EP1074962B1

EP1074962B1 - Etikett

Info

Publication number: EP1074962B1
Application number: EP00116491A
Authority: EP
Inventors: Dieter Wölfle
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1999-08-06
Filing date: 2000-07-31
Publication date: 2004-01-28
Anticipated expiration: 2020-07-31
Also published as: DE29913746U1; EP1074962A2; EP1074962A3; DE50005121D1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Etikett zur Kennzeichnung von Gegenständen, das insbesondere durch Stanzung erzeugte Sollreißstellen aufweist, die ein unversehrtes Abziehen des Etiketts von einem mit dem Etikett gekennzeichneten Gegenstand verhindern.

Derartige Etiketten sind bekannt und werden in großem Umfang beispielsweise zur Kennzeichnung von Verkaufsprodukten in Kaufhallen oder Supermärkten zur Preisauszeichnung verwendet. Die bekannten Etiketten verfügen über Sollreißstellen, die verhindern sollen, daß das Etikett unversehrt abgezogen und auf ein anderes Produkt wieder aufgeklebt werden kann. Die Sollreißstellen werden im allgemeinen durch eine Stanzung der das Etikett bildenden Folie realisiert, wobei die Stanzung beispielsweise wellenförmig ist und sich häufig von einer Längsseite zur gegenüberliegenden Längsseite des Etiketts erstreckt. Die Stanzung muß jedoch nicht durchgehend sein und muß nicht bis zum Rand der Folie verlaufen. Die Stanzung verläuft i.a. quer durch die Folie, d.h. die Folienschicht ist über ihre gesamte Dicke durchtrennt und wird im aufgebrachten Zustand lediglich durch die darunter befindliche Klebeschicht zusammengehalten. Beim Ablösen zerfällt das Etikett in zwei oder - je nach Anzahl der Stanzungen - mehrere Teile. Zur Wiederherstellung des Etiketts können diese Teile mit etwas Geduld jedoch nebeneinandergesetzt wieder aufgeklebt werden.

Aus der DE 197 54 068 A1 ist eine Sicherheitsfolie bekannt, die zwischen einem Gegenstand und einem Etikett anzuordnen ist und durch im wesentlichen senkrecht zur Erstreckung der Sicherheitsfolie verlaufende Schnitt- oder Stanzlinien in mehrere Teile geteilt ist. Aufgrund unterschiedlicher Adhäsionskraftverhältnisse verbleibt beim Abziehen des Etiketts von dem Gegenstand die Sicherheitsfolie teilweise an dem Etikett und teilweise an dem Gegenstand. Die geteilte Sicherheitsfolie drückt sich durch das Etikett durch, wenn dieses ein zweites Mal zur Etikettierung eines Gegenstandes verwendet wird.

Demgegenüber wird erfindungsgemäß ein Etikett mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Demnach ist eine bedruckbare Oberfläche des Etiketts eben ausgebildet, so daß ein einwandfreies Bedrucken des Etiketts auch mit präzisen Druckvorlagen, beispielsweise feinen, engen Strichkodierungen und dergleichen, ermöglicht wird. Die bisher bekannten Etiketten eignen sich hierzu nicht, da deren Oberfläche durch die Stanzung entlang der Stanzränder eingedrückt wird, so daß ein Bedrucken des Etiketts ohne Beeinträchtigung des Druckbildes kaum möglich ist. Durch die erfindungsgemäße glatte bzw. ebene Ausbildung der Oberfläche des Etiketts wird hier Abhilfe geschaffen, ohne daß auf die Sollreißstellen verzichtet werden müßte.

In der Erfindung ist die bedruckbare Oberfläche des Etiketts derart ausgestaltet, daß die Sollreißstellen für einen Betrachter des aufgebrachten Etiketts nicht oder nahezu nicht sichtbar sind, wodurch auch eine optische Beeinträchtigung durch die Sichtbarkeit der Stanzungen ausgeschlossen wird.

In der Erfindung weist das Etikett einen mehrschichtigen Aufbau auf, der eine erste Schicht aus einer mit Sollreißstellen, insbesondere Stanzungen, versehenen reißfesten Folie und eine über der ersten Schicht befindliche zweite Schicht aus einem durchgehenden zerstörbaren Material aufweist. Bei der reißfesten Folie handelt es sich um eine Folie, wie sie üblicherweise zur Herstellung gattungsgemäßer Etiketten verwendet wird, insbesondere aus Polyester oder dergleichen. Durch die Auswahl eines einigermaßen reißfesten Materials wird gewährleistet, daß die aus dieser Folie bestehende erste Schicht beim Abziehen des Etiketts ausschließlich entlang der angebrachten Stanzungen (Sollreißstellen) definiert auseinanderbricht. Unter dem Begriff des zerstörbaren Materials wird eine insbesondere aus PVC, PE oder dergleichen bestehende Folie verstanden, die beim Ablösen bzw. Abziehen zersplittert, also in eine beliebige Anzahl zerrissener Einzelteile zerstört wird. Dies ist ein Ergebnis des Aufbaus der Folie, der beim Gießprozeß des Materials eingestellt werden kann, wobei der innere Zusammenhalt der Folie schwächer sein muß als die Kraft des unter der Folie angebrachten Klebstoffs. Als zerstörbares Material kann aber auch Papier Verwendung finden. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Etiketts gewährleistet durch das zusätzlich auf der ersten Schicht vorgesehene zerstörbare Material, daß die aus der Stanzung resultierenden Oberflächenbeeinträchtigungen der ersten Schicht durch eine glatte einteilige Schicht abgedeckt sind, auf der eine beliebige Bedrukkung auch mit feinen Strichkodierungen und dergleichen erfolgen kann. Beim Abziehen bilden die Stanzungen der unteren Folie die Sollreißstellen für das beim Abziehen des Gesamtetiketts fasernd auseinanderreißende Material der zweiten Schicht, so daß beim Abziehen des Etiketts eine definierte Zerstörung des Etiketts erreicht wird, die jedoch ein erneutes Zusammensetzen aufgrund des fasernd auseinandergerissenen Materials der zweiten Schicht ausschließt.

Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.

Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.

Die einzige Figur zeigt ein erfindungsgemäßes Etikett im Querschnitt.

Die Figur zeigt ein erfindungsgemäßes Etikett 10 im Querschnitt, das auf einem Trägermaterial 12, insbesondere Silikonpapier, aufgebracht ist, von dem es zur Anwendung auf einem zu kennzeichnenden Gegenstand problemlos abgezogen werden kann.

Das erfindungsgemäße Etikett 10 verfügt über einen mehrschichtigen Aufbau mit einer ersten Schicht aus einer reißfesten Folie 14, an deren Unterseite eine Kleberschicht 16 aufgebracht ist, und einer zweiten Schicht aus einem zerstörbaren Material 18, die mittels einer an ihrer Unterseite aufgebrachten Kleberschicht 20 auf der reißfesten Folie 14 befestigt ist. Nach dem Abziehen des Etiketts 10 von dem Trägermaterial 12 wird das Etikett 10 mittels der unterhalb der reißfesten Folie 14 befindlichen Kleberschicht 16 auf einen zu kennzeichnenden Gegenstand aufgeklebt.

Die die erste Schicht bildende reißfeste Folie 14 verfügt über eine Mehrzahl von sich über die gesamte Höhe der Folie erstreckenden Stanzungen, die Sollreißstellen 22 bilden. Wie eingangs bereits erläutert, sind derartige Stanzungen in Etiketten bekannt und dienen dazu, ein unversehrtes Abziehen des Etiketts von einem mit dem Etikett gekennzeichneten Gegenstand zu verhindern.

Das Etikett 10 mit dem beschriebenen erfindungsgemäßen Aufbau verfügt aufgrund des zerstörbaren Materials 18 der zweiten Schicht (nachfolgend als zerstörbare Folie 18 bezeichnet) über eine durchgehende glatte Oberfläche 26, die auch mit feinen Druckmustern, wie beispielsweise engen Strichkodierungen und dergleichen, ohne Qualitätsbeeinträchtigung bedruckbar ist. Die die erste Schicht bildende und mit Stanzungen 22 versehene reißfeste Folie 14 wäre hierzu alleine nicht geeignet, da entlang den Rändern 24 der Stanzungen 22 die Oberfläche der Folie 14 keilartig eingedrückt ist und beim Bedrucken somit Qualitätsbeeinträchtigungen die Folge sind.

Wird das erfindungsgemäße Etikett 10 von einem mit dem Etikett 10 gekennzeichneten Gegenstand wieder abgezogen, so wird die untere Kleberschicht 16 zusammen mit einem Teil der reißfesten Folie 14 vom Untergrund abgelöst. Die reißfeste Folie 14 löst sich dabei bis zur ersten Stanzung ab. Mit der reißfesten Folie 14 wird auch die über die Kleberschicht 20 hoher Haftkraft mit der reißfesten Folie 14 verbundene zerstörbare Folie 18 angehoben.

Beim Ausüben einer Zugkraft während des Ablösens wird die zerstörbare Folie 18 im Bereich oberhalb der jeweiligen Stanzung mit einer Kraft in Anspruch genommen, die den inneren Zusammenhalt der Folie übersteigt, wodurch diese zerrissen wird. Aufgrund des inneren Aufbaus der zerstörbaren Folie 18 zerreißt diese nicht mit einem glatten Riß in zwei Teile, sondern zerfasert oder zersplittert, wodurch unregelmäßige Ränder entstehen, die ein Wiederzusammensetzen des Etiketts verhindern. Aufgrund der durch die Stanzungen definierten Anzahl von Sollreißstellen zerreißt die zerstörbare Folie 18 nicht in eine unvorhersehbare Anzahl von kleinen und großen Teilen, sondern wird beim Abziehen des Etiketts 10 definiert zerstört.

Das erfindungsgemäße Etikett bietet somit den Vorteil einer glatten bzw. ebenen und somit gut bedruckbaren Oberfläche, auf die auch sehr feine und präzise Druckmuster ohne Qualitätsbeeinträchtigung aufgedruckt werden können, und das beim Abziehen definiert zerstört wird, wobei ein Wiederzusammensetzen des Etiketts jedoch ausgeschlossen ist. Das erfindungsgemäße Etikett eignet sich insbesondere zur Kennzeichnung von elektronischen Geräten, Zulieferbauteilen, Ersatzteilen und dergleichen.

Claims

Etikett zur Kennzeichnung von Gegenständen, das insbesondere durch Stanzung erzeugte Sollreißstellen (22) aufweist, die ein unversehrtes Abziehen des Etiketts (10) von einem mit dem Etikett (10) gekennzeichneten Gegenstand verhindern, gekennzeichnet durch einen mehrschichtigen Aufbau, der eine erste Schicht aus einer mit Sollreißstellen (22), insbesondere Stanzungen, versehenen reißfesten Folie (14) und eine über der ersten Schicht befindliche zweite Schicht aus einem durchgehenden zerstörbaren Material (18) aufweist, wobei eine bedruckbare Oberfläche (26) des Etiketts (10) eben ausgebildet ist.
Etikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollreißstellen (22) für einen Betrachter des aufgebrachten Etiketts (10) nicht sichtbar sind.
Etikett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die reißfesten Folie (14) aus Polyester oder dergleichen ist.
Etikett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zerstörbare Material (18) aus Papier oder aus PVC, PE oder dergleichen ist.
Etikett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zerstörbare Material (18) beim Abziehen des Etiketts (10) von einem damit gekennzeichneten Gegenstand fasernd oder splitternd zerreißt.