DE9417605U1 - Vorrichtung zum Wiederherstellen des biologischen Gleichgewichtes in Gewässern - Google Patents
Vorrichtung zum Wiederherstellen des biologischen Gleichgewichtes in GewässernInfo
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-
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Description
Firma Dynamics Gesellschaft für Umweltschutz und
biologische Verfahrenstechnik mbH, Gildenstr. 18, 48157 Münster
"Vorrichtung zum Wiederherstellen des biologischen
Gleichgewichtes in Gewässern"
Die Neuerung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Wiederherstellen des biologischen Gleichgewichtes in
Gewässern, vorzugsweise Flachgewässern .
Insbesondere in Flachgewässern tritt aufgrund der
auf dem Boden des Gewässers absinkenden Nährstoffe und der im Schlamm tätigwerdenden Bakterien eine
Sauerstoffverarmung auf, die zum sogenannten "Umkippen" des Gewässers führen kann. Bisher wurden
derartige Flachgewässer, wie Teiche, Seen und auch Gartenteiche, dadurch gereinigt, daß der Schlamm
maschinell ausgetragen wurde. Abgesehen davon, daß dieses Verfahren kostenaufwendig ist, werden damit
aber auch die Deponien belastet und die natürliche Fauna und Flora des Gewässers zerstört.
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der ohne ein mechanisches
Bearbeiten des Gewässers eine Wiederherstellung des
biologischen Gleichgewichtes erreicht wird.
Diese der Neuerung zugrundeliegende Aufgabe wird
durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
erläutert. Mit anderen Worten ausgedrückt,
erfolgt ein biologisches Verbrennen des Schlammes,
da durch die von der Saug- und Umwälzpumpe ge-
speisten flexiblen Leitungen ein Sauerstoffeintrag
in das Wasser und eine Verwirbelung des Schlammes erreicht wird. Durch die ausreichende Sauerstoffversorgung
des aufgewirbelten Schlammes im freien
Wasser kann ein aerober biologischer Abbau der organischen Verbindungen, wie Laub, Schlamm,
Pflanzenreste, Algen usw., mit hohem Wirkungsgrad
erfolgen. Die Lebensbedingungen für Kleinlebewesen
und die sich von ihnen ernährenden Fische werden nachhaltig verbessert und eine Sekundärbelastung,
wie sie bisher durch das Entfernen des Schlammes unumgänglich war, wird vermieden.
Durch die neuerungsgemäße Anordnung wird der Schlamm in definierten Intervallen aufgewirbelt und mit dem
Freiwasser vermischt, das gleichzeitig mit Sauerstoff angereichert wird. Dort beginnt die Nitrifikation,
bei der unter Sauerstoffverbrauch das für Lebewesen schon in geringen Mengen giftige Ammoniak/
Ammonium und Nitrit durch Mikroorganismen zu Nitrat
umgebaut wird. Da die einzelnen Verteilerschläuche
entweder intermittierend oder insgesamt in Tätigkeit
versetzt werden, setzt der Schlamm sich in den ruhigen Wasserzonen ab. Dort wird der freie Sauerstoff
nun stark verbraucht und fehlt den Bakterien für ihre Stoffwechseltätigkeit. Dies hat zur
Folge, daß sie ihre Atmung umstellen und den im Nitrat gebundenen Sauerstoff für einen breiteren
Stoffwechsel ausnutzen. Das Ergebnis dieser biochemischen Reaktion sind wasser- und gasförmiger
Stickstoff, der nicht mehr pflanzen- und algenverfügbar
ist und in die Luft entweicht. Dieser als Denitrifikation bezeichnete Prozeß endet beim nächsten
Aufwirbeln des Schlammes mit hoher Sauerstoffzufuhr und beginnt wieder mit dem erneuten Absetzen
- 3 der vorher aufgewirbelten Partikelchen.
Mit dem i&eegr;terval1mäßigen Wechsel zwischen aerober
und anaerober Phase werden gleichzeitig einige
Bakterienarten zu erhöhter Phosphataufnahme aktiviert.
Dadurch findet eine bakterielle Festlegung
des Phosphates statt. Der Phosphor wird somit den
Algen als Nährstoff vorenthalten.
Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird nachfolgend
anhand der Zeichnung erläutert.
In der Zeichnung ist eine Schnittdarstellung eines
Gewässers 7 zu sehen, wobei auf dem Gewässergrund eine Pumpe 3 gelagert ist, die als Saug- und Umwälzpumpe
ausgebildet ist. An diese Pumpe schließen Schlauchleitungen 1 an, die vorzugsweise flexibel
gestaltet sind und sich damit dem Boden anpassen,
aber so schwer oder beschwert gestaltet sind, daß sie bei dem auftretenden Rückstoß nicht ihre Lage
verändern. In den Schlauchleitungen 1 sind öffnungen
2 vorgesehen, die mit Einwegventilen ausgerüstet
sind, so daß zwar ein Austreiben des durch
die Pumpe geförderten Wasserluftgemisches möglich
ist, ein Rückströmen von Schlamm und Wasser in die
Leitungen aber nach Möglichkeit ausgeschaltet ist.
Weiterhin schließt an die Pumpe 3 eine Ansaugleitung 5 an, die oberhalb des Gewässers 7 endet und
mit der Luft angesaugt wird, wobei weiterhin die Pumpe eine Wassereintrittsöffnung 4 besitzt, durch
die dann gleichzeitig auch Wasser durch die Pumpe in die Verteilerleitungen 1 gefördert wird. Sowohl die
Luftansaugleitung 5 wie auch die Wassereintrittsöffnung
4 können mit entsprechenden Rückhalte-
filtern ausgerüstet sein.
Bei 6 ist eine Energiequelle, beispielsweise ein
Stromaggregat, erkennbar, das mit der Pumpe 3 verbunden
ist und durch das die Pumpe 3 angetrieben wird. Diese Energiequelle 6 kann mit einer
Intervallschaltung ausgerüstet sein, die einen
interval1mäßigen Betrieb der Pumpe 3 ermöglicht.
Gleichzeitig kann aber auch die Pumpe 3 selbst mit
einer Ventilanordnung ausgerüstet sein, die es
ermöglicht, ein interval1 mäßiges Zuschalten oder
Abschalten der einzelnen Verteilerschläuche zu
erreichen.
Die Arbeitsweise mit der neuerungsgemäßen Vorrichtung ist wie folgt:
1. Durch Inbetriebnahme der Pumpe 35 Ansaugen von Luft
und Wassser und Austreiben dieses Luft-Wasser-Gemisches
in den Bereich des Schlammes, vorzugsweise in den Bereich der Grenzschicht zwischen
Schlamm und Wasser, erfolgt ein Verwirbeln des Schlammes mit gleichzeitiger Sauerstoffanreicherung.
Hierdurch erfolgt ein verstärkter Abbau organischer Substanzen und eine Nitrifikation und
Festlegen von Nährstoffen in Bakterienbiomasse.
2. Durch Abschalten der Pumpe 3 oder Abschalten des einen oder anderen Verteilerschlauches 1 erfolgt
eine Sedimentation des Schlammes, eine starke
Sauerstoffzehrung und eine beginnende Denitrifikation.
3. Im sedimentierten Schlamm entstehen anoxische/
anaerobe Zonen, in denen eine verstärkte
Denitrifikation abläuft.
4. Wiederum erfolgt ein Verwirbeln des Schlammes mit gleichzeitiger Sauerstoffanreicherung und
es erfolgt der gleiche Vorgang wie unter 1. beschrieben.
Zusätzlich, und um maximale Abbauraten zu erreichen,
können Hochleistungsbakterienstämme zugesetzt
werden, d. h. es handelt sich um natürlich vorkommende Bakterienarten, die durch züchterische
Maßnahmen für diese Aufgabe besonders spezialisert wurden und die mit dem Wassersauerstoffgemisch ausgetragen
werden.
Diese Mischkultur enthält neben den Nitrifikanten
erster und zweiter Ordnung und Bakterien zur aeroben Festlegung von Phosphor vor allem Destruenten,
die zum effektiven biologischen Abbau der organischen
Substanzen beitragen und die Entstehung von unerwünschten Faulgasen unterdrücken.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Wiederherstellen des biologischen
Gleichgewichtes in Gewässern, vorzugsweise
Flachgewässern, gekennzeichnet durch eine mit einer Energiequelle (6) verbundene
Saug- und Umwälzpumpe (3), an die Pumpe (3) anschließende flexible
Leitungen (1) mit über die Länge der Leitungen (1) verteilt ausgebildeten Austrittsöffnungen
(2) ,
wenigstens eine an die Pumpe (3) anschließende, bis zur Gewässeroberseite
reichende Luftansaugleitung (5),
eine an der Pumpe (3) vorgesehene Wasseransaugöffnung
(4) und
eine in den Antrieb der Pumpe (3) integrierte Intervallschaltung für einen intervallmäßigen
Antrieb der Pumpe (3).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Austrittsöffnungen (2)
der Leitungen (1) Einwegventile eingeschaltet
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch einen elektrischen Antrieb der Pumpe (3).
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen Filter im
Bereich der Wasseransaugöffnung (4) der Pumpe
(3).
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auch die
Luftansaugleitung (5) als flexible Schlauchleitung
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
oder beide Ansaugöffnungen (4, 5) der Pumpe (3) mit einem Bakteriendepot in Verbindung
steht.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in die
Anschlüsse der Leitungen an den Pumpenkörper Schaltventile eingeschaltet sind, die den
intermittierenden Betrieb einer oder mehrerer
Leitungen (1) ermöglichen.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Pumpe (3) am Boden des Gewässers lagerbar
ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
einzelnen Leitungen so schwer ausgebildet oder mit Zusatzgewichten ausgerüstet sind, so
daß eine stabile Lagerung auf dem Boden des
Gewässers (7) möglich ist.
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DE9417605U1 true DE9417605U1 (de) | 1995-02-16 |
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ID=6915635
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Family Applications After (1)
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DE1995139823 Withdrawn DE19539823A1 (de) | 1994-11-03 | 1995-10-26 | Vorrichtung zum Wiederherstellen des biologischen Gleichgewichtes in Gewässern |
Country Status (1)
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DE (2) | DE9417605U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29816516U1 (de) | 1998-09-15 | 1998-12-03 | Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (MVV), 68159 Mannheim | Vorrichtung zur Belüftung von Grundwasser |
-
1994
- 1994-11-03 DE DE9417605U patent/DE9417605U1/de not_active Expired - Lifetime
-
1995
- 1995-10-26 DE DE1995139823 patent/DE19539823A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
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DE29816516U1 (de) | 1998-09-15 | 1998-12-03 | Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (MVV), 68159 Mannheim | Vorrichtung zur Belüftung von Grundwasser |
Also Published As
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DE19539823A1 (de) | 1996-05-09 |
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