DE975952C - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Formkoerpern aus Massen aus pflanzlichen Faserstoffen und organischen Bindemitteln - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Formkoerpern aus Massen aus pflanzlichen Faserstoffen und organischen BindemittelnInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description
- Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Formkörpern aus Massen aus pflanzlichen Faserstoffen und organischen Bindemitteln Es ist bekannt, aus groben Faserstoffen, wie Hohelspänen oder gehäckseltem Gras, Stroh u. dgl., und organischen Bindemitteln bzw. Klebemitteln durch Verpressen in der Wärme Kunstholzformkörper, insbesondere Platten, herzustellen.
- Es ist fernerhin bekannt, aus Kunstharz enthaltenden Massen, z. B. Resolen und feinfasrigen Füllstoffen, vorzugsweise Holzmehl, in kontinuierlicher Arbeitsweise auf Strangpressen Stangen, Rohre und beliebige andere Profile homogener Struktur herzustellen. Dafür ist es erforderlich, feinfasrige Füllstoffe, d. h. insbesondere Holzmehl, zu verwenden, die mit verhältnismäßig großen Mengen, etwa der gleichen Menge oder mehr, an härtbarem Harz vorzugsweise durch Imprägnieren versetzt und homogen gemischt sind.
- Es wurde gefunden, daß man Kunstholzformkörper, z. B. Platten, Balken oder Träger, aus groben Faserstoffen und organischen Bindemitteln in Strangpressen od. dgl. mit verengter Austrittsöffnung kontinuierlich herstellen kann. wenn man Massen aus groben Faserstoffen, z. B. groben Holzspänen, die nur mit verhältnismäßig wenig, z. B. etwa Io8/o Bindemittel oder nur an Teilen ihrer Oberfläche mit Bindemittel versetzt sind und deshalb im Gegensatz zu den bekannten Massen aus mit viel Bindemittel versetzten feinfasrigen Füllstoffen kein nennenswertes Fließvermögen besitzen, zu endlosen Formstücken verpreßt und diese in üblicher Weise in Einzelteile gewünschter Abmessung zerschneidet.
- --Besonders vorteilhaft ist es dabei, die groben Faserstoffe in der Weise mit den Bindemitteln zu versehen, daß man Lösungen oder Dispersionen der Bindemittel möglichst gleichmäßig auf sie aufsprüht oder indem man Lösungen oder Dispersionen der Bindemittel auf einen feinfasrigen oder feinkörnigen Stoff, z. B. feineres Sägemehl, verteilt' und dieses dann mit dem groben Faserstoff vermischt. Man kommt bei dieser Arbeitsweise mit verhältnismäßig sehr geringen Mengen Bindemittel aus.
- Es ist überraschend, daß sich solche Massen, die im Gegensatz zu den bekannten; feirien Faserstoff enthaltenden Kunstharzpreßmassen nur verhältnismäßig wenig Bindemittel enthalten und wegen der Grobheit der Faserstoffe kein nennenswertes Fließvermögen besitzen, einwandfrei in Strangpressen od. dgl. zu endlosen Formkörpern verarbeiten lassen.
- Eine Ausfühmngsform des Verfahrens sei an Hand der nachstehenden Arbeitsweise und der Skizze näher erläutert. In einer Mischvorrichtung werden Holzabfälle, wie Hobel- oder grobe Sägespäne, mit so viel einer etwa 50- bis 706/siegen Lösung eines härtbaren Kondensationsproduktes aus Harnstoff und Formaldehyd besprüht, daß etwa Ioto (wasserfreies) Kondensationsprodukt auf das Holz entfallen. Je nachdem, ob die Masse kalt oder heiß verpreßt werden soll, enthält die Lösung des Kondensationsproduktes ein entsprechendes bzw. auch gar kein Härtungsmittel. Das mit der Lösung besprühte Fasermaterial wird nun laufend entweder mit der Hand oder maschinell in eine Presse gew bracht, wie sie in der Skizze dargestellt ist. In der Skizze bedeutet I den Zylinder oder Preßkanal der Presse, 2 den Stempel und 3 die Einfüllöffnung.
- Das Zusammenpressen der Masse durch den Preßstempel kann unter langsam ansteigendem Druck wie bei einer Strangpresse oder auch schlagartig wie bei einer Schlagpresse erfolgen. Der erforderliche Preßdruck auf die Masse läßt sich durch Verengen der Austrittsöffnung 4, durch die das Profilstück aus dem Preßkanal gedrückt wird, regulieren.
- Bei Verwendung hitzehärtbarer Kunstharze als Bindemittel wird der Preßkanal so lang gewählt und auf eine solche Temperatur gebracht, daß ihn das Preßgut bis zur Formbeständigkeit durchgehärtet verläßt. Eine gewisse Nachhärtung der Formstücke kann noch anschließend außerhalb der Presse vorgenommen werden.
- Verwendet man thermoplastische Bindemittel, so wird vorteilhafterweise der letzte Teil des Preßkanals vor der Austrittsöffnung gekühlt.
- Bei Verwendung von Harnstoffharzen empfiehlt es sich, den Preßkanal auf etwa go bis I00° C zu heizen. Enthält das Harnstoffharz ein stark wirkendes Härtungsmittel, z.B. einen sogenannten Kalthärter, dann braucht das Gut in der Presse nur so lange zu verweilen, daß in seinem Innern eine Temperatur von etwa 600 C erreicht wird. Bei Verwendung.- schwächer wirkender Härtungsmittel, z. B.- der sdgenanrtten Heißhärter, muß ein längerer Formkanal oder eine geringere Arbeitsgeschwindigkeit gewählt werden, damit auch im Innern des Preßgutes die zur Härtung notwendigen Temperaturen von etwa 80 bis go0 C erreicht werden.
- Verwendet man Lösungen von Bindemitteln in organischen Lösungsmitteln, so empfiehlt es sich, aus der Masse den größeren Teil des Lösungsmittels - zu verdampfen, bevor man sie in die Presse bringt.
- Beispiel I000 Teile Hobelspäne werden unter gutem Umwenden mit Is50,'' Teilen einer wäßrigen, etwa 70'/obigen Lösung'-eines durch Kondensation von I Mol Harnstoff mit 2 Mol Formaldehyd in saurem Medium erhaltenen Kondensationsproduktes besprüht. Die Masse wird dann in der vorstehend erläuterten Presse zu endlosen Formkörpern verarbeitet. Der obere, zweckmäßig kalt gehaltene Teil der Presse wird durch die Einfüllöffnung möglichst gleichmäßig mit dem losen Gut aufgefüllt. Dieses wird durch den Preßstempel zusammengedrückt und in den geheizten Teil der Presse befördert.
- Nach Heben des Preßstempels erfolgt in gleicher Weise die nächste Füllung. Die Weite der Austrittsöffnung der Presse wird so eingestellt, daß auf dem Gut an der Austrittsöffnung etwa 3 bis 5 Atm.
- Druck lasten. Das die Presse verlassende Profilstück ist völlig gleichmäßig, besitzt ein spezifisches Gewicht von o,6 und zeichnet sich durch, gute Festigkeit aus. Durch Verengung der Austrittsöffnung, so daß beispielsweise ein Druck von 10 bis 20 atom. herrscht, lassen sich Formstücke von einem höheren spezifischen Gewicht und noch größerer Festigkeit herstellen.
- Für die vorstehend beschriebene Arbeitsweise empfiehlt es sich; eine Presse zu verwenden, deren oberer, kalter Teil' etwa 20 cm und deren geheizter Teil etwa cm lang ist. Es können so bei jedem Senken des Preßstempels je nach der Sperrigkeit des eingefüllten Gutes 3 bis 5 cm Länge des Formstückes erhalten werden. Die Temperatur des geheizten Preßteils beträgt dabei zweckmäßig go0 C.
- Auf diese Weise lassen sich beliebige endlose Profile, z. B. Träger, Balken, Platten u. dgl., herstellen, die in die jeweils gewünschte Länge zerschnitten werden. Auch kann man die Balken längs aufschneiden und Bretter erzeugen.
- In gleicher Weise wie Holzabfälle lassen sich auch andere grobe Fasermaterialien, wie Schilf, Stroh, Kartoffelkraut u. dgl., nach dem Verfahren verarbeiten.
- Die hergestellten Formstücke, Platten oder Bretter lassen sich nachträglich gewünschtenfalls mit Deckfurnieren versehen, oder es können anders artige, oberflächenverbessernde Materialien) wie Hartpapier oder Thermoplastfolien, aufgeleimt oder gegebenenfalls auf dem Formstück unter Druck und Hitze erzeugt werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: 1 Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Formkörpern aus Massen aus pflanzlichen Faserstoffen und organischen Bindemitteln in Strangpressen od. dgl. zu endlosen Formstücken, die anschließend in Einzelteile gegewünschter Abmessung zerschnitten werden, gekennzeichnet durch die Verarbeitung von groben pflanzlichen Faserstoffen, wie groben Sägespänen und Hobelspänen, die ohne Rücksicht auf ein Fließvermögen der Masse nur mit verhältnismäßig wenig, z. B. etwa IoO/o Bindemittel oder nur an Teilen ihrer Oberfläche mit Bindemittel versetzt sind, so daß die Masse noch kein nennenswertes Fließvermögen hat.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 557 268; DIN-Blatt 7705, Juli I943; Kunststoff-Lexikon von Dr. K. 5 toeckhert, 1953, S. 93.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP11846A DE975952C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Formkoerpern aus Massen aus pflanzlichen Faserstoffen und organischen Bindemitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEP11846A DE975952C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Formkoerpern aus Massen aus pflanzlichen Faserstoffen und organischen Bindemitteln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE975952C true DE975952C (de) | 1962-12-27 |
Family
ID=7363713
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP11846A Expired DE975952C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Formkoerpern aus Massen aus pflanzlichen Faserstoffen und organischen Bindemitteln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE975952C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007062357A1 (de) * | 2007-12-22 | 2009-07-02 | Preh Gmbh | Leistungsschalter mit einem über eine Kontaktbahn beweglichen Schleifkontakt |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE557268C (de) * | 1930-09-10 | 1932-08-20 | Peter Kopp | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Pressstuecken aus Kunstharz |
-
1948
- 1948-10-02 DE DEP11846A patent/DE975952C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE557268C (de) * | 1930-09-10 | 1932-08-20 | Peter Kopp | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Pressstuecken aus Kunstharz |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007062357A1 (de) * | 2007-12-22 | 2009-07-02 | Preh Gmbh | Leistungsschalter mit einem über eine Kontaktbahn beweglichen Schleifkontakt |
DE102007062357B4 (de) * | 2007-12-22 | 2010-03-18 | Preh Gmbh | Leistungsschalter mit einem über eine Kontaktbahn beweglichen Schleifkontakt |
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