EP0377876A2

EP0377876A2 - Schrank

Info

Publication number: EP0377876A2
Application number: EP89123642A
Authority: EP
Inventors: Leiden Holding Altura
Original assignee: Altura Leiden Holding BV
Current assignee: Altura Leiden Holding BV
Priority date: 1989-01-10
Filing date: 1989-12-21
Publication date: 1990-07-18
Also published as: EP0377876A3; DE3900486C1

Abstract

Ein Schrank, insbesondere Badezimmerschrank, enthält ein Gehäuse, das pro Eckbereich aus wenigstens zwei Profilteilen (1 bis 7) besteht. Diese Profilteile (1 bis 7) stehen an der Außenwand (14) jeweils direkt miteinander über einen Steg (18) in Verbindung und sind durch Einbringen eines V-förmigen Schnittes in die ursprünglich gerade Profilschiene eingebracht. Es besteht die Aufgabe, den Fertigungsaufwand zu reduzieren und Unregelmäßigkeiten in den Eckbereichen zu vermeiden. Es wird vorgeschlagen, daß in dem Eckbereich (16) wenigstens in einer der Schnittflächen (26, 28) der Innenwand (12) eine Ausnehmung (20) angeordnet ist. Diese Ausnehmung erstreckt sich von der Innenfläche (22) in einer vorgebbaren Tiefe (40), welche kleiner ist als die Wanddicke der Innenwand (22).

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Schrank, insbesondere einen Badezimmerschrank, gemäß den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Aus der DE-OS 36 37 908 ist ein derartiger Schrank mit einem Gehäuse aus Profilteilen bekannt, welche aus einer Profilschiene hergestellt sind. Die Profilschiene besteht aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Bei der Herstellung wird in die zunächst gerade Profilschiene wenigstens ein V-förmiger Schnitt von der Seite her eingebracht, welche später die Innenseite des Schrankes bildet. Nachfolgend wird die Profilschiene im Schnittbereich derart gebogen, daß die Schnittkanten des V-förmigen Schnittes aneinanderliegen und somit die Profilteile in einem Winkel kleiner als 180° zueinander stehen. Bei der Herstellung können sich Schwierigkeiten dadurch ergeben, daß infolge von Fertigungstoleranzen im Schnittbereich, insbesondere an der Innenseite des Schrankes, unerwünschte Unregelmäßigkeiten sich ergeben. Steht beispielsweise die Mittelebene des V-förmigen Schnittes nicht exakt orthogonal zur Oberfläche der Profilschiene, so weisen die Schnittflächen unterschiedliche Längen auf mit der Folge, daß nach dem Biegen kein exakter übergang an der Innenseite der Profilschiene gewährleistet werden kann. Vergleichbare Ergebnisse stellen sich ein, wenn das Zentrum der Biegezone nicht exakt auf der Spitze der V-förmig zueinander verlaufenden Schnittflächen liegt. Insbesondere aus den genannten Gründen waren die Anforderungen an die Herstellgenauigkeit recht groß und es mußten sehr enge Fertigungstoleranzen eingehalten werden. Da Schränke der genannten Art regelmäßig wenigstens vier und in der Praxis oftmals acht und mehr Biegezonen bzw. Eckbereiche zwischen den einzelnen Profilteilen aufweisen, konnte eine Abweichung von den Toleranzen in nur einer Biegezone die Brauchbarkeit des fertigen Schrankes in Frage stellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schrank der gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzubilden, daß bei geringem Fertigungsaufwand Unregelmäßigkeiten im Eckbereich vermieden werden. Die im jeweiligen Eckbereich in einem Winkel zueinanderstehenden Innenflächen der Profilteile sollen ohne überstehende Kanten aneinanderstoßen, und zwar insbesondere wenn die Profilteile nicht die ideale geometrische Ausrichtung zueinander aufweisen. Die bei der Fertigung zu beachtenden Toleranzbereiche sollen vergrößert werden können, wobei einerseits eine Reduzierung der Fertigungskosten erreicht und andererseits die Gefahr von Ausschuß minimiert werden soll.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß den im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Der erfindungsgemäße Schrank zeichnet sich durch eine einfache Konstruktion aus, wobei Unregelmäßigkeiten in den Eckbereichen aufgrund der an der Innenfläche vorgesehenen Ausnehmung überdeckt werden. Die Innenwand der Profilschiene weist zumindest auf einer der beiden V-förmig zueinander verlaufenden Schnittflächen die Ausnehmung auf. Die Ausnehmung erstreckt sich nur über einen Teil der Wandstärke der Innenwand, so daß nach dem Biegen die stehengebliebenen Teile der Innenwand im Bereich der Schnittflächen aneinanderliegen. Ein Durchtreten von Schmutz, Feuchtigkeit oder dergleichen in den Hohlraum der als Hohlkammerprofil ausgebildeten Profilschiene bzw. des daraus hergestellten Gehäuses wird zuverlässig vermieden, wobei aufgrund der Ausnehmung ein Versatz der aneinanderliegenden Teile der Innenwand oder überstehende Kanten verdeckt werden und in keiner Weise mehr nachteilig in Erscheinung treten. Die Ausnehmung weist eine Tiefe auf, welche zweckmäßigerweise maximal halb so groß ist wie die Materialstärke der Innenwand der Hohlkammer-Profilschiene. Besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, die Ausnehmung etwa halb so tief wie die Wandstärke vorzugeben, um in optimaler Weise einerseits eine gute Überdeckung zu erhalten und andererseits eine hinreichend zuverlässige Anlage der gegenüberstehenden und aneinanderliegenden Teile der Innenwand zu erhalten.
Weitere Ausgestaltungen und besondere Vorteile des erfindungsgemäßen Schrankes ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der Beschreibung des Ausführungsbeispiels.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 schematisch eine perspektivische Darstellung des Schrankes,
Fig. 2 vergrößert die in Profilteile unterteilte Profilschiene, wobei einige Profilteile bereits in die endgültige Lage zueinander gebogen sind,
Fig. 3 vergrößert einen Schnitt entlang Schnittlinie III gemäß Fig. 2,
Fig. 4 vergrößert einen Schnitt entlang Schnittlinie IV gemäß Fig. 2.

Fig. 1 zeigt perspektivisch das vollständig aus einer Profilschiene gebogene Gehäuse eines Schrankes. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die Rückwand des Schrankes sowie mittels Scharnieren in bekannter Weise angelenkte Spiegeltüren oder dergleichen nicht dargestellt. Wie ersichtlich, weist der Schrank eine Anzahl von Profilteilen 1 bis 7 auf, welche in Winkeln kleiner 180° zueinander ausgerichtet sind. Wie im rechten Teil der Fig. 1 durch gestrichelte Linien angedeutet, wurden die einzelnen Profilteile aus einer geraden Profilschiene 8 hergestellt, in welche V-förmige Schnitte 10 eingebracht wurden. Wie ersichtlich, sind diese V-förmigen Schnitte 10 von der Seite eingebracht worden, welche nach dem Biegen den Innenraum des Schrankes begrenzt. Die Profilschiene 8 ist also ein Hohlkammer-Profil mit einer Innenwand 12 und einer Außenwand 14 ausgebildet. Im Bereich der Schnitte 10 ist die Innenwand 12 entsprechend den vorzugebenden Eckbereichen 16 unterteilt, während die Außenwand 14 durchgehend ist, so daß im Bereich der Schnitte 10 die Außenwand 14 durchgehend ist und die derart hergestellten Profilteile durch Stege 18 miteinander verbunden sind.
Fig. 2 zeigt vergrößert einen Teil des Schrankes mit den Profilteilen 1 bis 5. Die Profilteile 3, 4, 5 sind in ihrer endgültigen Lage zueinander nach dem Biegen dargestellt. Hingegen sind die Profilteile 1, 2 und 3 zueinander in der ursprünglichen Relativlage nach dem Einbringen der beiden V-förmigen Schnitt 10 dargestellt. Die Schnitte 10 sind in die gerade Hohlkammer-Profilschiene in der Weise eingebracht, daß die Außenwand 14 nicht vollständig durchschnitten ist, sondern die genannten Stege zwischen den Profilteilen 1, 2 und 3 zur Verbindung derselben vorhanden sind. Wie ersichtlich, ist die Profilschiene als ein Hohlkammer-Profil ausgebildet und enthält zwischen der Innenwand 12 und der Außenwand 14 zur Aussteifung Zwischenwände 19. Die Innenwand 12 jedes der Profilteile 1 bis 5 weist an der Schnittfläche eine Ausnehmung 20 auf. Diese Ausnehmungen 20 erstrecken sich von der hier sichtbaren Innenfläche 22 der Innenwand 12 nur über einen vorgegebenen Teil der Wanddicke. Im fertiggebogenen Zustand der Profilteile 3, 4, 5 ist somit eine schmale Fuge 24 zwischen den in einem Winkel zueinander verlaufenden Innenflächen der jeweiligen Profilteile 3, 4 und 5 vorhanden. Infolge dieser Fuge werden Unregelmäßigkeiten in den jeweiligen Eckbereichen verdeckt.
In Fig. 3 ist vergrößert ein Schnitt entlang Schnittlinie III gemäß Fig. 2 durch die Profilteile 2 und 3 mit dem Steg 18 in der Außenwand 14 vor dem Zusammenbiegen dargestellt. Die Schnittflächen 26, 28 sind jeweils in einem Winkel 30, 32 bezüglich einer Mittelebene 34 angeordnet, welche orthogonal zur Innenfläche 22 der Profilschiene bzw. der Profilteile verläuft. Im Idealfall sind die Winkel 30, 32 gleich groß und die Schnittflächen 26, 28 schneiden sich in der Mittelebene 34. In der Praxis können jedoch diese Idealbedingungen nur schwerlich eingehalten werden, wobei extreme Genauigkeitsanforderungen erfüllt werden müssen. Die V-förmigen Schnitte werden durch geeignete Sägen oder Schneidblätter eingebracht, welche einer nicht zu vernachlässigenden Abnutzung unterliegen. Selbst wenn beim ersten Einstellen und Ausrichten der Sägen oder dergleichen anfangs die ideale Einstellung vorgegeben wird, so ist im Hinblick auf die Abnutzung schon nach relativ kurzer Zeit die ideale Geometrie nicht mehr einzuhalten. Durch aufwendige Justagemaßnahmen oder Auswechseln der Sägeblätter könnte zwar Abhilfe geschaffen werden, doch wäre der insoweit erforderliche Aufwand nicht unerheblich. Aufgrund der Ausnehmung 20 werden die aufgezeigten Schwierigkeiten in überraschend einfacher Weise gelöst. Sind bei differierenden Winkeln 30, 32 die Längen 36, 38 der Schnittflächen 26, 28 voneinander verschieden oder liegt die Biegezone nicht exakt in der Mittelebene 34, so treten die hieraus resultierenden Unregelmäßigkeiten nach dem Biegen keinesfalls störend in Erscheinung.
Die Ausnehmung 20 weist auf die Innenfläche 22 bezogen eine Tiefe 40 auf. Die Tiefe 40 ist zweckmäßigerweise halb so groß wie die Wanddicke 42 der Innenwand 12. Die Ausnehmung 20 weist ferner eine vorgebbare Breite 44 auf. Die Breite 44 ist gemessen von der gedachten Schnittlinie 46 der Innenfläche 22 und der Schnittfläche 26 sowie der Wandfläche 48 der Ausnehmung 20.
Fig. 4 zeigt die in einem Winkel zueinander gebogenen Profilteile 4, 5, wobei zur Verdeutlichung der Zusammenhänge ein kleinerer Winkel als in Fig. 2 vorgegeben ist. Infolge von Fertigungsungenauigkeiten weisen die Innenwände 12 der Profilteile 4, 5 in der Berührungsebene 50 einen Versatz 52 auf. Der Versatz 52 ist im Hohlraum der Profilteile 4, 5 klar zu erkennen. Hingegen ist durch die von den Ausnehmungen 20 gebildete Fuge 24 an den Innenflächen 22 ein solcher Versatz nicht wahrnehmbar. Da die Ausnehmungen 20 sich nur über einen Teil der Wanddicke der jeweiligen Innenwand 12 erstrecken, liegen die Profilteile 4, 5 mit den dem Hohlraum zugewandten Teilen gleichwohl dicht aneinander, so daß das Eindringen von Schmutz, Feuchtigkeit oder dergleichen in den Hohlraum der Profilteile vermieden wird. Die tatsächlichen Schnittkanten 47 weisen zueinander einen Abstand 54 auf, der im Vergleich zur Weite im Inneren der Fuge wesentlich kleiner ist. Durch die Öffnung zwischen den Schnittkanten 47 eindringendes Licht kann praktisch nicht mehr nach außen gelangen, so daß die Fuge wie ein dunkler Streifen einem Betrachter erscheint. Der im Inneren der Fuge 24 vorhandene Versatz wird also einem Betrachter von dem Innenraum des Schrankes her nicht sichtbar und in überraschend einfacher Weise abgedeckt.

Bezugszeichen

1 bis 7 Profilteile
8 Profilschine
10 Schnitt
12 Innenwand
14 Außenwand
16 Eckbereich
18 Steg
19 Zwischenwand
20 Ausnehmung
22 Innenfläche
24 Fuge
26, 28 Schnittfläche
30, 32 Winkel
34 Mittelebene
36, 38 Länge
40 Tiefe von 20
42 Wanddicke von 22
44 Breite von 20
46 Schnittlinie
47 Schnittkante
48 Wandfläche
50 Berührungsebene
52 Versatz
54 Abstand

Claims

1. Schrank, insbesondere Badezimmerschrank, mit einem Gehäuse enthaltend pro Eckbereich zwei Profilteile, welche an einer Außenwand mit einem Steg direkt miteinander verbunden und aus einer einzigen Profilschiene hergestellt sind, die zweckmäßig als ein stranggepreßtes Hohlprofil aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung ausgebildet ist, wobei von einer Innenwand der Profilschiene her ein V-förmiger Schnitt unter Belassung eines Steges eingebracht und nachfolgend die Profilschiene im Schnittbereich derart gebogen wurde, daß die Profilteile in dem derart ausgebildeten Eckbereich in einem Winkel kleiner als 180° zueinander stehen,
dadurch gekennzeichnet, daß pro Eckbereich die Innenwand (12) wenigstens in einer Schnittfläche (26, 28) eine Ausnehmung (20) aufweist
und daß die Ausnehmung (20) sich in einer vorgegebenen Tiefe (40) in die Innenwand (12) erstreckt.

2. Schrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem der Eckbereiche (16) die Innenwand (12) eine Fuge (24) aufweist und daß der Abstand (54) der Schnittkanten (47) an der Innenfläche (22) kleiner ist als die Weite der Fuge (24) im Inneren derselben.

3. Schrank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittkante (47) der Ausnehmung (20) zur geometrischen Schnittlinie (46) in einer Breite (44) beabstandet angeordnet ist.

4. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe (40) der Ausnehmung (20) maximal halb so groß ist wie die Wanddicke (42) der Innenwand (12).

5. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die von der geometrischen Schnittlinie (46) beabstandet angeordnete Wandfläche (48) der Ausnehmung (20) im wesentlichen orthogonal zur Innenfläche (22) der Innenwand (12) angeordnet ist.

6. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittfächen (26, 28) sich innerhalb der Außenwand (14) der Profilschiene schneiden, wobei die derart gebildete Spitze des V-förmig ausgebildeten Schnittes in einer vorgegebenen Tiefe in die Außenwand (14) eingebracht ist, die insbesondere maximal halb so groß ist wie die Wandstärke der Außenwand (14).

7. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Eckbereich (16) die Schnittflächen (26, 28) der benachbarten Profilteile (2, 3) dicht beieinanderliegen, wobei auch die an die Fuge (24) anschließenden, stehengebliebenen Teile der Innenwand (12) dicht aneinanderliegen.