Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Gartenmöbeln aus Robinienholz, umfassend einen Verfahrensschritt,
in dem das Robinienholz behandelt wird.
Verfahren der vorgenannten Art sind hinlänglich bekannt.
Robinienholz eignet sich hervorragend für die Herstellung von
Gartenmöbeln, weil es härter, wetterbeständiger und haltbarer ist als
die meisten anderen Hölzer. Insbesondere ist Rotimber hinsichtlich
seiner Härte, Wetterbeständigkeit und Haltbarkeit sogar dem bislang
im Außenbereich bevorzugten Teakholz überlegen. Weiterhin weist
Robinie gegenüber Teakholz den Vorteil auf, dass Robinienholz kein
Tropenholz ist, sondern ein in Europa anbaubares Holz. Die
Verwendung von Robinienholz für Gartenmöbel trägt somit nicht zu
dem Abholzen des Regenwaldes bei.
Als nachteilig bei Robinienholz wird gemeinhin die Tatsache
angesehen, dass Robinienholz im Naturzustand einen vergleichsweise
unattraktiven gelblichen Farbton aufweist. Dieser gelbliche Farbton
des Robinienholzes geht einher mit einer vergleichsweise hohen
Konzentration von Gerbsäure in dem Robinienholz. Die bisher
bekannten Verfahren zur Herstellung von Gartenmöbeln aus
Robinienholz sehen vor, dass das Robinienholz durch Aufbringung
von Klarlacken oder Farblacken behandelt wird. Durch die
Aufbringung von Klarlacken entsteht ein Gartenmöbel mit einem dem
Robinienholz eigenen unattraktiven gelblichen Farbton. Durch die
Aufbringung von Farblacken entsteht zumeist ein Gartenmöbel mit
einer Oberfläche, die eine hinsichtlich Berührungen unattraktive
Oberflächenbeschaffenheit aufweist. Dies hat seinen Grund unter
anderem darin, dass aufgrund der hohen Gerbsäurekonzentration
innerhalb des Robinienholzes ein nicht offenporiger Lack verwendet
werden muss, um eine Diffusion der Gerbsäure nach außen zu
verhindern.
Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem ist die
Schaffung eines Verfahrens der eingangs genannten Art, mit dem sich
eine ansprechende Oberfläche des Robinienholzes herstellen lässt.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass das Robinienholz
derart gedämpft wird, dass ein Farbumschlag des Robinienholzes von
einem gelblichen zu einem bräunlichen Farbton stattfindet. Dämpfen
von Holz wurde gemäß dem Stand der Technik zur Imprägnierung von
Holz eingesetzt. Unerwartet wurde gefunden, dass bei Robinienholz
durch Dämpfen ein Farbumschlag von einem gelblichen zu einem
bräunlichen Farbton hergeführt werden kann. Weiterhin kann unter
Umständen durch das Dämpfen auch die Gerbsäurekonzentration
vermindert werden. Insbesondere durch den vorgenannten
Farbumschlag kann ein Gartenmöbel mit einer ansprechenden
Oberfläche erstellt werden.
Gemäß Anspruch 2 ist vorgesehen, dass das Robinienholz
mindestens 30, vorzugsweise mindestens 60 Stunden gedämpft wird.
Gemäß Anspruch 3 ist vorgesehen, dass das Robinienholz zwischen
60 und 90 Stunden, insbesondere etwa 80 Stunden gedämpft wird. Es
hat sich herausgestellt, dass je nach Stärke des zu dämpfenden
Holzes nach durchschnittlich etwa 80 Stunden die gewünschte
Farbveränderung sowohl an der Oberfläche als auch im Inneren des
Holzes stattgefunden hat.
Gemäß Anspruch 4 kann hierbei das Robinienholz bei einer
Temperatur zwischen 90° und 110°C, insbesondere bei einer
Temperatur zwischen 95° und 105°C gedämpft werden. Bei sehr
niedrigen Temperaturen müsste entsprechend länger gedämpft
werden.
Gemäß Anspruch 5 kann hierbei vorgesehen sein, dass das
Robinienholz bei einer Feuchtigkeit von 100% gedämpft wird.
Gemäß Anspruch 6 kann vorgesehen sein, dass das Robinienholz
spätestens vier Wochen nach dem Einschlag, insbesondere
spätestens zwei Wochen nach dem Einschlag gedämpft wird. Es hat
sich gezeigt, dass der durch das Dämpfen zu erzielende
Farbumschlag unter Umständen dann nicht mehr erreicht werden
kann, wenn nach dem Einschlag zu lange gewartet wird, bis mit dem
Dämpfen des Robinienholzes begonnen wird.
Gemäß Anspruch 7 kann vorgesehen sein, dass vor dem Dämpfen aus
den eingeschlagenen Stämmen Bohlen geschnitten werden, die
insbesondere eine Stärke zwischen 23 mm und 45 mm aufweisen. Je
nach Stärke dieser Bohlen muss entsprechend kürzer oder länger
gedämpft werden.
Gemäß Anspruch 8 kann vorgesehen sein, dass das Robinienholz
nach dem Dämpfen getrocknet wird.
Gemäß Anspruch 9 kann vorgesehen sein, dass das Robinienholz bis
zu einer Holzfeuchte von 9% bis 12%, vorzugsweise bis zu einer
Holzfeuchte zwischen 10% und 11 % getrocknet wird. Eine derartige
Holzfeuchte ist vergleichsweise ideal für die Weiterbehandlung des
Holzes.
Gemäß Anspruch 10 kann vorgesehen sein, dass das Trocknen etwa
in einem Zeitraum zwischen 10 und 25 Tagen, insbesondere in einem
Zeitraum von 15 bis 20 Tagen durchgeführt wird.
Gemäß Anspruch 11 kann vorgesehen sein, dass das Robinienholz
nach dem Dämpfen und vor dem Trocknen für eine gewisse
Zeitspanne zwischengelagert wird. Während des Zwischenlagerns
kann das Holz ausklimatisieren, wodurch Rissbildungen im Holz
vermieden werden.
Gemäß Anspruch 12 kann vorgesehen sein, dass das Robinienholz
nach dem Trocknen mechanisch bearbeitet wird, insbesondere durch
Schneiden und/oder Fräsen und/oder Bohren und/oder Schleifen.
Gemäß Anspruch 13 kann vorgesehen sein, dass das Robinienholz
nach dem Dämpfen, insbesondere nach dem auf das Trocknen
erfolgenden mechanischen Bearbeiten, oberflächenveredelt wird.
Diese Oberflächenveredlung kann beispielsweise durch eine Lasur
erzielt werden. Beispielsweise kann es sich um eine braune Lasur
handeln. Alternativ dazu kann die Oberflächenveredlung auch durch
eine Lackierung, insbesondere durch eine weiße Lackierung erzielt
werden.
Gemäß Anspruch 14 kann vorgesehen sein, dass die
Oberflächenveredlung eine Einbringung in eine Fungizidlösung
umfasst. Eine derartige Einbringung in eine Fungizidlösung kann
insbesondere vor der Verbindung einzelner Teile der Gartenmöbel
erfolgen, so dass die Verbindungsstellen wirksam geschützt werden.
Gemäß Anspruch 15 kann vorgesehen sein, dass die
Oberflächenveredlung eine Einbringung in eine Holzschutzlösung
umfasst. Die Einbringung in die Holzschutzlösung kann beispielsweise
durch Tauchen realisiert werden.
Gemäß Anspruch 16 kann vorgesehen sein, dass eine Grundierung
durchgeführt wird, insbesondere durch Tauchen in eine
entsprechende Grundierungslösung.
Gemäß Anspruch 17 kann vorgesehen sein, dass nach Durchführung
der Grundierung ein Überzugslack auf die Grundierung aufgebracht
wird, insbesondere durch Spritzen.
Gemäß Anspruch 18 kann vorgesehen sein, dass der Überzugslack
Farbpigmente umfasst, insbesondere braune Farbpigmente. Durch die
Fungizidlösung, die Holzschutzlösung, die Grundierung und den
Überzugslack wird eine Lasur erzielt, die sich als vergleichsweise
beständig erweist.
Alternativ kann gemäß Anspruch 19 vorgesehen sein, dass nach der
Aufbringung der Grundierung mindestens eine Zwischenbeschichtung
aufgebracht wird, insbesondere durch Spritzen. Beispielsweise
können zwei Zwischenbeschichtungen aufgebracht werden, wobei
zwischen diesen beiden Zwischenbeschichtungen eine Trocknung
stattfinden kann.
Gemäß Anspruch 20 kann vorgesehen sein, dass nach der
Aufbringung mindestens einer Zwischenbeschichtung ein Decklack
aufgebracht wird, insbesondere durch Spritzen.
Gemäß Anspruch 21 kann vorgesehen sein, dass der Decklack weiß
ist. Durch die Fungizidlösung, die Grundierung, die mindestens eine
Zwischenbeschichtung und den Decklack kann somit eine Lackierung,
insbesondere eine weiße Lackierung aufgebracht werden. Die
Lackierung kann offenporig gestaltet werden, weil durch das Dämpfen
die Gerbsäure größtenteils entfernt werden kann. Ein offenporiger
Lack bietet dem Benutzer eine wesentlich angenehmere
Angriffsfläche.
Gemäß Anspruch 22 kann vorgesehen sein, dass nach dem
Oberflächenveredeln das entsprechende Gartenmöbel endmontiert
wird.
Im Nachfolgenden werden zwei konkrete Ausführungsbeispiele der
vorliegenden Erfindung detailliert beschrieben.
Beispiel 1
Die Robinie wird in den Monaten September bis Mai eingeschlagen.
Nach dem Einschlag werden die Robinienstämme zu Bohlen
geschnitten.
Spätestens zwei bis vier Wochen nach dem Einschlag werden die
eingeschlagenen und zugeschnittenen Bohlen gedämpft. Die
Dämpfung findet bei einer Temperatur zwischen 95 und 105° C bei
einer Feuchtigkeit von 100% statt. Je nach Stärke der
zugeschnittenen Bohlen kann das Dämpfen mehr oder weniger lange
dauern. Bei durchschnittlichen Bohlenstärken von 23 mm bis 45 mm
liegt eine sinnvolle Dämpfdauer zwischen 60 Stunden und 90
Stunden, wobei die durchschnittliche Dauer des Dämpfprozesses etwa
80 Stunden beträgt.
Die gedämpften Bohlen werden zwischengelagert bevor sie in
entsprechenden Trockenkammern auf ca. 10% bis 11% Holzfeuchte
getrocknet werden. Dies erfordert eine durchschnittliche Trockenzeit
von ca. 15 bis 20 Tagen. Insbesondere wird dabei das Holz bis zum
Erreichen des Fasersättigungspunktes bei etwa 25% Holzfeuchte bei
einer Temperatur von etwa 40°C getrocknet. Daran anschließend wird
bei einer Temperatur von etwa 55°C weiter getrocknet.
Nach dem Trocknen werden die Bohlen zu sogenannten Kanteln
geschnitten, die für Beine, Armlehnen und dergleichen von
Gartenmöbeln verwendet werden können. Daran anschließend findet
eine maschinelle Bearbeitung der Kanteln durch Fräsen und/oder
Bohren und/oder Schleifen und dergleichen statt.
Daran anschließend wird mit dem Oberflächenveredlungsprozess
begonnen. Insbesondere werden die noch nicht miteinander
verbundenen Teile in eine Fungizidlösung getaucht, um die späteren
Verbindungsstellen einzelner Teile des Gartenmöbels vor Pilzbefall zu
schützen. Nach dem Entnehmen aus der Fungizidlösung werden die
Teile mindestens 12 Stunden getrocknet.
Daran anschließend werden die Teile zumindest teilweise miteinander
verbunden.
Daran anschließend werden die teilweise miteinander verbundenen
Teile in eine Holzschutzlösung getaucht. Die Teile werden daran
anschließend mindestens 12 Stunden getrocknet und geschliffen.
Daran anschließend werden die Teile in eine Grundierung getaucht,
nach Herausnahme aus der Grundierung 12 Stunden getrocknet und
geschliffen. Daran anschließend werden die Teile mit einem
Überzugslack gespritzt. Der Überzugslack kann insbesondere
Farbpigmente, insbesondere braune Farbpigmente aufweisen.
Beispielsweise kann der Überzugslack 10% braune Farbpigmente
aufweisen.
Nach der vorgenannten Oberflächenveredlung werden die
Gartenmöbel endmontiert. Insbesondere können dabei Beschläge aus
V2A-Stahl verwendet werden, so dass das Holz nicht durch die
Beschläge angegriffen wird.
Beispiel 2
Bei dem zweiten beispielhaften Verfahren wird bis nach dem
Eintauchen in eine Fungizidlösung und dem teilweisen miteinander
Verbinden gleich verfahren wie unter dem Beispiel 1 beschrieben.
Zur Erzeugung einer weißen Lackierung werden die teilweise
miteinander verbundenen Teile in eine Grundierung getaucht, 12
Stunden getrocknet und geschliffen. Daran anschließend können die
Teile mit einer Zwischenbeschichtung bespritzt werden, 12 Stunden
getrocknet und geschliffen werden. Daran anschließend können die
Teile ein zweites Mal mit der Zwischenbeschichtung gespritzt werden,
12 Stunden getrocknet werden und geschliffen werden. Daran
anschließen kann auf die derartig behandelten Teile ein Decklack,
insbesondere ein weißer Decklack aufgespritzt werden.
Analog zu Beispiel 1 können die derart weiß lackierten Teile
endmontiert werden.