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Uberwachungseinrichtung für Dampfwasserableitung Das Patent 94o:224
bezieht sich auf eine Überwachungseinrichtung für Dampf-Nvasserableitung, bei welcher
alle zur Regelung und Prüfung des anfallenden Dampfwassers erforderlichen Einrichtungen
mit einer mittels Mehrwe,geventils zu. steuernden Umführungsleitung zu einer baulichen
Einheit zusammengefaBt sind in der Weise, daB das Mehrwegeventil als Kolbenschieber
mit drei Schaltstellungen ausgebildet ist und in der ersten Stellung bei geschlossener
Umführungsleitung den Weg über den Dampfwasserableiter und eine selbsttätig wirkende
Ausblasevorrichtung sowie die weiteren zusammengefaBten Geräte freigibt, in der
z iten S tellung sowohl den Weg über den Dampf -wei wasserableiter nebst
Ausblasevorrichtung und den weiteren Geräten als auch .den über die Umführungsleitung
absperrt und in der dritten Stellung bei Absperrung des Weges über den Dampfwasserableiter
nebst Ausblasevorrichtung und den weiteren Geräten den Weg über die Umführungsleitung
öffnet, die durch Einbau eines Staukörpers als Dampfwasserableiter einfachster Bauart
arbeitet und hinter einem im Anschlu.B an den Dampfwasserableiter und die Ausblasevorrichtung
in die AbfluBleitung eingebauten Rückschlagventil in die AbfluBteitung mündet. Für
den sicheren Betrieb und für die Vermeidung versehentlich falscher oder wissentlich
mißbräuchlicher Betätigung
solcher Überwachungseinrichtungen hat
das laut Anspruch i des Patents 940:22,4 als Mehrwegesteuerorgan ausgeführte Absperrorgan
besondere Bedeutung.
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Die Erfindung betrifft Maßnahmen und Einrichtungen, die dazu dienen,
die erforderliche Sicherheit gegen Fehlschaltungen und Mi.ßbrauch bei Einstellung
des Mehrwegeventils zu gewährleisten. Bekannt sind bereits für Hand-, Fuß- oder
gleichartige willkürliche Betätigung vorgesehene Steuerorgane für Durchflußmittel,
die beispielsweise zur Steuerung von Kraftkolbenantrieben oder von gegabelten Leitungen
dienen, von denn jeweils die eine durchflossen, die andere aber abgesperrt sein
soll. Ein. typisches Beispiel solcher gegabelten Leitungen sind Umführungen von
Dampfwasserableitern. Als Absperrkörper für derartige Steuerorgane sind Ventilteller,
Hahnküken und Flach- oder Rundschieber bekannt. Die drei letzteren, die mit aufeinandergleitenden
Dichtflächen versehen sind, haben den Vorteil, daß das Steuerorgan in seiner Mittelstellung
abgesperrt sein kann, ohne daß komplizierte Bauarten, wie z. B. Unterteilung der
Ventilspindeln bei Tellerventilen, erforderlich sind. Es ist auch bekannt, Absperr-
und Regelorgane verschiedener Art mit direkten und/oder Fernanzeige- oder Warnvorrichtungen
(Kontrollampen, elektrischem Horn, Dampfsirenen od. dgl.) zu versehen, die beim
Öffnen des Organs in Tätigkeit gesetzt werden.
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Da zum Inbetriebsetzen einer Warnanlage, z. B. zur Kontaktgabe bei
elektrischen Einrichtungen oder zum Öffnen eines Hilfsventils in .der Zuleitung
zu einer Dampfsirene, ein gewisser Steuerweg erforderlich ist, der um so @größer
wirkt, je robuster die Anlage mit Rücksicht auf Dampf-oder Wassereinwirkung, Bedienung
durch ungelernte Arbeitskräfte us-w. sein muß, so treten Warneinrichtungen, die
in üblicher Weise von der Spindel von Tellerventilen betätigt werden, erst in Funktion,
wenn sich der Ventilteller bereits um ein gewisses Maß von seinem Sitz abgehoben
hat. Bleibt das Ventil daher bei flüchtiger Betätigung in wenig geöffnetem Zustand
stehen, so tritt die Warnanlage nicht in Tätigkeit, und es entstehen leicht unbemerkt
große Verluste an Durchflußmittel, Fehlsteuerungen od. dgl. , Das gleiche tritt
leicht ein bei Hahnküken, Rundschiebern oder ähnlichen Absperr- oder Regelorganen
mit aufeinandergleitenden Dichtflächen, wenn deren überdeckung in üblicher Weise
nur gerade so groß ausgeführt ist, -wie es zur Abdichtung erforderlich ist.
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Es wird daher nunmehr ein Mehrwegesteuerorgan der eingangs geschilderten
Bauart mit mittlerer Absperrstellung und mit direkter und/oder Fernanzeige- oder
Warneinrichtung vorgeschlagen, das mit aufeinandergleitenden Dichtflächen versehen
ist, wobei die Überdeckung .des Steuerkörpers in der Absperrstellung _ so groß ausgeführt
ist, daß die Anzeige- oder Warnanlage bereits in Tätigkeit gesetzt ist, ehe der
Steuerkörper ganz aus der Absperrstellung herausgetreten ist. Dabei ist an diesem
oder an einem sich mit ihm zwangläufig bewegenden Bauteil (Betätigungshebel, Schiebers.tange
od. dgl.) ein zweckmäßig einstellbarer Anschlag oder eine Kurvenbahn angeordnet,
die in an sich bekannter Weise derart gestaltet ist, daß das Betätigungsorgan für
die Warnanlage (elektrischer Kontakt, Hahn oder Ventil in der Zuleitung zur Sirene
od. dgl.) zur vorgeschriebenen Zeit in seine Betriebsstellung gebracht wird, die
Weiterbewegung des Steuerkörpers in seine Endlage jedoch nicht behindert wird.
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Die Abb. i zeigt ein Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung
im Längsschnitt. Zur Steuerung ist im vorliegenden Fall das an sich bei Einwegabsperrorganen
bekannte Kolbenschieberventil angewendet, das im Gegensatz zu Hahnküken oder normalen
Rundschiebern den Vorteil bietet, daß auch bei wechselnd warmen Durchflußmitteln,
wie z. B. bei Dampf und Dampfwasser, stets ein dichter Abschluß ohne die Gefahr
des F estklemmens erzielt wird.
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_g ist der Zuflußkanal -und B und, C die wechselweise abzusperrenden
AbflwBkanä.le. D ist der Kalben und E, F und G die Dichtringe des Kolbenschieberventile,
die in an sich bekannter Weise durch Anziehen des Deckels H über die Laternen
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und K unter die zum Abdichten erforderliche Spannung gesetzt werden. L ist
eine Stopfbuchse für die Durchführung der Kolbenschieberspindel M, die durch ein
beliebiges bekanntes, nicht gezeichnetes Betätigungselement hin und her bewegt -werden
kann. Im gezeichneten Beispiel ist direkt auf der Spindel M zwischen den Einstellmuttern
N ein die Kurvenbahn O tragendes Element vorgesehen. Darunter ist ein im Punkt P
drehbarer Winkelhebel Q angeordnet, der über die Blattfeder R einen beweglichen
Kontakt S trägt. Diesem gegenüber befindet sich der feste Kontakt T. U ist eine
an beliebig weit entfernter Stelle angeordnete Signallampe, an deren Stelle oder
neben der etwa auch ein elektrisches Horn Verwendung finden kann. Tl ist eine Stromquelle.
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In der in Abb. i gezeichneten mittleren Absperrstellung des Kolbens
D ist der Winkelhebel Q
von der Kurvenbahn O freigegeben. Er wird durch
die Feder W nach oben gedrückt, -wodurch das Kontaktpaar ST geöffnet ist. Der Kolben
D hat gegenüber dem ersten Dichtring E die Überdeckung X. Wird der Kolben
D um dieses Maß nach rechts in die in Abb. 2 gezeichnete Lage gebracht, so
sperrt er nach wie vor beide Abflußkanäle B und C vom Zuflußkanal
A ab. Die Kurvenbahn O hat jedoch bereits den Winkelhebel Q nach unten gedrückt,
so da.ß das Kontaktpaar ST geschlossen und die Signallampe U zum Leuchten gebracht
wurde. Aus der Abbildung ist leicht ersichtlich, daß der waagerechte Teil der Kurvenbahn
O die Weiterbewegung des Kolbens D in seine gestrichelt gezeichnete Endlage, in
der die Kanäle A und B mit ihrem vollen Querschnitt in Verbindung
stehen, in keiner Weise behindert, während das Kontaktpaar ST ständig geschlossen
bleibt. Es ist also erreicht, da.ß die Fernanzeige-oder
Warnanlage
bereits in Tätigkeit gesetzt wurde, ehe der dichte Abschluß des Zuflußkanafs A gegenüber
den Abflußkanälen B und C aufgehoben wurde. Ein unbemerkter Durchfluß nach Bist
also ausgeschlossen. Diese Anordnung ist z. B. sehr zweckmäßig, wenn .durch A Dampfwasser
zufließt, das im normalen Betrieb durch C dem nicht gezeichneten Dampfwasserableiter
zugeführt werden soll, das jedoch auch über B durch eine Umführungsleitung abgeführt
werden kann. Durch die beschriebeneWarneinrichtung könnengroßeDampfverluste, die
bei falscher und besonders bei flüchtiger, unexakter Einstellung der Absperrstellung
des Steuerorgans einer Umführung leicht auftreten, vermieden werden.
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Außerdem kann am Träger der Kurvenbahn 0 ein Zeiger Z angebracht sein,
der in bekannter Weise die Stellung des Steuerorgans auf einer feststehenden Skala
anzeigt. Im gezeichneten Beispiel könnte die Skala durch die drei Betriebsstellungen
»Betrieb«, »Zu« und »Umführung« gekennzeichnet sein, wobei das Feld »Zu« schmal
ist und nur der Mittelstellung des Kolbens D entspricht. Dementsprechend wird auch
hier (vgl. Stellung in Abb. 2) die gefährliche Umführungsstellung bereits angezeigt,
ehe die Verbindung tatsächlich hergestellt ist, so daß auf eine Korrektur der Einstellung
aufmerksam gemacht wird, ehe Dampfverluste eingetreten sind.
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In gleicher Weise könnte eine zweite Warnanlage vorgesehen sein, die
beim Bewegen des Steuerkolbens D nach links, d. h. vor der Verbindung des Kanals
A mit C, in. Tätigkeit gesetzt wird. In diesem Falle müßte die Steuerkante Y des
Kolbens D gleichfalls eine Überdeckung X gegenüber dem Dichtring F
aufweisen.
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Die Kurvenbahn O und der Zeiger Z können mit gleicher Wirkung statt
auf dier Spindel 1V1 auch an einem beliebigen, mit dieser bewegten Bauteil, beispielsweise
einem Bedienungshebel, angeordnet sein.
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Schließlich kann mit dem Winkelhebel Q statt des Kontaktpaares ST
etwa ein Hilfsventil.in Verbindung stehen, das die Zuflußleitung zu einer Dampf-
oder Luftsirene freigibt bzw. absperrt.' Die Anwendung der Erfindung bleibt nicht
auf Überwachungseinrichtungen, wie sie im Patent 94o:224 beschrieben und dargestellt
sind, beschränkt und kann überall dort erfolgen, wo in anderen Anlagen ein ,derartiges
Mehrwegesteuerorgan eingebaut wird und die gleichen Forderungen bezüglich Verhütung
von Fehlschaltung und Mi.ßbrauch gestellt werden.