. Dabei beziehen sich diese prozentualen Mengenangaben auf
Aktivgehalte.
Alkylpyrrolidon
Das erfindungsgemäße Mittel enthält ein Alkylpyrrolidon. Geeignete Alkylpyrrolidone weisen dabei eine C6_i6- Alkylkette, insbesondere eine C8_i8-Alkyl kette auf. Besonders bevorzugt ist dabei das 1-Octyl-2- Pyrrolidon. Dieses ist beispielsweise unter dem Handelsnamen Surfadone® LP-100 von der Firma International Specialty Products erhältlich. Das Alkylpyrrolidon wird vorzugsweise in Mengen von 0,001 bis 1 ,0 Gew.-% eingesetzt, besonders bevorzugt in Mengen von 0,005 bis 0,05 Gew.-%.
Glykolether
Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel enthält weiterhin einen oder mehrere Glykolether. Bevorzugt sind dabei die einseitig mit einem Ci_6-Alkanol veretherten C2-6-Alkylenglykole.
Beispielhafte Glykolether sind die folgenden gemäß INCI benannten Verbindungen: Butoxydiglycol, Butoxyethanol, Butoxyisopropanol, Butoxypropanol, Dimethoxydiglycol, Ethoxydiglycol, Ethoxyethanol, Hexylene Glycol, Isobutoxypropanol, 3-Methoxybutanol, Methoxydiglycol, Methoxyethanol, Methoxy- isopropanol, Methoxymethylbutanol, Propylene Glycol Butyl Ether, Propylene Glycol Propyl Ether.
Vorzugsweise ist der Glykolether ausgewählt aus der Gruppe umfassend Ethylenglykolmonobutyl- ether, Ethylenglykolmonopropylether, Propylenglykolmonobutylether, Propylenglykolmonopropylether sowie Gemischen derselben. Äußerst bevorzugt sind Propylenglykolmonobutylether und/oder Ethylen- glykolmonobutylether.
Das erfindungsgemäße Mittel enthält Glykolether vorzugsweise in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 5 Gew.-%.
Anionische Tenside
Das erfindungsgemäße Mittel enthält weiterhin mindestens ein anionisches Tensid. Bevorzugte Anion- tenside im Rahmen dieser Erfindung sind C8-Ci8-Monoalkylsulfate (insbesondere Fettalkoholsulfate), C8-C18-Alkylpolyglykolethersulfate (Fettalkoholethersulfate) mit 2 bis 6 Ethylenoxideinheiten (EO) im Etherteil, C8-C2o-Alkansulfonate, C8-C18-Alkylbenzolsulfonate, insbesondere mit etwa 12 C-Atomen im Alkylteil sowie Sulfobernsteinsäuremono- und -di-C8-Ci8-Alkylester. Weiterhin können auch C8-Ci8-α- Olefinsulfonate, sulfonierte C8-Ci8-Fettsäuren, insbesondere Dodecylbenzolsulfonat, C8-C22-Carbon- säureamidethersulfate, C8-Ci8-Alkylpolyglykolethercarboxylate, C8-Ci8-N-Acyltauride und C8-Ci8-Alkyli- sethionate bzw. deren Mischungen verwendet werden. Bevorzugt werden Fettalkoholsulfate und/oder Fettalkoholethersulfate eingesetzt.
Die anionischen Tenside werden vorzugsweise als Natriumsalze eingesetzt, können aber auch als andere Alkali- oder Erdalkalimetallsalze, beispielsweise Magnesiumsalze, sowie in Form von Ammonium- oder Mono-, Di-, Tri- bzw. Tetraalkylammoniumsalzen enthalten sein, im Falle der Sulfonate auch in Form ihrer korrespondierenden Säure, z.B. Dodecylbenzolsulfonsäure.
Fettalkoholsulfate
Als Alkylsulfate (Fettalkoholsulfate, FAS) werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester der C12-i8-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Taigfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10.2o-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Alkylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten gerad-
kettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemischen Rohstoffen. Besonders bevorzugt sind dabei die C10- Ci6-Alkylsulfate, insbesondere die Ci2-i4-Alkylsulfate. Des Weiteren können auch Alkylsulfate mit ein- oder mehrfach verzweigten Alkylketten oder cyclischen Alkylresten eingesetzt werden. Die Fettalkoholsulfate werden üblicherweise als Alkalimetall-, Erdalkalimetall- und/oder Mono-, Di- bzw. Trialkanolammoniumsalz und/oder aber auch in Form ihrer mit dem entsprechenden Alkalimetall- hydroxid, Erdalkalimetallhydroxid und/oder Mono-, Di- bzw. Trialkanolamin in situ zu neutralisierenden korrespondierenden Säure eingesetzt. Bevorzugt sind hierbei als Alkalimetalle Kalium und insbesondere Natrium, als Erdalkalimetalle Calcium und insbesondere Magnesium, sowie als Alkanolamine Mono-, Di- oder Triethanolamin.
Bevorzugt eingesetzte Fettalkoholsulfate sind dabei vor allem das Natrium- oder das Mono- ethanolamin-Laurylsulfat.
Fettal koholethersulfate
Alkylethersulfate (Fettalkoholethersulfate, INCI Alkyl Ether Sulfates) sind Produkte von Sulfatier- reaktionen an alkoxylierten Alkoholen. Dabei versteht der Fachmann allgemein unter alkoxylierten Alkoholen die Reaktionsprodukte von Alkylenoxid, bevorzugt Ethylenoxid, mit Alkoholen, im Sinne der vorliegenden Erfindung bevorzugt mit längerkettigen Alkoholen, d.h. mit aliphatischen geradkettigen oder ein- oder mehrfach verzweigten, acyclischen oder cyclischen, gesättigten oder ein- oder mehrfach ungesättigten, vorzugsweise geradkettigen, acyclischen, gesättigten, Alkoholen mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 18, insbesondere 10 bis 16 und besonders bevorzugt 12 bis 14 Kohlenstoffatomen. In der Regel entsteht aus n Molen Ethylenoxid und einem Mol Alkohol, abhängig von den Reaktionsbedingungen, ein komplexes Gemisch von Additionsprodukten unterschiedlicher Ethoxylierungsgrade (n = 1 bis 30, vorzugsweise 1 bis 20, insbesondere 1 bis 10, besonders bevorzugt 2 bis 4). Eine weitere Ausführungsform der Alkoxylierung besteht im Einsatz von Gemischen der Alkylenoxide, bevorzugt des Gemisches von Ethylenoxid und Propylenoxid . Ganz besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung sind niederethoxylierte Fettalkohole mit 1 bis 4 Ethylenoxideinheiten (EO), insbesondere 1 bis 2 EO, beispielsweise 2 EO, wie Na-Ci2-i4-Fettalkohol+2EO-sulfat.
Besonders bevorzugte anionische Tenside sind Natriumlaurylsulfat und Natriumlaurylethersulfat mit 2 EO. Das erfindungsgemäße Mittel enthält anionische Tenside vorzugsweise in Mengen von 0,01 bis 30 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 1 Gew.-%. Siliciumoxid
Das erfindungsgemäße Mittel kann als weiteren Inhaltsstoff ein Siliciumoxid enthalten. Geeignet ist insbesondere nanopartikuläres Siliciumdioxid, vorzugsweise kolloidales Silica-Sol, in dem das Silicium-
dioxid nanopartikulär vorliegt. Dieses eignet sich gut zur Hydrophilierung von Oberflächen. Kolloidale nanopartikuläre Silica- Sole im Sinne dieser Erfindung sind stabile Dispersionen von amorphem partikulärem Siliciumdbxid SiO2 mit Partikelgrößen im Bereich von 1 bis 100 nm. Vorzugsweise liegen die Teilchengrößen dabei im Bereich 3 bis 50 nm, besonders bevorzugt 4 bis 40 nm. Ein Beispiel für ein Silica- SoI, welches geeignet ist, im Sinne dieser Erfindung eingesetzt zu werden, ist das unter dem Handelsnamen Bindzil® 30/360 von der Firma Akzo erhältliche Silica- SoI mit einer Partikelgröße von 9 nm. Weitere geeignete Silica-Sole sind Bindzil® 15/500, 30/220, 40/200 (Akzo), Nyacol® 215, 830, 1430, 2034DI sowie Nyacol® DP5820, DP5480, DP5540 etc. (Nyacol Products), Levasil® 100/30, 100F/30, 100S/30, 200/30, 200F/30, 300F/30, VP 4038, VP 4055 (H. C. Starck/ Bayer) oder auch CAB- O-SPERSE® PG 001 , PG 002 (wäßrige Dispersionen von CAB-O-SIL®, Cabot), Quartron PL-1 , PL-3 (FusoChemical Co.), Köstrosol 0830, 1030, 1430 (Chemiewerk Bad Köstritz). Bei den eingesetzten Silica-Solen kann es sich auch um oberflächenmodifiziertes Silica handeln, das mit Natriumaluminat behandelt wurde (Alumina-modifiziertes Silica).
Das erfindungsgemäße Mittel kann bis zu 1 Gew.-% Siliciumoxid, vorzugsweise 0,01 bis 0,5 Gew.-%, enthalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel Alkylpyrrolidon, anionisches Tensid, Glykolether und Siliciumoxid im Massenverhältnis 1 :30:200:10.
Weitere Inhaltsstoffe
Neben den bisher genannten kann das erfindungsgemäße Mittel weitere Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten. Hierzu zählen insbesondere weitere Mittel zur Modifizierung bzw. Hydrophilierung von Oberflächen, Polymere, pH-Stellmittel, Säuren, Basen, weitere Lösungsmittel, weitere Tenside, Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Farbstoffe, Duftstoffe, Bleichmittel, Enzyme, Verdickungsmittel, Desinfektionsmittel, Elektrolytsalze, antimikrobielle Wirkstoffe, UV-Stabilisatoren sowie Gemische derselben.
Weitere Mittel zur Modifizierung/Hydrophilierung von Oberflächen
Neben nanopartikulärem Siliciumdbxid lassen sich auch bestimmte Polymere zur Hydrophilierung von Oberflächen einsetzen. Als hydrophil ierende Polymere sind insbesondere amphotere Polymer geeignet, beispielsweise Copolymere aus Acryl- oder Methacrylsäure und MAPTAC, DADMAC oder einer anderen polymerisierbaren quaternären Ammoniumverbindung. Weiterhin können auch Copolymere mit AMPS (2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure) verwendet werden. Polyethersiloxane, also Copolymere von Polymethylsiloxanen mit Ethylenoxid- oder Propylenoxidsegmenten sind weitere ge-
eignete Polymere. Ebenfalls einsetzbar sind Acrylpolymere, Maleinsäure-Copolymere und Polyurethane mit PEG (Polyethylenglykol) -Einheiten.
Geeignete Polymere sind beispielsweise unter den Handelsnamen Mirapol Surf-S 100, 110, 200, 210, 400, 410, A 300, A 400 (Rhodia), Tegopren 5843 (Goldschmidt), Sokalan CP 9 (BASF) oder Polyquart Ampho 149 (Cognis) kommerziell erhältlich.
Flüchtiges Alkali; Basen
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Mittel flüchtiges Alkali enthalten. Als solches werden Ammoniak und/oder Alkanolamine, die bis zu 9 C-Atome im Molekül enthalten können, verwendet. Als Alkanolamine werden die Ethanolamine bevorzugt und von diesen wiederum das Monoethanolamin. Der Gehalt an Ammoniak und/oder Alkanolamin beträgt vorzugsweise 0,01 bis 0,5 Gew.-%; besonders bevorzugt wird Ammoniak eingesetzt.
Daneben können die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel, vor allem Formulierungen mit einem sauren pH-Wert, auch geringe Mengen an Basen enthalten. Bevorzugte Basen stammen aus der Gruppe der Alkali- und Erdalkalimetallhydroxide und -carbonate, insbesondere der Alkalimetall- hydroxide, von denen Kaliumhydroxid und vor allem Natriumhydroxid besonders bevorzugt ist. In den sauren Mitteln werden Basen in Mengen von nicht mehr als 1 Gew.-% eingesetzt, vorzugsweise 0,01 bis 0,1 Gew.-%.
Säuren
Alkalische Mittel können neben dem flüchtigen Alkali zusätzlich Carbonsäuren enthalten, wobei das Äquivalentverhältnis von Amin und/oder Ammoniak zu Carbonsäure vorzugsweise zwischen 1 : 0,9 und 1 : 0,1 liegt. Geeignet sind Carbonsäuren mit bis zu 6 C-Atomen, wobei es sich um Mono-, Dioder Polycarbonsäuren handeln kann. Je nach Äquivalentgewicht von Amin und Carbonsäure liegt der Gehalt an Carbonsäure vorzugsweise zwischen 0,01 und 2,7 Gew.-%, insbesondere zwischen 0,01 und 0,9 Gew.-%. Beispiele geeigneter Carbonsäuren sind Essigsäure, Glykolsäure, Milchsäure, Zitronensäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Äpfelsäure, Weinsäure und Gluconsäure, von denen vorzugsweise Essigsäure, Zitronensäure und Milchsäure verwendet werden. Besonders bevorzugt wird Essigsäure eingesetzt.
Erfindungsgemäße saure Reinigungsmittel können anstelle von flüchtigem Alkali auch Säuren enthalten. Als Säuren eignen sich insbesondere organische Säuren wie die bereits genannten Carbonsäuren Essigsäure, Zitronensäure, Glycolsäure, Milchsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Äpfelsäure, Weinsäure und Gluconsäure oder auch Amidosulfonsäure. Daneben können aber auch die Mineralsäuren Salzsäure, Schwefelsäure und Salpetersäure bzw. deren Mischungen eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind Säuren, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Amidosulfonsäure,
Zitronensäure und Ameisensäure. Sie werden vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% eingesetzt, besonders bevorzugt 0,5 bis 4 Gew.-%, insbesondere 1 bis 3 Gew.-%.
Weitere Lösungsmittel
Das erfindungsgemäße Mittel kann ein oder mehrere weitere wasserlösliche organische Lösungsmittel enthalten.
Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise gesättigte oder ungesättigte, vorzugsweise gesättigte, verzweigte oder unverzweigte Ci_2o-Kohlenwasserstoffe, bevorzugt C2-i5-Kohlenwasserstoffe, mit mindestens einer Hydroxygruppe und gegebenenfalls einer oder mehreren Etherfunktionen C-O-C, d.h. die Kohlenstoffatomkette unterbrechenden Sauerstoffatomen.
Bevorzugte Lösungsmittel sind vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend C^6-AIkOhOIe, C2-6-Diole und Gemische derselben, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe umfassend Ethanol, Isopropanol, n-Propanol, n-Butanol, Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol sowie Gemische derselben, besonders bevorzugt Ethanol, Isopropanol, Ethylenglycol, Propylenglycol sowie Gemische derselben.
Weitere bevorzugte Lösungsmittel sind die Poly-C2-3-alkylenglykolether (PEG-Ether, PPG-Ether) mit durchschnittlich 1 bis 9 gleichen oder verschiedenen, vorzugsweise gleichen, Alkylenglykolgruppen pro Molekül.
Beispielhafte Lösungsmittel sind die folgenden gemäß INCI benannten Verbindungen: Alcohol (Ethanol), Buteth-3, n-Butyl Alcohol, t-Butyl Alcohol, Butylene Glycol, Butyloctanol, Diethylene Glycol, Dimethyl Ether, Dipropylene Glycol, Ethyl Hexanediol, Glycol, Hexanediol, 1 ,2,6-Hexanetriol, Hexyl Alcohol, Hexylene Glycol, Isopentyldiol, Isopropanol (INCI Isopropyl Alcohol) Methoxy PEG-10, Methylal, Methyl Alcohol, Methyl Hexyl Ether, Methylpropanediol, Neopentyl Glycol, PEG-4, PEG-6, PEG-7, PEG-8, PEG-9, PEG-6 Methyl Ether, Pentylene Glycol, PPG-7, PPG-2-Buteth-3, PPG-2 Butyl Ether, PPG-3 Butyl Ether, PPG-2 Methyl Ether, PPG-3 Methyl Ether, PPG-2 Propyl Ether, Propanediol, Propyl Alcohol (n-Propanol), Propylene Glycol, Tetrahydrofurfuryl Alcohol, Trimethylhexanol.
Weitere Tenside
Das erfindungsgemäße Mittel kann neben anionischen Tensiden auch weitere oberflächenaktive Substanzen (Tenside) enthalten, insbesondere aus der Klasse der nichtionischen Tenside.
Als nichtionische Tenside sind vor allem C8-Ci8-Alkoholpolyglykolether, d.h. ethoxylierte und/oder pro- poxylierte Alkohole mit 8 bis 18 C-Atomen im Alkylteil und 2 bis 15 Ethylenoxid- (EO) und/oder Propylenoxideinheiten (PO), C8-Ci8-Carbonsäurepolyglykolester mit 2 bis 15 EO, beispielsweise TaIg- fettsäure+6-EO-ester, ethoxylierte Fettsäureamide mit 12 bis 18 C-Atomen im Fettsäureteil und 2 bis 8
EO, langkettige Aminoxide mit 14 bis 20 C-Atomen und langkettige Alkylpolyglycoside mit 8 bis 14 C- Atomen im Alkylteil und 1 bis 3 Glycosideinheiten zu erwähnen. Beispiele derartiger Tenside sind Oleyl-Cetyl-Alkohol mit 5 EO, Nonylphenol mit 10 EO, Laurinsäurediethanolamid, Kokosalkyldimethyl- aminoxid und Kokosalkylpolyglucosid mit im Mittel 1 ,4 Glucoseeinheiten. Weiterhin können auch end- gruppenverschlossene C8-Ci8-Alkylalkoholpolyglykolether eingesetzt werden, d.h. Verbindungen, in denen die üblicherweise freie OH-Gruppe der C8-Ci8-Alkylalkoholpolyglykolether verethert ist. Als weitere nichtionische Tenside können stickstoffenthaltende Tenside enthalten sein, z.B. Fettsäurepoly- hydroxyamide, beispielsweise Glucamide, und Ethoxylate von Alkylaminen, vicinalen Diolen und/oder Carbonsäureamiden, die Alkylgruppen mit 10 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen, besitzen. Der Ethoxylierungsgrad dieser Verbindungen liegt dabei in der Regel zwischen 1 und 20, vorzugsweise zwischen 3 und 10. Bevorzugt sind Ethanolamid-Derivate von Alkansäuren mit 8 bis 22 C- Atomen, vorzugsweise 12 bis 16 C-Atomen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Mittel jedoch frei von alkoxylierten nichtionischen Tensiden.
Neben den bisher genannten Tensiden kann das erfindungsgemäße Mittel weiterhin auch Kation- tenside und/oder amphotere Tenside enthalten.
Geeignete Amphotenside sind beispielsweise Betaine der Formel (R'")(RIV)(RV)N+CH2COO', in der R'" einen gegebenenfalls durch Heteroatome oder Heteroatomgruppen unterbrochenen Alkylrest mit 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 21 Kohlenstoffatomen und Rιv sowie Rv gleichartige oder verschiedene Alkyl- reste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeuten, insbesondere C10-C18-Alkyl-dimethylcarboxymethyl- betain und Cn-C17-Alkylamidopropyl-dimethylcarboxymet.hylbet.ain. Die Mittel enthalten amphotere Tenside in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von 0 bis 10 Gew.-%.
Geeignete Kationtenside sind u.a. die quartären Ammoniumverbindungen der Formel (RVI)(RV")(RVI")(RIX)N+ X", in der Rvι bis Rιx für vier gleich- oder verschiedenartige, insbesondere zwei lang- und zwei kurzkettige, Alkylreste und X" für ein Anion, insbesondere ein Halogenidion, stehen, beispielsweise Didecyl-dimethyl-ammoniumchlorid, Alkyl-benzyl-didecyl-ammoniumchlorid und deren Mischungen. Die Mittel enthalten kationische Tenside in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von 0 bis 10 Gew.-%.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält das Mittel jedoch neben Aniontensiden keine weiteren tensidischen Komponenten.
Viskosität
Das Mittel weist vorzugsweise eine Viskosität nach Brookfield (Modell DV-II+, Spindel 31 , Drehfrequenz 20 min'1, 20 0C) von 0,1 bis 200 mPa-s, insbesondere 0,5 bis 100 mPa-s, äußerst bevorzugt 1 bis 60 mPa-s, auf. Zu diesem Zweck kann das Mittel Viskositätsregulatoren enthalten. Die Menge an Viskositätsregulator beträgt üblicherweise bis zu 0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 0,3 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,2 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,01 bis 0,15 Gew.-%.
Viskositätsregulatoren
Geeignete Viskositätsregulatoren sind beispielsweise organische natürliche Verdickungsmittel (Agar- Agar, Carrageen, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke, Dextrine, Gelatine, Casein), organische abgewandelte Naturstoffe (Carboxy- methylcellulose und andere Celluloseether, Hydroxyethyl- und -propylcellulose und dergleichen, Kern- mehlether), organische vollsynthetische Verdickungsmittel (Polyacryl- und Polymethacryl-Ver- bindungen, Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine, Polyamide) und anorganische Verdickungsmittel (Polykieselsäuren, Tonmineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuren).
Zu den Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen zählen beispielsweise die hochmolekularen mit einem Polyalkenylpolyether, insbesondere einem Allylether von Saccharose, Pentaerythrit oder Propylen, vernetzten Homopolymere der Acrylsäure (INCI-Bezeichnung gemäß International Dictionary of Cosmetic Ingredients der The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association (CTFA): Carbomer), die auch als Carboxyvinylpolymere bezeichnet werden. Solche Polyacrylsäuren sind u.a. von der Fa. 3V Sigma unter dem Handelsnamen Polygel®, z.B. Polygel® DA, und von der Fa. BFGoodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich, z.B. Carbopol® 940 (Molekulargewicht ca. 4.000.000), Carbopol® 941 (Molekulargewicht ca. 1.250.000) oder Carbopol® 934 (Molekulargewicht ca. 3.000.000). Weiterhin fallen darunter folgende Acrylsäure-Copolymere: (i) Copolymere von zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit Ci-4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates Copolymer), zu denen etwa die Copolymere von Methacrylsäure, Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS-Bezeichnung gemäß Chemical Abstracts Service: 25035-69-2) oder von Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS 25852-37-3) gehören und die beispielsweise von der Fa. Rohm & Haas unter den Handelsnamen Aculyn® und Acusol® sowie von der Firma Degussa (Goldschmidt) unter dem Handelsnamen Tego® Polymer erhältlich sind, z.B. die anionischen nicht-assoziativen Polymere Aculyn® 22, Aculyn® 28, Aculyn® 33 (vernetzt), Acusol® 810, Acusol® 823 und Acusol® 830 (CAS 25852-37-3); (ii) vernetzte hochmolekulare Acrylsäurecopolymere, zu denen etwa die mit einem Allylether der Saccharose oder des Pentaerythrits vernetzten Copolymere von C10-30-Alkylacrylaten mit einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure,
Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit Ci_4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) gehören und die beispielsweise von der Fa. BFGoodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich sind, z.B. das hydrophobierte Carbopol® ETD 2623 und Carbopol® 1382 (INCI Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) sowie Carbopol® AQUA 30 (früher Carbopol® EX 473).
Weitere Verdickungsmittel sind die Polysaccharide und Heteropolysaccharide, insbesondere die Polysaccharidgummen, beispielsweise Gummi arabicum, Agar, Alginate, Carrageene und ihre Salze, Guar, Guaran, Traganth, Gellan, Ramsan, Dextran oder Xanthan und ihre Derivate, z.B. propoxyl iertes Guar, sowie ihre Mischungen. Andere Polysaccharidverdicker, wie Stärken oder Cellulosederivate, können alternativ, vorzugsweise aber zusätzlich zu einem Polysaccharidgummi eingesetzt werden, beispielsweise Stärken verschiedensten Ursprungs und Stärkederivate, z.B. Hydroxyethylstärke, Stärkephosphatester oder Stärkeacetate, oder Carboxymethylcellulose bzw. ihr Natriumsalz, Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-, Hydroxypropyl-methyl- oder Hydroxyethyl-methyl-cellulose oder Celluloseacetat. Ein besonders bevorzugter Polysaccharidverdicker ist das mikrobielle anionische Heteropolysaccharid Xanthan G um, das von Xanthomonas campestris und einigen anderen Spezies unter aeroben Bedingungen mit einem Molekulargewicht von 2-15x106 produziert wird und beispielsweise von der Fa. Kelco unter den Handelsnamen Keltrol® und Kelzan ® oder auch von der Firma Rhodia unter dem Handelsnamen Rhodopol® erhältlich ist.
Als Verdickungsmittel können weiterhin Schichtsilikate eingesetzt werden. Hierzu zählen beispielsweise die unter dem Handelsnamen Laponite® erhältlichen Magnesium- oder Natrium-Magnesium- Schichtsilikate der Firma Solvay Alkali, insbesondere das Laponite® RD oder auch Laponite® RDS, sowie die Magnesiumsilikate der Firma Süd-Chemie, vor allem das Optigel® SH. Bei der Wahl des geeigneten Viskositätsregulators ist darauf zu achten, daß der transparente Eindruck des Reinigungsmittels erhalten bleibt, d.h. der Einsatz des Verdickungsmittels sollte nicht zur Eintrübung des Mittels führen.
Viskositätsregulatoren können insbesondere in erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln eingesetzt werden, die als Allzweckreiniger formuliert sind. Erfindungsgemäße Glasreiniger sind dagegen in einer besonders bevorzugten Ausführungsform frei von solchen Additiven.
Weitere Inhaltsstoffe
Neben den genannten Komponenten können die erfindungsgemäßen Mittel weitere Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie sie in derartigen Mitteln üblich sind. Dazu zählen insbesondere Farbstoffe, Duftstoffe (Parfümöle), Antistatikstoffe, Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Komplexbildner für
Erdalkaliionen, Enzyme, Bleichsysteme, Desinfektionsmittel, UV-Absorber, Elektrolytsalze und UV- Stabilisatoren. Die Menge an derartigen Zusätzen liegt üblicherweise nicht über 2 Gew.-% im Reinigungsmittel. Die Untergrenze des Einsatzes hängt von der Art des Zusatzstoffes ab und kann beispielsweise bei Farbstoffen bis zu 0,001 Gew.-% und darunter betragen. Vorzugsweise liegt die Menge an Hilfsstoffen zwischen 0,01 und 1 Gew.-%.
Der Wassergehalt des erfindungsgemäß wäßrigen Mittels beträgt üblicherweise mindestens 90 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 95 Gew.-%.
Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel kann über einen weiten Bereich variiert werden, bevorzugt ist jedoch ein Bereich von 2,5 bis 12. Dabei besitzen Glasreinigerformulierungen und Allzweckreiniger insbesondere einen pH-Wert von 6 bis 11 , äußerst bevorzugt von 7 bis 10,5 und Badreiniger insbesondere einen pH-Wert von 2 bis 5, äußerst bevorzugt von 2,5 bis 4,0.
Die erfindungsgemäßen Mittel werden vorzugsweise anwendungsfertig formuliert. Eine Formulierung als vor der Anwendung entsprechend zu verdünnendes Konzentrat ist im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre ebenfalls möglich, wobei die Inhaltsstoffe dann im oberen Bereich der jeweils angegebenen Mengenbereiche enthalten sind.
Die erfindungsgemäßen Mittel können durch Aufmischen unmittelbar aus ihren Rohstoffen, anschließendes Durchmischen und abschließendes Stehen des Mittels bis zur Blasenfreiheit hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Mittel können zur Reinigung harter Oberflächen verwendet werden. Insbesondere eignen sie sich zur Verwendung als Glasreiniger.
Ausführungsbeispiele
Es wurden erfindungsgemäße Reinigungsmittel E1 bis E7 sowie die nicht vom Gegenstand dieser Anmeldung umfassten Vergleichsformulierungen V1 bis V3 hergestellt, deren Zusammensetzungen den nachfolgenden Tabellen zu entnehmen sind. Dabei sind alle Mengen in Gew.-% des Aktivstoffs, bezogen auf das gesamte Mittel, angegeben.
Tabelle 1 : Erfindungsgemäße Zusammensetzungen
Tabelle 2: Vergleichsformulierungen
Die erfindungsgemäßen Formulierungen E1 bis E7 zeigten durchweg eine gute bis ausgezeichnete Reinigungsleistung gegenüber Anschmutzungen durch Zigarettenteer und eine sehr hohe Reinigungsgeschwindigkeit gegenüber Fettstift. Die siliciumdioxidhaltigen Formulierungen vermochten weiterhin die behandelte Oberfläche über einen längeren Zeitraum hydrophil zu modifizieren. Verglichen hiermit waren sowohl Reinigungsleistung als auch Reinigungsgeschwindigkeit der nicht erfindungsgemäßen Vergleichsformulierungen deutlich schlechter.