DE969091C - Mittel zur Raum- und Umgebungsdesinfektion - Google Patents

Mittel zur Raum- und Umgebungsdesinfektion

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DE969091C
DE969091C DEF11807A DEF0011807A DE969091C DE 969091 C DE969091 C DE 969091C DE F11807 A DEF11807 A DE F11807A DE F0011807 A DEF0011807 A DE F0011807A DE 969091 C DE969091 C DE 969091C
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DE
Germany
Prior art keywords
disinfectants
ooo
carbon atoms
esters
acid
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Expired
Application number
DEF11807A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Karl Heinz Schmidt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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Publication date
Application filed by Hoechst AG filed Critical Hoechst AG
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Publication of DE969091C publication Critical patent/DE969091C/de
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L9/00Disinfection, sterilisation or deodorisation of air
    • A61L9/01Deodorant compositions

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Mittel zur Raum- und Umgebungsdesinfektion Die Erfindung bezieht sich auf Mittel zur Raum-und Umgebungsdesinfektion. Die Mittel nach der Erfindung sind flüchtige Substanzen, die in Nebel-, Gas- oder Dampfform geeignet sind, Mikroorganismen jeglicherArt (Protozoen, Bakterien, Pilze, Hefen, Viren) - besonders pathpgene - im feuchten wie im trockenen Zustand zu schädigen oder zu töten.- Die Desinfektion erfolgt durch Verdampfung mittels Wärme bei höherer Luftfeuchtigkeit,. etwa in einer Porzellanschale auf einer elektrischen Platte, oder durch Sprühapparate (Raumdesinfektion, insbesondere als SchluB-desinfektion), ferner durch Inkorporation der Substanzen in Fette, Wachse, Puder, Öle und andere fettige wie staubförmige, flüssige oder feste Träger, z. B. auch als Geruchskorrigentien zu anderen Wirkstoffen (Umgebungsdesinfektion). Aus bzw. mit den Trägern werden sie kontinuierlich gasförmig an die Umgebung abgegeben und desinfizieren diese.
  • Es ist bereits bekannt, daB z. B. Propylenglykol oder Triäthylenglykol, die in vitro praktisch keine desinfizierende Wirkung haben, in der Luft befindliche Keime, inbesondere bei hohem Feuchtigkeitsgehalt der Luft, zu schädigen vermögen.
  • Die Mittel wirken nicht gegen an Staub haftende Mikroorganismen oder auf am Boden oder an Gegenständen haftende Keime. - Es ist ferner seit langem bekannt, daß die-Hitzeverdampfung von Formaldehyd zur Raumdesinfektion verblendet werden kann. Formaldehyddämpfe lösen aber die bekannten heftigen Reizerscheinungen aus und sind, wie die meisten Aldehyde, schlecht verträglich. Weiter sind als Desinfektionsmittel Alkyläther des Diäthylenglykols (deutsche Patentschrift 853 634), Aroyläthylenverbindungen (deutsche Patentschrift 869q.87), Cyclohexy1-monocarbonsäuren und einige ätherische Öle (USA.-Patentschrift 2546895) bekannt.
  • Es wurde nun gefunden, daß die als Desinfektionsmittel an sich bekannten Ester aus aliphatischen Carbonsäuren mit vorzugsweise 2 bis 6C-Atomen sowie deren Cyan-, Hydroxyl- und Halogenderivate oder Benzoesäure und Zimtsäure sowie ihren Halogenderivaten oder Oxyhalogenderivaten, vorzugsweise der Konfiguration 2-Oxy-4, 5- oder -6-halogen, einerseits und Alkoholen mit vorzugsweise 2 bis 6 C-Atomen anderseits, desgleichen die einfachen, hydroxylierten sowiehalogeniertenEinzelkomponenten dieser Ester sowie auch synergistisch wirkende Mischungen der Stoffe unter sich oder mit anderen schon bekannten, in Dampfform wirkenden Desinfektionsmitteln, z. B. Thymol, Eugenol, Isoeugenöl, bei der Raum- und Umgebungsdesinfektion eine besonders starke Wirkung auf patogene und andere Mikroorganismen ausüben.
  • Der Feuchtigkeitsgrad der Luft spielt für die Wirkung eine gewisse Rolle. Er kann durch vorheriges Verdampfen von Wasser, z. B. auf einer Heizplatte, gegebenfalls erhöht werden.
  • Die Substanzen wirken nicht- nur auf in der Luft befindliche Keime im feuchten wie im trockenen Zustand, sondern auch auf fest an Glas oder sonstige feste Stoffe und Körper angetrocknete Bakterien, z. B. Tuberkelbakterien, Strepto- und Staphylokokken, Typhusbakterien, Proteusbakterien und andere gramnegative wie gram-positive Keime, sowie auch auf einige Viren und Pilze.
  • Gegenüber der bekannten schwachen desinfizierenden Wirkung in vitro steht die überraschend hohe baktericide Wirkung in Dampfform auf die an der Oberfläche von im Raum befindlichen Gegenständen (vgl. unten Beispiel i bis 7) haftenden Organismen. Die als hochwirksame Desinfektionsmittel bekannten Alkyldimethylbenzylammoniumchloride zeigen z. B. nicht diesen überraschenden Unterschied bei Anwendung in flüssiger Phase und in Dampfform. Sie wirken gegen Staphylokokken sowohl in wäßriger Lösung als auch in Dampfform in der Konzentration i : 5o ooo abtötend. Der unten im Beispiel 6 angeführte Benzoesäureäthylester tötet aber Staphy lokokken in vitro erst bei höheren Konzentrationen ab, währender in Dampfform schon bei einer Konzentration von i : ioo ooo abtötend wirkt.
  • In UllmaniZ, Technische Enzyklopädie, Bd. 5, 3. Auflage, S. 768, findet sich der Satz: »Das Ziel neben der Raumluftentseuchung auch Oberflächeneffekte zu erreichen, um die Schlußdesinfektion. mit Formalin mit dessen unangenehmen Begleiterscheinungen zu ersetzen, wird heute noch nicht erreicht.« Dieses Ziel lag der vorliegenden Erfindung zugrunde, und es ist mit diesem Satz bewiesen, daß mit den alten und bekannten auch hochwirksamen Desinfektionsmitteln für diese Anwendungsart nicht auszukommen war.
  • Beispiel i a-Oxy-isobuttersäure-butylester wies bei der Versuchsanordnung in geschlossenen Verdampfungsräumen folgende desinfektorische Wirkungs-Grenzkonzentrationen auf:
    Paratyphus-B-Breslau-Bakterien .... i.: 50 000
    Staphylokokkus aureus . . . . . . . . . . . . x : 5o 000
    Proteus vulgaris................... i : 500 000
    Mycobakterium Rabinowitsch........ i : 5o ooo
    Verträglichkeit: Die Substanz wirkt im Verhältnis i : io ooo bei 2q.° q. X q. Stunden lang auf weiße Mäuse ohne wesentliche Schädigung ein.
  • Beispiel 2
    i, 4-Chlorbutanol:
    Milzbrapdbakterien bzw. Sporen..... i : io ooo
    Paratyphus-B-Breslau-Bakterien .... i : -5o ooo
    Staphylokokken aureus . . . . . . . . . . . . i : io ooo
    Proteus vulgaris................... i : So ooo
    Penicillium glaucum . . . . . . . . . leichte Hemmung
    Mycobakterium Rabinowitsch....... i : ioo ooo
    Beispiel 3 Glykolsäurebutylester wies bei der Versuchsanordnung in geschlossenen Verdampfungsräumen folgende desinfektorischen Wirkungs-Grenzkonzentrationen auf. Die Konzentrationen beziehen sich auf verdampfte Menge (ml) pro Raumeinheit (m1)
    Paratyphus-B-Breslau-
    Bakterien . . . . . . . . . . i : 5o ooo bis i : ioo ooo
    Staphylokokkus aureus . . . . . . . . . . . . i : 50 000
    Proteus vulgaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . i : ioo ooo
    1Vlycobakterium Rabinowitsch
    (saprophytär, säurefest) . . . . . . . . . i --50000
    Weitere Prüfungen ergaben schließlich im Raumversuch eine starke Schädigung von Streptokokken, Tuberkelbakterien, wobei bei Abimpfupg auf Meerschweinchen der Sektionsbefund erheblich hinter dem der Kontrollen zurückstand. Die Paratyphus-Bakterien waren abgetötet. Staphylokokken wurden schwächer beeinflußt.
  • Verträglichkeit: Die Substanz wirkt im Verhältnis _ : io ooo bei 2q.° q. x q. Stunden lang auf weiße Mäuse ohne wesentliche Schädigung ein.
  • Beispiel q. 4-Chlor-2-oxy-benzoesäure wies bei der Versuchsanordnung in geschlossenen Verdampfungsräumen folgende desinfektorische Wirkungs-Grenzkonzentrationen auf
    Paratyphus-B-Breslau-
    Bakterien . . . . . . . . i : 500 ooo bis i : i ooo ooo
    Staphylokokkus aureus............ i:ioo 000
    Proteus vulgaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . i : 5o ooo
    Penicillium glaucum . . . . . . . . . . . . . . i : 5o ooo
    Mycobakterium
    Rabinowitsch .... i : 5o ooo bis i : 5oo ooo
    Deutliche Schädigung.
    Beispiel 5
    2-Chlor-Zimtsäure
    Paratyphus-B-Breslau-Bakterien .. i : i ooo ooo
    Staphylokokkus aureus . . . . . . . . . bis i : ioo ooo
    Hemmung, d. h. Schädigung
    Proteus vulgaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 : 500 000
    Mycobakterium Rabinowitsch ... bis i : ioo ooo
    Leichte Schädigung.
    Beispiel 6 Benzoesäurebutylester wies bei der Versuchsanordnung in geschlossenen Verdampfungsräumen folgende desinfektorische Wirkungs-Grenzkonzentrationen auf
    Paratyphus-B-Breslau-Bakterien .... i : ioo ooo
    Staphylokokkus aureus . . . . . . . . . . . . i : ioo ooo
    Proteus vulgaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 : 50 000
    Penicillium glaucum . . . . . . . . . . . . . . 1 : 50 000
    Mycobakterium Rabinowitsch ...... 1:: 50 000
    Beispiel 7 Mischung von a-Oxy-isobuttersäure-butylester mit 30 % Thymol.:
    Paratyphus-B-Breslau-Bakterien .... i : ioo ooo
    Staphylokokkus aureus . . . . . . . . . . i : i ooo ooo
    Proteus vulgaris . . . . . . . . . . . . . . . . i : i ooo ooo
    Penicillium glaucum . . . . . . . . . . . . . . i : io ooo
    Mycobakterium Rabinowitsch ...... i : io ooo
    Louping-ill-Virus . . . . . . . . . . . . . . . . . i : ioo ooo

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verwendung von an sich als Desinfektionsmittel bekannten Estern, wie sie durch Einwirkung von aliphatischen Alkoholen mit 2 bis 6 C-Atomen auf, aliphatische Carbonsäuren mit 2 bis 6 C-Atomen oder auf Benzoesäure oder auf Zimtsäure entstehen, in N ebel-, Gas- oder Dampfform zur Abtötung von Keimen, die sich in. der Luft geschlossener Räume und auf der Oberfläche der Wände bzw. von Gegenständen in diesen Räumen befinden.
  2. 2. Verwendung von als Desinfektionsmittel bekannten Estern, denen halogenierte Alkohole mit 2 bis 6 C-Atomen zugrunde liegen, nach Anspruch i.
  3. 3. Verwendung von als Desinfektionsmittel bekannten Estern, denen ein Cyan-, Hydroxyl-oder Halogenderivat einer aliphatischen Säure mit 2 bis 6 C-Atomen zugrunde liegt, nach Anspruch i.
  4. 4. Verwendung von als Desinfektionsmittel bekannten Estern, denen ein 2-Oxy-4-, 5= oder 6-halogenderivat der Benzoesäure oder der Zimtsäure zugrunde liegt, nach Anspruch i.
  5. 5. Verwendung von als Desinfektionsmittel bekannten, halogenierten Alkoholen mit 2 bis 6 C-Atomen nach Anspruch i.
  6. 6. Verwendung der als Desinfektionsmittel bekannten 2-Oxy-4-, 5- oder 6-halogenderivate der Benzoesäure oder der Zimtsäure nach Anspruch i:
  7. 7. Verwendung von Mischungen der in Anspruch i bis 6 genannten, als Desinfektionsmittel an sich bekannten Stoffe nach Anspruch i. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 180 398, 810 i70.
DEF11807A 1953-05-10 1953-05-10 Mittel zur Raum- und Umgebungsdesinfektion Expired DE969091C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE180398C (de) *
DE810170C (de) * 1945-06-28 1951-08-06 Airkem Verfahren zum Auffrischen von Luft

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE180398C (de) *
DE810170C (de) * 1945-06-28 1951-08-06 Airkem Verfahren zum Auffrischen von Luft

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