Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet des Maschinenbaus, insbesondere auf
Verdrängungsmaschinen, und kann als Motor, Pumpe, Verdichter oder Dosiereinrichtung
verwendet werden.
Bekannt ist eine sphärische Rotor-Verdrängungsmaschine mit einem Gehäuse, das aus
zwei miteinander verbundenen Teilen besteht. Im sphärischen Hohlraum des Gehäuses
befinden sich drei Rotoren, die vier Kammern bilden. Der Zentralrotor ist auf jeder Seite
durch ein Diametralgelenk mit je einem Sektorrotor in Form eines aus einem Stück mit der
Welle ausgeführten Kugelausschnitts verbunden. Die Drehachsen der Sektorrotoren sind
unter einem gewissen Winkel zueinander angeordnet und schneiden sich mit den Achsen
der Diametralgelenke im Mittelpunkt des sphärischen Hohlraumes. Die Achsen der
Diametralgelenke stehen senkrecht zueinander. Die Rotoren liegen mit ihren peripheren
Oberflächen am sphärischen Hohlraum des Maschinengehäuses an, in welchem vier
Einlass-Auslasskanäle vorgesehen sind (JP 47-44565, PCT/SU 89/00133).
Nachteilig bei der bekannten Maschine ist eine geringe Dicke des Sektorrotors im Bereich
der Welle, was den Durchmesser der Welle und die Abmessung von Grundlagern
begrenzt, eine unzureichend entwickelte Zone der völligen Überdeckung des sphärischen
Gehäusehohlraumes durch die sphärische Oberfläche des Rotors und als Folge die
Kompliziertheit und geringe Effektivität, bedingt durch die an die heiße Zone der
Arbeitskammern angrenzenden Abdichtungseinrichtungen. Die Anordnung der Einlass-Auslasskanäle
in der Nähe von Lagereinheiten beschränkt beiderseitig deren Effektivität.
Eine verhältnismäßig kleine Dicke der Wellen und Sektorrotoren erschwert die
Wärmeableitung von ihnen, was ihre beträchtliche Wärmebeanspruchung bedingt. Das
Vorhandensein einer großen dynamisch nichtausgewuchteten Masse an der Peripherie
des Zentralrotors führt in diesem zur Entstehung erheblicher Eigenspannungen und
Verformungen, die bei hohen Drehzahlen der Rotoren auftreten. Die aufgezählten
Nachteile schränken die Leistung und Zuverlässigkeit der Maschine ein.
Es ist des weiteren eine Maschine bekannt, bei der die Halbachsen der Diametralgelenke
abnehmbar und mit Nuten versehen sind, während die Sektorrotoren der letzteren
entsprechende Vorsprünge aufweisen, wobei der Zentralrotor eine Ausdrehung besitzt,
die Dichtung aber abnehmbar ausgeführt und in der Ausdrehung aufgenommen ist (SU
877129).
Nachteilig bei der angeführten Maschine ist eine freie Unterbringung der Halbachsen der
Diametralgelenke, die die Umlaufgeschwindigkeit der Rotoren wegen hoher zentrifugaler
Belastungen begrenzt, welche durch die losen Halbachsen auf die sphärenbildende
Fläche des Maschinengehäuses ausgeübt werden.
Der vorliegenden Erfindung ist die Aufgabe zugrunde gelegt, eine verbesserte sphärische
Rotor-Verdrängungsmaschine mit erhöhter Leistung und Betriebszeit bereitzustellen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine sphärische Rotor-Verdrängungsmaschine
gelöst, die ein aus zwei miteinander verbundenen Teilen
bestehendes Gehäuse besteht, in dessen sphärischem Hohlraum sich drei Rotoren
befinden, die vier Arbeitskammern bilden, wobei der Zentralrotor auf jeder Seite durch ein
Diametralgelenk mit je einem Sektorrotor in Form eines aus einem Stück mit der Welle
ausgeführten Kugelausschnittes verbunden ist und wobei die Drehachsen der
Sektorrotoren unter einem gewissen Winkel zueinander angeordnet sind und sich mit den
Achsen der Diametralgelenke im Mittelpunkt des sphärischen Hohlraumes schneiden,
während die Achsen der Diametralgelenke senkrecht zueinander stehen, wobei die
Rotoren mit ihren peripheren sphärischen Flächen am sphärischen Hohlraum des
Maschinengehäuses anliegen, in dem vier Einlass-Auslasskanäle vorgesehen sind, in
welchem erfindungsgemäß die kammerbildenden radialen Oberflächen der Sektorrotoren
durch zwei und mehr Ebenen oder eine gekrümmte oder plangekrümmte Oberfläche der
Maschine gebildet sind, die eine Vergrößerung des sektorbildenden Winkels von dem
Diametralgelenk zur peripheren sphärischen Fläche hin sicherstellt, der zwischen der
Drehachse des Sektorrotors und einer Geraden gemessen wird, welche den Mittelpunkt
der Sphäre mit einem Punkt auf der kammerbildenden Oberfläche des Sektorrotors
verbindet, während die kammerbildende Oberfläche des Zentralrotors die Form der ihr
entsprechenden Oberfläche des Sektorrotors wiederholt.
Die genannte konstruktive Ausführung gestattet es, die Leistung und die Betriebszeit der
Maschine wesentlich zu erhöhen.
Zum besseren Verständnis der Erfindung sind nachstehend konkrete Ausführungsformen
derselben unter Bezugnahme auf beiliegende Zeichnungen angeführt.
- Fig. 1
- zeigt die sphärische Rotor-Verdrängungsmaschine im Längsschnitt;
- Fig. 2
- zeigt die Maschine mit um 90° gedrehten Rotoren;
- Fig. 3
- zeigt einen Schnitt durch die Achsen von Einlass-Auslasskanälen im Augenblick
des Wechsels der Zyklen in den Arbeitskammern;
- Fig. 4
- zeigt das Schema von Koordinaten der Maschine, die den geografischen
Koordinaten analog sind, wobei die Punkte A, B - die Pole der Maschine - durch
Kreuzung der Drehachsen der Sektorrotoren mit der kammerbildenden
sphärischen Fläche des Hohlraumes gebildet sind;
der Winkel α der Winkel der Präzision der Maschine ist (von dem Spätlatein
"praecessio" - Bewegung voran);
der Bogen ACB - der Nullmeridian des Koordinatensystems - eine Linie auf der
sphärischen Fläche ist, die die Pole der Maschine auf dem kürzesten Wege
verbindet. Als positive Richtung der Ablesung der Koordinate wird der Umlaufsinn
der Rotoren der Maschine im Haupt-Arbeitszyklus angenommen, Winkel λ;
der Winkel ψ - die Breite der Koordinate ist, berechnet von der Drehachse der
Sektorrotoren aus;
der Äquator - eine Linie auf der sphärischen Fläche ist, die in jedem
Meridionalschnitt zu den Polen äquidistant ist, Kreis mit den Punkten PC;
die Linie AMPB - der Meridionalschnitt der Sphäre ist, AO=CB, AP=PB, wo der
Punkt M Koordinaten hat;
Breite - Winkel ψ,
Länge - Winkel λ.
Das vorgeschlagene Koordinatensystem stimmt gut mit der Kinematik der
Maschine und den bequemen technologischen Basen überein.
Die sphärische Rotor-Verdrängungsmaschine (im weiteren Text - Maschine - genannt)
besitzt ein Gehäuse, das aus zwei Teilen 1 und 2 besteht, welche durch einen Bügel 3
miteinander verbunden sind, wobei sich im sphärischen Hohlraum des Gehäuses drei
Rotoren befinden. Der Zentralrotor 4 ist auf jeder Seite durch ein Diametralgelenk mit den
Sektorrotoren 5 und 6 verbunden. Die Sektorrotoren bestehen aus einem
Kugelausschnitt, der mit den Wellen 7 und 8 ausgeführt ist, die in die Gehäusehälften in
Lagereinheiten mit den Grundlagern 13 und 14 eingesetzt sind. Die Rotoren bilden vier
Kammern; Kammern 9 und 10 (Fig. 1), die dem Sektorrotor 5 benachbart sind, und
Kammern 11 und 12 (Fig. 2), die dem Sektorrotor 6 benachbart sind. Die Präzision der
Maschine beträgt 26°. Die kammerbildenden radialen Oberflächen der Sektorrotoren
haben eine Zylinderform mit einem Halbmesser, der dem Halbmesser der
kammerbildenden Sphäre gleich ist. Im allgemeinen Fall können die Oberflächen durch
zwei und mehr Ebenen oder eine gekrümmte oder plangekrümmte Oberfläche gebildet
sein. Die kammerbildende radiale Oberfläche gewährleistet eine Vergrößerung des
sektorbildenden Winkels des Kugelausschnitts von dem Bereich des Diametralgelenkes
zur peripheren sphärischen Fläche hin. Der sektorbildende Winkel wird zwischen der
Drehachse des Sektorrotors und einer Geraden gemessen, die den Mittelpunkt der
Sphäre mit einem Punkt auf der kammerbildenden radialen Oberfläche des Sektorrotors
verbindet, was einer fortschreitenden Zunahme der Dicke des Sektorrotors vom
Mittelpunkt zum Polteil entspricht. Die kammerbildende Oberfläche des Zentralrotors
wiederholt die Form der ihr entsprechenden Oberfläche des Sektorrotors. So beträgt in
der erfindungsgemäßen Maschine der sektorbildende Winkel im Bereich des
Diametralgelenks 25° und nimmt zur Peripherie auf 36° zu, was eine Vergrößerung des
Durchmessers der Zone der völligen Überdeckung des Polteils auf 0,63 D sicherstellt, wo
D den Durchmesser der kammerbildenden Sphäre der Maschine bedeutet.
Die vorgeschlagene Form der kammerbildenden Oberflächen der Rotoren der Maschine
bietet die folgenden vorteilhaften Möglichkeiten:
- den Durchmesser der Zone der völligen Überdeckung des Polteils des
sphärischen Gehäusehohlraumes durch die sphäriscbe Fläche der Sektorrotoren
zu vergrößern, was es gestattet, den Durchmesser der Welle und die Abmessung
der Grundlager zu vergrößern, die Gleitfähigkeit der Arbeitskammern zu
verbessern, ihre heißen Oberflächen von den Lagereinheiten zu entfernen und die
Wärmebeanspruchung der Sektorrotoren herabzusetzen;
- im Bereich des Diametralgelenks eine größtmögliche Umfassung der Achsen der
Sektorrotoren durch das zugeordnete Gegenstück des Diametralgelenkes des
Zentralrotors zu sichern;
- den peripheren Teil des Zentralrotors zu verringern, was dynamische und
Wärmeformänderungen des Zentralrotors vermindert und dessen
Umlaufgeschwindigkeit zu steigern erlaubt.
Die aufgeführten Besonderheiten setzen die dynamische Beanspruchung und die
Wärmebelastung der Maschine herab und ermöglichen eine Erhöhung ihrer Leistung und
Betriebszeit.
Die Einlass-Auslasskanäle 15, 16 17, 18 liegen paarweise diametral einander gegenüber
in jeder Gehäusehälfte in der Zone der Überdeckung durch die sphärische Fläche des
Sektorrotors bei dessen Drehung im Umlaufsinn um einen Winkel bis 90°, der in Bezug
auf die Achse des Diametralgelenkes des Sektorrotors und den Nullmeridian gemessen
wird. In Fig. 1 und 2 ist der Schnitt der Kanäle in die durch den Nullmeridian verlaufende
Ebene des Schnitts der Maschine verlegt. Die Breite des dem Pol nächstliegenden
Abschnitts der Kanalkante ist gleich oder größer als die Breite des Kreises der völligen
Überdeckung des Polteils des sphärischen Gehäusehohlraumes durch die sphärische
Fläche des Sektorrotors. Die Versetzung der Kanäle in den Äquatorbereich erlaubt es, sie
von den Lagereinheiten zu entfernen, wobei die Vergrößerung der Dicke des die Kanäle
überdeckenden sphärischen Teils des Sektorrotor-Kugelausschnitts es möglich macht,
den Durchgangsquerschnitt der Kanäle zu vergrößern. In Fig. 1 ist die tatsächliche Lage
des Kanals 15 mit der Bezugszahl 19 bezeichnet, wo mit einer Volllinie der sichtbare
Abschnitt der Kante und mit einer punktierter Linie der durch den Sektorrotor verdeckte
Abschnitt angedeutet sind. Der schraffierte Bereich 20 entspricht der Lage des Kanals 16.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt II - II durch die Achsen der Kanäle 15 und 16 im Augenblick des
Wechsels der Zyklen in den Arbeitskammern, welcher einer Drehung des Sektorrotors um
einen Winkel von 80°, der ein phasenbestimmender Winkel ist und von der Dynamik der
Maschine und den Kenndaten des Arbeitsmittels abhängt. Die Einlass-Auslasskanäle
können einen Düsenabschnitt unstetigen Querschnitts aufweisen. Die Achsen der Kanäle
können eine tangentiale Neigung haben, nämlich beim Einlasskanal 16 vorzugsweise im
Umlaufsinn und beim Auslasskanal 15 vorzugsweise entgegen dem Umlaufsinn der
Rotoren der Maschine. Mit Pfeilen ist die Bewegungsrichtung des Arbeitsmittels im
Einlasskanal 16, seine mit dem Umlaufsinn der Rotoren zusammenfallende Bewegung in
der Arbeitskammer 9 und seine Ausströmung in den Auslasskanal 15, die bei der Arbeit
der Maschine als Dampfkraftmaschine zustande kommt. Die Kammer 9 ist die
Arbeitskammer und befindet sich am Ende des Arbeitszyklus. Die Kammer 10 ist
gespannt (das Volumen der Kammer ist am kleinsten, das Arbeitsmittel ist verdrängt) und
zur Aufnahme einer Arbeitsmittelladung bereit. Für umkehrbar steuerbare
langsamlaufende Maschinen (beispielsweise Hydraulikpumpen, Hydraulikmotoren usw.)
kann der phasenbestimmende Winkel gleich 90° sein, während die tangentiale Neigung
der Kanäle fehlen kann.
Die Versetzung der Einlass-Auslasskanäle zum Äquatorbereich, das Vorhandensein der
Düsenabschnitte und der tangentialen Neigung der Kanäle vermindern den
hydrodynamischen Widerstand der Zulaufleitungen, erleichtern die Arbeitsmittelzirkulation
und verbessern die Arbeitsbedingungen der Lagereinheiten, wodurch die Leistung und die
Laufzeit der Maschine im ganzen erhöht werden können.
Das Diametralgelenk des Sektorrotors 6 weist zwei Halbachsen 21 und 22 auf, die an
Vorsprüngen des Sektorrotors angebracht sind und auf diesem in seinem Körper durch
Befestigungs- und Einstelleinrichtungen - durch einen Stift 23 und einen Gewindebolzen
24 - fixiert werden, welche die Möglichkeit einer Verschiebung der Halbachse relativ zum
Sektorrotor ausschließen. Auf der dem Mittelpunkt der Sphäre zugewandten Seite besitzt
jede Halbachse einen Zapfen. Die Zapfen befinden sich in Bohrungen, die in einem als
Vorsprung ausgebildeten Meniskus 25 sphärischer Form vorgesehen sind. Der Meniskus
ist koaxial zur kammerbildenden Sphäre angeordnet und stellt eine Fortsetzung des
Zentralrotors 4 dar (hier und weiter unten im Text wird als "Meniskus" ein am Zentralrotor
befindlicher Vorsprung sphärischer Form bezeichnet, während das Gelenk
dementsprechend Meniskusgelenk genannt wird). Der Sektorrotor 6 weist einen
sphärischen Hohlraum auf, der die Form des Meniskus wiederholt und Vorsprünge bildet,
an denen die Halbachsen des Meniskusgelenks angebracht sind. Die Zapfen der
Halbachsen des Meniskusgelenks können eine komplizierte, abgestufte Form haben,
wobei die Bohrungen im Meniskus die Zapfenform wiederholen. Das zweite
Diametralgelenk des Sektorrotors 5 besitzt eine einzige ungeteilte zylindrische Achse.
Dabei ist kein Meniskus im Gelenk vorhanden, während die Achse gesondert von dem
Sektorrotor ausgeführt und an diesem analog zu den Halbachsen des Meniskusgelenks
befestigt werden kann. Das Fehlen eines Meniskus im Gelenk macht das Volumen der
benachbarten Kammern des Sektorrotors 5 größer als das Volumen der benachbarten
Kammern des Rotors 6.
Es ist eine bevorzugte Ausführungsform der Maschine möglich, bei der die beiden
Diametralgelenke die Meniskuskonstruktion haben, wobei das Volumen der Kammern
gleich sein kann.
Die Verwendung der Befestigungs- und Einstelleinrichtungen zur Fixierung und
Befestigung der Achsen der Diametralgelenke gestattet es, die
Umlaufgeschwindigkeit der Rotoren zu erhöhen und dabei die Bedingung der
Montierbarkeit der Rotorbaugruppe sicherzustellen. Die Zapfen der Halbachsen
steigern die Tragfähigkeit und Steifigkeit des Meniskusgelenkes. Die aufgezählten
Besonderheiten der Diametralgelenke der Rotorbaugruppe ermöglichen es, die
Leistung der Maschine zu erhöhen und ihre Laufzeit zu verlängern.
Die erfindungsgemäße Maschine weist eine Zentriereinrichtung auf, die es gestattet, den
Wert des phasenbestimmenden Winkels zu verändern. Die Gehäusehälften 1 und 2 sind
in der Äquatorebene miteinander verbunden, die zu den Polen der Maschine in jedem
Meridionalschnitt äquidistant ist. In einer der Gehäusehälften 1 ist eine Ringnut
vorhanden, in die ein ringförmiger Vorsprung der Gehäusehälfte 2 hineinragt und die
Zentriereinrichtung bildet. Die Gehäusehälften sind miteinander durch eine Einrichtung in
Form eines Bügels 3 verbunden, der ihre Winkelverschiebung relativ zueinander und zum
Nullmeridian erlaubt.
Durch die gegenseitige Winkelverschiebung der Gehäusehälften 1 und 2 kann der Wert
des phasenbestimmenden Winkels verändert werden, was die Möglichkeit gibt, den
Arbeitszyklus der Maschine in einem weiten Bereich der Umlaufgeschwindigkeiten der
Rotoren zu optimieren. Bei Winkelverschiebung der Gehäusehälften findet gleichzeitig mit
der Änderung (Verkleinerung) des phasenbestimmenden Winkels eine Änderung des
Präzisionswinkels statt, die mit einem positiven Resultat ausgenutzt werden kann. Bei
Verkleinerung des Präzisionswinkels nimmt das Volumen der Arbeitskammer etwas ab,
wobei jedoch das Volumen der gespannten Kammer zunimmt, in der mit der Zunahme der
Umlaufgeschwindigkeit der Rotoren sich die Menge des verbrauchten Arbeitsmittels
vergrößert, das nicht dazu kommt, die zu spannende Kammer zu verlassen. Die
Verkleinerung des Präzisionswinkels mit der Zunahme der Umlaufgeschwindigkeit der
Rotoren setzt die durch Dynamik und Kinematik der Maschine bedingten Belastungen in
der Rotorbaugruppe herab.
Die aufgeführten Besonderheiten der Zentriereinrichtung gestatten es, die Effektivität der
Maschine in einem weiten Bereich der Umlaufgeschwindigkeiten der Rotoren zu steigern,
die Belastungen in der Rotorbaugruppe zu vermindern, was die Leistung der Maschine
erhöht und ihre Betriebsdauer verlängert.
Zur Gewährleistung der Schmierung und Kühlung der Rotorbaugruppe weisen die
Sektorrotoren einen durchgehenden Kanal 26 bzw. 27 auf, der koaxial zur Welle verläuft
oder fächerartig in zwei und mehr Kanäle im Kugelausschnitt auseinanderläuft. Im
Sektorrotor 5 gehen die Kanäle auf die Mantelfläche der Achse des ungeteilten
Diametralgelenks hinaus, wo sie durch einen Kanal 28 miteinander verbunden werden,
der längs der Erzeugenden der Oberfläche der ungeteilten Achse des Sektorrotors liegt.
Auf der Seite des Meniskusgelenks (Sektorrotor 6) münden die Kanäle über eine Bohrung
an der Mantelfläche der Halbachsen 22 und 21 in die Halbachse und führen in Richtung
des Meniskus. Im Meniskus laufen die Kanäle über die radialen Kanäle 29 und 30 von
den Bohrungen im Mittelpunkt des Zentralrotors zusammen und bilden einen Hohlraum
31. Der gebildete Hohlraum wird mit dem Kanal 28 der Achse des ungeteilten
Diametralgelenks bei der Präzisionsbewegung der Rotoren 4 und 5 relativ zueinander in
Verbindung gesetzt. Es ist eine Ausführungsvariante der Maschine möglich, bei der die
beiden Diametralgelenke eine Meniskuskonstruktion haben. Dabei laufen im Zentralrotor,
der zwei Meniskusgelenke besitzt, die von den beiden Meniskusgelenken führenden
Radialkanäle im Mittelpunkt zusammen, indem sie die Kanäle der beiden Sektorrotoren
verbinden. Die Zapfen der Halbachsen des Meniskusgelenkes verhindern den Austritt von
Öl aus den Bohrungen im Meniskus. Das Öl wird dem Meniskusgelenk von dem Kanal in
der Halbachse über Kapillaröffnungen 32 zugeführt.
In einer Maschine, die keine Kühlung der Rotorbaugruppe erfordert, geht dar
durchgehende koaxiale Kanal des Rotors 5 auf die ungeteilte Achse des
Diametralgelenks in den Hohlraum des Zentralrotors hinaus und erreicht von dort über die
Radialkanäle des Meniskus die Halbachsen des Meniskusgelenks. Im Sektorrotor 6 kann
der durchgehende Kanal fehlen, und der Querschnitt der Zulaufkanäle und des Kanals 28
kann verringert werden.
Die kinematisch gebundenen Rotoren 5, 4, 6 der Maschine bilden eine Rotorbaugruppe in
Form eines Hookeschen Gelenkes.
Durch die Kanäle der Rotorbaugruppe wird unter Druck Öl gefördert, dessen Hauptmasse
unter Kühlung der Rotoren in den Wärmeaustauscher der Maschine abgeleitet wird. Unter
der Wirkung von Druck und zentrifugalen Überlastungen bewegt sich das für die
Schmierung der Diametralgelenke sorgende Öl zur Peripherie, wo es sich im Spalt
zwischen dem Zentralrotor und der kammerbildenden Oberfläche des
Maschinengehäuses ansammelt. Durch die Verwendung der Schmierung und Kühlung
der Rotorbaugruppe können die Leistung und die Betriebszeit der Maschine erhöht
werden.
Zum Entfernen des Öls von der Peripherie des Zentralrotors besitzt das
Maschinengehäuse eine schlitzartige Ölfang-Dränageeinrichtung, die in der Teilebene der
Gehäusehälften 1 und 2 zwischen der Zentriereinrichtung und der Innenfläche der
kammerbildenden Sphäre angeordnet ist. Die Einrichtung befindet sich im Sektor einer
Zone der völligen Überdeckung des kammerbildenden sphärischen Hohlraumes durch
den Zentralrotor bei dessen Präzisionsbewegung. Dieser Sektor sei Schattensektor
genannt. Der Schattensektor liegt symmetrisch zum 180. Meridian, seine Größe hängt
von dem Durchmesser der Achsen der Diametralgelenke und von der Präzision der
Maschine ab. Die Einrichtung stellt einen Schlitz auf der kammerbildenden sphärischen
Fläche zwischen den Kanten der Gehäusehälften dar, welcher einen Sektorkanal 33
bildet. Der gebildete Kanal weist einen und mehr radiale Dränagekanäle 34 auf.
Die Ölfangeinrichtung kann im allgemeinen Fall durch mehrere Schlitze oder ein System
von im Schattensektor befindlichen Öffnungen gebildet sein. Dabei sind die Schlitze
(Öffnungen) durch einen oder mehrere Ablaufkanäle verbunden.
Im Kanal häufen sich das durch die Schlitzeinrichtung gesammelte Öl und das durch eine
Spalte durchgedrungene Arbeitsmittel an, die über Dränagekanäle ins Aufnahmegefäß
des Schmier- und Kühl-Systems der Maschine abgeführt werden.
Durch die Verwendung der schlitzartigen Ölfang-Dränageeinrichtung können Ölverluste in
der Maschine verringert werden.
Um die Montierbarkeit der Maschine sicherzustellen, ist zwischen dem Wellenabschnitt,
der an den Kugelausschnitt des Sektorrotors angrenzt, und der in der Gehäusehälfte
vorhandenen Öffnung, die auf die kammerbildende sphärische Fläche der Gehäusehälfte
hinausgeht, ein Spalt vorhanden. Der Spalt gewährleistet eine Neigung der Welle des
Sektorrotors beim Einbau der Rotorbaugruppe (die Rotoren 4, 5, 6) in die Gehäusehälfte
der Maschine. Nach dem Verbinden des Maschinengehäuses kann in dem Spalt eine
Abdichtungseinrichtung 35 oder ein Element der Lagereinheit angeordnet werden.
Die sphärische Rotor-Verdrängungsmaschine arbeitet folgendermaßen.
Alle Rotoren in der Maschine vollführen nur die Drehbewegung, wobei sich der
Zentralrotor 4 in bezug auf einen Punkt dreht, der sich im Mittelpunkt der Kreuzung der
Achsen der Sektorrotoren 5, 6 und der Achsen der Diametralgelenke befindet.
Die Präzisionsverschiebungen der Sektorrotoren 5 und 6 relativ zum Zentralrotor 4
bedingen eine harmonische Volumenänderung der Arbeitskammern 9, 10, 11, 12, die bei
der Drehung der Rotorbaugruppe entsteht. Somit ist die Erfindung eine konstruktiv und
kinematisch symmetrische Maschine.
Die dem Sektorrotor 5 benachbarten Kammern 9 und 10 stehen mit dem Einlasskanal 16
und dem Auslasskanal 15, welche an der Gehäusehälfte 1 vorgesehen sind, in
Verbindung und bilden einen Expansionskreis "A". Die dem Sektorrotor 6 benachbarten
Kammern 11 und 12 stehen mit dem Einlasskanal 17 und dem Auslasskanal 18 an der
Gehäusehälfte 2 in Verbindung und bilden einen Kreis "B".
Die benachbarten Kammern 9 und 10 des Kreises "A" und die Kammern 11, 12 des
Kreises "B" vollziehen je einen vollen Arbeitszyklus (Kompression - Expansion) während
einer Umdrehung der Rotorbaugruppe. Somit führen alle vier Kammern 9, 10, 11, 12 der
Maschine einen vollen Arbeitszyklus während einer Umdrehung der Rotorbaugruppe aus.
Dabei haben die benachbarten Kammern einen zueinander oppositionellen Arbeitszyklus,
der um 180° verschoben ist. Wenn z.B. die Kammer 9 gespannt ist, so ist die Kammer 10
entspannt und weist das kleinste Volumen auf.
Kinematisch sind die Arbeitszyklen der Kammern in den Kreisen "A" und "B"
untereinander um 90° verschoben.
Zur leichteren Beschreibung der Arbeitsweise der Maschine wird eine Maschine
behandelt, bei der die beiden Diametralgelenke der Rotoren 5 und 6 eine
Meniskuskonstruktion mit einem gleichen Durchmesser der Menisken 25 haben. Bei einer
solchen Maschine sind die beiden Expansionskreise "A" und "B" gleich.
Ausgehend von der Zweikreis-Symmetrie der Maschine seien die im Kreis "A"
ablaufenden Prozesse beschrieben. Die Prozesse, welche im Kreis "B" vonstatten gehen,
wiederholen vollständig die Prozesse des Kreises "A" und sind um 90° verschoben.
Es wird nun ein Fall behandelt, wo die erfindungsgemäße Maschine im Betriebszustand
einer Expansionsmaschine, konkreter aber im Betriebszustand einer Dampfkraftmaschine
eingeschaltet wird.
Den Einlasskanälen 16 und 17 wird Heißdampf unter Druck zugeführt, der das
Arbeitsmittel ist. Der Sektorrotor 5 des Expansionskreises "A" (Fig. 3) befindet sich in der
Lage des Wechsels der Arbeitszyklen in den benachbarten Kammern, von denen die
Kammer 10 gespannt und die Kammer 9 entspannt ist. Bei weiterer Drehung der
Rotorbaugruppe (Fig. I) wird die Kammer 9 mit dem verbrauchten Arbeitsmittel mit dem
Auslasskanal 15 verbunden. Es findet das Ausströmen des Arbeitsmittels aus der
Kammer 9 in den Auslasskanal 15 unter gleichzeitiger Verkleinerung des Volumens der
Kammer 9 statt. Infolgedessen geschieht die Aufladung der Kammer 10 und ihre
Expansion unter der Wirkung des Arbeitsmittels. Der Arbeitsmitteldruck auf die
kammerbildende Oberfläche des Zentralrotors 4 wird über das Diametralgelenk des
Zentralrotors 4 von dem Sektorrotor 6 aufgenommen, an dem ein Drehmoment entsteht.
Am Ende des Arbeitszyklus in der Kammer 10, d.h. nach 180° ab dem Beginn des
geschilderten Prozesses, erfolgt die Überdeckung des Einlasskanals 16 durch den
Sektorrotor 5, wobei gleichzeitig in der Kammer 9 der Auslasskanal 15 überdeckt wird.
Von diesem Augenblick an tauschen die Kammern 9 und 10, indem sie oppositionell
zueinander mit einer Verschiebung um 180° arbeiten, ihre Plätze, und der Prozess des
Arbeitszyklus wiederholt sich.
Die vorzugsweise tangentiale Neigung des Einlasskanals 16 (Fig. 3) orientiert den
Arbeitsmittelstrom im Umlaufsinn des Rotors. Dabei erfahren die Halbachsen 21 und 22
der Meniskusgelenke keine direkte Erosionswirkung des in die expandierende Kammer
eintretenden heißen Arbeitsmittelstrahls. Die Düsenabschnitte der Einlass-Auslasskanäle
15, 16, 17, 18 machen es möglich, den Querschnitt der Zulaufkanäle zu vergrößern und
deren hydrodynamischen Widerstand herabzumindern.
Zur Kühlung der aus den Rotoren 4, 5, 6 bestehenden Rotorbaugruppe und Schmierung
der Achsen der Diametralgelenke der Maschine wird dem Kanal 27 des Sektorrotors 6
eine Schmier- und Kühl-Flüssigkeit (im folgenden - Flüssigkeit) zugeführt. Durch den
fächerartig im Abschnitt des Sektorrotors auseinanderlaufenden Kanal 27 strömt die
Flüssigkeit in den Radialkanal der Halbachsen 21 und 22 ein, über welche sie in den
Zentralrotor 4 gelangt, und wird dann durch die Kanäle des Sektorrotors 5 aus der
Maschine abgeleitet. Die in den Bohrungen des Meniskus 25 befindlichen Zapfen der
Halbachsen 21 und 22 verhindern das Ausströmen der Flüssigkeit in die
Expansionskammern. Durch die Kapillarkanäle 32 wird die Flüssigkeit den Spielräumen
zwischen den reibenden Flächen des Meniskusgelenkes des Sektorrotors 6 zugeführt.
Unter der Wirkung von zentrifugalen Überlastungen bewegt sich die Flüssigkeit längs der
Halbachsen des Meniskusgelenks zur Peripherie des Zentralrotors 4, wo sie sich im Spalt
zwischen dem kammerbildenden sphärischen Hohlraum der Gehäusehälften 1 und 2 und
dem Zentralrotor 4 ansammelt.
Aus dem Spalt wird die Flüssigkeit mittels der schlitzartigen Dränageeinrichtung
entnommen, indem sie in den Schlitz 33 gelangt und durch den radialen Dränagekanal 34
aus der Maschine abgeleitet wird. Die Gehäusehälften 1 und 2 der Maschine, welche in
der Äquatorebene verbunden sind, gewährleisten die Symmetrie und Gleichfestigkeit der
Maschinenkonstruktion unter den Verhältnissen von Wärme- und Kraftbelastungen und
erhöhen auch den Grad der Vereinheitlichung der Maschine, weil die Gehäusehälften 1
und 2 als gegenseitig austauschbar gefertigt werden können.
Im Falle einer Ausführungsform der Maschine mit zwei gleichen Meniskusgelenken in der
Rotorbaugruppe wird ihr Vereinheitlichungsgrad erhöht, da die Sektorrotoren 5 und 6
gegenseitig austauschbar sein können.
Die Verwendung der Zentriereinrichtung 3, die die Gehäusehälften 1 und 2 mit Möglichkeit
ihrer Winkelverschiebung (Verdrehung) verbindet, gestattet es, den phasenbestimmenden
Winkel und den Präzisionswinkel zu verändern, was zur Steuerung des Arbeitszyklus und
der Maschinenleistung ausgenutzt werden kann.
Die Erfindung ist eine umkehrbar steuerbare Maschine, weil für den Fall, dass das
Arbeitsmittel den Kanälen 15 und 18 zu- und aus den Kanälen 16 und 17 abgeführt wird,
eine Änderung der Umlaufrichtung des Rotors stattfindet.
Die vorliegende Erfindung kann als Verdichter, Lader, Pumpe, Entspannungsmaschine,
Dosiereinrichtung verwendet werden.
Die Erfindung stellt eine Zweikreis-Maschine dar, wodurch es möglich wird, sie auch in
kombinierte Anlagen einzufügen, beispielsweise in chemische Reaktoren, Herz-Lungen-Maschinen,
Beatmungsgeräte, Zweistoffmischer u.s.w.
Die Erfindung hat eine lineare oder nahezu lineare Abhängigkeit der Leistung von der
Umlaufgeschwindigkeit der Rotoren, was die Möglichkeit bietet, die Kontrolle und
Steuerung des Arbeitsmitteldurchsatzes z, B. in Turboladermaschinen zu vereinfachen.