Technisches Gebiet
Die Erfindung geht aus von einer Hochdruckentladungslampe gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Es handelt sich dabei insbesondere um Metallhalogenidlampen,
vor allem einseitig gesockelte Versionen. Aber auch Natriumhochdrucklampen
oder Quecksilber-Hochdruckentladungslampen sind geeignet.
Stand der Technik
Aus der EP-A 566 975 ist bereits eine Hochdruckentladungslampe hoher Leistung
bekannt, bei der ein Entladungsgefäß mittels eines Gestells in einem Außenkolben
gehaltert ist. Dabei ist mindestens eine Stromzuführung des Entladungsgefäßes mit
einem Gestellteil elektrisch leitend verbunden.
Bisher ist als Verbindungstechnik eine Schweißung (Punkt- oder Widerstandsschweißung)
üblich. Als Alternative wird das Hartlöten mittels einer Nickel-Kupfer-Legierung
(Ni-Cu) verwendet. Bei hohen Strömen, insbesondere bei mehr als 20 A,
erweisen sich jedoch beide Techniken als nachteilig, weil aufgrund des hohen
Übergangswiderstands die thermische Belastung der Verbindungsstelle zu groß
wird. Die Lebensdauer derartiger Lampen ist daher auf 150 Std. begrenzt.
Darstellung der Erfindung
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hochdruckentladungslampe gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, die eine zuverlässige und hochbelastbare
Verbindung zwischen elektrisch leitenden Teilen aufweist und damit eine
verlängerte Lebensdauer ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
Erfindungsgemäß wird jetzt Nickel und/oder Zirkon als Lot zwischen den zu verbindenden
elektrisch leitenden Teilen verwendet. Die thermische Belastung der Lötstelle
ist damit erheblich reduziert, denn der Übergangawiderstand ist sehr gering.
Damit läßt sich leicht eine großflächige Kontaktierung der zu verbindenden Lampenteile
erzielen. Die Kontaktfläche ist um mindestens einen Faktor 10 größer als
beim Schweißen.
Besonders gut ist diese Technik bei Teilen aus Molybdän anwendbar, da Nickel sich
gut mit Molybdän verbindet. Diese Technik eignet sich auch dann, wenn der Durchmesser
der Teile relativ groß ist, insbesondere größer als 2 mm. Bei den zu verbindenden
Teilen handelt es sich häufig um Drahte mit einem Durchmesser von 1 bis 5
mm.
Das Lot aus reinem Nickel (bzw. Zirkon) wird dabei zunächst als Draht in Ringform
oder als Zylinder aufgetragen und dann erwärmt. Sein Schmelzpunkt liegt bei mehr
als 1300 °C (Ni: 1450 °C; Zr: 1850 °C). Die Lötverbindung wird bevorzugt durch
Induktion hergestellt. Vorteilhaft ist es dabei, wenn ein großflächiger Kontakt zwischen
den beiden zu verbindenden Teile durch Umwickeln des ersten Teils mit dem
zweiten Teil hergestellt wird.
Im einzelnen betrifft die vorliegende Erfindung eine Hochdruckentladungslampe mit
elektrischen Leitungen und mit einem Außenkolben, in dem ein Entladungsgefäß
mittels Gestellteilen gehaltert ist, wobei an den Enden des Entladungsgefäßes
Stromzuführungen herausgeführt sind. Mindestens eine Verbindung zwischen zwei
Leitungen, im folgenden als erste und zweite elektrisch leitende Zuführung bezeichnet,
ist durch eine Lötverbindung, die Nickel und/oder Zirkon als Lot verwendet, hergestellt.
Insbesondere ist die erste Zuführung ein Gestellteil und die zweite Zuführung eine
Stromzuführung. Die Verbindung kann sich jedoch auch auf zwei Gestellteile oder
verschiedene Teile einer Stromzuführung oder Durchführung beziehen. Selbstverständlich
können beliebig viele Verbindungen innerhalb der Lampe bzw. auch im
Sockelbereich außerhalb des Außenkolbens der Lampe durch die erindungsgemäße
Lötverbindung realisiert sein.
Die Zuführungen sind normalerweise Drähte (bzw. Stifte oder Stäbe) mit einem
Durchmesser bis 7 mm. Eine praktische Untergrenze ist 1 mm. Aber auch anders
gestaltete Teile (beispielsweise Bleche) können so mit anderen Teilen verbunden
werden.
Mindestens eine, bevorzugt beide Zuführungen sind aus Molybdän gefertigt. Denn
Molybdän geht eine besonders innige Verbindung mit Nickel und/oder Zirkon ein.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt der Betriebsstrom der
Lampe mehr als 20 A. Auch Ströme von 100 A können verkraftet werden.
Große Bedeutung hat die erfindungsgemäße Verbindung bei einer Lampe, bei der
ein zweiseitig verschlossenes Entladungsgefäß in einem einseitig gesockelten Außenkolben
mittels eines Gestells gehaltert ist.
Um eine möglichst großflächige Verbindung zwischen den beiden zu verbindenden
Teilen zu erreichen, empfiehlt es sich, daß die eine der beiden Zuführungen um die
andere Zuführung herumgewickelt ist. Eine sichere Kontaktierung wird mit ein bis
drei Windungen erreicht.
Figuren
Im folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert
werden. Figur 1 zeigt eine Metallhalogenidlampe, teilweise im Schnitt
Beschreibung der Zeichnungen
In Figur 1 ist der Aufbau einer erfindungsgemäßen einseitig gesockelten
Hochdruckentladungslampe dargestellt. Bei der hier im Ausführungsbeispiel beschriebenen
Hochdruckentladungslampe handelt es sich um eine Metallhalogenidlampe für fotooptische
Zwecke mit einer Leistungsaufnahme von 6 kW.
Die Hochdruckentladungslampe besitzt ein zweiseitig verschlossenes Entladungsgefäß
1 aus Quarzglas, in dem ein ionisierbares Füllgas und zwei Elektroden 2 eingeschlossen
sind.
Das Entladungsgefäß 1 wird mittels eines zweiteiligen Gestells 3, 4 in einem evakuierten
(oder auch mit Stickstoff gefüllten), einseitig verschlossenen Außenkolben
5 gehaltert. Der Außenkolben 5 ist im wesentlichen axialsymmetrisch. Sein sockelnahes
Ende 6 ist in einem Keramiksockel 7 eingekittet. Der Sockel 7 besitzt eine
Hochspannungsfestigkeit von mehr als 70 kV.
Ein langer Gestellbügel 3 läuft am Entladungsgefäß 1 entlang zum sockelfernen,
kuppelförmigen Ende 8 des Außenkolbens und ist dort mit einer Stromzuführung 9,
die aus dem Entladungsgefäß axial herausgeführt ist, mittels zweier Windungen 10
verbunden. Im Bereich der Windungen ist die Stromzuführung und der Bügel mit
Nickellot 11 verlötet. Diese sockelferne Stromzuführung 9 ist in einem Pumpstutzen
12 in der Kuppel 8 des Außenkolbens fixiert. Der lange Bügel 3 ist teilweise von
einem Quarzglasrohr 13 umhüllt, das in einem Verlängerungsrohr 20 im sockelnahen
Ende 6 des Außenkolbens 5 eingesteckt ist.
In ähnlicher Weise ist auch ein kurzer Gestellbügel 4, der parallel zum langen Bügel
3 angeordnet ist, von einem Quarzglasrohr 14 umgeben und im sockelnahen Ende
6 gehaltert. Der Bügel 4 ist mit der aus dem sockelnahen Ende 6 des Entladungsgefäßes
herausgeführten Stromzuführung 15 verbunden, indem auch hier der Draht
des Bügels 4 um die Stromzuführung 15 herumgewickelt ist. Auch hier ist mit
Nickellot 16 im Bereich der Verbindungsstelle gelötet.
Die Bügel 3, 4 aus Molybdän sind jeweils über massive Litzen 17 mit Kontaktstiften
18 am Ende des Sockels verbunden. Die Hohlräume innerhalb des Sockels sind mit
einer hochspannungsfesten Keramikvergußmasse 19 ausgefüllt.
Diese Lampe erzielte im Vergleich zu einer baugleichen Lampe mit Punktschweißung
als Verbindung zwischen Stromzuführung und Gestellbügel eine mehr als
300% höhere Lebensdauer. Statt 150 Std. werden mehr als 600 Std. erreicht.
Bei einer im Prinzip baugleichen Lampe mit 10 kW wird Zirkon statt Nickel als Lot 11
verwendet. Denn Zr ist noch höher thermisch belastbar, da es einen höheren
Schmelzpunkt besitzt. Bisher konnten beide Lote nicht verwendet werden, da eine
sehr rasche Erwärmung der zu verlötenden Teile sichergestellt werden muß, so daß
eine übermäßige Aufheizung und dadurch ausgelöste Oxidation der angrenzenden
Teile verhindert wird. Mit einem induktiv arbeitenden Erwärmungsprozeß lassen sich
die besten Ergebnisse erzielen. Der gesamte Lötvorgang (vom Schmelzen des
Ringlotes bis zum Verteilen des Lotes bis in die Windungen) dauert dabei ca. 10 bis
15 Sekunden.