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Verfahren zum Konservieren von Eiern Das Patent 921 126 betrifft
ein Konservierungsverfahren für Eier, bei welchem die Eier evakuiert und einer Behandlung
mit desinfizierendem Gas, z. B. Formaldehyd, ausgesetzt werden und bei welchem zusätzlich
gerbende Dämpfe zur Einwirkung gebracht werden. In einer besonderen Ausgestaltung
wird das Verfahren nach dem Hauptpatent in der Weise durchgeführt, daß die Evakuierung
bis zum Dampfdruck des Eiklars erfolgt. In jedem Fall findet bei dem Verfahren nach
dem Hauptpatent die Einwirkung der Gase und Dämpfe auf die .durch sie konservierten
Eier so lange statt, bis eine Durchdringung wenigstens bis zu der unter der Eischale
liegenden Haut erfolgt. Es hat sich gezeigt, daß eine solche Konservierung in sehr
wirtschaftlicher Weise durchführbar ist und daß sich die behandelten Eier durch
eine beträchtliche Haltbarkeit auszeichnen, ohne in ihrem Geschmack bzw. ihrer Verwendbarkeit
beeinträchtigt zu werden.
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Nach der Erfindung wird das geschilderte Verfahren nach dem Hauptpatent
in der Weise weiter ausgebildet, daß die Eier in ein und demselben Behandlungsbehälter
nach seinem erfolgten luftdichten Abschluß einer Evakuierung bis höchstens zum Dampfdruck
des Eiklars ausgesetzt werden und anschließend eine Zuführung 'der desinfizierenden
und gerbenden Gase bzw. Dämpfe erfolgt, die wenigstens bis zur Herbeiführung eines
Druckausgleiches zwischen dem Efdnnern und der das Ei
umgebenden
Atmosphäre vorgenommen wird. Liest Maßnahme hat sich als Folge .der durchgeführten
Versuche mit verschiedenen Arten des Behandlungsverlaufes bzw. .der dafür erforderlichen
Behälter als die günstigste erwiesen. Sie stellt nämlich die Voraussetzung dafür
dar, daß einerseits die für das Evakuieren erforderliche Pumpe und andererseits
der für die Erzeugung der desinfizierenden und gerbenden Gase bzw. Dämpfe notwendige
Verdampfer als eigene Einrichtungen vorgesehen und mit dem Behandlungsbehälter lediglich
mit Hilfe von Rohrleitungen verbunden zu werden brauchen, wobei die Pumpe und der
Verdampfer abwechselnd angeschlossen sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die Evakuierung des Behandlungsbehälters
in der Weise durchgeführt, daß die in i Minute erzielte Druckabnahme höchstens i
io Torr beträgt. Hierdurch wird ein Platzen bzw. Aufreißen der Eischale, verhindert
und darüber hinaus sogar die Möglichkeit einer Behandlung von Knickeiern geschaffen.
Wendet man erfindungsgemäß eine pro Minute sich ergebende Druckabnahme von etwa
i io Torr an und hält man bei annähernder Erreichung des Eiweißdampfdruckes diesen
Druckzustand wenigstens 3 Minuten lang aufrecht, so wird eine ausreichende Entluftung
des Eiinnern und eine allmähliche Angleichung an diesen Druckzustand erzielt. Nimmt
man weiterhin erfindungsgemäß die Zuführung der desinfizierenden und gerbenden Gase
bzw.--Dämpfe so vor, daß der Druckanstieg pro Minute im Behandlungsbehälter vom
Beginn bis zum Ende des Zuleitungsvorganges annähernd gleich bleibt, so ist dadurch
eine sichere Durchdringung der Eischale wenigstens bis zu der unter der Eischale
befindlichen Haut gewährleistet und eine nachhaltige Abtötung aller sonst etwa,
insbesondere die Fäulnis verursachenden Organismen (Desinfektion) sowie eine genügend
weit eindringende Gerbung gewährleistet. In vorteilhafter Weise wird das geschilderte
Verfahren nach der Erfindung so durchgeführt, daß die Erzeugung der desinfizierenden
und gerbenden Gase bzw. Dämpfe in einem eigenen Gefäß, vorzugsweise unter Herbeiführung
eines Dampfdruckes von q. atü, erfolgt und die Zufuhr dieser Gase bzw. Dämpfe in
dem Behandlungsbehälter bis zur Erreichung eines Druckausgleiches vorgenommen wird,
der allenfalls i Atmosphäre beträgt. Dabei. kann der Unterschied zwischen dem Druck
im Behandlungsbehälter und dem Atmosphärendruck durch Nachführung steriler, gefilterter
und vorgewärmter Luft ausgeglichen werden. Man erzielt dabei Druckausgleich mit
der Atmosphäre vor dem Öffnen des Kessels, ohne dabei neue Infektionen des Behandlungsgutes
befürchten zu brauchen. Es ist zweckmäßig, die Zuführung der Luftmenge über den
Verdampfungsbehälter für den desinfizierenden und gerbenden Stoff vorzunehmen. Zur
Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens können einem weiteren Merkmal der
Erfindung entsprechend mindestens zwei Behandlungsbehälter vorgesehen sein, in denen
abwechselnd die Beschickung mit dem zu behandelnden Gut bzw. dessen Behandlung.
erfolgt. -Eine Anordnung zur Durchführung des geschilderten Verfahrens kann erfindungsgemäß
so ausgebildet sein, daß der Behandlungsbehälter eine zylindrische Form und mindestens
an einer Stirnseite einen dicht schließenden Deckel aufweist. Für eine soldhe Anordnung
sind die Herstellungsmöglichkeiten günstig. Darüber hinaus ergeben sich für einen
solchen Behälter geringe Druckbeanspruchungen. Für kleine Anlagen ist es in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung vorteilhaft, die Achse des zylindrischen Behälters senkrecht
.anzuordnen und die Zu- und Abführung des Behandlungsgutes von oben her durchzuführen.
Die Achse des zylindrischen Behälters kann aber in einer anderen Verkörperung der
Erfindung auch waagerecht vorgesehen werden, und die beiden Stirnseiten des Behälters
können Deckel aufweisen, die in Schienenführungen gleichzeitig bewegbar und über
Gegengewichte ausgewogen sind. Eine solche Ausgestaltung eignet sich vor allem für
große Anlagen. Zur Vereinfachung der Abdichtung der Behandlungsbehälter läßt sich
eine Vervollkommnung der Erfindung dadurch erreichen, daß die Behälterdeckel vor
Beginn des Evakuierens lediglich schwach vorgespannt sind und der dichte Abschluß
durch den gegenüber dem Innendruck überwiegenden Außendruck herbeigeführt wird.
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Eine gleichmäßige: Durchwirbelung der Behandlungsbehälter läßt sich
einer weiteren erfindungsgemäßen Värkehrung entsprechend dadurch herbeiführen, daß
die Mündungen der Zuführungsleitungen in dem Behälter in mindestens zwei in senkrechter
Richtung zueinander versetzt liegenden Zonen des zylindrischen Innenraumes vorgesehen
sind. Zu diesem Zweck können mehrere Mündungspaare in Richtung der Zylinderachse
in dem Zylinderraum vorzugsweise gleichmäßig verteilt sein.
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Zur Unterbindung etwaiger Dampfkondensationen an den Wandungen der
Behandlungsbehälter können in diesem Hejizstäbe in gleichmäßigen Abständen angebracht
sein. Es kann auch bei elektrischer Beheizung des mit- den Behandlungsbehältern
verbundenen Verdampfergefäßes die Einführung der Stromleitung zur Heizplatte an
einer annähernd temperaturkonstanten Stelle des Behälters bzw. einer mit ihm verbundenen
Kammer erfolgen. Hierdurch wird die sichere Abdichtung der Heizleiter-Einführung
weitgehend gewährleistet.
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Die Eier können in den Behandlungsbehältern durch Drahtgestelle Neben
einer solchen Art ihrer Unterbringung während des Behandlungsvorganges sind jedoch
auch andere äquivalente Abstiützungsarten möglich.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind aus der Zeichnung ersichtlich,
in der zwei Ausführungsbeispiele der Anordnung zur Durchführung des geschilderten
Verfahrens schematisch veranschaulicht sind. Im nachstehenden ist der Aufbau und
die Wirkungsweise dieser Anordnungen näher erläutert,
von denen
es sich bei der Anordnung nach Fig. i um eine solche mit waagerechter und bei der
Anordnung nach Fig. 2 um eine solche nvit senkrechter Behälterachse handelt.
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Nach Fig. i sind in die zylindrische Wandung i des Behandlungsbehälters
mit waagerechter Achse die Heizstäbe, z. B. 2, eingelassen, die über die gesamte
Wandung gleichmäßig verteilt sind, und sich in gleicher Richtung erstrecken wie
die Behälterachse. Der Behälter i ist mittels der Füße 3 auf dem Boden abgestützt.
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Innerhalb des Behälters i sind die Schienen .4 vorgesehen, auf denen
das Stützgereist 5 für die nicht dargestellten Drahtkörbe, in denen sich die zu
behandelnden Eier 6 befinden, mit Hilfe des Untergestells 7 fahrbar ist. Die Stirnseiten
des Behälters i sind durch gut dichtende Deckel, z. B. 8, abschließbar. Sie können
auf der vorderen und hinteren Stirnseite über Rollen, z. B. 9, unter dem Einfluß
des Gegengewichts io gesenkt und gehoben werden, so daß sie in ihrer oberen Lage
bei der Beschickung der Behälter i oder bei deren Entleerung nicht im Wege sind,
trotzdem aber vor Beginn eines jeden Behandlungsvorganges schnell und-einfach, in
die Betriebslage zur Abdichtung des Behälters i gebracht werden. können.
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über die Rohrleitung i i steht das Innere des Behälters i entweder
über das Ventil 12 oder das Ventil 13 mit der Vakuumpurripe 14 oder dem Vexdampfer
15 in Verbindung. Von der Rohrleitung i i aus sind dabei die Zuführungsleitungen
16 bzw. 17 und i8 in den zwei in senkrechter Richtung zueinander versetzt liegenden
Zonen des zylindrischen Innenraumes vom Behälter i vorgesehen. Mehrere Mündungsgruppen,
sind dabei in Richtung der Zylinderachse in dem Zylinderraum jeweils vorzugsweise
gleichmäßig verteilt.
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Während des Auspumpens des Behälters i nach dessen Abschluß mittels
der Deckel 8 an seinen beiden Stirnseiten wird das Behälterinnere über das geöffnete
Ventil 12 bei geschlossenem Ventil 13 und, über den Abscheider i9 unter dem Einfuß
der Vakuumpumpe 14 äbgesaugt. Die während. des Evakuierens ,in i Minute eintretende
Druckabnahme soll dabei höchstens i i o Torr betragen. Die zu Beginn des Evakuierens
lediglich schwach vorgespannten Behälterdeckel 8 führen mit abnehmendem Inendruck
und dementsprechend. überwiegendem Außendruck einen immer dichteren Abschluß des
Behälters i herbei. Die Evakuierung des Behälters i wird schließlich bis zum Dampfdruck
des Eiklars vorgenommen., das Ventil 12 geschlossen und der erzielte-Druckzustand
wenigstens 3 Minuten lang aufrechterhalten.
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Danach wird das Ventil 13 geöffnet. Die- in dem Verdampfer 15 während
des Auspumpens des Behälters i durch die Pumpe 14 entwickelten desinfizierenden
und gerbenden Dämpfe, z. B. die bei der Erhitzung von Tannen entstehenden Gase und
Dämpfe, gelangen dann über die Rohrleitung, das in ihr vorhandene geöffnete Ventil-13,
sowie über das Rohrstück i i in. die Zuführungsrohrleitungen 16 bzw. 17 und 18 und
damit in entsprechender Verteilung in den Behandlungsbehälter i. Die Erhitzung des
Tannins wird dabei durch Aufheizung der Platte 2o vorgenommen. Das Stromkabel 21
wird zu diesem Zweck durch den Einführungsrohrstutzen 22 an einer annähernd temperaturkonstanten
Stelle zugeführt. Die Beschickungsluke 23 des Verdampfers 15 ist während des Verdampfungsvorganges
selbstverständlich unter der Einwirkung der Verschraubung 24 fest verschlossen.
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Bei dar Zuführung der desinfizierenden und gerbenden Gase bzw. DämpfJaus
dem Verdampfer 15 über die entsprechende Rohrleitung und das in ihr vorgesehene
Ventil 13 sowie dem Rohrstutzen i i und die Zuführungsleitungen 16 bzw..17 und 18
im Behälter i kann. dafür gesorgt werden, daß der Druckanstieg pro Minute, so wie
es bereits eingangs erwähnt wurde, im Behandlungsbehälter i vom Beginn bis zum Ende
des Zuführungsvorganges annähernd, gleichbleibt. Erfolgt die Erzeugung der Behandlungsgase
bzw. Dämpfe in dem Gefäß 15 unter Herbeiführung eines Dampfdruckes von 4 atü, dann
kann die Zuführung dieses Mittels in den Behaindlungsbehälter i bis zur Erreichung
eines Druckausgleiches vorgenommen werden., der allenfalls i Atmosphäre beträgt.
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Der Unterschied. zwischen dem Druck im Behandlungsbehälter i und dem
Atmosphärendruck wird zur Vorbereitung der Entleerung nach erfolgter Behandlung
des in denn Behälter i zu konservierenden Gutes durch Nachführung steriler, gefilterter
und vorgewärmter Luft ausgeglichen. Diese Luft wird, nach Öffnung des Ventils 25
vom Unterdruck des Vergasers 15 aus dem Vorwärmer 26 angesaugt, in den es von außen
her über den Filter 27 gelangt ist. Äuf diese Weise stellt sich im Behälter i Atmosphärendruck
ein und. die dann nur noch leichte aufsitzenden Deckel auf den Stirnseiten des Behälters
i können ohne große Kraft anwendung von dem die Anlage bedienenden Personal geöffnet
werden. Nach dem Heben der stirnseitigen Deckel 8 unter der Einwirkung des Gegengewichts
io werden die Untergestelle 7 mit dem von ihnen getragenen Gerüst 5 sowie dem Behandlungsgut
6 aus dem Behälter i ausgefahren und eine neue Beschickung findet statt, woraufhin
sich der geschilderte Vorgang wiederholt.
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Die Anordnung nach Fig.2 unterscheidet sich von der nach Fig. i lediglich
dadurch, daß hierbei der Behandlungsbehälter 28 stehend ausgeführt ist, d. h. die
Achse des ebenfalls zylindrischen Behälters verläuft senkrecht. Die Füllung des
Behälters 28 wird hierbei von. oben her vorgenommen. Dabei ist der Deckel 29 unter
dem Einfluß des Gegengewichts 30 geöffnet. Sämtliche Etagen 31 im Behälter
28 werden jeweils in einem Zug hinein- oder herausgeführt wobei stets die zu behandelnden
Eier, z. B. 32, in Körben auf den Etagen angeordnet sind.
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Das Absaugen der Luft aus dem Behälter 28 wird über das in dem Behälter
28 von unten hineinragende und mit Öffnungen versehene Rohr 33 durchgeführt. Auch
hierbei sind die Mündungen des Rohres 33 in dem Behälter 28 in mindestens zwei in
senkrechter Richtung zueinander versetzt
liegenden Zonen des zylindrischen
Innenraumes vorgesehen und, jeweils mehrere Mündungen auf den Umfang des Rohres
33 verteilt. Die in den Behälter 28 von. unten eindringende Anschlußleitung 34 steht
ebenso wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i über ein Ventil 35 und einen
Abscheider 36 mit der Pumpe 37 in Verbindung. Nach der anderen Seite ist über das
Ventil 38 der Anschluß zu dem Verdampfer 39 hergestellt, der sich in seinem Aufbau
und seiner Wirkungsweise von dem Verdampfer 15 nach Fig. i nicht unterscheidet.
Aber das Ventil 4o ist der Verdampfer 39 wiederum mit einem Vorwärmer 41 und einem
Filter 42 verbunden.
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Der Behandlungsvorgang vollzieht sich bei der Anordnung nach Fig;
2 in a,Ilen Phasen völlig übereinstimmend mit der Art der Vorgangsfolge, die bereits
im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i ausführlich erörtert worden
ist. Ein gewisser Vorteil ergibt sich für die Anordnung nach Fig. 2 dadurch, daß
der Behälter 28 hierbei nur einen Deckel 29 aufwehst. Das Behandlungsgut kann dadurch
aber andererseits auch nicht über Schienen in den Behälter 28 eingefahren werden,
sondern muß mit Hubvorrichtungen in ihn hineingesenkt oder aus ihm gehoben werden.
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Zu der Ausführungsform nach Fig. i werden namentlich Großbetriebe
greifen., bei denen sich eine Beschickung mit Hilfe von fahrbarem Untergestell lohnt.
Kleinere Konservierungsanlagen werden die Anordnung nach Fig. 2 bevorzugen, die
für ,geringere Chargierungen des Behälters 28 vorgesehen ist.
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Das geschilderte Verfahren nach der Erfindung sowie die beschriebene
Anordnung zu seiner Durchführung ist an, die Behandlung von Eiern nicht gebunden.
Es kann auch dadurch weiteres Behandlungsgut den. dargelegten oder ähnlichen Verfahrensmaßnahmen.
unterworfen. werden, wobei vor allem die Behandlung vom; anderweitigen Lebensmitteln
und Früchten in Frage kommt. Auch für 9.ie Vakuumdesinfektion von tierischen oder
pflanzlichen Produkten ist das Verfahren nach der Erfindung geeignet, wie z. B.
für die Desinfektion von Häuten, Fellen, Leder, Pelzen, Federn,, Wolle u. ä. und
fertigen Textilien aller Art.