Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erzeugen eines
ein Walzwerk mindestens abschnittsweise durchströmenden
Luftstroms, mit einer Luftabsaugeinrichtung, die den
Luftstrom absaugt. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein
mit einer solchen Vorrichtung ausgestattetes Walzwerk.
Ebenso betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
Durchströmen eines Walzwerks mit einem Luftstrom, der das
Walzwerk mindestens abschnittsweise durchströmt, bei dem
der Luftstrom abgesaugt wird, nachdem er durch das Walzwerk
geleitet worden ist.
Beim Walzen von Bändern aus Metall, insbesondere Stahl,
wird die das Walzwerk umgebende Luft durch
Flüssigkeitspartikel und andere Verschmutzungen
kontaminiert. Bei den Flüssigkeitspartikeln handelt es sich
beispielsweise um Rückstände von Schmierstoffen, die für
die Schmierung der sich im Betrieb bewegenden Bauelemente
des Walzwerks oder der Oberfläche des jeweils verarbeiteten
Bandes benötigt werden. Neben derartigen
Schmierstoffdünsten treten Flüssigkeitströpfchen in die
Umgebung des Walzgerüstes aus, die auf die zum Kühlen
beispielsweise der Arbeitswalzen des Walzgerüstes oder des
jeweils verarbeiteten Bandes eingesetzte Kühlflüssigkeit
zurückgehen. Zusätzlich werden von der Umgebungsluft des
Walzgerüstes Rückstände aufgenommen, die sich in Folge des
Walzprozesses von dem jeweils verarbeiteten Band lösen oder
zur Verbesserung des Walzergebnisses gezielt von ihm
abgetragen werden.
Die derart belastete Umgebungsluft eines Walzgerüstes
stellt eine erhebliche Gefährdung der Gesundheit der im
Bereich des Walzwerks arbeitenden Personen dar. Darüber
hinaus lagern sich die aus dem Walzwerk austretenden
Partikel in der näheren Umgebung des Walzwerks ab. Sie
bilden dort Verschmutzungen, die nur mit erheblichem
Aufwand entfernt werden können und den ordnungsgemäßen
Betrieb der in der Nachbarschaft des Walzwerks eingesetzten
Maschinen beeinträchtigen.
Besonders problematisch erweist sich die Kontaminierung der
Umgebungsluft durch Walzrückstände bei Walzwerken, in denen
metallische Bänder kaltgewalzt werden. Gerade beim Betrieb
solcher Kaltwalzwerke werden große Mengen von
Kühlflüssigkeit und fließfähigen Schmierstoffen benötigt,
um die bei der Verformung des verarbeiteten Stahlbandes
geforderten, in der Regel besonders hohen Verformungsgrade
zu bewältigen und gleichzeitig eine optimale
Oberflächenbeschaffenheit gewährleisten zu können. So
werden üblicherweise bei Hochleistungskaltwalzwerken im
Bereich des jeweiligen Ein- und Auslaufs des Walzgerüstes
große Mengen an Kühlflüssigkeit auf die Bandoberfläche
aufgegeben, um bei möglichst gleichförmiger
Kraftbeaufschlagung im Walzspalt eine Beschädigung der
Bandoberfläche zu vermeiden. Besonders groß ist der Bedarf
an Kühlflüssigkeit beim Kaltwalzen von Stahlbändern, deren
Dicke bestimmte Dicken übersteigt, insbesondere mehr als
0,4 mm beträgt.
Es ist versucht worden (DE-199 16 233 C1), die beim Betrieb
eines Walzwerks in Folge der Kontaminierung der
Umgebungsluft auftretenden Probleme durch eine vollständige
Einhausung mindestens des Walzgerüstes des Walzwerkes zu
lösen. Die Einhausung kapselt das Walzgerüst gegenüber der
Umgebung ab und ermöglicht es, einen gerichteten Luftstrom
durch das Walzwerk zu leiten. Zur Unterstützung dieser
Luftströmung ist dabei ein Gebläse vorgesehen, das den in
die Einhausung eingesaugten Luftstrom quer zum Walzgerüst
richtet. Zusätzlich kann in die Einhausung ein Gebläse
eingesetzt sein, das einen direkt in Richtung der Absaugung
gerichteten Luftstrom erzeugt. Der Zweck dieser Ausrichtung
der in der Einhausung sich bildenden Luftströme besteht
darin, auch den in die strömungsmäßig ungünstig gelegenen
Bereiche der Einhausung gelangenden Dunst vom aus der
Einhausung abgesaugten Luftstrom sicher zu erfassen. Die in
der aus der Einhausung abgesaugten Luft enthaltenen
Verschmutzungen werden mit Hilfe geeigneter Filter
abgeschieden. Nach dieser Reinigung kann die Luft dann in
die weitere Umgebung des Walzwerks abgeblasen werden oder
im Umlauf, erforderlichenfalls unter Zumischung von
Frischluft, wieder durch das eingehauste Walzgerüst bzw.
sämtliche zum Walzwerk gehörenden, von der Einhausung
jeweils umgebene Aggregate des Walzwerks geleitet werden.
Mit einer Einhausung der voranstehend beschriebenen Art
lässt sich zwar das Problem der beim Betrieb eines
Walzgerüstes unvermeidbar eintretenden Kontaminierung der
Umgebungsluft sicher beherrschen. Dafür muss allerdings der
für die Herstellung und Montage der Einhausung
erforderliche Aufwand hingenommen werden, der zu einer
Erhöhung der Herstellkosten führt. Darüber hinaus erweist
sich der Betrieb eines in der beschriebenen Weise
eingehausten Walzwerks dann als kritisch, wenn es in Folge
eines unvollkommenen Abtransports oder einer unvollkommenen
Filterung trotz der laufend erfolgenden Absaugung der Luft
zu einer immer größeren Konzentration von Öldunst oder
anderen Stoffen in der Einhausung kommt. Daher ist der für
einen sicheren Betrieb eines eingehausten Walzwerks
erforderliche Wartungsaufwand ebenfalls hoch. So muss stets
eine einwandfreie Luftführung in der Einhausung und, im
Fall eines Umluftbetriebes, eine einwandfreie Filterung der
im Umlauf in die Einhausung eingeblasenen und wieder
abgesaugten Luft gewährleistet werden.
Neben dem voranstehend erläuterten Stand der Technik sind
aus der DE 199 36 010 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Unterdrücken von Sekundärzunderbildung beim Warmwalzen
bekannt, bei dem erhitzte Gase durch die Walzvorrichtung
geleitet werden, um das Walzgut gegenüber dem
Luftsauerstoff abzuschotten. Als Heißgas wird dabei
bevorzugt Rauchgas eingesetzt, das beispielsweise beim
Brammenerwärmungsprozess oder in einem Ausgleichsofen
anfällt. Über über der Förderstrecke des Walzgutes
angeordnete Absaugeinrichtungen wird das Rauchgas am Ende
der Walzvorrichtung abgesaugt.
Schließlich ist aus der JP 62173006 A ein Walzwerk bekannt,
dessen Walzgerüste gemeinsam in einer Einhausung angeordnet
sind. Die beim Walzen entstehenden Öldämpfe werden in einem
Luftstrom über im Dach der Einhausung angeordnete
Absaugdüsen abgesaugt. Der abgesaugte, mit den Öldämpfen
belastete Luftstrom wird durch eine Filteranlage geleitet,
in der die Öldämpfe vom Luftstrom abgeschieden werden.
Ausgehend von dem voranstehend erläuterten Stand der
Technik bestand die Aufgabe der Erfindung darin, eine
Vorrichtung, ein Walzwerk und ein Verfahren zu schaffen,
mit denen es möglich ist, neben Walzwerken von kleiner und
mittlerer Leistung insbesondere auch große, besonders
leistungsfähige Walzwerke sicher in einer Weise zu
betreiben, bei der die Belastung der Umgebung des
jeweiligen Walzwerks bei gleichzeitig verringertem
Herstellungs-, Montage- und Wartungsaufwand auf ein Minimum
reduziert ist.
Diese Aufgabe wird zum einen durch eine Vorrichtung zum
Erzeugen eines ein Walzwerk durchströmenden Luftstroms mit
einer Luftabsaugeinrichtung, die den Luftstrom absaugt,
gelöst, die erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist,
dass sie eine Lufterwärmungseinrichtung umfasst, die den
Luftstrom vor seinem Eintritt in das Walzwerk erwärmt.
Zum anderen wird die voranstehend angegebene Aufgabe durch
ein Verfahren zum Durchströmen eines Walzwerks mit einem
Luftstrom, bei dem der Luftstrom abgesaugt wird, nachdem er
durch das Walzwerk geleitet worden ist, gelöst, wobei
erfindungsgemäß der Luftstrom vor seinem Eintritt in den
von ihm jeweils durchströmten Bereich des Walzwerks erwärmt
wird, wenn seine Temperatur unter einer Mindesttemperatur
liegt.
Schließlich wird die voranstehend genannte Aufgabe auch
durch ein Walzwerk mit den Merkmalen des Patentanspruchs 17
gelöst.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass die
Temperatur des durch das Walzwerk geleiteten Luftstroms so
eingestellt wird, dass eine Mindesttemperatur nicht
unterschritten wird. Bei dieser Temperatur ist der
Luftstrom optimal in der Lage, die aus dem Walzwerk
austretenden Partikel aufzunehmen, die in die in der
Umgebung des Walzwerks anstehende Luft gelangen.
Die Gefahr der Bildung von Niederschlag an den Aggregaten
des Walzwerks selbst oder in deren Umgebung besteht nicht,
da der Gefahr aufgrund der erfindungsgemäßen Temperierung
des Luftstroms eine Kondensierung des vom Luftstrom
erfassten Flüssigkeitsdunstes vorgebeugt ist. Insbesondere
hinsichtlich der aus dem Walzwerk austretenden
Schmierstoff- oder Kühlflüssigkeitsdünste lässt sich so ein
im Wesentlichen vollständiger Abtransport der derart
kontaminierten Luft sicher gewährleisten. Aufwändiger
Umbauungen oder Einhausungen des Walzwerkes bzw. seiner
hinsichtlich der Emission von belastenden
Flüssigkeitsdünsten kritischen Aggregate bedarf es daher
bei Anwendung der Erfindung nicht.
Vielmehr lässt sich der erfindungsgemäß temperierte
Luftstrom gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung
durch eine Luftansaugeinrichtung gezielt auf das Walzwerk
blasen. Dabei kann der auf das Walzwerk geblasene Luftstrom
ohne weiteres so geleitet werden, dass er sämtliche
Bereiche des Walzwerks sicher erfasst, in denen
Flüssigkeitsnebel oder sonstige beim Betrieb des Walzwerks
entstehende Partikel in die Umgebung austreten. So ist
nicht nur der für die Herstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erforderliche Aufwand gegenüber dem Stand der
Technik deutlich minimiert, sondern es wird eine ebenso
deutliche Verbesserung des Abtransportes der im Bereich des
Walzwerks bei dessen Betrieb entstehenden Schmierstoff- und
Kühlflüssigkeitsdünsten erzielt.
Eine besonders praxisgerechte Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht eine Messeinrichtung
vor, welche die Temperatur des von der
Luftansaugeinrichtung angesaugten Luftstroms erfasst und
ein den Erwärmungsbetrieb der Lufterwärmungseinrichtung
startendes Steuersignal abgibt, wenn die erfasste
Temperatur des Luftstroms unter einem Sollwert liegt.
Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es mit
einem solchen erfindungsgemäß eingesetzten Sensor auf
einfache Weise möglich, die Lufterwärmungseinrichtung so zu
steuern, dass der durch das Walzwerk geleiteten Luft nur
dann Wärme zugeführt wird, wenn die Lufttemperatur
unterhalb der Temperatur liegt, bei der es beispielsweise
zur Kondensation der vom Luftstrom abzuführenden
Flüssigkeitsdünste kommen kann. Auf diese Weise lässt sich
ein ordnungsgemäßer Betrieb eines in erfindungsgemäßer
Weise ausgestatteten Walzwerks auch unter ungünstigen
klimatischen Bedingungen in großer Kälte garantieren.
Eine in Anbetracht der Größe der Luftströme, die für eine
ordnungsgemäße Absaugung der aus dem Walzwerk austretenden
Flüssigkeitsnebel benötigt werden, für die Praxis ebenfalls
besonders wichtige Ausgestaltung der Erfindung besteht bei
Walzgerüsten, die in einem Gebäude aufgebaut sind, darin,
dass die Luftansaugeinrichtung Luft aus der äußeren
Umgebung des Gebäudes ansaugt. Indem die durch das Walzwerk
zu leitende Luft nicht mehr, wie beim Stand der Technik
üblich, aus dem Innenraum der das Walzwerk umgebenden Halle
entnommen, sondern von außerhalb des Gebäudes gezielt
zugeführt wird, ist sichergestellt, dass die durch das
Walzwerk geleiteten Luftströme zu keiner Beeinträchtigung
des sonstigen in dem Gebäude stattfindenden
Betriebsgeschehens führen. Insbesondere wird bei einer
Ansaugung der Luft aus der äußeren Umgebung des Gebäudes
verhindert, dass der im Gebäude herrschende
Atmosphärendruck geringer ist als in der Umgebung. Das
unkontrollierte Eindringen von Luftströmen oder sonstigen
Gasen aus der Umgebung in die das Walzwerk umgebende Halle
wird so sicher vermieden. Insbesondere kann auf diese Weise
verhindert werden, dass kalte, Minustemperaturen
aufweisende Luft in das Gebäude und zum Walzwerk gelangt.
Kostengünstig betreiben lässt sich eine erfindungsgemäße
Vorrichtung dann, wenn die Lufterwärmungseinrichtung die
beim Betrieb des Walzwerkes anfallende Abwärme an den
Luftstrom überträgt. Die großen, im Walzbetrieb aufgrund
der in das zu walzende Band einzubringenden hohen
Verformungskräfte unvermeidbar anfallenden Wärmemengen
können so sinnvoll genutzt werden. Um dies zu
bewerkstelligen, kann die Lufterwärmungseinrichtung in den
Kühlkreislauf des Walzwerkes eingebunden sein. Zu diesem
Zweck kann beispielsweise der Bereich der
Lufterwärmungseinrichtung, der Wärme an den Luftstrom
abgibt, an eine Ölrücklaufleitung angeschlossen sein, durch
die in Folge des Betriebs des Walzwerkes erwärmtes Öl
strömt. Abhängig von der Bauform des Walzwerks kann es
alternativ oder ergänzend in diesem Zusammenhang ebenso
zweckmäßig sein, den Wärme an den Luftstrom abgebenden
Bereich der Lufterwärmungseinrichtung an eine
Kühlflüssigkeitsleitung anzuschließen, durch die eine von
der Abwärme des Walzwerks erwärmte Kühlflüssigkeit strömt.
Diese Kühlflüssigkeit kann beispielsweise in einem
Wärmetauscher erwärmt werden, in dem sie das heiße, aus dem
Walzgerüst, den ggf. vorhandenen Haspeleinrichtungen und
den Antriebsaggregaten des Walzwerks mit hoher Temperatur
abfließende Öl kühlt. Sowohl der Kühlwasserstrom kann dabei
problemlos so bemessen werden, dass einerseits das im
Umlauf das Walzwerk durchströmende Öl auf eine für die
Einleitung in das Walzwerk optimale Betriebstemperatur
gekühlt und andererseits eine ebenso optimierte Erwärmung
des dem Walzwerk in erfindungsgemäßer Weise zugeführten
Luftstroms erreicht wird.
Eine insbesondere hinsichtlich des Energiebedarfs weiter
verbesserte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung vorgesehen ist,
die die Größe des von der Luftansaugeinrichtung angesaugten
Luftstroms in Abhängigkeit vom jeweiligen Betriebszustand
des Walzwerkes regelt. Indem die Größe des zum Walzwerk
geblasenen und des abgesaugten Luftstroms in
erfindungsgemäßer Weise in Abhängigkeit vom jeweils
aktuellen Betriebszustand des Walzwerks eingestellt wird,
wird dem Walzwerk jeweils nur ein Luftstrom zugeführt,
dessen Größe an den tatsächlichen Betriebsbedarf angepasst
ist. Dies erweist sich insbesondere dann als zweckmäßig,
wenn zur Erwärmung des Luftstroms Abwärme des Walzwerks
eingesetzt wird. Diese steht im Ruhe- oder Leerlaufbetrieb
des Walzwerks nur in geringen Maßen zur Verfügung.
Gleichzeitig besteht in diesen Betriebszuständen auch kein
Bedarf am Abtransport großer Dunstmengen. Dementsprechend
sollte die Luftansaugeinrichtung einen Luftstrom geringer
Größe fördern, wenn das Walzwerk eine geringe Leistung
erbringt, und einen großen Luftstrom fördern, wenn das
Walzwerk eine hohe Leistung erbringt.
Besonders geeignet ist die Erfindung für die
Luftdurchströmung eines Walzwerks, dessen Anlagenteile
mindestens teilweise frei stehend angeordnet sind. Im
Zusammenhang mit der Erfindung werden unter "frei stehend"
dabei solche Walzwerke verstanden, die während ihres
gesamten Betriebs frei zugänglich sind, d.h. keine sie
unmittelbar umgebende Einhausung aufweisen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Die Figur zeigt ein Walzwerk zum Kaltwalzen von
Stahlband in einer schematischen, teilgeschnittenen
seitlichen Darstellung.
Das Walzwerk 1 zum Kaltwalzen von Stahlband S ist in einem
als konventionelle Betriebshalle ausgebildeten Gebäude 2
aufgestellt. Es umfasst ein im Reversierbetrieb laufendes
20-Rollen-Walzgerüst 3, an dessen jeweiligen Ein- bzw.
Auslaufseiten jeweils eine Haspeleinrichtung 4,5
aufgestellt ist. Zusätzlich sind zwischen dem Walzgerüst 3
und der jeweiligen Haspeleinrichtung 4,5 Umlenkrollen 6,7
positioniert, die eine ordnungsgemäße Spannung des durch
das Walzgerüst 3 laufenden Stahlbands S sicherstellen.
Das Walzgerüst 3, die Haspeleinrichtungen 4,5 und das
Gerüst, in dem die Umlenkrollen 6,7 gelagert sind, stehen
auf einer Bodenplatte 8 des Gebäudes 2, unter der sich ein
zur freien Außenumgebung A des Gebäudes 2 führender
Belüftungskeller 9 befindet. In die Bodenplatte 8 sind
spiegelsymmetrisch angeordnete Belüftungskanäle 10, 11
eingeformt, die ausgehend von ihrem seitlich an jeweils
einem Absatz der Bodenplatte 8 im Belüftungskeller 9
angeordneten Einströmbereich 10a,11a jeweils in einer
Ausströmöffnung 10b,11b münden. Die eine Ausströmöffnung
10b ist im Bereich zwischen der einen Haspeleinrichtung 4
und dem Walzgerüst 3 und die andere Ausströmöffnung 11b
zwischen dem Walzgerüst und der zweiten Haspeleinrichtung 5
positioniert.
Im Einströmbereich 10a,11a der Belüftungskanäle 10,11 ist
jeweils eine in Form leistungsfähiger Ventilatoren
ausgebildete Luftansaugeinrichtung 12,13 angeordnet. Jeder
Luftansaugeinrichtung 12,13 ist dabei eine
Lufterwärmungseinrichtung 14,15 zugeordnet, die im
Bedarfsfall den von der jeweiligen Luftansaugeinrichtung
12,13 angesaugten Luftstrom L1,L2 erwärmt.
Jeder der Luftansaugeinrichtungen 12,13 ist darüber hinaus
eine Steuereinrichtung 16,17 zugeordnet. Die
Steuereinrichtungen 16,17 erfassen mittels Sensoren 18,19
die Temperatur des von der jeweiligen Luftansaugeinrichtung
12,13 angesaugten Luftstroms L1,L2 und geben ein Signal zum
Erwärmen des jeweiligen Luftstroms L1,L2 an die den
Luftansaugeinrichtungen 12,13 jeweils zugeordneten
Lufterwärmungseinrichtungen 14,15 ab, wenn die erfasste
Temperatur unter einer Mindesttemperatur liegt. Zusätzlich
sind die Steuereinrichtungen 16,17 mit einer Steuerung 20
verbunden, die den Betrieb des Walzgerüstes 3 und der
Haspeleinrichtungen 4,5 steuert. Meldet die Steuerung 20,
dass das Walzgerüst im Ruhe- oder Leerlaufbetrieb läuft, so
regeln die Steuerungseinrichtungen 16,17 die Leistung der
Luftansaugeinrichtungen 12,13 ebenfalls auf Ruhe- bzw.
Leerlaufbetrieb. In gleicher Weise stellen die
Steuerungseinrichtungen 16,17 die ihnen jeweils zugeordnete
Luftansaugeinrichtung 12,13 auf Volllastbetrieb, sobald das
Walzgerüst 3 den Kaltwalzbetrieb aufnimmt.
Die Lufterwärmungseinrichtungen 14,15 sind jeweils in
konventioneller Weise als Wärmetauscher ausgebildet. Ihr
Wärme abgebender Bereich ist über Kühlwasserleitungen an
einen Ölkühler 21 angeschlossen, dessen Wärme abgebender
Bereich vom beim Betrieb des Walzwerks 1 erhitzten Öl
durchströmt wird. Das in die Kühlwasserleitungen über einen
Kühlwasserzufluss 22 einströmende Wasser wird mit der in
der Umgebung A des Gebäudes 2 herrschenden Wassertemperatur
von einem hier nicht gezeigten Wasserreservoir bezogen und
nach Durchlauf des Ölkühlers 21 und der
Lufterwärmungseinrichtungen 14,15 über einen
Kühlwasserabfluss 23 in das Wasserreservoir zurückgeführt,
in dem es wieder auf die Umgebungswassertemperatur abkühlt.
Im Bereich der Decke 24 des Gebäudes 2 ist zentral über dem
Walzgerüst 3 des Walzwerks 1 eine Absaugeinrichtung 25
angeordnet, die den aus dem Gebäude 2 abgesaugten Luftstrom
L in die Umgebung A des Gebäudes 2 bläst. Der
Absaugeinrichtung 25 vorgeschaltet ist eine
Filtereinrichtung 26, in der der von der Absaugeinrichtung
25 abgesaugte Luftstrom L gefiltert wird, bevor er in die
Umgebung A eintritt.
Beim Kaltwalzen des Stahlbands S werden die nicht
dargestellten Antriebe des Walzgerüstes 3 und der
Haspeleinrichtungen 4,5 mit hoher Leistung betrieben. Die
dabei anfallende Verlustwärme wird in konventioneller Weise
über einen Kühlölstrom abgeführt. Zusätzlich wird Kühlöl
durch die Lager geleitet, in denen die sich im Walzbetrieb
unter hoher Last bewegenden Bauelemente des Walzwerks 1
gelagert sind. Ein weiterer Ölstrom wird im jeweiligen
Einlaufbereich des Walzgerüstes 3 auf die Oberfläche des
Stahlbands S aufgebracht, um die Belastung der
Bandoberfläche im Walzspalt auf ein Minimum zu reduzieren.
Die verschiedenen durch das Walzwerk 1 geführten Ölströme
werden, nachdem sie die von ihnen versorgten Aggregate
durchströmt haben, zusammengefasst und durch den Ölkühler
21 geleitet. Dort wird der zusammengefasste Ölstrom von
seiner in Folge des Durchlaufs durch die Aggregate des
Walzwerks 1 hohen Temperatur mittels des Kühlwasserstroms
auf eine Temperatur gekühlt, mit der das Öl im Kreislauf
wieder zurück durch die Aggregate des Walzwerks 1 geleitet
wird.
Das nach Durchlauf des Ölkühlers 21 erwärmte Kühlwasser
fließt durch den Wärme abgebenden Bereich der
Lufterwärmungseinrichtungen 14,15. Stellt die jeweilige
Steuereinrichtung 16,17 mittels des ihr jeweils
zugeordneten Sensors 18,19 fest, dass die Temperatur des
von der jeweils zugeordneten Luftansaugeinrichtung 12,13
angesaugten Luftstroms L1 bzw. L2 unter einer
Mindesttemperatur liegt, so wird der jeweilige Luftstrom
L1,L2 durch die Lufterwärmungseinrichtung 14,15 geleitet
und auf eine oberhalb der Mindesttemperatur liegende
Temperatur erwärmt.
Die derart auf eine oberhalb der Mindesttemperatur liegende
Solltemperatur erwärmten Luftströme L1,L2 strömen über die
Belüftungskanäle 10,11 in die zwischen den
Haspeleinrichtungen 4,5 und dem Walzgerüst 3 jeweils
vorhandenen Bereiche des Walzwerks 1, in denen das
verarbeitete Stahlband S läuft. Vom Stahlband S abgegebene
Ölrückstände und sonstige Flüssigkeitsdünste werden von den
Luftströmen L1,L2 erfasst und abtransportiert. Aufgrund der
zentral über dem Walzgerüst 3 gewählten Position der
Absaugeinrichtung 25 werden dabei die Luftströmungen L1,L2
in das Walzgerüst 3 gesaugt und zu einem gemeinsamen
Luftstrom L zusammengefasst. Dieser Luftstrom L nimmt die
Flüssigkeits- und Verschmutzungspartikel mit, die im
Bereich des Walzgerüsts 3 selbst anfallen. Die Temperatur
der Luftströmungen L1,L2 ist dabei so bemessen, dass auch
der aus dem Walzgerüst 3 abgesaugte, gemeinsame Luftstrom L
noch eine Temperatur besitzt, bei der eine Kondensierung
der in dem Luftstrom L in Form von Dunst oder Nebel
enthaltenen Flüssigkeiten an den Anlagenteilen des
Walzwerks 1 sicher nicht eintritt.
Vor seinem Eintritt in die Absaugeinrichtung 25 wird der
Luftstrom L in der Filtereinrichtung 26 von den mit ihm
transportierten Verunreinigungen gereinigt, so dass er in
einem für die Umwelt unbedenklichen Zustand in die Umgebung
A eintritt.
BEZUGSZEICHEN:
- 1
- Walzwerk
- 2
- Gebäude
- 3
- Walzgerüst
- 4,5
- Haspeleinrichtungen
- 6,7
- Umlenkrollen
- 8
- Bodenplatte
- 9
- Belüftungskeller
- 10,11
- Belüftungskanäle
- 10a,11a
- Einströmbereiche der Belüftungskanäle
- 10b,11b
- Ausströmöffnung der Belüftungskanäle
- 12,13
- Luftansaugeinrichtungen
- 14,15
- Lufterwärmungseinrichtungen
- L1,L2,L
- Luftströme
- 16,17
- Steuereinrichtung
- 18,19
- Sensoren
- 20
- Steuerung
- 21
- Ölkühler
- 22
- Kühlwasserzüfluss
- 23
- Kühlwasserabfluss
- 24
- Decke des Gebäudes
- 25
- Absaugeinrichtung
- 26
- Filtereinrichtung
- A
- Außenumgebung des Gebäudes
- S
- Stahlband