DER0008685MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 28. März 1952 Bekanntgemacht am 17. Mai 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Spannbetonbauteilen
mit sehr niedrigem W/Z-Faktor, insbesondere von profilierten Trägern, wie z. B. T- oder I-Träger, in
beliebiger Länge mittels einer über der vorgespannten Bewehrung verfahrbaren, ein- oder mehrläufigen,
durch Schwingungserzeuger erregten Schalungsanlage.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die
ίο Verarbeitung eines Betongemisches mit sehr niedrigem
W/Z-Faktor mit dem genannten kontinuierlichen Verfahren und damit' die Herstellung eines
Spannbetonbauteiles hoher Güte zu ermöglichen. Hochwertiger Beton erlaubt eine wesentliche Minderung
der im allgemeinen erforderlichen Flächenquerschnitte der Betonbauteile und damit auch eine
Minderung des Gewichtes. Weiterhin gestattet die höhere Betonfestigkeit die statische Ausnutzung
höherer Betonspannungen. Schließlich ermöglicht die Herabsetzung des W/Z-Faktors bei Bauteilen
geringerer Beanspruchung eine ganz erhebliche Zementeinsparung.
Der Lösung dieser Aufgäbe steht in der Praxis die Schwierigkeit gegenüber, daß bei fallendem
Wasseranteil die Plastizität der Mischung entsprechend abnimmt. Ein nur noch als schwach erdfeucht
zu bezeichnendes Gemisch setzt der porenarmen Verdichtung, insbesondere bei· profilierten Bauteilen,
einen mechanischen Widerstand entgegen, der die Anwendung bekannter kontinuierlicher Herstellungsverfahren
von Spannbetonbauteilen beliebiger Länge ausschHeßt. ; ■
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Diese Schwierigkeiten werden nun erfindungsgemäß dadurch überwunden, daß die Verdichtung
des Füllgutes durch an sich bekannte unabhängig voneinander über die Seitenschalungen wirkende,
aber gerichtete Schwingungen erzeugende Erreger hoher Leistung und durch den mittels der gegeneinander
verschiebbar angeordneten Seitenschalungen erzeugten Preßdruck erfolgt. Bei gegen die Fertigungsfläche
schwingungsfrei gelagerten Schalungen
ίο hat das Verfahren noch den Vorteil, daß Schwingungsverluste
durch Reibung zwischen den Schalungen und dem Füllbeton einerseits und zwischen der Fertigungsfläche und dem Füllbeton andererseits
praktisch nicht auftreten, weil die eigentliche Verdichtung in der horizontalen Ebene erfolgt.
Bei der Herstellung von Trägern größerer Länge ergibt sich noch die weitere Aufgabe, das Kopfende
eines frisch betonierten und einschalten Betonteiles vor. der Einwirkung der Schwingungen aus der
durchlaufenden Stahlbewehrung während des Verdichtungsvorganges des nächstfolgenden Trägerstückes
wirksam abzuschirmen. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Kopfende
des frischbetonierfen Bauteiles nach der Entschalung zwischen zwei gegen die Arbeitsschalung
und Bodenfläche schwingungsfrei gelagerten Nachläuferschalungsteilen für die Dauer des nächstfolgenden
Verdichtungsvorganges fest eingespannt wird. Die erwähnten schädlichen Schwingungsein-Wirkungen
der durchlaufenden Stahlbewehrung während des nächstfolgenden Verdichtungsvorganges
werden dadurch vermieden. Erst so wird ermöglicht, daß der nur schwach erdfeucht eingebrachte,
aber dann hochverdichtete ,Beton bei der Entschalung
eine nur noch schwach plastische Konsistenz aufweist und der erhebliche Druck der
Nachläuferschalung daher keinerlei Verformung des Frischlings bewirkt. Dieses Ergebnis kann mit dem
bekannten Verfahren, bei dem ein solcher Nachläufertei] zwecks Abschirmung der Schwingungen
mit einem Gewicht belastet wird, nicht erreicht werden. Er dient in diesem Falle nur als Schwingungsdämpfer,
damit der freigegebene frische Formling nicht infolge etwa vorhandener Eigenschwingungen
der durchlaufenden Bewehrung zusammenfällt. Diese Einrichtung' ist bei dem vorliegenden Erfindungsgegenstand
nicht anwendbar, da ihre Wirkung in diesem Falle nicht ausreicht.
Hinsichtlich des Standes der Technik ist grundsätzlich darauf zu verweisen, daß sich das erfindungsgemäße
Verfahren von den bekannten Verfahren sowohl durch Aufgabe als auch durch die
Verfährensschritte und das Erzeugnis weitgehend unterscheidet. Die bekannten Verfahren arbeiten mit
einem so hohen W/Z-Faktor, daß die Zementleimbildung ohne weiteres gegeben ist. Die Übertragung
dieser bekannten Verfahren und Vorrichtungen für
die Verarbeitung eines wasserarmen Betongemisches ist aber nicht möglich, da sich z. B. die Schwingungsausstrahlung
der bekannten Rüttler bei trockneren Gemischen nicht durchsetzt und sich schon
in den obersten Schichten totläuft. Die Entlüftung des in Verdichtung befindlichen Betons wird bei den
bekannten Verfahren nur durch einfaches Zusammenrütteln bewirkt, wobei die Luft von selbst
oder durch Stochern entweicht. Bei trockneren Gemischen, die zwar durch Rütteln noch verdichtet
werden können, zeigen sich jedoch bereits mehr oder weniger festigkeitsmindernde Luftporeneinschlüsse.
Sinkt der Feuchtigkeitsgehalt noch weiter, so ist die Entlüftung durch Einrütteln der Mischung
nicht mehr möglich. Die vorliegende Erfindung wird also von den bekannten, kontinuierlichen Verfahren
und von den dabei benutzten Vorrichtungen nicht berührt.
Im nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes an Hand der'Zeichnung
erläutert.
Fig. r gibt in schematischer Darstellung eine Draufsicht
auf eine Fertigungsbähn; Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie Aß Fig. 1.
In den Figuren ist die Fertigungsfläche mit 1 bezeichnet.
2 ist der in Fig. 2 schematisch angedeutete Wagen, auf dem der Fertiger verfahren wird. 3 sind
die über der Fertigungsfläche schwingungsfrei gelagerten profilierten Seitenschalungen, auf welche
die Schwingungserreger 4 bzw. 5 einwirken. Die über die Länge der Fertigungsbahn verteilten Erreger
4 bzw. 5 sind mittels Gelenkwellen 6 bzw. 7 miteinander verbunden und laufen synchron. Mit 8
bzw. 9 sind schematisch dargestellte, beispielsweise hydraulisch wirkende Einrichtungen zur Erzeugung
eines auf die S ei ten schalungen 3 während des Verdichtungsvorganges durch die Erreger 4, 5 in der
Pfeilrichtung α wirkenden Druckerzeuger bezeichnet.
Die Arbeiitsschalung ι ο ist in beliebiger, geeigneter
Weise mit einer Nachläuferschalung 11 verbunden. 12 bzw. 13 sind Drückeinrichtungen, die beispielsweise
ebenfalls hydraulisch betätigt werden. Die beiderseitigen Druckeinrichtungen wirken gegeneinander
in der Pfeilrichtung b. Die Arbeitsweise mit dieser Einrichtung ist nun die folgende:
Wie der Darstellung zu entnehmen ist, ist eine Einrichtung für die Fertigung eines I-Trägers angenommen.
Das Einfüllen der wasserarmen Betonmischung erfolgt nach Einziehen der Spanndrähte
in bekannter Weise durch ein nicht dargestelltes 'Füllaggregat. Hierbei wird die Füllmasse, wiederum
in bekannter Weise, durch einen nicht gezeigten Tauchrüttler gerüttelt, um die Bildung von Zementleim
zu beschleunigen, die Entlüftung der Füllmasse zu erleichtern und ihren schlüssigen Kontakt mit
der Seitenschalung zu ermöglichen. Während des eigentlichen Verdichtungsvorganges durch die
Schwingungserreger 4 bzw. 5 werden gleichzeitig die Druckerzeuger 8 bzw: 9 betätigt, wodurch die
gegeneinander verschiebbar angeordneten Seitenschalungen 3 zusammengedrückt werden. Durch das
Zusammenwirken dieser verschiedenen Kräfte wird die Entlüftung, Formung und Verdichtung des
wasserarmen Betongemisches erreicht. Vor der Endverdichtung wird bei dem im Ausführungsbeispiel
gezeigten I-Träger noch ein nicht dargestellter senkrecht wirkender Kufenrüttler verwendet, welcher das
Entweichen der frischen Füllmasse nach oben verhindert und die Höhe des Bauteiles bestimmt.
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Nach Beendigung des Verdichtungsvorganges werden die Schalungen 3 von dem .Formling gelöst,
und der Fertiger wird um seine Arbeitslänge vorgefahren, worauf das Herstellungsverfahren des
nächstfolgenden Trägerstückes beginnt. Vorher wird aber die hinter der Arbeitsschalung 10 schwingungsfrei
laufende Nachläuferschalung 11 um das fertiggestellte
Trägerstück mit Hilfe der hydraulisch wirkenden Druckeinrichtung 1.2 bzw. 13 am Kopfende
fest zusammengepreßt, um eine Verformung des Frischlings durch den nachfolgenden Verdichtungsvorgang eines zweiten Trägerstückes zu vermeiden.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von profilierten Trägern mit sehr niedrigem W/Z-Faktor und anderen Spannbetonbauteilen . mittels einer über der vorgespannten Bewehrung verfahrbaren, ein- oder mehrläufigen, durch Schwingungserzeuger erregten Schalungseinrichtung unter zusätzlichem, gleichzeitigem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdichtung des Füllgutes durch unabhängig voneinander über die Seitenschalungen wirkende und gerichtete Schwingungen erzeugende Erreger und gleichzeitig durch den mittels der gegeneinander verschiebbar angeordneten Seitenschalungen erzeugten Preßdruck erfolgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfende des frisch gefertigten Bauteiles nach der Entschalung zwischen zwei schwingungsfrei gelagerten Nachläuferschalungsteilen für die Dauer des nächstfolgenden Verdichtungsvorganges fest eingespannt wird. .Angezogene Druckschriften:Deutsche Patentschriften Nr. 832870, 718403; schweizerische Patentschriften Nr. 235 730,
564.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 526/171 5.56
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