Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Detektion
von Rauch und/oder Feuer in Räumen, insbesondere Frachträumen und
dergleichen.
Derartige Verfahren und Vorrichtungen werden üblicherweise in Alarmmeldesystemen
zur Detektion und Anzeige von Bränden in Räumen eingesetzt, um gezielt
Schutz- und/oder Hilfsmaßnahmen einzuleiten. Da Schutz- und/oder Hilfsmaßnahmen
äußerst kostenintensiv sind, werden an die Detektion von Rauch
und/oder Feuer erhöhte Zuverlässigkeitsanforderungen gestellt, insbesondere im
Bereich des Frachttransports mittels Flugzeugen, wo bei Fehlalarmmeldungen
durch Schutz- und/oder Gegenmaßnahmen im Frachtraum befindliche Waren
durch Brandbekämpfungsmaßnahmen beschädigt bzw. zerstört werden können
und mitunter unnötige Landemanöver anfallen können. Darüber hinaus ist es
erforderlich, Rauch und/oder Feuer in Räumen so schnell als möglich zu
detektieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche ein Detektieren von
Rauch und/oder Feuer in Räumen, insbesondere Frachträumen und dergleichen,
äußerst zuverlässig und schnell ermöglichen.
Verfahrensseitig wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
wenigstens ein Bild eines Raumes erfaßt, digitalisiert und mit einem in
digitalisierter Form vorliegenden, aus einem zu einem vorhergehenden Zeitpunkt
erfaßten und digitalisierten Bild des Raumes erzeugten Referenzbild verglichen
wird, wobei die Summe der um wenigstens einen ersten Schwellenwert vom
Referenzbild abweichenden Bildelemente des digitalisierten Bildes bestimmt und
wenn die Summe einen zweiten Schwellenwert erreicht oder übersteigt ein
Alarmsignal erzeugt wird.
Durch den erfindungsgemäßen Vergleich zeitlich voneinander beabstandeter digitalisierter
Bilder des zu überwachenden Raumes sind Rauch und/oder Feuer in
dem Raum mit hoher Zuverlässigkeit und schnell detektierbar.
Im Rahmen der Digitalisierung wird das erfaßte Bild des Raumes einer Rasterung
und einer Quantisierung unterzogen. Bei der Rasterung wird das Bild in Bildelemente,
auch Bildpunkte oder Pixel genannt, zerlegt, die matrixartig in Spalten
und Zeilen angeordnet sind. Bei der Quantisierung wird einzelnen Bildelementen
ein Wert zugewiesen. Erfindungsgemäß werden die Bilder sowohl in mehreren
unterscheidbaren Helligkeitsstufen, sogenannten Grauwerten, als auch farbig
erfaßt. Bei der Digitalisierung farbiger Bilder werden pro Bild drei Farbauszüge
getrennt digitalisiert.
Zur Charakterisierung der miteinander verglichenen digitalisierten Bilder wird erfindungsgemäß
die Summe der um wenigstens einen ersten Schwellenwert abweichenden
Bildelemente bestimmt und bei Erreichen oder Überschreiten eines
zweiten Schwellenwertes ein Alarmsignal erzeugt. Anhand des ersten
Schwellenwertes wird dabei die Anzahl der Bildelemente bestimmt, die signifikant
von den entsprechenden Bildelementen des Referenzbildes abweichen. Anhand
des zweiten Schwellenwertes wird entschieden, ob die Anzahl sich ändernder
Bildelemente Rauch und/oder Feuer in dem zu überwachenden Raum wahrscheinlich
macht, wobei in jedem Fall ein Alarmsignal erzeugt wird.
Zur weiteren Verbesserung der Zuverlässigkeit der Detektion wird in einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung das digitalisierte Bild in Bereiche aufgeteilt, für
jeden dieser Bereiche der Mittelwert der Werte der zu einem Bereich gehörenden
Bildelemente bestimmt und mit wenigstens einem zu wenigstens einem vorhergehenden
Zeitpunkt entsprechend bestimmten Mittelwert des Bereichs verglichen
wird, wobei ein weiteres Alarmsignal erzeugt wird, wenn der Mittelwert wenigstens
eines Bereichs über einen vorgebbaren Zeitraum hinweg um einen vorgebbaren
dritten Schwellenwert abweicht. Erfindungsgemäß ist damit ein zeitlicher Trend
bestimmt. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die
zeitlichen Schwankungen der Mittelwerte der einzelnen Bereiche erfaßt und ein
drittes Alarmsignal erzeugt, wenn die zeitlichen Schwankungen des Mittelwerts
wenigstens eines Bereichs innerhalb eines vorgebbaren Frequenzbereichs liegen.
Erfindungsgemäß werden in Abhängigkeit der Zuverlässigkeitsanforderungen die
Alarmsignale einzeln oder kumulativ zur Anzeige gebracht.
Zur Lösung der Aufgabe umfaßt die Vorrichtung zur Detektion und Anzeige
von Rauch und/oder Feuer in Räumen, insbesondere Frachträumen und dergleichen,
eine mit einer Recheneinrichtung verbundene elektrooptische Einrichtung
zur Erfassung und Digitalisierung von Bildern eines Raumes und eine Lichtquelle
zum Ausleuchten des Raumes, wobei die elektrooptische Einrichtung und die
Lichtquelle in einer Dunkelfeld-Anordnung zueinander positioniert sind.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die elektrooptische Einrichtung
und die Lichtquelle aneinander angepaßt. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
derart, daß die Lichtquelle in einem auf die elektrooptische Einrichtung
abgestimmten Frequenzband emittiert. In einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung sind die elektrooptische Einrichtung und die
Lichtquelle derart angeordnet, daß die elektrooptischen Achsen einen Winkel
zwischen 0° und 170° zueinander einnehmen.
In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Intensität der Lichtquelle modulierbar. Vorteilhafterweise ist die Lichtquelle mit
einer Recheneinrichtung verbunden und über diese steuerbar. Dadurch können
durch Störeinstrahlungen verursachte Schwankungen in der Ausleuchtung des
Raumes rechnerisch eliminiert werden.
Vorteilhafterweise ist die elektrooptische Einrichtung eine Video-Kamera, vorzugsweise
nach Standard-Video-Norm, beispielsweise CCIR-Norm, mit einem
CCD- oder CMOS-Bildsensor oder einem CCD- oder CMOS-Bildsensoren-Feld.
Die elektrooptische Einrichtung liefert so als Videosignal vorliegende Bilder, die
direkt elektronisch oder durch Analog-Digital-Wandler in Binärdaten umgesetzt
werden.
Vorteilhafterweise weist die Lichtquelle ein Spektrum zwischen Ultraviolett (UV)
und Infrarot (IR) auf.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Dabei zeigen:
- Fig. 1
- in einem Blockschaltbild den prinzipiellen Ablauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
- Fig. 2
- die prinzipielle Anordnung einer elektrooptischen Einrichtung und
einer Lichtquelle einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In einem ersten Verfahrensschritt (Verfahrensschritt 1) wird mit Hilfe einer
elektrooptischen Einrichtung ein Bild eines zu überwachenden Raumes erfaßt und
die Bilddaten werden digitalisiert. Bei der Digitalisierung wird das von der
elektrooptischen Einrichtung erfaßte Bild durch Rasterung in Bildelemente zerlegt,
die matrixartig in Spalten und Zeilen angeordnet sind und quantisiert, wobei jedem
Bildelement ein Wert zugewiesen wird. In Verfahrensschritt 2 wird die so
geschaffene Bildmatrix einer Recheneinrichtung zugeführt und in dieser
gespeichert.
In der Recheneinrichtung wird in Verfahrensschritt 3 aus der Bildmatrix des digitalisierten
Bildes ein Referenzbild erzeugt. Dazu wird eine Referenzbildmatrix gespeichert.
Im einfachsten Fall entspricht die Referenzbildmatrix der Bildmatrix. Im
Rahmen einer Bildverbesserung (image enhancement) wird das Referenzbild als
Referenzbildmatrix aus der Bildmatrix des digitalisierten Bildes im Rahmen von
Kontrastverbesserungsverfahren, Glättungsverfahren und/oder Kantenextraktionsverfahren
im Orts- oder Frequenzbereich erzeugt.
In dem in Fig. 1 mit 4 gekennzeichneten Verfahrensschritt wird seitens der
Recheneinrichtung durch Vergleich der Bildelemente der Bildmatrix mit den Bildelementen
der Referenzbildmatrix verglichen und die Summe der um einen ersten
Schwellenwert abweichenden Bildelemente der Bildmatrix bestimmt. Im
Verfahrensschritt 5 wird in der Recheneinrichtung die Summe der so bestimmten
Bildelemente mit einem zweiten Schwellenwert verglichen. Sofern die Summe der
sich ändernden Bildelemente kleiner ist als der zweite Schwellenwert wird das
Verfahren in Verfahrensschritt 1 fortgesetzt. Ist die Summe der sich ändernden
Bildelemente größer als der zweite Schwellenwert, wird ein erstes Alarmsignal
erzeugt, welches die Recheneinrichtung dazu anhält, in Verfahrensschritt 6 die das
digitalisierte Bild repräsentierende Bildmatrix in Bereiche aufzuteilen, für jeden
dieser Bereiche den Mittelwert der Werte der zu einem Bereich gehörenden
Bildelemente zu bestimmen und in einer Mittelwertmatrix zu speichern. In dem in
Fig. 1 in Verfahrensschritt 7 dargestellten Vergleich werden die aktuell bestimmten
Mittelwerte der jeweiligen Bereiche mit wenigstens einem zu wenigstens einem
vorhergehenden Zeitpunkt entsprechend bestimmten Mittelwert der jeweiligen
Bereiche verglichen, vorliegend anhand gespeicherter Mittelwertmatrizen. Weicht
der Mittelwert wenigstens eines Bereichs über einen vorgebbaren Zeitraum hinweg
um wenigstens einen vorgebbaren dritten Schwellenwert ab, so wird im
Verfahrensschritt 8 ein zweites Alarmsignal erzeugt. Weicht bei dem Vergleich in
Verfahrensschritt 7 gemäß Figur 1 keiner der Mittelwerte der Mittelwertmatrix über
den vorgebbaren Zeitraum hinweg um den vorgebbaren dritten Schwellenwert ab,
wird das Verfahren in Verfahrensschritt 1 fortgesetzt.
In Verfahrensschritt 9 werden anhand der seitens der Recheneinrichtung
gespeicherten Mittelwertmatrizen die zeitlichen Schwankungen der Mittelwerte der
einzelne Bereiche bestimmt. Dabei wird im Rahmen des Vergleichs gemäß
Verfahrensschritt 9 in Verfahrensschritt 10 ein drittes Alarmsignal erzeugt, wenn
die zeitlichen Schwankungen des Mittelwertes wenigstens eines Bereichs
innerhalb eines vorgebbaren Frequenzbereichs liegt. Der Frequenzbereich ist
dabei derart vorgebbar, daß dieser charakteristisch ist für Rauch und/oder Feuer in
dem zu überwachenden Raum. Liegen die zeitlichen Schwankungen der
Mittelwerte der einzelnen Bereiche außerhalb des vorgebbaren Frequenzbereichs,
so wird nach dem Vergleich gemäß Verfahrensschritt 9 das Verfahren in
Verfahrensschritt 1 fortgesetzt, wie in Figur dargestellt.
In Verfahrensschritt 10 wird vorliegend das dritte erzeugte Alarmsignal optisch
bzw. akustisch mittels einer Leuchtanzeige 11 bzw. einem Lautsprecher 12 zur
Anzeige gebracht und das Verfahren in Verfahrensschritt 1 fortgesetzt.
Darüber hinaus werden das erste Alarmsignal in Verfahrensschritt 6 und das
zweite Alarmsignal in Verfahrensschritt 8 mittels einer Leuchtanzeige 11' bzw. 11"
zur Anzeige gebracht. Ein Bedienpersonal kann so anhand der Leuchtanzeigen
11', 11" bzw. 11 und dem Lautsprecher 12 stufenweise auf Rauch und/oder Feuer
in einem zu überwachenden Raum aufmerksam gemacht werden.
Die in den Verfahrensschritten 4 und 5 verwendeten Schwellenwerte sind
empirisch ermittelte Vergleichswerte, die in der Recheneinrichtung gespeichert
sind. Der in Verfahrensschritt 7 zur Klassifizierung der Mittelwerte verwendete
dritte Schwellenwert ist nach heuristischen Regeln bestimmt und in der
Recheneinrichtung in Matrizen unterschiedlicher Zeitpunkte gespeichert. Der in
Verfahrensschritt 9 verwendete Frequenzbereich zur Charakterisierung von
zeitlichen Schwankungen der Mittelwerte der einzelnen Bereiche ist empirisch
anhand charakteristischer Schwankungen von Rauchdichte und/oder
Strahlungsemission des Feuers ermittelt und seitens der Recheneinrichtung
gespeichert.
Figur 2 zeigt eine den zu überwachenden Raum erfassende elektrooptische
Einrichtung 13, vorliegend eine CCD-Kamera und eine Lichtquelle 14 einer
Vorrichtung zur Detektion von Rauch und/oder Feuer in Räumen. Figur 2 zeigt,
daß die elektrooptische Einrichtung 13 und die Lichtquelle 14 in einer Dunkelfeld-Anordnung
zueinander positioniert sind, wobei die in Figur 2 gestrichelt
eingezeichneten optischen Achsen der elektrooptischen Einrichtung 13 und der
Lichtquelle 14 einen Winkel ϕ zwischen 0° und 170° einnehmen. Die Lichtquelle 14
emitiert in einem auf die elektrooptische Einrichtung 13 abgestimmten
Frequenzband bzw. Wellenlängenbereich.
Bezugszeichenliste
- 1
- Verfahrensschritt/Bilderfassung
- 2
- Verfahrensschritt/Digitalisierung Bild
- 3
- Verfahrensschritt/Erzeugung Referenzbild
- 4
- Verfahrensschritt/Summenbestimmung erster Schwellwert
- 5
- Verfahrensschritt/Vergleich Summe zweiter Schwellwert
- 6
- Verfahrensschritt/erstes Alarmsignal; Erzeugung Mittelwertmatrix
- 7
- Verfahrensschritt/Vergleich Mittelwertmatrizen
- 8
- Verfahrensschritt/zweites Alarmsignal
- 9
- Verfahrensschritt/Vergleich Frequenzbereich Mittelwertmatrizen
- 10
- Verfahrensschritt/drittes Alarmsignal
- 11
- Leuchtanzeige
- 11'
- Leuchtanzeige
- 11"
- Leuchtanzeige
- 12
- Lautsprecher
- 13
- elektrooptische Einrichtung/CCD-Kamera
- 14
- Lichtquelle
- ϕ
- Winkel