EP1040013B1

EP1040013B1 - Druckprodukt

Info

Publication number: EP1040013B1
Application number: EP98966552A
Authority: EP
Inventors: Bernd Anton Hillebrand
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1997-12-16
Filing date: 1998-12-16
Publication date: 2001-10-04
Anticipated expiration: 2018-12-16
Also published as: WO1999030909A1; WO1999030909B1; DE59801669D1; US6435092B1; EP1040013A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Zeitung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Die DE 93 15 431 U1 offenbart eine Vorrichtung zur abfallosen Perforation von Bedruckstoffen in Rotationsdruckmaschinen.

Die DE 87 02 826 U1 zeigt ein Blatt einer Zeitung mit von Perforationen umgebenen Informationsfeldern.

Die US 46 85 699 A beschreibt ein mit Perforationen versehenes Blatt zum Einlegen in eine Zeitung.

Durch die US 39 30 700 A ist eine Veröffentlichung mit heraustrennbaren Karten bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Druckprodukt zu schaffen.

Mit der Erfindung werden insbesondere folgende Vorteile erzielt:

Bei einem Zeitungsprodukt oder zeitungsähnlichem Produkt wie z. B. einer Gratiszeitung mit privaten Kleinanzeigen können ganze Seiten oder Teilbereiche von Seiten z. B. einzelne Spalten mit bestimmten Inhalten z. B. die Aktienwerte, die Fußballergebnistabellen, das Fernsehprogramm oder die Kleinanzeigen bestimmter Rubriken z. B. die Rubrik "Kinderspielsachen" oder "BMW" in einer sehr einfachen Form aus dem Gesamtprodukt herausgenommen werden.

In den bisher bekannten Gratiszeitungen z. B. werden unter einer großen Anzahl von verschiedenen vordefinierten Rubriken mehr oder weniger kleine private und gewerbliche Kleinanzeigen abgedruckt. Die Kunden dieser Druckprodukte kaufen diese Produkte in der Regel um ganz bestimmte vordefinierte Informationsgruppen zu entnehmen. So werden z. B. von einem Kunden die Rubriken "Kinderspielzeug" und "BMW" herausgesucht um zu erfahren welcher Privatmann derartige Dinge zu verkaufen hat. In der Regel beginnen nun die Schwierigkeiten die gezielten Informationsgruppen schnell und in praktischer Form aus dem unhandlichen und oft ansonsten nicht weiter interessanten Gesamtprodukt zu "entnehmen". Es wird entweder die ganze Seite oder Teilbereiche des Produktes herausgerissen oder herausgeschnitten, mit Stiften gekennzeichnet oder die wichtigsten Informationen wie z. B. die Telefonnummer auf einem Zettel notiert.

Die Erfindung sieht nun vor die Informationsblöcke, d. h. inhaltlich verbundene Teile in dem Zeitungs- oder zeitungsähnlichem Produkt jeweils mit einer Perforation so zu umrahmen, d. h. zu begrenzen, daß diese leicht ohne zusätzlichen Hilfsmitteln wie z. B. einer Schere aus dem Gesamtprodukt herausgenommen werden können. Durch den in der Regel spaltenweisen Informationsaufbau dieser Produkte wird diese Möglichkeit unterstützt.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:

Fig. 1: eine schematische Darstellung einer Längsperforiereinrichtung;
Fig. 2: eine Einzelheit nach Fig. 1;
Fig. 3: eine schematische Darstellung einer Zeitungsseite;
Fig. 4: eine schematische Darstellung einer vier broadsheetseitenbreiten Warenbahn;
Fig. 5: eine schematische Darstellung einer Warenbahn mit variabler Breite.

Bei dem vorliegenden Druckprodukt ist es möglich wahlweise einen inhaltlich verbundenen Informationsblock, z. B. eine Anzeige, eine Gruppe von Anzeigen, eine Gruppe von Anzeigen in Form einer Rubrik oder ganze bzw. Teile von Spalten mit Längsperforationen 2; 3; 4; 6 und/oder Querperforationen 7, 8, 9, 11 zu umgeben und so aus dem Druckprodukt heraus zu trennen.

Nachfolgend ist am Beispiel einer schematisch dargestellten Gratiszeitungsseite das Prinzip dargestellt. Wichtig ist dabei, daß die Perforationen nach Möglichkeit auf die Informationsblöcke von Vorder- und Rückseite abgestimmt sind.

Maschinentechnisch kann diese multifunktionale Perforation wie folgt erzielt werden.

Geht man davon aus, daß das Zeitungsprodukt als Broadsheetprodukt spaltenförmig aufgebaut ist und alle Seiten mit der gleichen Spaltenbreite realisiert werden, läßt sich die Längsperforationseinrichtung an einer Stelle anordnen, an der mehrere oder auch alle Bahnen oder Bahnstränge zusammengefaßt sind. Dadurch genügt eine Längsperforationseinrichtung 1 mit mehreren quer zur Warenbahn breitenvariabel einstellbaren Perforiermessern (Fig. 1; Fig. 2).

Sollen dagegen einzelne Seiten unterschiedlich längsperforiert werden, so müssen diese Seiten bzw. die zugehörigen Warenbahnen mit einer separaten Längsperforationseinrichtung ausgestattet werden.

Das Querverschieben der einzelnen Längsperforationsmesser kann manuell oder automatisiert erfolgen und bedarfsweise ferngesteuert ausgeführt werden.

Die Querperforation kann im einfachsten Fall für alle Seiten des Produktes einheitlich sein. In diesem Falle ist nur eine Querperforationseinrichtung notwendig. Haben alle Seiten nur eine einzige Querperforation so genügt ein Querperforationsmesser.

Werden mehrere Querperforationen benötigt so muß die Querperforationseinrichtung mit mehreren Querperforationsmessern ausgestattet sein. Idealerweise sind die Querperforationsmesser so angeordnet, daß sie in der Anzahl als auch in der Umfangsposition und damit die Abstände der Perforationslinien variiert werden können.

Im Extremfall hat jede Seite mehrere von Seite zu Seite unterschiedlichen Querperforationslinie, die über die ganze Seitenbreite oder über eine Teilbreite der Seite z. B. einer längsperforierten Spalte gehen können. In diesem Fall ist es notwendig, daß jede Warenbahn mit einer Querperforationseinrichtung ausgestattet ist, die pro notwendiger Anzahl Querperforationen über die Breite der Warenbahn und pro notwendiger Anzahl Querperforationen über die eines Zylinderumfanges oder eines halben Zylinderumfanges entsprechende Länge der warenbahn jeweils ein Querperforationsmesser enthält.

Der Messerhalter ist so auszuführen, daß die jeweilige Messerposition in Quer- und in Umfangsrichtung variiert werden kann, unterschiedliche Perforationsmesser mit unterschiedlichen Breiten eingesetzt werden können und die Anzahl der Messer und deren Umfangspositionen zueinander verändert werden können.

Der Einsatz eines elektronisch gesteuerter unabhängiger Antriebes dieser Perforationseinrichtung erleichtert dabei die Synchronisierung von Perforation und Rotation und einer einer exakt registerhaltigen Perforation.

Wird das Produkt als Tabloid erzeugt, so wird die "Spaltenperforation" mit der Querperforationseinrichtung erzeugt, Die im Endprodukt waagerechte Perforation in Leserichtung dagegen wird mit der Längsperforationseinrichtung realisiert. Soll das Produkt nicht durchgehend waagerecht, sondern auch teilweise z. B. spaltenweise perforiert werden, so wird ähnlich wie bei einem Skip-Slitter-Messer der perforierende Umfang des Längsperforationsmessers entsprechend der Spaltenbreite eingeteilt.

Um möglichst flexibel auf verschiedene Spaltenbreiten und auf zu perforierende bzw. nicht zu perforierende Spalten innerhalb ein und der selben Perforationsspur reagieren zu können, ist es notwendig das der Längsperforationsmesserhalter universal eingesetzt werden kann. Dafür ist es notwendig, daß dieser beliebig quer zur Bahnlaufrichtung verschoben werden kann und verschiedene Perforiermesser mit unterschiedlicher Umfangsausprägung oder noch besser verschiedene einzelne Messerumfangssegmente an beliebiger Stelle aufnehmen kann. Dadurch ist es möglich an jeder beliebigen Stelle der Seite beliebig breite und beliebig häufig unterbrochene Perforationslinie erzeugen kann.

Nach einer anderen Ausführungsvariante kann z. B. in einer doppelbreiten Rotation für die Produkte von Zeitungen oder zeitungsähnlichen Produkten neben einer ganzen, einer halben und einer viertelbreiten Warenbahn gleichzeitig auch eine Bahn eingesetzt werden, die eine beliebige variable Breite hat. Dadurch kann die Gesamtfläche des Produktes stufenlos variable verändert werden ohne daß die ursprünglichen Außenmaße des Produktes wie z. B. bei einer generellen Bahnbreitenveränderung aller Bahnen verändert wird.

Als technisch günstig erweist es sich dabei bei einfachbreiten Rotationen mit variablen Bahnbreiten zwischen der halben und der ganzen Bahnbreite und bei doppelbreiten Rotationen mit variablen Bahnbreiten zwischen einer viertel und einer halben Bahnbreite zu arbeiten. Der Grund hierfür ist, daß sehr schmale Bahnbreiten (schmäler als eine Broadsheetseite) maschinentechnisch schwierig zu handhaben sind und eine zu große Anzahl unterschiedlicher Bahnbreiten unwirtschaftlich in der Beschaffung sind. So kann z. B. in einer doppelbreiten Rotation mit einer 3/8 breiten und einer standardmäßig vorhanden 1/2 breiten Bahn der gleiche Effekt erzielt werden wie mit einer 7/8 breiten Bahn (Fig. 4; Fig. 5).

Der beliebig breite zusätzliche Bahnstreifen kann für alle in der Zeitungsrotation realisierbaren Produkte wie z. B. Broadsheetprodukt, Tabloidprodukt, Magazinprodukt usw. angewandt werden und mit den in der Zeitungs-Rotation üblichen Bahnführungselementen wie Wendestangen, Mischeinrichtungen, Trichtergruppen usw. verarbeitet und mit deren Hilfe an nahezu beliebiger Stelle im Produkt plaziert werden. Des weiteren ist es möglich diese breitenvariablen Bahnstreifen, die zu teilbreiten Seitenstreifen verarbeitet werden im Gesamtprodukt mit allen bekannten Hilfseinrichtungen z. B. Heft- oder Klebeeinrichtungen usw. zu fixieren. Ebenso ist es möglich mehrere Bahnen mit variabler Bahnbreite gleichzeitig einzusetzen und zu verarbeiten.

Bezugszeichenliste

1: Längsperforiereinrichtung
2: Längsperforation
3: Längsperforation
4: Längsperforation
5: -
6: Längsperforation
7: Querperforation
8: Querperforation
9: Querperforation
10: -
11: Querperforation

Claims

Verfahren zur Herstellung einer Zeitung, wobei in einer Rollenrotationsdruckmaschine eine Mehrzahl von Warenbahnen oder Teilwarenbahnen übereinander geführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Querschneiden einer Teilwarenbahn in die Teilwarenbahn Perforationen (2 bis 4; 6 bis 9; 11) eingebracht werden, so daß mindestens ein inhaltlich verbundener Teil, d. h. ein Informationsblock, mittels Perforationen (2 bis 4; 6 bis 9; 11) und mindestens eine Spalte von einer über die gesamte Höhe einer Seite durchgehenden Perforation (2; 3; 4; 6) begrenzt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Anzeige von Perforationen (2 bis 4; 6 bis 9; 11) begrenzt ist.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Anzeigen von Perforationen (2 bis 4; 6 bis 9; 11) begrenzt sind.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Anzeigen einzeln von Perforationen (2 bis 4; 6 bis 9; 11) begrenzt ist.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Anzeige aufweisende Rubrik von Perforationen (2 bis 4; 6 bis 9; 11) begrenzt ist.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationen (2 bis 4; 6 bis 9; 11) vor dem Falzen in die Teilwarenbahn eingebracht werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationen (2 bis 4; 6 bis 9; 11) als Längs- und Querperforationen (2 bis 4; 6 bis 9; 11) ausgebildet sind.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von unterschiedlich beabstandeten Längs- und/oder Querperforationen (2 bis 4; 6 bis 9; 11) vorgesehen ist.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Außenkante einer Teilwarenbahn nicht deckungsgleich mit den Außenkanten oder einer Falzlinie ist.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitung auf einer Zeitungs-Rollenrotationsdruckmaschine hergestellt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilwarenbahnen mit Perforationen versehen und anschließend zu Signaturen quergeschnitten werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Warenbahnen konstanter Breite eine oder mehrere Teilwarenbahnen einer vorwählbaren, zumindest etwas schmaleren Breite kombiniert und so zusammengeführt werden, daß ein Rand der variierbar schmaleren Teilwarenbahnen deckungsgleich oder parallel zu einem Rand der konstant breiten Warenbahn oder Teilwarenbahn verläuft.
Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die quergeschnittenen, abgestuft schmaleren Teilwarenbahnen seitenkantenparallel mit den Warenbahnen oder Teilwarenbahnen kombinierbar zwischen Warenbahnen oder Teilwarenbahnen einlegbar oder an Warenbahnen oder Teilwarenbahnen fixierbar sind.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitung als Broadsheet-, Tabloid- oder Magazinprodukt ausgebildet ist.
Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitungen in Vierseiten-, Achtseiten- oder 16-Seiten-Zeitungs-Rollenrotationsdruckmaschinen herstellbar sind.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in einige der Warenbahnen und/oder Teilwarenbahnen kreisförmige oder andere beliebige geometrische Formen aufweisende oder zur Warenbahntransportrichtung schräg verlaufende Perforationen eingebracht werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Längsperforationseinrichtung mehrere übereinanderliegende Bahnen perforiert werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Längsperforationseinrichtung alle übereinanderliegenden Bahnen perforiert werden.