Bremskraftverstärker
Die Erfindung betrifft einen Bremskraftverstärker für Kraftfahrzeuge mit einem Verstärkergehäuse, dessen Innenraum durch eine bewegliche Wand in eine Unterdruckkammer und eine Arbeitskammer unterteilt ist, sowie mit einem die bewegliche Wand tragenden Steuergehäuse, in dem ein Steuerventil angeordnet ist, das eine auf die bewegliche Wand einwirkende pneumatische Druckdifferenz steuert und sowohl durch eine Betätigungsstange mittels eines Ventilkolbens als auch unabhängig von der Betätigungsstange durch einen Elektromagneten betätigbar ist und aus drei konzentrisch zueinander angeordneten Dichtsitzen sowie einem mit den Dichtsitzen zusammenwirkenden, mit axialen Durchlässen versehenen Ventilkörper besteht, wobei der erste Dichtsitz im Steuergehäuse und der zweite Dichtsitz am Ventilkolben ausgebildet sind, während der dritte Dichtsitz an einer, mit dem Elektromagneten zusammenwirkenden Hülse ausgebildet ist, und wobei ein gegenüber dem dritten Dichtsitz verschiebbar angeordnetes Ringelement vorgesehen ist, das unter Zwischenschaltung eines elastischen bzw. zusammendrückbaren Elementes an der Hülse abgestützt ist, dessen dem Ventilkörper zugewandter Randbereich durch radiale Durchbrüche voneinander getrennte Teilbereiche aufweist, über die er mit dem Ventilkörper in Kontakt steht, und der in der Lösestellung gegenüber dem dritten Dichtsitz zum Ventilkörper hin axial versetzt angeordnet ist, wobei das Ringelement radial innerhalb der Hülse angeordnet ist, dass seine Teilbereiche, über die er mit dem Ventilkörper in Kontakt steht, die im Ventilkörper vorgesehenen Durchlässe zumindest teilweise freigeben.
Ein derartiger Bremskraftverstärker ist aus der WO 2006/005742 Al bekannt. Bei dem vorbekannten
Bremskraftverstärker treten jedoch im Normalbremsbetrieb als störend empfundene Geräusche auf. Dieses negative Geräuschverhalten ist auf den Luftumschlag des Luftstromes an Kanten der Hülse bzw. auf Verwirbelungen des Luftstromes beim Einströmen am zweiten Dichtsitz in Richtung Arbeitskammer durch einseitiges Abheben des zweiten Dichtsitzes vom Ventilkörper zurückzuführen, wobei die Verwirbelungen bewirken, dass in einem Raum des Ventilkörpers eine schwingende Luftsäule entsteht. Ferner wird als negativ angesehen, dass die Verwirbelung einen negativen Einfluss auf die Ansprech- und Lösezeitdynamik des Bremskraftverstärkers haben.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Bremskraftverstärker in Hinblick auf dessen Geräuschverhalten und Strömungsverhältnisse bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Ringelement Mittel zur Führung eines bei einer Normalbremsung auftretenden Luftstromes in Richtung Arbeitskammer aufweist. Die Mittel erlauben eine gezielte Führung des Luftstromes, so dass das Geräuschverhalten sowie die Strömungsverhältnisse positiv beeinflusst werden können.
Vorzugsweise ermöglichen die Mittel eine Führung des Luftstromes entlang einer Innenseite des Ringelementes. Der Luftstrom wird dadurch gezielt und ohne Umwege bzw. Luftumschlag in Richtung Arbeitskammer geleitet. Im günstigsten Fall könnte dadurch eine Verbesserung der Ansprech- und Lösedynamik erzielt werden.
Zur Konkretisierung des Erfindungsgedankens sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass das Ringelement an seinem, dem Ventilkörper zugewandten Ende einen umlaufenden Ring aufweist, welcher mit den Teilbereichen in axialer Richtung bündig abschließt, wobei der Ring eine radiale Innenseite der Durchlässe in radialer Richtung überdeckt. Ein Überstreichen der Durchlässe des Ventilkörpers und somit ein Entstehen einer schwingenden Luftsäule innerhalb des Ventilkörpers kann dadurch ausgeschlossen werden.
Vorzugsweise ist der Ring einteilig mit den Teilbereichen des Ringelementes verbunden vorgesehen, wodurch eine zusätzliche Montage des Ringes entfallen kann.
Eine einfache und kostengünstige Herstellung des Ringelementes wird dadurch erzielt, dass das Ringelement mit dem Ring als einteiliges Spritzgussteil vorgesehen ist.
Zum dosierten Abbau des im Verstärkergehäuse des pneumatischen Bremskraftverstärkers eingesteuerten pneumatischen Druckes und zur Stabilisierung weisen gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Bereiche des Ringelementes eine größere Wanddicke auf, wobei zumindest ein Teil der Teilbereiche mit dem Ventilkörper zugewandten Ausnehmungen versehen ist. Dadurch kann im Falle einer geregelten Druckabbauphase das Absaugen der Atmosphäre aus der Arbeitskammer dosiert erfolgen.
Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung an einem Ausführungsbeispiel im Zusammenhang mit der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die pneumatische Steuergruppe eines erfindungsgemäßen Bremskraftverstärkers im Längsschnitt, teilweise weggebrochen, in der inaktiven Bereitschaftsstellung;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer Baugruppe, die einen Bestandteil des pneumatischen Steuerventils des erfindungsgemäßen Bremskraftverstärkers bildet;
Fig. 3 die Baugruppe gemäß Fig. 2 in axialer Schnittdarstellung;
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt im Bereich des Tellerventils eines bekannten Bremskraftverstärkers und
Fig.5 einen vergrößerten Ausschnitt im Bereich des Tellerventils des erfindungsgemäßen Bremskraftverstärkers gemäß Fig. 1.
Das lediglich schematisch angedeutete Verstärkergehäuse 1 des erfindungsgemäßen Bremskraftverstärkers ist durch eine axial bewegliche Wand 2 in eine Unterdruckkammer 3 und eine Arbeitskammer 4 unterteilt. Die axial bewegliche Wand 2 besteht aus einem aus Blech tiefgezogenen Membranteller 8 und einer daran anliegenden flexiblen Membran 18, die nicht näher dargestellt zwischen dem äußeren Umfang des Membrantellers 8 und dem Verstärkergehäuse 1 eine Rollmembran als Abdichtung bildet.
Ein durch eine Betätigungsstange 7 betätigbares Steuerventil 12 ist in einem im Verstärkergehäuse 1 abgedichtet geführ-
ten, die bewegliche Wand 2 tragenden Steuergehäuse 5 untergebracht und besteht aus einem am Steuergehäuse 5 ausgebildeten ersten Dichtsitz 15, einem, an einem mit der Betätigungsstange 7 verbundenen Ventilkolben 9 ausgebildeten zweiten Dichtsitz 16 sowie einem mit beiden Dichtsitzen 15,16 zusammenwirkenden, in einem im Steuergehäuse 5 abgedichtet unbeweglich angeordneten Führungsteil 21 geführten, im Querschnitt L-förmig ausgebildeten Ventilkörper 10, der mittels einer, sich am Führungsteil 21 abstützenden Ventilfeder 22 gegen die Ventilsitze 15,16 gedrückt wird. Dabei weist der Ventilkörper 10 zwei koaxial ausgebildete Dichtlippen 13, 14 unterschiedlicher axialer Länge auf, die mit zwei koaxialen zylindrischen Führungsflächen 26, 27 des Führungsteiles 21 zusammenwirken. Das Führungsteil 21 begrenzt einen pneumatischen Raum 17, der über im Ventilkörper 10 ausgebildete axiale Durchlässe 19 mit dem in der Arbeitskammer 4 herrschenden pneumatischen Druck beaufschlagbar ist. Die Arbeitskammer 4 ist mit der Unterdruckkammer 3 über einen seitlich im Steuergehäuse 5 verlaufenden Kanal 28 verbindbar.
Eine in der Zeichnung nicht dargestellte Rückstellfeder, die sich an der ebenfalls nicht gezeigten unterdruckseitigen Stirnwand des Verstärkergehäuses 1 abstützt, hält die bewegliche Wand 2 in der gezeigten Ausgangsstellung. Außerdem ist eine zweite Druckfeder bzw. Kolbenstangenrückholfeder 6 vorgesehen, die einerseits indirekt an der Betätigungsstange 7 und andererseits am Führungsteil 21 abgestützt ist und deren Kraft für eine Vorspannung des Ventilkolbens 9 bzw. seines Dichtsitzes 16 gegenüber dem Ventilkörper 10 sorgt.
Um die Arbeitskammer 4 bei der Betätigung des Steuerventils 12 mit der Atmosphäre verbinden zu können, ist schließlich im Steuergehäuse 5 ein annähernd radial verlaufender Kanal 29 ausgebildet. Die Rückkehrbewegung des Ventilkolbens 9 am Ende eines Bremsvorganges wird dabei durch ein Querglied 11 begrenzt, das in der in der Zeichnung gezeigten Lösestellung des Bremskraftverstärkers an einem im Verstärkergehäuse 1 ausgebildeten Anschlag anliegt.
Wie der Zeichnung weiter zu entnehmen ist, weist der mittels eines metallischen Versteifungsprofils 41 versteifte Ventilkörper 10 eine mit den beiden Dichtsitzen 15,16 zusammenwirkende ringförmige Dichtfläche 42 auf, die mit mehreren axialen Durchlässen 19 versehen ist. Die durch die Durchlässe 19 und Öffnungen in der Dichtfläche 42 gebildeten, näher nicht bezeichneten Strömungskanäle verbinden den pneumatischen Raum 17 mit einem durch die Dichtsitze 15,16 begrenzten Ringraum, der mit dem oben erwähnten pneumatische Kanal 29 in Verbindung steht, so dass der auf der der Dichtfläche 42 abgewandten Seite des Ventilkörpers 10 ausgebildete pneumatische Raum 17 ständig mit der Arbeitskammer 4 in Verbindung steht und am Ventilkörper 10 ein pneumatischer Druckausgleich stattfindet .
Die beschriebene Anordnung ermöglicht demnach eine Verringerung der Differenz zwischen der Ansprechkraft des Bremskraftverstärkers und der am Ventilkolben wirkenden Rückstellkraft in dem Sinne, dass bei einer gleichbleibenden Ansprechkraft eine Erhöhung der Rückstellkraft oder bei einer gleichbleibenden Rückstellkraft eine Verringerung der Ansprechkraft möglich ist, wodurch eine Verbesserung der
Hysterese des erfindungsgemäßen Bremskraftverstärkers erreicht wird.
Um eine von der Betätigungsstange 7 unabhängige Fremdbetätigung des erfindungsgemäßen Bremskraftverstärkers einzuleiten ist radial zwischen dem ersten Dichtsitz 15 und dem zweiten Dichtsitz 16 ein dritter Dichtsitz 24 vorgesehen, der mittels eines Elektromagneten 20 betätigbar ist, der vorzugsweise in einem, mit dem Ventilkolben 9 fest verbundenen Gehäuse 25 angeordnet ist und demnach zusammen mit dem Ventilkolben 9 im Steuergehäuse 5 verschiebbar ist. Der Elektromagnet 20 besteht aus einer innerhalb des Gehäuses 25 angeordneten Spule 43 sowie einem axial verschiebbar angeordneten zylindrischen Anker 31, der teilweise in einem das Gehäuse 25 verschließenden Verschlussteil 30 geführt wird und an dem sich eine Hülse 32 abstützt, in deren dem Ventilkörper 10 zugewandten Bereich der vorhin erwähnte dritte Dichtsitz 24 ausgebildet ist. In der in der Zeichnung dargestellten Ausgangslage des Ankers 31 ist der dritte Dichtsitz 24 gegenüber dem am Ventilkolben 9 ausgebildeten zweiten Dichtsitz 16 axial versetzt angeordnet, so dass zwischen dem dritten Dichtsitz 24 und der Dichtfläche 42 des Ventilkörpers 10 ein Spalt vorhanden ist. Außerdem ist ein vorzugsweise innerhalb der Hülse 32 radial geführtes Ringelement 36 vorgesehen, welches insbesondere in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist und das unter Zwischenschaltung eines elastischen bzw. kompressiblen Elementes 37 sich an der Hülse 32 derart abstützt, dass zwischen ihm und der Hülse 32 eine Relativbewegung möglich ist. Das elastische bzw. kompressible Element 37 ist im dargestellten Beispiel durch eine Wellfeder gebildet und ermöglicht eine regelbare Ansteuerung des Ringelements 36.
Ein dem Ventilkörper 10 zugewandter Teilbereich des Ringelementes 36 wird durch radiale Durchbrüche 38 in Teilbereiche 33 unterteilt.
Um einen von der Hülse 32 bzw. dem Ringelement 36 im Steuergehäuse 5 begrenzten pneumatischen Raum 23 mit der Arbeitskammer 4 verbinden zu können, ist in den beiden genannten Teilen ein Durchbruch 34 vorgesehen, welcher den Fig. 2 und 3 zu entnehmen ist. Die Anordnung der vorhin genannten Wellfeder 37 in eingebautem Zustand ist dabei vorzugsweise derart getroffen, dass sie sich, in der Betätigungsrichtung des Steuerventils 12 gesehen, hinter dem Durchbruch 34 bzw. dem vorhin erwähnten Querglied 11 befindet. Hierdurch ist die Wellfeder 37 außerhalb des direkten Luftströmungsbereiches angeordnet, wodurch positive Auswirkungen auf die Strömungsquerschnitte in Hinblick auf die Dynamik und das Geräuschverhalten des
Bremskraftverstärkers erzielt werden. Außerdem weist das Ringelement 36 in seinem der Wellfeder 37 zugewandten Bereich Rastelemente bzw. -vorsprünge 35 auf, die mit in der Hülse 32 ausgebildeten Ausnehmungen 39 derart zusammen wirken, dass das Ringelement 36 mit der Hülse 32 eine lösbare Baugruppe bildet.
Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, weist das Ringelement 36 an seinem dem Ventilkörper 10 zugewandten Ende im Bereich der Teilbereiche 33 einen umlaufenden Ring 47 auf, welcher einstückig mit dem Ringelement 36 vorgesehen ist und der mit den Teilbereichen 33 bündig in Richtung Ventilkörper 10 ausgebildet ist. Weiter weist der umlaufende Ring 47 den gleichen Innendurchmesser wie das Ringelement 36 im Bereich der Teilbereiche 33 auf. Die Herstellung des
Ringelementes 36 mit dem angeformten umlaufenden Ring 47 erfolgt zum Beispiel in einfacher und kostengünstiger Weise durch Spritzgießen. Die radiale Anordnung des Ringes 47 in Bezug auf den Ventilkörper 10 geht insbesondere aus Fig. 5 hervor. Es ist ersichtlich, dass der Ring 47 bezüglich der Durchlässe 19 des Ventilkörpers 10 derart angeordnet ist, dass der Ring 47 die Durchlässe 19 an ihrer radialen Innenseite 48 überdeckt, jedoch die Durchgänge 19 nicht vollständig verschließt. Hierdurch ist der Druckausgleich zwischen dem Raum 17 innerhalb des Ventilkörpers 10 und dem Raum 23 über die Durchbrüche 38 des Ringelements 36 und den Durchbruch 34 des Ringelementes 36 und der Hülse 32 gewährleistet. Die Funktion des Ringelementes 36 und der Hülse 32 sowie die Vorteile des umlaufenden Ringes 47 werden nachfolgend noch eingehend beschrieben.
Bei der in der Zeichnung gezeigten Ausführung des erfindungsgemäßen Bremskraftverstärkers sind schließlich elektrische Schaltmittel 40,44 vorgesehen, die insbesondere bei Bremsvorgängen wichtig sind, bei denen zusätzlich zur Fahrerbetätigung der Elektromagnet 20 angesteuert wird, um unabhängig vom Fahrerwillen eine Vollbremsung herbeizuführen (sog. Bremsassistentfunktion) . Dabei ist von besonderer Bedeutung, dass die Schaltmittel 40,44 bei jeder Bremsung betätigt werden. Gleichzeitig muss gewährleistet werden, dass der Elektromagnet 20 nach Beendigung des fremdkraftunter- stützten Bremsvorganges sicher abgeschaltet wird. Die gezeigten Schaltmittel bestehen dabei aus einem vorzugsweise am Ventilkolben 9 bzw. dem Gehäuse 25 des Elektromagneten 20 befestigten, zwei Schaltstellungen aufweisenden Mikroschal- ter 40 sowie einem, den Mikroschalter 40 durch eine translatorische Bewegung betätigenden Betätigungselement 44, das
in einer im Steuergehäuse 5 vorgesehenen Bohrung abgedichtet geführt ist und mit einem verstärkergehäusefesten Anschlag 45 zusammenwirkt, der das Bezugszeichen 45 trägt und beispielsweise durch einen radialen Kragen der hinteren Verstärkergehäusehälfte gebildet sein kann. Zwischen dem Betätigungselement 44 und dem Steuergehäuse 5 ist eine Druck-Feder 46 angeordnet, so dass das dem Mikroschalter 40 abgewandte Ende des Betätigungselements 44 unter einer Vorspannung am Anschlag 45 anliegt.
Die einzelnen Betätigungsphasen des Steuerventils 12 bei dessen Fremdbetätigung durch den Elektromagneten 20 sind grundsätzlich bekannt und werden daher nur kurz beschrieben.
In der in Fig. 1 gezeigten Ruhe- bzw. Bereitschaftsstellung des Steuerventils 12 liegt der Ventilkörper 10 sowohl am ersten Dichtsitz 15 als auch am zweiten Dichtsitz 16 an, so dass die beiden Kammern 3,4 des Bremskraftverstärkers voneinander getrennt sind und die Verbindung der Arbeitskammer 4 mit der Atmosphäre unterbrochen ist. Der dritte Dichtsitz 24 befindet sich in einem Abstand von der Dichtfläche 42 des Ventilkörpers 10 und das Ringelement liegt mit seinen Teilbereichen 33 und dem umlaufenden Ring 47 an der Dichtfläche 42 an.
Um eine Druckaufbaustellung fahrerunabhängig einzusteuern, wird der Elektromagnet 20 bestromt, so dass sowohl der dritte Dichtsitz 24 als auch das Ringelement 36 bei gleichzeitigem Zusammendrücken des elastischen Elementes 37 zunächst zur Anlage am Ventilkörper 10 kommen und anschließend den Ventilkörper 10 gegen die Kraft der Ventilfeder 22 in der Zeichnung nach rechts verschieben, so
dass zwischen dem zweiten Dichtsitz 16 und dem Ventilkörper 10 ein Spalt entsteht und eine Belüftung der Arbeitskammer 4 erfolgt. Der erste Dichtsitz 15 wird dabei durch den dritten Dichtsitz 24 funktionsmäßig ersetzt.
In einer Druckhaltephase sind der zweite Dichtsitz 16 sowie der dritte Dichtsitz 24 geschlossen, so dass keine Änderungen des im Verstärkergehäuse 1 herrschenden pneumatischen Druckes auftreten können.
In einer geregelten Druckabbauphase bleibt der zweite Dichtsitz 16 geschlossen und der dritte Dichtsitz 24 hebt von der Dichtfläche 42 ab, während das Ringelement 36 mit seinen Teilbereichen 33 sowie dem umlaufenden Ring 47 durch die Vorspannung des elastischen Elementes 37 an der Dichtfläche 42 anliegt, so dass über Ausnehmungen 49 von zumindest ein Teil der Teilbereiche 33, welche insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich sind, ein dosiertes Absaugen der Atmosphäre aus der Arbeitskammer 4 und somit ein Abbau des im Verstärkergehäuse 1 des pneumatischen
Bremskraftverstärkers eingesteuerten pneumatischen Druckes erfolgt .
In den Fig. 4 und 5 ist jeweils eine Normalbremsung dargestellt, bei der der Ventilkolben 9 mit dem dazugehörigen Dichtsitz 16 in Betätigungsrichtung A durch die Betätigungsstange 7 bewegt wird und der erste, am Steuergehäuse 5 ausgebildete Dichtsitz 15 geschlossen bleibt. Somit kann über den geöffneten zweiten Dichtsitz 16 Atmosphäre in die Arbeitskammer 4 einströmen, so dass ein Differenzdruck im Verstärkergehäuse 1 aufgebaut wird. Die allgemeine Funktion eines Bremskraftverstärkers ist
hinlänglich bekannt, so dass auf eine diesbezügliche Beschreibung verzichtet wird.
Fig. 4 zeigt eine Teilansicht eines bekannten Bremskraftverstärkers gemäß der WO 2006/005742 Al im Längsschnitt. Wie ersichtlich ist, werden die Durchlässe 19 des Ventilkörpers 10 bei Öffnung des zweiten Dichtsitzes 16 von einem Luftstrom überströmt, wobei der Luftstrom anhand des Pfeils L verbildlicht ist. Der Luftstrom L führt dabei über die Durchlässe 19 des Ventilkörpers 10, verwirbelt dadurch und erzeugt im Raum 17 des Ventilkörpers 10 eine schwingende Luftsäule 35, welche eine störende Geräuschbildung erzeugt, da der Raum 17 als ein Resonator wirkt. Eine weitere Ursache von störenden Geräuschen bei einer Normalbremsstellung kann ein Luftumschlag des Luftstromes L an Kanten der Hülse 32 sein.
In Fig. 5 ist in vergrößerter Darstellung der relevante Bereich des erfindungsgemäßen Bremskraftverstärkers gemäß den Fig. 1 bis 3 gezeigt. Wie daraus hervorgeht, überdeckt der an der Dichtfläche 42 anliegende Ring 47 des Ringelementes 36 die radiale Innenseite 48 der Durchlässe 19. Dadurch ist gewährleistet, dass der Luftstrom L entlang einer Innenseite 50 des Ringelementes 30 in Richtung Arbeitskammer 4 geführt wird, wodurch der Luftstrom L die Durchlässe 19 nicht überströmen und eine Geräuschbildung verhindert werden kann.
Als weiterer Vorteil ergibt sich eine verbesserte Führung des Luftstromes L, wodurch unter Umständen eine Verbesserung der Ansprech- sowie der Lösezeit des Bremskraftverstärkers ermöglicht werden kann.
Bezugszeichenliste
1 Verstärkergehäuse
2 bewegliche Wand
3 Unterdruckkammer
4 Arbeitskämmer
5 Steuergehäuse
6 Kolbenstangenrückholfeder
7 Betätigungsstange
8 Membranteller
9 Ventilkolben
10 Ventilkörper
11 Querglied
12 Steuerventil
13 Dichtlippe
14 Dichtlippe
15 Dichtsitz
16 Dichtsitz
17 Raum
18 Rollmembran
19 Durchlass
20 Elektromagnet
21 Führungsteil
22 Ventilfeder 23 Raum
24 Dichtsitz
25 Gehäuse
26 Führungsfläche
27 Führungsfläche
28 Kanal 29 Kanal
30 Verschlussteil
31 Anker
32 Hülse
33 Teilbereich
34 Durchbruch
35 Rastelement
36 Ringelement
37 Element
38 Durchbruch
39 Ausnehmung
40 Mikroschalter
41 Versteifungsprofil
42 Dichtfläche
43 Spule
44 Betätigungselement
45 Anschlag
46 Feder
47 Ring
48 Innenseite 49 Ausnehmung 50 Innenseite
A Betätigungsrichtung L Luftstrom