DEE0007035MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 10. April 1953 Bekanntgemacht am 29. März 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung betrifft eine Rundsiebmaschine zur Erzeugung von Papier, Pappe, Karton u. dgl.
Bei solchen Rundsiebmaschinen erfolgt die Blattbildung in bekannter Weise durch einen in einem
Fabrikationskasten gelagerten Rundsiebzylinder, der in seiner ganzen Breite und Eintauchtiefe von
der Stofflösung umspült wird. Dabei legen sich die Stoffasern auf die Außenseite des Rundsiebzylinders
und werden dann von einer Walze mit oder ohne Hilfe eines endlosen Abnahmefilzes abgegautscht.
Das Stoffwasser fließt ins Innere des Rundsiebzylinders und durch Öffnungen in den
Stirnwänden des Kastens beliebig ab.
Für die Blattbildung ist es dabei überaus wichtig, daß der Stoff dem Rundsiebzylinder in der
Weise zugeführt wird, daß einerseits ein Absetzen des Stoffes im Kasten nach unten verhindert wird,
und daß aber anderseits keine Stoffströmungen entstehen, welche die auf dem Zylinder sich bildende
Stoffbahn abspülen könnten.
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Ausführungsarten, und zwar eine Ausführung, nach der
der Stoffzufluß gleichgerichtet mit der Drehbewegung des Rundsiebzylinder, und eine Ausführung,
nach der der Stoffzufluß in entgegengesetzer Richtung zur Drehbewegung des Rundsiebzylinders erfolgt.
Bei beiden Ausführungsarten wurde in neuzeitlicheren Konstruktionen nach Maßgabe des zu erwartenden
Abflusses des Stoffwassers in das Innere des Rundsiebzylinders der diesen unmittelbar umgebende
Kanalraum verjüngt.
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Man kam damit bis zu einem gewissen Grade der vorerwähnten Forderung entgegen, die Strömungsgeschwindigkeit nicht so weit absinken zu
lassen, daß sich Stoffablagerungen am Boden des Kastens bilden können.
Um sich ferner dem Charakter der zu fertigenden Stoffbahnen und der Maschinengeschwindigkeit
noch weitergehend anpassen zu können, wurden Vorrichtungen erstellt, die es beispielsweise gestatten,
durch einen biegsamen, aus Blech bestehenden gekrümmten Boden, der an einem oder zwei
seiner Enden verstellbar gelagert ist, die Kanalraumweite zwischen dem Rundsiebzylinder und
dem Bodenblech beliebig zu verändern. Ferner wurden Ausführungen bekannt, bei denen in der
Höhe verstellbaren Platten .zur Beeinflussung der Stoffströmung verwendet werden.
Bei einer andern bekannten Ausführungsform einer Rundsiebmaschine ist zwischen dem Rundsieb
und der Formgebungswand eine Trogwand angeordnet, die entweder durch Schlitze unterbrochen
wird oder die in ihrer Gesamtheit aus einzelnen Klappen besteht. Durch öffnen von Absperrorganen,
in den Schlitzen bzw. durch Öffnen der Klappen können Teilströme von Stoffwasser, Rückwasser
oder Frischwasser in den Hauptstrom geleitet, oder es kann Stoff von anderer Farbe, anderem
Mahlungsgrad, anderem Ursprung usw. zugeführt werden. Durch die Vielzahl der Ströme
von Stoff, Rückwasser oder Frischwasser werden bei der Blattbildung ganz bestimmte Bedingungen
und damit gewünschte Blatteigenschaften erhalten.
Diese Schlitze oder Klappen dienen insbesondere
zur Beeinflussung der Blattbildung an den einzelnen Stellen des Umfanges des Rundsiebzylinders.
Es besteht aber hier immer noch die Möglichkeit des Absetzens von Stoff im untern Teil der Formgebungswand.
Zur Lösung der Aufgabe, ein Rundsieb wahlweise im Gleichstrom oder im Gegenstrom vom
Stoff beaufschlagen zu lassen, wurde ferner schon vorgeschlagen, den untern Teil der Formgebungswand
schwenkbar und in seiner Höhe verstellbar auszubilden, um je nach der Richtung des Stoffstromes
den Zwischenraum zwischen Formgebungswand und Rundsieb in der Strömungsrichtung abnehmen
zu lassen. Durch die an den Übergängen von diesem verstellbaren Teil zu den beidseitig anschließenden
festen Teilen der Formgebungswand sich bildenden 'Öffnungen kann dabei zusätzlicher
Stoff eintreten.. Diese zusätzlichen Strömungswege erlauben, eine gleichmäßigere Gschwindigkeit
längs des Umfanges des Siebzylinders zu erreichen. Durch die Erfindung wird nun in erster Linie
bezweckt, ein Absetzen von Stoff im untern Teil des Kastens zu verhindern, ohne die Bildung der
Stoffbahn auf dem Rundsiebzylinder zu stören. Bei einer Rundsiebmaschine zur Erzeugung von Papier,
Pappe, Karton u. dgl. mit einer Formgebungswand im Siebkasten, welche mit dem Sieb einen der
Stofführung dienenden Kanalraum bildet und stoffeintrittseitig einen Oberteil aufweist, der diesen
Kanalraum gegen den Stoffeinlaufkanal begrenzt, wird dieses Ziel erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß der Oberteil der Formgebungswand in im wesentlichen vertikaler Richtung derart verstellbar
ausgebildet ist, daß er zwischen sich und einem sich unten anschließenden festen Teil der Wand
einen vom Stoffeinlaufkanal abzweigenden Kanal frei läßt, welcher in den Kanalraum zwischen dem
Rundsieb und der Wand im wesentlichen in Richtung der dort herrschenden Stoffströmung einmündet
und der Zuführung eines Teilstromes des zufließenden Stoffes dient, dessen Stärke durch Verstellen
des Oberteiles der Wand so eingestellt ist, daß ein Absetzen des Stoffes im untern Teil des
Siebkastens verhindert wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schnittbild vereinfacht dargestellt.
Ein Rundsiebzylinder ι ist auf nicht gezeigten Lagern in einem Fabrikationskasten 2 drehbar gelagert.
Der Stoff wird in herkömmlicher Weise durch Kanäle 3, 4 in einer Einlaufbreite, die der
Breite des Rundsiebzylinders 1 entspricht, zugeführt und gelangt in einen, diesen Zylinder umgebenden
Kanalraum 5, dessen äußere Begrenzung durch eine aus den Teilen 6, 7, 8 bestehende Formgebungswand
gebildet wird. Das Stoffwasser fließt in ebenfalls bekannter Weise vom Innern des Rundsiebzylinders
durch eine Öffnung 9 der Seitenwände des Kastens 2 in dort befindliche Kammern aus und
wird schließlich durch Öffnungen 10 und 11 abgeführt,
während der Stoffüberlauf aus dem Kanalraum 5 in einen Abflußkanal 12 übertritt und den
Kasten durch eine Öffnung 13 verläßt.
Die auf dem Rundsiebzylinder haftende Stoffbahn wird durch eine außerhalb des Kastens 2 liegende
Walze 14 abgegautscht.
Der stoffeintrittseitig liegende Oberteil 6 der Formgebungswand läßt zwischen sich und dem sich .100
unten anschließenden Teil 7 der Wand einen vom Stoffeinlaufkanal 4 abzweigenden Kanal 15 frei.
Dieser mündet in den Kanalraum 5 zwischen dem Rundsieb 1 und der Wand im wesentlichen'in Richtung
der dort herrschenden Stoffströmung ein und dient der Zuführung eines Teilstromes des zufließenden
Stoffes.
Der durch den Kanal 15 fließende Teilstrom tritt
hierbei in den Kanalraum 5 in so großem Abstand vom Rundsiebzylinder 1 ein, daß die Stoffbildung
auf diesem nicht gefährdet ist. In der Nähe der Formgebungswand erzeugt er dagegen eine Strömung,
die verhindert, daß sich der Stoff nach unten absetzen kann.
Der mittlere Teil 7 der Formgebungswand liegt im Kasten fest. Er ist an seinem obern Ende
kuppenförmig ausgebildet. Der stoffeintrittseitig an den Kanal 15 anschließende Oberteil 6 der
Formgebungswand ist dagegen sowohl um eine Achse 16 drehbar gelagert, als auch in einer Kulisse
17 in der Höhe verstellbar.
Durch Drehung oder Höhenänderung des Teiles 6 ist es möglich, den Querschnitt des Kanales 15
zu verändern und damit den durch diesen Kanal durchtretenden Teilstrom mengenmäßig zu beeinflüssen.
Dem vom Stoffeinlaufkanal 4 abzweigen-
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den Kanal 15 kann hierbei wahlweise die Form einer sich verengernden oder erweiternden Düse
gegeben werden. Außerdem kann auch die Breite des Kanalraumes 5 zwischen dem Sieb und der
Wand verändert werden.
Der austrittseitige, gekrümmte Teil 8 der Formgebungswand ist um eine Achse 18 schwenkbar gelagert.
Durch Schwenken dieses Wandteiles kann die Stoffströmung nach Maßgabe des fortschreitenden
Wasserentzuges durch den1 rotierenden Siebzylinder entsprechend beeinflußt oder gelenkt
werden.
Die beschriebene Bauart einer Rundsiebmaschine gestattet somit, den strömungstechnischen Anforderungen,
hinsichtlich Stoffgeschwindigkeit in jeder Weise gerecht zu werden.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Rundsiebmaschine zur Erzeugung von Papier, Pappe, Karton u. dgl. mit einer Formgebungswand im Siebkasten, welche mit dem Sieb einen der Stofführung dienenden Kanalraum bildet und stoffemtrittseitig einen Oberteil aufweist,, der diesen Kanalraum gegen den Stoffeinlaufkanal begrenzt, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberteil (6) der Formgebungswand (6, 7, 8) in im wesentlichen vertikaler Richtung derart verstellbar ausgebildet ist, daß er zwischen sich und einem sich unten anschließenden festen Teil (7) der Wand einen vom Stoffeinlaufkanal (4) abzweigenden Kanal (15) frei läßt, welcher in den Kanalraum (5) zwischen dem Rundsieb (1) und der Wand im wesentlichen in Richtung der dort herrschenden Stoff strömung einmündet und der Zuführung eines Teilstromes des zufließenden Stoffes dient,. dessen Stärke durch Verstellen des Oberteiles (6) der Wand so eingesteJlt ist, daß ein Absetzen des Stoffes im unteren Teil des Siebkastens (2) verhindert wird.
- 2. Rundsiebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der stoffeintrittseitig liegende Oberteil (6) der Formgebungswand (6, 7, 8) um eine in im wesentlichen vertikaler Richtung verschiebbare Achse (16) schwenkbar gelagert ist, so daß dem vom Stoffeinlaufkanal (4) abzweigenden Kanal (15) wahlweise die Form einer sich verengernden oder erweiternden Düse gegeben und auch die stoffeintrittseitige Breite des Kanalraumes (5) zwischen dem Sieb (1) und der Wand verändert werden kann.
- 3. Rundsiebmaschine mach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgebungswand (6, 7, 8) stoffaustrittseitig einen um eine Achse (18) schwenkbaren Teil (8) aufweist.Angezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 586 778, 568 064.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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