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Fernlenksystem zum Lenken eines Flugkörpers Die Erfindung betrifft
ein Fernlenksystern zum Lenken eines Flugkörpers, insbesondere einer Boden-Boden-Rakete,
nach dem Kommandoverfahren.
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Bei dem Kommandc#Ternlenkverfahren wird von dem üblicherweise an der
Abschußstelle vorgesehenen Lenkstand aus mittels einer Visiereinrichtung eine zum
Zielobjekt führende Visierlinie eingestellt und gegebenenfalls bei beweglichem Zielobjekt
durch Nachführung aufrechterhalten und mittels einer ebenfalls im Lenkstand angeordneten
Flugkörperverfolgungseinrichtung die jeweilige Ablage des Flugkörpers von der Visierlinie
laufend ermittelt; aus diesen Daten werden durch entsprechende Vorrichtungen im
Lenkstand Lenkkommandos zur Minimalisierung der Flugkörperablage abgeleitet, und
diese Lenkkommandos werden dem Flugkörper übermittelt, in welchem in einer Bordanlage
aus den übermittelten Lenkkommandos Steuersignale für die Fluglagesteuerorgane des
Flugkörpers gebildet werden.
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Im besonderen betrifft die Erfindung ein Fernlenksystem, das zur Benutzung
innerhalb des Sichtbereichs von der Abschußstelle bzw. dem Lenkstand aus bestimmt
ist; hierfür ist die Verwendung einer optischen Visiereinrichtung im Lenkstand,
mittels
welcher der Kanonier das im Sichtbereich liegende Zielobjekt,
insbesondere ein bodengebundenes Fahrzeug, beispielsweise einen Panzer, anvisiert,
üblich. Die Abschußstelle und der Lenkstand selbst können ihrerseits ebenfalls beweglich,
beispielsweise auf einem bodengebundenen Fahrzeug, angeordnet sein.
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Für die Übertragung der Lenkkommandos vom Lenkstand an die Bordanlage
des Flugkörpers be-
stehen grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise
mittels Drahtverbindung zwischen Lenkstand und Flugkörper, durch Funkübertragung,
Lichtübertragung oder Wärmeübertragun 91 d. h. mittels Infrarotstrahlung.
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Auch für die Flugkörpeiverfolgung (Flugkörperortung), welche für die
laufende Ermittlung der jeweiligen Flugkörperablage von der zielobjektführenden
Visierlinie erforderlich ist, bestehen verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise
Funkortung, oder mittels von einer im Flugkörper angeordneten Lichtquelle, welche
ein Leuchtsignal aussendet, auf welches die Detektorvorrichtung in der Flugkörperverfolgtingseinrichtung
des Lenk-e, k3
standes anspricht, oder schließlich mittels Infrarotstrahlung,
die vom Flugkörper ausgesendet wird und auf welche ein Detektor in der Flugkörperverfolgungseinrichtung
des Lenkstandes anspricht.
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Bei einem bekannten militärischen Lenksystem zur Steuerung eines Flugkörpers
ist der Flugkörper mit einer geeigneten Lichtquelle, beispielsweise nach Art eines
Leuchtsignals, versehen; diese Lichtsignalquelle wird laufend von einer an dem Abschußfahrzeug
angeodneten Vorrichtung verfolgt, welche von dem Leuchtsignal ausgehende Lichtstrahlen
aufnimmt und in Abhängigkeit hier-von Fehlersignale erzeugt, die eine Anzeige der
Lage des Flugkörpers bezüglich der Visierlinie darstellen. Eine derartige Anordnung
mag zwar für Lenksysteme geeignet sein, die zur Operation in der Luft oder im Raum
mit nur geringer Beeinträchtigung durch die Atmosphäre bestimmt sind; bei der Operation
eines Flugkörpers hingegen, der von einem Panzer oder sonstigen gepanzerten Bodenfahrzeug
aus auf ein Bodenzielobjekt mit verhältnismäßig geringer Reichweite abgefeuert wird,
werden in das Lenk- und Leitsystem Fehler eingeführt, welche die bekannten Systeme
für diesen Zweck vollkommen ungeeignet machen. Beispielsweise verhindern das atmosphärische
Flimmern und andere Störerscheinungen in Bodennähe die Erzielung einer ausreichenden
Zuverlässigkeit oder Genauigkeit in der Steuerung eines Flugkörpers.
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Aus der französischen Patentschrift 1343 o96 ist daher bereits
ein Fernlenk-system für eine Boden-Boden-Rakete, insbesondere eine Panzerabwehrrakete,
bekannt, das nach dein Kommandoverfahren mit optischer Visierlinienaufnahme arbeitet
und bei welchem die Flugkörperverfolgungseinrichtung auf von dem Flugkörper ausgehende
Infrarotstrahlung anspricht. Für die Lenkkornrnandoübertragung vom Lenkstand an
den Flugkörper ist bei dem bekannten System eine Drahtverbindung zwischen dem Lenkstand
und dem Flugkörper vorgesehen. Eine derartige drahtgebundene Lenkkommandoübertra.-gung
hat verschiedene Nachteile; sie setzt zum einen eine Vorrichtung zum störungsfreien
Ab-
spulen großer Drahtmengen mit hoher Geschwindigkeit (und unter militärischen
Kampfbedingungen!) voraus; darüber hinaus besteht, insbesondere in unebenem Gelände
und unter militärischen Kampfbedingungen, stets die Gefahr, daß der auslaufende
Draht sich an Hindernissen, wie beispielsweise Stacheldraht, Zäunen, Bäumen. Unterholz
u. dgl., verfängt und reißt, wodurch die Lenkverbindung zu dem Flugkörper verlorenginge;
auch wenn der Draht sich nicht in dieser Weise verfängt und reißt, kann der unvermeidliche
Drahtzug den Flugkörper vom richtigen Kurs abbringen.
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Die Erfindung geht demgegenüber von einem Fernlenksystem nach einem
älteren Vorschlag aus, bei welchem mittels einer in der Leitstelle vorgesehenen
optischen Visiereinrichtung eine von der Leitstelle zum Zielobjekt führende Zielvisierlinie
aufgenommen und aufrechterhalten wird, mittels einer ebenfalls in der Leitstelle
angeordneten Flugkörperverfolgungseinrichtung, welche auf von einem in dem Flugkörper
angeordneten Infrarotgenerater ausgesandte Infrarotstrahlung anspricht, die
Ab-
lage des Flugkörpers von der jeweiligen Zielvisierlinie ermittelt und
in entsprechende Lenkkommandes umgewandelt wird, diese Lenkkommandos durch einen
in der Leitstelle vorgesehenen Infrarotsender an einen im Flugkörper angeordneten
Infraroternpfänger übertragen werden und in Abhängigkeit hiervon Flugsteuervorrichtungen
des Flugkörpers so beauf schlagt werden, daß dessen Ablage von der Zielvisierlinie
minimalisiert wird.
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Bei diesem Lenksystem arbeitet somit sowohl die Flugkörperverfolgung
als auch die Lenkkommandoübertragung mit je einer Infrarotstrahlungsverbindung
(vom Flugkörper zum Lenkstand bzw. vom Lenkstand zum Flugkörper). Durch die Verwendung
scharf gebündelter Infrarotstrahlungsbündel (die von den betreffenden Infrarotgebern
beispielsweise mittels besonderer Projektionsoptiken ausgesandt werden) für die
vom Infrarotgeber des Flugkörpers zur Flugkörperverfolgungseinrichtung im Lenkstand
führende Infrarotverbindung und für die in -umgekehrter Richtung vom mit den Lenkkornmandos
modulierten Infrarotsender des Lenkstandes zum Infrarotempfänger der Bordanlage
des Flugkörpers führende Infrarotverbindung zurtbermittlung der Lenkkommandos erhält
man ein einfaches, zuverlässiges und genaues Lenksystem, das sich insbesondere zum
Betrieb unter ungünstigen Umgebungsbedingungen eignet, wie sie beispielsweise durch
die Operation des Flugkörpers in Bodennähe bei einer Boden-Boden-Raketenwaffe hervorgerufen
werden.
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Die Erfindung betrifft die weitere Ausgestaltung dieses Fernlenksystems
nach dem älteren Vorschlag und hat speziell die Art des Zusammenwirkens der optischen
Visiereinrichtung und der ebenfalls im Lenkstand angeordneten Flugkörperverfolgungseinrichtung
zum Gegenstand.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß die optische
Visiereinrichtung zur Aufnahme und Aufrechterhaltung der zum Zielobj ekt führenden
Visierlinie und die auf die von dem Flugkörper ausgesandte Infrarotstrahlung ansprechende
Empfangsvorrichtung der Zielverfolgungseinrichtung mechanisch miteinander gekuppelt
sind. Vorzugsweise ist dabei eine gemeinsame optische Steuerung für die Visiereinrichtung
und die Flugkörperverfolgungseinrichtung vorgesehen, wobei diese optische Steuerung
einen gemeinsamen Eingang für die voll dem Zielobjekt kommende sichtbare Strahlung
und die von dem Flugkörper ausgesandte Infrarotstrahlung aufweist.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsforrn der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß die optische Steuerung eineTrismenanordnung aufweist, welche die in einem
gemeinsamen Eingangsstrahlengang einfallende sichtbare Strahlung vom Zielobjekt
und Infrarotstrahlung vom Infrarotgeber des Flugkörpers in gesonderte Strahlengänge
auftrennt; die Anordnung kann dabei so getroffen sein, daß die Prismenanordnung
ein Fünfkantprisma und ein Dachkantprisma aufweist, welche mit einer gemeinsamen
Fläche aneinanderliegen, die für die Infrarotstrahlung durchlässig, für die sichtbare
Strahlung hingegen reflektiereild ist.
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Durch die Ausbildung gemäß der Erfindung wird ein kompakter, einfacher,
zuverlässiger und störsicherer Aufbau des Lenkstandes erzielt.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der
Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt Fig. i eine schematische Darstellung zur
Veranschaulichung des Flugs eines Flugkörpers von einer Fahrzeug-Abschußvorrichtung
zu einem Bodenzielobj ekt, Fig.:2 ein Blockschaltbild zur Erläuterung des Prinzips
der Erfindung, Fig.3 ein Blockschaltbild zur Erläuterung der drahtlosen Verbindung
zwischen dem Flugkörper und der Bodenleitstelle, Fig. 4 ein Blockschaltbild zur
Veranschaulichung der Infrarot-Steuerverbindung, welche Steuersignale von dem Fahrzeug
an den Flugkörper überträgt, Fig. 5 eine schematische perspektivische Ansicht
einer Infrarot-Verfolgungseinrichtung gemäß dem System von Fig. 2.
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Gemäß ihrem Grundgedanken betrifft die Erfindung ein mit Infrarot-Fernsteuerverbindungen
arbeitendes System zum Lenken eines Flugkörpers von einer fahrzeuggetragenen Abschußvorrichtung
zu einem Bodenzielobjekt. Dabei wird von dem Kanonier mittels eines optischen Visiers
eine zu dem Zielobjekt führende Visierlinie zu Anfang visuell aufgenommen und sodann
laufend aufrechterhalten. Zum Abfeuern des Flugkörpers aus der Abschußvorrichtung
sind Abschußsteuervorrichtungen in dem Fahrzeug vorgesehen, die von dem Kanonier
von Hand betätigt werden können. Eine in dem Bodenfahrzeug angeordnete Infrarot-Verfolgungseinrichtung
bestimmt fortlaufend die Ab-
weichung des Flugkörpers von der Zielobjekt-Visierlinie.
Des weiteren sind in dem Bodenfahrzeug Infraret-Fernsteuervorrichtungen vorgesehen,
welche in Abhängigkeit von der Infrarot-Verfolgungseinrichtung den Flugkörper laufend
steuern und ihn auf der Visierlinie halten.
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Zwischen dem Flugkörper und dem Bodenfahrzeug besteht eine einfache,
genaue und zuverlässige Infrarot-Fernsteuerverbindung-, diese besteht aus einer
ersten Stenerverbindung, welche einen Infrarotgenerator in dem Flugkörper sowie
eine Infrarot-Verfolgungseinrichtung in dem Bodenfahrzeug aufweist, welche auf die
von dem Infrarotgeber des Flugkörpers erzeugte Infrarotstrahlung anspricht und kontinuierlich
die Abweichung des Flugkörpers von der zum Zielobjekt führenden Visierlinie bestimmt.
Des weiteren ist eine zweite Steuerverbindung zwischen dem Bodenfahrzeug und dein
Flugkörper vorgesehen, welche einen von der Infrarot-Verfolgungseinrichtung gesteuerten
Infrarotgenerator in dem Bodenfahrzeug sowie einen auf diesen Generator ansprechenden
Infraroternpfänger in dem Flugkörper umfaßt und den Flugkörper laufend steuert und
auf der zu dem Zielobjekt führenden Visierlinie hält.
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In Fig. i ist schematisch in perspektivischer Ansicht die Visierlinie
eines Flugkörpers 14 zwischen einer Abschußvorrichtung 17 und einem Zielobjekt 13
veranschaulicht. In dem Bodenfahrzeug visiert ein (nicht dargestellter) Kanonier
mittels eines an dem Bodenfahrzeug vorgesehenen optischen Visiers 12 das Zielobjekt
13 an und hält in der Folge laufend die zum Zielobjekt führende Visierlinie i i
aufrecht. Zu Beginn wird der Flugkörper 14 mittels einer in dem Fahrzeug vorgesehenen
(nicht dargestellten), manuell auslösbaren Abschußsteuervorrichtung durch den Kanonier
aus dem Abschußrohr 17 abgefeuert. Und zwar wird der Flugkörper 14 zu Beginn längs
einer Visierlinie 18 abgefeuert, die in ihrer Richtung mit der von dem Kanonier
durch das optische Visier 12 aufgenommenen Zielobjekt-Visierlinie übereinstimmt.
Sobald der Flugkörper 14 das Abschußrohr 17 verlassen hat, stellt eine in dein
- Bodenfahrzeug vorgesehene Infrarot-Verfolgungseinrichtung 15 eine Steuerverbindung
mit einem in dem Flugkörper 14 angeordneten (nicht dargestellten) Infrarotgenerator
her und bestimmt fortlaufend die Abweichung der Kurslinie iS des Flugkörpers von
der von dem Kanonier durch das optische Visier 12 eingestellten Zielobjekt-Visierlinie
i i, Der Flugkörper 14 wird laufend von dem Bodenfahrzeug aus durch (nicht dargestellte)
Infrarot-Steuereinrichtungen nach Maßgabe der von der Verfolgungseinrichtung 15
ermittelten Abweichung des Flugkörpers gesteuert, und zwar mittels von den Steuervorrichtungen
an den Flugkörper 14 übermittelten Steuersignalen, die in dem Flugkörper eine solche
Betätigung der Flugsteuereinrichtungen des Flugkörpers bewirken, daß der Flugkörper
14 auf der Visierlinie i i gehalten wird und schließlich das Zielobjekt
13 erreicht. Das Bezugszeichen 16 bezeichnet die von dem im Flugkörper 14
angeordneten infrarotgeber zu der Zielverfolgungseinrichtung
führende
Infrarotverbindung, das Bezugszeichenig eine Visierlinie zwischen dem Flugkörper
14 und der Visiereinrichtung 12 (diese Visierlinie ig ist nicht mit der Hauptvisierlinie
i i zwischen der Visiereinrichtung 1:2 und dem Zielobjekt 13 zu verwechseln).
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Fig. 2 veranschaulicht in Form eines Blockschaltbildes den Prinzipgedanken
der Erfindung. Der Flugkörper 14 ist mit einem Bodenfahrzeug 21 mittels zweier Infrarotverbindungen
verbunden; die eine dieser Verbindungen besteht zwischen einem Infraroternpfänger
2-- in dem Flugkörper 14 und einem Infrarotgenerator 23 in dem Fahrzeug 21.
Die andere Verbindung besteht zwischen einem Infrarotgeber 24 in dem Flugkörper
14 und einer optischen Steuervorrichtung 31 in dem Fahrzeug 21. Zu Beginn visiert
der Kanonier 26 das Zielobjekt 13 durch das Abschußvisier
27 und die optische Steuervorrichtung 31 an. Der Kanonier 26
leitet
sodann den Flug des Flugkörpers mittels einer geeigneten Abschußauslösevorrichtung
28 ein, die den Raketenantrieb des Flugkörpers 14 zündet und den Flugkörper 14 durch
das Abschußrohr 17 der Vorrichtung gemäß Fig. i abfeuert.
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Nach dem Austritt des Flugkörpers 14 aus dem Abschußrohr
17 in Fig. i liefert der Infrarotgenerator :24 in dem Flugkörper 14 laufend
ein Inf rarotsignal an die Infrarot-Verfolgungseinrichtung 2.5, und zwar über die
optische Steuereinrichtung 31. Die Infrarot-Verfolgungseinrichtung 25 liefert
Ausgangssignale an eine Feuerleitung:29, welche laufend die Abweichung des Flugkörpers
14 von der durch den Kanonier 2,6 eingestellten bzw. nachgestellten Zielobjekt-Visierlinie
bestimmt. , Die Feuerleitung 29 erzeugt nach Maßgabe von von dem Kanonier
gelieferten Visierlinien-Ausgangssignalen sowie von durch die Infrarot-Verfolgungseinrichtung:25
gelieferten Signalen ein Signal für den Inf rarotgenerator 23 zur Korrektur
der Flugkörperabweichung von der Visierlinie. Der Infrarotgenerator 23 liefert
ein Infrarot-Steuerbefehlsignal an den im Flugkörper vorgesehenen Infrarotempfänger
22, um den Flugkörper so zu steuern, daß er auf der vorgeschriebenen Visierlinie
gehalten wird. In dem Flugkörper 14 sind die üb-
lichen Steuermittel wie eine
Flugsteuervorrichtung 35 vorgesehen, die auf die Ausgangsgröße des Infrarotempfängers
22 anspricht und Längsneigungs-, Gier- sowie Querneigungs-Steuerventile
32, 33, 34 betätigt. Der Flugkörper 14 wird somit durch zwei Infrarot-Fernsteuerverbindungen
zwischen dem Trägerfahrzeug 21 und dem Flugkörper 14 so gesteuert, daß der Flugkörper
14 laufend längs der jeweiligen zu dem Zielobjekt 13 führenden Visierlinie gelenkt
wird.
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Fig. 3 veranschaulicht in Form einer schenlatischen Blockdarstellung
die optische Steuereinrichtung 3 1 der Vorrichtung gemäß Fig. 2. Die optische
Steuereinrichtung 3 1 weist ein Fenster 43 auf, das für von dein Zielobjekt
13 reflektiertes gewöhnliches Licht sowie für von dem Generator 24 des Flugkörpers
14 erzeugte und emittierte Infrarot-Signale durchlässig ist. Die optische Visierlinie
i i verläuft von dem Zielobjekt 13 durch das Fenster 43 auf einen Ablenkspiegel
42; dieser reflektiert die Visierlinie von dem Zielobi ekt 13 über ein
Objektiv 4 1 in eine Strahlenteiler-Penta- und Dachkantpristnen-Anordnung
47. Die Prismenanordnung 47 weist eine optisch reflektierende Oberfläche 46 auf,
welche das sichtbare Licht von dem Zielobjekt 13 auf eine zweite reflektierende
Fläche 48 reflektiert, von welcher der optische Visierstrahlengang durch ein Objektiv
44 verläuft; auf der offenen Seite der Apertur an dem-Teleskopfadenkreuz
53 wird ein sichtbares Bild erzeugt. Die Infrarotsignale von der Infrarot-Strahlungsquelle
24 werden ebenfalls durch das Fenster 43 durchgelassen und an dem ReflektOr 42 durch
das gemeinsame Obj ektiv 41 in die Prismenanordnung 47 reflektiert. Die reflektierende
Fläche46 ist infrarotdurchlässig und dichroidisch und läßt die von dem Infrarotsender
24 kommende Infrarotenergie durch, derart, daß das Bild des Infrarotgebers 24 an
der Fläche 45 reflektiert wird und in die Infrarot-Verfolgungseinrichtung
25 gelangt. Auf diese Weise sind das Bild des Zielobjekts 13 und die von
dem Infrarotsender 24 kommenden Infrarotsignale miteinander durch ein und dieselbe
optische Steuereinrichtung verbunden.
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Fig. 4 veranschaulicht in Form eines Blockschaltbildes die Infrarot-Steuerverbindung,
welche Steuersignale von dem Abschußfahrzeug:2i zu dem Flugkörper 14 gemäß dem System
aus Fig. 2 überträgt. Wie im einzelnen aus Fig. 4 ersichtlich, lie#-fert die Feuerleitvorrichtung
29 kodierte elektrische Steuersignale an einen Längsneigungsmodulator 51 und einen
Giermodulator 52. Die elektrischen Längsneigungs- und Gier-Steuersignale
werden in Infrarot-Steuersignale umgewandelt, und zwar mittels Lichtquellen
53, 54; diese können Bogenlampen sein, deren Stromquelle durch die Modulatoren
5 1 und 52 moduliert wird. Eine auf die Infrarot-Ausgangsgröße der
Lichtquelle 53 ansprechende Längsneigungs-Projektionsoptik 55 erzeugt
gerichtete Infrarot-Längsneigungssteuersignale in Form eines scharf gebündelten
Strahls für den Infrarotempfänger 22 in dem Flugkörper 14 gemäß Fig- 2. Entsprechend
erzeugt eine Gier-ProjektionsOPtik 56 gerichtete Infrarot-Giersteuersignale
für den Infrarotempfänger 22.
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Die von den Projektionsoptiken 55 bzw. 56 ausgehenden
modulierten Infrarot-Steuersignale werden von dein Infrarotempfänger 22 in dem Flugkörper
14 aufgenommen. Ein demgemäß von dem Empfänger:22 gebildetes Längsneigungssteuersignal
wird in einer Summationsvorrichtung 58 mit einem Signal eines Längsneigungs-Beschleunigungsmessers
57 zur Erzeugung eines Steuersignals für einen Modulator 59 kombiniert.
Ein auf das von dem Modulator 59 gelieferte Signal ansprechender Antriebsverstärker
6o dient zur Betätigung des Längsneigungs-Stenerventils 32 in dem Flugkörper
14. Entsprechend wird ein von dem Empfänger 22 erzeugtes Gier-Steuersignal mit einem
von einem Gierkreisel 61 gelieferten Signal zur Erzeugung eines Steuersignals für
einen Modulator 62 kombiniert,
der seinerseits einen Verstärker
63 treibt. Die Ausgangsgröße des Verstärkers 63 dient zur Betätigung
des Gier-Steuerventils 33 des Flugkörpers 14. Das Querneigungs-Steuerventil
34 wird von einem Querneigungskreisel 65 über einen Mödulator 66 und
einen Verstärker 67 gesteuert.
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In Fig. 5 ist die Infrarot-Verfolgungseinrichtung---5 des Fernlenk-
und -steuersystems gemäß Fiä. 2 veranschaulicht. Die Verfolgungseinrichtung2,5 bestimmt
den Abstand eines Ziels von einer vorgegebenen Visierlinie oder optischen Achse
70. Das von einer (nicht dargestellten) dem Teil des im Flugkörper vorgesehenen
Ultrarotgebers bildenden Strahlungsquelle kommende Signal wird in einem optischen
System fokussiert, derart, daß eine Frontlinse 71 ein Zielobjektbild 72 im
Brennpunkt des optischen Systems erzeugt. Das Zielobjektbild 72
wird mittels
zweieroptischerKeile73,74 aus der optischen Achse 7o ausgelenkt und zu einer kreisförmigen
Nutationsbewegung veranlaßt. Mittels eines von der Feuerleitstelle 29 gesteuerten
Differentialantriebs 75 werden die optischen Keile 73, 74 so gedreht,
daß das Zielobjektbild 72 eine kreisförmige Nutationsbewegung um die optische
Achse 70
ausführt, wenn die Zielobjekt-Strahlungsquelle in der Visierlinienachse
liegt. Das Gesichtsfeld wird durch eine Gesichtsfeldbegrenzung 79 geregelt
und bestimmt; als solche kann eine gewöhnliche Kamerablende dienen, welche durch
den Differentialantrieb 75 . in Abhängigkeit von einer Programmsteuerung
nach vorgegebenen Programmen gesteuert wird.
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Das Zielobjekt 72 führt eine Nutationsbewegung in der zur optischen
Achse 70 senkrechten Brennebene aus. Des weiteren ist ein Strahlungsdetektor
77 vorgesehen, der in Form eines Spaltkernes ausgebildet sein kann und vier
Detektorflächen A, B, C
bzw. D aufweist, die in
der Brennebene angeordnet sind und auf welche das von der Zielobjekt-Strahlungsquelle
kommende Signal auftrifft. Die Teilflächen A, B, C und
D sind vorzugsweise so nebeneinander angeordnet, daß ihre Berührungslinien
ein Kreuz bilden. Eine auf die Ausgangssignale der Detektorflächen A,
B, C und D ansprechende Summationsmatrix 78 erzeugt Signale,
die eine Anzeige für die vertikale bzw. horizontale Ab-
weichung des Zielobjekts
von der optischen Achse darstellen.
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Durch die Verwendung von Infrarot-Steuer- und -Verfolgungsverbindungen
wird das System gemäß der Erfindung für feindliche Gegenmaßnahmen weitgehend unzugänglich,
da für die genannten Verbindungen zwischen dem Sender im Bodenfahrzeug und dem Empfänger
im Flugkörper bzw. zwischen dem Sender im Flugkörper und der Infrarot-Verfolgungseinrichtung
in dem Fahrzeug Infrarotsignale in Form scharf gebündelter Richtstrahlen verwendet
werden können.