Beschreibung
Stelleinrichtung, insbesondere für eine Kraftfahrzeug- Feststellbremse
Die Erfindung betrifft eine Stelleinrichtung, insbesondere für eine Kraftfahrzeug-Feststellbremse, mit einer einen e- lektromechanischen Antrieb aufweisenden Stelleinheit.
Aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus dem Dokument EP 0 966 376 Bl, ist es bekannt, bei Kraftfahrzeug- Feststellbremsen, insbesondere bei elektronisch gesteuerten Feststellbremsen, die einen elektromechanischen Antrieb aufweisen, den Anziehvorgang sowie den Lösevorgang des Brems- seils zu überwachen. Hierfür wird eine Kraftmessung zur Erfassung der auf das Bremsseil ausgeübten Kraft und eine Wegmessung zur Erfassung des bereits zurückgelegten Stellweges des Bremsseils durchgeführt. Dazu ist sowohl ein Sensorsystem für die Kraftmessung, als auch ein weiteres Sensorsystem für die Wegmessung erforderlich.
Zur Kraftmessung ist in oder an dem Betätigungszug ein Kraftsensor angeordnet, zum unmittelbaren Erfassen der auf den Betätigungszug ausgeübten Kraft. Die Wegmessung erfolgt über einen dem Betätigungszug zugeordneten Wegsensor, dessen Sig- nale der Steuervorrichtung als Eingangsgröße zugeführt werden. Die Sensorsignale müssen dabei von zwei Sensoreinheiten die sich an verschiedenen Positionen des Bremsseils und somit entfernt von, ja ggf. sogar außerhalb der eigentlichen Antriebseinheit und getrennt von der Steuereinheit befinden zu der in der Steuereinheit befindlichen Auswerteeinheit, beispielsweise einem Prozessor, zusammengeführt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Sensoreinheiten mit dem Hub Betätigungszugs mitbewegen müssen. Hierzu sind zusätzliche
Signalleitungen und aufwändige Schaltungsarbeiten, wie z.B. das Verlegen von flexiblen Leitungen oder flexiblen Leitungsträgern erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Stelleinrichtung, insbesondere für eine Kraftfahrzeug-Feststellbremse, mit einer einen elektromechanischen Antrieb aufweisenden Stelleinheit und Sensorvorrichtungen zur Hubweg- und Seilkraftmessung bereitzustellen. Diese soll besonders einfach und kompakt aufgebaut sein und soll gleichzeitig den konstruktiven und montagetechnischen Aufwand bei der Herstellung der Stelleinrichtung verringern .
Diese Aufgabe wird durch eine Stelleinrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Stelleinrichtung umfasst eine einen e- lektromechanischen Antrieb aufweisende Antriebseinrichtung und eine einen Bremszug betätigende Teleskopvorrichtung in einem Gehäuse, die mit der Antriebseinrichtung in Antriebsverbindung steht. Weiterhin weist die Stelleinrichtung eine Wegsensoreinheit zum Erfassen des Stellweges der Teleskopvorrichtung mit einem Wegsignalgeber und einem Wegsignalempfänger, sowie eine Kraftsensoreinheit zum Erfassen der auf den Bremszug mittels der Teleskopvorrichtung ausgeübten Kraft mit einem Kraftsignalgeber und einem Kraftsignalempfänger auf. Dabei sind Wegsensoreinheit und Kraftsensoreinheit räumlich benachbart im Gehäuse der Teleskopvorrichtung getrennt vom Bremszug angeordnet.
Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die bisher räumlich getrennt voneinander und getrennt von der Steuereinheit angeordneten Sensoreinheiten durch eine Raum- und Monta-
geaufwand sparende Lösung zu ersetzen. Hierzu werden Wegsensoreinheit und Kraftsensoreinheit räumlich benachbart im Bereich der Teleskopvorrichtung im oder am Gehäuse der Teleskopvorrichtung angeordnet. Da somit keine zusätzlichen Ge- häuse- oder Trägerbauteile für die Sensoreinheiten und zur Signalleitung benötigt werden, verringert sich gegenüber der bekannten Lösung nicht nur der benötigte Bauraum sondern zusätzlich die Bauteileanzahl und damit der Montageaufwand und das Fehlerrisiko.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Weg- Signalgeber und Kraftsignalgeber als eine funktionelle Baugruppe ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass die komplette Geberbaugruppe in einem Vormontagevorgang vormontiert und in der Endmontage als Einheit verbaut werden kann. Durch die gemeinsame Positionierung beider Signalgeber zusammen werden zusätzlich Messungenauigkeiten bei der Weg- oder Kraftmessung durch Fehlpositionierungen verringert.
In weiter vorteilhafter Ausbildung sind Wegsignalgeber und Kraftsignalgeber in einem einzigen Bauteil zusammengefasst . Mit anderen Worten ist nur noch ein einziger Signalgeber vorgesehen, der sowohl mit dem Wegsignalempfänger als auch mit dem Kraftsignalempfänger zusammenwirkt. Dadurch wird der Raumbedarf und der Fertigungs- und Montageaufwand weiter reduziert .
Besonders vorteilhaft ist die Anordnung der Teleskopvorrichtung in einem Gehäuse oder dergleichen in Längsachse der Stelleinheit axial geführt verschiebbar. Wobei die Teleskop-
Vorrichtung eine Hohlwelle und eine mit dieser in axialer Dreh-Vorschubverbindung stehende Spindelwelle sowie ein Antriebsgetrieberad aufweist. Das Antriebsgetrieberad ist auf der Hohlwelle befestig und gegenüber dieser bezuglich Drehung und Axialverschiebung festgelegt. Über das Antriebsgetrieberad steht die Teleskopvorrichtung mit dem elektromechanischen Antrieb in Antriebsverbindung.
Die Teleskopvorrichtung ist in ihrem Gehäuse entlang ihrer Langsachse bzw. der Langsachse der Stelleinheit axial ver- schiebbar gelagert und mit einem Federelement gegen das Gehäuse abgestutzt.
Diese Ausfuhrung hat den Vorteil der raumlich dicht beieinander liegenden Anordnung der maßgeblichen Funktionsteile und ermöglicht so einen sehr kompakten Aufbau der Stelleinrich- tung.
In Weiterbildung der vorgenannten Anordnung ist der Kraftsignalgeber und/oder der Wegsignalgeber ebenfalls auf der Hohlwelle der Teleskopvorrichtung angeordnet. Dadurch sind die Signalgeber direkt der zentralen Einheit zugeordnet die sowohl für die Wegmessung als auch für die Kraftmessung relevante proportionale und messbare Großen in Form von Drehbzw. Translationsbewegung verfugbar macht. Dies ermöglicht auf einfache Weise eine sehr eng benachbarte Anordnung der beiden Sensoreinheiten.
Weiter vorteilhaft wirkt es sich aus, wenn Wegsignalempfanger und Kraftsignalempfanger benachbart zueinander auf einer gemeinsamen Tragereinheit in oder am Gehäuse der Teleskopvor- richtung angeordnet sind. Die Tragereinheit kann dabei als
Stanzgitter, als Leiterplatte, als Gehauseteil oder als ahnliches Funktionsteil ausgebildet sein. Die Anordnung der Tragereinheit ist derart gewählt, dass der Wegsignalempfanger
und der Kraftsignalempfänger in Wirkverbindung zu den Signalgebern stehen und die Gebersignale von Wegsignalgeber bzw. vom Kraftsignalgeber aufnehmen können. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen auch die Signalempfänger als eine oder auf einer Baugruppe zusammenzufassen und in einem Vormontagevorgang zusammenzustellen. In der Endmontage ist dann ggf. nur noch Montage- und Justagevorgang erforderlich.
In Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform findet ein Schaltungsträger, insbesondere eine Leiterplatte, als Trägereinheit Anwendung. Auf diesem Schaltungsträger sind in gleicher Weise wie die Signalempfänger weitere Bauteile einer elektronischen Steuereinheit der Stelleinrichtung angeordnet. Dies bietet den Vorteil, dass die zur Auswertung der Sensor- signale und zu deren Weiterverarbeitung erforderlichen elektronischen Komponenten in unmittelbarere Nähe zu den Sensoreinheiten angeordnet und elektrisch miteinander verschaltet werden können. So kann ggf. die komplette Steuerungselektronik für die Stelleinrichtung auf diesem Schaltungsträger und mit diesem in dem gemeinsamen Gehäuse mit der Teleskopvorrichtung untergebracht werden. Dies ergibt einen besonders kompakten Aufbau und zusätzlich die Möglichkeit die gesamte erforderliche Elektronik auf einer Baugruppe und in einem Herstellungsverfahren zusammenzufassen. Besonders geeignet ist dafür, wie bereits oben erwähnt, die Hohlwelle der Teleskopvorrichtung.
In einer Ausführung der Erfindung ist der Wegsignalgeber der Wegsensoreinheit als Rotations-Weggeber ausgebildet, der ein oder mehrere dem Rotationsweg eines Antriebselements proportionale Signale an den Wegsignalempfänger übermittelt oder mit dessen Hilfe erzeugt. Dies kann zum Beispiel ein mit einer regelmäßigen Zahnung auf dem Umfang versehenes Geberrad
in Zusammenwirkung mit einem aktiven Hallsensorelement, eine geschlitzte oder gelochte Scheibe in Zusammenwirkung mit einer Lichtschranke, ein mit wechselnder Polung magnetisiertes Magnetrad in Zusammenwirkung mit einem passiven Hallsensor- element, ein Drehpotentiometer oder eine andere, dem Fachmann bekannte Lösung zur Messung eines relativen oder absoluten Rotationsweges sein. Der Rotations-Weggeber ist mit einem beliebigen rotierenden Funktionsteil der Antriebseinheit oder der Getriebeübertragung inklusive der Teleskopvorrichtung verbunden, dessen Umdrehungszahl in proportionalem Zusammenhang mit dem Hubweg der Teleskopvorrichtung steht. Vorzugsweise wird dafür ein Funktionsteil gewählt, das in räumlicher Nähe zu der Kraftsensoreinheit angeordnet ist. Dadurch wird ein besonders kompakter Aufbau der Stelleinrichtung ermög- licht.
Eine weiter vorteilhafte Ausführung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftsignalgeber ein Translations-Weggeber ist, der ein oder mehrere, zu einer Translationsbewegung der Te- leskopvorrichtung gegen das Federelement proportionale, Signale an den Kraftsignalempfänger übermittelt oder mit dessen Hilfe erzeugt. In diesem Fall kann über die Federkonstante des Federelementes, zum Beispiel einer Spiralfeder, ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem gegen das Federelement zu- rückgelegten Weg und der erzeugten Kraft herangezogen werden, um die erzeugte Zugkraft zu bestimmen. Dazu kann prinzipiell jede Art von Abstands- oder Wegmessung genutzt werden. Beispiele dafür sind Induktive Abstandsmessung, Linearpotentiometer oder auch optische Abstandsmessung. Eine solche Ausfüh- rung stellt eine besonders einfache und robuste Art der
Kraftmessung dar. Darüber hinaus bietet sich bei Kombination mit einem Rotations-Weggeber zur Stellwegbestimmung wie oben beschrieben die Möglichkeit beide zu messenden Größen an ei-
nem Bauteil der Stelleinheit, nämlich der Hohlwelle der Teleskopvorrichtung, zu bestimmen. Die Rotation der Hohlwelle bietet dabei ein Maß für den Stellweg und die translatorische Bewegung für die Stellkraft.
Eine bezuglich der Sensoreinheiten besonders einfache und robuste Ausfuhrung ergibt sich dadurch, dass der Kraftsignal- empfanger und/oder der Wegsignalempfanger ein Hall-Element aufweist. Hallelemente reagieren auf magnetische Felder und können sowohl als so genannte aktive oder vorgespannte als auch als passive Signalempfanger gestaltet sein. Im ersten Fall wird das Hallelement permanent mit einem Magnetfeld beaufschlagt. Der zugehörige Signalgeber besteht in der Regel aus einem ferromagnetischen Material und bewegt sich inner- halb des Magnetfeldes wodurch eine mit dem Hallelement messbare Änderung des Magnetfeldes erzeugt wird. In passiver Bauform wird das Hallelement durch einen eine Magnetisierung aufweisenden Signalgeber mit einem Magnetfeld beaufschlagt, das sich bei Bewegung des Signalgebers gegenüber dem Hallele- ment ändert. Diese Änderung kann wiederum mit dem Hallelement gemessen werden.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausfuhrungsbeispielen naher beschrieben, die mit Hilfe der Zeich- nungen erläutert werden. Hierbei zeigen:
FIG 1 eine erste Ausfuhrungsform einer Stelleinrichtung in Längsschnitt,
FIG 2a eine vergrößerte Detailansicht aus FIG 1, FIG 2b das Detail aus FIG 2 in einer weiteren
Ausfuhrungsform, FIG 3 die Stelleinrichtung aus FIG 1 in einem
Querschnitt,
FIG 4 die Stelleinrichtung aus FIG 1 in einer perspektivischen Schnittdarstellung,
FIG 5 eine zweite Ausfuhrungsform einer Stelleinrichtung in Längsschnitt, FIG 6 eine vergrößerte Detailansicht aus FIG 5,
FIG 7 die Stelleinrichtung aus FIG 5 in einer perspektivische Darstellung.
In FIG 1 ist eine Stelleinrichtung 1 in Form eines Aktuators für eine Kraftfahrzeug-Feststellbremse dargestellt, bei der eine axial verschiebbare Teleskopvorrichtung 2 von einem Gehäuse 3 mit einem axial abschließenden Gehausedeckel 4 aufgenommen wird. Die Teleskopvorrichtung 2 umfasst eine Hohlwelle 5 und eine mit dieser in axialer Dreh-Vorschub-Verbindung stehende, einen Bremszug 6 betätigende, an ihrem linken Ende mit dem Bremszug 6 verbundene Spindelwelle 7.
Beim Antreiben der Teleskopvorrichtung 2 im Sinne einer Bewegung des Bremszuges 6 nach rechts, d.h. im Sinne eines Fest- ziehens einer, hier nicht naher dargestellten Kraftfahrzeug- Feststellbremse, erfolgt dabei ein axial translatorische Bewegung der Spindelwelle 7 in der Darstellung der Fig. 1 nach rechts, wobei Fig. 1 eine Bremsstellung bei angezogenem Bremszug zeigt. Die Übertragung eines Drehmomentes erfolgt dabei von einem Elektromotor einer Antriebseinrichtung (nicht abgebildet) über ein nicht naher dargestelltes Getriebe hin zu einem Antriebsgetrieberad 8 in Form eines Zahnrades. Das Antriebsgetrieberad 8 steht bezuglich Rotation und axialer Translation in fester Antriebsverbindung mit der Hohlwelle 5 und ist gemeinsam mit dieser relativ zum Gehäuse 3 axial verschiebbar. Die durch das Antriebsgetrieberad 8 in Drehung versetzte Hohlwelle 5 weist ein Innengewinde 9 auf. Über dieses Innengewinde 9 wird über das kammende Außengewinde 10 der
Spindelwelle 7 eine axiale Vorschubbewegung der Spindelwelle 7 erzielt.
Die Hohlwelle 5 bzw. die Spindelwelle 7 wird von einem Feder- element 11, hier konkret eine Schraubenfeder, konzentrisch umfasst. Diese liegt als Druckfeder mit ihrem einen axialen Ende über ein feststehendes Axialdrucklager 12 an einer Schulter 13 des Gehäuses 3 und mit ihrem anderen axialen Ende an einem Signalgeberelement 14 an. Das an der Hohlwelle 5 an- geordnete Signalgeberelement 14 bewegt sich beim Anziehen bzw. beim Lösen der Stelleinrichtung mit der Hohlwelle 5 axial nach links bzw. rechts parallel zur Längsachse 31 der Stelleinrichtung 1. Der dabei zurückgelegte Weg wird mit Hilfe eines ortsfesten, stationär ruhenden Signalempfänger, der hier den Kraftsignalempfänger 15 darstellt, detektiert und stellt ein Maß für die von der Antriebseinrichtung über das Antriebsgetrieberad 8, die Hohlwelle 5 und die Spindelwelle 7 auf den Bremszug 6 ausgeübte Anzugskraft bzw. Bremskraft dar. Aus diesen Weginformationen des Signalgeberelements 14 können mit anderen Worten Rückschlüsse über die Seilkraft im angezogenen Zustand gezogen werden.
Das sich bei einer Betätigung der Stelleinrichtung 1 mit der Schraubenfeder 11 gemeinsam um die Spindelachse 16 drehende Signalgeberelement 14 weist dabei einen Magneten 17 auf, der im Zusammenspiel mit einem Hall-Element 18 im Kraftsignalempfänger 15 die Erfassung des Abstandes zwischen Signalgeberelement 14 und Hall-Element 18 ermöglicht (vgl. FIG 2a). Das Signalgeberelement 14 weist einen umlaufenden Kragen 19 auf, dessen Abstand 20 zum Hall-Element 18 als Maß für die auf den Bremszug 6 ausgeübte Kraft dient.
Anstelle der vorgenannten Ausfuhrung kann auch ein so genannter vorgespannter Kraftsignalempfanger 15' zum Einsatz kommen, der im Sensorelementgehause 32 neben dem Hall-Element 18' einen Magneten 33 umfasst, vgl. FIG 2b. Eine Änderung des Magnetfeldes wird dann durch die Bewegung eines Signalgeberelementes 14' hervorgerufen, das aus einem ferritischen Material hergestellt ist bzw. einen Ferriten umfasst.
In unmittelbarer Nahe zu dem Hall-Element 18 des Kraftsignal- empfangers 15, 15' und auf demselben Schaltungstrager 21, hier einer Leiterplatte, wie dieses ist ein weiteres Sensorelement, der Wegsignalempfanger 22 zur Erfassung des Stellweges angeordnet. Die Position dieses Wegsensorempfangers 22 ist derart gewählt, dass die am Umfang des Kragens 19 ange- ordneten Zahne 23 am Signalgeberelement 14 wahrend der Betätigung der Stelleinrichtung 1 in unmittelbarer Nahe voruber- gefuhrt werden. Dies ermöglicht eine Erfassung einer bestimmten Anzahl von Impulsen pro Umdrehung also den Drehweg des Signalgeberelementes 14, vgl. FIG 3, die einen Schnitt durch die Stelleinrichtung entlang der Linie III-III abbildet. Mit anderen Worten erfolgt eine Stellwegerfassung derart, dass abgezahlte Impulse einem zurückgelegten Drehweg des Signalgeberelementes 14 zugeordnet werden und wiederum der Drehweg proportional zum Stellweg der Teleskopvorrichtung ist. Dabei kommt einerseits ein Wegsignalempfanger 22 mit einem Hall- Element 18 und andererseits ein aus einem magnetischen Material gefertigter oder einen Magneten aufweisender Wegsignalgeber 14 zum Einsatz. Alternativ zu dieser Anordnung kann wiederum ein Wegsignalempfanger 22' mit einem aktiven HaIl- Element und einem ferritischen Signalgeberelement 14' verwendet werden.
Da Kraftsignalempfänger 15 und Wegsignalempfänger 22 über ein und dasselbe Signalgeberelement 14 bedient werden, welches axial zu der Spindelachse 16 bewegbar und um die Spindelachse 16 drehbar ist, muss der Schaltungsträger 21 lediglich an der Lage der Spindelachse 16 ausgerichtet sein. Die relative Lage des Schaltungsträgers 21 zum Beispiel zur Motorachse 24 spielt hingegen keine Rolle. Der Schaltungsträger 21 ist dabei in einer entsprechenden Aufnahmekammer 25 des Gehäuses 3 untergebracht und positioniert.
FIG 4 zeigt das beschriebene Ausführungsbeispiel in einer perspektivischen Abbildung, wobei Gehäuse 3 und Teleskopvorrichtung 2 sowie Federelement 11, Signalgeberelement 14 und Antriebsgetrieberad 8 in Längsrichtung durchschnitten sind.
FIG 5 stellt eine zweite Ausführungsform der Erfindung dar. Anstelle eines für Kraftsignalempfänger 15 und Wegsignalempfänger 22 gemeinsam vorgesehenen Signalgeberelementes ist ein Kraftsignalgeber 26 und ein Wegsignalgeber 27 vorgesehen, die zu einer Baugruppe zusammengefasst und über ein Axialrollenlager 28 miteinander verbunden sind, wie dies auch in FIG 7 verdeutlich ist. Kraftsignalgeber 26 und Federelement 11 drehen sich dabei bei einer Betätigung der Stelleinrichtung 1 mit der Hohlwelle 5 nicht mit. Dies hat den Vorteil, dass Taumelbewegungen des Kraftsignalgebers 26 aufgrund seiner Drehbewegung vermieden und damit Messgenauigkeiten verbessert werden.
Auch bei dieser Ausführungsform sind der Kraftsignalempfänger 15 für die Kraftermittlung und der Wegsignalempfänger 22 für die Stellwegermittlung räumlich unmittelbar nebeneinander auf einem gemeinsamen Trägerelement 21, einer Leiterplatte, ange-
ordnet. FIG 5 zeigt dabei den Zustand eines gelösten Bremszugs 6, bei dem der Bremszug nach links gefahren ist. Der von dem Federelement 11 beaufschlagte Kraftsignalgeber 26 mit Magnet 17 dient der Bestimmung der auf den Bremszug 6 wirkenden Kraft über eine Wegmessung mittels Hall-Element 18 im Kraftsignalempfänger 15. Das Federelement 11 stützt sich dabei direkt an der Gehäuseschulter 13 ab.
Der Wegsignalgeber 27 übernimmt im Zusammenspiel mit dem Weg- Signalempfänger 22 die Funktion der Wegermittlung, zu welchem Zweck er wiederum am Umfang eines umlaufenden Kragens 19 angeordnete Zähne 23 aufweist. Anstelle des mit Zähnen versehenen Wegsignalgebers 27 kann ein Magnetrad, das magnetisierte Segmente wechselnder Polung aufweist verwendet werden. Dabei wird der Drehweg durch die Anzahl der am Wegsignalempfänger 22 vorbeibewegten Polwechsel von „Nord- und Südpol" erfasst. Dies gilt auch für das gemeinsame Signalgeberelement 14 nach der oben beschriebenen Ausführungsform.
Wiederum gilt, dass für Wegsignalempfänger und/oder Kraftsignalempfänger sowohl aktive (vorgespannte) als auch herkömmliche passive Hall-Elemente verwendet werden können. Je nach Einsatzanforderungen kann auch eine gemischte Verwendung vorgesehen sein, beispielsweise derart, dass die Kraftsensorein- heit mit einem vorgespannten Hall-Element arbeitet, während für die Wegsensoreinheit ein passives Hall-Element verwendet wird.
In beiden Ausführungsformen sind Kraftsignalempfänger 15 und Wegsignalempfänger 22 vorzugsweise als SMD-Bausteine (Surface Mounting Device) auf den Schaltungsträger 21 aufgebracht. Das Hall-Element 18 ist dabei als integrierter Schaltkreis (Chip) ausgebildet. Neben weiteren Bauelementen wie Kondensatoren 29
und Relais 30 kann eine Auswerte- und Steuerschaltung (nicht abgebildet) auf der Leiterplatte 21 angeordnet sein, welche der Erfassung und Weiterverarbeitung der Sensorsignale und der Ansteuerung der Stelleinrichtung dient. Die Auswertung der Kraft- bzw. Wegmessung dient vorzugsweise zur Ansteuerung der Antriebseinrichtung der Stelleinheit durch die ebenfalls auf dem Schaltungsträger 21 angeordnete Steuereinheit. Bei der Anordnung des Schaltungsträgers 21 im Gehäuse 3 werden vorrangig vorhandene Freiräume ausgenutzt, so dass der benö- tigte Bauraum insgesamt minimiert wird.
Bei der Auswertung der Signale und der Weiterverarbeitung zu konkreten Stellweg- und Stellkraft-Informationen ist zu beachten, das anhand der erfassten Weginformation der Kraftsen- soreinheit der aus den Drehimpulsen ermittelte Stellwegwert korrigiert werden muss. Dies ist erforderlich, da sich die Hohlwelle 5 der Teleskopvorrichtung 2 bei ansteigender Kraft und weiter betätigter Antriebseinrichtung axial entgegen dem Stellweg des Bremszuges 6 bewegt. Dieser von der Hohlwelle 5 gegen das Federelement 11 zurückgelegte Weg muss von dem der Drehimpulszahl entsprechenden Stellweg abgezogen werden.
Erfindungsgemäß sind weder Kraftsensoreinheit noch Wegsensoreinheit an den Bremszug gekoppelt und sind darüber hinaus auch nicht in den Kraftübertragungsweg vom elektromechani- schen Antrieb bis hin zum Bremsseil integriert. Daher können die Sensoreinheiten an variabel auswählbaren Positionen in der Antriebs- oder Getriebeeinheit angeordnet und in diesen Positionen fixiert positioniert werden. Dies ermöglicht einen besonders kompakten Aufbau der Stelleinrichtung. Zum anderen ist eine Miniaturisierung der Kraftsensoreinheit möglich, da die mechanische Belastung deutlich verringert bzw. nicht vor-
handen ist. Auch das trägt zu einer vergleichsweise kompakten Bauform bei .
Anstelle von auf einem magnetischen Messprinzip basierenden Sensoreinheiten können auch andere Sensorprinzipien, beispielsweise ein auf optischer Abtastung oder dergleichen basierendes System, eingesetzt werden.