Scheibenbremse, insbesondere für ein Nutzfahrzeug, sowie Haltebügel zur Halterung von Bremsbelägen der Scheibenbremse
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenbremse, insbesondere für ein Nutzfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. sowie Haltebügel zur Halterung von Bremsbelägen der Scheibenbremse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
Der Haltebügel einer solchen Scheibenbremse, wie sie beispielsweise aus der DE 86 150 15 Ul bekannt ist, dient in der Hauptsache als Widerlager für Federn, bei der bekannten Scheibenbremse Blattfedern, die die Bremsbeläge federnd verspannen.
Dabei ist der Haltebügel lösbar am Bremssattel befestigt, so dass sowohl eine schnelle Montage wie auch Demontage der Bremsbeläge möglich ist. Dies z. B., um einen für einen Bremsbelagwechsel notwendigen Zugriff auf die Bremsbeläge problemlos zu ermöglichen.
Hierzu trägt auch bei, dass der Haltebügel mit einfachen Mittel an- und abzubauen ist, wozu er einerseits in eine taschenförmige Aufnahme des Bremssattels eingesteckt ist und andererseits mit dem Bremssattel, unter Überbrückung einer Ein- stecköffhung für die Bremsbeläge durch Verschrauben fest verbunden ist.
Die taschenförmige Aufnahme ist dabei auf der die Bremsenaußenseite bildenden Seite des Bremssattels vorgesehen, die einer im Bremssattel angeordneten Zu- spanneinrichtung gegenüberliegt, die die Bremseninnenseite, also die der Fahrzeugmitte zugewandten Seite bildet. Dabei kann die Aufnahme durch mechanische Bearbeitung eingebracht sein oder bei Herstellung des Bremssattels durch Gießen gleich mit angeformt werden.
Wie erwähnt, ist der Haltebügel mit seinem anderen, der Zuspanneinrichtung zugewandten Ende mit dem Bremssattel verschraubt. Allerdings ist hierzu eine ent- sprechend aufwendige Bearbeitung erforderlich, das heißt, ein Bohren der Kernbohrung und ein anschließendes Gewindeschneiden. Da solche Scheibenbremsen in großen Stückzahlen hergestellt werden, stehen diese Arbeitsgänge einer optimierten Fertigung entgegen, so dass das Produkt insgesamt nur mit einem entsprechend hohen Aufwand herstellbar ist.
Dies gilt gleichermaßen für eine Scheibenbremse, bei der die taschenförmige Aufnahme auf der die Bremseninnenseite bildenden Seite des Bremssattels vorgesehen ist. Die Festlegung des Haltebügels auf der gegenüberliegenden, also sozusagen der Bremsenaußenseite erfolgt mittels eines Bolzens, einer Scheibe und eines Splintes, wobei der Bolzen formschlüssig mit dem Bremssattel verbunden ist. Dieser Form- schluss wird oberhalb des Haltebügels hergestellt, der in Verbindung mit der Scheibe durch den Splint niedergedrückt und am Bolzen befestigt ist.
Allerdings benötigt die Verbindung Bolzen/Scheibe und Splint einen entsprechen- den Bauraum, der aufgrund der herrschenden engen Platzverhältnisse nur mit erheblichem Aufwand herstellbar ist.
Überdies ist die Bearbeitung einer bremssattelseitigen Bohrung zur Aufnahme des Bolzens abweichend von der Hauptbearbeitungsrichtung erforderlich, wodurch die Fertigung insgesamt erschwert wird. Auch das Einbringen der Kernbohrung und das Schneiden des Gewindes zur Herstellung der Schraubverbindung kann nur abweichend von der Hauptbearbeitungsrichtung erfolgen, so dass sich hierbei die gleichen Nachteile ergeben.
Darüber hinaus besteht prinzipiell bei den bekannten Scheibenbremsen die Gefahr, dass sich das Sicherungselement löst und insbesondere im Fahrbetrieb verloren geht, so dass der Haltebügel seiner Funktion nicht mehr nachkommen kann, mit der Folge eines Versagens der Scheibenbremse.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenbremse bzw. einen Haltebügel der gattungsgemäßen Art so weiter zu entwickeln, dass sie kostengünstiger herstellbar sind, eine einfachere und schnellere Montage bzw. Demontage der Bremsbeläge erlauben und die Betriebssicherheit insgesamt verbessert wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch einen Haltebügel mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.
Durch die Erfindung ist zunächst einmal eine wesentlich einfachere Realisierung 15 der baulichen Voraussetzungen für die Festlegung des Sicherungselementes möglich, da der benötige Bauraum wesentlich geringer ist als der nach dem Stand der Technik erforderliche, zumindest hinsichtlich der notwendigen Bauraumhöhe.
Gerade unter den vorherrschenden beengten Platzverhältnissen kommt diesem 20 Sachverhalt eine besondere Bedeutung zu, da die für ein Auswechseln der Bremsbeläge notwendige Montage bzw. Demontage des Sicherungselementes erheblich einfacherer ist.
Dadurch, dass das in Längsachsrichtung des Haltebügels in mindestens einer Auf- 25 nähme des Bremssattels eingesteckte Sicherungselement verschiebegesichert an dem Haltebügel anliegt, wird eine wesentliche Verbesserung der Betriebssicherheit der Scheibenbremse erreicht.
Für den Fall, dass die Verbindung des Sicherungselementes mit dem Bremssattel 30 unterbrochen sein sollte, beispielsweise durch Verlust eines Sicherungssplintes oder dergleichen, kann das Sicherungselement trotzdem nicht aus dem Bremssattel herausrutschen, selbst nicht bei den üblicherweise recht rauen Bedingungen beim Betrieb eines Nutzfahrzeuges, insbesondere bei Rüttelbeanspruchungen.
Darüber hinaus ist diese Sicherungsmaßnahme mit geringem Aufwand zu realisieren, wozu nicht einmal zusätzliche bauliche Maßnahmen erforderlich sind, sondern lediglich eine entsprechende Formgebung des Haltebügels.
Vorzugsweise liegt das Sicherungselement an einer oder zwei Anschlagkanten des
Haltebügels an, die praktisch einen Anschlag bilden und nur durch Niederdrücken des Haltebügels gegen den Druck der Belaghaltefeder außer Kontakt mit dem Sicherungselement bringbar sind.
Die genannten Anschlagkanten können durch Aussparungen des Haltebügels gebildet sein, die bei dessen Herstellung beispielsweise durch Stanzen eingebracht werden.
Zur Montage des Sicherungselementes, das sich in Funktionsstellung bereichswei- se an der Oberseite des Haltebügels abstützt, ist dieser gegen die Kraft der Belaghaltefeder niederzudrücken und das Sicherungselement in eine entsprechende Aufnahme des Bremssattels einzustecken, bis dies den Bereich der Anschlagkante überfahren hat. Nach einem Loslassen des Haltebügels wird dieser durch den Druck der Belaghaltefeder so weit in Richtung des Sicherungselementes angeho- ben, bis das Sicherungselement bzw. daran angeformte Schenkel in der Ausnehmung des Haltebügels entgegen der Einsteckrichtung axial gesichert einliegen.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
Figur 1 eine erfindungsgemäße Scheibenbremse in einer Draufsicht
Figur 2 ein Teilausschnitt der Scheibenbremse in einer perspektivischen Ansicht
In der Figur 1 ist eine Scheibenbremse, insbesondere für ein Nutzfahrzeug dargestellt, mit einem einen Aufhahmeraum 13 für eine nicht gezeigte Zuspanneinrich- tung aufweisenden Bremssattel 1 , der eine mit Bremsbelägen 2 in Wirkverbindung bringbare Bremsscheibe aufweist und an einem Bremsträger 5 befestigt ist. " 5
Am Bremssattel 1 ist lösbar ein Haltebügel 4 befestigt, an dem sich auf die Außenkanten der Bremsbeläge 2 einwirkende Belaghaltefedern 3 in Form von Blattfedern abstützen.
10 Diese Belaghaltefedern 3 sind jeweils an einer Belagträgerplatte 11 des Bremsbelages 2 befestigt, die einen bei einer Bremsung die Bremsscheibe kontaktierenden Bremsbelag 12 trägt.
Der Haltebügel 4 ist mit einem Ende an der dem Aufhahmeraum 13 gegenüberlie- 15 genden Seite des Bremssattels 1 gehalten, während das andere Ende über ein Sicherungselement 6 mit dem Bremssattel 1 verbunden ist.
Dieses Sicherungselement 6 weist zwei parallel und abständig zueinander verlaufende Schenkel 7 auf, die miteinander verbunden sind und die in Längsachsrich- 20 tung des Haltebügels 4 in Öffnungen des Bremssattels 1 eingesteckt sind, wobei sich der Verbindungsbereich der beiden Schenkel 7 an der Oberseite des Haltebügels 4 abstützt.
Wie die Figur 2 besonders deutlich zeigt, liegt das Sicherungselement 6, das im üb- 25 rigen durch Splinte am Bremssattel gegen Verrutschen gesichert ist, die durch
Splintlöcher 9 der Schenkel 7 geführt sind, an Anschlagkanten 8 des Haltebügels 4 an, so dass das Sicherungselement 6 auch in ungesicherter Position, also wenn die Splinte nicht eingesteckt sind, gegen ein Verschieben gesichert ist.
30 Die Anschlagkanten 8 sind gebildet durch die Begrenzung jeweils einer seitlich am
Haltebügel 4 vorgesehenen Ausnehmung 10, die beispielsweise durch Stanzen eingebracht ist.
Prinzipiell denkbar und unter anderem von der Formgebung des Sicherungselementes 6 abhängig, ist auch eine vom gezeigten Ausruhrungsbeispiel abweichende Gestaltung der Anschlagkanten, die jedoch zweckmäßigerweise durch Stanzen oder Prägen eingebracht werden.
Bezugszeichenliste
1 Bremssattel
2 Bremsbelag
3 Belaghaltefeder
4 Haltebügel 5 Bremsträger
6 Sicherungselement
7 Schenkel
8 Anschlagkante
9 Splintloch 10 Ausnehmung
11 Belagträgerplatte
12 Reibbelag
13 Aufhahmeraum