DER0017345MA - - Google Patents

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DER0017345MA
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 30. August 1955 Bekanntgemacht am 24. Mai 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Einrichtungen zur Herstellung von lithographischen Druckplatten auf elektrostatischem Wege.
Beim Flachdruckverfahren braucht die Druckplatte keine Erhöhungen oder Vertiefungen zu besitzen, wie es beim Hochdruck- oder beim Tiefdruckverfahren notwendig ist. Die Flachdruckplatte kann dabei sowohl eben sein als auch gekrümmt. Das lithographische Druckverfahren, welches zu
ίο den Flachdruckverfahren gehört, beruht auf der Unmischbarkeit von Öl und Wasser. Beim gewöhnlichen lithographischen Druckverfahren wird auf einer Druckplatte mit hygroskopischer Oberfläche ein wasserabweisendes Bild normalerweise mittels einer öligen, einer harzartigen oder einer wachsartigen Substanz aufgebracht. Sodann wird eine wäßrige Lösung (im folgenden als Befeuchtungslösung bezeichnet) auf die so vorbehandelte Fläche gegeben. Diese Lösung, welche eine wäßrige Lösung von Glycerin sein kann, das mit Phosphorsäure, mit sauren Phosphaten oder mit einer ähnlichen Substanz schwach angesäuert ist, benetzt diejenigen Teile der Oberfläche, die nicht mit dem wasserabweisenden Bildmaterial überzogen sind, benetzt jedoch natürlich dieses wasserabweisende Material nicht. Eine Einfärbewalze, die mit einer auf ölbasis hergestellten Druckfarbe überzogen ist, wird sodann auf der Oberfläche der Druckplatte abgerollt und hinterläßt einen Druckfarbenfilm auf den wasserabweisenden Bildstellen. Dagegen bleibt keine Druckfarbe an den Stellen zwischen diesen Bildstellen zurück, die mit dem Film ausdieDruck-
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farbe abweisender Flüssigkeit, nämlich mit der erwähnten wäßrigen Lösung überzogen sind. Wenn die eingefärbte Druckplatte nun mit einer weiteren die Druckfarbe annehmenden Oberfläche in Kontakt gebracht wird, so bleibt die Druckfarbe an dieser letzteren Oberfläche haften. Diese letztere in der geschilderten Weise.bedruckte Fläche kann ein Blatt Papier sein, ist aber meistens ein Gummituch, von dem seinerseits das zu druckende Bild
ίο oder Schriftstück in seiner gewünschten Form auf das endgültige Druckpapier übertragen wird: Für jeden herzustellenden Abdruck wird die Druckplatte mit einer wäßrigen sogenannten Befeuchtungslösung bedampft, um die Bildstellen zwischen den Schriftzügen oder Bildstrichen feucht zu halten und wird sodann eingefärbt und zum Drucken benutzt.
Eine einwandfreie Druckplatte muß im trockenen Zustand ein Bild aus wasserabweisender Farbe gut
ao annehmen können. Diese Farbe muß fest an der Druckplatte haften und darf weder durch die Druckfarbe, noch durch die Befeuchtungslösung, noch auch durch die Fontänenlösung abgewaschen werden. Ferner müssen alle zwischen den BiIdstrichen oder den Schriftzügen liegenden Stellen durch die Befeuchtungslösung und durch die Fontänenlösung gut benetzt werden, und es muß an diesen Stellen durch die Lösungen ein Film gebildet werden, der durch die Druckfarbe nicht verschoben werden darf.
Ursprünglich pflegte man für lithographische Druckplatten Kalkstein zu benutzen. Später haben sich aufgerauhte Metallplatten eingeführt. Neuerdings wird überzogenes Papier für lithographische Druckplatten benutzt, und zwar insbesondere für kleine Druckplattengrößen und für Bürodruckzwecke mit verhältnismäßig kleinen Auflageziffern. Die Erfindung bezieht sich hauptsächlich auf solche Flachdruckplatten aus überzogenem Papier.
Eine aus Papier bestehende lithographische Druckplatte wird durch eine Papierunterlage gebildet, welche vorzugsweise feuchtigkeitsfest sein muß und mindestens auf einer Seite mit einem hygroskopischen Überzug versehen sein muß, der einen in Wasser unlöslichen und filmbildenden Stoff, beispielsweise Kasein, Carboxyl-Methyl-Cellulose oder Polyvinylalkohol enthält. In dieses hygroskopische Filmmaterial wird gewöhnlich noch ein feinverteilter mineralischer Füllstoff ein-
gelagert. .
Es sind verschiedene Verfahren bekannt, um das wasserabweisende Bild auf einer lithographischen Druckplatte herzustellen.
Bei dem elektrostatischen Druckverfahren zur Herstellung sichtbarer Aufzeichnungen oder zur Herstellung von Reproduktionen oder Kopien besteht ein Verfahrefisschritt in der Umwandlung eines Lichtbildes oder eines elektrischen Signals in eine elektrostatische i.Ladungsverteilung auf einer isolierenden Unterlage. Ferner kann auch ein Ladungsbild in ein sichtbares Bild umgewandelt werden, welches eirie getreue Reproduktion des wiederzugebenden Originals darstellt, mit Ausnähme der Tatsache, daß es gegenüber dem
ginal vergrößert oder verkleinert sein kann.
Ein typisches elektrostatisches Druckverfahren kann den Verfahrensschritt enthalten, auf der Oberfläche einer elektrisch leitenden Unterlage ein leitendes, d. h. bei Belichtung leitfähig werdendes Isoliermaterial, beispielsweise Selen, Anthrazen oder Schwefel, aufzubringen und dann auf diesem Überzug eine gleichmäßig verteilte elektrische Ladung zu erzeugen. Auf die so geladene Fläche wird ein optisches Bild projiziert, und es werden dadurch die belichteten Stellen entladen, während die unbelichteten Stellen ihre Ladung beibehalten. Auf diese Weise entsteht also ein elektrisches Ladungsbild. Dieses Ladungsbild wird sodann dadurch sichtbar gemacht, daß man ein sogenanntes Entwicklerpulver aufstreut, das durch die elektrisehen Anziehungskräfte an den geladenen Stellen haftenbleibt. Das so hergestellte Pulverbild kann unmittelbar auf dem photoleitenden Überzug fixiert werden oder kann auch auf eine weitere Fläche übertragen und auf dieser fixiert werden.
Gemäß einem Verfahren zur Herstellung einer lithographischen Druckplatte auf elektrostatischem Wege wird das Pulver zum Einstäuben so gewählt, daß es durch die Druckfarbe benetzt wird. Nachdem das Pulverbild auf dem photoleitenden Überzug hergestellt ist, wird es auf eine lithographische Unterlage übertragen, beispielsweise auf eine aufgerauhte Metallplatte oder auf eine aus überzogenem Papier bestehende lithographische Druckplatte. Sodann wird unter Wärmeanwendung das übertragene Bild auf die lithographische Unterlage aufgeschmolzen, so daß die endgültige Druckplatte entsteht.
Die auf diese Weise hergestellten lithographischen Druckplatten liefern Drucke, - die für Bürozwecke bei kleinen Auflagen allen Anforderungen entsprechen. Trotzdem sind mit diesem Verfahren noch gewisse Nachteile verbunden. Sie bestehen unter anderem darin, a) daß feine Bildeinzelheiten verlorengehen, wenn das Pulverbild von dem photoleitenden Überzug auf die lithographische Unterlage übertragen wird, b) daß der photoleitende Überzug nach jeder Benutzung gereinigt werden muß, c) daß die Unterlage, welche den photoleitenden Überzug trägt, verhältnismäßig steif ist, so daß es schwierig oder unmöglich ist, das Pulverbild auf eine starre Fläche zu übertragen, d) daß Selenplatten bei jeder Benutzung wegen der Ermüdungserscheinungen für eine bestimmte Zeitspanne in Ruhe bleiben müssen und nicht sofort weiterverwendet werden können, und e) daß die beschränkte Lebensdauer, eine gewisse Instabilität und die Bruchgefahr sowie die hohen Herstellungskosten für die Herstellung des Selenüberzuges im Vakuum berücksichtigt werden müssen.
Nach einem anderen elektrostatischen Verfahren zur Herstellung lithographischer Druckplatten wird eine Metallunterlage mit einem photoleitenden Material überzogen, welches bei verhältnismäßig niedriger Temperatur flüchtig ist, beispielsweise mit Anthrazen oder mit Schwefel. Das elektro-
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statische Bild wird dann auf dem photoleitenden Überzug in der oben beschriebenen Weise erzeugt. Sodann wird dieses Bild mit einem wasserabweisenden Entwicklerpulver, welches einen verhältnismäßig niedrigen Schmelzpunkt hat, entwickelt, d. h., es wird ein sichtbares Pulverbild erzeugt. Beispiele für derartige Entwicklerpulver sind Harze, Kopalharz, Sandarak oder pulverisierter Graphit für Lithographiezwecke. Statt das Pulverbild zu übertragen, wird das Metallblatt vorsichtig ■ so weit erhitzt, daß der photoleitende Überzug verdampft und nur das Pulverbild auf der Platte zurückbleibt. Wenn das Entwicklerpulver dabei bereits geschmolzen ist, so läßt man die Platte dann sich abkühlen. Wenn das Entwicklerpulver jedoch einen höheren Schmelzpunkt besitzt, so wird die Erwärmung fortgesetzt, bis auch das Entwicklerpulver schmilzt und an der Metallunterlage fest haftet. Dann kann- man die Metallunterlage sich
^o wieder abkühlen lassen.
Lithographische Druckplatten, die nach diesem zweiten Verfahren hergestellt sind, liefern sehr gute Drucke, haben jedoch folgende Nachteile:
1. Beim Verdampfen, des photoleitenden Materials entwickeln sich schädliche Dämpfe; 2. das Verfahren ist nicht ohne weiteres für Bürozwecke und für kleine Druckauflagen anwendbar; 3. als photoleitendes Material muß ein Material mit verhältnismäßig niedrigem Siedepunkt gewählt werden, und
4. als Entwicklerpulver muß ein Material mit verhältnismäßig niedrigem Schmelzpunkt gewählt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll unter anderem für Bürozwecke gut anwendbar sein und soll ferner 1. einen minimalen Apparateaufwand,
2. minimale Wartungskosten, 3. kein geschultes Bedienungspersonal und 4. minimale Anschaffungskosten zusätzlich zu den schon vorhandenen Kopiergeräten erfordern.
Alles dies soll gemäß der Erfindung dadurch erreicht werden, daß die Oberfläche einer verhältnismäßig gut leitenden Unterlage oder Rückplatte mit einer photoleitenden Zusammensetzung überzogen wird, die einen pulverisierten Photoleiter, enthält, der in einem dielektrischen und einen Überzug bildenden Trägerstoff suspendiert ist. Sodann wird ein hygroskopisches Material auf bestimmten Flächen dieses Überzugs erzeugt. Diese Flächen können bei der Herstellung eines elektrostatischen latenten Bildes unmittelbar auf der Oberseite des photoleitenden Überzugs gewählt werden, durch Entwicklung dieses latenten Bildes mit einem wasserabweisenden Entwicklerpulver, durch Fixierung des Entwicklerpulvers auf diesem Überzug und dadurch, daß sodann ein hygroskopisches Material auf den Bildstellen zwischen den fixierten Pulverschriftzügen oder Bildstücken erzeugt wird. Gemäß einer Ausführungsform I werden die ausgewählten Bildflächen des photoleitenden Überzugs chemisch in ein hygroskopisches Material umgewandelt. Nach einer zweiten Ausführungform II werden die ausgewählten Bildstellen des photoleitenden Überzugs zu einem hygroskopischen Material hydrolysiert. Nach einer dritten Ausführungsform III wird der photoleitende Überzug auf einer hygroskopischen Schicht, angebracht. Die ausgewählten Bildstellen des photoleitenden Überzugs werden dann durch Exposition der hygroskopischen Schicht entfärbt.
Fig. ι zeigt einen Schnitt durch eine mit einem Überzug versehene Druckplatte;
Fig. 2 ist ein Schnitt durch eine Druckplatte nach Fig. 1 nach Anbringung oder Fixierung des wasserabweisenden Bildes;
Fig. 3 ist ein Schnitt durch eine für den lithographischen Druck vollständig fertiggestellte Druckplatte;
Fig. 4 ist ein Schnitt durch eine Einrichtung zur Herstellung einer gleichmäßig verteilten- elektrischen Ladung auf der Druckplatte nach Fig. 1;
Fig. s ist eine Ansicht einer Einrichtung zur Herstellung eines optischen Bildes auf der gleich- ■ mäßig geladenen Druckplatte nach Fig. 4;
Fig. 6 ist ein Schnitt durch eine Einrichtung zur Entwicklung eines elektrostatischen Bildes auf der Druckplatte nach Fig. 5;
Fig. 7 ist ein Schnitt durch eine zweite Type einer überzogenen Druckplatte;
Fig. 8 ist ein Schnitt durch eine Druckplatte nach Fig. 7 nach Fixierung eines wasserabweisenden Bildes auf derselben, und
Fig. 9 ist ein Schnitt durch eine Druckplatte nach Fig. 8 nach vollständiger Fertigstellung derselben für den lithographischen Druck.
In allen Figuren sind dieselben Bezugszeichen für die gleichen Einzelteile verwendet.
Ausführungsform I
Bei der Herstellung von lithographischen Druckplatten nach der Ausführungsform I wird die eine Seite einer verhältnismäßig gut leitenden Folie mit einem photoleitenden Material überzogen, welches einen pulverisierten Photoleiter in einem elektrisch isolierenden und einen Film bildenden Träger enthält. Auf diesem Überzug wird ein elektröstatisches Bild erzeugt und sodann mit einem wasserabweisenden Entwicklerpulver entwickelt, worauf das entwickelte Bild auf dem Überzug fixiert wird. Die von dem fixierten wasserabweisenden Bild nicht eingenommenen Stellen des photo- no leitenden Überzugs werden sodann in hygroskopisches Material umgewandelt.
Beispiel: In Fig. 1 wird eine Mischung aus den folgenden Stoffen hergestellt: 96 g eines Silikonharzes, 225 g Toluol und 240 g Zinkoxyd mit genügend großer Oberflächenphotoleitfähigkeit. Diese flüssige Mischung wird 3 Stunden lang in einer Kugelmühle gemahlen und sodann auf die eine Seite der Folie 21 aufgetragen, die aus einem gut feuchtigkeitsfesten Papier besteht und einen photoleitenden Überzug 23 trägt. Zur Aufbringung dieses Überzugs kann man sich bekannter Verfahren bedienen, beispielsweise den Überzug aufsprühen, durch Eintauchen anbringen oder Atifstreichen. Das überzogene Papier Wird im folgenden als Druckunterlage bezeichnet werden und wird nach
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der Aufbringung des Überzugs getrocknet und sodann in Stücke der gewünschten Größe geformt, geschnitten oder gestanzt.
Um dieses Papier bequem präparieren und beim Drucken bequem handhaben zu können, empfiehlt es sich, ein gut wasserfestes Papier zu verwenden. Man kann jedoch grundsätzlich jede Papierqualität verwenden oder auch Kunststoffe oder Metallfolien. Die Rückplatte oder Tragplatte kann sowohl in Form einer verhältnismäßig dicken Scheibe als auch in Form einer Folie, als auch in Form eines Blechs ausgeführt werden. Diese Tragplatte oder dieser Träger soll elektrisch gut leitend sein, und zwar mit Rücksicht auf die Erfordernisse des elektrostatischen Druckverfahrens. Praktisch kann die Leitfähigkeit des Trägers zwischen derjenigen von Papier und der Leitfähigkeit von Metall oder von mit einer Kohleschicht überzogenem Papier liegen.
Der auf dem Träger angebrachte Überzug bestimmt auch die Spektralempfindlichkeit, die allgemeine Empfindlichkeit, d. h. die notwendige Belichtungsdauer und die Kontrasteigenschaften der Druckplatte. Durch geeignete Wahl des Photoleiters und des Trägerstoffes läßt sich nahezu jede spektrale Empfindlichkeit, jede Allgemeinempfindlichkeit und jede Art von Kontrasteigenschaften erzeugen. Nahezu jeder pulverisierte Photoleiter mit genügend hoher Oberflächenleitfähigkeit ist für diesen Überzug verwendbar. So lassen sich beispielsweise die photoleitenden Oxyde, Sulfide, Selenide, Teluride und Jodide von Cadmium, Quecksilber, Antimon, Wismut, Thallium, Molybdän, Aluminium, Blei und Zink verwenden. Außerdem kann man Arsentrisulfid, Cadmiumarsenid, Bleichromat oder Selen benutzen. Der Photoleiter soll vorzugsweise einen hohen elektrischen Dunkelwiderstand besitzen. Außerdem können natürlich Mischungen eines oder mehrerer Photoleiter benutzt werden.
Der Photoleiter bestimmt auch — wie bereits erwähnt — die spektrale Empfindlichkeit der Druckplatte. Die Farbe des Photoleiters zeigt dabei annähernd die Lage der Absorptionsgrenze des Photoleiters' und der Druckplatte an. Die meisten Photoleiter absorbieren Licht in den kürzeren Wellen-' längenbereichen. Bei größeren Wellenlängen wird ein Wert erreicht, bei welchem die' Absorption scharf abfällt und der Photoleiter keine Strahlung mehr absorbiert. Dieser Wert wird die Absorptionsgrenze des Materials genannt. Vorteilhafterweise wird bei der Auswahl des Photoleiters auf die Lichtabsorption geachtet und dadurch eine gewünschte Farbempfindlichkeit eingehalten. So hat beispielsweise Thalliumjodid eine maximale Empfindlichkeit bei etwa 4130 Ä. Silbersulfid hat eine maximale Empfindlichkeit bei etwa 13 500 Ä, während andere Photoleiter ihre maximale Empfindlichkeit bei anderen Wellenlängen besitzen und die Empfindlichkeitskurve dabei an den Maxima steiler oder flacher verläuft.
Der Trägerstoff, welcher den elektrisch isolierenden Film bildet, stellt ebenfalls einen wesentlichen Teil der Zusammensetzung dar und kann aus einer ganzen Reihe von Substanzen bestehen. Grundsätzlich soll dieser Trägerstoff eine hohe Dielektrizitätskonstante und eine hohe dielektrische Festigkeit besitzen. Außerdem muß er in ein hygroskopisches Material umwandelbar sein. Diese Anforderungen lassen sich durch natürliche oder synthetische Harze erfüllen. Beispielsweise können Silikonharze, Zelluloseester, Polystyren oder Schellack verwendet werden und auch Mischungen aus einem oder mehreren dieser Trägerstoffe.
Der Photoleiter läßt sich in dem Trägerstoff nach verschiedenen Methoden suspendieren. Der einfachste Weg besteht darin, daß man den Trägerstoff in einem organischen Lösungsmittel löst und sodann den pulverisierten Photoleiter mit der Lösung vermischt. Man kann aber auch den Photoleiter mit dem trockenen Trägerstoff beispielsweise durch Kneten vermischen, wenn man durch Erwärmung einen plastischen Zustand des Trägers herbeiführt.
Das Mischungsverhältnis des pulverisierten Photoleiters mit dem Trägerstoff in dem fertigen Überzug kann innerhalb sehr weiter Grenzen schwanken. Vorzugsweise soll etwa 50 bis 90% aus dem Photoleiter und etwa 50 bis 10% aus dem Trägerstoff bestehen. Das optimale Mischungsverhältnis hängt von dem jeweilig gewählten Photoleiter, der Art des Trägerstoffes und von den gewünschten Eigenschaften der Mischung ab.
Die Allgemeinempfindlichkeit hängt ebenfalls von der Art des Photoleiters und des Trägerstoffes und ferner von dem Gewichtsverhältnis des Photoleiters zu den Trägerstoffen ab. Da die Allgemeinempfindlichkeit· von einem Kompromiß zwischen den Eigenschaften der einzelnen Komponenten abhängt, läßt sich nahezu jede gewünschte Allgemeinempfindlichkeit erreichen.
Durch geeignete Auswahl der Materialien und Zusammensetzungen bestimmt sich auch die Speicherfähigkeit oder Lagerfähigkeit eines elektrostatischen Bildes auf dem photoleitenden Überzug, da diese Lagerfähigkeit des Bildes oder Speicherfähigkeit der Zusammensetzung, von dem spezifischen elektrischen Widerstand abhängt. Je höher der spezifische elektrische Widerstand des gesamten Übergangsstoffes ist, desto größer ist die Lagerfähigkeit des Ladungsbildes.
Fig. 4 zeigt die Druckplatte nach Fig. 1 auf einer metallischen Grundplatte 51 angebracht. Eine Einrichtung 61 zur Erzeugung einer gleichmäßigen Aufladung wird im Dunkeln über den photoleitenden Überzug 23 hinwegbewegt. Diese Einrichtung kann aus einer Anzahl von dünnen Drähten 53 bestehen, die dicht über dem Überzug 23 angebracht sind. Zwischen den Drähten 53 und der Grundplatte 51 liegt eine hohe Gleichspannung, und zwar mit dem negativen Pol an den Drähten 53. Diese Spannung muß so hoch sein, daß sich an den Drähten eine Coronaentladung bildet. Die Druckplatte wird dann negativ aufgeladen. Man kann auch eine positive Aufladung erzeugen, wenn die Drähte auf positivem Potential gegenüber der Grundplatte 51 gehalten werden.
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Der nächste Verfahrensschritt besteht darin, bestimmte Stellen der den Drähten zugewandten Oberfläche zu entladen und dadurch das elektrostatische Ladungsbild zu erzeugen. Gemäß Fig. 5 kann dies durch Exposition' der geladenen Oberfläche geschehen, beispielsweise dadurch, daß mittels eines Projektors 59 die Druckvorlage auf dieser Oberfläche abgebildet wird. Das optische Bild wird dabei auf der geladenen Oberfläche des Überzugs 23 erzeugt. Die Druckvorlage kann natürlich von jeder beliebigen bei photographischen Verfahren benutzten Art sein.
Wenn das Licht die Oberseite des Überzugs 23 trifft, werden die dort befindlichen Ladungen vermindert oder ganz entfernt. Es bleibt dann nur ein elektrostatisches Bild oder eine Ladung an den den dunklen Bildstellen entsprechenden Stellen zurück. Ferner lassen sich auch andere Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Ladungsbildes benutzen.
Das Ladungsbild kann gewünschtenfalls auch für eine gewisse Zeit gespeichert oder gelagert werden. Normalerweise besteht der nächste Verfahrensschritt in der Entwicklung des Ladungsbildes mit einem Material, auf welches sodann später die lithographische Farbe oder Druckfarbe aufgetragen wird. Gemäß Fig. 6 kann die Entwicklung dadurch bewerkstelligt werden, daß man die Druckplatte im Dunkeln mit einer Bürste 55 bestreicht, die das Entwicklungspulver auf der Oberseite des Überzugs 23 ablagert. Die Entwicklerbürste enthält eine Mischung von magnetischen Trägerkörnchen, beispielsweise von pulverisiertem Eisen bzw. Eisenpulver und dem Entwicklungspulver. Diese Mischung wird in ein magnetisches Feld gebracht, das durch einen Magnet 57 erzeugt wird.
Ein besonders gut geeignetes Trägermaterial für die Entwicklermischung besteht aus sogenanntem alkoholisiertem Eisen, d. h. aus fettfreiem Eisenpulver und von anderen Verunreinigungen in Alkohol befreitem Eisenpulver. Diese Eisenpartike'n sind vorzugsweise ziemlich klein, d. h. sollen etwa 0,05 bis 0,1 mm als größte Abmessung besitzen. Es haben sich auch Eisenpartikeln eines etwas größeren Größenbereichs, nämlich bis zu etwa 0,025 bis 0,50 mm, bewährt.
Ein bevorzugtes Entwicklerpulver läßt sich beispielsweise folgendermaßen herstellen. 200 g durch ein 200-Maschen-Sieb gehendes elastisches thermoplastisches Harzpulver aus Polymeren! von Styrol, Styrol-Substituten und ihren Homologen, 12 g Ruß, 12 g Nigrosin und 8 g eines schwarzen Farbstoffs »Iosol-Black« werden gründlich miteinander in einem Gefäß aus rostfreiem Stahl bei ungefähr 2oo° C vermischt. Die Mischung und Erhitzung soll in möglichst kurzer Zeit geschehen. Die Schmelze wird dann auf eine Messingplatte gegossen, auf der sie sich abkühlt und erhärtet. Die erhärtete Mischung wird abgekratzt und in einer Kugelmühle etwa 20 Stunden lang gemahlen. Das gemahlene Pulver wird durch ein 200-Maschen-Sieb durchgesiebt und kann dann als Entwicklerpulver verwendet' werden. Wenn man dieses Pulver mit Glaskügelchen oder pulverisiertem Eisen vermischt, so nimmt es eine positive elektrische Ladung an. Es eignet sich daher als Entwickler für negative Ladungsbilder. Das vollständige Entwicklerpulver wird durch Mischung von 2 bis 4 g des erwähnten Pulvers mit 100 g des magnetischen Trägermaterials gewonnen. Man kann auch andere Mischungsverhältnisse verwenden.
Das Entwicklerpulver kann aus einer großen Anzahl von Materialien ausgewählt werden. Vorzugsweise ist es ein Material, das durch lithographische Druckfarben benetzbar ist und von Chemikalien nicht angegriffen wird, die in einem späteren Verfahrensschritt zur Umwandlung der weißen Bildstellen des Überzugs 23 benutzt werden.· Das Entwicklerpulver wird vorzugsweise elektrisch aufgeladen, um seine Funktion der Entwicklung oder Sichtbarmachung des latenten elektrostatischen Bildes besser erfüllen zu können. Die elektrische Aufladung des Pulvers ist deshalb zweckmäßig, weil erstens das Pulver elektroskopisch ist oder zweitens das Pulver mit den anderen Partikeln in Wechselwirkung steht und auf reibungselektrischem Wege aufgeladen ist oder drittens das Pulver aus einer Ladungsquelle, beispielsweise aus der Coronaentladung, schon eine elektrische Ladung empfangen hat.
Beispiele für ein geeignetes Entwicklerpulver sind pulverisiertes Zink, Kupferpulver, Kohlepulver, Schwefelpulver, natürliches und synthetisches Harz oder Mischungen dieser Stoffe.
Das Entwicklerpulver kann auf das Ladungsbild auch auf anderem als magnetischem Wege aufgebracht werden, beispielsweise durch Aufstäuben oder durch Vermischung mit Glaskügelchen oder anderen geeigneten Trägerpartikeln und durch anschließendes Aufstreuen der Mischung. Die Glaskügelchen dienen dabei lediglich als temporärer Träger und lösen sich von den Pulverteilchen ab, wenn diese mit der geladenen Oberfläche in Berührung kommen.
Das beschriebene Pulver trägt eine positive Ladung und bleibt daher an negativ geladenen Stellen des Bildes haften. In dem beschriebenen entwickelten Bild entsprechen die sichtbar gemachten Stellen den dunklen Stellen des optischen Bildes. Wenn die Druckplatte positiv geladen wird, wie es im Fall von Überzügen aus Bleijodidharz geschieht, und wenn die bereits obenerwähnten weiteren Verfahrensschritte durchgeführt werden, entsteht ein umgekehrtes Bild. Wenn ein negativ geladenes Pulver an Stelle des positiv geladenen Pulvers benutzt wird, wird im ersten Fall ein umgekehrtes Bild erzeugt und im zweiten Fall ein positives Bild.
Nach Fig. 2 wird das entwickelte Bild 25 nun auf dem Überzug 23 fixiert. Wenn das Entwickler- 120, ■pulver oder der Trägerstoff einen verhältnismäßig niedrigen Schmelzpunkt hat, kann das Bild durch Erhitzen, beispielsweise mittels einer Infrarotlampe durch Festschmelzen des Pulvers auf der Oberfläche, fixiert werden. Das Pulverbild wird 125. vorzugsweise durch den photoleitenden Überzug 23
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hindurch festgeschmolzen. Auf diese Weise lassen . sich Pulverbilder aus Schwefel oder aus synthetischem Harz fixieren: Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Pulverbild 25 in den Überzug 23 einzupressen. Wiederum andere Verfahren zur Fixierung des Pulverbildes 25 bestehen darin, daß
,.,.- zunächst ein dünner Überzug eines Materials aus einem Lösungsmittel für das Material des Pulverbildes 25 aufgebracht wird. Dieses Lösungsmittel erweicht die Entwicklerpulverteilchen und bewirkt eine Haftung derselben aneinander und an dem Überzug 23, oder das Lösungsmittel erweicht den Überzug 23 und bewirkt eine Haftung der Entwicklerpulverteilchen an demselben. Vorzugsweise - bei Zuführung einer gewissen kleineren Wärmemenge wird das Lösungsmittel abgedampft./
Nach Fig. 3 werden die keine Zeichnung tragen-. den Flächenteile 27 des Überzugs 23 in ein hygroskopisches Material umgewandelt. Diese Flächenteile nehmen die wäßrige Lösung und die sogenannte Befeuchtungslösung an, die ihrerseits für die lithographische Druckfarbe abweisend sind. Eine Umwandlungslösung wird bzw. läßt sich aus 20 g Zinkazetat, 80 cm3 Wasser und 20 cm3 Äthylalkohol gewinnen. Der Überzug 23 wird gleichmäßig mit der LTmwandlungslösung benetzt, beispielsweise durch Bestreichen mit einem Baumwollballen, der mit der Lösung bedampft worden ist. Diese Lösung muß dann in den Überzug 23 während einer gewissen Zeitspanne eindringen können. Während: dieses Tränkungsprozesses werden die Bildflächen 27, welche nicht durch das Pulverbild 25 abgedeckt sind, dann in hygroskopisches Material umgewandelt. Das fixierte Pulverbild 25 muß natürlich von dieser Lösung unbeeinflußt bleiben und soll ■ außerdem eine chemische Beeinflussung der darunterliegenden Teile des Überzugs 23 verhindern.
An Stelle des Zinkazetats lassen sich in der beschriebenen Umwandlungslösung auch andere wasserlösliche zweiwertige Metallsalze verwenden, beispielsweise wasserlösliche Azetate, Nitrate, Chloride und Formiate von Barium, Cadmium, Calzium, Kobalt, Kupfer, Blei-Eisen, Magnesium, Nickel, Strontium, und Zink. Normalerweise werden diese Salze in Konzentrationen zwischen 5 und 15 Gewichtsprozent benutzt, gegebenenfalls aber auch in Konzentrationen bis zu 25 Gewichtsprozent.
Alle wasserlöslichen Salze zweiwertiger Metalle der Gruppen I, II, IV, VII und VIII des periodi-
, sehen Systems, die in wäßriger Lösung genügend stabil sind, lassen sich als Umwandlungslösung verwenden. Eine genügend stabile Lösung ist eine solche Lösung, welche nicht von selbst oxydiert oder sich zersetzt. Außer den zweiwertigen Salzen . kann die wäßrige Umwandlungslösung ein wasserlösliches vielwertiges Metallformiat oder Azetat zusammen mit einem wasserlöslichen Erdalkalimetall oder Ammoniumformiat oder Azetat enthalten. Ein Beispiel einer Umwandlungslösung, : . welche ein vielwertiges Metallazetat enthält, ist eine Mischung von 15 g Zirkonylazetat, 5 g Natriumazetat, 2 g Butanol, 1 g 40%iges Formaldehyd und 77 cm3 Wasser.
Nach einer genügend langen Dauer der Wirkung der Umwandlungslösung auf den Überzug wird der Überzug mit einem Baumwollflocken, der im Wasserdampf befeuchtet war, abgewischt, um die , restliche Umwändlungslösung zu entfernen, worauf dann die Druckplatte druckfertig ist. Das fixierte Pulverbild 25, 'welches nunmehr die Druckfarbe annimmt, ist in der Zeichnung übertrieben dick gezeichnet bzw. dargestellt und erscheint daher in der Zeichnung erhaben gegenüber den weißen Bildstellen 27. In Wirklichkeit ist aber das Bild ^5 außerordentlich dünn, und die Oberfläche der Druckplatte ist praktisch eben.
Die Druckplatte kann nun entweder getrocknet und aufbewahrt werden oder läßt sich auch sofort verwenden. Jede aus Schreibmaschinenschrift, aus gedruckter Schrift oder aus Handschrift bestehende Druckvorlage läßt sich unmittelbar auf der vorbehandelten Druckplatte unter Verwendung der gewöhnlichen lithographischen Druckfarben, unter Verwendung von Kohle oder von Bleistift anbringen. Für Druckzwecke lassen sich die üblichen wäßrigen Lösungen, Befeuchtungslösungen und lithographischen Tinten zur Herstellung von Kopien von dieser Druckplatte verwenden.
Ausführungsform II
Bei der Präparation von lithographischen Druckplatten nach dieser Ausführungsform wird eine Fläche eines leitenden Blattes mit einer Mischung überzogen, welche aus einem pulverisierten Photoleiter, der in einem elektrisch isolierenden und einen Film bildenden Trägerstoff suspendiert ist, gewonnen wird. Ein elektrostatisches Ladungsbild wird sodann auf dem Überzug erzeugt und mit einem wasserabweisenden Entwicklungspulver entwickelt sowie fixiert. Diejenigen Teile des Überzugs, die nicht von dem wasserableitenden Entwicklerpulver bedeckt sind, werden sodann hydrolysiert und dadurch hygroskopisch gemacht. Die Ausführungsform I unterscheidet sich von der Ausführungsform II dadurch, daß bei der Ausführungsform I die ganze Oberfläche hygroskopisch gemacht werden muß, während bei Ausführungsform II nur das Harz des Überzugs- chemisch umgewandelt wird. Die einzige Abänderung bei der Ausführungsform II gegenüber der Ausführungsform I besteht somit in der Auswahl eines anderen dielek- · irischen und einen Film bildenden Trägerstoffs und in der Auswahl anderer Materialien und Verfahren zur Herstellung eines hygroskopischen Charakters des Überzugs.
Nach Fig. 1 wird eine Mischung aus 300 cm3 Azeton, 300 cm3 Methylcelluloselösung, 38 g von wenig zähem Cellulose-Azetat EK 4644 (Eastman Kodak Company, Rochester N.Y., USA.) und 96 g CP.-Zinkoxyd auf der Unterlage 21 aufgetragen. Der Trägerstoff kann jeder einen Film bildende Trägerstoff, der durch Hydrolysierung hygroskopisch gemacht werden kann, sein. Beispiele für
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solche Stoffe sind Cellulose-Ester und insbesondere Cellulose-Azetate, Cellulose-Azetat-Butyrate und Cellulose-Azetat-Propionate. Die an Hand der Ausführungsform I gegebene Beschreibung der Über-
■i züge ist auch auf die Ausführungsform II unverändert anwendbar, mit der Ausnahme, daß der den Film bildende Trägerstoff durch Hydrolysierung hygroskopisch gemacht werden kann.
Die Druckplatte wird sodann aufgeladen, exponiert und entwickelt und das entwickelte oder sichtbar gemachte Bild sodann wie bei der Ausführungsform I fixiert.
Nach Fig. 3 werden die keine Zeichnung tragenden Stellen des Überzugs 23 sodann durch Hydrolysierung in die hygroskopischen Flächen bzw. Stellen 27 umgewandelt. Eine Hydrolysierungslösung wird aus 50 g Kaliumhydroxyd, 400 cm3 Äthylalkohol und durch Auffüllung mit Wasser bis auf eine Gesamtmenge von 1 1 gewonnen. Diese Lösung wird auf den Überzug 23 beispielsweise durch Bestreichen mit einem durch die Hydrolysierungslösung bedampften Wattebausch aufgebracht. Nach einiger Zeit sind die keine Zeichnung tragenden Bildstellen des Überzugs 23 durch Hydrolysierung hygroskopisch geworden, während das fixierte Bild 25 und die darunterliegenden Stellen des Überzugs 23 unbeeinflußt geblieben sind. Die Druckplatte wird nunmehr abgewaschen und weiterbehandelt wie bei Ausführungsform I.
Andere Hydrolysierungslösungen zur Umwandlung des Cellulose-Azetats in eine hygroskopische Form lassen sich ebenfalls verwenden. Wenn man statt des Cellulose-Azetats einen anderen Trägerstoff benutzt, so muß man eine diesem Trägerstoff angepaßte Hydrolysierungslösung verwenden. .
Ausführungsform III
Bei der Herstellung einer lithographischen Druckplatte nach dieser Ausführungsform wird zunächst eine Seite eines verhältnismäßig gut leitenden Blattes mit einem hygroskopischen Stoff überzogen. Auf diesem Überzug wird sbdann ein zweiter Überzug angebracht, der aus einem pulverisierten Photoleiter, welcher in einem elektrisch isolierenden und einen Film bildenden Trägerstoff suspendiert ist, besteht. Sodann wird auf dem zweiten Überzug ein Ladungsbild hergestellt, mit einem wasserabweisenden Entwicklerpulver entwickelt und schließlich, wie bei Ausführungsform I
So beschrieben, fixiert. Die durch das Entwicklerpulver frei gelassenen Stellen des zweiten Überzugs werden entfernt, so daß der hygroskopische erste Überzug freigelegt wird. Das Verfahren nach dieser Ausführungsform unterscheidet sich von der Ausführungsform I darin, daß eine hygroskopische Schicht zwischen den photoleitenden Überzug und die Unterlage eingeführt wird, ferner darin, daß der photoleitende Überzug aus einem Stoff besteht, der sich leicht entfernen läßt, und schließlich noch darin, daß die zwischen den Schriftzügen oder Bildstrichen liegenden Bildstellen des photoleitenden Überzugs entfernt werden, statt in einen hygroskopischen Stoff umgewandelt zu werden.
Nach Fig. 7 wird eine Mischung aus 89,5 g i,25prozentiger wäßriger Guargummilösung, aus 65 17,5 g Formaldehyd und aus 13,3 g Silika-Aquasol (15prozentiger Wasserdispersion) hergestellt. Diese Lösung wird auf ein feuchtigkeitsfestes Papier als Unterlage 21 aufgebracht und dieses dann getrocknet. Die Unterlage 21 kann aus einem der bei der Ausführungsform I beschriebenen Stoffe bestehen. Als Überzug 29 können andere hygroskopische Stoffe verwendet werden. Beispiele sind Gummiarabikum, Mesquitogummi, Karayagummi, Guargummi und gleichwertige Malogalaktane, Ammoniakalginat und Kaliumalginat. Von Proteinen sind Kasein, Sojabohnenprotein, Zein, animalischer Blutfarbstoff, Gelatine, Eieralbumin und Blutalbumin verwendbar. Von synthetischen, hygroskopischen kolloidalen Stoffen lassen sich verwenden Carboxymethylcellulose, Kaliumpolyakrylat, Carboxylderivat von Polystyren, das durch Zusatz eines geeigneten Alkalis löslich gemacht ist, Hydroxyläthylcellulose und Polyvinylalkohol. Andere geeignete hygroskopische kolloidale Stoffe sind Stärke, Dextrin, Pektin und ihre Derivate mit Einschluß von faserigem Kaliumpektat. Der hygroskopische Überzug kann auf einer aufgerauhten Zink- oder Aluminiumplatte angebracht werden oder kann auf einer Kalksteiriplatte, wie sie für Lithographiezwecke benutzt wird, angebracht werden.
Der photoleitende Überzug nach der Ausführungsform I wird sodann mit dem hygroskopischen Überzug 29 versehen. Die Druckplatte mit dem photoleitenden Überzug 23 auf dem hygroskopischen Überzug 29, der sich seinerseits auf der Unterlage 21 befindet, wird sodann getrocknet und in Stücke der gewünschten Größe geformt geschnitten oder gestanzt. Ein auf dieser Druckplatte erzeugtes Ladungsbild wird mit einem wasserabweisenden Entwicklerpulver, entwickelt und das Entwicklerpulver auf dem photoleitenden Überzug 23 wie bei der Ausführungsform I fixiert. Die Fig. 8 zeigt die Druckplatte nach Fig. 7 nach Fixierung des wasserabweisenden Bildes 25.
Gemäß Fig. 9 wird ein Lösungsmittel für den photoleitenden Überzug 23 auf die Oberseite der Druckplatte aufgebracht, um die zwischen den Bildstrichen oder Schriftzügen liegenden Stellen des Überzuges 23 zu entfernen, während die fixierten und das Bild 25 tragenden Bildstellen des Überzugs 23 erhalten bleiben. Das Lösungsmittel ist ein Material, welches sich leicht auflöst und den Film bildenden Trägerstoff im Überzug 23 erweicht, ohne dabei die hygroskopische Schicht 29 oder das fixierte Pulverbild 25 anzugreifen. Geeignete Lösungsmittel für einen Überzug aus Silikonharz sind Methyl-, Äthyl-, Butyl- und Isoamylalkohole und Diaceton.. Wenn das Lösungsmittel lediglich den Überzug 23 erweicht, werden mittels eines Wattebausches, der mit dem Dampf des Lösungsmittels getränkt ist, die erweichten Bildstellen entfernt. Der Stoff für den Überzug 23, das Entwicklerpulver 25 und das Lösungsmittel müssen aufeinander abgestimmt werden. Der photoleitende Über-
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zug 23 muß also ein dielektrisches filmbildendes Harz enthalten, welches von dem Lösungsmittel gelöst oder von ihm erweicht werden kann. Das fixierte Pulverbild 25 muß aus einem Stoff bestehen, welcher sich in dem Lösungsmittel nicht löst. Die bei der Ausführungsform I erwähnten photoleitenden Überzüge können auch bei der Ausführungsform III verwendet werden; der dielektrische filmbildende Trägerstoff muß aber so beschaffen sein, daß für ihn ein geeignetes Lösungsmittel und ein geeignetes Entwicklerpulver zu finden ist.

Claims (16)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    i. Verfahren zur Herstellung einer lithographischen Druckplatte nach dem elektrostatischen Verfahren, wobei die Oberseite einer elektrisch leitfähigen Unterlage mit einem
    ao Photoleiter überzogen wird und nach dessen
    Aufladung und bildmäßiger Belichtung die Entwicklung mit einem Pulver erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß der Photoleiter in einem dielektrischen Film bildenden Trägerstoff suspendiert wird und daß sodann die nicht druckenden Stellen des elektrostatisch erzeugten Bildes der Oberfläche dieses Überzugs in einen hygroskopischen Stoff umgewandelt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein wasserabweisendes Pulverbild zur Entwicklung des auf elektrostatischem Wege erzeugten Bildes verwendet wird und nach dessen Fixierung die zwischen den Bildstrichen oder Schriftzügen liegenden Stel-
    .35 ilen des Überzugs hygroskopisch gemacht werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrostatisch erzeugte Bild mit einem wasserabweisenden Entwicklerpulver entwickelt und anschließend fixiert wird und daß schließlich die zwischen den Bildstrichen oder Schriftzügen liegenden Bildstellen des Überzugs hygroskopisch gemacht werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Unterlage ein gut wasserfestes Papier verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Photoleiter Zinkoxyd verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für den einen Film bildenden Trägerstoff Silikonharz verwendet wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug an seiner Oberfläche dadurch hygroskopisch gemacht wird, daß auf den Überzug eine wäßrige Lösung von Zinkazetat aufgebracht wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den filmbildenden Trägerstoff ein Celluloseester verwendet wird.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Überzugsstoffes durch Aufbringung einer wäßrigen Lösung, welche Kaliumhydroxyd und einen Alkohol enthält, hydrolysiert wird.
  10. 10. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Seite einer elektrisch leitenden Unterlage mit einem hygroskopischen Stoff überzogen wird, daß auf diesem Überzug ein zweiter Überzug angebracht wird, der ein Photoleiterpulver, welches in einem elektrisch isolierenden filmbildenden Trägerstoff suspendiert ist, enthält, daß ein elektrostatisches latentes Bild auf dem zweiten Überzug erzeugt wird, daß dieses Bild mit einem wasserabweisenden Entwicklerpulver entwickelt und dann fixiert wird und daß der zweite Überzug an den zwischen den Bildstrichen oder Schriftzügen liegenden Stellen entfernt wird. .'
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß für den filmbildenden Trägerstoff ein Silikonharz verwendet wird.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Überzug dadurch entfernt wird, daß er mit einer Lösung erweicht wird, welche Isoamylalkohol enthält und daß die erweichten Stellen sodann abgewischt werden.
  13. 13. Lithographische Druckplatte zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine elektrisch leitende Unterlage, deren eine Seite mit einem hygroskopischen Stoff überzogen ist und daß sich auf diesem Überzug ein zweiter Überzug aus einem photoleitenden zusammengesetzten Stoff befindet, der ein Photoleiterpulver enthält, welches in einem dielektrischen filmbildenden Träger- stoff suspendiert ist.
  14. 14. Lithographische Druckplatte nach An- ioo spruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine hochgradig feuchtigkeitsfeste Papierunteiiage einseitig mit einem hygroskopischen Stoff überzogen ist und daß sich auf diesem Überzug ein photoleitender zusammengesetzter Überzug befindet, welcher ein Photoleiterpulver, das in einem dielektrischen filmbildenden Trägerstoff suspendiert ist, enthält.
  15. 15. Lithographische Druckplatte nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Photoleiter aus Zinkoxyd besteht.
  16. 16. Lithographische Druckplatte nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine hochgradig feuchtigkeitsfeste Papierunterlage einseitig mit einem hygroskopischen Stoff überzogen ist und daß sich auf diesem Überzug ein photoleitender Überzug befindet, der Zinkoxydpulver mit einer genügend hohen Oberflächenleitfähigkeit, welche in Silikonharz suspendiert ist, enthält.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    609 527/199 5.56

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