EP0595773A1

EP0595773A1 - Vorrichtung für das Herstellen formatgleicher Bogen aus Materialbahnen

Info

Publication number: EP0595773A1
Application number: EP93810747A
Authority: EP
Inventors: Helmut Schulz
Original assignee: Grapha Holding AG
Current assignee: Grapha Holding AG
Priority date: 1992-10-30
Filing date: 1993-10-22
Publication date: 1994-05-04
Anticipated expiration: 2013-10-22
Also published as: US5437213A; EP0595773B1; DE59304886D1

Abstract

Die Messerwalze (3) einer Vorrichtung zur Herstellung formatgleicher Bogen aus Papierbahnen besitzt am Umfang wenigstens ein mit einer festen Gegenschneide (4) zusammenwirkendes Schneidenpaar aus zwei einzeln verstellbaren Schneiden (5,6), deren Schaft (7,8) jeweils an einer Aufspannfläche (12,13) einer parallel zur Drehachse der Messerwalze (3) verlaufenden prismatischen Ausnehmung (10,11) befestigt ist und die durch ein etwa senkrecht auf den Schaft (7,8) einwirkendes Zustellorgan (17) verstell- bzw. einstellbar sind.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Vorrichtungen der vorstehend genannten Art werden insbesondere bei der Verarbeitung bedruckter Materialbahnen verwendet, bei denen zwischen den Druckbildern streifenförmige Abschnitte herausgetrennt werden, um den Bogen das gewünschte Format vermitteln zu können.
Nach der deutschen Offenlegungsschrift 40 23 257 ist eine als Messerwalze bezeichnete Vorrichtung bekannt, die am Umfang der rotierenden Messerwalze verteilt zwei Schneidenpaare aufweist, die parallel nebeneinander an einem durch Ausnehmungen gebildeten Träger befestigt sind.
Zum Einstellen dieser Schneiden gegenüber einer feststehenden Gegenschneide, werden die Messer um ein geringes Mass über den Schneidkreis hinaus versetzt und leicht festgeklemmt, so dass sie von der Gegenschneide beim manuellen Durchdrehen der Messerwalze in die Schneidposition zurückversetzt und anschliessend festgeschraubt werden können. Diese Vorgehensweise erweist sich hinsichtlich Genauigkeit oft als unzureichend und erfordert aufgrund von Ungleichmässigkeiten zwischen den zusammenwirkenden Schneiden eine Nachstellarbeit.
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung sind die Schneiden an Schäften befestigt, die aneinander verstellbar anliegen und fluchtend zu einer Sehne an der Messerwalze befestigt sind. Das genaue Einstellen jeder Schneide ist mit grossem Zeitaufwand verbunden, weil ihre einzeln verstellbaren Schäfte aneinander anliegen und infolge der dadurch entstehenden Haftreibung das Verstellen bzw. Einstellen einer Schneide erschwert wird.
Insbesondere wenn der aus einer Materialbahn herausgetrennte Streifen durch Vakuum zwischen den Schneiden gehalten und anschliessend mit Druckluft abgeführt wird, sind über die Breite der Messerwalze an mehreren Stellen die Schäfte beider Schneiden durchsetzende Leitungen erforderlich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Vorrichtung für das Herstellen formatgleicher Bogen aus Materialbahnen, insbesondere eine Messerwalze zu schaffen, mit der auf einfache Weise eine hohe Schnittqualität und eine lange Standzeit der Schneiden erreicht werden kann.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe nach den Merkmalen des Kennzeichens von Patentanspruch 1 gelöst.
Dadurch wird es möglich sein, den Schneiden eine einfache Form zu verleihen und sie präzis an die Gegenschneide anzupassen, so dass sie nachstellbar sind.
Zur Verringerung des Schneidmomentes über die Breite der Materialbahn kann es notwendig sein, dass die Schneiden der Messerwalze von der Axparallelität mit letzterer leicht abweichen; dies im Hinblick auf das Merkmal zur etwa radialen Ebene.
Die Zustellorgane sind vorteilhaft durch Schrauben ausgebildet, die jeweils eine sich vom Umfang der Messerwalze zur gegenüberliegenden Aufspannfläche erstreckende Bohrung durchsetzen, wobei die Schrauben aufgrund der geringen Verstellwerte vorzugsweise mit einem Feingewinde versehen sind. Dadurch lassen sich die Schneiden auf eine zuverlässige Weise verstellen und feststellen.
Im Fall von Schrauben als Zustellorgan weisen die Bohrungen zweckmässig entsprechende Gewinde auf, deren Anordnung in der Bohrung der Art der verwendeten Schraube entspricht.
Eine günstige Anordnungsweise der Schneiden kann dann erreicht werden, wenn die Aufspannflächen etwa rechtwinklig zueinander angeordnet sind, wodurch sich auch eine einfache Ausgestaltung der Schneiden verwirklichen lässt.
Dabei könnte das die Schneide aufweisende Ende eines Schaftes stufenartig ausgebildet sein, wobei die Schneide sowohl an dem zurückversetzten Absatz als auch an dem vorstehenden Ende befestigt sein kann.
Die Schneide könnte selbstverständlich mit dem Schaft einstük- kig, beispielsweise aus einem Werkzeugstahl oder durch eine an einem Baustahl befestigte Schneidplatte ausgebildet sein. Alle Längskanten eines Schaftes könnten als nachschleifbare Schneiden ausgebildet sein.
Sofern die streifenförmigen Abschnitte mit Hilfe von Saugluft zwischen den Schneiden gehalten und danach mittels Blasluft bzw. Umgebungsdruck ab- oder ausgestossen werden, erweist es sich als günstig, wenn die Messerwalze am Umfang zwischen den Schneiden durch eine schmale, an den Zwischenraum angrenzende Leiste ausgebildet ist, die die Lage der Schneiden bestimmt und an der die Schäfte der Schneiden anliegen können, so dass sie der Mündung von mit einer Vakuum- oder Druckluftquelle wechselweise verbundenen Verbindungsleitungen dient.
Um verschieden breite Abschnitte schneiden bzw. im Zwischenraum nach dem Schneiden halten zu können, insbesondere schmalere Abschnitte als dass sie durch den Abstand eines Schneidenpaares erzeugt werden können, ist es zweckdienlich, wenn die Verbindungsleitungen durch eine an der Leiste befestigte Luftführungsleiste verlängert sind, deren jeweils das eine Verbindungsleitungsende bildenden Abschnitte seitlich versetzt in den Zwischenraum münden.
Zu diesem Zweck können die Verlängerungsabschnitte der Verbindungsleitung einen zur Seite des Zwischenraumes hin abgewinkelten Verlauf aufweisen.
Aufgrund der mit der Fertigung einer von der Senkrechten zur Werkstückoberfläche schräg verlaufenden Bohrung entstehenden Schwierigkeiten, kann die Verbindungsleitung unmittelbar vor dem Verlängerungsabschnitt erweitert ausgebildet sein, sodass die Abweichung des Auftreffwinkels des Bohrers von der Senkrechten zum Werkstück beschränkt werden kann.
Anschliessend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:

Fig. 1: einen Querschnitt durch die erfindungsgemässe Vorrichtung und
Fig. 2: einen vergrösserten Ausschnitt des Schneidbereiches in Fig. 1.

In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 1 - Teil eines Querschneiders - für das Herstellen von formatgleichen Einzelbogen aus Materialbahnen 2 aus Papier, Textilien oder Kunststoffen dargestellt.
Vornehmlich beim Rollenoffsetdruck entstehen durch die Befestigungsvorrichtungen der Druckplatte und des Gummituches an den Druckzylindern am Druckprodukt unbedruckte Streifen zwischen den Druckbildern. So beispielsweise bei einem Druckzylinderumfang oder Druckformat von 24'', bzw. 609,6 mm, das zur Herstellung zweier DIN-A4-Formate mit einer Länge von jeweils 297 mm verwendet wird.
Die aus Papierbahnen gewonnenen, sich nahtlos folgenden Druckformate werden an ihren Enden aufgrund ihres Anteils an der Streifenbreite jeweils um eine halbe und in der Mitte um die ganze herausgeschnittene, unbedruckte Streifenbreite gekürzt. Diese Situation bedingt die Benutzung eines Schneidenpaares am Umfang der Messerwalze, das eine gegenüber der bedruckten Papierbahn bei 24'' Druckzylinderumfang doppelte Geschwindigkeit am Schneidkreis resp. nach dem Verhältnis zwischen Schneidformat und Schneidkreisumfang höhere Geschwindigkeit aufweist. Für den vorliegenden Fall heisst dies, dass Streifen von 7,8 mm aus der Papierbahn herausgetrennt werden.
Zur Vermeidung von Unwucht an der Messerwalze ist diese vorteilhaft mit zwei sich am Umfang gegenüberliegenden Schneidenpaaren versehen, wobei im Falle der einfachen Benutzung eines Schneidenpaares das andere Schneidenpaar hinter den Schneidkreis zurückversetzt ist.
Die veranschaulichte Vorrichtung 1 besteht aus einer rotierenden Messerwalze 3, die im Schneidbereich mit der Materialbahn 2 gleichsinnig angetrieben ist (-Drehrichtung gemäss Pfeil A-) und am Umfang wenigstens ein verstellbares, mit einer stationären Gegenschneide 4 - die wie die Schneiden der Messerwalze ebenfalls hinsichtlich Parallelität von deren Drehachse leicht abweichen kann - zusammenwirkendes, aus zwei Schneiden 5, 6 gebildetes Schneidenpaar aufweist. Jede Schneide 5, 6 ist an einem Schaft 7, 8 angeordnet bzw. befestigt und erstreckt sich über die Schnittbreite der Vorrichtung 1. Der leistenartige Schaft 7, 8 ist durch mehrere Schrauben 9 an einer durch jeweils eine prismatische Ausnehmung 10, 11 gebildeten Aufspannfläche 12, 13 befestigt, wobei letztere an der Messerwalze 3 einen an einer Radialebene der Drehachse beidseits etwa gleichmässig verteilten rechten Winkel bilden.
Auf das einer Schneide 5, 6 zugewendete Ende eines Schaftes 7, 8 wirkt senkrecht zur Aufspannfläche 12, 13 ein aus mehreren Schrauben 17 gebildetes Zustellorgan, womit eine genaue Einstellung der Schneiden 5, 6 gegenüber der Gegenschneide 4 erfolgen kann.
Die Schrauben 17 könnten aufgrund von besonderen Ausgestaltungsverhältnissen an der Messerwalze auch eine von der Senkrechten abweichende Zustellrichtung einnehmen.
Die auf die Breite der Messerwalze 3 in regelmässigen Abständen verteilten Schrauben 17 sind in Bohrungen 14 geführt, wobei die Schrauben 17 durch einen auf den Schaft 7, 8 einwirkenden zylindrischen Stift 15 und am hinteren Ende durch ein Gewinde 16 ausgebildet sind, welches mit einem Gewinde in der Bohrung 14 kämmt.
Die der einen Aufspannfläche 12, 13 zugeordneten Schrauben 17 bzw. Bohrungen 14 sind jeweils in Erstreckungsrichtung der Messerwalze 3 bezüglich der Schrauben 17 bzw. Bohrungen 14 der gegenüberliegenden Aufspannfläche 12, 13 versetzt angeordnet, da sich die Stifte 15 mit den vorderen Enden kreuzen. Die Veränderung der Lage einer Schneide 5, 6 durch die Schrauben 17 erfolgt durch den mittels Zustellung erreichbaren Biegeeffekt an den Schäften 7, 8, die durch ihre rechteckige Querschnittsform gleichzeitig die Schneide 5, 6 bilden, die zu den Aufspannflächen 12, 13 etwa parallele Schneidflanken aufweisen. Zum Zwecke der Voreinstellung der Schneiden 5, 6 sind die Durchtrittsbohrungen als Schlitze ausgebildet, die parallel zur Verstellbewegung sich erstreckend angeordnet sind. Hinter den Aufspannflächen 12, 13 befindet sich eine die Messerwalze 3 parallel zur Drehachse durchsetzende Leitung 18, die stirnseitig der Messerwalze 3 über eine Drehverbindung wechselweise durch die in Fig. 1 strichpunktiert ersichtlichen ringkammerähnlichen Schlitze 19, 20 mit einer Vakuumquelle resp. einer Druckluftquelle oder der atmosphärischen Umgebung verbunden ist.
Fig. 2 zeigt die Leitung 18 und eine der mit ihr kommunizierenden Verbindungsleitungen 21, die in Abständen entlang einer Mantellinie der Messerwalze 3 in den durch die Schneiden 5, 6 bzw. die Flanken zweier Schneiden gebildeten Zwischenraum münden.
An diser Stelle ist die Messerwalze 3 am Umfang durch eine schmale Leiste 22 ausgebildet, die mit den prismatischen Ausnehmungen 10, 11 an der Messerwalze jeweils einen vorderen Endanschlag 23 der Schneiden 5, 6 bilden. Die Leiste 22 ist gegenüber dem Schneidkreis 24 der Messerwalze 3 zurückversetzt und die Austrittsöffnung 25 der Verbindungsleitung 21 ist erweitert ausgebildet, derart, dass letztere mit den das Verbindungsleitungsende bildenden Abschnitten 27 einer an der Leiste 22 befestigten Luftführungsleiste 26 jeweils kommuniziert. Die Luftführungsleiste 26 weist schräggestellte Seitenflächen auf, die etwa parallel zu den benachbarten Flanken der Schneiden 5, 6 verlaufen.
Diese Leitungsabschnitte 27 sind gegenüber den Verbindungsleitungen 21 abgewinkelt und in der Luftführungsleiste seitlich versetzt angeordnet, sodass jeweils auch schmale Streifen von dem Vakuum erfasst werden können.
Die wechselweise Verbindung der Leitung 18 mit der Vakuumquelle oder der Druckluftquelle bzw. der atmosphärischen Umgebung erfolgt über die an/vor wenigstens einer stirnseite der Messerwalze 3 vorgesehenen ringkammerförmigen stationären Schlitze 19, 20, wobei der längere Schlitz 19 mit dem Vakuum, Schlitz 20 mit der Druckquelle verbunden ist.
Über der Messerwalze 3 ist eine Absaughaube 28 angeordnet, in der ein in Pfeilrichtung B wirkender Luftstrom erzeugt wird, welcher die Streifen aus dem Zwischenraum der Schneiden 5, 6 entfernt.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Messerwalze 3 sind am Umfang zwei sich gegenüberliegende Schneidenpaare vorgesehen, und die Umfangsgeschwindigkeit der Messerwalze 3 ist gegenüber der Geschwindigkeit der Papierbahn verstellbar ausgebildet.

Claims

Vorrichtung für das Herstellen formatgleicher Bogen aus Materialbahnen aus Papier, Textilien oder Kunststoffen durch Heraustrennen von quer zur Bewegungsrichtung der Materialbahn sich erstreckenden, streifenförmigen Abschnitten, bestehend aus einer rotierenden Messerwalze, die im Schneidbereich mit der Materialbahn gleichsinnig angetrieben ist und am Umfang wenigstens ein verstellbares, mit einer Gegenschneide zusammenwirkendes Schneidenpaar aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneiden (5,6) jeweils mittels Schaft (7,8) an einer durch zwei an einer etwa radialen Ebene der Messerwalze (3) sich gegenüberliegenden prismatischen Ausnehmungen (10,11) gebildeten und gemeinsam einen Winkel einschliessenden Aufspannflächen (12,13) befestigt und durch mehrere hinter der Schneide (5,6) etwa senkrecht zur Aufspannfläche (12,13) auf einen Schaft (7,8) einwirkenden Zustellorganen verstellbar sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einem Schneidenpaar zugeordneten Aufspannflächen (12,13) beidseits einer durch die Drehachse der Messerwalze (3) verlaufenden Radialebene etwa gleichmässig verteilt, einen rechten Winkel bildend, angeordnet sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkelhalbierende zweier eine Schneide (5,6) bildenden Flanken im Schneidbereich etwa senkrecht zu der Materialbahn gerichtet ist.
Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zustellorgane durch Schrauben (17) ausgebildet sind, welche jeweils eine sich vom Umfang der Messerwalze (3) zur Aufspannfläche (12,13) erstreckende Bohrung (14) durchsetzen.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen (14) ein Gewinde (16) aufweisen.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit mehreren aus dem Innern der Messerwalze in einen durch die Schneiden gebildeten Zwischenraum mündenden, wechselweise mit einer Vakuum- oder Druckluftquelle verbundenen Verbindungsleitungen (21), dadurch gekennzeichnet, dass die Messerwalze (3) am Umfang zwischen den Schneiden (5,6) durch eine schmale, an den Zwischenraum angrenzende Leiste (22) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsleitungen (21) durch eine an der Leiste (22) befestigte Luftführungsleiste (26) verlängert sind, deren jeweils das eine Verbindungsleitungsende bildenden Abschnitte (27) seitlich versetzt in den Zwischenraum münden.
Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerungsabschnitte (27) der Verbindungsleitungen (21) einen zur Seite hin abgewinkelten Verlauf aufweisen.
Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsleitungen (21) unmittelbar vor dem Verlängerungsabschnitt (27) erweitert ausgebildet sind.