Kühlgutträger für ein Kältegerät
Die Erfindung betrifft einen Kühlgutträger für ein Kältegerät nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein mit einem solchen Kühlgutträger ausgestattetes Kältegerät nach dem Oberbegriff von Anspruch 12.
Kühlgutträger, insbesondere für Haushaltskältegeräte wie Kühlschränke und Gefrierschränke sind häufig mit Kühlgutbehältern zum Aufnehmen des Kühlguts ausgestattet, welche mittels Teleskopauszügen ausziehbar an der Innenseite der Kältegeräte angeord- net sind. Die Teleskopauszüge, mittels derer die Kühlgutträger am Kältegerät befestigt sind weisen dabei jeweils ein Festschienenteil auf, welches an der Innenseite der Kältegeräte befestigt ist, sowie ein in dieses verschiebbar eingreifendes Losschienenteil, welches am Kühlgutbehälter montiert ist. Die Kühlgutbehälter werden häufig aus Kunststoff- Flachmaterial einteilig durch Formziehen hergestellt. Um eine gute Entformbarkeit der Behälter zu gewährleisten, ist es notwendig, deren einander zugewandten Wänden eine Entformungsschräge zu verleihen, das heißt die Wände verlaufen nicht exakt parallel, sondern sie weisen zu der offenen Vorderseite des Kühlgutbehälters hin eine geringfügige Divergenz auf. Die Kältegeräte selbst weisen geschäumte Gehäuse auf, wodurch die Innenbreiten der Kühlgeräte großen Toleranzen unterliegen. Werden in einem solchen In- nenraum eines Kältegeräts Teleskopauszüge für die Kühlgutbehälter eingebaut, so führt die Nichtparallelität der Seitenwände der Kühlgutbehälter und die großen Toleranzen der Innenbreiten der Kältegeräte zu erheblichen Problemen für die Teleskopauszüge. Die Schienenteile der Teleskopauszüge müssen nämlich nicht nur eine Bewegung eines in den Schienen geführten Auszugs in Längsrichtung der Schienen sondern in geringem Umfang auch quer dazu zulassen. Um trotz dieses notwendigen Führungsspiels eine exakte und leichtgängige Führung der Schienen zu gewährleisten, ohne ein Verkanten der Schienen zu riskieren, müssen die Auszüge exakt und passgenau gegeneinander montiert sein.
In der DE 101 26 841 A1 wird deshalb vorgeschlagen, dass von den zwei Führungsschienen eines Teleskopauszugs, die zum Führen eines Kühlgutbehälters benötigt werden, wenigstens eine an einer der Seitenwände über ein Ausgleichselement über einen spitzen Winkel zu der Seitenwand montiert ist, der die Divergenz der Seitenwände ausgleicht, wodurch zumindest festgelegt ist, dass die Schienen des Paares parallel verlaufen. Ferner kann über dieses Ausgleichselement auch der Toleranz der Innenbreite des Kältegeräts Rechnung getragen werden. Allerdings erhöht ein derartiges Ausgleichselement den Montageaufwand und damit die Herstellungskosten des Kältegerätes.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kühlgutträger für ein Kältegerät so auszubilden, dass der Kühlgutträger leichtgängig und exakt ausziehbar ist, die Kühlgutbehälter und das Kältegerät aber weiterhin mit einfachen und preiswerten Werkzeugen herstellbar sind, wobei zusätzliche Montage- oder Herstellungsprobleme vermieden werden sollen.
Die Aufgabe wird gelöst durch einen Kühlgutträger für ein Kältegerät mit den Merkmalen von Anspruch 1 und ein Kältegerät mit den Merkmalen von Anspruch 12.
Erfindungsgemäß ist der Auszug, der ein wenigstens teilweises Herausziehen des Kühl- gutbehälters aus dem Kältegerät erlaubt, Bestandteil des Kühlgutträgers selbst. Das ortsfest gegenüber dem Kältegerät zu lagernde Führungsteil des Auszugs ist am Kühlgutträger selbst und nicht wie in herkömmlichen Geräten an der Innenwand des Kältegeräts angeordnet. Dadurch sind beide gegeneinander bewegbaren Führungsteile des Auszugs am Kühlgutträger selbst angeordnet und können optimal aufeinander angepasst und ein- fach zueinander justiert werden, ohne dass bauliche Unterschiede oder Toleranzen von Kühlgutträger und Innenwand des Kältegeräts insbesondere in Bezug aufeinander, berücksichtigt werden müssen. Die Erfindung bietet darüber hinaus den zusätzlichen entscheidenden Vorteil, dass der ausziehbare Kühlgutträger nunmehr in seiner Anordnung im Kältegerät nicht mehr an einen vorbestimmten Ort im Kältegerät, an dem bisher das Festschienenteil befestigt war, gebunden ist. Vielmehr kann der erfindungsgemäße Kühl-
gutträger an unterschiedlichen Aufnahmen des Kältegeräts angeordnet werden und ist nicht aufgrund eines fest an der Innenwand des Kältegeräts angeordneten Führungsteils des Auszugs auf diese Position festgelegt ist. Dadurch, dass der vollständige Auszug Bestandteil des Kühlgutträgers selbst ist, kann der ausziehbare Kühlgutträger wie jeder an- dere Kühlgutträger in jede zur Halterung der Kühlgutträger vorgesehene Aufnahme des Kältegeräts eingehängt werden. Der ausziehbare Kühlgutträger wird damit austauschbar mit allen anderen Auszügen und Fachböden, die Bestandteil eines Kältegerätes sind. Damit wird die gewohnte Flexibilität bezüglich der Anordnung der Kühlgutträger im Kältegerät auch beibehalten, wenn die Kühlgutträger ausziehbar sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Trägerelement, an dem das Führungsteil des Auszugs angeordnet ist, so ausgebildet, dass es als Fachboden im Kältegerät dienen kann. Das im wesentlichen als Fachboden ausgebildete Trägerelement kann somit wie alle anderen Fachböden in die Aufnahmen des Kältegeräts eingeführt und dort gehaltert werden. Zusätzlich zu seiner Funktion als Befestigungselement für den Auszug des Kühlgutbehälter kann es dadurch noch die Funktion eines Trägers für weiteres Kühlgut oder weitere Kühlgutbehälter erfüllen, welche auf ihm abgestellt werden können. Ferner dient es in dieser Ausführungsform als Fachboden noch als Abdeckung für den ausziehbaren Kühlgutbehälter, wenn dieser in das Kältegerät eingeschoben ist.
Vorteilhafterweise ist dieser als Fachboden ausgeführte Bereich des Trägerelements von geringerer Tiefe als der Kühlgutbehälter selbst, so dass der Kühlgutbehälter in eingeführtem Zustand nicht vollständig von diesem Fachboden abgedeckt sondern im vorderen Bereich offen ist. Dadurch ist die Öffnung für die Entnahme des Kühlguts bei herausgezo- genem Kühlgutbehälter gegenüber einem vollflächigen Fachboden deutlich vergrößert, was eine Kühlgutentnahme erleichtert.
Vorzugsweise ist an einem derartigen, gegenüber der Tiefe des Kühlgutträgers verkürzten
Fachboden ein schwenkbar gelagertes Abdeckelement vorgesehen, welches den Kühl- gutbehälter stirnseitig an der verbleibenden Öffnung verschließt, sobald der Kühlgutbehäl-
ter in das Kältegerät eingeschoben ist. Beim Herausziehen des Kühlgutbehälters schwenkt dieses stirnseitige Abdeckelement hoch, so dass die Öffnung für die Entnahme des Kühlguts wieder freigegeben wird. Dadurch ist der Kühlgutbehälter in eingeführtem Zustand vollständig abgedeckt und bietet dennoch beim Herausziehen eine ausreichende Öffnung zur problemlosen Entnahme des Kühlguts.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Fachboden des Trägerelements in fest am Führungsteil des Auszugs angeordnete und gegenüber diesen beweglich gelagerte oder lose verbundene Teilbereiche aufgeteilt. Die lösbaren Teilbereiche können, eben- so wie das schwenkbare Abdeckelement, geöffnet oder entnommen werden, um so eine größere Entnahmeöffnung für das Kühlgut zu schaffen, sobald der Kühlgutbehälter aus dem Kältegerät herausgezogen wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Führungsteile des Auszugs an Seitenteilen angeordnet, welche Bestandteil des Trägerelements sind. Derartige Seitenteile dienen als Befestigungsadapter für die Führungsteile und ermöglichen beispielsweise über Rastverbindungen eine besonders einfache Montage der Führungsteile am einem z.B. als Fachboden ausgeführten Trägerteil, indem die Führungsteile an den Seitenteilen vormontiert werden können.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Auszug als Teleskopauszug ausgebildet, welcher zwei gegeneinander verschiebbare Schienenteile, ein am Trägerelement befestigtes Festschienenteil und ein am Kühlgutbehälter befestigtes Losschienenteil sowie jeweils ein am Trägerelement und ein am Kühlgutbehälter vorgesehenes Rad auf- weist, wobei die Räder im durch das Ineinandergreifen der jeweils gegenübenliegenden Schienenteile des anderen Elements gebildeten Laufkanal laufen. Ein derartiger Teleskopauszug ermöglicht eine besonders leichte und exakte Führung und kann aufgrund der Erfindung, die jegliches Toleranzenproblem überwindet, das ansonsten bei Teleskopauszügen besonders kritisch ist, hier besonders vorteilhaft eingesetzt werden.
Um ein vollständiges Herausziehen des Kühlgutbehälters aufgrund einer fehlerhaften Bedienung zu verhindern, weist der Kühlgutbehälter einen Anschlag auf, der im Zusammenspiel mit dem Rad des Trägerelements den Kühlgutbehälter abbremst, sobald ein vorgesehener Maximalauszugspunkt erreicht ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Trägerelement Führungen auf, die als Aufnahmen für Räder von fahrbaren Kühlgutbehältern dienen, welche auf den Fachboden aufgesetzt werden können. Dadurch kann das Trägerelement gleichzeitig noch als vorbereitete Aufnahme für weitere Kühlgutbehälter dienen.
Obwohl die Erfindung im wesentlichen für ein aus einem Schienensystem bestehenden Auszug beschrieben wurde, ist sie keineswegs darauf beschränkt. Ein Auszug kann beispielsweise auch durch in einer an nur einer Seite angeordnete Nut oder Schiene laufende Räder oder in einer Nut laufende Vorsprünge ersetzt werden. Obwohl der Vorteil der flexiblen Anordnung eines erfindungsgemäßen ausziehbaren Kühlgutträgers in jedem Auszugssystem besonders vorteilhaft erscheint, da es eine äußerst flexible Anordnung des Kühlgutträgers im Kältegerät erlaubt, erscheint sie vor allem dann als besonders vorteilhaft einsetzbar, wenn die Realisierung des Auszugs aufgrund von den Toleranzen im Kältegerät als kritisch erscheint, wie dies bspw. beim Teleskopauszug der Fall ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen im Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das anhand der Zeichnungen eingehend erläutert wird.
Es zeigen:
Fig. 1 die schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Kältegeräts,
Fig. 2 eine perspektivische Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Kühlgutträgers,
Fig. 3 in schematischer Darstellung einen Ausschnitt aus dem erfindungsgemäßen
Kühlgutträger und Fig. 4 dasselbe wie Fig. 3, jedoch in einer anderen Auszugsposition.
Die Figur 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung durch ein Kältegerät 1 mit einem erfindungsgemäßen Kühlgutträger 2, der in diesem Beispiel im unteren Bereich des Kältegerätes 1 angeordnet ist. Der Kühlgutträger 2 weist einen Kühlgutbehälter 3 auf, welcher über einen in dieser Abbildung nicht sichtbaren Teleskopauszug an einem als Fachboden ausgebildeten Trägerelement 4 angeordnet ist. Im stirnseitigen Bereich ist der Kühlgutbehälter 3 mit einer Abdeckung 5, welche schwenkbar am Trägerelement 4 gelagert ist, versehen. Auf dem als Fachboden ausgebildeten Trägerelement 4 befinden sich Führungselemente 6, die als Führung für die Rollen 7 dienen, auf denen die ausfahrbaren Kühlgutbehälter 8 und 9 bewegt werden können. Oberhalb der Kühlgutbehälter 8 und 9 ist ein weiterer Fachboden 10 auf Haltestegen 1 1 angeordnet. Auch das als Fachboden ausgebildete Halteelement 4 ist auf derartigen in der Abbildung durch die Abdeckung 5 verdeckten Haltestegen 1 1 am Kältegerät 1 befestigt. Der ausziehbare Kühlgutträger 2 steht also über gängige Haltestege 1 1 des Kältegeräts 1 mit diesem in Verbindung und kann an beliebigen Positionen im Kältegerät 1 , an denen sich derartige Haltestege 1 1 befinden, angeordnet werden. Der Aufbau des ausziehbaren Kühlgutträgers 2 ist in Figur 2 im Detail dargestellt. Hier wird mittels einer perspektivischen Darstellung der Aufbau des Kühlgutträgers 2 noch einmal verdeutlicht. Der Kühlgutträger besteht im wesentlichen aus dem Kühlgutbehälter 3, auf den das als Fachboden ausgebildete Trägerelement 4 über ein in der Figur 1 nicht sichtbares Seitenteil 12 aufgesetzt ist. An dem Trägerelement 4 ist eine stirnseitige Abdeckung 5 des Kühlgutbehälters 3 schwenkbar befestigt. Das Seitenteil 12 weist Rasthaken 13 auf, welche in hierfür vorgesehene, in dieser Figur nicht sichtbare, Rastlöcher in dem Halteelement 4 einhaken um das Seitenelement 12 fest mit dem Halteelement 4 zu verbinden. Ferner weist das Seitenteil 12 ebenso wie das nicht dargestellte gegengleich aufgebaute Seitenteil der anderen Seite ein Festschienenteil 14 auf, welches an der In- nenseite des Seitenteiles 12 verläuft und hier nur schematisch angedeutet ist. Dieses
Festschienenteil 14 ist Bestandteil des Teleskopauszugs, der das Herausziehen des Kühlgutbehälters 3 ermöglicht. Das Gegenstück zu diesem Festschienenteil 14 ist ein am Kühlgutbehälter 3 angeordnetes Losschienenteil 15. Sowohl am Seitenteil 12 als auch am Kühlgutbehälter 3 sind Rollen 16 und 17 angeordnet, welche in den durch die Schienen 14 und 15 gebildeten Laufkanälen laufen. Die Rolle 18 läuft in dem Festschienenteil 14, in den der Kühlgutbehälter 3 eingehängt ist. Die Schiene 15 dient dabei als obere Führung für die Rolle 16 und bietet außerdem mittels des, als Bestandteil der oberen Schiene 15, ausgebildeten Anschlages 19 eine Stoppfunktion, die ein Herabkippen bzw. Herausfallen des Kühlgutbehälters 3 aus dem Kältegerät 1 verhindert. Diese Funktionsweise sowie die Entnahme des Kühlgutbehälters 3 vom Halteelement 4 sind in den Figuren 3 und 4 erläuternd dargestellt. Die Abdeckung 5 ist am Halteelement 4 schwenkbar gelagert und wird mittels eines nicht näher erläuterten, dem Fachmann jedoch bekannten Schwenkmechanismus automatisch nach oben geschoben, sobald der Kühlgutbehälter 3 nach vorne gezogen wird. Ein derartiger Schwenkmechanismus, der ein automatisches Hochdrücken der Abdeckung 5 bewirkt, kann beispielsweise durch die Form bedingt sein, in der die Abdeckung 5 und der Kühlgutbehälter 3 in dem Bereich ausgebildet ist in dem sie ineinander greifen.
In Figur 3 ist ein Ausschnitt des in seiner Endstellung vollständig geöffneten Kühlgutträgers 2 schematisch dargestellt. Das Seitenteil 12 ist mit dem Trägerelement 4 über die hier nicht sichtbaren Rastnasen 13 verbunden und weist ein Festschienenteil 14 auf, das an der Innenseite des Seitenteils 12 verläuft. Der Kühlgutbehälter 3 mit seinem Losschienenteil 15 ist in der dargestellten Position soweit herausgefahren, dass der Anschlag 18, der Bestandteil des Kühlgutbehälters 3 ist, die Rolle 16 des Festschienenteils 14 berührt. Ein weiteres Herausfahren des Kühlgutbehälters 3 ist in dieser Stellung nicht mehr mög- lieh. Die Rolle 17 als Bestandteil des Kühlgutbehälters 3 verhindert durch ein Abstützen an der Unterseite der oberen Schiene 19 des Festschienenteils 14 ein Kippen des Kühlgutbehälters 3 in dieser Position.
Die Figur 4 zeigt schematisch die Entnahmeposition des Kühlgutbehälters 3 des in Figur 3 ausschnittsweise dargestellten Kühlgutträgers 2. Nach Überfahren der Rolle 16 des Fest- schienenteils 14 durch den Anschlag 18 des Kühlgutbehälters 3 ist eine Entnahme dieses
möglich. Die Entnahme des Kühlgutbehälters 3 erfolgt durch ein horizontales Kippen bei gleichzeitigem Überfahren der Rolle 16 durch die Rolle 17, die Bestandteil des Kühlgutbehälters 3 ist. Hierzu ist die Einführschiene 20, die vorzugsweise eine Verlängerung der oberen Schiene 19 darstellt und fest mit ihr verbunden ist, so ausgeformt, dass sie in einer elliptischen Bahn nach oben schwenkt, wodurch sie die Breite des Laufkanals 30 vergrößert und dadurch das Überfahren der Rolle 16 durch die Rolle 17 zulässt.
Bezugszeichenliste: