-
Vorrichtung zur Verschiebung eines in einer Ebene geführten Bauteiles,
insbesondere einer wasserdichten Tür an Bord von Schiffen Die Erfindung betifft
eine Vorrichtung zur Verschiebung eines in einer Ebene geführten Bauteiles, insbesondere
einer wasserdichten Tür an Bord von Schiffen, derart, daß der Bauteil mit einem
zweiarmigen Hebel in dessen Drehpunkt beweglich verbunden ist und der Hebel durch
Einwirkung einer an dem einen Hebelende zur Verschiebung des Bauteiles angreifenden
Antriebskraft nacheinander und entsprechend der Bewegungsrichtung wechselweise an
einem ortsfesten Anschlag und an einem von zwei sich gegenüberliegenden, auf dem
Bauteil angeordneten Anschlägen zum Anliegen kommt. Eine Schottür auf Schiffen muß
gegen ihren Sitz in der Schließstellung gepreßt sein. Am Anfang des Öffnungsvorgangs
der Tür ist es infolgedessen erforderlich, eine wesentlich größere Kraft anzuwenden
als für die weitere Öffnung oder Schließung der Tür. Somit ist eine erhöhte Kraftübertragung
am Anfang des öffnungsvorgangs auf die Tür erforderlich.
-
Vorrichtungen dieser Art sind bekannt. Das ihnen zugrunde liegende
Prinzip ist in Fig. I und 2 der Zeichnung veranschaulicht. In Fig. I bezeichnet
io die Schottür, die auf Gleitschienen i i angeordnet
ist. In Abstand
angeordnßte Widerlager I2 und I3 sind an der Tür befestigt, und die Antriebskraft
greift bei I4 am Ende eines Hebelarmes I5 an. Dieser ist bei I6 an der Tür angelenkt,
und ein fester Anschlag I7 ist vorhanden, um mit dem Ende des Hebels I5 am Anfang
des Öffnungsvorgangs an der Tür zusammenzuarbeiten.
-
Während des normalen Öffnungs- oder Schließvorgangs der Tür ist der
Hebel I5 starr mit der Tür durch das Gelenk I6 sowie durch eine Aufstützung bei
I2 oder I3 verbunden, wobei Zier Anschlag I7 von dem Hebel nicht berührt wird. Unter
diesen Betriebsverhältnissen liegt keime Hebelwirkung vor, sondernder Hebel bildet
mit der Tür ein Ganzes. Der Weg der Antriebskraft ist auf diese Weise gleich dem
Weg der Tür, und die auf die Tür übertragene Kraft ist gleich der Antriebskraft.
-
Im Gegensatz dazu stützt sich am Anfang des Öffnungsvorgangs (Fig.
2) der Hebel I5 gegen den Anschlag I7 und bewegt sich frei zwischen den starr mit
der Tür verbundenen Widerlagern I2 und I3. Unter diesen Bedingungen kommt eine Hebelwirkung
zustande. Die auf die Tür übertragene Kraft ist dann größer als die Antriebskraft.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Weg der Tür während
des normalen Öffnungs- und Schließvorgangs im Verhältnis zum Weg der Antriebskraft
zu vergrößern.
-
Dies ist von wesentlicher Bedeutung, da die bekannten Vorrichtungen
teuer sind, viel Raum einnehmen und praktisch. die Verwendung von hydraulischen
Schraubenwinden verbieten.
-
Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer Vorrichtung, die insbesondere
bei Schottüren, auf Schiffen angewandt werden soll und in Form einer einfachen Konstruktion
bei einem verminderten Weg der Antriebskraft einen größeren Weg der Tür erzielt.
-
Die Vorrichtung nah der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
das aus den sich gegenüberliegenden Anschlägen bestehende Widerlager ortsfest und
außerhalb der am Hebel im oberen Angriffspunkt angreifenden Kraft angeordnet ist.
-
Je nach dem Anschlag oder Widerlager, der bzw. das als Unterstützung
dient, kann der Hebel entweder als Kraftuntersetzungs- oder als Kraftübersetzungshebel
wirken.
-
Im folgenden, werden nun als Beispiele einige Ausführungsformen der
Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben, in denen, außer den obenerwähnten
Fig. I und 2, darstellen: Fig. 3, 4 und 5 schematische Ansichten der Vorrichtung
nach der Erfindung in verschiedenen Stellungen, Fig. 6 den Aufriß einer Schiffsschottür,
die mit einer Vorrichtung nach der Erfindung ausgerüstet isst, Fig. 7 eine andere
Ausführungsform der Vorrichtung und . Fig.8 eine weitere abgeänderte Ausführungsform.
-
Mit Bezug auf Fig.3, in der schematisch die Anordnung nach der Erfindung
dargestellt ist, bezeichnet die Bezugszahl 2o den in Gleitschienen 2I verschiebbaren
Brauteil. Ein Hebel 22 greift bei 23 an dem Teil 2o und die Antriebskraft bei 24
am Hebel 22 an. Nach der Erfindung sind zwei benachbarte Widerlager 25 und 26 vorgesehen,
die an dem Rahmen befestigt sind. Das eine oder das andere Widerlager ist dazu bestimmt,
als Auflagerpunkt für den Hebel zu dienen, gemäß dem sich der Bauteil 2o in der
Richtung F (Fig. 3) oder in der umgekehrten Richtung F' (Fig. 5) verschiebt.
-
Die Widerlager 25 oder 26 für den Hebel 22 sind jenseits des Punktes
24, bezogen auf den Punkt 23, angeordnet.
-
Außerdem ist ein Anschlag 27 fest an dem Rahmen angebracht und dazu
bestimmt, als Auflagerpunkt@für den Hebel während eines Bruchteiles des Weges des
Bauteiles 2o in der Richtung F' (Fig. 4) zu dienen.
-
Die Widerlager 25 oder 26 einerseits und der Anschlag 27 andererseits
sind so angeordnet, daß sie nacheinander wirksam werden. Wenn sich der Hebel 22
bei 25 oder 26 abstützt, ist der Anschlag 27 vom. Hebel gelöst (Fig. 3 und 5), und
wenn sich der Hebel 22 bei 27 abstützt, schwingt er frei zwischen den Widerlagern
25 und 26.
-
Bei einem Bauteil 2o, der sich entweder in der Richtung F oder in
der Richtung F' längs der Gleitschienen 2I zwischen einer Öffnungs- und Schließstellung
verschiebt, beispielsweise bei einer Tür, berührt der Anschlag 27 denn Hebel, wenn
sich die Tür am Ende der Schließungsbewegung in der Richtung F befindet. Am Anfang
der öffnungsbewegung der Tür (Fig. 4) ändert der Hebel 22 den Unterstützungspunkt
insofern, als er anstatt des Unterstützungspunktes 25 den Anschlag 27 wählt. Währenddes
Anfangs des Hubes der Tür 2o in der Richtung F' (Fig. 4) bewegt sich das andere
Ende dies Hebels auf diese Art frei zwischen den Widerlagern 25 und 26, und wenn
dieses Ende des Hebels das Widerlager 26 berührt, dient dieses als Unterstützungspunkt
des Hebels, und wenn die Tür ihre Bewegung in Richtung F' (Fig. 5) fortsetzt, löst
sich der Hebel von dem Anschlag 27.
-
Als Beispiel und um den Gedankengängen eine feste Form zu geben, ist
der Abstand 23 bis 24 gleich dem Abstand 23 bis 27 und viermal so groß wieder Abstand
24 bis 25 oder 24 biss 26 gewählt. Eine Kraft von 56o kg möge beispielsweise bei
24 angreifen. Bei einer Stützung bei 25 oder 26 beträgt die Übertragungskraft bei'
2@3 .16o kg.
-
Im Fall einer Stützung bei z7 ist die Übertragungskraft bei 23 1000
kg.
-
Andererseits beträgt der Weg der bei 24 angreifenden Kraft ein Fünftel
des Türweges, wenn die Hebelstützung bei 25 oder 26 (Fig.3 und 5) erfolgt.
-
Im Gegensatz .dazu ist bei der bekannten und in Fig. 1 und 2 mit gleichem
Maßstab dargestellten Anordnung der -Weg der angreifenden Kraft gleich dem Türweg,
wenn der Hebel ein Ganzes mit der Tür bildet (F'ig. 1).
-
Mit Bezug auf Fig. 6, in .der @di@e Erfindung in, weiteren Einzelheiten
unter Anwendung beispielsweise
auf eine Schiffsschottür dargestellt
ist, bezeichnet die Bezugszahl 3o die Schuttür, die mit Versteifungen 3I verschiebbar
an waagerechten Gleitschienen 32 vor einem Durchgang 33 in der Schuttwand 34 zwischen
einer Öffnungslage des Durchgangs und einer Schließlage verschiebbar an, geordnet
ist. In der geschlossenen Stellung ist die Tür gegen eine Dichtung 35 gepreßt, so
daß jegliches Eindringen von Wasser unterbunden wird.
-
Die Antriebskraft wird von einer Stange 36 übertragen, die von einer
nicht dargestellten Antriebsvorrichtung betätigt wird, wie etwa von einem hydraulischen
Antrieb, der unmittelbar oder mittelbar die gewünschte Wechselbewegung in geeigneter
Weise liefern kann. Die Stange 36 greift bei 37 angelenkt an dem Hebel 38 an, wobei
die Bezugszahl 39 den Angriffspunkt des Hebels an der Tür bezeichnet. Praktisch
ist der Hebel bei 39 drehbar an der Tür gelagert und an dieser Stelle knieförmig
abgebogen. Mit 4o und 4I sind die festen Widerlager bezeichnet, die den Widerlagern
25 oder 26 nach Fig. 3 entsprechen. Die Widerlager 40 und 4I sind an den Enden eines
Langloches 42 ausgebildet, das in einer an der Schottwand 34 befestigten Tragstütze
43 vorgesehen ist.
-
Um die Vertikalkomponente der Verschiebung des oberen Endes 44 des
Hebels auszugleichen, greift dieses nicht direkt in das Langloch 42 ein, sondern
ist an eine Stange 45 angelenkt, die am Ende einen Bolzen 46 aufweist, der in das
Langloch 42 eingreift. Die Bezugszahl 47 bezeichnet den Anschlag, der dem Anschlag
27 nach Fig. 3 entspricht.
-
Die Arbeitsweise stimmt mit der in Fig. 3 bis 5 beschriebenen überein,
d. b. erhöhte Übertragungskraft am Anfang der Öffnung der Tür und verminderte Bewegung
der Zugstange 36 im Vergleich zum Türweg. Dieser letzte Vorteil zeigt sich vornehmlich
bei der Steuerung mittels eines hydraulischen Antriebs, wo es erwünscht ist, einen
soweit wie möglich verminderten Hub zu erzielen. Man benutzt bevorzugt einen Hochdruck-Antrieb.
-
Die abgeänderte Ausführungsart nach Fig.7 entspricht in Anordnung
und Arbeitsweise der in Fig. 6 beschriebenen, nur daß anstatt einer drehbaren Lagerung
bei 39 an der Tür der Hebel bei 48 an einer Stange 49 angelenkt ist, die an ihrem
Ende bei 5o an der Tür drehbar gelagert ist. Das Ende 5I des Hebels weist ein Langloch
52 auf, das einen Bolzen 53 umschließt, der an der Schuttwand 34 befestigt ist.
Die Zusammenarbeit des Langloches 52 und des Bolzens 53 entspricht den Widerlagern
25 und 26 nach Fig. 3. Das Spiel der Stange 49 ermöglicht, die Vertikalkomponente
der Verschiebung des Punktes 48 auszugleichen.
-
Bei einer anderen abgeänderten Ausführungsform (Fig. 8) entsprechen
die Anordnung und die Arbeitsweise der in Zusammenhang mit Fig. 7 gegebenen Beschreibung
mit der Ausnahme, daß ein Schlitz 54 in dem Hebel vorgesehen ist und einen Bolzen
55 _ der Tür umschließt. Dieser Schlitz ermöglicht es, die Vertikalkomponente bei
Verschiebung des Hebels nach der rechten Seite auszugleichen.
-
Eine andere Ausführungsform der Erfindung, die nicht dargestellt ist
und die der im Zusammenhang mit Fig. 8 beschriebenen ähnelt, weist eine Ausgleichsvorrichtung
der Vertikalkomponente auf, die der Kupplung des Schlitzes 54 mit dem Bolzen 55
entspricht. Aber bei dieser Vorrichtung trägt der Hebel eine drehbare Stütz- oder
Auflagerrolle, die zwischen zwei Führungsleisten sitzt, die parallel und senkrecht
an der Tür angeordnet sind.
-
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die vorher beschriebenen
und dargestellten Ausführungsformen beschränkt, sondern umfaßt im Gegenteil auch
abgeänderte Ausführungsformen der verschiedenen Konstruktionsteile nach dem gleichen
Prinzip.