Gegenstand der Erfindung ist ein ganz besonders weiches
Tissuepapierprodukt, das durch die Behandlung eines Celullosefasermaterials
mit einer speziellen Lotion gewonnen wird.
Es ist bekannt, dass Hygienepapiere als Taschentücher,
Gesichtstücher, Papierhandtücher und Toilettenpapiere
ausgedehnte Anwendung finden. Je nach dem vorgesehenen
Verwendungszweck werden unterschiedliche Eigenschaften von
Tissuepapieren verlangt. So sind bei Küchentüchern und noch
in noch höherem Maße bei Handtüchern Festigkeit, insbesondere
Festigkeit im nassen Zustand und hohe Saugleistung erforderlich,
um den Ansprüchen des Verbrauchers zu genügen. Bei
anderen Produkten wie Taschentüchern oder Gesichtstüchern sind
Weichheit der Oberfläche und eine sehr gute Anschmiegsamkeit
die hervorstechendsten Eigenschaften, die den Gebrauchswert
dieser Produkte bestimmen. Bei Toilettenpapieren wird eine
Kombination von hoher Nass- und Trockenfestigkeit sowie
besonderer Weichheit vom Verbraucher verlangt.
Die zur Erzeugung der Weichheit eines Tissuepapieres üblichen
Maßnahmen lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen:
- 1.
- Auswahl geeigneter Rohstoffe, insbesondere der Zellstoffe;
- 2.
- maschinentechnische Maßnahmen wie die Mahlung, Blattbildung,
Trocknung, Kreppung und Glättung; und
- 3.
- chemische Zusatz- und Hilfsstoffe.
Der Herstellungsprozess von Tissueprodukten umfaßt unabhängig
von seinen verschiedenen Varianten die folgenden verfahrenstechnischen
Schritte:
Suspendieren der Faserstoffe in Wasser, eventuelle Zugabe von
chemischen Hilfsmittel zur gezielten Beeinflussung von
Produkteigenschaften und Verfahrensablauf, Aktivierung der
Faseroberflächen zur Erschließung des Festigkeitspotentials
der Faserrohstoffe durch mechanische Behandlung wie Mahlung
in einem Refiner, Blattbildung durch Ablegung der Fasern,
orientiert oder in wirrer Lage auf einem oder zwischen zwei
endlos umlaufenden Sieben der Papiermaschine unter gleichzeitiger
Entfernung der Hauptmenge an Verdünnungswasser bis
auf Trockengehalte zwischen 12 und 35%, Trocknung des
gebildeten primären Faservlieses in einem oder mehreren
Schritten auf mechanischem oder thermischem Wege bis zu einem
Endtrockengehalt von rund 93 bis 97%. Zu den für die Tissueerzeugung
relevantesten Schritten gehört weiterhin der
Kreppvorgang, der beim konventionellen Prozess dominierend die
Eigenschaften des fertigen Tissueprodukts beeinflußt. Beim
Trockenkreppverfahren wird die Kreppung auf einem Trockenzylinder
durchgeführt, von dem das Tissuepapierprodukt mit
einem Kreppschaber abgelöst wird, sobald es den angestrebten
Endtrockengehalt von 93 bis 97% erreicht hat. Bei älteren
Verfahren mit geringeren Anforderungen an die Tissuequalität
wird auch das Nasskreppverfahren angewendet, das ähnlich dem
Trockenkreppverfahren, jedoch bei niedrigeren Trockengehalten
unter 80%, üblicherweise bei etwa 55 bis 65% Trockengehalt
abläuft, an das sich eine Nachtrocknung auf anschließenden
Trockenzylindern einer Trockenpartie bis zum Endtrockengehalt
anschließt. Das gekreppte, endtrockene Rohtissuepapier wird
dann auf Hülsen zu Mutterrollen aufgewickelt und steht in
dieser Form für die weitere Verarbeitung zu Fertigprodukten
zur Verfügung.
Zur Erzeugung mehrlagiger Tissuepapiere wie Taschentüchern,
Toilettenpapieren, Handtüchern oder Küchentüchern wird in
einem Zwischenschritt häufig noch die Zahl der Papierlagen
erhöht, indem mehrere einlagige Mutterrollen zu einer
mehrlagigen Mutterrolle aufgewickelt werden.
Weitere Verarbeitungsprozesse beispielsweise zu Faltprodukten
wie Taschentüchern oder Kosmetiktüchern erfolgen in nachgeschalteten,
separaten Arbeitsgängen, wobei spezielle, für
die Aufgabe konstruierte Verarbeitungsmaschinen eingesetzt
werden. Dabei erfolgt ein Glätten des Tissuepapierproduktes,
Randprägungen, teilweise kombiniert mit einer flächigen
und/oder punktuellen Verleimung zur Erzeugung von Lagenhaftung
der miteinander in Verbund zu bringenden Einzellagen sowie
Längsschnitt, Faltung, Querschnitt, Ablage und Zusammenführung
mehrerer Einzeltücher und deren Verpackung in sog. Tüchertaschen
oder speziellen Kartons sowie deren Zusammenführung zu
größeren Umverpackungen oder Gebinden.
Es ist nun auch schon bekannt, dass sich die Gebrauchseigenschaften
des Tissuepapierproduktes durch den Einsatz von
Chemikalien bei seiner Herstellung beeinflussen lassen.
Besonders bewährt hat sich die Zuführung der Chemikalien in
Form einer Lotion, die auf das rohe Tissuepapierprodukt
während seiner Erzeugung, während der Ausbildung der Mehrlagigkeit
oder während der nachfolgenden Verarbeitung
aufgebracht werden kann. Unter Lotionen werden dabei sowohl
wasserhaltige als auch wasserfreie Zubereitungen verstanden,
die im allgemeinen Polyhydroxyverbindungen wie Glycol oder
Polyethylenglycol oder auch Polysiloxane enthalten. Trotz
zahlreicher Rezepturvorschläge für derartige Lotionen ist
bisher allerdings nicht bekannt geworden, dass sich eine ganz
unerwartete Weichheitssteigerung bei Tissuepapierprodukten
erreichen läßt, wenn ein Mineralöl oder Fettsäureester
zusammen mit einer quaternären Ammoniumverbindung und einem
Polysiloxan zur Behandlung eines rohen Tissuepapierproduktes
eingesetzt werden, ohne dass dabei dessen mechanische
Eigenschaften nachteilig beeinflußt werden.
Gegenstand der Erfindung ist deshalb ein Tissuepapierprodukt,
das mit einer wasserhaltigen oder wasserfreien Lotion
behandelt worden ist, enthaltend
a) bis zu 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 4 bis 10
Gewichtsprozent eines Weichmachers ausgewählt aus
der Gruppe der Mineralöle, der Alkylethoxylate oder
der Fettsäureester oder ihren Mischungen, b) bis zu 5 Gewichtsprozent einer quaternären Ammoniumverbindung
der Formel I
in der zwei oder drei der Substituenten R ein C1 bis
C6-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest und die übrigen
Substituenten R einen C14 bis C22-Kohlenwasserstoff-rest
oder eine biologisch abbaubare Estergruppierung
sind und X ein physiologisch verträgliches
Anion bedeutet, und c) bis zu 20 Gewichtsprozent eines Polysiloxans.
Zusätzlich kann diese Lotion noch eine Polyhydroxyverbindung
in einer Menge von bis zu 20 Gewichtsprozent enthalten. Die
Polyhydroxyverbindung sollte ein Molekulargewicht zwischen 10
und 4.000, vorzugsweise zwischen 100 und 1.000 aufweisen und
vorzugsweise aus Glycerin, einem Polyethylenglycol, einem
Polypropylenglycol oder bevorzugt aus Dipropylenglycol oder
deren Mischungen bestehen.
Die erfindungsgemäße Lotion ist bei Zimmertemperatur flüssig
und kann außer den genannten Bestandteilen noch weitere an
sich bekannte Zusatzstoffe wie Parfüme, Desinfektionsmittel,
Deodorantien und Stabilisatoren enthalten.
Ein essentieller Bestandteil der erfindungsgemäßen Lotion ist
in dem Mineralöl, dem Alkylethoxylat oder dem Fettsäureester
zu sehen. Diese Stoffe wirken als Weichmacher. Als Mineralöl
kann ein flüssiger Kohlenwasserstoff mit 16 bis 32 Kohlenstoffatomen
eingesetzt werden. Geeignete Fettsäureester leiten
sich von einer gesättigten oder ungesättigten Fettsäure mit
12 bis 28 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 16 bis 22 Kohlenstoffatomen
ab. Diese Fettsäuren sind mit einem 1 bis 8
Kohlenstoffatome umfassenden aliphatischen Alkohol verestert.
Bevorzugte Beispiele der hierfür geeigneten Fettsäureester
sind Methylpalmitat, Methylstearat, Isopropyllaurat, Isopropylmyristat,
Isopropylpalmitat und Ethylhexylpalmitat.
Auch Alkylethoxylate sind als weichmachende Zusatzstoffe zu
der erfindungsgemäßen Lotion geeignet. Hierzu gehören
Ethoxylate, die sich von Fettalkoholen mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
ableiten und im allgemeinen zwischen 3 bis 30
Oxyethyleneinheiten tragen. Typische Beispiele für solche
Alkylethoxylate umfassen Laurylethoxylate mit 3 bis 10
Oxyethyleneinheiten, Laurylethoxylate mit 23 bis 25 Oxyethyleneinheiten,
Cetylethoxylate mit 10 Oxyethyleneinheiten,
Stearylethoxylate mit 10 bis 12 Oxyethyleneinheiten. Diese
Alkylethoxylate können in der erfindungsgemäßen Lotion allein
oder in Kombination mit Mineralölen und/oder Fettsäureestern
eingesetzt werden. Besteht dieser fetthaltige Weichmacher aus
mehreren unterschiedlichen Komponenten, dann werden diese in
der Regel in etwa gleichen Teilen eingesetzt. Mindestens
sollte jede der genannten Komponenten jedoch etwa 10 Gewichtsprozent
der Fettbestandteile der Weichmachermischung ausmachen,
wenn überhaupt eine Mischung dieser Verbindungen zum
Einsatz kommt.
Die weichheitsverbessernden Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Lotion beruhen nun aber ganz entscheidend auch auf der
gleichzeitigen Anwesenheit eines Polysiloxans. Bevorzugt
werden hierfür Polydimethylsiloxane, die substituierte oder
unsubstituierte Alkyl-, Aryl- oder Alkenylgruppen tragen und
im allgemeinen nicht mehr als 10 Kohlenstoffatome aufweisen.
Die Viskosität der Polydimethylsiloxane kann über einen weiten
Bereich variieren, solange das Polysiloxan flüssig bleibt oder
in der Lotion gelöst oder dispergiert werden kann. Hochviskose
Polysiloxane, die selbst nicht mehr fließfähig sind, können
so als Bestandteil der Lotion auf das Tissuepapierprodukt
aufgebracht werden, indem man beispielsweise das Polysiloxan
zum Beispiel in Polyethylenglykol oder Glyzerin oder deren
Mischungen löst und ggf. auch noch mit einem Tensid emulgiert.
Auch Polyethersiloxane, die unter dem Handelsnamen Tegopren®
vertrieben werden, sind als Bestandteil der erfindungsgemäßen
Lotion zur Herstellung eines weichen Tissuepapierproduktes
sehr geeignet.
Die gewünschten weichmachenden Eigenschaften der Lotion
könnten allerdings die mechanischen Festigkeiten des Tissuepapierproduktes
im trockenen oder feuchten Zustand herabsetzen.
Der fetthaltige Weichmacher und das Polysiloxan
haben aufgrund ihrer flüssigen Konsistenz die Tendenz, das
Tissuepapierprodukt völlig zu durchdringen und dabei die
Bindungseigenschaften der Cellulosefasern aneinander zu
schwächen. Das kann bis zum vollständigen Verlust der
Bindungseigenschaften der Fasern führen, wodurch die mechanische
Festigkeit vollkommen verlorengehen würde. Dieser
Wanderungstendenz wirkt nun der Zusatz des kationischen
quaternären Ammoniumsalzes entgegen. Aufgrund seiner bipolaren
Struktur lagert es sich auf der Oberfläche des Tissuepapierproduktes
an und geht mit seinen langen hydrophoben Alkylgruppen
Anlagerungsverbindungen mit den hydrophoben Gruppen
der Mineralöle, Alkylethoxylate und der Fettsäureester sowie
mit den Polysiloxanen ein. Diese Verbindungen werden deshalb
durch die quaternären Ammoniumverbindungen an der Oberfläche
des Tissuepapierproduktes fixiert und dringen nicht in das
Fasergewebe ein. Damit ist auch die Gefahr einer Lockerung der
Bindungsstellen der Fasern aneinander beseitigt. Gleichzeitig
wird dadurch sichergestellt, dass die die weichmachende
Wirkung verursachenden Substanzen an der Oberfläche des
Tissuepapierproduktes gehalten werden und dadurch ihre volle
Wirkung zur Erzeugung einer seidigen, samtenen, weichen
Tissuepapier-Oberfläche entfalten können.
Beispiele für quaternäre Ammoniumsalze, die im Rahmen der
vorliegenden Erfindung gut geeignet sind, sind Dialkyldimethylammoniumsalze
wie das Ditallow-dimethylammoniumchlorid,
das Ditallow-dimethylammoniummethylsulfat, die teilweise oder
vollständig hydriert sein können. Sehr gut geeignet sind auch
bioabbaubare Mono- und Diesterderivate der quaternäre
Ammoniumverbindungen der Formel II
und der Formel III
in denen R
1 eine C
14 bis C
22 Alkylgruppe, R
2 eine C
1 bis C
6
Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppe und R
3 eine C
1 bis C
20 Alkylgruppe
und X ein physiologisch verträgliches Anion ist.
Eine weitere Gruppe von Amoniumsalzen, die für die erfindungsgemäßen
Tissuepapierprodukte sehr geeignet sind, sind
quaternäre Imidazoliniumsalze der Formel IV
wobei R
4 eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und R
5
eine
oder eine
Gruppe ist, in der R
6 eine Alkylgruppe mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen
bedeutet und X
- ein physiologisch verträgliches
Anion ist.
Obwohl das erfindungsgemäße Tissuepapierprodukt sowohl durch
Behandlung mit einer wasserhaltigen oder mit einer wasserfreien
Lotion hergestellt werden kann, wird der Einsatz von
wasserfreien Lotionen bevorzugt, weil diese nur die Oberfläche
des Tissuepapieres benetzen und deshalb dessen Festigkeit
nicht beeinträchtigen können. Die taktilen und Oberflächeneigenschaften
des Tissuepapieres werden durch eine wasserfreie
Lotion besonders günstig beeinflußt.
Das Rohtissuepapierprodukt, auf das die Lotion aufgetragen
werden soll, kann einlagig oder mehrlagig, vorzugsweise
allerdings zwei- bis vierlagig sein und eine geprägte oder
ungeprägte Oberfläche aufweisen. Die einzelnen Papierbahnen
können miteinander durch Randprägung oder Rändelung mechanisch
verbunden, flächig oder punktuell verklebt oder auch in
sonstiger weise miteinander verbunden sein. Für die einzelnen
Bahnen hat sich weiterhin ein Flächengewichtsbereich von 10
bis 40 g/m2, vorzugsweise ein Flächengewichtsbereich zwischen
15 und 25 g/m2 als besonders günstig erwiesen.
Die Lotion, welche vorzugsweise in Form einer Emulsion
vorliegt, kann mit jedem beliebigen Walzen- und Sprühauftragungsverfahren
oder in einem Imprägnierverfahren auf das
Rohtissuepapierprodukt aufgebracht werden. Hierbei ist darauf
zu achten, dass es nicht zu einer Entmischung der Emulsion
kommt. Deshalb ist zu empfehlen, durch Anwendung hoher
Scherkräfte, zum Beispiel durch schnellaufende Rührer,
häufiges Umpumpen oder durch eine Ultraschalldurchmischung für
eine innige Durchmischung der Lotion zu sorgen.
Die erfindungsgemäße Lotion ist so zusammengesetzt, dass das
damit getränkte Tissueprodukt während des üblichen Anwendungszeitraumes
und bei den normalerweise herrschenden Luftfeutigkeiten
aufgrund seiner hydroskopischen Eigenschaften nicht zu
einer Austrocknung kommen kann. Auch eine wasserdampfdichte,
wieder verschließbare Verpackung ist nicht erforderlich.
Die Lotion kann sowohl im Nassteil einer Tissuepapiermaschine,
am Ende der Siebpartie, vor oder innerhalb der Pressenpartie
oder auch in der nach der Pressenpartie angeordneten Trockenpartie
dem Rohtissuepapierprodukt zugegeben werden. Bevorzugt
ist die Zugabe der Lotion in der Tissueherstellungsmaschine
durch Sprühauftrag, wobei während des Aufrollvorganges ein
dünner Film der Lotion auf das Tissuepapierprodukt aufgetragen
wird. Dabei hat die bereits gekreppte Tissuebahn als Folge des
vorausgegangenen Trocknungsvorganges noch eine Resttemperatur
zwischen 20 und etwa 70°C, was für die Verteilung der Lotion
und deren Eindringen in das Tissuematerial günstig ist. Neben
einem Sprühauftrag über einen Düsenbalken kann auch der
Einsatz von Schleuderrotoren oder Bürstwerken sowie die
indirekte Übertragung eines Lotionfilmes über Walzenauftragswerke
in Frage kommen. Der Auftrag kann auch direkt auf der
Tissuepapierbahn erfolgen. Bevorzugt ist allerdings die Zugabe
der Lotion innerhalb der Verarbeitungsmaschine auf die
Außenlage der mehrlagigen Bahn vor oder während der Glättung.
Die vorliegende Erfindung betrifft deshalb auch ein Verfahren
zur Herstellung eines Tissuepapier-Produktes, bei dem das
Cellulosefasermaterial mit 0,005 bis 5 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Trockenfasergewicht des Rohtissuepapierproduktes,
der vorstehend beschriebenen Lotion imprägniert
wird. Der Begriff Tissuepapierprodukt wird erfindungsgemäß
unabhängig von dem zu verwendenden Faserrohstoff verstanden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch für Tissuepapierprodukte
anwenden, die nur teilweise aus nativen Zellstoffen
bestehen und beispielsweise auch noch wiederaufbereitete
Fasern oder zur Papierherstellung geeignete
Kunststoffasern enthalten. Besonders bevorzugt ist es, als
Tissuebahn eine mehrlagige Bahn einzusetzen und auf wenigstens
eine der Außenlagen der mehrlagigen Bahn der Lotion zu
applizieren. Besonders bevorzugt ist dabei die Verfahrensvariante,
bei der eine Nachglättung durch wenigstens einen
Durchgang der Tissuebahn durch einen Spalt eines Walzenpaares
erfolgt, bei dem eine Walze mit einer Stahloberfläche einer
Gegenwalze mit einer Stahl-, Kunststoff-, Papier- oder
Gummioberfläche, vorzugsweise aber einer Kunststoffoberfläche,
zugeordnet ist. Diese Walzen werden hydraulisch oder pneumatisch
zusammengedrückt oder aber zum Kalibrieren auf Spalt
gefahren. D.h., eine der beiden Walzen ist fest positioniert,
während die zweite Walze gegen einen Anschlag gedrückt wird,
so dass sich die beiden Walzen nicht berühren können, sondern
in einem bestimmten, messbaren und reproduzierbaren Abstand
zueinander stehen. Die durch diesen Spalt geführten Tissuebahnen
werden auf Spaltbreite komprimiert und dabei geglättet.
Hierbei wird die Gefügestruktur der Oberfläche vereinheitlicht,
d.h. es wird eine gleichmäßige Dicke herbeigeführt.
Das so hergestellt Tissuepapierprodukt ist als Toilettenpapier,
als Gesichtstuch, als Papiertaschentuch oder als
Papierhandtuch hervorragend geeignet.
Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Ausführungsbeispiele
näher erläutert:
Beispiel 1:
Auf eine Rohtissuepapierbahn mit einem Flächengewicht von etwa
18 g/m2 und einem Fasertrockengehalt von etwa 95% wurde eine
wässrige Lotion bestehend aus 10 Gewichtsprozent Paraffinum
perliquidum, 4 Gewichtsprozent des Ditallow-dimethylammoniumchlorids
und 15 Gewichtsprozent des Polysiloxans Tegopren®
3021, eines Polyethersiloxans mit dem Trübungspunkt von 38°C,
unter guter Verwirbelung in einer Menge von 4%, bezogen auf
das Gewicht des Rohtissuepapierproduktes gesprüht und einer
Nachglättung unterzogen. Der Auftrag erfolgte symmetrisch auf
die Außenflächen des Fertigtuches.
Beipsiel 2:
Das Auftragungsverfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt,
wobei allerdings der Lotion auch noch 7,5 Gewichtsprozent
Glycerin zugesetzt waren. Es wurde ein geschmeidiges Tissuepapierprodukt
mit einer sich seidig anfühlenden Oberfläche
gewonnen, das eine so hohe mechanische Trocken- und Nassfestigkeit
aufwies, dass es sowohl als Papiertaschentuch als
auch als Toilettenpapier ausgezeichnet Verwendung finden
konnte.
Beispiel 3
Es wurde eine wasserfreie Lotion durch Vermischen von 85%
Paratfinum perliquidum, 10,8% Plurafac® A ( ein linearer, 18
Kohlenstoffatome umfassender Alkohol, der mit 27 Mol Etylenoxid
umgesetzt wurde), 3% eines Polydimethylpolysiloxans (Dow
Q2-7224) und 1,2% eines dihydrierten Tallow-dimethylammoniumchlorids
(DTDMAC) hergestellt. Diese Lotion wurde in einer
Menge von 2%, bezogen auf das Gewicht des Rohtissuepapierproduktes,
auf die Außenseiten der Tissuepapierbahn aufgesprüht.
Es entstand ein Tissuepapierprodukt, welches sich
samtweich anfühlte, und eine hohe mechanische Festigkeit
aufwies.