DE963869C - Verfahren zur Herstellung von niederwertigen Halogeniden der UEbergangsmetalle - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von niederwertigen Halogeniden der UEbergangsmetalleInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01G—COMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
- C01G31/00—Compounds of vanadium
- C01G31/04—Halides
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- C01G23/00—Compounds of titanium
- C01G23/02—Halides of titanium
- C01G23/026—Titanium trichloride
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
AUSGEGEBEN AM 16. MAI 1957
KLASSE 12 g GRUPPE 1oi INTERNAT. KLASSE COIg
H 25404 IVa 112 g
Eugene Wainer, Cleveland Heights, Ohio (V. St. A.) ist als Erfinder genannt worden
Horizons Titanium Corporation, Princeton, N. J. (V. St. A.)
Verfahren zur Herstellung von niederwertigen Halogeniden
der Übergangsmetalle
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom, 8. November 1955 an
Patentanmeldung bekanntgemacht am 29. November 1956
Patenterteilung bekanntgemadit am 2. ,Mai 1957
Die Priorität der Anmeldung in den V. St. v. Amerika vom 8. November 1954
ist in Anspruch genommen
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Halogeniden mehrwertiger Übergangsmetalle aus
der Gruppe Titan, Niob, Tantal, Vanadin, Wolfram und Molybdän, in denen das Übergangsmetall
eine niedrigere Wertigkeitsstufe besitzt als die höchste Wertigkeit, in der das entsprechende
Metall vorkommen kann.
Die Chemie der Halogenide von Übergangsmetallen, in denen die Metallkomponente nicht in
der höchsten Wertigkeitsstufe vorliegt, ist verhältnismäßig unbekannt, obwohl gerade solche
Halogenide eine zunehmende Bedeutung als geeignete Ausgangsmaterialien zur Gewinnung des
reinen Übergangsmetalls erlangen, sowohl bei elektrolytischen als auch bei thermischen Verfahren.
Es ist bereits eine Methode bekannt, bei der aus einem Halogenid eines mehrwertigen Übergangsmetalls
und 50 bis 95 Gewichtsprozent eines Alkalimetallhalogenides oder eines Erdalkalimetall- ao
halogenides oder beiden eine Salzschmelze gebildet wird; dieser Schmelze wird sodann ein
7095W169
festes Produkt zugesetzt, das aus dem Karbid des Übergangsmetalls oder aus einer festen Lösung
von Karbid und Monoxyd des Metalls oder aus dem verhältnismäßig unreinen Übergangsmetall
selbst besteht. Durch Erhitzen der Salzschmelze wird das Üibergangsmetall des festen Produktes
durch Reaktion mit der Halogensalzschmelze in das Übergangstnetalmalogenid umgewandelt, das
in der Salzschmelze gelöst ist. In der entstehenden ίο Salzmasse liegt das mehrwertige Übergangsmetall
in einer niedrigeren Wertigkeitsstufe vor als in der höheren Wertigkeitsstufe, in der es in der ur^
sprünglichen Salzschmelze vorlag. Es ist ebenfalls schon ein Verfahren beschrieben worden, wobei
Titantetrachlorid mit festem Titankarbid in einem Heizröhrenofen zur Reaktion gebracht wird.
Gegenstand' der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Halogeniden des Titans, Niobs,
Tantals, Vanadins, Wolframs und Molybdäns, in ao denen die -Wertigkeit des Übergangsmetalls niedriger
ist als die höchste Wertigkeitsstufe, in der das Metall vorkommt, und bei dem die betrieblichen
Schwierigkeiten, die jedem der beiden oberogenannten Verfahren anhaften, vermieden werden.
Der Einfachheit halber werden diese Halogenide im folgenden als niederwertigere Halogenide und
diejenigen Halogenide, in denen das Übergangsmetall eine höhere oder die höchste Wertigkeitsstufe besitzt, als die höherwertigen Halogenide bezeichnet.
Das Verfahren nach der Erfindung wird so durchgeführt, daß ein mehrwertiges Übergangsmetallhalogenid
(das Übergangsmetal»l liegt in der höheren oder höchstmöglichen Wertigkeitsstufe
vor) in einem elektrischen Lichtbogen mit einem Karbid des gleichen Übergangsmetalls in innige
Berührung gebracht wird, wobei das niederwertigere Halogenid entsteht, und dieses niederwertige
Halogenid entweder an einer kalten Stelle des Reaktionsgef äßes oder durch irgendeine andere
geeignete Methode aufgefangen wird.
Soweit die Herstellung der Titanhalogenide für die Herstellung der Halogenide der anderen mehrwertigen
Übergangsmetalle typisch ist, wird das Verfahren an Hand eines Titanhalogenides, insbesondere
des Titantrichlorides (TiCl3), erläutert.
Selbstverständlich gilt das, was hinsichtlich der Herstellung des Titantrichlorides gesagt -wird, in
gleicher Weise auch für die Herstellung jedes anderen mehrwertigen Übergangsmetalls, wie
Niob, Tantal, Vanadin, Wolfram und Molybdän. Titankarbidelektroden können auf jede geeignete
Weise hergestellt werden. Das Sintern von feinverteiltem Titankarbid mit Methylcellulose als
Bindemittel bei Temperaturen um 2100° C im Vakuum ist vorzuziehen. Die auf diese Weise hergestellten
Titankarbidelektroden sind leitend und können in einem Lichtbogen in einfacher Weise
mit dem höherwertigen Halogenid des mehrwertigen Übergangsmetalls umgesetzt werden.
Die Elektrode wird in ein geeignetes Reaktionsgefäß eingebaut und zwischen der Karbidelektrode
und einer weiteren, ebenfalls im Reaktionsgefäß angebrachten Elektrode ein Lichtbogen gezündet.
Die zweite Elektrode muß so angebracht sein, daß sie mit der Hand zu der Karbidelektrode hin oder
von dieser weg verschoben werden kann. Diese zweite Elektrode kann aus Graphit bestehen oder
wie die erste Elektrode eine Karbidelektrode sein. Das höhere ÜbergangsmetaHhalogenid (z .B. Titantetrachlorid),
das nach den herkömmlichen Methoden gewonnen wurde, wird nun in den Lichtbogen
gebracht. Das höherwertigere Halogenid kann vor dem Eintreten in das Reaktionsgefäß
■ verdampft werden oder aber vermittels eines inerten Gases (z. B. Argon) in die Reaktionszone
eingebracht werden. Um die Beimischung von Luft oder anderen reaktionsfähigen Gasen zu verhindern,
müssen die üblichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Das bei der Reaktion gebildete
niederwertigere Titantrichlorid schlägt sich an den kälteren Stellen des Reaktionsgefäßes nieder.
Die folgenden Gleichungen sind nur im Sinne eines möglichen Reaktionsmechanismus aufzufassen.
Zunächst reagiert bei der Temperatur des Lichtbogens das Titankarbid mit Titantetrachlorid
unter Bildung von Titandichlorid:
TiC +Ti Cl4->
21 Ti Cl2 +C. (ι)
Bei der sehr !hohen Temperatur des Lichtbogens zersetzt sich eine gewisse Menge des Titandkhlorides
meistens sofort unter Bildung von Titantetrachlorid und metallischem Titan. Das eben gebildete metallische Titan neigt dazu, sich
mit dem neu hinzutretenden Titantetracnlorid unter Bildung von weiterem Titandichlorid umzusetzen.
Dafür.gelten die beiden Gleichungen:
2 TiCl2-.TiCl4+ Ti, (2)
Ti + Ti Cl4 ->
2 Ti Cl2. (3)
Das Titandichlorid hat die Neigung, im Lichtbogen sich mit dem in die Reaktionszone kommenden
Titantetrachlorid unter Bildung von Titantrichlorid nach der Gleichung
2TiCl2 + 2 Ti Cl4-=.4 Ti Cl3
(4)
umzusetzen. Somit lautet d-e Gesamtreaktion zwischen Titankarbid und Titantetrachlorid: '
TiC + 3 TiCl4-^4TiCl3 + C.
(S)
Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäß beschriebene Verfahren mit Titan
als dem mehrwertigen Übergangsmetall und Chlor als dem Halogen.
Zwei gesinterte Ti C-<Stäbe von 0,32 cm Durchmesser
wurden mit einer Gleichstromquelle verbunden und in einem Dreihalskolben gasdicht so
montiert, daß eine Justierung der Elektroden von Hand möglich war. Der Kolben würde mit Argon
ausgespült, um reaktionsfähige Gase zu entfernen. Unter vollkommenem Ausschluß von Luft wurde
Titantetrachlorid (TiCl4) in den Kolben gefüllt.
Danach wurde der Kolben erwärmt, um das Titantetrachlorid zu verdampfen. Zwischen den beiden
Ti C-Elektroden wurde etwa 5 Minuten lang ein Lichtbogen gezündet, währenddessen an der kalten
Kolbenwand ein violetter Niederschlag beobachtet wurde. Nachdem der Lichtbogen gelöscht und die
Reaktion beendet war, wurde der Kolben erhitzt, um alles zurückbleibende Titantetrachlorid zu entfernen.
Der purpurne Niederschlag konnte als Titantrichlorid identifiziert werden.
Beispiel Π
Aus einem großen Graphittiegel von 50,8 cm Höhe und 17,8 cm lichter Weite und einem kleineren
Graphittiegel von 10,2 cm lichter Weite wurde ein Ofen gebaut, wobei der kleinere Tiegel konzentrisch
in den größeren Tiegel gesetzt wurde, so daß mit dem größeren Tiegel ein elektrischer Kontakt
aufrechterhalten werden konnte. Um den inneren Tiegel wurde zur Isolation Flammruß gegeben. Ein
Graphitdeckel wurde benutzt, durch den eine Graphitelektrode eingeführt werden konnte.
Nun wurde granuliertes Titankarbid in den Tiegel gegeben, der mit einem Pol eines Schweißgenerators
für Wechselstrom verbunden wurde. Der andere Pol wurde an eine lange, röhrenförmige Graphitelektrode
angeschlossen, die durch den Deckel eingeführt werden konnte. Die röhrenförmige Elektrode
war mittels eines Kupferrohres mit einem Titantetrachlorid enthaltenden Gefäß verbunden.
Nun wurde zwischen dem Titankarbid und der Graphitelektrode ein Lichtbogen gezündet. Das
Vorratsgefäß für das Titanchlorid wurde erhitzt und der Ti Cl4-Dampf mit Hilfe eines A rgonstromes
durch die hohle Elektrode.aus dem erhitzten Gefäß
in den Lichtbogen und in Kontakt mit dem Titankarbid gebracht. Dabei entstanden starke
Dämpfe. Neben' den erwarteten weißen Dämpfen von Titantetrachlorid wurden intensiv violettgefärbte Dämpfe von Titantrichii 'rid beobachtet,
die leicht auf einer in die Dämpfe gehaltenen gekühlten Glasplatte niedergeschlagen werden konnten'.
Obwohl in den Beispielen lediglich d'ie Umsetzung
zwischen Titankarbid und Titantetrachlorid erläutert wurde, können auch andere Halogene als
Chlor und andere mehrwertige Übergangsmetalle als Titan in derselben Weise umgesetzt werden
unter Bildung der entsprechenden niederwertigeren Metallhalogenide.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Halogeniden mehrwertiger Übergangsmetalle aus der
Gruppe Niob, Tantal, Titan, Vanadin, Wolfram und Molybdän, in denen die Metallkomponente nicht in der höchsten Wertigkeitsstufe
des Übergangsmetalls· vorliegt, aus Halogeniden mehrwertiger Übergangsmetalle, in denen das
Metall eine höhere Wertigkeit besitzt als in den zu gewinnenden Halogeniden, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einer Elektrode aus einem Karbid eines Übergangsmetalls und einer
. Elektrode aus einem kohlenstoffhaltigen! Material,
das aus Graphit und, einem Karbid eines mehrwertigen Übergangsmetalls besteht, eiSn
elektrischer Lichtbogen erzeugt und in diesen Lichtbogen ein ÜbergangsmetaHhalogenid gebracht
wird, das sich mit dem Material der Karbidelektrodte umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das in den Lichtbogen aufgegebene ÜbergangsmetaMfaalogenid ein Chlorid
ist.
3. Verfahren zur Herstellung von Titantrihalogeniden,
z. B. Titantrichlorid, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einer Elektrode aus
Titankarbid und einer Elektrode aus einem kohlenstoffhaltigen Material, das aus· Graphit
und Titankarbid besteht, ein elektrischer Lichtbogen erzeugt und in diesen Lichtbogen Titantetrahalogenid
gebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das höherwertige Halogenid
mit dem Karbid des Metalls in einem elekfrischen
Lichtbogen in Kontakt gebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektrischer Lichtbogen zwischen zwei Elektroden erzeugt wird, die aus
einem Karbid des mehrwertigen Übergangsmetalls bestehen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der elektrische Lichtbogen zwischen einer Elektrode aus einem Karbid des
mehrwertigen Übergangsmetalls und einer Elektrode aus Graphit erzeugt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1134624XA | 1954-11-08 | 1954-11-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE963869C true DE963869C (de) | 1957-05-16 |
Family
ID=22349579
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH25404A Expired DE963869C (de) | 1954-11-08 | 1955-11-08 | Verfahren zur Herstellung von niederwertigen Halogeniden der UEbergangsmetalle |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE963869C (de) |
FR (1) | FR1134624A (de) |
-
1955
- 1955-11-03 FR FR1134624D patent/FR1134624A/fr not_active Expired
- 1955-11-08 DE DEH25404A patent/DE963869C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1134624A (fr) | 1957-04-15 |
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