DE965208C - Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln durch Schmelzen von Tonerde oder tonerdehaltigen Stoffen im elektrischen Ofen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln durch Schmelzen von Tonerde oder tonerdehaltigen Stoffen im elektrischen Ofen

Info

Publication number
DE965208C
DE965208C DEM22410A DEM0022410A DE965208C DE 965208 C DE965208 C DE 965208C DE M22410 A DEM22410 A DE M22410A DE M0022410 A DEM0022410 A DE M0022410A DE 965208 C DE965208 C DE 965208C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
electrodes
furnace
alumina
melt
added
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM22410A
Other languages
English (en)
Inventor
Karl Rosenberg
Paul Rosenberg
Stephan Rosenberg
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
MOUNTROSE SCHLEIFMITTEL ESTABL
Original Assignee
MOUNTROSE SCHLEIFMITTEL ESTABL
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by MOUNTROSE SCHLEIFMITTEL ESTABL filed Critical MOUNTROSE SCHLEIFMITTEL ESTABL
Application granted granted Critical
Publication of DE965208C publication Critical patent/DE965208C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/622Forming processes; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/653Processes involving a melting step

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Furnace Details (AREA)

Description

AUSGEGEBEN AM 6. JUNI 1957
M 22410 IVc180b
ist in Anspruch genommen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von tonerdehaltigen Schleifmitteln im elektrischen Ofen und bezweckt, ein einfaches und wirtschaftliches Verfahren für deren Herstellung zu schaffen und gleichzeitig Schleifmittel mit wesentlich verbesserten Schleifeigenschaften zu erzeugen.
Schleifmittel sind bisher hergestellt worden, indem man Tonerde oder tonerdehaltige Stoffe mit oder ohne Zusatz anderer Verbindungen im elektrischen Lichtbogenofen geschmolzen hat. Ein solches Verfahren, in dem Chromoxyd zur Tonerde zugesetzt wurde, ist z. B. im USA.-Patent 2 279 260 beschrieben. In diesem früheren Verfahren wurden Lichtbogenöfen mit Graphit- oder Kohleelektroden benutzt, wobei der Lichtbogen dazu diente, die Schmelzwärme zu erzeugen, während erstrebt wurde, die Einführung von Kohlenstoff in die Schmelzmasse zu vermeiden.
Während des Schmelzens im Lichtbogenofen wird der größte Teil der Masse durch die große Hitze des Lichtbogens im flüssigen Zustand gehalten, was notwendigerweise einen hohen Stromverbrauch verursacht. Am Ende der Schmelze ist
709 532/256
ein großer Teil der Schmelzmasse noch flüssig, und da unter diesen Bedingungen die Kristallisation nur langsam stattfindet, ist es möglich, daß eine teilweise Trennung der Schmelzbestandteile eintritt, so daß nach Erstarrung der Masse dieselbe eine unregelmäßige Kristallbildung mit uneinheitlicher Verteilung der Bestandteile aufweist.
So wurde beobachtet, daß bei einer Schmelze im Lichtbogenofen von Tonerde mit 21Iz^U Chromoxyd ίο das erstarrte Schmelzgut außen eine .Schicht von 4V2% Chromoxyd hatte, während der mittlere Teil etwa 21U11Io Chromoxyd und der innere Teil nur etwa I1^Vo Chromoxyd enthielten. Die Kristallbildung des inneren Teiles, der ungefähr ein Drittel der gesamten Schmelzmasse darstellte, war unterschiedlich zur übrigen erstarrten Masse.
In der USA.-Patentschrift 659 926 wird ein Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln beschrieben,' nach welchem Bauxit in einem Lichtbogenofen geschmolzen wird, dessen Sohle allmählich gehoben oder gesenkt wird, um die Abkühlungsgeschwindigkeit und die Art der Kristallisation der Schmelzmasse zu beeinflussen. Die durch den elektrischen Lichtbogen erzeugte starke Hitze zerstörte den Ofen sehr rasch, und dieser mußte des öfteren nach einer einzigen Schmelze wieder aufgebaut werden. Wegen dieser Schwierigkeiten führte man Öfen ein, deren Wände wassergekühlt waren und deren Sohle nicht vertikal beweglich war. Hierbei' sind die Unterhaltungskosten viel geringer, und öfen dieser Art sind heute allgemein im Gebrauch. Der Stromverbrauch ist hierbei sehr groß und liegt in der Größenordnung von mindestens 2000 bis 3000 kWh für die Tonne geschmolzener Masse.
Es wurde nun gefunden, daß Erzeugnisse mit stark verbesserten Schleifeigenschaften und sehr regelmäßiger Kristallstruktur und mit viel glatterem und wirtschaftlicherem Ofenbetrieb, ganz besonders auch hinsichtlich des Stromverbrauchs, erhalten werden können, wenn an Stelle der Lichtbogenheizung eine Widerstandsheizung benutzt und eine dünne Schicht des geschmolzenen Gutes als Widerstand benutzt wird. Erfindungsgemäß wird daher der Ofen derart benutzt, daß sich ein Lichtbogen nicht bilden kann, und die Hitze wird ausschließlich durch den Strom geliefert, welcher durch eine dünne Schicht von geschmolzenem, flüssigem Material geleitet wird, welches auf einer Schicht von auskühlendem, erstarrtem Material ruht.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln besteht daher darin, daß man Tonerde oder tonerdehaltige Stoffe in einem elekirischen Ofen schmilzt, in welchem der Strom durch eine dünne, flüssige Schicht geleitet wird, welche auf einer Oberfläche von erstarrtem Material ruht, und wobei die Flüssigkeit durch den elektrischen Kontakt mit den Ofenelektroden auf-60' rechterhalten wird. 'Unter tonerdehaltigen Stoffen sollen Stoffe, wie Bauxit, verstanden werden, die einen hohen Al2O3-Gehalt und keine Verunreinigungen, wie z. B. Kalk oder Magnesiumoxyd, in solcher Menge enthalten, die eine Qualitätsminderung des Schleifmittels hervorrufen können.
Die erfindungsgemäß auf diese Weise hergestellten Schleifmittel besitzen wesentlich bessere Schleifeigenschaften als die sonst üblicherweise erzeugten, ihre Druckfestigkeit (Härte) ist erhöht, und ihre Schlagfestigkeit (Sprödigkeit) kann je nach der Zusammensetzung der ursprünglichen • Mischung geändert werden.
Schleifscheiben, Schleifsegmente und ähnliche Schleifartikel, Artikel, bei denen Schleifmittel auf biegsamer Unterlage befestigt sind, sowie Schleifpulver und Schleifpasten, die aus Schleifmitteln gemäß vorliegender Erfindung hergestellt werden, besitzen wesentlich verbesserte Schleif eigenschaften dadurch, daß sie eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung aufweisen und ein. schnelleres und kühleres Schleifen erlauben. Außerdem kann in einer Schleifscheibe die Struktur durch Vergrößerung ihres Gehaltes an Schleifmitteln (volumenprozentual) wesentlich verbessert werden.
Andere Oxyde sowie auch Chromoxj-'d können erfindungsgemäß verwendet werden, wie z. B. die Oxyde der Elemente Beryllium, Eisen, Vanadium, Mangan, Molybdän, Zirkon, Titan, Bor, Silizium, hauptsächlich Oxyde, deren Elemente ungefähr dieselben Ionenradien haben wie Aluminium, und go die Oxyde des Typs R2O3 oder RO2 bilden, wie auch die genannten Elemente selbst oder/und deren Karbide oder Gemische dieser Oxyde mit ihren Elementen oder/und Karbiden. Auch kann Kohlenstoff zugesetzt werden, wenn es erwünscht ist, eine Reduktion zu erreichen. Wenn ein Element oder die Verbindung eines Elementes — Aluminium ausgenommen -—· der Schmelzmasse zugesetzt wird, so überschreitet dieser Zusatz allgemein nicht 5% und ist im allgemeinen bedeutend geringer. Man kann auch das Hydrat der Tonerde benutzen, und zwar allein oder in Mischung mit irgendeinem der obengenannten Stoffe; diese Gemische werden vorzugsweise getrocknet oder unmittelbar geschmolzen. Letztere Verfahrensweise führt jedoch zu unruhigen Schmelzen.
Zur Durchführung der vorliegenden Erfindung kann ein elektrischer Ofen mit isoliertem Eisenoder Stahlmantel benutzt werden, dessen Boden in senkrechter Richtung verstellbar ist und dessen Elektroden regulierbar sind.
Die Elektroden bestehen vorzugsweise aus Graphit oder Kohle, aber es können auch wassergekühlte Metallelektroden benutzt werden, um Kohlenstoffinfiltration zu vermeiden. Ist eine Kohlenstoffinfiltration erwünscht, so benutzt man Kohle oder Graphitelektroden, und dieselben werden so angeordnet, daß der gewünschte Grad von Kohlenstoffiinfiltration erreicht wird. Werden z. B. die Elektroden vertikal gestellt und solche kleinen Durchmessers benutzt, so ist die Kohlenstoffinfiltration gering. Werden dagegen Elektroden eines größeren Durchmessers verwendet, so vergrößert sich die Kohlenstoffinfiltration entsprechend. Die Infiltration kann jedoch noch weiter gesteigert werden, indem die Elektroden so an-
geordnet werden, daß sie zwischen der Vertikalen und Horizontalen verschwenkt werden können, und zwar bis zu einer fast horizontalen Lage. Folglich kann die Kohlenstoffinfiltration durch die Größe und den Neigungswinkel der Elektroden kontrolliert werden.
Ein derartiger Ofen ist in der Zeichnung in zwei beispielsweisen Ausführungsformen veranschaulicht.
ίο In Fig. ι bezeichnet ι die Ofenwandung, die gegebenenfalls auch gekühlt werden kann, 2 den hydraulisch der Höhe nach verstellbaren Boden und 3 die Elektroden, die gegeneinander verschoben, aber auch im Winkel zur Bodenfläche des Ofens verschwenkt werden können. Mit 4 ist die zu schmelzende Masse, mit 5 die durch Absenken des Bodens 2 fortlaufend verhältnismäßig dünn gehaltene Schmelzschicht und mit 6 die bereits erstarrte oder sich noch in Erstarrung befindende geschmolzene Masse bezeichnet.
Zu Beginn der Schmelze wird der Boden des Ofens zu seiner höchsten Lage gehoben, der Ofen mit Tonerde mit oder ohne Zusatz anderer Stoffe beschickt, wobei die Elektroden so gestellt werden, daß sie nahe zusammen und in Kontakt mit dem Schmelzgut sind. Es werden dann kleine Stücke von Koks oder Graphit zwischen die Enden der Elektroden gelegt und der Stromkreis geschlossen. Sobald die Masse zu schmelzen beginnt, bildet sich eine leitende flüssige Schicht. Der Ofen wird dann mit mehr Schmelzgut beschickt, die Elektroden mit diesem bedeckt, wodurch Hitzeverluste vermieden werden. Während des Schmelzvorganges werden die Spannung und Stromstärke gleichmäßig gehalten, indem man erst den Abstand zwischen den Elektroden vergrößert und, sobald sich die Fläche des geschmolzenen Materials ausbreitet, den Boden des Ofens senkt oder/und indem man die Elektroden hebt. Infolge dieser gegenseitig vertikalen Bewegung beginnt das geschmolzene Material an der unteren Seite der Schicht sich abzukühlen und zu erstarren, und in dem Maße, wie die Bewegung fortschreitet, wächst die erstarrte Schmelze auf dem Ofenboden. Dadurch befindet sich zu jeder Zeit nur eine relativ kleine Menge des Schmelzgutes in einer dünnen Schicht im flüssigen Zustand, und es wird angenommen, daß die wertvollen Eigenschaften des erhaltenen Schleifmittels — gemäß vorliegender Erfindung — das Ergebnis dieser Arbeitsweise sind.
Während des Schmelzprozesses befindet sich jederzeit nur ein relativ kleinerer Teil des Schmelzgutes in flüssigem Zustand, und selbst dieser kleine Anteil ist nur für eine kurze Zeit in flüssigem geschmolzenem Zustand. Daher befindet sich eine relativ dünne Schicht geschmolzener Substanz auf einer kristallisierenden Masse. Folglich kristallisiert der weitaus größte Teil der Mischung aus während der Strom noch eingeschaltet ist und sich noch ungeschmolzenes Gut im Ofen befindet. Die dünne Schicht geschmolzener Substanz, welche auf der Oberfläche der kristallisierenden Masse ruht, leitet den Strom und ist dauernd in Berührung mit den Elektrodenenden. Auf diese Weise erhitzt sich das Schmelzgut nur durch den Widerstand, den die dünne leitende Schicht dem Strom entgegensetzt. Die Temperatur des Schmelzbades kann auf das j zum Schmelzen notwendige Minimum verringert werden. Im Vergleich zum Lichtbogenprozeß sind Hitzeverluste stark verringert, wodurch eine beträchtliche Einsparung des Stromverbrauches erzielt wird. Da fernerhin die Schmelzzone so klein und lokalisiert ist, tritt keine Überhitzung der Ofenwand oder der Ausmauerung ein. Die Instandhaltungskosten sind deshalb sehr niedrig.
Bei einer Anzahl durchgeführter Versuche wurde mit einem ioo-kw-3-Phasen-Wechselstromofen bei konstanter Spannung von no V gearbeitet. Nach wenigen Minuten der Inbetriebnahme wurde die volle Strombelastung (ungefähr 500 Ampere) erreicht. Die Strombelastung wurde konstant gehalten, indem die Elektroden langsam zurückgezogen wurden und hierdurch der Abstand zwischen ihrem benachbarten Ende unter gleichzeitiger Aufrechterhaltung von Spannung und Stromstärke vergrößert wurde. Wenn die Elektroden ihre größte Entfernung, welche 60 bis 75 cm oder sogar mehr beträgt, erreicht haben, wird die Kontrolle des Stromes durch Senken des Ofenbodens und/oder go Heben der Elektroden erreicht. Hierdurch wird es dem unteren Teil der Flüssigkeit ermöglicht, sich abzukühlen, und die Auskristallisierung beginnt. Mit fortschreitender Schmelze wird dem Ofen weiteres Schmelzgut zugesetzt. Auf diese Weise wird der Strom ausschließlich durch die dünne flüssige Schicht geleitet, die auf der Oberfläche einer sich auskristallisierenden Masse ruht.
Sobald die Elektroden ihre größere Entfernung erreicht haben, bleibt während des ganzen Schmelz-Vorganges die Größe und Dicke dieser flüssigen Schicht nahezu konstant. Der Stromverbrauch kann unter diesen Verhältnissen bis auf 1200 kwh per Tonne Schleifmittel heruntergedrückt werden.
Hieraus ist ersichtlich, daß, wenn der Arbeits-Vorgang beständig wird, die Menge des kristallisierenden Materials zu jeder gegebenen Zeit'nahezu gleich der Menge des zur selben Zeit schmelzenden Materials ist. Dieser Zustand wird erreicht, sobald die Elektroden ihre größte Entfernung erreicht no haben und die gegenseitig vertikale Bewegung begonnen hat. In diesem Stadium kann die Dicke der geschmolzenen Schicht 1 bis 4 cm betragen, sie wird stets dünner als etwa too cm gehalten. Es ist klar, daß es unter diesen Bedingungen ganz unmöglich wäre, einen Lichtbogen zwischen den Elektroden aufrechtzuerhalten, da jedes Elektrodenpaar 60 bis 75 cm und mehr voneinander entfernt ist. Fernerhin tauchen die Enden der Elektroden in die flüssige Masse hinein, welche auf der Oberfläche des bereits kristallisierenden Materials sich befindet, und werden von der Flüssigkeit benetzt. Die Flüssigkeit ist in ständigem elektrischem Kontakt mit den Elektroden, und der Strom fließt durch die flüssige Schicht. Wenn man das Schmelzgut als Isolator und Futter der Ofenwände benutzt,
hängt die Form des geschmolzenen Blockes von der Anzahl der verwendeten Elektroden ab. So wird bei Verwendung von zwei Elektroden der Block rechteckig oder oval, bei drei Elektroden dagegen dreieckig usw. Wenn man den Ofen dreht, wird der geschmolzene Block rund. Die Bewegung der Elektroden und des Bodens kann automatisch betätigt und kontrolliert werden, um die obengenannten Bedingungen zu erhalten.
ίο An Stelle der Verwendung eines Ofens mit beweglichem Boden kann gemäß Fig. 2 auch mit einem Ofen mit festem Boden (1, 2) gearbeitet werden. Um, auch hier die Maßnahme durchführen zu können, daß fortlaufend jeweils nur ein verhältnismäßig kleiner Teil des Schmelzgutes zum Schmelzen gebracht wird, sind bei dieser Ausführungsform mehrere zusammenarbeitende Elektroden 3 bzw 3a übereinander angeordnet, und es wird dann zunächst mit den oberen Elektroden 30 und dann nach dem Erschmelzen des oberen Schmelzgutes mit den unteren Elektroden 3 gearbeitet. Mit 4, 5 und 6 sind wieder die zu schmelzenden Massen, die Schmelzschichten und die erstarrten Massen bezeichnet.
Erfindungsgemäß kann die Zähigkeit der Schleifmittel in weiten Grenzen durch qualitative und quantitative Änderung der Zuschläge zur Tonerde verändert werden. Die Zähigkeit kann experimentell durch Schlagfestigkeitsproben ermittelt werden, indem man z. B. aus einer Höhe von 2,54 cm auf Körnchen, die durch ein Seidensieb mit 42 Maschen je linearer Zoll hindurchgehen und von einem Seidens'ieb mit 46 Maschen zurückgehalten werden, ein Gewicht fallen läßt, und dessen Wert so lange erhöht, bis Zertrümmerung eintritt. Derartige Versuche haben gezeigt, daß spröde Schleifmittel aus einem Gemisch von Tonerde mit 1V2 bis 3% Chromoxyd hergestellt werden können.
Schleifmittel ausKohlenstoffenthaltendenSchmelzmassen oder aus Schmelzmassen, welchen Infiltration von Kohlenstoff ermöglicht worden ist, zeigen im Röntgenbild eine größere oder geringere Menge von Graphit. Bei beträchtlicher Infiltration von Kohlenstoff kann das Produkt Metall oder Metallkarbid enthalten. Es wird angenommen, daß die wertvollen Eigenschaften der erfindungsgemäß erzeugten Schleifmittel zu einem gewissen Grade auf die Anwesenheit von freiem Graphit oder freiem Metall oder Metallkarbid zurückführbar do sein können.
Ein sehr zähes Schleifmittel kann erfindungsgemäß hergestellt werden aus Tonerde mit einem Zusatz von 0,01 bis 1% Chromoxyd und 0,01 bis 1% Titanoxyd. Ein Schleifmittel mittlerer Zähigkeit kann durch Zusatz von 0,01 bis i°/o Zirkonoxyd zur Tonerde erzeugt werden.
Wenn die erfindungsgemäß erzeugten Schleifmittel in die Kornform zerkleinert sind, zeigen sie eine Vielzahl von Schneidflächen und Kanten, und wenn sie bekannter weise zur Herstellung von Schleifscheiben benutzt werden, so zeigen sie verbesserte Schleifeigenschaften insofern, als sie eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung aufweisen und ein kühleres 'und schnelleres Schleifen erlauben als mit Schleifscheiben aus bisher bekannten Schleifmitteln. Durch Versuche wurde festgestellt — wie bereits erwähnt —, daß die Struktur der Schleifscheiben (Volumprozent Schleifmittel per Schleifscheibenvolumen) bei solchem Korn wesentlich verbessert werden kann. Als Beispiele werden angeführt: Schleifscheiben in keramischer Bindung für spitzenlosen Rundschliff, Innenschliff und Formschliff. Schleifscheiben für spitzenlosen Rundschliff, Rundschliff und Innenschliff werden mit mindestens 57 Volumprozent Schleifmittel je Schleifscheibe und Formschleifscheiben mit bis zu 61 Volumprozent Schleifmittel hergestellt. Keramische Schleifscheiben normaler Erzeugung weisen jedoch selten mehr als Volumprozent Schleifmittel auf.

Claims (15)

  1. PaTENTANSPBÜCHE:
    ι. Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln durch Schmelzen von Tonerde oder/tmd tonerdehaltigen Stoffen in einem elektrischen Ofen, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Strom von einer dünnen, als Widerstand wirkenden flüssigen Schicht geleitet wird. welche auf einer Oberfläche von erstarrtem Material ruht, wobei die flüssige Schicht in Kontakt mit den Ofenelektroden bleibt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dünne flüssige Schicht durch Schmelzen von neuem Material unterhalten, Material der Unterseite der Schicht zum Kühlen und Erstarren gebracht und auf diese Weise die Dicke der Schicht nahezu konstant gehalten wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssige Schicht auf einer Dicke unter etwa 10 cm gehalten wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzmasse Chromoxyd zugesetzt wird. ■
  5. 5. Verfahren nach' Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der .Schmelzmasse Chromkarbid zugesetzt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß. der Schmelzmasse Kohlenstoff zugesetzt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Graphit- oder Kohlenstoffelektroden verwendet werden.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Metallelektrode!! benutzt werden.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzmasse ein Oxyd oder Karbid eines oder mehrerer der Elemente Chrom, Eisen, Vanadium, Beryllium, Mangan, Molybdän, Zirkon, Titan, Bor, Silizium oder/und eines oder mehrere der Elemente selbst zugesetzt wird.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden zur
    Infiltration von Kohlenstoff in die Schmelzmasse benutzt werden.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Chromoxyd in Mengen von 1V2 bis 3°/o benutzt wird.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schmelzgut ο,οΐ bis 1% Chromoxyd und 0,01 bis 1%» Titanoxyd beigemischt werden.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schmelzgut ο,οΐ bis i°/o Zirkonoxyd beigemischt werden.
  14. 14. Ofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden und die Elektroden in senkrechter Richtung bewegt und letztere auch im Abstand zueinander und im Winkel zueinander eingestellt werden können.
  15. 15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 13, gekennzeichnet durch mehrere Elektrodensätze, die im Ofen übereinander angeordnet sind und unabhängig voneinander satzweise in den Stromkreis eingeschaltet werden können.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DEM22410A 1953-03-23 1954-03-20 Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln durch Schmelzen von Tonerde oder tonerdehaltigen Stoffen im elektrischen Ofen Expired DE965208C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB965208X 1953-03-23

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE965208C true DE965208C (de) 1957-06-06

Family

ID=10805211

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEM22410A Expired DE965208C (de) 1953-03-23 1954-03-20 Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln durch Schmelzen von Tonerde oder tonerdehaltigen Stoffen im elektrischen Ofen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE965208C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1041853B (de) * 1957-07-13 1958-10-23 Giulini Ges Mit Beschraenkter Verfahren zur Herstellung eines Schleif- und Poliermittels
EP0014145A1 (de) * 1979-01-22 1980-08-06 Union Carbide Corporation Verfahren zum Schmelzen von Vanadin-Pentoxyd-Pulver und dabei verwendeter Ofen
EP0109741A2 (de) * 1982-09-23 1984-05-30 Kennecott Corporation Verfahren zur Herstellung von geschmolzenen Aluminiumoxid-Erzeugnissen

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1041853B (de) * 1957-07-13 1958-10-23 Giulini Ges Mit Beschraenkter Verfahren zur Herstellung eines Schleif- und Poliermittels
EP0014145A1 (de) * 1979-01-22 1980-08-06 Union Carbide Corporation Verfahren zum Schmelzen von Vanadin-Pentoxyd-Pulver und dabei verwendeter Ofen
EP0109741A2 (de) * 1982-09-23 1984-05-30 Kennecott Corporation Verfahren zur Herstellung von geschmolzenen Aluminiumoxid-Erzeugnissen
EP0109741A3 (de) * 1982-09-23 1985-06-19 Kennecott Corporation Verfahren zur Herstellung von geschmolzenen Aluminiumoxid-Erzeugnissen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0653474B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Schleifmittels
DE2519569A1 (de) Verfahren zur herstellung von schleifmitteln
DE69704200T2 (de) Weiterverarbeitung durch elektroschlackeumschmelzen gereinigter metalle
DE112015004141B4 (de) Verfahren zum Herstellen einer Platingruppenlegierung
DE965208C (de) Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln durch Schmelzen von Tonerde oder tonerdehaltigen Stoffen im elektrischen Ofen
DE69905992T2 (de) Stahl mit darin dispergierten ultrafeinen oxideinschlüssen
DE1284629B (de) Verfahren zur Herstellung von Wolframcarbid enthaltenden Verbundwerkstoffen
DEM0022410MA (de)
DE2424958C2 (de) Verfahren zur Rückgewinnung von Metallanteilen aus dem Schleifstaub hochwertiger Metalle und Legierungen und Abschmelzelektrode zur Durchführung des Verfahrens
CH333835A (de) Verfahren zur Herstellung eines Schleifmittels
DE2504620A1 (de) Mineralwolle
DE3040992C2 (de)
DE2519568C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schleifmitteln
DE2300073A1 (de) Verfahren zur herstellung von schleifkorn
DE2414036C3 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines oxidischen Schleifmittels mit gesteuerter KristallgröBenverteilung, sowie dessen Verwendung
DE966470C (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Stoffe und Schleifmittel aus unreinen Rohstoffen, insbesondere Bauxiten
DE516656C (de) Verfahren zur Herstellung von Gusskoerpern aus Karbiden schwer schmelzbarer Metalle oder Metalloide, z. B. Wolfram
DE2050511C (de) Verfahren zur Herstellung von Schweißhilfsstoffen
DE2333601A1 (de) Koerniges magnesiumoxid und verfahren zu dessen herstellung
DE588805C (de) Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten Formsteinen oder Werkstuecken aus kristallinischen Metalloxyden
DE2212311A1 (de) Verfahren zur Herstellung oxidischer Schleifmittel mit definierter Kristallgroesse
DE2200466C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Aluminiummetall aus Krätze oder gebrauchten Glastuchfiltern
AT142224B (de) Verfahren zur Herstellung von synthetischen Metallkörpern.
DD229395A1 (de) Verfahren zur herstellung von geschmolzenem dolomit
AT266358B (de) Verfahren zum Gießen von Metallblöcken