DE958357C

DE958357C - Process for reverse development of photographic recordings (without intermediate exposure)

Info

Publication number: DE958357C
Application number: DEB29972A
Authority: DE
Inventors: Erich Geisheimer; Dipl-Volksw Guenther Salje
Original assignee: BERGERHOFF KAMERAGESELLSCHAFT
Current assignee: BERGERHOFF KAMERAGESELLSCHAFT
Priority date: 1954-03-03
Filing date: 1954-03-03
Publication date: 1957-02-14

Description

Verfahren zur Umkehrentwicklung photographischer Aufnahmen (ohne Zwischenbelichtung) Es sind verschiedene Methoden bekannt, belichtete Halogensilberemulsionen unmittelbar in Positive zu verwandeln.Process for reverse development of photographic recordings (without intermediate exposure) Various methods are known for immediately exposing exposed silver halide emulsions to transform into positives.

Die eine Methode besteht darin, daß nach Beseitigung des durch die erste Entwicklung geschaffenen Negativsilberbildes das restliche Bromsilber geschwärzt wird. Diese Schwärzung kann durch die sogenannte Zweitbelichtung oder chemisch durch Natriumsulfid oder durch Natriumhydrosulfit herbeigeführt werden. Ein weiteres Verfahren dieser Art besteht nach dem deutschen Patent 694 341 darin, das Bromsilber in Jodsilber zu verwandeln, das seinerseits anschließend mit direkt schwärzenden Chemikalien behandelt wird.One method is that after the first development created negative silver image, the remaining bromide silver blackened will. This blackening can be achieved by the so-called second exposure or chemically Sodium sulfide or by sodium hydrosulfite. Another procedure According to the German patent 694 341, this type consists in converting the bromide silver into iodide silver to transform that in turn with direct blackening chemicals is treated.

Bei diesen Verfahren entstehen jedoch mißfarbige und unklare Positive; nachteilig ist auch, daß die mit schwefelhaltigen Schwärzungsmitteln hergestellten Bilder nicht abgeschwächt werden können.However, with these procedures discolored and unclear positives result; It is also disadvantageous that those produced with sulfur-containing blackening agents Images cannot be attenuated.

Um qualitativ befriedigende Positive aus dem restlichen Bromsilber zu erhalten, muß man noch einmal mit Entwicklern behandeln, die dieses Bromsilber zu Silber reduzieren. Hierzu ist eine vorherige Zwischenbelichtung nötig. Dieses Verfahren wird mit speziellen Entwicklungsmaschinen in der Umkehranstalt durchgeführt. Für den Amateur und den Berufsfotografen ist es kaum anwendbar, da die Dosierung der Zwischenbelichtung und das Wiedereinführen des nassen Filmes in die Entwicklungsdose erhebliche Schwierigkeiten bereitet.About qualitatively satisfactory positives from the remaining bromide silver To get one, one must deal again with developers who have this Bromide silver reduce to silver. A prior intermediate exposure is necessary for this. This The process is carried out with special developing machines in the reversal facility. For the amateur and the professional photographer it is hardly applicable because of the dosage the intermediate exposure and the reinsertion of the wet film into the developing tank causes considerable difficulties.

Es wurde aus diesem Grunde nach Methoden gesucht, bei denen der Effekt der Zweit- oder Zwischenbelichtung, d. h. die Erzeugung der sogenannten Sil'lherkeime im restlichen Bromsilber, auf chemischem Wege erzielt wird. Nach den deutschen Patenten 571 o26, 745 440 und 681 783 werden hierzu Thioharnstoffe und verschiedene ihrer Derivate oder Dioxindol oder Benzoinsulfosäure benutzt.For this reason, methods were sought in which the effect the second or intermediate exposure, d. H. the production of the so-called silver germs in the rest of the bromide silver, is obtained chemically. According to the German patents 571 026, 745 440 and 681 783 are thioureas and various of them Derivatives or dioxindole or benzoin sulfonic acid used.

Die bisher bekannten Methoden dieser Art haben sieh nicht in der Praxis eingeführt, da -die Qualität der damit erzielten Bilder nicht den modernen Anforderungen entspricht. Man erhält mit den angeführten Verfahren nur unklare, verschleierte Positive.The previously known methods of this type have not been used in practice introduced because -the quality of the images obtained with it does not meet modern requirements is equivalent to. With the methods mentioned, only unclear, obscured ones are obtained Positive.

Ein Verfahren, das klare, gut abgestufte Positive liefert, wurde überraschenderweise darin gefunden, daß nach Beseitigung des Negativsilberbildes durch ein saures chromathaltiges Bad die verbliebene Halogensilberemulsion mit einem stark alkalischen, natriumsulfithal.tigen Bad, der so-.genannten »Aktivierungslauge«, behandelt wird, der gegebenenfalls 6-Nitrobenzimi@dazolnitrat zugefügt ist. Diese Aktivierungslauge kann auch -dem Zweitentwickler zugesetzt werden. Dieses Bad bewirkt die Schwärzung des verbliebenen Halogensilbers, befreit die Emulsion von allen schleierbildenden, nicht erwünschten Rückständen und verhindert eine Schleierbildung bei der anschließenden Positiventwicklung. Entwickelt man die so behandelte Emulsion erneut mit handelsüblichem Entwickler und fixiert hernach in üblicher Weise, so erhält man ein Positivbild mit Tonstufen von klarem Licht bis zu tiefem Dunkel, wobei der Zusatz von 6-Nitrobenzimidazolnitrat sehr zweckmäßig ist. Die Verlängerung dererweilzeiten ih der das Nntrobenzimidazolnitrat enthaltenden Aktivierungslauge vor der Zweitentwicklung ist das Steuer für die Empfindlichkeitssteigerung. Darüber hinaus bietet das neue Verfahren den bedeutsamen Vorteil, daß selbst in weitem Spielraum unterbelichtete Emulsionen noch gut brauchbare Positive selbst bei normaler Handelsware .für Amateurfotografie erzielen lassen. Es wurden tiefe Schatten auch dann noch erzielt, wenn das Filmmaterial statt normal mit einem Achtel oder weniger der erforderlichen Lichtmenge belichtet war.A procedure that produces clear, well-graded positives has surprisingly been found found that after the negative silver image had been removed by an acidic chromate Bath the remaining halogen silver emulsion with a strongly alkaline, sodium sulfite-containing agent Bath, the so-called "activating liquor", is treated, which may contain 6-nitrobenzimil @dazole nitrate is added. This activating solution can also be added to the secondary developer. This bath causes the remaining halogen silver to blacken and frees the emulsion of all fog-forming, undesired residues and prevents the formation of fog in the subsequent positive development. The emulsion thus treated is developed again with a commercially available developer and then fixed in the usual way, see above you get a positive image with tone levels from clear light to deep dark, the addition of 6-nitrobenzimidazole nitrate is very useful. The extension during which time the activating liquor containing the nitrobenzimidazole nitrate before the second development, the control is for the increase in sensitivity. About that In addition, the new process offers the significant advantage that even in a wide margin underexposed emulsions still have good usable positives even with normal commercial goods .for amateur photography. Even then there were deep shadows scored when the footage is an eighth or less of the required instead of normal Amount of light was exposed.

Die Wirkung der Aktivierungslauge läßt sich verbessern durch Zusatz eines Netzmittels, doch ist ein solcher nicht unbedingt erforderlich. Eine erhöhte Alkalität des Entwicklers für die Zweitentwicklung wirkt günstig, da sie die Schwärzung verstärkt. Das Verfahren beschränkt sich nicht nur auf Schwarzweißfotografie, sondern ist auch für Farbfilme anwendbar, die gegen die genannten Chemikalien ausreichend beständig sind.The effect of the activating liquor can be improved by adding it a wetting agent, but such is not absolutely necessary. An increased The alkalinity of the developer for the second development has a beneficial effect as it reduces the blackening reinforced. The process is not limited to black and white photography, but can also be used for color films that are sufficient against the chemicals mentioned are persistent.

Das Verfahren soll an einem Beispiel näher erläutert werden. Beispiel Ein handelsüblicher Film mit einer Empfindlichkeit von 18/1o DIN wurde bei klarem Sonnenschein im Freien bei Blende i i mit 150o Sekunde belichtet, also viel zu kurz. Der belichtete Film wurde 2 Minuten mit einem Entwickler behandelt, der 2 g Metol, 70 g Natriumsulfit, , io g Hydrochinon, 5o g wasserfreie Soda auf 1 1 Wasser enthielt. Danach wurde der Film 2 Minuten in ein Bleichbad gebracht, das auf i l Wasser 12 g Kaliumbichromat und g ccm konzentrierte Schwefelsäure enthielt. Der 3 Minuten in Wasser gespülte Film wurde sodann 5 Minuten in einer Aktivierungslauge umgezogen, bestehend aus 5o g Natrnumsulfit, 15 g Ätzhatron, o,i g 6-Nitrobenzimidazolnitrat und 2 g Netzmittel pro 1 1 Wasser. Hernach wurde erneut mit dem oben angegebenen Entwickler 3 Minuten lang behandelt und schließlich io Minuten lang mit einem Fixierbad fixiert, das aus handelsüblichem Fixiersalz nach der von den Herstellerfirmen angegebenen Vorschrift für Amateurfotografen zubereitet worden war. Nach üblichem Wässern und Trocknen resultierte ein Positivfilm guter Tonabstufung.The procedure will be explained in more detail using an example. EXAMPLE A commercially available film with a sensitivity of 18/1 DIN was exposed in clear sunshine in the open air at aperture II at 150 seconds, that is, much too short. The exposed film was treated for 2 minutes with a developer which contained 2 g of Metol, 70 g of sodium sulfite, 10 g of hydroquinone, 50 g of anhydrous soda to 1 l of water. The film was then placed in a bleaching bath for 2 minutes which contained 12 g of potassium dichromate and g cc of concentrated sulfuric acid in water. The film, rinsed in water for 3 minutes, was then put into an activating liquor for 5 minutes, consisting of 50 g sodium sulfite, 15 g caustic soda, o, ig 6-nitrobenzimidazole nitrate and 2 g wetting agent per 1 l of water. Thereafter, it was treated again with the developer specified above for 3 minutes and finally fixed for 10 minutes with a fixing bath which had been prepared from commercially available fixing salt according to the instructions given by the manufacturer for amateur photographers. After the usual washing and drying, a positive film with good tone gradation resulted.

Die in dem- Beispiel angegebenen Mengenverhältnisse und Zusätze können natürlich sinngemäß variiert werden, auch kann das Chromatbad (Bleichbad) zweckmäßig mit 5 g Chromsäureanhydrid in 1 1 Wasser angesetzt werden.The proportions and additives given in the example can can of course be varied accordingly; the chromate bath (bleach bath) can also be useful be made up with 5 g of chromic anhydride in 1 l of water.

Claims

PATENT CLAIMS: i. Process for the direct production of positives through a reverse development of photographic recordings without intermediate exposure, thereby characterized in that the exposed halogen silver layer after treatment with commercially available Developer and a bleach with an acidic chromate-containing bleach bath without intermediate exposure the action of a strongly alkaline activating liquor containing sodium sulphite and then treated again with the usual developer and fixer will.

2. Modification of the method according to claim i, characterized in that the activating liquor is added to the developer intended for the second development will.

3. The method according to claim i and 2, characterized in that an activating liquor with the addition of 6-nitrobenzimidazole nitrate is used. ¢.

procedure according to claim i to 3, characterized in that an alkali hydroxide, sulfite and Activating liquor containing wetting agents is used.

5. The method according to claim i to q., characterized in that a second developer is used, the so is strongly alkaline that it brings about an intensification of the positive image.

6. Procedure according to claims i to 5, characterized in that halogen silver layers or developers which contain color couplers can be used.