GEBIET DER ERFINDUNG:
Die Erfindung bezieht sich auf eine Prägestation zur Prägung
von Faserbahnen.
Die Faserbahnen können aus Papier oder Faservlies bestehen.
Das Papier ist vorzugsweise Tissuepapier für Produkte, wie
Küchentücher, Toilettenpapier und Taschentücher.
Solche Faserbahnen werden oft geprägt, um ihnen optische
Struktur zu verleihen. Ein anderer Grund für die Prägung ist
der Wunsch nach weichen oder bauschigen Produkten. Darüber
hinaus kann durch die Prägung Lagenhaftung zwischen
verschiedenen Faserlagen erreicht werden.
Eine Prägestation zur Prägung von Faserbahnen umfasst eine
Stuhlung zur Befestigung eines Systems von Walzen.
Insbesondere ist eine Gegenwalze und mindestens eine zur
Gegenwalze parallele Prägewalze vorgesehen, die mit der
Gegenwalze zusammenwirkt, um eine Prägezone zu bilden, durch
welche die Faserbahn geführt wird.
STAND DER TECHNIK:
Die Faserbahnen werden normalerweise in einer Prägestation
mit zwei parallel zueinander angeordneten Walzen geprägt.
Zwischen den Walzen liegt die Prägezone, durch die die zu
prägende Faserbahn geführt wird. Mindestens eine der Walzen
der Prägestation muss eine strukturierte Oberfläche haben,
wobei die andere Walze eine glatte Gegenwalze sein kann oder
auch mit einer zu der Struktur der ersten Walze abgestimmten
Struktur versehen sein kann. Die meisten Walzen mit
strukturierter Oberfläche haben eine harte Oberfläche, wie z.
B. Stahl. Die glatte Gegenwalze kann sowohl eine nachgebende
oder eine harte Oberfläche, wie z. 3. Gummi oder Stahl,
haben.
Ein Problem der herkömmlichen Technik ist, dass die
Prägewalze einer Prägestation ausgetauscht werden muss, wenn
ein neues Prägemuster verwendet werden soll. Der Austausch
von Walzen ist sehr zeit- und personalaufwendig. Der Ein- und
Ausbau einer Walze und die Einstellung des Prägedrucks sowie
der Position der Prägewalze gegenüber der Gegenwalze kann
mehr als acht Stunden in Anspruch nehmen. Daraus folgt, dass
die Produktionsplanung sehr sorgfältig sein muss, aber auch
inflexibel wird. Deshalb ist es schwierig, der Nachfrage des
Marktes gerecht zu werden, der immer öfter nach neuen
Produkten verlangt.
Die Anordnung zweier kompletter Prägestationen mit
verschiedenen Prägewalzen hintereinander umgeht zwar das
Problem des Produktionsstillstands beim Austausch oder der
Wartung einer Prägewalze, ist aber eine sehr teure Lösung des
Problems und in den meisten Fällen nicht durchführbar, weil
es räumlich unmöglich ist, eine weitere komplette
Prägestation in einer vorhandenen Produktionslinie zu
integrieren.
US 4,000,242-A beschreibt eine Prägestation für Papierbahnen
mit mehreren, um eine zentrale Gegenwalze parallel
angeordneten Walzen. Die Gegenwalze ist gestützt von den
umgebenden Walzen, von denen mindestens eine Walze eine
Prägewalze darstellt. Die Gegenwalze bildet mit jeder der
umgebenden Walze einen Prägenip, durch den die zu prägende
Papierbahn geführt wird. Die Papierbahn kann auch an einem
oder mehreren Prägenips vorbeigeleitet werden. Der Nachteil
dieser Anordnung ist, dass alle umgebenden Walzen immer in
Wechselwirkung mit der Gegenwalze sein müssen, weil die
Gegenwalze sonst nicht abgestüzt ist. Deshalb können die
Walzen, die gerade nicht zur Prägung eingesetzt werden,
während des Betriebs nicht ausgetauscht oder gewartet werden.
Ein weiterer Nachteil der Prägestation entsprechend US
4,000,242-A ist, dass nur Gegenwalzen mit nachgebender
Oberfläche eingesetzt werden können.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG:
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Prägestation
vorzuschlagen, die einen Wechsel des Prägemusters an einer
Produktionslinie ohne wesentlichen Zeitverlust ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch eine Prägestation mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Auf der Stuhlung einer Prägestation
sind mindestens zwei Prägewalzen um eine Gegenwalze
angeordnet. Die Prägewalzen und die Gegenwalze sind parallel
zueinander in der Stuhlung rotierbar und kraftaufnehmend
befestigt. Die Prägewalzen können außerdem einzeln zwischen
einer Betriebsposition und einer Ruheposition bewegt werden.
Wenn eine Prägewalze sich in Ruheposition befindet, ist
zwischen der Prägewalze und der Gegenwalze ein Ruheabstand,
der so groß sein muss, dass das Prägeverfahren durch die in
der Ruheposition befindliche/n Prägewalze/n nicht beeinflusst
wird. Die Prägewalzen, die gerade nicht im Einsatz sind,
befinden sich in Ruheposition.
Die Prägewalzen sind so in der Stuhlung befestigt, dass sie
durch eine Umschaltung aus der Ruheposition in eine
Betriebsposition bewegt werden können, so dass sie mit der
Gegenwalze zur Erzeugung eines Prägemusters zusammenwirken.
Dabei ist der Prägedruck und die Position der Prägewalzen
gegenüber der Gegenwalze in Betriebsposition voreingestellt.
Die zu prägende Faserbahn kann aus einer oder mehreren
Faserlagen bestehen, die gleichzeitig geprägt werden. Dabei
kann Lagenhaftung zwischen zwei oder mehreren Faserlagen
durch die Prägung mechanisch erzeugt werden, oder aber durch
Verleimung.
Die weiteren Vorteile sind anhand der Ausführungsform
beschrieben, bei der die Prägestation zwei Prägewalzen
umfasst.
Die Prägestation umfasst weiterhin einen Umschaltmechanismus,
mit dem alternativ jede der Prägewalzen einzeln oder beide
Prägewalzen zusammen in eine Betriebs- oder Ruheposition
gebracht werden können. Sind beide Prägewalzen mit
aufeinander abgestimmten, unterschiedlichen Prägemustern
versehen, so können durch diese Lösung ohne großen Aufwand
mindestens drei verschiedene Prägemuster erzeugt werden. Zum
einen kann jede Walze für sich einzeln bedient werden; zum
anderen können durch gleichzeitigen Betrieb beider
Prägewalzen Muster erzeugt werden, die sich aus Überlagerung
der Prägemuster beider einzelnen Walzen ergeben. Mit der
vorgeschlagenen Lösung kann ohne nennenswerte Unterbrechung
der Produktion ein anderes Muster eingestellt und erzeugt
werden. Zusätzlich bietet diese Lösung den Vorteil, dass
etwaige Wartungsarbeiten an einer der beiden Prägewalzen
ausgeführt werden können, während die andere Walze in Betrieb
ist.
Für das Umstellen zwischen den einzelnen Prägewalzen ist
weiter kein spezielles Fachpersonal nötig, sondern dieser
Prozess kann vom Maschinenführer übernommen werden. Dadurch
kann auf Produktanforderungen sehr flexibel reagiert werden,
und eine Erhöhung der Lieferbereitschaft tritt ein. Dies
führt gleichzeitig zu einer Erhöhung der Produktivität.
Vorteilhafte Ausführungsformen sind durch die übrigen
Ansprüche gekennzeichnet.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Prägewalzen
über der Gegenwalze angeordnet, wobei mindestens eine der
Prägewalzen seitlich versetzt zur Gegenwalze angeordnet ist.
Dadurch ergibt sich eine "V"- bzw. "L"-Anordnung. Dadurch
kann eine platzsparende Lösung erzielt werden. Die
Prägewalzen können in dieser Anordnung durch besseren Zugang
leichter getauscht und gewartet werden. Ferner bietet diese
Anordnung Vorteile hinsichtlich der Verschmutzung. Es ist mit
relativ wenig Stillstandszeit aufgrund von Reinigungsarbeiten
zu rechnen. Bei einer Anordnung der Prägewalzen über der
Gegenwalze kann ferner das Eigengewicht der Prägewalzen zur
Druckgebung mitausgenützt werden.
Nach einer anderen vorteilhaften Ausführungsform sind die
Prägewalzen unterhalb der Gegenwalze angeordnet, wobei
wiederum mindestens eine der Prägewalzen seitlich versetzt
zur Gegenwalze angeordnet ist. Diese sogenannte "A"-Anordnung
ist hinsichtlich des Zugangs zu den Prägewalzen weniger
günstig als die oben beschriebene "V"-Anordnung, bietet
jedoch den Vorteil, dass der Schwerpunkt der Prägestation
tiefer liegt. Dadurch ist die Gefahr von Auftreten von
Schwingungen der Stuhlung vermindert, und die
Stabilitätsanforderungen an die Stuhlung können reduziert
werden.
Vorzugsweise besitzen die Prägewalzen getrennte
Druckgebungen. Dadurch kann wahlweise die eine oder andere
Prägewalze an die Gegenwalze gedrückt werden. Ferner kann die
Druckgebung an das Prägemuster angepasst werden. Außerdem
sind bei einer Kombinationsprägung, bei der beide Prägewalzen
im Einsatz sind, im Vergleich zur Einzelwalzenprägung sehr
unterschiedliche Drücke notwendig. Diese Drücke sind zudem
vom Punktmuster der verschiedenen Walzen abhängig. Bei der
Prägung von mehrlagigen Faserprodukten bietet eine separate
Druckgebung weiterhin den Vorteil, dass bei einem höheren
Druck der zweiten Prägung gegenüber der ersten Prägung eine
größere Lagenhaftung zwischen den einzelnen Faserlagen
erzeugt wird. Wird der Druck der zweiten Prägung geringer
gewählt als derjenige der ersten Prägung, wirkt sich dies
kaum auf die Lagenhaftung der vorhandenen Prägung aus.
Beim Umschaltvorgang zwischen der einen und der anderen
Prägewalze bzw. beim Wechsel der Prägewalzen kann ferner
durch getrennte Druckgebungen Zeit gespart werden, dadurch,
dass die Druckgebung nicht überführt werden muss.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die
Druckgebung in radialer Richtung. Dadurch werden
Schwierigkeiten einer nicht radialen Druckgebung vermieden,
bei der die Prägung u. U. einseitig in
Produktionsflussrichtung verzogen wird.
Vorteilhafterweise besitzen die Prägewalzen getrennte
Antriebe. Der getrennte Antrieb ist überwiegend mit dem
kombinierten Einsatz der beiden Prägewalzen erforderlich.
Aufgrund der Längung der Tissuebahn ist es vorteilhaft, wenn
der Antrieb der im Produktionsfluss der zweiten Prägewalze
etwas schneller läuft als derjenige der ersten. Dadurch wird
ein Stauchen bzw. Durchhängen der Bahn vermieden. Ferner kann
durch getrennte Antriebe ein Versatz des Prägemusters der
beiden Walzen erzielt werden, was die Realisierung eines
vierten, leicht abgewandelten Prägemusters ermöglicht.
Zuletzt erleichtert die Verwendung zweier getrennter Antriebe
das Einhalten des Rapports. Durch eine genaue
Rapporthaltigkeit wird ein Verschwimmen der Prägepunkte
vermieden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden die Prägewalzen
durch Servomotoren angetrieben. Dadurch kann eine sehr
einfache Einstellung des Prägeregisters der beiden Walzen
ermöglicht werden. Weiterhin erlauben derzeitige Steuerungen
von Servomotoren eine Auflösung von mindestens 32.000
Schritten bei 360°, so dass bei einer 4-nutzigen Prägewalze
eine Genauigkeit bis zu 6/1000 mm erzielt werden kann.
Eine 4-nutzige Prägewalze ist eine Prägewalze mit einem sich
wiederholenden Muster, z.B. für Taschentücher oder
Servietten, wobei sich das Muster viermal um den Umfang der
Walze wiederholt. Es können selbstverständlich auch 2-, 3-,
5- usw. nutzige Walzen verwendet werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die
Prägestation eine oder mehrere Umlenkrollen. Mit Hilfe von
Umlenkrollen kann die Tissuebahn an der glatten Gegenwalze
umschlingend geführt werden. Das ermöglicht es, den
Längenabschnitt der Prägung konstant zu halten und den
zurückgelegten Weg unabhängig vom Eingriff einer oder zweier
Prägewalzen zu gestalten. Eine Änderung des Prägemusters,
also ein Umschalten von der einen auf die andere bzw. auf
zwei Prägewalzen, erfordert dadurch keine neue
Querschnittseinstellung. Ferner hilft die Installation von
Umlenkrollen bei der Festlegung der Niveaus beim Ein- und
Auslauf aus der Prägeeinheit.
Die Umlenkwalzen können die Papierbahn so führen, dass
nachfolgende Roll- oder Faltapparate nicht justiert werden
müssen.
Zuletzt können die Umlenkwalzen so angeordnet werden, dass
die Prägung auf der Ober- oder Unterseite der Bahn liegt. Bei
einem vorgegebenen Verpackungsvorgang innerhalb der
Produktionslinie kann somit das Prägemuster so gestaltet
werden, dass es aus Designüberlegungen günstig in der
Verpackung liegt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind die Durchmesser
der Prägepunkte der einen Walze etwas kleiner gewählt als die
Durchmesser der Prägepunkte der anderen Prägewalze. Bei
Verwendung zweier Prägewalzen gleichzeitig kann somit der
kleinere Punkt in den größeren Punkt gesetzt werden, wobei
etwas Spielraum hinsichtlich der Rapporthaltigkeit besteht.
Dies vergrößert die Flexibilität des Designs.
Vorteilhafterweise umfasst die Prägestation eine Vorrichtung
zur radialen Justierung der Prägewalzen. Diese Vorrichtung
ist so gestaltet, dass der Abstand der Prägewalzen gegenüber
der Gegenwalze so voreingestellt ist, dass ein vorgegebener
Walzenachsabstand zwischen der Prägewalze und der Gegenwalze
eingehalten wird. Dadurch kann beim Umschaltvorgang von einer
auf die andere Prägewalze ein zeitaufwendiges Justieren
weitgehend vermieden werden.
Vorzugsweise ist der Abstand der Prägewalzen zur Gegenwalze
in Ruheposition größer als die Dicke der zu prägenden
Faserbahn. Dadurch kann die Faserbahn auch dann durch den
Zwischenraum zwischen der Prägewalze und der Gegenwalze
geführt werden, wenn die jeweilige Prägewalze sich gerade in
Ruheposition befindet, ohne dass das Prägemuster, das durch
die andere Prägewalze erzeugt wurde, beeinflusst wird.
Vorzugsweise besitzt die Gegenwalze eine harte, glatte
Oberfläche. Diese Oberfläche kann etwa aus Stahl bestehen.
Dadurch entsteht eine Prägezone zwischen der Gegenwalze und
der Prägewalze, wobei der Prägespalt enger ist als die
Tuchdicke der zu prägenden Faserbahn.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform hat die
Gegenwalze eine nachgebende glatte Oberfläche. Diese
Oberfläche kann beispielsweise aus Gummi sein. In diesem Fall
liegen die Walzen aneinander an und es entsteht ein Prägenip.
Vorteilhafterweise besitzt die Gegenwalze ein eigenes
Antriebssystem. Gegenüber der Lösung, bei der die Gegenwalze
durch die Rotation der Prägewalze passiv bewegt wird, hat
dies den Vorteil, dass vor allem dann, wenn die Faserbahn
einen größeren Teil der Gegenwalze umschlingt, etwa 20 % des
Umkreises oder mehr die Gefahr des Abreißens der Tissuebahn
verringert wird. Dies wird vor allem dadurch erreicht, dass
die Geschwindigkeit der Gegenwalze an die Geschwindigkeit der
Prägewalzen angepasst wird.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN:
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Figuren
rein beispielhaft erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung aus Fig. 1 mit der
zweiten Prägewalze im Eingriff, wobei die Oberseite
der Faserbahn geprägt wird;
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung aus Fig. 1 mit der
ersten Prägewalze im Eingriff, wobei die Oberseite
der Faserbahn geprägt wird;
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung aus Fig. 1 mit der
zweiten Prägewalze im Eingriff, wobei die
Unterseite der Faserbahn geprägt wird;
- Fig. 5
- eine schematische Ansicht der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung aus Fig. 1 mit der
ersten Prägewalze im Eingriff, wobei die Unterseite
der Faserbahn geprägt wird;
- Fig. 6
- eine schematische Ansicht der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung aus Fig. 1 mit zwei
Prägewalzen im Eingriff, wobei die Oberseite der
Faserbahn geprägt wird;
- Fig. 7
- eine schematische Ansicht der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung aus Fig. 1 mit zwei
Prägewalzen im Eingriff, wobei die Unterseite der
Faserbahn geprägt wird;
- Fig. 8
- eine schematische Ansicht einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 9
- eine schematische Ansicht einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 10
- eine schematische Ansicht der Ausführungsform der
Erfindung aus Fig. 9 mit der ersten Prägewalze im
Eingriff, wobei die Oberseite der Faserbahn geprägt
wird;
- Fig. 11
- eine schematische Ansicht der Ausführungsform der
Erfindung aus Fig. 9 mit zwei Prägewalzen im
Eingriff, wobei die Unterseite der Faserbahn
geprägt wird;
- Fig. 12
- eine schematische Ansicht einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 13
- ein Beispiel für ein Prägemuster einer Prägewalze;
- Fig. 14
- ein weiteres Beispiel für ein Prägemuster einer
Prägewalze; und
- Fig. 15
- ein Beispiel für ein Prägemuster, das durch
Überlagerung der Prägemuster aus Fig. 13 und 14
entsteht.
In Fig. 1 ist eine Prägestation 10 gemäß der Erfindung
dargestellt. Die Prägestation besteht aus einer Stuhlung 1,
in der eine glatte Gegenwalze 2 und eine erste und zweite
Prägewalze 3, 3' mit je einer zentralen Achse parallel,
rotierbar und kraftaufnehmend befestigt sind. Die Prägewalzen
sind V-förmig schräg über der Gegenwalze angeordnet. Die
Prägewalzen können zwischen einer äußeren Ruheposition und
einer inneren Betriebsposition bewegt werden. Wenn sich eine
Prägewalze in Betriebsposition befindet, bildet sich eine
Prägezone zwischen der Prägewalze und der Gegenwalze. Durch
diese Prägezone wird die zu prägende Faserbahn 5 geführt.
Wenn eine Prägewalze sich in Ruheposition befindet, muss der
Ruheabstand zwischen der Prägewalze und der Gegenwalze so
groß sein, dass die in der Ruheposition befindliche
Prägewalze das Prägeverfahren nicht beeinflusst. Am besten
soll der Ruheabstand größer als die Dicke der zu prägenden
Faserbahn sein.
Die Oberfläche der Gegenwalze kann glatt sein. Die Oberfläche
der Gegenwalze kann eine nachgebende Oberfläche aus Gummi
oder auch eine harte Oberfläche, bestehend z. B. aus Stahl,
haben.
In dem Fall, in dem die Oberfläche der Gegenwalze nachgebend
ist, wird eine in der Betriebsposition befindliche Prägewalze
gegen die Gegenwalze gedrückt, wobei die Prägezone ein
Prägenip ist. In dem Fall, dass die Oberfläche der Gegenwalze
hart ist, besteht die Prägezone aus einem Prägespalt zwischen
der Gegenwalze und der Prägewalze, wobei dieser Prägespalt
schmäler ist als die zu prägende Faserbahn.
In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform wird eine
eingesetzte Prägewalze radial gegen die Gegenwalze mit einem
bestimmten Prägedruck gedrückt. Die Prägewalzen werden mit
einer (nicht dargestellten) Druckanordnung gegen die
Gegenwalze gedrückt. Diese Druckanordnung kann gemeinsam für
die beiden Prägewalzen sein, obwohl eine separate
Druckanordnung für jede Prägewalze bevorzugt wird. Das ist
daher wichtig, da jede Prägewalze einen anderen Prägedruck
erfordern kann, und weil man dann mit zwei Prägewalzen
gleichzeitig prägen kann. Außerdem kann ein Wechsel zwischen
den zwei Prägewalzen schneller vorgenommen werden, wenn die
Druckanordnung nicht von einer Prägewalze zur anderen gelegt
werden muss.
Weiterhin umfasst die Prägestation einen (nicht
dargestellten) Antrieb für die Rotation der Prägewalzen.
Dieser Rotationsantrieb kann ebenfalls gemeinsam für die
beiden Prägewalzen sein, obwohl auch hier ein separater
Rotationsantrieb für jede Prägewalze zu bevorzugen ist. Wenn
jede Prägewalze einen eigenen Antrieb hat, kann jede
Prägewalze separat gesteuert werden, und die zwei Walzen
können gleichzeitig eingesetzt werden. Das erhöht die
Flexibilität der Prägestation erheblich. Als
Rotationsantriebe können alle herkömmlichen Antriebssysteme
verwendet werden, beispielsweise Servomotoren.
Die Gegenwalze kann durch die Rotation der Prägewalzen passiv
mitgeführt und dadurch in Rotation versetzt werden. Diese
Lösung arbeitet dann zufriedenstellend, wenn die Faserbahn
nur kurz, in der Prägezone, mit der Gegenwalze in Kontakt
kommt. Wenn die Faserbahn einen größeren Teil der Gegenwalze
umschlingt, etwa mehr als 20 % des Umkreises, so ist die
Gefahr groß, dass die Bahn abreißt. Zur Vermeidung solchen
Abreißens kann auch die Gegenwalze an einem Rotationsantrieb
angeschlossen werden. Die Geschwindigkeit der Gegenwalze kann
an die Geschwindigkeit der Prägewalzen angepasst werden.
Die in Fig. 1 dargestellte Prägestation hat weiterhin zwei
Umlenkrollen 4, 4', die die Faserbahn durch die Prägestation
10 ein- und ausführen. Ein Fachmann kann die Position dieser
Umlenkrollen ändern, um die Bahnführung einer
Produktionslinie anzupassen, in der die Prägestation
installiert ist.
Fig. 2 bis 5 zeigen die Prägestation aus Fig. 1 mit jeweils
einer der Walzen in Betriebsposition und der anderen
Prägewalze in Ruheposition.
In Fig. 2 und 3 wird die Faserbahn so über die Umlenkrollen
durch die Prägestation geführt, dass die Oberseite der
Faserbahn gegen die Prägewalze gerichtet ist.
In Fig. 4 und 5 hingegen ist die Unterseite der Faserbahn
gegen die Prägewalze gerichtet.
In Fig. 2 und 4 befindet sich jeweils die zweite Prägewalze
3'; und in Fig. 3 und 5 befindet sich jeweils die erste
Prägewalze 3 in Betriebsposition.
Fig. 6 und 7 zeigen ebenfalls die Prägestation aus Fig. 1,
wobei hier beide Prägewalzen in Betriebsposition sind.
In Fig. 6 wird die Oberseite der Faserbahn gegen die
Prägwalze gedrückt und in Fig. 7 die Unterseite der Faserbahn
geprägt.
Fig. 8 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Anordnung der Prägewalzen. Hier sind die Prägewalzen A-förmig
schräg unter der Gegenwalze angeordnet. Die A-förmige
Konfiguration der Prägewalzen hat den Vorteil, dass der
Schwerpunkt niedrig liegt. Der Nachteil ist, dass die
Zugänglichkeit der Prägewalzen schlechter ist als bei der V-förmigen
Anordnung der Prägewalzen. Ferner kann das Gewicht
der Prägewalzen nicht als Teil des Prägedrucks gegen die
Gegenwalze verwendet werden. Die Druckgebung erfolgt wie bei
der Konfiguration aus Fig. 1 ebenfalls radial. Im Übrigen hat
die Prägestation mit der A-förmigen Anordnung der Walzen die
gleichen Merkmale, wie sie für die V-förmige Anordnung der
Walzen der Prägestation aus Fig. 1 beschrieben ist. Die
Faserbahn kann in ähnlicher Weise, wie in den Fig. 1 bis 5
dargestellt ist, geführt werden.
Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Hier
ist die erste Prägewalze über und eine zweite Prägewalze
neben der Gegenwalze angeordnet. Die Walzenkonfiguration ist
also L-förmig. Diese Konfiguration ist nicht so platzsparend
wie die oben beschriebene und weist keine weiteren Merkmale
auf.
Auch in der Prägestation mit der L-förmigen Anordnung der
Walzen können die Prägewalzen einzeln oder gleichzeitig
eingesetzt werden.
Fig. 10 zeigt die Prägestation in Betrieb mit einer der
beiden Walzen, Fig. 11 mit beiden Walzen. Selbstverständlich
kann die Bahn auch in anderer Weise geführt werden, auch
durch nicht dargestellte Umlenkrollen. In Fig. 10 ist die
Oberseite der Faserbahn gegen die in Betrieb befindliche
erste Prägewalze 3 gerichtet und in Fig. 11 ist die
Unterseite der Faserbahn gegen die in Betrieb befindliche
erste und zweite Prägewalze 3, 3' gerichtet.
Fig. 12 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit
zwei Prägewalzen 3, 3', die schräg unter der Gegenwalze
angeordnet sind. Im Unterschied zu den oben beschriebenen A- und
V-förmigen Konfigurationen ist bei der
Tandemkonfiguration der Prägedruck nicht radial aufgebracht.
Zwar kann die Druckgebung hier einfacher erfolgen als bei der
A- und V-Konfiguration, es besteht jedoch die Gefahr, dass
die Prägung einseitig in Produktflussrichtung verzogen wird.
Fig. 13 und 14 zeigen jeweils mit einer Prägewalze erzielte
Prägemuster. Solch ein Prägemuster entspricht dem Zustand,
dass sich nur eine der beiden Prägewalzen im Einsatz
befindet.
In Fig. 15 ist ein Prägemuster dargestellt, das durch
Überlagerung der Prägemuster aus Fig. 13 und 14 entsteht.
Dieses Prägemuster kann gemäß der vorliegenden Erfindung
einfach dadurch erzeugt werden, dass sich beide Prägewalzen
gleichzeitig im Einsatz befinden.