DEB0032921MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 8. Oktober 1954 Bekanntgemacht am 6. Dezember 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
. Karl-Heinz Brokmeier, Schwerte/Ruhr
ist als Erfinder genannt worden
Brown, Boveri & Cie. Aktiengesellschaft, Mannheim-Käfertal,
Boveristr. 22
Verfahren zum Betrieb eines ein- oder mehrphasigen Induktions-Rinnenschmelzofens
mit Eisenkern und mehreren Einzelrinnen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb eines ein- oder mehrphasigen Induktions-Rinnenschmelzofens,
vorzugsweise für Netzfrequenz, mit Eisenkern und mehreren Einzelrinnen.
Bei den bekannten Rinnenschmelzöfen dieser Art ergeben sich oft Ungleichmäßigkeiten hinsichtlich
der einzelnen Rinnenbelastungen. Bei zweiphasig in Scottscher Schaltung betriebenen Rinnen könrien
z. B. Ungleiehmäßigkeiten im Aufbau der Scottschaltuing hinsichtlich der Streuverhältni'sse
zu verschieden starken Belastungen der einzelnen Rinnen führen.
Eine unterschiedliche Leistungsaufnahme einzelner Rinnen kann vor allem auch in einem verschieden
großen Widerstand des Rinneninhaltes begründet sein. Dieser kann schon zu Anfang des
Betriebes infolge von Ungleichmäßigkeiten bei der Herstellung der Rinnen vorhanden sein, oder es
kann ein Unterschied im Widerstand' dier einzelnen Rinnen auch erst im Laufe des Betriebes auftreten.
Dies kann vor allem der Fall sein, wenn der Rin-
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nenquerschnitt durch Absätze von Kratze oder Oxyden ungleichmäßig wird bzw. wenn die Rinnen
ungleichmäßig zuwachsen.
.'.·. . Infolge der unterschiedlichen Belastung der Rinnen
bzw. der ungleichen Leistungsaufnahme weisen die einzelnen Rinnen verschiedene Temperaturen
auf, was für den ordnungsgemäßen Betrieb des Ofens äußerst nachteilig sein kann. Außerdem führt
eine unterschiedliche Rinnenbelastung bei Induktionsöfen, die mit Mehrphasenstrom betrieben werden,
au. einer ungleichmäßigen Belastung des Netzes. Die meisten bekannten Induktions-Rinnenschmelzöfen
dieser Art sind zur Regelung der Ofenleistung mit einem besonderen Regeltransformator versehen,
der nur die Veränderung der Gesamtleistung mittels '
Regelung der zugeführten Spannung zuläßt, wobei das Verhältnis der den einzelnen Rinnen zugeführten Betriebsspannung nicht verändert werden kann.
Da dasi Bedienungspersonal mit Rücksicht auf die Einhaltung der gewünschten Schmelzleistung des
Ofens Sorge tragen wird, die Gesamtleistung durch entsprechende Regelung der Betriebsspannung konstant
zu halten, kann es 'Sich bei 'ungleichmäßiger Rinnenfoelastung ergeben, daßVeine'Rinne mehr als
zulässig belastet bzw. beansprucht! wird, was sich naturgemäß äußerst nachteilig auf.die Haltbarkeit
der Rinne auswirken muß.
Besonders kritisch können sich die Betriebsverhältnisse deswegen gestalten, weil sich infolge einer
einseitig zu hohen Rinnenbelastung leicht eine Steigerung der Differenz der Rinnenbelastungen ergeben
kann. Dieser Fall kann besonders dann eintreten, wenn der betreffende Ofen mit einem OfenleistungsfaktoT
arbeitet, der unter 0,7 liegt. In
Wechselstromkreisen, die mit einer konstanten Induktivität behaftet sind und mit konstanter Spannung
gespeist werden, steigt bekanntlich mit einer Zunahme des ohmsehen Widerstandes auch die
Wirkleistung, solange der Leistungsfaktor unter 0,7 liegt. Ist das letztere, wie gewöhnlich, bei einem
Rinnenofen der fragiiehen Art der Fall, so führt eine Erhöhung des .:Rinnenwiderstandes zu einer
Steigerung der Leistungsaufnahme der betreffenden Rinne, was wiederum eine Temperaturerhöhung
und vermehrte Ablagerungen in der betreffenden Rinne zur Folge hat, so daß sich eine weitere Widerstandserhöhüng
und somit eine weitere Steigerung der Leistung ergibt. Es liegt also eine auf Wechselwirkuing
beruhende Leistungssteigerung, ein sogenanntes Aufschaukeln, vor. Dabei kann durch zu
hohe Temperaturen das Rinnenmaterial derart angegriffen werden, daß ein Diurchbruch eintritt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines ein- oder mehrphasigen
Induktions-Rinnenschmelzofens mit Eisenkern und mehreren Einzelrinnen zu schaffen, durch welches
die erwähnten Nachteile vermieden werden.
Erfindiüingsgemäß werden hierzu die Leistungen
der Einzelrinnen betriebsmäßig laufend überwacht und auf gleichen Werten gehalten.
Die Einstellung auf gleiche Leistung kann, dabei
durch Regeln der zugeführten Spannung, beispielsweise mittels eines "Regeltränsformators erfolgen.
Es sind wohl zwei oder mehrphasige kernlose ·
Induktionsöfen bekannt, bei denen die Größe der die Ofenspulen speisenden Spannungen getrennt regelbar
ist. Es ist auch bekannt, bei derartigen Öfen. zur Speisung einen Scotttransformätor in Sparschaltung vorzusehen. ,
Bei kernlosen Induktionsöfen soll damit durch
eine beliebige unterschiedliche Verteilung der Ströme in den Ofenspulen eine entsprechende Beeinflussung
der Badbewegung erzielt werden.
Mit dem der Erfindung zugrunde liegenden Problem der Erzielung einer gleichmäßigen Leistungsverteilung
auf mehrere Schmelzrinnen eines Rinnenofens mit Eisenkern zur Vermeidung von Überhitzungen
in den Rinnen haben diese bekannten" Anordnungen nichts zu tun.
Der Erfmdüngsgedanke läßt sich sowohl bei Induktions-Rinnenschmelzöfen
verwirklichen, bei denen die Rinnen einphasig in Parallelschaltung betrieben
werden, als auch dann, wenn mehrere Rinnen mit Strömen verschiedener Phasenlage z. B.
aus einem Drehstromnetz gespeist werden.
Eine bevorzugte Anwendungsmöglichkeit des, Er-1
findungsgedankens ist bei Indüktions-Rinnenschmelzöfen
gegeben, bei denen die Schmelzrinnen zweiphasig in Scöttscher Schaltung betrieben werden,
wobei die Scottschaltung vorzugsweise im Ofentransformator vorgesehen' ist. Diese Schaltungsart
kommt insbesondere für Öfen mittlerer Leistung in Frage, die an ein Drehstromnetz angeschlossen
werden und entsprechend ihrer Leistung mit zwei Rinnen arbeiten sollen. ,
In weiterer Ausbildung der Erfindung können die den Rinnen zugeführten Spannungen einzeln und
gegebenenfalls auch gemeinsam diurch einen vorzugsweise in Sparschaltung ausgeführten Regeltransformator
geregelt werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel
ersichtlich.
In dem Schaltschema nach der Abbildung bedeutet ι einen Induktions-Rinnenschmelzofen, der
vorzugsweise mit Netzfrequenz betrieben wird. Die beiden Rinnen, welche die Sekundärwicklungen darstellen,
sind mit 2 und 3 bezeichnet, wobei die eingezeichneten Widerstände die ohmsehen Widerstände
der Rinneninhalte versinnbildlichen. Die primären Ofenspulen, nämlich die Höheniwicklung4
und die Basiswicklung 5 sind in Scottscher Schaltung miteinander verbunden.
15 ist ein dem Ofen vorgeschalteter Regeltransformator
in Sparschaltung mit Anzapfungen 11 und Gleitkontakten 12. Diese Gleitkontakte können
durch die Antriebe 16 in jeder Phase einzeln verstellt werden. Außerdem kann auch eine gemeinsame
Verstellung diurch den Antrieb 14 vorgesehen sein. 13 stellt eine Kondensatorbatterie dar, die
zur Kompensation der Blindleistung dient. ' Mit 6 und 7 sind Leistungsmesser bezeichnet. Von diesen
besteht der Leistungsmesser 6 aus zwei Einzelleistungsmessern
6a und 6fc, deren Stromwicklungen
über .die Stromwandler 9 bzw. 10 von den in beiden
Hälften der Basiswicklung 5 fließenden Strömen
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beeinflußt werden, während ihre Spannungswicklungen an den Spannungen dieser beiden Wickliungshälften
liegen. Durch mechanische Bildung der Summe der Ausschläge dieser beiden Instnumente
wird somit die gesamte in der Basiswicklung 5 umgesetzte Leistung gemessen. Der Leistungsmesser
7 mißt in entsprechender Weise mittels des Stromwandlers 8 die Leistung in der
Höhenwicklung 4.
Bei dem vorliegenden Ausführiungsbeispiel erfolgt die Feststellung etwa ungleicher Rinnenbelastungen
durch Beobachtung der vorstehend genannten Instrumente. Die Einstellung der Gesamtleistung
des Ofens sowie die Beseitigung von Ungleichmäßigkeiten in den Rinnenbelastungen erfolgt
durch die vorbeschriebene Regeleinrichtung.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist es auch möglich, die Regelung der Rinnenleistiung zu automatisieren.
Dies kann beispielsweise durch selbsttätig gesteuerte Regeleinrichtungen geschehen, die
für die Aufrechterhaltung gleicher Leistungen in den Einzelrinnen sorgen und die in Abhängigkeit
der die Rinnen überwachenden Leistungsmesser zwangläufig gesteuert werden.
Claims (5)
- Patentansprüche:ι . Verfahren zum Betrieb eines ein- oder mehrphasigen . Induktions-Rinnenschmelzofens mit Eisenkern und mehreren Einzelrinnen, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistungen der Einzelrinnen betriebsmäßig laufend überwacht und aiuf gleichen Werten gehalten werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge-' kennzeichnet, daß die den Rinnen zugeführten Spannungen einzeln und gegebenenfalls auch gemeinsam durch einen vorzugsweise in Sparschaltung ausgeführten Regeltransformator geregelt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzrinnen zweiphasig in Scottscher Schaltung betrieben werden, wobei die Scottschaltung vorzugsweise im Ofentransformator vorgesehen ist.
- 4. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Überwachung der Rinnenbelastungen ein Leistungsmesser (7) dient, der die Leistung der Höhenwicklung (4) des in Scottschaltung vorgesehenen Transformators mißt, während die Leistung der Basiswicklung (5) dieses Transformators durch zwei Einphasenleistungsmesser (6„, 6j,), die ihre Meßwerte addieren, gemessen wird.
- 5. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch selbsttätig gesteuerte Regeleinrichtungen für die Aufrechterhaltung gleicher Leistungen in den Einzelrinnen, die in Abhängigkeit der die Rinnen überwachenden Leistungsmesser zwangläufig gesteuert werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 710/290 11.56
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