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Sicherheitseinrichtung für Aufzüge mit ungenügender Uberfahrtshöhe
Nach den einschlägigen Bestimmungen über Einrichtung und Betrieb von Aufzügen muß
jeder Aufzugsfahrschacht so hoch ausgeführt werden, daß in der höchsten Betriebsstellung
des Fahrkorbes von Oberkante Fahrkorbdach bis zur Schachtdecke eine freie Höhe von
mindestens i m verbleibt. Der Zweck dieser Verordnung ist, einen etwa auf dem Dach
des Fahrkorbes beschäftigten Arbeiter zu schützen, falls der Fahrkorb sich in seine
höchste Stellung bewegt. Die Vorschrift besagt also, daB bei einem Fahrkorb, der
z. B. 2,2o m hoch ausgeführt werden soll, die Decke des Aufzugschachtes mindestens'
3,2o m über der Oberkante Fußboden der obersten Haltestelle liegen muß. Über der
Schachtdecke sind im allgemeinen erst die Umlenkrollen oder die Maschine des Aufzuges
untergebracht.
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Auf Grund dieser Vorschrift ist es bei der heutigen Bauweise, welche
vielfach flache Dächer bevorzugt, in vielen Fällen schwierig, die Rollen oder die
Maschine in dieser Höhe unterzubringen, weil Dachausbauten unerwünscht sind. Diese
'Überlegungen führten zu verschiedenen Konstruktionen von Flachdachaufzügen, bei
welchen die Rollen oder Maschinen seitlich angeordnet sind und so über der besagten
Schachtdecke keinen zusätzlichen Raum mehr benötigen. Trotzdem muß auch bei diesen
Ausführungsarten die Schachtdecke so hoch gelegt
werden, daß die
vorgeschriebene freie Überfahrtshöhe von i m über dem Fahrkorbdach gewährleistet
ist.
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Es gibt jedoch eine Reihe von Fällen, in denen aus baulichen Gründen
auch dieser Raum nicht zur Verfügung steht, z. B. wenn in einem mehrgeschossigen
Haus nur einige wenige Stockwerke durch einen Aufzug verbunden werden sollen oder
wenn der Aufzug bis zu einem bestimmten Stockwerk zu fahren hat und in dem darüberliegenden
Stockwerk keine Durchbrüche oder gar Aufbauten mehr möglich oder -gestattet sind.
Die Geschoßhöhen sind üblicherweise kleiner als 3,20 m, so daß in solchen
Fällen auch ein Flachdachaufzug hier nicht untergebracht werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung.
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Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß die vorgeschriebene
freie Überfahrtshöhe von i m über dem Fahrkorb in seiner höchsten Betriebsstellung
nur dann vorhanden sein muß, wenn sich auf der Kabinendecke ein Monteur befindet.
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Gemäß der. Erfindung kann daher den Anforderungen an die Sicherheit
durch eine Ausbildung des Fahrkorbes genügt werden, bei welcher der Fahrkorb oder
ein Teil des Fahrkorbes gegenüber dem Fahrkorbrahmen in vertikaler Richtung derart
verschiebbar angebracht ist, daß sich beim Betreten der Fahrkorbdecke der verschiebbare
Teil selbsttätig um ein der erforderlichen Überfahrtshöhe entsprechendes Stück senkt.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zu diesem
Zweck die Fahrkorbdecke, gegebenenfalls mit einem Teil der Seitenwände, gegenüber
dem Fahrkorbboden in vertikaler Richtung verschiebbar angebracht, so daß sie sich
beim Betreten selbsttätig um die erforderliche Höhe senkt.
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Die Einrichtung kann dabei so getroffen. werden, daß der verschiebbare
Teil durch Feder- oder Gewichtswirkung, nachdem der Monteur die Fahrkorbdecke wieder
verlassen hat, selbsttätig in seine Ausgangsstellung zurückkehrt. Es ist jedoch
auch eine Ausführung möglich, bei der der verschiebbare Teil, nachdem der Monteur
die Fahrkorbdecke verlassen hat, durch eine von dem Monteur zu bewirkende Maßnahme
wieder in seine Ausgangsstellung zurückgeführt werden muß.
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Nach einer weiteren Ausführungsmöglichkeit kann der verschiebbare
Teil in seiner normalen Betriebsstellung durch eine Verriegelungsvorrichtung festgehalten
werden, die beim Betreten der Fahrkorbdecke selbsttätig gelöst wird.
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Ferner kann man gemäß der Erfindung Einrichtungen vorsehen, durch
welche die Innen- und Außendruckknopfsteuerung des Aufzuges beim Absenken des verschiebbar
ausgebildeten Teiles selbsttätig abgeschaltet wird, um zu- erreichen, daß der Aufzug
nur durch Betätigung des auf dem Fahrkorbdach angebrachten Revisionsfahrknopfes
in Bewegung gesetzt werden kann.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnung. In der Zeichnung
zeigt Fig. i einen Längsschnitt nach der Linie 1-I der Fig. 2 durch einen gemäß
der Erfindung ausgebildeten Fahrkorb mit absenkbarem Oberteil, Fig. 2 einen Schnitt
nach der Linie II-II der Fig. i, Fig. 3 einen der Fig. i entsprechenden Schnitt
in der beim Betreten des Fahrkorbdaches herbeigeführten Sicherheitsstellung, Fig.
q. und 5 eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform, bei welcher der Fahrkorb
gegenüber dem Fahrkorbrahmen verschiebbar angebracht ist, und zwar Fig. q. in der
normalen Betriebsstellung, Fig. 5 in der beim Betreten des Fahrkorbdaches herbeigeführten
Sicherheitsstellung.
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Nach Fig. i bis 3 ist der in Richtung des Pfeiles E zu besteigende
oder zu beladende Fahrkorb i mit einem in vertikaler Richtung verschiebbaren Oberteil
e ausgestattet, welches an dem Korb. i an seitlichen Gleitschienen 3 geführt ist
und normalerweise durch beiderseits angebrachte, unter der Wirkung je einer Zugfeder4
stehende Hebel 5 in die angehobene Stellung nach Fig. i gebracht wird.
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Wennbei derAusführung vonRevisionsarbeiten ein Monteur das Dach des
Fahrkorbes betritt und durch sein Gewicht F auf das Oberteil 2 einwirkt, senkt sich
dieses entgegen der Zugwirkung der Federn q. in die in Fig. 3 gezeigte Sicherheitsstellung
ab, wodurch einerseits die Innenhöhe des Fahrkorbes verringert und andererseits
der bis zur Fahrschachtdecke D (in der obersten Haltestellung des Fahrkorbes) verbleibende
Abstand von der Höhe H auf die Höhe H' vergrößert wird. Wie ersichtlich, kann auf
diese Weise die Bedingung erfüllt werden, da8 das Maß H' die vorgeschriebene Überfahrtshöhe
von i m erreicht.
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Bei der in Fig. q. und 5 gezeigten Ausführung ist der Fahrkorb i in
dem Fahrkorbrahmen 5 in vertikaler Richtung verschiebbar angebracht, wobei er normalerweise
durch eine Verriegelung 7 in der angehobenen Betriebsstellung nach Fig. q. rastet.
Die Verriegelung 7 wird, wenn ein Monteur das Fahrkorbdach betritt und dabei zwangläufig
einen entsprechend ausgebildeten Fußhebel 6 niederdrückt, ausgelöst, so daß der
Fahrkorb i durch das Gewicht F des Monteurs in die in Fig. 5 gezeigte Sicherheitsstellung
abgesenkt wird. Dabei werden die beiderseits angebrachten Zugfedern 8 gespannt,
so daß, wenn der Monteur das Fahrkorbdach wieder verlä$t, einerseits durch die Druckfeder
9 die Verriegelung 6, 7 und durch die Zugfedern 8 der Fahrkorb i wieder in ihre
Anfangsstellung nach Fig. q. zurückgeführt werden.
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Während der Monteur sich auf dem Fahrkorbdach befindet, ist also auch
bei dieser Ausführungsform die Überfahrtshöhe H auf die Höhe H' vergrößert,
welche das vorgeschriebene Maß von r m erreicht.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, die in den Einzelheiten abgeändert werden könnten, ohne den. Rahmen
der
Erfindung zu verlassen. Insbesondere könnten selbstverständlich an Stelle der vorgesehenen
Federn auch Gewichte Verwendung finden. Ferner könnte die in Fig. q. und 5 vorgesehene
Verriegelung 6, 7 auch in anderer Weise ausgebildet werden, Der zur Auslösung der
Verriegelung 7 dienende Fußhebel wird dabei immer so anzuordnen sein, daß er beiin
Betreten der Fahrkorbdecke zwangläufig betätigt wird.