Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schmelzsicherung mit zwei Anschlußkontakten und einem
mindestens zwei Teilwicklungen aufweisenden Verbindungsleiter, der die beiden Anschlußkontakte
verbindet und mindestens teilweise als Schmelzleiter ausgebildet ist.
Eine elektrische Sicherung ist ein Element zum Überlastschutz bzw. Überstromschutz bei Hoch-oder
Niederspannungsnetzen, Haushaltsanschlüssen und elektrischen Geräten, das insbesondere
im Kurzschlußfall den Stromkreis sofort unterbricht. Sicherungen werden, im Gegensatz zu Fehlerstromschutzschaltungen,
die hauptsächlich dem Personenschutz dienen, in erster Linie eingesetzt,
um die elektrischen Leitungen vor zu hohem Strom und damit verbundener Erwärmung (Brandgefahr)
zu schützen.
Die einfachste Form von Sicherungen sind Schmelzsicherungen, die aus einem Widerstandsdrahtstück
bestehen, das so dimensioniert ist, daß bei einem bestimmten Stromfluß die im Widerstand
erzeugte Wärme nicht mehr in ausreichender Form abgeleitet werden kann und der Draht deshalb
durchschmilzt. Dabei ist der Schmelzleiter bzw. Widerstandsdraht im allgemeinen in einem Schutzgehäuse
aus Glas oder Porzellan untergebracht, das meist zusätzlich noch mit feinem Quarzsand
gefüllt ist, um eine Lichtbogenausbildung in der durchgeschmolzenen Sicherung zu unterbinden.
Der Widerstandsdraht bzw. Schmelzleiter kann je nach Anwendungsfall, insbesondere bei hohen
Betriebsspannungen eine beträchtliche Länge aufweisen. Da die Schmelzsicherung aus Kostenund
Platzgründen nicht beliebig groß gestaltet werden kann, wird der Schmelzdraht speziell in der
Schmelzsicherung für hohe Betriebsspannungen im allgemeinen gewickelt angeordnet. Auf diese
Weise ist es möglich, auch einen Schmelzleiter größerer Länge in eine relativ klein dimensionierte
Schmelzsicherung einzubringen.
Die Schmelzleiter werden aus fertigungstechnischen Gründen wendelförmig um einen zylindrischen
Tragkörper gewickelt, wobei auch bei mehreren parallelen Teilschmelzleitern stets derselbe Wickelsinn
eingehalten wird.
Die erhöhte magnetische Induktivität solcher wendelförmig gewickelter Schmelzleiter gegenüber
einem gestreckten Draht gleicher Länge ist in der Regel beim Betrieb mit 50 Hz Wechselspannung
vernachlässigbar.
Die hohe Induktivität macht sich jedoch insbesondere beim Hochfrequenzbetrieb negativ bemerkbar,
indem sie die Übertragung von hochfrequenten Signalströmen behindert. Diese Art von Sicherungen
ist daher nicht oder nur mit Einschränkungen für die Absicherung von Hochfrequenzeinrichtungen in
Hochspannungsnetzen geeignet.
Abzweigungen in Hochspannungsverteilnetzen werden üblicherweise durch Hochspannungs-Hochleistungssicherungen
gegen Überströme geschützt. Hierdurch wird sichergestellt, daß bei einem
fehlerhaften Abzweig die Hauptleitung ungestört bleibt und weiterhin für den Betrieb verfügbar
ist. Neben den Energieabzweigungen, die in der Regel aus Transformatoren bestehen, welche die
Spannung auf die Verbrauchsspannung umformen (in der Regel unter 1.000 V), gibt es eine Reihe
von energieschwachen Abzweigen, die für Meß- und Überwachungseinrichtungen oder die Übertragung
von Signalen benutzt werden. Über diese Abzweigungen fließen typischerweise sehr kleine
Ströme mit einer Stärke von wenigen mA bis einigen A.
Da die Nutzung des Hochspannungsenergieverteilungsnetzes zur Übertragung von hochfrequenten
Signalströmen immer stärkeren Raum gewinnt, können einerseits die in den Hauptabzweigen vorhandenen
Hochspannungs-Hochleistungssicherungen durch ihre konstruktionsbedingte Induktivität
eine unerwünschte Signaldämpfung herbeiführen, andererseits reduziert die Induktivität von Hochspannungssicherungen
auch die Ein- und Auskoppelung hochfrequenter Meß- und Signalströme.
Die Induktivität von Hochspannungssicherungen ist konstruktiv durch die Länge und die wendelförmige
Anordnung des Schmelzleiters im Sicherungskörper bestimmt. Ihre Größe von einigen µH ist
bei netzfrequenten Betriebsströmen von 50 Hz vernachlässigbar. Bei hochfrequenten Signalströmen
von z.B. 5 mHz steigt der induktive Widerstand demgegenüber auf das 100.000-fache an und führt
damit zu einer merklichen Dämpfung der Signal- oder Meßgröße.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schmelzsicherung zur Verfügung
zu stellen, die induktivitätsarm und kostengünstig herstellbar ist, so daß sie auch zur Übertragung
hochfrequenter Ströme in Hochspannungsnetzen ohne wesentliche Dämpfung derSignalgröße
eingesetzt werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die mindestens zwei Teilwicklungen derart
angeordnet sind, daß die Magnetfelder, die von den beiden Teilwicklungen bei einem sich änderndem
Stromfluß durch die Schmelzsicherung induziert werden, sich zumindest teilweise auslöschen.
Versuche haben ergeben, daß die Induktivität von Hochspannungssicherungen durch die
erfinderischen Maßnahmen mindestens um Faktor 2 bis 3 vermindert werden kann.
Besonders bevorzugt weist mindestens eine (Teil-)Wicklung einen Wicklungssinn auf, der zu mindestens
einer anderen (Teil-)Wicklung im wesentlichen entgegengesetzt ist.
Es versteht sich, daß eine Wicklung nicht notwendigerweise kreisförmig ausgebildet sein muß. Vielmehr
ist es beispielsweise auch möglich, Wicklungen oval oder auch mit einer oder mehreren Ecken
vorzusehen. Überdies muß eine Wicklung in der Projektion auf eine Ebene senkrecht zur Wicklungsachse
nicht unbedingt eine geschlossene Kurve bilden. Es ist daher auch möglich, daß sich im
Falle von wendelförmigen Wicklungen der Durchmesser von Wicklung zu Wicklung oder auch innerhalb
einer Wicklung ändert, zudem wird auch unter einer Teilwicklung eine Wicklung im erfindungsgemäßen
Sinn verstanden.
Dadurch, daß der Verbindungsleiter mindestens zwei (Teil-)Wicklungen mit entgegengesetztem
Wicklungssinn aufweist, ist gewährleistet, daß die Induktivität der Schmelzsicherung herabgesetzt
ist. Dabei kommt es im wesentlichen darauf an, daß die Magnetfelder, die sich durch Änderungen
des Stromflußes innerhalb des Verbindungsleiters bilden, derart überlagern, daß sie sich zumindest
zum Teil gegenseitig aufheben bzw. auslöschen. Um eine möglichst geringe Induktivität zu erhalten,
werden daher vorzugsweise in etwa die Hälfte der Wicklungen mit einem zu der anderen Hälfte entgegengesetzten
Wicklungssinn versehen.
Dabei kann auch der Teil des Verbindungsleiters, der nicht als Schmelzleiter ausgebildet ist, für die
Wicklungen verwendet werden.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß der Schmelzleiter im wesentlichen wendelförmig
angeordnet ist, wobei sich der Wicklungssinn der wendelförmigen Anordnung mindestens
einmal umkehrt.
Dabei ist ein besonders bevorzugter Schmelzleiter auf einen Wickelkörper aufgebracht. Bei der Herstellung
der Schmelzsicherung wird dann der Schmelzleiter zunächst beispielsweise im Uhrzeigersinn
um einen Wickelkörper gewickelt. Nach etwa der Hälfte der beabsichtigten Wicklungen wird
während des Wickelvorganges der Drehsinn bzw. der Wicklungssinn geändert, so daß die zweite
Hälfte der Wicklungen entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn gewickelt wird. Selbstverständlich ist es
aber auch möglich, den Wicklungssinn mehrmals während des Wicklungsvorgangs zu ändern. Eine
weitere Möglichkeit zur Verwirklichung dieser Ausführungsform besteht darin, zwei wendelförmig
gewickelte Schmelzleiter mit entgegengesetztem Wicklungssinn in Reihe entlang einer gemeinsamen
(Wicklungs-) Achse auszurichten. Alternativ dazu kann auch ein wendelförmiger Schmelzleiter
mit einer entgegengesetzten Spule in Reihe geschaltet werden. Dabei löschen sich die induzierten
Magnetfelder des Schmelzleiters und der Spule weitgehend aus. Es ist nicht notwendig, die Spule
ebenfalls als Schmelzleiter auszubilden.
Eine andere besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß der Schmelzleiter im wesentlichen
mäanderförmig angeordnet ist. Hier besteht der Schmelzleiter im wesentlichen aus einer Vielzahl
von aneinander geketteten Teilwicklungen, die sich jeweils im Wicklungssinn unterscheiden.
Diese Art der Wicklung wird im Zusammenhang mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
noch deutlicher werden.
Eine weitere besonders zweckmäßige Ausführungsform sieht vor, daß der Schmelzleiter mindestens
zwei Abschnitte mit wendelförmigen Wicklungen aufweist, wobei die Wicklungen mindestens eines
ersten Abschnitts einen zu den Wicklungen mindestens eines zweiten Abschnitts entgegengesetzten
Wicklungssinn aufweisen und die beiden Abschnitte im wesentlichen koaxial zueinander angeordnet
sind. Durch diese Anordnung kann die Bauhöhe der gesamten Schmelzsicherung reduziert werden,
was kostensparend in der Herstellung ist. So ist es beispielsweise möglich, eine Schmelzsicherung
derart auszubilden, daß sie zwei Wickelkörper, einen äußeren als Hohlkörper ausgebildeten Wickelkörper
und einen innerhalb des Hohlkörpers angeordneten inneren Wickelkörper, aufweist, wobei
die Wicklungen, die auf dem äußeren Wickelkörper aufgebracht sind, einen Wicklungssinn aufweisen,
der dem Wicklungssinn der auf den inneren Hohlkörper aufgebrachten Wicklungen entgegengesetzt
ist.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß die Durchmesser der beiden wendelförmigen
Abschnitte im wesentlichen gleich sind, so daß sich die beiden Abschnitte an mindestens
einem Punkt berühren, wobei ein elektrischer Kontakt zwischen den beiden Abschnitten an dem
Berührungspunkt entsteht. Mit anderen Worten werden die beiden Schmelzleiterabschnitte mit Wicklungen
entgegengesetzten Wickelsinns beispielsweise auf die Außenseite desselben Wickelkörpers
aufgebracht, wobei die Wicklungen mit dem einen Wicklungssinns direkt auf bzw. direkt unter den
Wicklungen mit dem anderen Wicklungssinn verlaufen. Diese Anordnung ist besonders kostengünstig
herzustellen. Der elektrische Kontakt zwischen den beiden Wicklungen mit unterschiedlichem
Wicklungssinn ist grundsätzlich nicht von Nachteil. Hier werden schaltungstechnisch lediglich zwei
Spulen (bzw. Teilwicklungen) mit entgegengesetztem Wicklungssinn, die koaxial zueinander verlaufen,
parallel geschaltet. Auch durch diese Maßnahme wird die Induktivität der Schmelzsicherung
stark herabgesetzt. Infolge der Kreuzungspunkte beider Wicklungen ergibt sich jedoch ein geringerer
mittlerer Windungsabstand, wodurch das Hochspannungsausschaltvermögen etwas vermindert
wird. Auch dies wird weiter unten anhand eines Beispiels noch deutlicher werden.
Alternativ dazu kann auch eine Ausführungsform vorgesehen sein, bei der sowohl ein Außenwickelkörper
als auch ein Innenwickelkörper vorhanden ist, wobei der eine wendelförmige Abschnitt an
dem Außenwickelkörper angeordnet ist und der andere wendelförmige Abschnitt mit Wicklungen
entgegengesetzten Wicklungssinns auf dem Innenwickelkörper angebracht ist. Beide Abschnitte
sind in diesem Falle gegeneinander isoliert, so daß das Hochspannungsausschaltvermögen gegenüber
der oben beschriebenen Ausführung verbessert ist.
Eine weitere zweckmäßige Ausführungsform sieht vor, daß die beiden wendelförmigen Abschnitte
einen unterschiedlichen Durchmesser besitzen, wobei der eine Abschnitt an der Außenseite eines
als Hohlkörper ausgebildeten Wickelkörpers verläuft und der andere Abschnitt an der Innenseite des
als Hohlkörper ausgebildeten Wickelkörpers verläuft.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß lediglich ein Wickelkörper für beide Wendelabschnitte benötigt
wird, wobei dennoch sichergestellt ist, daß keine Berührung zwischen den unterschiedlichen Abschnitten
erfolgt. Auch hier können selbstverständlich die beiden Wendelabschnitte parallel geschaltet
werden.
Es versteht sich, daß der Schmelzleiter nicht unbedingt aus einem separaten Draht bestehen muß,
so ist es für manche Anwendungsfälle von Vorteil, wenn der Schmelzleiter von einer auf einem Substrat
aufgebrachten Leitungsbahn gebildet wird. Der Schmelzleiter kann auf dem Substrat einfach
durch die bekannten Beschichtungsverfahren aufgebracht werden. Besonders bevorzugt ist dabei
eine Ausführungsform, bei der der Wickelkörper selbst das Substrat für die Beschichtung darstellt,
so daß der Schmelzleiter sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite des als Hohlkörper
ausgebildeten Wickelkörpers angebracht werden kann.
Für besonders spezielle Anwendungsfälle, z. B. in Verbindung mit einem Kondensator, kann es von
Vorteil sein, daß die Schmelzsicherung eine Möglichkeit zur Veränderung ihrer Induktivität aufweist.
So ist es in manchen Fällen gewünscht, daß die Schmelzsicherung nicht nur eine möglichst geringe
Eigeninduktivität annimmt, sondern es kann für manche Anwendungsfälle von Vorteil sein, wenn die
Induktivität möglichst genau auf einen bestimmten Wert eingestellt werden kann. So kann es z.B.
vorteilhaft sein, die Induktivität einer Schmelzsicherung, die zum Kurzschlußschutz eines Kondensators
für eine Meß- oder Übertragungseinrichtung in Hochspannungsanlagen eingesetzt ist, so anzupassen,
daß bei Strömen einer bestimmten Frequenz Serienresonanz eintritt. Hierdurch ergibt sich
ein besonders gutes Übertragungsverhalten für Ströme mit der Resonanzfrequenz, während Ströme
anderer Frequenzen stark gedämpft werden. So kann z. B. durch Anpassung der Sicherungsinduktivität
an einen zu schützenden Kondensator eine Resonanzfrequenz von 1 MHz bis 100 MHz eingestellt
werden. Dies erlaubt die Übertragung von hochfrequenten Signalen über den Kondensator,
während netzfrequente Ströme von 50 oder 60 Hz gesperrt werden. Eine solche Anordnung eignet
sich besonders zum Messen, Überwachen und Übertragen hochfrequenter Überlagerungen der 50
oder 60 Hz Betriebsspannung.
Die Anpassung der Sicherungsinduktivität kann z. B. durch die Zahl der Windungen der Teilwicklungen,
durch verschiedene Durchmesser und/oder Längen der Teilwicklungen und/oder durch geschickte
räumliche Anordnung der Teilwicklungen mit gegenläufigem Wickelsinn zueinander erfolgen.
Besonders vorteilhaft kann dies beispielsweise auch mit Hilfe eines Ferritkerns geschehen, der zumindest
teilweise in den Wickelkörper hineinragt. Je nach Ausführungsform kann dann die Induktivität
des Schmelzleiters dadurch verändert werden, daß beispielsweise der Ferritkern weiter in den als
Hohlkörper ausgebildeten Wickelkörper hinein- bzw. herausgeschoben wird. Bei der Ausführungsform
mit einem Innenwickelkörper und einem Außenwickelkörper kann alternativ dazu auch vorgesehen
werden, daß der Außenwickelkörper und/oder der Innenwickelkörper zumindest teilweise
über den Ferritkern geschoben werden können, so daß die Induktivität der Schmelzsicherung dadurch
verändert werden kann.
Die vorliegende Erfindung erlaubt es, die Schmelzsicherung in einem Hochspannungskreis einzusetzen.
Unter Hochspannung wird eine Spannung über 1.000 V, vorzugsweise zwischen 10 kV und
etwa 50 kV, verstanden. Dabei hat der Schmelzleiter vorzugsweise eine effektive Länge von mindestens
50cm. Unter der effektiven Länge wird die Länge verstanden, die der Schmelzleiter hätte,
wenn man ihn abwickeln und ausgestreckt hinlegen würde. Mit anderen Worten versteht man unter
der effektiven Länge die Strecke, die der Strom durch den Schmelzleiter zurücklegt.
Durch die vorliegende Erfindung ist es möglich, Schmelzsicherungen mit festen vorbestimmten Induktivitäten
herzustellen. Dies erlaubt es, die Schmelzsicherung selbst als induktives Bauelement,
vorzugsweise in Verbindung mit einem Kondensator, in einem Schaltkreis einzusetzen. Dadurch
kann ein Bauelement eingespart werden, was neben Kosten auch Platz spart.
Eine mögliche Anwendung könnte beispielsweise die Verwendung der Schmelzsicherung zusammen
mit einem kapazitiven Bauelement in einem Saugkreis sein. Damit ist es beispielsweise möglich,
aus einer Hochspannungsstarkstromleitung bestimmte Frequenzen herauszufiltern ("zu saugen"),
wobei alle anderen Frequenzen nicht gefiltert werden. Zu diesem Zweck könnte die erfindungsgemäße
Schmelzsicherung mit ihrem eingangsseitigen Ende mit einer Starkstrom-Hochspannungsleitung
verbunden sein, während das abgangsseitige Ende mit dem kapazitiven
Bauelement verbunden ist, welches wiederum geerdet ist. Die Kombination aus induktiver Schmelzsicherung
und kapazitivem Bauelement ermöglicht es, bestimmte Störfrequenzen aus dem Hochspannungskreis
herauszunehmen. Da die Kombination aus Schmelzsicherung und kapazitivem
Bauelement für alle anderen Frequenzen sperrt, ist gewährleistet, daß alle anderen Frequenzen
durch das Saugkreiselement nicht gestört werden.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden
deutlich anhand der folgenden Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsformen sowie der
dazugehörigen Figuren. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Schnittzeichnung einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer mäanderförmigen Wicklung gemäß einer zweiten
Ausführungsform,
- Figur 3
- eine Schnittzeichnung einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- Figur 4
- eine Schnittzeichnung einer Schmelzsicherung gemäß einer vierten Ausführungsform
und
- Figur 5
- eine Schnittzeichnung einer Schmelzsicherung gemäß einer fünften Ausführungsform.
In Figur 1 ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schmelzsicherung 1 gezeigt. Diese
besteht aus einem Isolatorhohlkörper 3 mit zwei Anschlußkontakten 2, wobei der Isolatorhohlkörper
3 einen quarzsandgefüllten Hohlraum 4 aufweist. In dem Hohlraum 4 ist ein Wickelkörper 6 angeordnet,
auf dessen Oberfläche der Schmelzleiter aufgebracht ist. Der Schmelzleiter verbindet den
oberen Anschlußkontakt 2 mit dem unteren Anschlußkontakt 2. Deutlich zu erkennen ist, daß der
Schmelzleiter 5 in etwa in der Mitte einen Wendepunkt 10 aufweist. An diesem Wendepunkt 10 ändert
der Schmelzleiter seinen Wicklungssinn. Diese Wendewicklung ist eine einfache Möglichkeit,
eine erfindungsgemäße Schmelzsicherung zu verwirklichen. Während der Herstellung muß beim
Wickeln des Schmelzleiters auf den Wickelkörper 6 lediglich zwischenzeitlich die Wickelrichtung
geändert werden. Es versteht sich, daß es auch möglich ist, die Wickelrichtung mehrmals zu ändern,
so daß eine Mehrzahl von Wendepunkten 10 entsteht. Erfindungsgemäß ist dabei darauf zu achten,
daß die Induktivität der Schmelzsicherung möglichst gering wird. Dies wird dadurch erreicht, daß in
etwa die gleiche Anzahl von Wicklungen einen zu der anderen Hälfte von Wicklungen entgegengesetzten
Drehsinn hat. Selbstverständlich ist es aber ebenfalls erfindungsgemäß auch möglich, das
Verhältnis der Anzahl der Wicklungen mit einem Wicklungssinn zu der Anzahl der Wicklungen mit
dem anderen Wicklungssinn nicht 1 : 1 zu wählen, um eine definierte Induktivität der Schmelzsicherung
zu erzielen.
Eine zweite Ausführungsform der Wicklung ist in Figur 2 gezeigt. Hier ist der Wickelkörper 6 nicht
rotationssymmetrisch, sondern besteht aus einem langen schmalen Quader, wie aus der Querschnittsansicht
des Wickelkörpers unten in Figur 2 ersichtlich ist. Auf diesen Wickelkörper 6 ist der
Schmelzleiter 5 mäanderförmig aufgebracht. Die Mäanderform kann als alternierende Folge von
Halbwicklungen mit jeweils umgekehrtem Richtungssinn aufgefaßt werden. Beispielhaft ist eine
Halbwicklung durch den Bereich 13 gekennzeichnet worden. Die Pfeile deuten jeweils die Wicklungsrichtung
an. Die Teilwicklungen mit unterschiedlichem Wickelsinn sind an den Wendepunkten
10 miteinander verbunden.
In Figur 3 ist eine dritte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt. Hier verläuft der
Schmelzleiter zunächst wendelförmig über die ganze Länge des Wickelkörpers mit gleichem Wicklungssinn.
An einem Ende des Wickelkörpers (nicht gezeigt) befindet sich ein Wendepunkt, an dem
sich der Wicklungssinn des Schmelzleiters ändert, so daß der Schmelzleiter mit entgegengesetztem
Wicklungssinn dann erneut über die ganze Länge des Wickelkörpers wendelförmig verläuft. Dadurch
ergeben sich zwangsläufig Berührungspunkte 9 zwischen Wicklungen mit dem einen Wicklungssinn
und Wicklungen mit dem anderen Wicklungssinn. Zwar ist es möglich, den Schmelzleiter zu isolieren,
so daß an den Berührpunkten 9 kein elektrischer Kontakt entsteht, dies ist jedoch nicht unbedingt
erforderlich. In diesem Fall kann die Verbindung zwischen den Punkten 9 und 9" schaltungstechnisch
als Parallelschaltung zweier Teilwicklungen mit entgegengesetztem Wicklungssinn aufgefaßt
werden. Wird die Schmelzsicherung ausgelöst, so wird der Schmelzleiter an einem der Berührpunkte
9, 9', 9" aufgetrennt, da hier die größte Wärmeentwicklung stattfindet. Daher ist bei der Anordnung
der Wicklungen darauf zu achten, daß die Berührpunkte 9 und 9', die auf derselben Seite
des Wickelkörpers angeordnet sind, einen genügend großen Abstand aufweisen, damit das beispielsweise
im Berührpunkt 9 aufgetrennte freie Ende nicht mit dem noch intakten Berührpunkt 9' in
Berührung kommen kann und somit die bereits ausgelöste Sicherung wieder leitfähig machen kann.
An diesem Beispiel wird deutlich, daß der Schmelzleiter 5 nicht unbedingt aus einem gewickelten
Draht bestehen muß. Es ist z.B. auch möglich, daß der Draht auf den Wickelkörper mit Hilfe eines
der bekannten Beschichtungsverfahren aufgebracht wird. In diesem Fall besteht der Wickelkörper
aus einem Substrat. Eine andere Möglichkeit besteht darin, auf dem Wickelkörper eine Metallfolie
anzuordnen, die rautenförmige Ausstanzungen aufweist, wie beispielhaft durch die mit der Bezugszahl
14 versehene Raute angedeutet wurde.
In Figur 4 ist eine vierte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zu sehen. Hier befinden sich
die Wicklungen sowohl außerhalb als auch innerhalb eines Wickelkörpers 6. Die innerhalb des Wikkelkörpers
6 geführten Wicklungen sind in Figur 4 mit durchgezogener Linie dargestellt, während die
Wicklungen außerhalb des Wickelkörpers 6 mit unterbrochenen Linien dargestellt sind. Dabei haben
die Wicklungen, die sich außerhalb des Wickelkörpers 6 befinden, einen zu den Wicklungen, die
sich innerhalb des Wickelkörpers 6 befinden, entgegengesetzten Wicklungssinn. Dies wird durch die
Zeichen ⊕ und ⊙ verdeutlicht. Dabei steht ⊕ für eine in die Papierebene hinein führende Richtung
und ⊙ für eine aus der Papierebene heraus führende Richtung.
Auch hier ist es beispielsweise möglich, den Schmelzleiter 5 durch geeignete Beschichtungsverfahren
direkt auf den als Substrat ausgebildeten Wickelkörper 6 aufzubringen, so daß sich entlang der
Außen- und der Innenfläche des als Hohlkörper ausgebildeten Wickelkörpers 6 Leiterbahnen bilden,
die sich in ihrem Wicklungssinn unterscheiden.
Schließlich ist in Figur 5 eine fünfte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt. Innerhalb
des Isolierhohlkörpers 3 befinden sich sowohl ein innerer Wickelkörper 7 als auch ein äußerer Wikkelkörper
8. Die Wicklungen auf dem äußeren Wickelkörper 8 haben einen zu den Wicklungen auf
dem inneren Wickelkörper 7 entgegengesetzten Wicklungssinn. Mit anderen Worten ist auf dem
äußeren Wickelkörper 8 eine wendelförmige Wicklung mit einem festen Durchmesser und einer Orientierung
angebracht, während auf dem inneren Wickelkörper 7 eine wendelförmige Wicklung mit
kleinerem Durchmesser und entgegengesetztem Wicklungssinn angeordnet ist. Zusätzlich ist hier
ein Ferritkern 11 zu erkennen. In der hier gezeigten Ausführungsform kann der innere Wickelkörper
7 entlang der Längsachse 12 bewegt werden, so daß er hülsenartig über den Ferritkern 11 geschoben
werden kann. Durch das teilweise Eintauchen des Ferritkerns in den inneren Wickelkörper 7
findet eine teilweise Verstärkung des vorher reduzierten induktiven Effekts der Wicklungen statt.
Durch diese Maßnahme kann die Induktivität der Schmelzsicherung 1 auf niedrigem Niveau leicht
eingestellt werden. Dies eröffnet den erfindungsgemäßen Schmelzsicherungen ein weites Anwendungsgebiet,
da es hierdurch erstmals möglich ist, die erfindungsgemäßen Schmelzsicherungen
auch als induktives Bauteil einzusetzen.
Mit der vorliegenden Erfindung ist es auf einfache kostengünstige Weise möglich, auch Hochspannungskreise
mit Hilfe von Schmelzsicherungen gegenüber zu hoher Last abzusichern.
Bezugszeichenliste
- 1
- Schmelzsicherung
- 2
- Anschlußkontakte
- 3
- Isolatorhohlkörper
- 4
- quarzsandgefüllter Hohlraum
- 5
- Verbindungsleiter, Schmelzleiter
- 6
- Wickelkörper
- 7
- innerer Wickelkörper
- 8
- äußerer Wickelkörper
- 9, 9', 9"
- Berührungspunkt
- 10
- Wendepunkt
- 11
- Ferritkern
- 12
- Längsachse
- 13
- Halbwicklung
- 14
- Ausstanzung