DE962476C

DE962476C - Method and device for the detection of hydrocyanic acid

Info

Publication number: DE962476C
Application number: DED19455A
Authority: DE
Original assignee: Draegerwerk AG and Co KGaA
Current assignee: Draegerwerk AG and Co KGaA
Priority date: 1955-01-01
Filing date: 1955-01-01
Publication date: 1957-04-25

Description

AUSGEGEBEN AM 25. APRIL 1957ISSUED APRIL 25, 1957

D 19455IX/'421D 19455IX / '421

Zum Nachweis von Blausäure sind sogenannte Prüfröhrchen bekannt, die in Verbindung mit Gasspürgeräten benutzt werden. Als Nachweisreagenz wird Benzidinkupferacetat verwendet, das eine zwar sehr empfindliche aber unspezifische Nachweisreaktion ergibt. Bei diesem bekannten Nachweisverfahren wird auf Grund, einer katalytischen Wirkung des Kupfers das Benzidin zu einem stark gefärbten Reaktionsprodukt oxydiert. Man könnte auch daran denken, an Stelle des Benzidins andere organische Verbindungen zu verwenden, die' leicht oxydierbar sind und in der oxydierten Stufe charakteristische Farben besitzen. Das bekannte Reagenz hat jedoch den Nachteil, daß es sich auf einem Träger, wie er im allgemeinen in Prüfröhrchen verwendet wird, nicht lagerbeständig imprägnieren läßt.For the detection of hydrogen cyanide, so-called test tubes are known, which are used in connection with gas detection devices to be used. Benzidine copper acetate is used as a detection reagent, which is a results in a very sensitive but unspecific detection reaction. With this known detection method Benzidine becomes strong due to a catalytic effect of copper colored reaction product is oxidized. One could also think of it, instead of the benzidine, another to use organic compounds which are easily oxidized and in the oxidized stage have characteristic colors. However, the known reagent has the disadvantage that it is on a carrier, as it is generally used in test tubes, not storage-stable can be impregnated.

Demzufolge werden bei den bekannten Verfahren die Komponenten des Reagenzes voneinander getrennt, und zwar derart, daß das Kupfersalz auf so dem Träger niedergeschlagen wird, während die organische Verbindung in einem geeigneten Lösungsmittel in Ampullen untergebracht wird, die erst unmittelbar vor der Prüfung zertrümmert werden. Das Verfahren ist demzufolge nachteilig. Auch ist' das Verfahren, wie bereits angegeben, nicht spezifisch, da auch andere Gase als Blausäure die Nachweisreaktion auslösen. Auch besteht die Gefahr, daß andere Gase die Nachweisreaütion stören oder verhindern, wie z. B. reduzierend oderAccordingly, in the known method the components of the reagent separated from each other, in such a way that the copper salt on so the carrier is precipitated while the organic compound in a suitable Solvent is housed in ampoules that only shattered immediately before the test will. The method is therefore disadvantageous. Also, as already stated, the procedure not specific, as gases other than hydrogen cyanide also trigger the detection reaction. There is also the Danger that other gases interfere with the detection reaction or prevent such. B. reducing or

oxydierend wirkende Verbindungen, wie Schwefelwasserstoff Schwefelsäure, nitrose Gase, Chlor u. a.oxidizing compounds such as hydrogen sulfide Sulfuric acid, nitrous gases, chlorine, etc.

Die vorliegende Erfindung erstrebt, die Nachteile der bekannten Verfahrensweise zu vermeiden. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis von Blausäure, das insbesondere zur Verwendung in Prüfröhrchen geeignet ist. Die Erfindung besteht darin, daß als Nachweisreagenz reduziertes Phenolphthalin in alkalischer und mit Phosphat * auf einen p_H-Wert zwischen io und ii gepufferter Lösung verwendet wird. Dabei kann das Reagenz auf einem neutral reagierenden Träger angewandt werden, der mit dem Reagenz imprägniert wird.The present invention seeks to avoid the disadvantages of the known procedure. The invention relates to a method for the detection of hydrocyanic acid, which is particularly suitable for use in test tubes. The invention consists in the fact that reduced as the detection reagent phenolphthalin in alkaline and phosphate * is used at a _pH value between io and ii buffered solution. The reagent can be applied to a neutrally reacting carrier which is impregnated with the reagent.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil eines lagerbeständigen Nachweispräparates. Auch lassen sich Träger lagerbeständig mit Reagenz imprägnieren.The method according to the invention has the advantage of a storage-stable detection preparation. Even supports can be impregnated with reagent in a storage-stable manner.

Als Träger werden dabei vorzugsweise solche verwandt, die keine Oberflächenaktivität besitzen. Als solche Träger eignen sich vorzugsweise bei hohen Temperaturen gesinterte keramische Massen, wie z. B. Kaoline.The carriers used are preferably those which have no surface activity. Ceramic masses sintered at high temperatures are preferably suitable as such carriers, such as B. Kaolins.

Um die Lagerfähigkeit zu erhöhen, ist es zweckmäßig, das Reagenz bzw. die mit dem Reagenz imprägnierten Träger unter Sauerstoffausschluß zu lagern. Dazu genügt die Lagerung beispielsweise in einer Stickstoffatmosphäre. Bei der späteren Nachweisreaktion stört der dann vorhandene Sauerstoff wegen seiner zu geringen Oxydationsgeschwindigkeit praktisch nicht. In order to increase the shelf life, it is advisable to use the reagent or the reagent to store impregnated carrier in the absence of oxygen. Storage is sufficient for this, for example in a nitrogen atmosphere. The then existing one interferes with the subsequent detection reaction There is practically no oxygen because of its too low rate of oxidation.

Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird vorteilhaft das nachzuweisende Gas durch eine Vorreinigungsschicht zur Zurückhaltung störender Beimengungen geleitet. Dadurch wird eine spezifische Nachweisreaktion erhalten. Als Vorreinigungsmittel können einmal Schwermetalloxyde dienen, die vorzugsweise auf keramische Träger niedergeschlagen sind. Als Schwermetalloxyd kann z.B. Eisenoxyd verwendet werden. Zur Herstellung einer solchen Vorreinigungsschicht kann der Träger mit einem Schwermetallsalz getränkt und zur Oxydation anschließend geglüht werden. Beim Glühen entsteht das Metalloxyd.According to a further embodiment of the invention, the gas to be detected is advantageously carried out passed a pre-cleaning layer to hold back disturbing additions. This creates a specific detection reaction obtained. Heavy metal oxides can be used as a pre-cleaning agent serve, which are preferably deposited on ceramic carriers. As a heavy metal oxide e.g. iron oxide can be used. For the production of such a pre-cleaning layer the carrier can be soaked with a heavy metal salt and then annealed for oxidation will. The metal oxide is formed during the annealing process.

Als Vorreinigungsmittel können weiterhin Metalle dienen, die vorzugsweise auf Trägern niedergeschlagen sind. Als geeignete Metalle können dafür Kupfer oder Zink oder Aluminium oder amalgamiertes Kupfer oder amalgamiertes Zink verwendet werden. Derartige Vorreinigungsschichten sind wirksam gegen saure Dämpfe, Halogene und Schwefelwasserstoff. Die Metalle können aber auch in Form von Metallgranula oder Metallspänen angewandt werden. Auch ist es möglich, bestimmte Metalle auf Trägern niederzuschlagen. So können z. B. die genannten Metalle auf keramische Massen niedergeschlagen werden, z. B. durch Reduktion der entsprechenden Metalloxyde im Wasserstoffstrom. Auch können die Metalle in Form von Sintermetallen oder in Form von Folien verwendet werden.Metals can also serve as pre-cleaning agents, preferably on carriers are dejected. Suitable metals for this purpose can be copper or zinc or aluminum or amalgamated Copper or amalgamated zinc can be used. Such pre-cleaning layers are effective against acid vapors, halogens and hydrogen sulfide. The metals can also can be used in the form of metal granules or metal shavings. It is also possible to set certain To deposit metals on supports. So z. B. the metals mentioned on ceramic masses be knocked down e.g. B. by reducing the corresponding metal oxides in a stream of hydrogen. The metals can also be used in the form of sintered metals or in the form of foils will.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann in den bekannten Prüfröhrchen durchgeführt werden. In diese wird das Nachweisreagenz, mit dem bestimmte Träger imprägniert sind, eingefüllt. Um die Lagerbeständigkeit auch bei höheren Temperaturen über 30⁰ zu gewährleisten, werden zweckmäßig die Prüfröhrchen unter Sauerstoffausschluß mit dem Präparat gefüllt und verschlossen ge- ■ halten. Bei der Herstellung der Prüfröhrchen kann in diesen eine Stickstoffatmosphäre geschaffen werden, die in den später verschlossenen Prüfröhrchen in diesen erhalten bleibt.The method according to the invention can be carried out in the known test tubes. The detection reagent, with which certain carriers are impregnated, is filled into this. The shelf life to ensure even at higher temperatures above 30 ^0, the test tubes are appropriately filled with exclusion of oxygen to the preparation and holding closed overall ■. During the manufacture of the test tubes, a nitrogen atmosphere can be created in them, which is retained in the test tubes that are subsequently closed.

Werden Metalle als Vorreinigungsschicht verwandt, so bestehen diese zweckmäßig aus einer zu einem Wickel unter Verwendung eines durchlässigen Abstandsmittels, wie Glasfaserstoff, gewickelten Metallfolie. Der Wickel wird zunächst sehr eng gewickelt und dann in das Prüfröhrchen eingeschoben. Nach dem Loslassen fixiert er sich dann dort durch seine eigene Federkraft. Dabei können Kupferfolien oder amalgamierte Kupferfolien oder Aluminiumfolien verwendet werden.If metals are used as a pre-cleaning layer, then it is practical if they consist of one wound into a coil using a permeable spacer such as fiberglass Metal foil. The coil is first wrapped very tightly and then placed in the test tube inserted. After letting go, it fixes itself there by its own spring force. Included copper foils or amalgamated copper foils or aluminum foils can be used.

Im folgenden sei die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels erläutert.In the following, the invention will be explained using an exemplary embodiment.

A. Herstellung der ReaktionsmasseA. Preparation of the reaction mass

100 g eines gesinterten keramischen Trägermaterials mit einer Korngröße von 0,5 bis r mm werden mit 5 ecm einer Phenolphthalinlösung imprägniert, die in folgender Weise hergestellt ist: ι g Phenolphthalin wird in 100 ecm 2O%iger Natronlauge gelöst und in der Siedehitze mit Zinkstaub reduziert, bis die Lösung farblos ist. Nach der Erkaltung wird mit Phosphorsäure auf einen p^Wert 11,5 abgestumpft. Diese Lösung wird unter Sauerstoffausschluß aufbewahrt.100 g of a sintered ceramic carrier material with a grain size of 0.5 to r mm are impregnated with 5 ecm of a phenolphthaline solution, which is prepared in the following way: ι g of phenolphthaline is in 100 ecm 2O% Sodium hydroxide solution dissolved and reduced at the boiling point with zinc dust until the solution is colorless. After cooling, phosphoric acid is used to truncate to a p ^ value of 11.5. This solution is stored in the absence of oxygen.

B. Herstellung der VorreinigungsschichtB. Preparation of the pre-cleaning layer

100 g keramisches Trägermaterial werden mit einer io°/oigen Eisennitratlösung bis zur Sättigung imprägniert. Anschließend wird bei ioo° getrocknet und dann bei 500⁰ geglüht.100 g of ceramic carrier material are impregnated with a 10% iron nitrate solution to saturation. Then is annealed dried at ioo ° and then at 500 ^0th

C. Aufbau des PrüfröhrchensC. Construction of the detector tube

Vor dem Einfüllen der Präparate werden die Prüfröhrchen mit Stickstoff gespült. Vor die blausäureanzeigende Reagenzschicht wird die Vorreinigungsmasse geschaltet. Die Füllmengen richten sich nach dem gewünschten Bereich der Blausäureanzeige sowie der Konzentration der zu erwartenden Störgase. Die Vorreinigungsschichten sind gegen Blausäure vollständig indifferent, so daß sie keine Veränderung der Anzeige verur-Sachen. Before the preparations are filled in, the test tubes are flushed with nitrogen. In front of the hydric acid indicator Reagent layer is switched to the pre-cleaning compound. The filling quantities depend on the desired area of the Hydrocyanic acid display and the concentration of the expected interfering gases. The pre-cleaning layers are completely indifferent to hydrogen cyanide, so that they do not change the display.

Die Blausäureprüfröhrchen lassen sich in bekannter Weise eichen, indem die Prüfluftmenge bestimmt wird, bei der eine bestimmte Farbänderung der Anzeigeschicht erreicht wirdl Bei Gegenwart von Blausäure färbt sich das Reagenz schrittweise intensivrot. Wenn also nach einer bestimmten Prüfluftmenge eine vorgegebene Länge der Reaktionsschicht durchgefärbt ist, so ist die Prüfluftmenge ein Maß für die vorliegende Konzentration. Die Prüfluftmenge wird bestimmt durch AbzählenThe hydrocyanic acid test tubes can be calibrated in a known manner by increasing the amount of test air is determined at which a certain color change of the display layer is achievedl in the presence from hydrocyanic acid, the reagent gradually turns an intense red. So if after a certain Test air quantity is colored through a given length of the reaction layer, then the test air quantity is a measure of the concentration present. The amount of test air is determined by counting

der Hübe, die mit der Gasspürpumpe auszuführen waren.of the strokes that had to be carried out with the gas detection pump.

Auf diese Weise lassen sich Blausäureprüfröhrchen herstellen, die einen Meßbereich zwischen ο,οοι und 0,25 mg/1 haben.In this way, hydrocyanic acid test tubes can be produced which have a measuring range between ο, οοι and have 0.25 mg / 1.

Claims

PATENT CLAIMS:

ι. A method for detecting · hydrocyanic acid, characterized in that is used as a detection reagent reduced phenolphthalin in alkaline and phosphate at a _pH-value 10-11 buffered solution.

2. The method according to claim I _1, characterized in that the reagent is applied to a neutral reacting carrier.

3. The method according to claim 2, characterized in that that sintered ceramic masses, such as kaolins, serve as carriers.

4. The method according to claim 1 to 3, characterized in that the reagent with exclusion of oxygen is stored.

5. The method according to claim 1 to 4, characterized in that the gas to be detected is passed through a pre-cleaning layer to hold back disturbing additions.

6. The method according to claim 1 to 5, characterized in that as a pre-cleaning agent Heavy metal oxides are used, which are preferably deposited on ceramic carriers.

7. The method according to claim 6, characterized in that the heavy metal oxide is iron oxide is used.

8. The method according to claim 6, characterized in that for the production of the pre-cleaning layer the carrier is impregnated with a heavy metal salt and then annealed for oxidation.

9. The method according to claim 5, characterized in that as a pre-cleaning agent Metals are used, which are preferably deposited on supports.

10. The method according to claim 9, characterized in that that copper or zinc or aluminum or amalgamated copper or amalgamated zinc is used as the metal.

ir. test tube for carrying out the method according to claim 9, characterized in that that the test tube can be filled with the preparation in the absence of oxygen and must be kept closed.

12. Test tube according to claim H _1, characterized in that a pre-cleaning layer is used as a metal foil wound into a roll using a permeable spacer such as fiberglass.