DED0016805MA - - Google Patents
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Description
Tag der Anmeldung: 16. Januar 1954 Bekanntgemacht am 2. August 1956
Die Erfindung befaßt sich mit der Stromzuführung der Elektroden für Elektroöfen, insbesondere
Lichtbogen- oder Reduktionsöfen,.
Die bisher allgemein verwendeten Einrichtungen dienen gleichzeitig zum Tragen der Elektroden und
zur Zuführung des Stromes. Sie bestehen aus einer Anzahl reichlich dimensionierter wassergekühlter
Konftaktbaeken aus gut leitendem Material, die mechanisch, hydraulisch oder . pneumatisch gegen
ίο die Elektrode gepreßt werden, wobei ein starker,
ebenfalls wassergekühlter Ring als Widerlager dient. Das Anpressen muß unter starkem Druck
erfolgen, weil einmal ein möglichst guter, d. h. verlustarmer Stromübergang zwischen den Innenflachen
der Kontaktbacken und dem Außenmantel der Elektroden gewährleistet sein, soll; zum anderen
muß der Druck ausreichen, um die zum Tragen der Elektroden erforderliche Haftreibung
zu erzielen. , ,
Da die Elektroden während des Betriebes ihre Eintauchtiefe wechseln — meist wird die jeweilige
Einstellung laufend von automatisch arbeitenden Vorrichtungen entsprechend dem gewünschten Soll-Leistungswert
besorgt —, so müssen die Fassungen diese Längsbeiwegungen der Elektroden innerhalb
gewisser Grenzen mitmachen. Aus diesem Grunde darf die Stromzuführung, die meist über starkwandige
wassergekühlte Kupferrohre erfolgt, welche zu Bündeln vereint sind, nicht in starrem
System erfolgen, sondern die Hochstromleitung muß ein, flexibles Glied — meist in Gestalt von
Kupferbändern, oder -seilen — enthalten. Das bedeutet zusätzliches Gewicht, und mindestens zusätzliche
Klemmstellen am - Anfang und Ende der biegsamen Zwischenstücke. . . .
Man hat auch vorgeschlagen, einen Flüssigkeitskontakt zur . Stromübertragung, zu . benutzen, bei
dem die Flüssigkeit an einem Gleitzylinder anliegt,
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durch welchen die: Elektrode hindurchgepreißt wird. Trotz der Anwendung einer stromleitenden, Flüssigkeit
ist der Kontakt auch in diesem Falle nicht zufriedenstellend, da die Elektrode in der Regel
nicht ganz gleichmäßig geformt ist, daher nur an einzelnen Stellen an der Innenfläche des Gleitzylinders
anliegt und nur an diesen Stellen die Stromübertragung stattfindet.
Nach, einem anderen älteren Vo-rschlag hat man
ίο flexible Leitungen dadurch vermieden, daß eine
stramleiten.de Flüssigkeit, z.B. gut leitendes Metall, von einer fest angeordneten Tauchtasse
aufgenommen wird, in die ein höhenveränderlicher Tauchkantakt eintaucht, der seinerseits mit gebräuchlichen
Kontaktbacken, verbunden ist. Der S tromfluß erfolgt von der leitenden Flüssigkeit,
alsoi mittelbar über den Tauchkontakt und die Kontaktbacken,
zur Elektrode. Wenn auch hierbei die Stromleitungen zur feststehenden Tauchtasse fest
verlegt sein können, SO' ist der Stromübergang von
den Kontaktbacken, zur Elektrode nach wie vor abhängig
vom Anpreß druck und von der Gleichmäßigkeit der Stromübergangsflächen,.
Die Erfindung betrifft eine gegenüber den bisherigen Strom Übertragungen neuartige Ausbildung
der Stromzuführung für die Elektroden. Ein grundsätzliches Merkmal besteht bei ihr darin, daß der
den Stromübergang vermittelnde flüssige;, insbesondere metallene Leiter unmittelbar den Elektrodenmantel
benetzt. Die Flüssigkeit bildet also auf große Flächen einen innigen Kontakt mit dem
Elektrodenmantel·. Die Stromübergangsnächen werden damit mehrfach größer als das bisher erreichbar
war. Die Verluste sind infolgedessen wesent-Hch geringer.
Die Aufgabe des Haltens der Elektrode wird, dabei
in bekannter Weise durch, besondere Klemmringe! übernommen, die im oberen und, daher kälteren,
Teil der Elektrode oberhalb, des- Ofens angreifen. Es können zweckmäßigerweise zwei
Klemmringe verwendet werden, von denen beim Nachsetzen, der eine streckenweise mit der Elektrode
mitwandert, um dann gelöst und wieder neu angesetzt zu werden, wobei der andere feststehende
Klemmring in der Zwischenzeit die Elektrode hält. Die Funktionen der Stromzuführung
und. des Elektrodenhaltens sind also- gemäß der Erfindung völlig getrennt.
Da die vorgeschlagene Stromzuführung wie bei den anderen flüssigen Zuführungen ortsfest angeordnet sein kann, entfallen die beweglichen
Zwischenstücke in der Stromzuführung und mit ihnen die entsprechenden Klemmen. Auch das vermindert
die Verluste, ergibt einfachere und billigere. Stromzuführungen,, verminderte Fehlerquellen
und bessere Zugänglichkeit.
Damit die Flüssigkeit nicht nach, unten aus dem
sie haltenden Gefäß heraustritt, wird gemäß der Erfindung die Flüssigkeit nach, unten durch einen
dichter gepreßten Baustoff abgedichtet. Als solcher Baustoff kann, z. B. ein dicht gepackter wolliger
Baustoff dienen,. Es ist andererseits auch möglich, eine zähere Flüssigkeit vorzusehen, die nicht, leicht
aus feinen Spaltöffnungen heraustritt. Diese zähere Flüssigkeit kann sogar durch die entsprechend, abgekühlte
und damit zähere eiventuell teigige Leiterflüssigkeit gebildet werden.
Vorzugsweise: wird eine Packung aus Schlackenwolle oder Asbestwolle benutzt, über dieser kann
eine Lage Kupfer- oder Bronzewolle angeordnet werden. Bei entsprechender Packung kann das
Metall infolge seiner Oberflächenspannung nicht durch, diesen wolligen, Baustoff hindurchtreten.
Diese Ausbildung hat noch den bedeutsamen Vorteil, zugleich als Gasdichtung bei, geschlossenen
Öfen dienen zu können. Flüssigkeit und Wollpackung stellen einen gasdichten Verschluß dar,· so
daß es ohne weiteres möglich, ist, die beim Reduzieren oder sonstigen, Behandeln im Ofen, entstehenden
brennbaren oder sonst verwertbaren. Gase zu gewinnen und Gäsansammlungen und Explosionen
außerhalb des Ofens zu vermeiden.
Als stromleitende Flüssigkeit wird nach der Erfindung
nicht Quecksilber benutzt, wie früher vorgeschlagen, sondern es werden vorzugsweise
Metalle oder Metallegierungen mit zwar verhältnismäßig niedrigem Schmelzpunkt, nicht aber niedrigem
Siedepunkt benutzt. Vorzugsweise kommen Zinn, Blei oder Blei-Zinn-Legierungen, gegebenenfalls
auch Zink und Zink-Aluminium-Legierungen zur Anwendung.
Weitere Eigenheiten, und Ausbildungsmöglichkeiten der Erfindung werden an. Hand, der Beschreibung
eines Erfindungsbeispieles erläutert.
Die Abb. 1 der Zeichnung gibt einen Längsschnitt und die Abb. 2 eine Draufsicht auf die neue Stromzuführung
wieder.
Im Deckel 10 ist ein mit einem Durchbruch für
die Elektrode, 1 versehenes Gefäß 2 aus Kupfer mit in die Wand eingegossenen oder aufgeschweißten
Kupfer rohren, 3 mittels des Flansches 12 gasdicht eingelassen. Diese Kühlrohre sind in mehreren voneinander
unabhängigen Lagen übereinander angeordnet, so daß eine gewisse Dosierung des Kühleffektes
ermöglicht wird.
Wasserzu- und -ablaßstutzen 11 befinden sich am
oberen Rand, des Kupfergefäßes. Der Rand, trägt ferner die Stromzuführungen, 4. Diese sind starr
verlegt — eventuell unter Zwischenschaltung eines Temperaturausgleichgliedes, z. B. eines Krümmers.
Der untere Rand des Gefäßes 2 ist nach innen gezogen und besitzt abgerundete Kanten.; Der Durchmesser
der entstandenen Öffnung ist etwa 20 bis 30 mm größer als der der Elektrode 1.
Gegen die Elektrode 1 liegt, zunächst ein mehrteiliger
(im Beispiel sechsteilig) Segmentring 5 von kreisförmigem Querschnitt aus keramischem
Material. Zweckmäßigerweise ist er außen glasiert. Darauf folgt eine Packung Schlackenwolle oder
Asbestwolle 6, an die sich eine Lage Kupfer- oder Bronzewolle 7 anschließt. Auf die Metallwolle wird
flüssiges Metall, beispielsweise Blei-Zinn-Legie,-rung
8 oder reines Zinn oder auch eine der bekanntem Speziallegierungen mit niedrigem Schmelzpunkt
eingefüllt. Die hohe Oberflächenspannung des flüssigen Metalls behindert dieses am Durch-
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tritt durch, die ziemlich dicht gepackten. WoIlschichiten.
Ein · Mitziehen, der Packungen, wird durch das Gewicht des flüssigen Metalles verhindert.
Zur Verminderung der Oxydation, kann oben auf
das Metall noch eine Schicht Graphitpulver 9 gegeben werden. Das geschmolzene Metall hat die
Aufgabe, den Strom in einem fast idealen Kontakt von dem Gefäß 2 auf die Elektrode 1 zu übertragen,
wobei diese in ihrer Beweglichkeit nicht gehemmt wird. Gleichzeitig dient die Metallschicht
bei geschlossenen Öfen als ein den Gasdurchtritt hemmender Abschluß der Elektrodendurchführung.
Als Schutz gegen Strahlung kann, die Außenwand des Gefäßes in bekannter Weise mit einer
wärmebeständigen Betonschicht versehen, werden. Die Kühlung des Kupfergefäßes geschieht, möglichst
schonend und vorwiegend, im unteren. Teil. Es kann auch zweckmäßig sein, die Kühlung den
jeweiligen Verhältnissen der Elektrode anzupassen;
wenn, z. B. die Elektrode aus irgendwelchen Gründen um ein längeres Stück aus dem Bad steigt, ist
damit zu rechnen, daß eine sehr stark erhitzte - Partie in, die Stromzuführung gelangt. Mittels
eines oder mehrerer an den, entsprechenden Stellen des Gefäßes angebrachter Thermoelemente kann die
Temperatur der Metallfüllung in bekannter Weise gemessen, und danach durch Steuerung der Kühlflüssigkeit
geregelt werden.
Diese Thermoelemente sind in der Zeichnung der Übersicht halber fortgelassen,
Es ist auch, möglich, den. ringförmigen Raum des
Gefäßes durch eine Anzahl von Querwänden fächer-
. artig aufzuteilen, um Vorteile in der Stromzuführung
und, Stromleitung und. beim etwaigen Leckwerden; zu erzielen. Die Querwände können
zusätzlich gekühlt werden. Die einzelnen so· gebildeten
Segmente des Gefäßes können elektrisch voneinander isoliert sein.
Claims (14)
1. Stromzuführung für Elektroden elektrischer Öfen unter Verwendung von stromleitenden
Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß der den Stromübergang vermittelnde flüssige, insbesondere metallene Leiter unmittelbar
den Elektrodenmantel benetzt,
2. Stromzuführung nach, Anspruch 1 für gedeckte Öfen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdichtung der Flüssigkeit nach unten zugleich als Gasdichtung für den Elektrodendurchtritt
ausgebildet ist.
3. Stromzuführung nach den Ansprüchen, 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit nach unten durch einen dicht gepackten,
aber elastischen oder nachgiebigen, z. B. wolligen Baustoff abgedichtet ist.
4. Stromzuführung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abdichtung durch eine Packung aus Schlackenwolle, Asbestwolle,
Kupfer- oder Brotizewolle oder Kombinationen dieser Baustoffe gebildet wird, insbesondere
einer unteren Packung aus Schlackenwolle oder Asbestwolle und, einer oberen Packlage aus
Kupfer- oder Bronzewolle.
5. Stromzuführung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die strom leiten de Flüssigkeit
nach unten durch eine zähere Flüssigkeit abgedichtet ist, z. B. durch die stark gekühlte
und daher zäher flüssige oder teigige Stromleitungisflüssigkeit
selbst,
6. Stromzuführung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die ortsfeste Anordnung des
Trägers für den flüssigen metallenen. Leiter.
7. Stromzuführung nach Anspruch. 1, dadurch gekennzeichnet, daß der metallene Leiter aus
flüssigem Zinn, Blei-Zinn-Legierungen oder einer anderen bekannten. Legierung mit niedrigem
Schmelzpunkt besteht.
8. Stromzuführung nach Anspruch, i, dadurch
.gekennzeichnet, daß der Träger des flüssigen metallischen Leiters aus einer Kupfertasse oder
anderem nicht magnetischen Material besteht.
9. Stromzuführung nach Anspruch 8, gekennzeichnet
durch Mittel zur Wärmeregelung des metallenen Leiters.
10. Stromzuführung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger des
metallenen Leiters mehrere Rohr- oder Kühlsysteme aufweist, die eine gestaffelte Kühlung
bzw. Temperaturregelung gestatten.
11. Stromzuführung nach Anspruch 10, gekennzeichnet
durch eine selbsttätige, von der jeweiligen Temperatur des Leiters mit Hilfe
von Thermoelementen od. dgl. gesteuerte Wärmeregelung für den metallenen, Leiter.
12. Stromzuführung1 nach, Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger des metallenen Leiters durch isolierende Querwände in
ein, Reihe von, Abschnitten, unterteilt ist, die insbesondere ebenfalls gekühlt, sind,
13. Stromzuführung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenwand der die Flüssigkeit aufnehmenden Tasse aus feuerfestem
Beton oder ähnlichem feuerfestem Baustoff besteht.
14. Stromzuführung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit durch eine die Oxydation hemmende Schicht, ζ. B. aus
Kohle oder Graphit, bedeckt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen;
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