VORRICHTtMG UND VERFAHREN ZUR VERRINGERUNG VON DICHTSPALTVERLUSTEN VON TURBOMASCHINEN
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verringerung von Dichtspaltverlusten von Turbomaschinen mit einem Gehäuse und einem darin angeordneten Rotationskörper, wobei zwischen Gehäuse und. Rotationskörper wenigstens eine Labyrinthdichtung angeordnet ist .
Der Stand der Technik wird dadurch charakterisiert, dass die Spaltverluste zwischen Gehäuse und Laufrad heute durch Gleitringdichtungen, Labyrinthdichtungen oder auch bürstenähnliche Dichtungen verringert werden.
Bei Kleinturbinen oder Ladern wird heute vorzugsweise der Spalt zwischen Gehäuse und offenem Laufrad bei kleinst möglicher Dimensionierung des Spaltes offen gelassen. Die Dimensionierung des tolerierten Spaltes ist im Wesentlichen abhängig von der zu durchfahrenden Temperaturspanne zwischen Ruhezustand und Betriebszustand mit einer entsprechenden Dehnung des Rotors und der Arbeitswelle sowie den an dem Turbinen- oder Verdichterrad entstehenden Zentrifugalkräften.
Im Regelfall wird sich das Turbinen- oder Verdichterrad dehnen, bevor das Gehäuse der thermischen Dehnung folgen kann. Diese thermische und zentrifugale Dehnung der Laufrä- der kann bei Einsatztemperaturen bis 2000C durchaus im Bereich von 0,2 mm liegen, bei kleinen Heißgasturbinen auch durchaus in dem Bereich von 1,0 bis mehreren Millimetern.
Um einen zerstörerischen mechanischen Kontakt der Laufräder zum Gehäuse zu vermeiden, wird heute der Spalt zwischen Gehäuse und Laufräder durch Hinnahme der entstehenden Ver-
BESTATIGUNGSKOPIE
luste relativ groß dimensioniert und die thermische Beaufschlagung des Turbinen- oder Verdichtersystems erfolgt stufenweise derart, dass das Gehäuse genügend Zeit zur thermischen Dehnung hat. Damit kann eine Turbine heutiger Bauart thermischen Lastwechseln nur langsam folgen. Die Verluste durch den Spalt nehmen bei kleiner werdenden Laufraddurchmessern sehr stark zu und der mechanische Wirkungsgrad des Laufrades nimmt schnell ab.
Es werden aber auch Dichtsysteme eingesetzt, so z.B. Gleitringdichtungen, die auf dem rotierenden Körper aufgesetzt werden und bei hohem Druckgefälle zwischen Strömungseinlass und -auslass unter Vorspannung auf die Welle montiert werden müssen. Gleitringdichtungen verursachen damit erhebliche Reibungswiderstände und unterliegen einem Verschleiß.
Labyrinthdichtungen werden vorzugsweise in axialer Richtung auf die sich drehende Achse aufgesetzt, wobei diese als einfacher oder als ineinandergreifender Kamm ausgebildet werden. Der konstruktive Abstand zwischen den Lamellen muss Wärmedehnungen und unvermeidliche Unwuchten oder Unebenheiten berücksichtigen. Bei Kleinturbinen wie für Druckluft- Werkzeuge werden als minimale Dichtspaltweiten zwischen den Lamellen Abstände in der Größe von bis zu 0,1 mm realisiert, bei Heißgasturbinen können die Abstände durchaus im Bereich von einigen Millimetern liegen.
Bürstenähnliche Dichtungen setzen mit den Bürstenenden auf der Welle auf. Allerdings kann das Strδmungsmedium in geringem Umfang zwischen den einzelnen Bürsten hindurchströmen. Bürstendichtungen sind empfindlich gegenüber Verunreinigungen mit dem Ergebnis der Abstandsvergrößerung zwischen den Bürsten, möglichen Schleifspuren der Verunreinigungen und sind nicht für große Druckgefälle einsetzbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Verringerung von Spaltverlusten anzubieten und damit den Wirkungsgrad von Turbomaschinen zu erhöhen.
Mit einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Rotationskörper und/ oder der einen feststehenden Teil der wenigstens einen Labyrinthdichtung tragende Gehäuseteil axial verschiebbar ausgebildet ist, so dass durch Verschiebung des Rotationskörpers und/oder des Gehäuseteiles die Spaltbreite der wenigstens einen Labyrinthdichtung einstellbar ist . Auf diese Weise ist der Rotationskörper oder ein Teil des Gehäuses jeweils mit einem radialen Labyrinthdichtungseingriff axial verfahrbar gegen den zweiten Teil der Labyrinthdichtung gelagert .
Somit lässt sich die Dichtspaltweite durch eine axiale Verschiebung auf einen gewünschten Wert einstellen. Auch ist dieser Wert nicht starr, sondern kann im laufenden Betrieb verändert werden, so dass es insbesondere möglich ist, die Turbine mit größeren Dichtspalten anfahren zu lassen und erst bei Erreichen eines stationären Betriebszustandes die Dichtspalte auf das kleinstmögliche Maß zu verkleinern, um den Wirkungsgrad der Maschine zu maximieren. Auf diese Weise wird eine Beschädigung der Maschine während des Hochfah- rens vermieden, da aufgrund der hierbei auftretenden Be- triebszustände ein Kontakt zwischen den rotierenden und den feststehenden Teilen der Maschine bei zu kleinen Dicht- spaltdurchmessern vorkommen könnte und durch die Erfindung wirkungsvoll verhindert werden kann.
So wird die Erfindung zur Verringerung der zwischen Gehäuse und turbinen- oder verdichterschaufelbestückten Rotationskörper auftretenden Spaltverluste eingesetzt. Hierzu werden entweder die normalerweise zum Gehäuse frei drehenden Tur-
binenschaufelenden einer üblichen Radialturbine mit einer Mantelfläche versehen, wobei diese Mantelfläche an dem oberen und/oder unteren Ende den einen Teil der Labyrinthdichtungen trägt und das gegenüberliegende Gehäuseteil den jeweils entsprechenden anderen Teil der Labyrinthdichtungen oder die senkrecht zur Drehrichtung versehene Grundfläche mit dem großen Radius des Laufrades und das gegenüberstehende Gehäuseteil entsprechende Labyrinthdichtungen trägt .
Die wirksame Dichtspalthöhe nach Hochlaufen des Rotationskörpers kann damit erfindungsgemäß bis auf Weiten von wenigen 0,001 mm reduziert und die Strömungsverluste durch den Dichtspalt sowie die Sekundärströmungsverluste drastisch verringert werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen :
So kann vorgesehen sein, dass wenigstens ein Sensorelement zur Bestimmung wenigstens der Axialposition des Rotationskörpers und/oder des verschiebbaren Gehäuseteiles vorgesehen ist. Hierdurch lässt sich eine besonders effektive Steuerung des Dichtspaltes erreichen, da die aktuelle Position des Rotationskörpers bzw. des verschiebbaren Gehäuseteiles jederzeit bestimmbar ist.
Vorteilhaft ist es, wenn wenigstens eine elektronische Regelanordnung zur axialen Positionierung des Rotationskörpers und/oder des verschiebbaren Gehäuseteiles abhängig von den gemessenen SensorInformationen in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen ist. Auf diese Weise lässt sich insbesondere im Zusammenspiel mit einem Sensorelement eine voll geregelte Dichtspaltbreite im gewünschten Maß erreichen. Abhängig von der gemessenen Position kann die axiale Position des Rotationskörpers bzw. des Gehäuseteiles jeder-
zeit nachgeführt werden, um den Dichtspalt auf dem gewünschten Maß zu fixieren. Insbesondere, wenn im Laufe der Zeit thermische Ausdehnungen der Welle oder des Gehäuse- teiles auftreten oder thermische Lastwechsel mit daraus folgenden Veränderungen auftreten, wird dies durch die Regelung automatisch kompensiert, ohne dass der Wirkungsgrad der Maschine nachlässt oder eine Beschädigung auftritt.
Vorteilhaft ist es, wenn der Rotationskörper elektromagnetisch gelagert und/oder elektromagnetisch axial verfahrbar ausgebildet ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird vorzugsweise mit einem elektromagnetisch aktiv gelagerten Rotationskörper (Laufrad) durchgeführt, der mit einer elektromagnetischen Unwuchtkompensation ausgestattet wird und der axial beispielsweise in einem Bereich von ± 2,0 mm mit einer Genauigkeit von 0,001 mm verschoben werden kann. Der axiale Ver- schub wird durch eine entsprechende Strombeaufschlagung des elektromagnetisch aktiven Axiallagers herbeigeführt. Diese Bauart bietet sich an, wenn der Rotationskörper ein sehr schnell laufender Rotationskörper ist, der nicht mehr sinnvoll durch mechanische Lager gelagert werden kann.
Im Falle einer alternativen mechanischen Lagerung kann die Erfindung derart durchgeführt werden, dass das Gehäuse über eine Membran mit einem axial verschiebbaren Deckel ausgerüstet wird und dieser Deckel über eine mechanische oder elektromechanische Verstelleinrichtung axial verschiebbar ausgebildet wird. Diese Bauart bietet sich für alle Rotationskörper an, deren Drehzahlen unterhalb von 20.000 U/min liegen.
Die Kombination der elektromagnetisch verfahrbaren Welle und axial verschiebbarer Gehäuseteile bietet sich für den
Fall an, dass ein mehrstufiges Turbinen- und/oder Verdichterkonzept mit unterschiedlichen Temperaturbeanspruchungen der einzelnen Laufräder verfolgt wird.
Es ist vorteilhaft, dass der jeweilige Abstand zwischen Laufrädern und entsprechenden Gehäuseteilen sensorisch hochgenau im Bereich von 0,001 mm erfasst wird und über einen Regler der jeweilige Spalt zwischen Gehäuse und Lauf- rädern auf das kleinstmögliche Maß gesteuert wird. Diese erfindungsgemäße Technik erlaubt es auch während des Hoch- fahrens der Turbine und/oder des Verdichters den Spaltverlust klein zu halten.
Vorteilhaft wird die Labyrinthdichtung in Verbindung mit einer axialen Positionierung der Welle oder des Gehäuses bei einer Axialturbine oder einem Axialverdichter eingesetzt.
Vorteilhaft kann es auch sein, dass die Labyrinthdichtung bei einer Radialturbine oder einem Radialverdichter in Verbindung mit einer axialen Positonierung der Welle und/oder des Gehäuses einsetzbar ist.
Alternativ ist die Labyrinthdichtung in Verbindung mit einer axialen Positonierung der Welle oder des Gehäuses bei einer Diagonalturbine oder einem Diagonalverdichter ein- setzbar .
Zweckmäßig kann die Labyrinthdichtung auf zwei achssymmetrischen kreissegmentförmigen Flächen um den Massenschwerpunkt des Rotationskörpers vorgesehen sein und die Labyrinthdichtung jeweils am Gehäuseteil und dem Rotationskörper voneinander beabstandete Labyrinthstege aufweisen, wobei der Abstand der Labyrinthstege derartig bemessen ist, dass die Arbeitswelle eine freie Präzessionsbewegung aus-
führen kann. Somit können die die Labyrinthdichtungen tragenden Flächen des Laufrades und die gegenüberliegenden Gehäuseteile erfindungsgemäß derart ausgebildet werden, dass bei Zulassung der Präzession einer vollständig elektromagnetisch gelagerten Arbeitswelle diese ineinandergreifenden Flächen sich auf einem Kreissegment um den Massenschwerpunkt der Arbeitswelle befinden. So führen auch derartige Präzessionsbewegungen nicht zu einem Kontakt zwischen dem rotierenden und dem feststehenden Teil der Labyrinthdichtung .
Besonders vorteilhaft sind die Sensoren als berührungslose Sensoren ausgebildet . Bei den hohen auftretenden Drehzahlen des Rotationskörpers bietet sich eine Positionsbestimmung des Körpers im Gehäuse über eine berühungslose Sensorik an. Insbesondere mittels Induktionssensoren lassen sich besonders vorteilhafte Ergebnisse erzielen.
Sehr gute Ergebnisse ergeben sich dann, wenn nach der Erfindung der Rotationskörper auf eine Dichtspaltbreite zwischen 0,1 und 0,005 mm verfahrbar ist. In diesem Bereich sind die Dichtspaltverluste auch bei kleinen Arbeitsmaschinen in einem Bereich, der den Wirkungsgrad der Maschine nicht übermäßig beeinträchtigt.
In Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein den Rotationskörper wenigstens bereichsweise umschließender Gehäusedeckel vorgesehen ist, an dem ein feststehender Teil der Labyrinthdichtung angeordnet ist und der mit einer druckfesten Membran mit dem Gehäuse verbunden und mechanisch oder elektromechanisch axial verfahrbar ausgebildet ist. Eine derartige mechanische Verstellung der Spaltbreite kann, wie ausgeführt, bei Maschinen, deren Drehzahl sich im unteren bis mittleren Bereich bewegt, zweckmäßig sein.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Rotationskörper bereichsweise Turbinenschaufeln trägt, die eine äußere Mantelfläche aufweisen, die als Teil einer oberen und/oder unteren radialen Labyrinthdichtung ausgebildet sind. Auf diese Weise kann die Dichtung direkt in die Turbinenschaufeln integriert werden und somit eine Abdichtung direkt am Rand der Turbinenräder erfolgen, wodurch der bauliche Aufwand reduziert wird und zusätzliche Dichtungen vermieden werden können.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass bei Vorhandensein von mehr als einer Labyrinthdichtung zwischen dem Rotationskörper und dem Gehäuse die Dichtspalte der einzelnen Labyrinthdichtungen unabhängig voneinander regelbar sind, indem der Rotationskörper und die die feststehenden Teile der Labyrinthdichtungen tragenden Teile des Gehäuses unabhängig voneinander und/oder relativ zueinander axial verschiebbar ausgebildet sind. Auf diese Weise lassen sich auch bei mehrstufigen Turbinenanordnungen die Dichtspalte der jeweils einzelnen Bereiche einzeln voneinander einstellen, was insbesondere dann zweckmäßig ist, wenn unterschiedliche Temperaturen an unterschiedlichen Bereichen der Turbine anliegen und somit die thermischen Ausdehnungen voneinander abweichen.
Dadurch, dass die Lage der Welle gegenüber dem umgebenden Gehäuse eingestellt werden kann, lassen sich die zwischen diesen Elementen vorhandenen Labyrinthdichtungen auf die gewünschte Spaltbreite einstellen. Die Spaltbreite der Dichtungen zwischen der Welle und an den beweglichen Gehäuseteilen angeordneten Teilen der Labyrinthdichtungen lassen sich dann durch Verschiebung dieser Gehäuseteile einstellen.
Dadurch, dass neben dem axialen Positionssensor weitere
Sensoren zwischen den verschiebbaren Gehäuseteilen und der Achse oder zwischen den verschiebbaren Gehäuseteilen und dem feststehenden Gehäuseteil vorgesehen sind, lässt sich auch hier die jeweilige Relativposition messen und durch Vorsehen eines elektronischen Reglers auf ein gewünschtes Maß einstellen.
Die Erfindung betrifft außerdem noch ein Verfahren zur Verringerung von Dichtspaltverlusten von Turbomaschinen mit einem Gehäuse und einem darin angeordneten Rotationskörper mit wenigstens einer Labyrinthdichtung, das sich dadurch auszeichnet, dass der Rotationskörper axial derartig verschoben wird, dass die Spaltweite des Dichtspaltes der La- byrinthdichtung in einen einstellbaren Toleranzbereich verbleibt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann bei kleinen Radialturbinen wie bei Abgasturboladern, Gas- und Dampfturbinen oder auch Luftturbinen sowie entsprechenden Verdichtern in Verbindung mit Mantelflächen außen an den Laufrädern und den Labyrinthdichtungsstegen die Verluste verursachende Dichtspaltfläche auf einen Bruchteil der heute gegebenen Verluste reduziert werden.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aufgrund der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnung. Diese zeigt in
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Arbeitsmaschine in zwei Positionen,
Fig. 2 einen Teilschnitt durch eine erfindungsgemäße Axial- turbine in zwei Positionen,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Radialturbine in zwei Positionen,
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Teil einer erfindungsgemäßen Turbomaschine in zwei Positionen sowie in
Fig. 5 einen Teilschnitt durch eine erfindungsgemäße Turbomaschine in zwei Positionen.
Eine allgemein mit 100 bezeichnete erfindungsgemäße Turbomaschine ist in Fig. 1 näher dargestellt. Sie weist zwei Turbinenstufen 102 und 103 sowie zwei Verdichterstufen 104 und 105 auf, die alle auf einem gemeinsamen Rotationskörper 106 montiert und in einem Maschinengehäuse 101 drehbar angeordnet sind.
Der Rotationskörper 106 ist schwebend durch ein elektromagnetisches Axiallager 107 und weitere, nicht dargestellte elektromagnetische Lager gelagert. Durch das elektromagnetische Axiallager 107 kann der Rotationskörper 106 in axialer Richtung, wie schematisch dargestellt, verschoben werden. Durch die gesamte elektromagnetische Lagerung kann die Position des Rotationskörpers 106 sowohl in axialer als auch in radialer Richtung eingestellt werden. Zur Bestimmung der aktuellen Position des Rotationskörpers 106 sind ein axialer Positionssensor 108 in Form eines Induktivsensors sowie weitere berührungslose Positionssensoren vorgesehen, die ebenfalls nicht näher dargestellt sind. Mit den gemessenen Positionsdaten des Rotationskörpers 106 wird ihre Position auch bei hohen Drehzahlen genau eingestellt und es ist eine Unwuchtkompensation möglich.
Um die Sekundärströmungsverluste der Maschine 100 zu minimieren sind an den einzelnen Kompressor- und Verdichterstufen 102, 103, 104, 105 zwischen dem mit dem Rotationskörper 106 verbundenen rotierenden Teil und dem feststehenden Gehäuseteil 101 jeweils allgemein mit 110 bezeichnete
Labyrinthdichtungen vorgesehen. Sie weisen am Gehäuse 101 kammartig angeordnete Dichtlamellen 111 auf. Die Kompressor- und Verdichterstufen 102, 103, 104, 105 weisen rand- seitig korrespondierende Dichtflächen 112 auf.
Um die Dichtspaltverluste der Dichtungen 110 möglichst klein zu halten, wird mittels des elektromagnetischen Axiallagers 107 die Achse derartig verschoben, dass der Abstand zwischen den Turbinenrädern 102, 103 und dem Gehäuse 101 kleiner wird, bis er sich in Ausgestaltung auf 0,005 mm reduziert hat. Dazu wird ständig die mittels des Axialsensors 108 erfasste Position des Rotationskörpers 106 mit dem einzustellenden Wert verglichen und entsprechend nachgeregelt. Dieser Zustand ist im unteren Teil von Fig. 1 dargestellt.
Um die Dichtspaltverluste der Kompressorstufen 104 und 105 ebenfalls minimieren zu können, sind Teile des den Rotationskörper 106 umgebenden Gehäuseteiles 109 relativ zum Grundgehäuse 101 und zum Rotationskörper 106 verschiebbar ausgebildet. Die Position relativ zum Rotationskörper 106 wird durch einen mit 13 bezeichneten Induktivsensor bestimmt. Durch eine nicht näher dargestellte Antriebseinheit kann der Gehäuseteil 109 axial verfahren werden.
Zur Verringerung der Dichtspaltverluste der Verdichterstufe wird abhängig von den gemessenen Positionsdaten des Gehäuseteiles 110 dieses in axialer Richtung so weit verschoben, bis der Spalt zwischen den Dichtflächen 112 der Kompressorräder 104, 105 und den feststehenden Lamellen 111 der Labyrinthdichtungen 110 den gewünschten Wert erreicht hat. Auf diese Weise werden thermische Ausdehnungen des Rotationskörpers 106 und der Gehäuseteile 101, 109 auch bei schnellem Wechsel der thermischen Belastungen ausgeglichen, ohne dass der Wirkungsgrad der Maschine aufgrund der Dichtspalt-
Verluste abnimmt oder eine mechanische Berührung und damit Zerstörung der schnelldrehenden mit den feststehenden Gehäuseteilen auftreten kann.
Die in Fig. 2 teilweise dargestellte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Axialturbine 200 weist eine axial angeordnete Labyrinthdichtung 210 zwischen dem Rotationskörper 206 und dem Gehäuseteil 201 auf. Dabei weist das Gehäuse 201 einen axial verschiebbaren, im Wesentlichen zylinderförmigen Deckelteil 221 auf, der durch eine bewegliche, umlaufende Membran 222 dicht mit dem Gehäuseteil 201 verbunden ist. Der Deckelteil 221 weist den feststehenden Teil der Labyrinthdichtung 210 in Form mehrerer kammartig vorstehender Lamellen 211 auf. An der Welle sind korrespondierende, in diese Lamellen eingreifende, ebenfalls kammartig ausgebildete umlaufende Lamellen 212 angeordnet.
Durch einen nicht näher dargestellten mechanischen oder elektromechanischen Verstellmechanismus wird der zylindrische Deckel 221 relativ zum Rotationskörper 206 verschoben, so dass der Spalt 213 zwischen den feststehenden Lamellen 211 der Labyrinthdichtung und den rotierenden Lamellen 212 verringert wird, wie im Teil "b) " von Fig. 2 dargestellt.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 300 ist ein Radialturbinen- oder Verdichterrad 306a in einem feststehenden Gehäuseteil 301 angeordnet. An den Stirnflächen des Radialrades 306a befinden sich Labyrinthdichtungen 310, die ebenfalls wieder aus einem am Gehäuse 301 angeordneten feststehenden Teil 311 und einem am Radialrad 306a angeordneten rotierenden Teil 312 bestehen. Durch die erfindungsgemäße axiale Verschiebung des Rotationskörpers 306 kann das Radialturbinen- bzw. Verdichterrad 306a in Richtung des feststehenden Gehäuses 301 verschoben werden, wie im Bereich "b) " der Zeichnung
dargestellt . Hierdurch kann der Spaltabstand der Labyrinthdichtung 310 wie bereits beschrieben eingestellt werden.
In der in Fig. 4 dargestellten Ausgestaltung der Erfindung befindet sich die Labryrinthdichtung 410 auf einer Mantelfläche zwischen einem Gehäuseteil 401 und dem Rotationskörper 406. Die Mantelfläche befindet sich auf einem Kreissegment um den Massenschwerpunkt des Rotationskörpers 406. Auch hier lässt sich, wie dargestellt, durch eine Verschiebung der Welle in axialer Richtung der Abstand zwischen den feststehenden Teilen 411 der Lamellendichtung 410 und den rotierenden Teilen 412 der Lamellendichtung 410 verkleinern bis die Spaltverluste auf ein gewünschtes Maß reduziert werden .
Durch die Anordnung auf einem Kreissegment um den Massenschwerpunkt des Rotationskörpers 406, vollzieht dieser bei einer vollständigen elektromagnetischen Lagerung um seinen Massenschwerpunkt eine Präzessionsbewegung.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausgestaltung der Erfindung mit einer zweistufigen Turbine 500 sind zwischen den beiden Turbinenrädern 506a und 506b sowie den damit korrespondierenden Mantelflächen 511a und 511b Labyrinthdichtungen 510 vorgesehen. Diese bestehen aus kammartig angeordneten, umlaufenden Lamellen 512 an den außenseitig liegenden Randflächen der Turbinenräder und hierzu korrespondierenden Mantelflächen 511 im feststehenden Gehäuse 501 der Turbine. Auch hier wird durch eine axiale Verschiebung des Rotationskörpers 506, der die Turbinenräder 506a und 506b trägt, der Spalt zwischen den Lamellen 512 und der korrespondierenden Mantelfläche 511 auf das gewünschte Maß eingestellt, wie im unteren Bereich der Fig. 5 dargestellt.
Natürlich ist die Erfindung nicht auf die beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern in vielfacher Hinsicht abänderbar, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So ist neben der dargestellten einfachen Verschiebbarkeit des Rotationskörpers und der zusätzlichen Verschiebbarkeit eines Gehäuseteiles auch ein Aufbau mit noch mehr verschiebbaren Teilen und entsprechenden einstellbaren Dichtungen des Gesamtsystems möglich, ebenso wie die genaue Ausgestaltung und Position der Labyrinthdichtungen an allen technisch sinnvollen Stellen der Turbine erfolgen kann, wie anhand der unterschiedlichen Beispiele gezeigt ist, ebenso wie auch die Art der Arbeitsmaschinenteile, d.h. Turbinenstufen, Verdichterstufen, radiale oder axiale Führung der Strömungsmedien. Ausgestaltungen als Hoch-, Mittel- oder Niederdrucksysteme sind möglich, sofern das in den Ansprüchen ausgedrückte Erfindungsprinzip erhalten bleibt.