DE957603C - Polyisobutylenmischung - Google Patents

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 7. FEBRUAR 1957

S 6357 IVb139b

Polyisobutylenmischung

(Ges. v. 15.7. 1951)

Unter den neu entwickelten hochpolymeren Kunststoffen zeichnet sich Polyisobutylen durch seine hohe Wasserunidurchlässigkeit besonders aus. Mit Rücksicht hierauf ist es unter anderem als Werkstoff für Kabelmäntel und Feuebtigkeitsschut'zschichten elektrischer Kabel und Leitungen besonders geeignet. Seine hohe Zähigkeit bildet aber einen gewissen Nachteil für die Verarbeitung, da es sieh infolgedessen nicht ohne weiteres auf

ίο den in .der Kabelindustrie üblichen Spritzmaschine«¹ zur HerS'teiUung nahtloser Hüllen verarbeiten, läßt. Um seine Verarbeitung auf solchen. Maschinen zu. erleichtern, ist es erforderlich, ihm- beträchtliche Mengen an Füllstoffen — bis zu 200 Teilen auf 100 Teile Polyisobutylen und mehr — zuzusetzen.

Die meisten in der Gummi technik üblichen Füllstoffe eignen sich hierfür jedoch nicht, da sie die Wasserundurchlässigkeit des Polyisobutylene verschlechtern. Dagegen 'haben sich vor allem Ruß und Graphit als geeignet erwiese«, durch die die Werte der Wasserundurchlässigkeit nicht nur nicht verschlechtert, sondern sogar verbessert werden.

Die als Füllstoffe für Gummi und gummi-ähnr liehe Stoffe verwendeten Ruße haben jedoch., wie »ich gezeigt bat, die unangenehme Eigenschaft, daß sie die hohe Dehnbarkeit des. Polyisobutylene, die ungefähr bei 1000% Brudhdeihiuvng liegt, stark

Claims (1)

1. verschlechtern, wenn sie in den zur Erreichung einer guten Verarbeitbarkeit erforderlichen Mengen eingemischt werden.

   Eingehende Untersuchungen haben· nun gezeigt, daß eine derartige Verschlechterung der Dehnung .nicht eintritt, wenn man einen Ruß verwendet, der äußerst voluminös ist und sich durch ein sehr niedriges spezifisches Schüttgewicht auszeichnet.

   Gemäß der Erfindung findet daher für Polyisobutylenmischungen ein Ruß mit einem spezifischen Schüttgewicht unter 0, ι g/ccm Verwendung.

   Gute Ergebnisse wurden beispielsweise rait einem Azetylenruß erzielt, der unter der Handelsbezeichnung »Aniacarbon 41284« .erhältlich' ist und ein spezifisches Schüttgewicht von 0,07 g/ccm hat.

   Derartig feine voluminöse Ruße wurden bisher vor allem als Farbruße in der Lack Industrie verwendet, während die in der Gurnmiindustrie als Füllstoffe verwendeten Ruße, und zwar .sowohl Azetylen- als auch Öl- und Gasruß, spezifische Schüttgewichte über 0,1 bis 0,3 g/ccm besitzen.

   Voluminöse Stoffe mit einem geringen spezifischen Schüttgewichit werden häufig nach ihrer Herstellung gepreßt, um das Versandvolumen möglichst zu begrenzen. Durch¹ eine derartige Pressung wird jedoch die gemäß dter Erfindung erzielte günstige Wirkung eines Rußes mit geringem spezifischen Schüttgewicht nicht beeinträchtigt. ._: , ,.,

   Polyisobutylenmischuingen gemäß der Erfindung sind besonders¹ geeignet für Mantel und Schutzschichten von elektrischen Kabeln und Lei-' tuingeiT. Ihre Anwendung ist aber nicht auf dieses Gebiet beschränkt, sondern, überall dort möglich, wo neben hoher Wasserundurchlässigkeit eine gute Verarbeitbarkeit bei hoher Dehnung erwünscht ist.

   Pa TIiNTANSPRUCH:

   Verwendung von Ruß mit einem spezifischem Schüttgewicht unter o, [ g/ccm, insbesondere mit 0,07 g/ccm, "als Füllstoff für Polyisobutylenmischungen,

   In Betracht gezogene Druckschriften:

   Französische Patentschrift Nr. 838942;

   Chemisches Zentralblatt, 1939, II, S. 919, 3. Absatz;

   USA.-Patenitsohrift . Nr. 2 131 686. besonders S. i, Ik. Spal'te, Z. 10 bis 14;

   »Oppaniok-Broschüre der I. G.-Farbeniindustrie A. G„ 1938;

   Zeitschrift »Kautschuk«, 1941, S. 89 bis 93.

   © 609 781 1.