DE977614C - Bombenzielgeraet - Google Patents

Bombenzielgeraet

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DE977614C
DE977614C DEF44400A DEF0044400A DE977614C DE 977614 C DE977614 C DE 977614C DE F44400 A DEF44400 A DE F44400A DE F0044400 A DEF0044400 A DE F0044400A DE 977614 C DE977614 C DE 977614C
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DE
Germany
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signal
aircraft
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target
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Expired
Application number
DEF44400A
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English (en)
Inventor
William Stuart Smerdon
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Ferranti International PLC
Original Assignee
Ferranti PLC
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Publication date
Application filed by Ferranti PLC filed Critical Ferranti PLC
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Application granted granted Critical
Publication of DE977614C publication Critical patent/DE977614C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41GWEAPON SIGHTS; AIMING
    • F41G3/00Aiming or laying means
    • F41G3/22Aiming or laying means for vehicle-borne armament, e.g. on aircraft
    • F41G3/24Bombsights

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Control Of Position, Course, Altitude, Or Attitude Of Moving Bodies (AREA)

Description

  • Bombenzielgerät Die Erfindung betrifft ein Bombenzielgerät für Flugzeuge zur Verwendung bei Angriffen in sehr geringen Flughöhen und bei hohen Fluggeschwindigkeiten, bestehend aus einem Visierkopf zum Betrachten des vor dem Flugzeug liegenden Geländes gegen eine aufrecht stehende Zielmarke, die eine Visierlinie bestimmt. Das Bombenzielgerät ist insbesondere für Tiefflugangriffe unter Verwendung zündverzögerter Bomben geeignet.
  • Es sind bereits Bombenzielgeräte bekanntgeworden, mit Hilfe derer die Bombe bei einem kritischen Wert der Längsneigung des Flugzeuges, d. h. während das Flugzeug wieder hochzieht, ausgelöst wird. Das Flugzeug führt einen Sturzflug mit einem geneigten, auf das Ziel gerichteten Visier aus. Derartige Bombenzielgeräte sind jedoch für einen Tiefflugangriff mit hoher Fluggeschwindigkeit ungeeignet. Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Bombenzielgerät für Flugzeuge zu schaffen, das bei einem Angriff im Tiefflug, der näherungsweise parallel zur Erdoberfläche in niedriger Höhe und bei hoher Fluggeschwindigkeit erfolgt, eingesetzt werden kann.
  • Um den vorstehenden Forderungen zu genügen, weist das erfindungsgemäß ausgebildete Bombenzielgerät eine bei Annäherung des Flugzeuges an das Ziel wirksame Zielmarken-Präzessionseinrichtung auf, mit deren Hilfe die Zielmarke automatisch und fortlaufend präzessiert wird dergestalt, daß die Visierlinie gegenüber der Fluglinie gedreht wird, so daß in jeder der horizontalen und vertikalen Ebenen, in denen die Fluglinie verläuft, das Verhältnis der Winkelgeschwindigkeit der in diese Ebene projizierten Komponente der Visierlinie zu dem Quadrat des Sinus des Winkels zwischen jener Komponente und der Flugknie steuerbar ist. Außerdem ist eine Zielmarken-Stabilisierungseinrichtung vorgesehen, die das Steuern eines jeden dieser Verhältnisse erleichtert und der Stabilisierung der Zielmarke auf einen festen Punkt in dem vor dem Flugzeug liegenden Gelände erlaubt, während das Flugzeug einen im wesentlichen geradlinigen und im wesentlichen parallel zur Erdoberfläche verlaufenden Flugkurs steuert. Außerdem weist das Bombenzielgerät eine Zielmarken-Übertragungseinrichtung zur Übertragung der Zielmarke im stabilisierten Zustand auf, um dieselbe mit dem Ziel, auf welches sie stabilisiert bleibt, zur Deckung zu bringen. Ferner werden mittels einer an sich bekannten Meßeinrichtung fortlaufend geglättete und von den Stellungen der vorgenannten Winkel abhängige Meßwerte geliefert, ,und in einem an sich bekannten Ballistikrechner werden die kritischen Größen dieser Meßwerte bestimmt, die dem richtigen Zeitpunkt zum Auslösen der Bombe entsprechen, wenn diese das Ziel treffen soll, während das Flugzeug mit einer auf das Ziel stabilisierten Zielmarke fliegt. Außerdem wird mittels einer an sich bekannten Auslöseeinrichtung ein Bomben-Auslösesignal erzeugt, wenn die Größen dieser Meßwerte die errechneten kritischen Werte erreicht haben.
  • Die Erfindung wird nachstehend an Hand der ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen F i g. i und 2 geometrische Diagramme zur Erläuterung der Wirkungsweise eines erfindungsgemäß ausgebildeten Bombenzielgerätes, F i g. 3 eine im wesentlichen als Blockschaltbild dargestellte Schaltung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, F i g. 4 ein geometrisches Diagramm zur Erläutei-ung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Zunächst soll die Betriebsweise eines erfindungsgemäß ausgebildeten Bombenzielgerätes an Hand von F i g. i und 2 erläutert werden. Bei diesen Figuren ist der Einfachheit halber angenömmen worden, daß das Flugzeug eine im wesentlichen parallel zum Erdboden in niedriger Höhe verlaufende Flugbahn einhält und daß das Flugzeug mit hoher Geschwindigkeit fliegt. In F i g. i ist ein in die durch die Fluglinie gelegte vertikale Ebene projizierter Anflug für einen Angriff dargestellt. Mit P ist die Stellung des Flugzeuges bezeichnet, das mit einer über Grand gemessenen Geschwindigkeit S auf der Flugbahn PA parallel zum Erdboden G auf ein feststehendes Erdziel Q zufliegt, das in der gleichen vertikalen Ebene liegt. In dem dargestellten Augenblick beträgt die Entfernung zu dem Zielpunkt Q die Strecke r, und der Sichtwinkel schräg nach unten zwischen dem Geschwindigkeitssektor PA und der Visierlinie PQ beträgt 0v, wobei der Index v die vertikale Bezugsebene bezeichnet. Die Durchgangsentfernung - das ist die Höhe, in welcher das Flugzeug bei diesen Bedingungen über den Zielpunkt Q fliegen wird - ist mit Dv bezeichnet. Wenn mit w" die Winkelgeschwindigkeit der sich beim Anfliegen ändernden Sichtlinie in der Vertikalebene bezeichnet wird, ergeben sich unter Berücksichtigung der obengenannten Bedingungen aus der Figur folgende Beziehungen f-Lvv z S sin ®". (i) Hieraus ergibt sich tplv = (S/Y) sin ƒ", und da i/r = sin O"/ D" , können wir schreiben M" = (S/Dv) sin' 0,, (2) oder Mv = SD"/zs. (3) Wenn also keine quergerichtete Windströmung auftritt und Anordnungen getroffen -sind, mit deren Hilfe die Zielmarke in einem Visierkopf des Flugzeuges fortlaufend abwärts bewegt werden kann, so daß die Visierlinie, die durch die Zielmarke definiert ist, eine Winkelgeschwindigkeit K sin' 0" hat, wobei der Wert K von Hand einstellbar ist und der Wert O" der oben definierte Winkel zwischen der Visierlinie und dem Geschwindigkeitsvektor (oder der Fluglinie) ist. Der Wert K kann durch den Piloten so eingestellt werden, daß er dem Wert S/D" gleicht, wodurch erreicht wird, daß die Zielmarke auf den Zielpunkt Q gerichtet bleibt, wenn sich das Flugzeug weiter dem Ziel Q nähert. Unter diesen Bedingungen kann die Zielmarke als »grundstabilisierte oder auf den Punkt Q stabilisiert bezeichnet werden. Wenn die obengenannten einschränkenden Voraussetzungen der Gültigkeit der Gleichung (2) vorliegen, d. h. wenn ein Tiefflug mit hoher Geschwindigkeit erfolgt, kann die Zielmarke zu einem beliebigen sichtbaren Punkt auf dem vor dem Flugzeug liegenden Gelände gerichtet sein und auf diesen Punkt stabilisiert bleiben, unabhängig von dem augenblicklichen Wert für 0".
  • So kann bei einem bei horizontalem Flug erfolgenden Angriff mit konstanter Geschwindigkeit des Flugzeuges gegenüber dem Erdboden und bei einer gleichbleibenden Flughöhe über ebenem Gelände der Wert K durch den Piloten so eingestellt werden, daß dadurch die Zielmarke auf einen sichtbaren feststehenden Punkt auf dem Erdboden stabilisiert wird, bevor das Ziel überhaupt sichtbar wird. Sobald nun das Ziel in das Gesichtsfeld des Piloten rückt, kann dieser die Zielmarke auf das Ziel anheben (während der Wert K die eingestellte Größe beibehält), so daß dann die Zielmarke während des ablaufenden Angriffes auf diesem Ziel stabilisiert bleibt.
  • Aus der Geschwindigkeit S des Flugzeuges gegenüber dem Erdboden, aus der Winkelgeschwindigkeit w" der auf das Ziel stabilisierten Sichtlinie kann leicht ein kritischer Wert für den Winkel 0_v mit Hilfe von Analog-Rechengeräten ermittelt werden, welcher den Zeitpunkt angibt, in welchem eine Bombe am Flugzeug gelöst werden muß, wenn sie das Ziel treffen soll. Da die Bombe möglicherweise Abmessungen hat, die einen hohen Luftwiderstand bewirken, müssen auch die geometrischen Verhältnisse an Hand eines in eine horizontale Ebene projizierten Angriffsfluges für den Fall betrachtet werden, daß eine Windströmung mit einer quer zur Flugrichtung verlaufenden Komponente auftritt. Infolge des Windwiderstandes wird der Fall der Bombe verzögert, so daß die Zeit l welche die Bombe bis zum Erreichen des Zieles benötigt, größer ist als die Zeit M, die das Flugzeug zum Erreichen des Zieldurchgangspunktes nach dem Auslösen der Bombe benötigt. Die Bombe ist also der quergerichteten Windkomponente länger ausgesetzt als das Flugzeug, und zwar um den Zeitwert (t-M). Während dieser zusätzlichen Zeit wird die Bombe um die Entfernung S, (t-M) von der Projektionslinie des Flugkurses auf dem Erdboden abgelenkt, wobei mit S, die Geschwindigkeit der Querkomponente des Windes bezeichnet ist. Das Flugzeug muß also so angeflogen werden, daß es um die gleiche Entfernung auf die Windseite gegenüber dem Ziel verschoben fliegt, damit die Bombe trotz seitlichem Abtrieb das Ziel trifft. In der den Angriff wieder in eine Ebene projiziert darstellenden F i g. 2 bedeutet PA die Flugrichtung, die das Flugzeug gegenüber dem Erdboden mit der Geschwindigkeit S und in der Entfernung r von dem Punkt Q einhält. Die Werte für S und _r müßten nun mit ihren entsprechenden Projektionswerten bezeichnet werden, doch sind diese Werte im allgemeinen von den tatsächlichen Werten nur wenig verschieden. Die Flugrichtung des Flugzeuges entspricht der Linie PB, wenn der Wind mit einer Quergeschwindigkeit S, senkrecht zu der auf den Erdboden projezierten Fluglinie bläst.
  • Es ergeben sich daher wieder ähnliche geometrische Beziehungen wie im Zusammenhang mit F i g. z, wobei jedoch an Stelle der Werte Do, 0z, und w" nunmehr die Werte Do, Oh und wh treten: wh = (SI Dh) (4) oder wh = SDhly2. (5) Die horizontale Durchgangsentfernung Dh ergibt sich aus den Überlegungen weiter oben zu Dh = S@ (-1 - M) .
  • Es sind nun verschiedene Anordnungen möglich, mit denen eine Visierlinie in Übereinstimmung praktisch mit diesen Gleichungen gesteuert werden kann. Eine besonders günstige Einrichtung für diesen Zweck stellt ein Wirbelstrom-Kreiselkompaß oder ein Neigungskreisel dar, da er zusätzlich eine Dämpfung der Bewegung der Zielmarke bewirkt. Wie im einzelnen noch erläutert wird, weist ein solcher Kreisel als Teil des Rotors ein elektrisch leitendes Glied auf, das gewöhnlich kugelschalenförmig ausgebildet ist und in dem mit Hilfe von am Kreiselrahmen befestigten Spulen Wirbelströme erzeugt werden. Dabei sind die Spulen in rechtwinklig zueinander verlaufenden Ebenen angeordnet, wobei in der folgenden Betrachtung angenommen wird, daß es sich hierbei um die Vertikalebene und die Horizontalebene der Vorrichtung handelt. Da hierbei entgegengesetzte Paare dieser Spulen verschieden erregt werden, ist es möglich, durch die erzeugten Wirbelströme eine Ablenkung der Kugelschale zu erzielen, was eine Präzessionsbewegung des Kreisels zur Folge hat, so daß seine Drehachse in diesen Ebenen gegenüber einer Bezugslinie des Kreiselrahmens verstellt wird. Wenn die Spulen eines Paares verschieden erregt werden, um eine Drehung der Drehachse in einer dieser Ebenen zu bewirken, führt der Kreisel eine Präzessionsbewegung in Übereinstimmung mit der Beziehung w = alT durch, wobei _w die Winkelgeschwindigkeit der Drehachse gegenüber der Bezugslinie, a der Winkel zwischen der Drehachse und der Zentralachse des durch die Spulen ausgebildeten Magnetfeldes und T die Zeitkonstante des Kreisels ausdrücken. Letztere ist die Proportionalitätskonstante bezüglich der Winkelgeschwindigkeit und der Kreiselachse zu dem Winkel zwischen der Kreiselachse und der Magnetfeldzentrallinie.
  • Wenn diese Ebene die Vertikalebene ist und der Kreisel die Zielmarke so steuert, daß die Drehachse des Kreisels immer mit der Visierlinie zusammenfällt, kann an Stelle von a der Wert 0_" - O" geschrieben werden, wobei 0" der Winkel zwischen der Zentrallinie des Magnetfeldes und der Fluglinie des Flugzeuges ist. 0v ist bereits vorstehend definiert worden. Damit e *bt sich rgl wv = (@v - O@lT - (%) Um ein' Arbeiten des Kreisels gemäß der Gleichung (2) zu bewirken, muß der Wert wv durch den rechts stehenden Betrag in der Gleichung (2) ersetzt werden, so daß gilt 0, = 0v -@- KTsin2Ov, (8) wobei K, wie vorstehend bereits angegeben, den Geschwindigkeitssteuerwert SIDz, darstellt.
  • Wenn also die entsprechenden Spulen des Magnetfeldsystems durch ein Signal 0" erregt werden, das diesem Wert 0, proportional ist, kann der Kreisel mit einem Signal 0, proportional zu 0-v, das von dem Kreisel selbst mittels einer geeigneten Abtasteinrichtung abgeleitet werden kann, so beeinflußt werden, daß die Zielmarke fortlaufend in Übereinstimmung der Gleichung (2) abgesenkt wird und die Zielmarke auf den vor dem Flugzeug liegenden Erdboden stabilisiert wird, vorausgesetzt, daß K den zu der Geschwindigkeit S und der Höhe D, des Flugzeuges passenden Wert angenommen hat. Dadurch, daß der Wert K durch den Piloten von Hand eingestellt werden kann, kann auch das Signal 0, durch Stabilisierung der Zielmarke auf irgendein geeignetes, leicht auszumachendes Objekt auf dem vor dem Flugzeug liegenden Gelände stabilisiert werden, ohne daß die genaue Kenntnis des Wertes für die Geschwindigkeit und die Flughöhe erforderlich wäre. Wenn außerdem weitere Erleichterungen vorgesehen sind, die dem Piloten die Einstellung des augenblicklichen Wertes des Signals 0, erlauben, während der vorgegebene Wert K beibehalten wird, kann die Zielmarke auf ein weiter entferntes Objekt, wie das Ziel, angehoben werden, auf das dann die Zielmarke ebenfalls stabilisiert bleibt. Ähnliche Überlegungen gelten hinsichtlich der horizontalen Ebene, wenn der Angriff bei Seitenwind geflogen wird. Hier kann ein Signal Oh zum Erregen der die Stellung der Drehachse in der horizontalen Ebene steuernden Feldspulen in einer der Gleichung (8) ähnelnden Form abgeleitet werden. Es ist jedoch zweckmäßiger, das Signal Oh von dem Signal 0, und von anderen zur Verfügung stehenden Faktoren abzuleiten. Eine solche Gleichung kann wie folgt erzielt werden. Die Kreiselcharakteristik in der Horizontalebene ähnelt der Gleichung (7) gh = (Oh - OJA T oder 11h = Oh -I- T wh . (9) Durch Kombinieren der Gleichung (i) mit der entsprechenden Gleichung für die Horizontalebene, wobei in beiden Gleichungen der Sinuswert durch den Winkelwert selbst ersetzt wird, was als Annäherungswert in den meisten praktisch auftretenden Angriffsfällen zulässig ist, erhält man die Gleichung w"/wh = OJOh.
  • In ähnlicher Weise erhält man aus den Gleichungen (3) und (5) wv/Lh = DJDh.
  • Man kann also für den Wert en in der Gleichung (9) den Ausdruck DhOJD" setz n und den Wert 21, durch den Ausdruck D_hw_"/D_" ersetzen. Die Gleichung (9) lautet dann ,Oh = (DhI Dh) (0v + T w,, = DA/ev [aus Gleichung (7)]. Durch Ersetzen des Wertes Dh durch den Ausdruck S#c (t- M) [aus Gleichung (6)], und von Dv durch S/K, erhält man die Beziehung Oh = (S@/S) K (t - M) @". (io) Da Oh von der Fluglinie aus gemessen ist, wobei das Flugzeug unter einem Anstellwinkel S@JS gegen den Wind anfliegen muß, um diese Fluglinie beizubehalten, muß -der Wert S@/S zu dem Wert für 01, addiert werden, -um den Windabtrieb zu korrigieren.
  • Wenn also proportional den Werten 0" und Oh (der letztere Wert für die Windabdrift korrigiert und beide Werte in die Steigebene und die Azimut-Ebene projiziert) proportionale Signale auf das Feldsystem des Kreisels gegeben werden, kann die Zielmarke auf einen vor dem von dem Kurs um einen Betrag proportional der Seitenwindgeschwindigkeit versetzten Flugzeug liegenden Punkt stabilisiert werden.
  • Das zum Berechnen des Bomben-Auslösemomentes erforderliche Signal e7, wird von der Kreisel-Abgriffseinrichtung abgeleitet.
  • Eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gerätes, bei welcher die Marke durch einen Kreisel in dieser Art gesteuert wird, wird nachstehend in Zusammenhang mit F i g. 3 beschrieben.
  • Mit dem Visierkopf ist ein Wirbelstromkreisel io verbunden, wie er in der deutschen Patentschrift x 105 762 ausführlich beschrieben und dort in F i g. 2 ähnlich dargestellt ist. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Kreiselrotor mit einem belasteten Kreiselrad ii und einer Kugelschale 12 aus elektrisch leitendem Material, beispielsweise Aluminium, wobei Kreiselrad und Kugelschale auf einer gemeinsamen, in einem Kardangelenk iq. gelagerten Drehspindel 13 angeordnet sind. Der Krümmungsmittelpunkt der Kugelschale fällt mit dem Mittelpunkt des Gelenkes zusammen. Die Einrichtung zum Antrieb des Rotors ist nicht dargestellt; gewöhnlich wird hierzu ein elektrischer Motor verwendet, der am Kreiselrahmen befestigt ist und den Rotor über das Kardangelenk antreibt.
  • Die Kugelschale 12 ragt durch Luftspalte in ein die vorstehend bereits genannten, senkrecht zueinander stehenden Ebenen bestimmendes Magnetsystem. Jede Ebene geht durch die Bezugslinie 15 der Vorrichtung; diese Linie fällt mit der Längsachse des Flugzeuges zusammen und ist so gewählt, daß sie immer auch mit der Kreiselachse zusammenfällt, wenn das Feldsystem in beiden Ebenen symmetrisch erregt wird, wobei dann das Zentrum des Magnetfeldes oder die Zentrallinie des Magnetfeldes auf der Bezugslinie liegen. Da der Kreisel den Rollbewegungen des Flugzeuges ausgesetzt ist; werden als durch das Feldsystem bestimmte Ebenen genauer die Steigebene und die Azimutebene an Stelle der vertikalen und der horizontalen Ebene verwendet. Die Ausdrücke »Steigebene« und »Azimutebenea, die in diesem Zusammenhang verwendet werden, sind in Bezug auf die Symmetrieebene des Flugzeuges und die senkrecht zu dieser Ebene verlaufende Flugzeugebene bezogen. Diese beiden Ebenen schneiden sich entlang der obenerwähnten Bezugsachse. Die der Präzessionsbewegung der Drehachse in diesen Ebenen zugeordneten Spulen werden im allgemeinen als die Spulen und die Azimutspulen bezeichnet und sind in der Zeichnung mit den Bezugsziffern 17 bzw. 18 vArsehen. Durch eine derartig veränderliche Erregung der Steigspulen 17 wird also das Zentrum aus der Bezugslinie verschoben, wodurch ein Wirbelstrom-Verstellmoment bewirkt wird, das ein Verschwenken der Drehachse 16 in der Steigebene bewirkt. In gleicher Weise wirkt sich eine veränderliche Erregung der Azimutspulen 18 aus, wodurch die Drehachse in der Azimutebene gedreht wird. Gewöhnlich werden beide Spulensätze erregt, so daß die Bewegung der Drehachse und damit der Visierlinie eine resultierende Bewegung aus den Teilbewegungen in jeder Ebene ist.
  • Um »Steig-« und »Azimutsignaleu proportional zu den Winkeln zwischen der Bezugslinie 15 und den Achsenkomponenten 16 in der Steigebene und der Azimutebene abzuleiten, sind »Steig-« und »Azimut-Abgrifforganeu 21 und 22 vorgesehen. Diese Organe können gewöhnlich kapazitiver Art sein und mit der Oberfläche der Schale 12 - wie in der Zeichnung angedeutet - zusammenwirken. Dank der Trägheitswirkung des Kreisels sind die durch die von den Abgrifforganen gelieferten Signale dargestellten Meßwerte für diese Winkel geglättet.
  • Die Stirnseite des Kreiselrades ii trägt einen Spiegel 23, der einen Teil eines optischen Anzeigesystems bildet, das außerdem einen feststehenden Spiegel 24, eine Linse 25 und einen Übertragungsreflektor 26 aufweist. Das optische Anzeigesystem liefert dem Piloten eine aufrechte Darstellung einer Abbildung im Unendlichen einer Abbildung eines Fadenkreuzes 27, das mittels einer Lampe 31 beleuchtet ist. Dieses Bild 27', welches die eigentliche Zielmarke des Visierkopfes darstellt, bestimmt die Visierlinie 32 vom Piloten zu dem vor ihm liegenden Gelände unter einen] c#on der Fluglinie 33 abwärts gerichteten Winkel. Das optische System ist so ausgebildet, daß die Kreiselachse 16 immer parallel zu der Visierlinie 32 verläuft.
  • Aus der vorstehenden Erläuterung des der Erfindung zugrunde liegenden Prinzips geht hervor, daß zur Beeinflussung des Kreisels zur Stabilisierung der Zielmarke 27' auf das vor dem Flugzeug liegende Gelände die Snlu en 17 und 18 mit Steuersignalen beliefert werden müssen, die proportional den Werten 0." und Oh sind, die sich aus den Gleichungen (8) und (io) bestimmen lassen. Da diese Gleichungen an Hand von Projektionen in die vertikale und horizontale Ebene abgeleitet worden sind, während die »Steigebenes und die »Azimutebene«, die durch das Kreiselfeldsystem bestimmt sind, um die Längsachse des Flugzeuges sich drehen, wenn das Flugzeug eine Rollbewegung ausführt, sind Rollbewegungszerleger erforderlich, um die Signale, die zwischen dem Kreiselgerät und dem übrigen noch zu beschreibenden Bombenzielgerät übertragen werden, von dem einen System mit rechtwinklig zueinander verlaufenden Ebenen auf das andere umzubilden.
  • Das Signal 0" wird in einem Vertikalebenen-Rechengerät 34 abgeleitet. Von den drei anderen Größen der Gleichung (8) ist die Größe O"_ von den »Steig-« und »Azimutsignalen« abgeleitet, die über die Rollbewegungsrechner 35 von den entsprechenden Abgrifforganen 21 und 22 geliefert werden. Da das Steigsignal proportional dem Winkel in der Steigebene zwischen der Drehachse und der Bezugslinie 15 ist, die mit der Längsachse des Flugzeuges zusammenfällt, und da der Wert O" die Flugrichtung betrifft und nicht die Längsrichtung des Flugzeuges, muß das Steigsignal korrigiert werden, indem von ihm der Steigungsverschiebewinkel 0Q vor der Auflösung abgezogen wird. Das ist der Winkel zwischen der Längsachse des Flugzeuges und der Flugrichtung. Es wird dadurch erreicht,' daß in einer Steigabweichung-Einstellsteuerstufe 36 ein Signal proportional dem Wert 00 erzeugt wird (das von Hand einstellbar ist, damit verschiedene Werte des Winkels berücksichtigt werden können) und von dem Steigsignal in der Stufe 37 abgezogen wird. Dieses Azimutsignal und das korrigierte Steigsignal können mit e. und 0e bezeichnet werden. Da die Zeitkonstante T des Kreisels bekannt ist, wird dieser Wert in dem Rechner voreingestellt.
  • Ein der Größe K proportionales Signal wird handgesteuert von einer Verhältnissteuerstufe 41 hergeleitet.
  • Das Signal Oh wird in einem Horizontalebene-Analogrechner 42 in Übereinstimmung mit der Gleichung (io) abgeleitet. Die Signale 0" und K werden als zwei der Eingangssignale verwendet. Von den beiden anderen Größen wird ein dem Verhältnis S,/S proportionales Signal handgesteuert von einer Abweicheinstellstufe 43 abgeleitet. Ein dem Wert Li - M) proportionales Signal wird in einem Ballistikrechner 44 aus den Signalen O", K, einem Signal proportional der Geschwindigkeit S gegenüber dem Erdboden und einem von der Luftdichte abhängigen Signal abgeleitet. Zu dem von der Stufe 42 abgeleiteten Signal für 01, wird das von der Stufe 43 erhaltene Signal S@/S zur Korrektur des Windeinflusses addiert.
  • Um dem Piloten das Anheben der Zielmarke in Richtung auf das Ziel zu erlauben, ohne daß die Stabilisierung gestört wird, sind Anordnungen vorgesehen, die eine Addition des Signals 0" mit einem zusätzlichen Signal 0" vorsehen, das handgesteuert in einer Zielmarken-Steuerstufe 45 hergeleitet wird. Um eine Störung der Stabilisierung des Kreisels zu vermeiden, ist die Steuerstufe 45 in starkem Maß federbelastet, so daß beim Nachlassen der Steuerung bei Erreichen der gewünschten neuen Stellung der Zielmarke die Einspeisung dieses zusätzlichen Signals augenblicklich unterbrochen wird.
  • Die Signale 0" und 01, werden nach einer Rollbewegungsauflösung in einer Stufe 46 auf die Steig-und Azimutspulen i7 und i8 gegeben. Aus dem bereits erwähnten Grund muß das Signal e, wieder in die Steigkomponente eingefügt werden, was in einer Stufe 47 bewirkt wird.
  • Der Ballistikrechner 44 dient außerdem zum Ableiten eines Bombenauslösesignals in Übereinstimmung mit der ballistischen Charakteristik der verwendeten Bombe - und außerdem in Übereinstimmung mit anderen ballistischen Daten, wie der Luftdichte -und von den augenblicklichen Werten für O". Der Rechner leitet fortlaufend die kritischen Werte für O" ab, die beim Auslösen der Bombe gegeben sein müßten, wenn die Bombe das Ziel treffen soll, und der Rechner liefert das Auslösesignal, sobald dieser Wert mit dem gemessenen Wert übereinstimmt. Das Auslösesignal wird über eine Leitung 48 auf eine geeignete Auslöseeinrichtung 49 gegeben, die bei Eintreffen des Signals die Bombe freigibt. Die Anordnungen sind so getroffen, daß der Mechanismus durch den Piloten scharfgestellt wird, damit gewährleistet wird, daß die Bombe nur auf das Ziel geworfen wird und nicht auf irgendein anderes Objekt auf dem Gelände, auf welches die Ziehmarke stabilisiert worden ist.
  • Die ballistischen Kennlinien der Bombe können in dem Rechner als gespeicherte Daten enthalten sein, die entsprechend dem Bombentyp geändert werden können (beispielsweise auch für zündverzögerte Bomben). Der Rest des Rechners kann unverändert bleiben.
  • Beim Betrieb kann der Wert 0, vor dem Starten eingestellt werden, oder er kann automatisch durch einen Luftströmungsdetektor oder -ein anderes Instrument des Flugzeuges gesteuert werden. Irgendwelche Einstellungen können auch durch den Piloten vorgenommen werden, wenn es die Umstände des besonderen Betriebsfalles erforderlich machen oder wünschenswert erscheinen lassen. Wenn das Ziel angeflogen wird, stabilisiert der Pilot zuerst die Zielmarke auf irgendeinen passenden und leicht auszumachenden Gegenstand auf dem vor ihm liegenden Gelände. Dies wird dadurch bewirkt, daß er zunächst den Wert K einstellt, um die Zielmarke in Flugrichtung zu stabilisieren. Wenn. keine Seitenwindkomponente auftritt, kann die Zielmarke auf diesem Objekt bleiben. Ist jedoch Seitenwind vorhanden,, würde die in Flugrichtung stabilisierte Zielmarke eine Abweichung quer zur Flugrichtung infolge der Winkelverstellung des Flugzeuges @ in der Azimutebene auf Grund seines erforderlichen Anstellwinkels zur Windrichtung aufweisen Diese Abweichung wird von dem Piloten durch eine Einstellung der Abweich-Einstellsteuerstufe 43 korrigiert. Mit dieser letzten Korrektur erhält er automatisch die horizontale Durchgangsentfernung Dl,. Der entsprechende vertikale Durchgangsabstand D" ist die Höhe, in welcher diese Einstellungen ausgeführt werden, und der Pilot hat diese Höhe entsprechend. dem mitgeführten besonderen Bombentyp gewählt.
  • Mit dem so voll stabilisierten Zielgerät, kann der Pilot die Stufe 45 einstellen, um die Zielmarke auf das Ziel einzurichten, sobald das Ziel in sein Blickfeld tritt. Vorausgesetzt, daß er die Höhe Dz, und die Geschwindigkeit S gegenüber dem Erdboden auf den gleichen Werten hält, die während des Stabilisierungsprozesses vorhanden waren, bleibt die Zielmarke auf das Ziel stabilisiert, und zwar in beiden Richtungen entlang der Fluglinie und quer dazu. Der Pilot betätigt nun die Steuereinrichtung zum Einschalten der Bombenauslöseeinrichtung und braucht anschließend keine weitere Handhabung vorzunehmen und nur darauf zu achten, daß er so fliegt, daß die Zielmarke auf das Ziel ausgerichtet bleibt. Selbst wenn das Ziel eventuell verschwinden würde - unter der Nase des Flugzeuges beispielsweise -, wird die volle Stabilisierung erhalten, vorausgesetzt, daß der Pilot einen geradlinigen und ebenen Flugkurs während der letzten paar Sekunden ausführt, bevor die Bombe automatisch durch das vom Ballistikrechner gelieferte Signal ausgelöst wird.
  • Sollte der Pilot während des Bombenanflugs feststellen, daß die Ziehharke von dem Ziel quer zur Flugrichtung abweichen will, korrigiert er diese Abweichung durch eine geeignete Einstellung seines Flugkurses in der Azimutebene.--Sollte die Zielmarke sich in Richtung der Flugbahn verschieben, kann er dies entweder durch eine Einstellung seiner Flughöhe oder durch eine Änderung der Größe K in der Stufe 4a korrigieren.
  • Im Fall, daß das Flugzeug einen besonderen Navigator in der Besatzung hat, kann dieser mit einem Teleskop oder einer Fernsehkamera mit großem Verstärkungsgrad (und daher einem engen Blickfeld) versehen werden, das durch ein Servosystem der Stellung der Ziehharke nachgeführt wird. Der Pilot betätigt wieder die Bombenzieleinrichtung wie vorstehend beschrieben, um die Zielmarke in der allgemeinen Flugrichtung auf ein Bodenziel zu stabilisieren. Wenn dadurch das Objekt in das enge Blickfeld des Teleskops oder der Fernsehkamera gerückt ist, kann der Navigator dabei einen wesentlich kleineren Gegenstand ausfindig machen als dies dem Piloten möglich ist. Nachdem dies der Navigator vorgenommen hat, übernimmt er die Steuerung des Bombenzielgerätes und stellt den Wert K ein, um die Zielmarke in Richtung entlang der Fluglinie zu stabilisieren. Um auch eine Stabilisierung in der Querrichtung zu erzielen, gibt er dem Piloten Instruktionen zur Änderung des Flugkurses in der Azimutebene. Dies kann der Navigator zweckmäßig mit Hilfe eines Anzeigers tun, der im Blickfeld des Piloten angeordnet ist und der durch eine entsprechende Änderung des Flugkurses in Deckung mit einer Markierung gebracht werden kann, wodurch der Pilot auch die Zielmarke in Querrichtung stabilisiert.
  • Falls es bei einer der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele zweckmäßiger ist, den Kreiselapparat entfernt anzuordnen, kann die Zielmarke von einer hell leuchtenden Kathodenstrahlröhre abgeleitet werden, die in der X- und der Y-Abtastrichtung von' auf dem Kreisel angeordneten Abtastorganen gesteuert ist und wobei die Darstellung dieser Röhre in das Blickfeld des Piloten in aufrechter Stellung und im Unendlichen projiziert wird.
  • Es ist nicht wesentlich, daß ein Wirbelstromkreisel zur Steuerung der Zielmarke verwendet wird. Die Visierrichtung kann auch durch ein Teleskopvisier bestimmt werden, dessen Winkelstellung durch ein Servobetätigungsglied gesteuert wird. Der Wirbelstromkreisel von der vorstehend beschriebenen Ausführungsform bestimmt nicht nur die Visierhnie, sondern auch die Winkelgeschwindigkeit der Visierlinie gegenüber einer Bezugslinie. Wenn also eine Kreiselzieleinrichtung der zuerst beschriebenen Art durch eine servobetätigte Zieleinrichtung ersetzt wird, erfolgt die Präzession der Visierlinie im Hinblick auf die Längsachse des Flugzeuges (oder in bezug auf die Flugrichtung, wenn eine Korrektur für den Wert 199 - vorgesehen ist), und es sind Maßkreisel oder andere Einrichtungen zum Messen der Drehgeschwindigkeit des,Flugzeuges oder besser der Flugrichtung gegenüber einer Bezugsrichtung erforderlich.
  • So ist in F i g. q. - wobei nur die Vertikalebene betrachtet wird - die Raumbezugslinie mit PC bezeichnet, die Flugzeugbezugslinie (Längsachse) mit PD, die Flugrichtung mit PA und mit Q wieder der Gegenstand am Erdboden bezeichnet, auf den die Zielmarke stabilisiert wird. Der Winkel zwischen PD und PA ist eo, und der Winkel zwischen PA und PQ ist wieder O". Wenn der Winkel zwischen PC und PD mit O' bezeichnet wird, wird der Wert w" in bezug auf die Raumbezugslinie PC bestimmt, und es ergibt sich die Gleichung w" = d (o' + °Q+ oy)/d_t.
  • Wenn angenommen wird, daß O, konstant ist, was gewöhnlich der Fall ist, ändert sich die Gleichung (2) in die Form K sinn O" = d0"/dt + d0'/dt. (zi) Der Ausdruck de'/Lt wird in Form einer Spannung von einem Maßkreisel abgeleitet und auf einen Analogrechner gegeben, der zur Lösung dieser Differentialgleichung für e., ausgelegt ist. Die Größe D", die hierbei erhalten wird, wird in eine Nachfolge-Servoeinrichtung zur Steuerung der Winkellage der Visierlinie gegeben.
  • Der Ausdruck _d0/dt stellt die Winkelgeschwindigkeit der Visierlinie in der vertikalen Ebene dar; entsprechend hat die Gleichung (ii) eine ähnliche Form wie die Gleichung (2).
  • Die Größe de'/j,1 kann wahlweise von einem Beschleunigungsmesser abgeleitet werden, wobei aus der Tatsache Vorteil gezogen wird, daß in einer Kurve die radiale Beschleunigung gleich dem Produkt der Umfangsgeschwindigkeit ist - d. h. der Geschwindigkeit S gegenüber dem Erdboden - mit der Winkelgeschwindigkeit .d0'/41. Es gilt also d0'/dt = (gemessene Radialbeschleunigung) IS, und dieser Wert kann bei der Lösung der Differentialgleichung (ii) verwendet werden.
  • In der vorstehenden Beschreibung wurde der Einfachheit halber angenommen, daß der Angriff erfolgt, während das Flugzeug eine parallel zum Erdboden verlaufende Fluglinie einhält, Wenn der Anflug im Sturz oder bei einem ansteigenden Ring des Flugzeuges erfolgt, besteht der einzige Unterschied in der Betriebsweise des Zielgerätes darin, daß das Anheben oder das Absenken der Zielmarke auf einen anderen Punkt auf dem Erdböden den Durchgangsabstand ändert. Es ist also eine entsprechende Einstellung dieses Wertes erforderlich, bevor die Zielmarke wieder stabilisiert ist. Eine solche Angriffsform ist also nicht ausgeschlossen; sie macht lediglich die Aufgabe des Piloten ein wenig schwieriger. Nur wenn der Neigungs- oder Ansteigwinkel 5° überschreitet, muß eine entsprechende Korrektur des Ballistikrechners erfolgen, welche die wahre Richtung der Vertikalebene erfordert.
  • Ein Bombenzielgerät gemäß der Erfindung hat so den besonderen Vorteil, daß es einen Bombenangriff bei geringer Flughöhe und hoher Fluggeschwindigkeit erleichtert. Dies wird dadurch ermöglicht, daß der Pilot die Anlage voreinstellen kann - durch die beschriebene Stabilisierung der Zielmarke -, und zwar einfach und rasch, solange sein Flugzeug noch nicht den unmittelbaren Angriff fliegt, wodurch er beim Bombenanflug selbst nicht wesentlich mehr tun muß als das Flugzeug auf einem geradlinigen Kurs, auf der gleichen Geschwindigkeit und auf der vorgewählten Durchgangshöhe zu halten.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRüCHE: i. Bombenzielgerät für Flugzeuge zur Verwendung bei Angriffen in sehr geringen Flughöhen und bei hohen Fluggeschwindigkeiten, bestehend aus einem Visierkopf zum Betrachten des vor dem Flugzeug liegenden Geländes gegen eine aufrecht stehende Zielmarke, die eine Visierlinie bestimmt, gekennzeichnet durch folgende Einzelvorrichtungen a) eine Zielmarken-Präzessionseinrichtung (io) zur automatischen und fortlaufenden Präzession der Zielmarke (27') bei Annäherung des Flugzeuges an ein Ziel, um eine Drehung der Visierlinie (32) gegenüber der Fluglinie (33) des Flugzeuges zu erreichen dergestalt, daß in jeder der horizontalen und vertikalen Ebenen, in denen die Fluglinie (33) verläuft, das Verhältnis der Winkelgeschwindigkeit der in diese Ebene projizierten Komponente der Visierlinie (32) zu dem Quadrat des Sinus des Winkels zwischen jener Komponente und der Fluglinie (33) steuerbar ist; b) eine Zielmarken - Stabilisierungseinrichtung (41), die das Steuern eines jeden dieser Verhältnisse erleichtert und der Stabilisierung der Zielmarke (27') auf einen festen Punkt in dem vor dem Flugzeug liegenden Gelände während eines im wesentlichen geradlinigen und im wesentlichen parallel zum Erdboden verlaufenden Flugkurses dient; c) eine Zielmarken-Übertragungseinrichtung (45) zur Übertragung der stabilisierten Zielmarke (27') zwecks Deckung mit dem Ziel, auf welchem die Zielmarke (27') stabilisiert bleibt; d) eine an sich bekannte Meßeinrichtung (21, 22), die fortlaufend geglättete Meßwerte liefert, welche von den Stellungen der vorgenannten Winkel abhängen; e) einen an sich bekannten Ballistikrechner (44), der die kritischen Größen dieser Meßwerte liefert, welche dem richtigen Zeitpunkt zum Auslösen der Bombe entsprechen, wenn sie das Ziel treffen soll, während das Flugzeug mit einer auf das Ziel stabilisierten Zielmarke (27') fliegt, und f) eine an sich bekannte Auslöseeinrichtung (49) zum Erzeugen eines Bombenauslösesignals, wenn die Größen dieser Meßwerte die errechneten kritischen Werte erreichen.
  2. 2. Gerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zielmarken-Präzessionseinrichtung folgende Organe umfaßt: a) einen Wirbelstromkreisel (io) zum Steuern der Zielmarke (27') derart, daß die Visierlinie (32) gegenüber einer Bezugslinie (15) des Flugzeuges sowohl in der Steigebene als auch in der Azimutebene gedreht wird, wobei diese Drehung in Abhängigkeit von der Drehung der in jene Ebenen projizierten Kreiseldrehachse (16) gegenüber der Bezugslinie (15) erfolgt; b) sogenannte Steigspulen (17) und Azimutspulen (i8) zur Ausübung eines Wirbelstromdrehmomentes auf den Kreisel zwecks Ablenkung seiner Drehachse (16) in jenenEbenen; c) Abgrifforgane (21, 22) zum Ableiten elektrischer Steig- und Azimutsignale von dem Kreiselgerät, die proportional den Winkeln zwischen der Bezugslinie (15) und den Komponenten der in jene Ebene projizierten Drehachse (16) des Kreisels sind; d) Analogrechenstufen zum fortlaufenden Lösen der Gleichungen 0, 19, + KT sing 0_v, (a) qh =. (Sg/S)K(t- - M)gv, (b) von denen jeder Winkelwert durch ein elektrisches Signal dargestellt wird und O" der Winkel zwischen der Datumlinie (i5) und der in eine die Fluglinie (33) enthaltende vertikale Ebene prozessierten Drehachse (i6) ist, und das Signal, das diesen Winkelwert darstellt, von den Abgrifforganen (2i, 2z) abgeleitet ist, K eine Konstante ist, deren Wert von Hand an der Zielmarken-Stabilisierungseinrichtung einstellbar ist, T die Zeitkonstante des Kreisels bezeichnet, S, und S die Seitenwindgeschwindigkeit und die Geschwindigkeit des Flugzeuges gegenüber dem Erdboden bezeichnen und die Werte t und M die errechneten Zeiten für den Flug der Bombe und den Flug des Flugzeuges von der Bombenauslösestelle bis zumDurchgangspunkt über dem Ziel in der horizontalen Ebene, wobei diese Zielmarken-Übertragungseinrichtung so eingerichtet ist, daß sie den Wert für 0, einstellt; e) eineEinrichtung zur Korrektur des errechneten Signals Oh für die Windabweichung durch eine Addition der Größe SJS ; f) Rollbewegungsresolver zum Auflösen des Signals Oh nach einer solchen Korrektur und des errechneten Signals 0" in jenen Azimut-und Steigebenen; g) Leitungen zum Einspeisen dieser Signale in die Kreiselablenkspulen nach dieser Auflösung, wodurch die Zielmarke auf einen Punkt im Gelände durch die Einstellung der Größe K stabilisiert werden kann, und wobei der Ballistikrechner zum Bestimmen des richtigen Augenblicks zum Auslösen der Bombe durch ein Errechnen des kritischen Wertes für das Signal e,_ ausgelegt ist.
  3. 3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Analogrechenstufen folgende Organe aufweisen a) eine Steuerstufe (36) zum Einstellen einer in der Steigebene erfolgenden Verschiebung zur Korrektur des Steigsignals durch die Subtraktion eines proportional dem in der Steigebene gemessenen Verschiebewinkel proportionalen Signale" von dem Steigsignal; b) Rollbewegungsresolver (35) zum Umwandeln des Azimutsignals und des korrigierten Steigsignals in das Signal 0o; c) einen Vertikalebenenrechner (34) zur Lösung der Gleichung (a) für den Wert 0, in Abhängigkeit von dem Signal e", wobei die Zielmarken-Stabilisierungseinrichtung in der Form einer Verhältnissteuerstufe (4i) zur Lieferung eines den Wert K darstellenden Signals (dessen Wert von Hand einstellbar ist) und der voreingestellten Größe T; d) eine Stufe (die einen Teil des Ballistikrechners bilden kann) zum Ableiten der Größen t und M von-den Signalen 0" und K und einem Signal proportional der Größe S; e) einen Horizontalebenenrechner (42) zum Lösen der Gleichung (b) für den Wert Oh in Abhängigkeit von dem errechneten Wert für 0", mit einer Steuerstufe (42) zum Einstellen einer Verschiebung in der Azimutebene, die zur Lieferung eines das Verhältnis S,(S ausdrückenden Wertes vorgesehen ist, und wobei die Zielmarken-Übertragungseinrichtung die Form einer Zielmarkensteuerstufe (45) hat, welche eine Einstellung des Signals 0" durch die Addition eines Signals 0,; erlaubt, wobei. die Einrichtung zur Korrektur des Signals Oh, Verbindungen aufweist, die von dieser Azimutabweichungs-Steuerstufe kommen, und f) Einrichtungen zum Addieren des von der Steigabweichungs-Steuerstufe (36) abgeleiteten Signals 0, zu dem errechneten und auf die Steigspulen gegebenen Signal.
  4. 4. Gerät nach Anspruch i mit einem Teleskop, dadurch gekennzeichnet, daß die Zielmarken-Präzessionseinrichtung folgende Organe aufweist: a) eine Einrichtung zum Messen des Winkels e' zwischen der Längsachse oder einer anderen Bezugslinie des Flugzeuges und einer Raumbezugslinie; b) einen Analogrechner zur fortlaufenden Bestimmung des Wertes 0, aus der Gleichung K sing 0v - d(9udt + ao'/at, wobei 0v der gewünschte Winkel zwischen dem Visierkopf und der Flugzeugbezugslinie ist, die in eine die Fluglinie des Flugzeuges enthaltende Vertikalebene projiziert ist und K eine Konstante darstellt, deren Wert durch die Zielmarken-Stabilisierungseinrichtung von Hand einstellbar ist, und bei der jeder Winkelwert durch ein elektrisches Signal dargestellt ist; c) eine Servoeinrichtung zum Einspeisen des so abgeleiteten Signals O" in den Visierkopf derart, daß der Visierkopf unter diesem Wmkel gegenüber der Flugzeugbezugsachse gehalten bleibt, wobei der Visierkopf auf einen Punkt in dem vor dem Flugzeug durch die Einstellung der Größe K stabilisiert werden kann. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1317 650. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1 164 884.
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